Solarium: Die u Nter- Schätzte Gefahr...2 Inhalt Vorwort 3 hautkrebs solarIum: DIe unterschätzte...

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Nr. 2/2012 www.krebshilfe.de Nr. 2/2012 ISSN 09 49 – 81 84 SOLARIUM: DIE UNTER- SCHäTZTE GEFAHR Künstliche UV-Strahlen verursachen Hautkrebs LASS DICH NICHT EINWICKELN Deutsche Krebshilfe aktiv zum Welt-Nichtrauchertag MIT ALLER KRAFT GEGEN DEN KREBS Roth-Brüder engagieren sich für Krebskranke

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Nr. 2/2012www.krebshilfe.de Nr. 2/2012IS

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9 49

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Solarium: Die uNter-Schätzte GefahrKünstliche UV-Strahlen verursachen Hautkrebs

laSS Dich Nicht eiNwickelNDeutsche Krebshilfe aktiv zum Welt-Nichtrauchertag

mit aller kraft GeGeN DeN krebSRoth-Brüder engagieren sich für Krebskranke

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2 Inhalt Vorwort 3

hautkrebs

solarIum: DIe unterschätzte Gefahr 4Im ernstfall hautkrebs 5

Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

aktuelles

welt-nIchtrauchertaG 2012 6

Gute Gründe für konsequenten nichtraucherschutz 6

PallIatIVmeDIzIn: lehre unD forschunG Verbessern 7

zehn Jahre förderverein für das Palliativzentrum 7

wenIGer hautkrebstote Durch früherkennunG 8

ein muss: uV-schutz im sommer 8

mIlDreD-scheel-kreIs

InformatIonen für krebs-PatIenten unD anGehÖrIGe 9

engagement gegen den krebs 9

wIssenschaft

steckbrIef zur krebsVorbeuGunG 10

molekulare fesseln lÖsen unD krebs bekämPfen 11

mit dem Immunsystem Darmkrebs bekämpfen 11

fokus Deutsche krebshIlfe

anDeren betroffenen mut machen 12

rekorD-sPenDenerGebnIs beIm e-JuGenD-cuP 2011/2012 12

haus der krebs-selbsthilfe 13

unsere sPenDer

mItmachen heIsst mIthelfen 14

leserbrIefe 16

Impressum 16

tIPPs unD termIne

buchtIPP 17

mit maari gegen den Durst 17

Dr. mildred scheel akademie 17

stIften unD Vererben

leser fragen – unser experte antwortet 18

liebe leserin, lieber leser,

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Jedes Kind weiß, was der Spiegel im Grimmschen Märchen geantwortet hat; nämlich, dass ein gewisses Schnee-wittchen tausendmal schöner sei als die böse Königin. Das Supergirl hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen hatte eine Haut, die weiß wie Schnee war. Deshalb auch: Schnee-wittchen. Ich frage mich nur, welcher Spiegel so was heute noch schön findet? Wer im Urlaub schon einmal erlebt hat, mit welcher Verachtung die bereits vorgebräunten Strandnachbarn einen bleichen Neuling betrachten, der bekommt eine blasse Ahnung davon, wie grundlegend sich unser Schön-heitsideal seit Schneewittchens Zeiten geändert hat.

Ich gehöre zu den helleren Hauttypen, die am Strand die sengenden Blicke der Brutzel-Fanatiker ertragen müssen. Da braucht man ein sonniges Gemüt und ein dickes Fell. Ich meide notgedrungen die UV-befeuerten Uferzonen und warte auf ein neues, altes Schönheitsideal. Schon die antiken Römerinnen wollten am liebsten hell und blond sein. Sie haben gefangenen Germaninnen die blonden Haare abschneiden lassen, um sie in die eigenen einzuflechten. Heller Teint galt als schick, schön und gebildet. Diese Auffassung hielt sich über Jahrhunderte. Und das aus gutem

Grund, denn eine wirklich gesunde Sonnenbräune gibt es nicht. Eine ge-sunde Farbe hat, wer möglichst wenig Sonne abbekommt. Wer um jeden Preis braun werden will, riskiert Hautkrebs. In Deutschland ist die Zahl der jährli-chen Neuerkrankungen auf 224.000 dramatisch gestiegen. Wenn man weiß, dass der Mensch in den ersten 18 Jah-ren bereits 80 Prozent der Sonnendosis des ganzen Lebens aufnimmt, dann wird klar, um wen wir uns besonders kümmern müssen: um unsere Kinder, die viel Zeit im Freien verbringen. Mit Kleidung und Creme kann man einiges tun, aber der wichtigste Sonnenschutz für den Nachwuchs sind wir selbst. Unser Beispiel prägt die Verhaltens-muster. Wenn wir und die Kinder ge-meinsam die liebe Sonne mit Vorsicht genießen, ist die Chance groß, dass der Schatten der Krankheit einmal nicht in ihr Erwachsenenleben fällt. Und ir-gendwann weiß vielleicht wieder jedes Kind, dass blasse Haut nicht „krank“, sondern schön ist. So wie im Märchen vom Schneewittchen.

Carmen Nebel, ZDF-Moderatorin und Botschafterin der Deutschen Krebshilfe

Ihre Carmen Nebel

Kinderhaut schützen

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hautkrebs 5

Die Deutsche Krebshilfe hält Broschüren und DVDs bereit, um über die Gefahren von Sonne und Solarium aufzuklären.

Seitdem sie selbst an Hautkrebs erkrankt ist, weiß Mareike, dass sie auch die Haut ihrer Tochter schützen muss – am besten mit langer Kleidung und einer Sonnenmütze. Im ernstfall hautkrebs

Mareike wischt sich mit dem Arm über die Stirn, nimmt die Hacke in die Hand und stochert zwischen den Steinen herum. Das Unkraut muss raus. Den halben Gartenweg hat sie schon geschafft, aber jetzt wird sie unterbrochen: Larissa, ihre zwei Jahre alte Tochter, ist zum Spielen in den Garten gekommen. „Mama“, ruft sie und strahlt ihre Mutter an. Mareike nimmt sie in den Arm, die beiden kuscheln.

Die 35-Jährige genießt es, in der Natur zu sein, in ihrem Garten, bei ihrer Familie. Trotzdem müssen sich Mutter und Kind vor den UV-Strahlen der Sonne schützen. Früher waren Mareike Sonnencremes, Hüte, T-Shirts und Sonnenschirme egal, ohne Schutz lag sie stundenlang im Garten oder im Urlaub am Strand. „Ich wollte aber auch im Winter braun sein, das fand ich total schön“, sagt sie. Jahrelang ging Mareike daher ein Mal pro Woche ins Solarium, „knackig aussehen“ war die Devi-se. Bei einer Routineuntersuchung diagnostizierte der Hausarzt dann Hautkrebs – malignes Melanom, eine besonders bösartige Variante. Für Mareike ein Schock. „Meine Welt ist an diesem Tag zusammengebrochen“, erzählt sie.

Wohldosiert sind UV-Strahlen für den Körper lebensnotwendig. Sie bilden Vorstu-fen von Vitamin D, das mit für den Knochenaufbau sorgt. Dem Menschen genügt schon eine geringe Menge UV-Strahlen, abhängig von Alter und Jahreszeit sind 10 bis 30 Minuten Tageslicht pro Tag auf Gesicht und Hände ausreichend. Zu viel Strahlung – auch schon in den Frühlingsmonaten – kann die Erbinformations-Ketten in den Hautzellen schädigen. Und nicht immer gelingt es dem Körper, Defekte vollständig zu reparieren. Im schlimmsten Fall führt das zu Hautkrebs, mit insgesamt rund 224.000 jährlichen Neuerkrankungen die häufigste Krebsart in Deutschland. Allein 26.000 Menschen davon erkranken jährlich am besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs.

Wer zusätzlich zur Sonne künstliche UV-Strahlung aus dem Solarium nutzt, steigert sein Hautkrebsrisiko enorm. Denn die Strahlenstärke ist im Solarium so intensiv wie die der Sonne mittags am Äquator. 2009 stufte die Internationale Krebsagentur (IARC) Solarien daher in die höchste Kategorie für krebsauslösende Stoffe ein. Damit sind die Geräte zur künstlichen Bräune genau so gefährlich wie Tabak oder Asbest. Die Deutsche Krebshilfe warnt: Wer bis zum 35. Lebensjahr regelmäßig auf die Sonnenbank geht, erhöht sein Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken, um 200 Prozent.

Das Risiko hat Mareike – wenn auch unwissentlich – in Kauf genommen. Zum Glück wurde ihr Hautkrebs rechtzeitig entdeckt, regelmäßig muss sie jetzt zur Nachsor-ge. Nur wer konsequent zu den Nachsorge-Untersuchungen geht, kann das Risiko, nochmals an Hautkrebs zu erkranken, senken. Gefährdet ist Mareike aber immer noch – zu oft, zu regelmäßig war sie früher im Solarium. Auch ihre Tochter Larissa muss vorsichtig sein: Kinderhaut ist viel empfindlicher als die Haut von Erwachse-nen, viel anfälliger für Sonnenbrand und bösartige Hauterkrankungen.

Mareike hat inzwischen gelernt, mit ihrer besonderen Gefährdung umzugehen. Schutz vor UV-Strahlen ist wichtig geworden in ihrem Leben. Und das möchte sie auch weitergeben: Sie legt die Hacke weg, nimmt Larissa an die Hand und geht mit ihr über den Gartenweg zurück ins Haus. „Unkraut jäten kann ich später, jetzt wird eingecremt“, sagt sie und lacht. „Schließlich möchte ich ein Vorbild sein für meine Tochter.“

Professor Dr. Eckhard Breitbart, Ärztlicher Di- rektor des Dermatologi-schen Zentrums an den Elbekliniken Buxtehude, Mitglied des Fachaus-schusses ‚Krebs-Früher-kennung‘ der Deutschen Krebshilfe.

warum unterschätzen viele menschen die hautkrebsgefahr, die vom solarium ausgeht? Um herauszufinden, ob Solarien Hautkrebs her- vorrufen können, wurden Studien angefertigt. Das hat Jahre gedauert – Jahre, in denen die Menschen keine Verbindung zwischen Haut- krebs und Solarium gezogen haben. Hinzu kommt, dass die Solariumindustrie ihre Pro- dukte als gesunde Alternative zur Sonnenstrah-lung anpreist. Das ist natürlich Unsinn.

wird die situation durch die neuen gesetzlichen Vorgaben für solarienbetreiber besser? Vor 2009 haben Mädchen ab 13 Jahren ein Solarium besucht, Jungen ab 14 Jahren. 2009 gab es dann ein neues Gesetz, seit Januar 2012 greifen diese Verordnungen. Minderjährige dürfen nicht mehr ins Solarium, Krebs-Warnhinweise müssen angebracht sein, die Bestrahlungsstärke der Bräunungsgeräte wird reguliert. Außerdem soll es geschultes Per- sonal geben. Das wird die Situation verbessern.

wie lange darf ich mich der uV-strahlung von sonne und solarium aussetzen? Sehr hellhäutige Menschen mit dem Hauttyp I können ungeschützt zehn Minuten in die Sonne, bevor sie einen Sonnenbrand bekommen. Beim Hauttyp II sind es 15, beim Hauttyp III 20 bis 30 und beim Hauttyp IV 45 Minuten. Allerdings muss die Dosis, die zum Sonnenbrand führt, gar nicht er- reicht werden, um Zellen nachhaltig zu schädigen. 30 Prozent reichen aus. Im Klartext: Schon bevor ich etwas empfinde, ist Schaden angerichtet, der im Ernstfall zu Hautkrebs führt.

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bonn (tl) – Braun werden. Sich gut fühlen. Betreiber von Solarien versprechen ge-nau das, um Kunden auf die Sonnenbank zu locken. Mareike war eine von ihnen: Jahrelang ging sie mindestens einmal pro Woche ins Solarium und setzte sich künst-lichen UV-Strahlen aus. Die Quittung: Hautkrebs. Ein unnötiges Risiko, das vermeid-bar gewesen wäre.

solarIum: DIe unterschätzte Gefahr

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Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

Zum Welt-Nichtrauchertag stellten die im AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN (ABNR) vertretenen Gesundheitsorgani-sationen eine aktuelle Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheits-forschung (IFT-Nord) vor. Das Ergebnis: Während in deutschen Filmen durch-schnittlich 42 Rauchszenen vorkommen, sind es in US-amerikanischen Produk-tionen nur 20 Szenen, in denen die Ak-teure rauchen. Darüber hinaus sind die Altersfreigaben für Kinofilme in den USA in der Regel höher als in Deutschland. Daher sehen deutsche Jugendliche mehr „Raucher-Szenen“ in Filmen als Gleich-altrige in Amerika.

„In unserer Studie hat sich ein deut-licher Zusammenhang zwischen dem

welt-nIchtrauchertraG 2012bonn (jti) – Anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am 31. Mai 2012 forderten die Deutsche Krebshilfe und das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN einen besseren Jugendschutz in Filmen.

Die Broschüre kann im Internet unter www.abnr.de heruntergeladen werden.

6 aktuelles

Gute Gründe für konsequenten nichtraucherschutz

eigenen Tabakkonsum und der Zahl der gesehenen Tabakszenen in den von uns untersuchten Filmen ergeben“, erläu-terte Professor Dr. Reiner Hanewinkel, Geschäftsführer des IFT-Nord während einer Presekonferenz in Berlin. „Im Klartext heißt das: Wer mehr Rauch-szenen in Filmen gesehen hat, hat auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, selbst mit dem Rauchen zu beginnen.“

Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN, ein Zusammenschluss namhafter Gesundheitsorganisationen, dem auch die Deutsche Krebshilfe angehört, zieht daraus eine klare Konsequenz: „Rauchen muss – wie es in den USA bereits geschieht – bei der Bewertung der Altersfreigabe von Filmen mit

bonn (jti) – Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN fordert die Neuregelung des Nichtraucherschutzgesetzes in Nordrhein-Westfalen. Der Hintergrund: Nord-rhein-Westfalen ist derzeit im bundesweiten Vergleich das Schlusslicht beim Nichtraucherschutz in Deutschland. Das hier geltende Nichtraucherschutzgesetz ist unzureichend und lässt die meisten Ausnahmen zu. Daher gibt es im bevölke-rungsreichsten Bundesland auch die meisten Raucherkneipen: In über 80 Prozent wird dort noch geraucht. Auch bei Brauchtums- und Festveranstaltungen wie dem Kölner Karneval wird geraucht – sogar in Anwesenheit von Kindern. Dies steht im eklatanten Gegensatz zu einem gesetzlich garantierten Schutz der Gesund-heit. Denn es ist hinlänglich bekannt, dass Rauchen und Passivrauchen schwere chronische Krankheiten wie Krebs, Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen verursachen können. Das ABNR nennt der Politik daher in seiner neuen Broschüre zehn Gründe für einen konsequenten Nichtraucherschutz. Damit möchte das Aktionsbündnis Poli-tikerinnen und Politiker aller Parteien in Nordrhein-Westfalen dazu aufrufen, das geltende Nichtraucherschutzgesetz zu überarbeiten und zu verbessern.

berücksichtigt werden“, forderte Dr. Uwe Prümel-Philippsen, Sprecher des AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN. „Außerdem muss in deutschen Film- und Fernsehproduktionen endlich damit aufgehört werden, das Rauchen als den Normalzustand darzustellen.“

Das Plakat zum Welt-Nichtrauchertag 2012 kann bei der Deutschen Krebshilfe kostenfrei bestellt werden.

Die bevorstehende Novellierung des Nichtraucherschutz­gesetzes in NRW wird durch kontroverse Debatten begleitet. Nicht selten werden dabei unsachliche und Angst erzeugende Argumente gegen eine Neufassung des derzeitigen Gesetzes angeführt. Mit der hier vorliegenden Broschüre will das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN (ABNR), ein Zusammen­schluss von 11 namhaften nicht­staatlichen Gesundheitsorga­nisationen, einen Beitrag zur Versachlichung dieser Diskussion leisten. Aus Sicht des ABNR gibt es zehn gute Gründe, die für einen konsequenten Nichtraucherschutz sprechen:

1 Passivrauchen führt zu Gesundheitsschäden

2 Beschäftigte in der Gastronomie sind besonders gefährdet

3 Passivrauchen ist auch in Festzelten und bei Brauchtumsveranstaltungen gesundheitsschädlich

www.abnr.de

4 Technische Lüftungsanlagen bieten keinen Schutz

5 Rauchverbote in der Gastronomie verursachen kein Kneipensterben

6 Rauchfreie Sportveranstaltungen haben Vorbildcharakter

7 Über drei Viertel der deutschen Bevölkerung wünschen rauchfreie Gaststätten

8 Die angebliche »Freiheit bei der Kneipenwahl« ist gescheitert

9 Der gesetzliche Schutz vor Passivrauchen ist erforderlich und verhältnismäßig

10 Ein gesetzlicher Nichtraucherschutz wirkt präventiv

Zehn gute Gründefür ein konsequentes Nichtraucher ­schutzgesetz in Nordrhein­Westfalen

aktuelles 7

Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

zehn Jahre förderverein für das Palliativzentrum

Göttingen (jft) – Der Förderverein für das Palliativzentrum der Universitätsmedizin Göttingen feierte am 15. März 2012 sein zehnjähriges Bestehen. Wie die Deut-schen Krebshilfe hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, die Angebote der Palliativmedizin zu fördern, zu verbes-sern und zu erweitern.

Im Jahr seiner Gründung – 2002 – hatten sich die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Fördervereins die Errichtung eines Zentrums für Palliativmedizin zum Ziel gesetzt. Mit Erfolg: Nur fünf Jahre später, im Jahr 2007, wurde das Zentrum an der Universitätsklinik Göttingen eingeweiht. Die Deutsche Krebshilfe beteiligte sich daran seinerzeit mit drei Millionen Euro. Darüber hinaus hat sie mit rund 500.000 Euro die Stiftungsprofessur von Profes-sor Dr. Friedemann Nauck finanziert, der als Direktor des Palliativzentrums die Forschung und Lehre in Göttingen weiterentwickelt.

Seit dem 29. März 2012 ist es offiziell: Am Universitätsklinikum Freiburg gibt es den ersten Lehrstuhl für Palliativmedizin in Baden-Württemberg. Das gaben die Deutsche Krebshilfe und die Universität Freiburg im Rahmen einer Pressekonfe-renz bekannt. Lehrstuhlinhaberin ist Frau Professor Dr. med. Dipl.-Theol. Gerhild Becker. Die Internistin leitet bereits seit 2006 die Palliativstation am Universitäts-klinikum Freiburg. Nach Forschungsaufenthalten in den USA und Großbritannien konnte die 49-Jährige wegweisende Projekte zur Forschung, Weiterbildung und Lehre in der Palliativmedizin in Freiburg etablieren. Die Deutsche Krebshilfe för-dert die jetzt eingerichtete Professur mit insgesamt rund 800.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Danach übernimmt die Universitätsklinik die Finanzie-rung. Durch die Förderung der Stiftungsprofessur sollen Forschung und Lehre in der Palliativmedizin intensiviert und neue interdisziplinäre Forschungsfragen gestellt und beantwortet werden.

Am Universitätsklinikum Freiburg gibt es seit 2006 eine eigene Palliativstation, die über zehn Betten verfügt. Außerdem leistet das palliativmedizinische Team konsiliarische Beratung auf den onkologischen Stationen der Universitätsklinik und arbeitet eng mit den niedergelassenen Ärzten der Region zusammen.

Heute gibt es bundesweit mehr als 300 Palliativstationen und Hospize. Die Deutsche Krebshilfe hat den Weg für diese Entwicklung von Anfang an geebnet. Bis heute hat sie über 63 Millionen Euro in den Aufbau palliativmedizinischer Versorgungsstrukturen, in Stiftungsprofessuren, Forschungsprojekte zu palliativ-medizinischen Inhalten sowie in Akademien für die palliativmedizinische Aus- und Weiterbildung investiert.

freiburg (jft) – Die Universität Freiburg hat die Internistin Professor Dr. Gerhild Becker auf den Lehrstuhl für Palliativmedizin berufen. Die Deutsche Krebshilfe hat die Professur finanziell ermöglicht.

Bei einer Pressekonferenz im März 2012 wurden die Ziele der Freiburger Stiftungsprofessur für Palliativmedizin vorgestellt.

PallIatIVmeDIzIn: lehre unD forschunG Verbessern

Palliativmedizin: den tagen leben gebenZiel der Palliativmedizin ist es, die Le- bensqualität unheilbar kranker Menschen bis zuletzt zu erhalten. Dazu gehört die Bekämpfung von Schmerzen und anderen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Atemnot oder Verwirrtheit. Auch psychi-sche, soziale und spirituelle Anliegen rücken verstärkt in den Vordergrund. Die Bezeichnung „Palliativmedizin“ leitet sich vom lateinischen Wort „pallium“ für Mantel oder Umhang ab und steht für Linderung, Schutz und Wärme.Die Deutsche Krebshilfe gibt umfangrei-ches Informationsmaterial zum Thema Palliativmedizin heraus. Die Broschüren, DVDs und ein Hörbuch können kostenlos bei der Geschäftsstelle in Bonn ange-fordert oder unter www.krebshilfe.de heruntergeladen werden.

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8 aktuelles

Kostenloses Screening: Ab 35 Jahren hat jeder gesetzlich Krankenversicherte alle zwei Jahre Anspruch auf eine qualitätsgesicherte Ganzkörperuntersuchung auf Hautkrebs.

Insgesamt 366.000 Schleswig-Holsteiner hatten beim Früherkennungs-Projekt „Hautkrebs-Test“, im Vorfeld des 2008 eingeführten Hautkrebs-Screenings, mitgemacht und ihre Haut untersuchen lassen. Als Folge des gestiegenen Inte-resses entdeckten Ärzte viel häufiger als sonst Hauttumoren und konnten sie dementsprechend behandeln. Das Pilotprojekt, das von der Deutschen Krebshilfe mit 2,2 Millionen Euro gefördert wurde, zeigt: Wenn Hautkrebs früh erkannt wird, sind die Heilungschancen gut. „Heute sterben in Schleswig-Holstein halb so viele Menschen an einem malignen Melanom – einer besonders bösartigen Form von Hautkrebs – wie noch vor knapp zehn Jahren“, sagt Professor Dr. Eckhard Breit-bart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP).

Tatsächlich bestätigen erste Ergebnisse aus der Anfangsphase des gesetzlichen Hautkrebs-Screenings, dass jetzt auch bundesweit häufiger Hauttumoren ent-deckt werden: In den ersten beiden Jahren konnte in Deutschland deutlich mehr Hautkrebs diagnostiziert werden als bisher. Neu entdeckte Hautkrebsfälle er-höhten sich von rund 193.000 Tumoren 2007 auf rund 224.000 Tumoren im Jahr 2009. Davon waren 26.000 maligne Melanome: Das sind 3.000 mehr entdeckte Tumoren dieser gefährlichen Hautkrebsart als noch 2007. Dies belegen aktuelle Hochrechnungen der Gesellschaft epidemiologischer Krebsregister in Deutsch-land (GEKID).

Die Deutsche Krebshilfe und die ADP waren maßgeblich an der Initiierung des Hautkrebs-Screenings beteiligt. Beide Organisationen setzen sich dafür ein, dass das Screening auch über das Jahr 2013 hinaus im Katalog der gesetzlichen Krebs-Früherkennung bleibt und so für Versicherte weiterhin kostenlos ist.

wenIGer hautkrebstote Durch früherkennunGbonn/hamburg (gb/tl) – Weniger Menschen sterben an Hautkrebs, wenn ihnen kostenlos eine systematische Hautkrebs-Früherken-nung angeboten und diese wahrgenommen wird. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes aus Schleswig-Holstein.

InformatIonen für krebs-PatIenten unD anGehÖrIGehalle/saale (ct) – Rund 300 Patienten, Angehörige und interessier-te Bürger nutzten am 21. April 2012 das Angebot der Deutschen Krebshilfe, sich in ihrer Stadt umfassend über das Thema Krebs zu informieren. Zu den Teilnehmern gehörten auch Mitglieder des Mildred-Scheel-Kreises.

Diagnose: Krebs! Täglich wird sie bei mehr als 1.300 Menschen in Deutsch-land gestellt. Die lebensbedrohliche Erkrankung macht Angst und die Be- troffenen haben viele Fragen: Welche Therapien gibt es? Wann macht welches Verfahren Sinn? Was kommt nach der Therapie? Wie sieht die psychosoziale Betreuung aus?

Mit ihrer Veranstaltungsreihe PATIEN-TEN KONGRESSE kommt die Deutsche Krebshilfe dem Wunsch vieler Betroffe-ner nach, sich qualitätsgesichert, unab- hängig und allgemeinverständlich über ihre Erkrankung zu informieren. Auf dem eintägigen PATIENTEN KONGRESS in Halle an der Saale standen Fachärzte, Psychoonkologen, Selbsthilfe-Vertreter und andere Spezialisten Rede und Antwort. In Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen informierten Experten über neue Erkenntnisse in der Therapie von Krebserkrankungen sowie der psychosozialen Betreuung von Krebs-Patienten. Auch für individuelle Fragen der Besucher war ausreichend Zeit.

Hatten viele Fragen an die Experten: Besucher des Patienten Kongresses in Halle/Saale.

Die PATIENTEN KONGRESSE der Deut- schen Krebshilfe finden ohne jegliche Beteiligung von Unternehmen mit wirt- schaftlichem Interesse statt. Auf diese Weise sind Qualität und Unabhängig-keit der Informationen gesichert. Die an der Veranstaltung beteiligten Krebs- Selbsthilfeorganisationen wählen The- men und Referenten aus. Die Vertreter der Selbsthilfe moderieren auch die Sitzungen und stehen den Besuchern im Selbsthilfe-Forum als Ansprechpart-ner zur Verfügung. Die Kongresse fin- den jährlich in bundesweit vier ver-schiedenen Städten statt.

ein muss: uV-schutz im sommerbonn (sts) – Sommer, Sonne, Ferien. Die schönste Zeit des Jahres beginnt. Viele Menschen fahren in den Urlaub oder entspannen daheim. Das neh-men die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) zum Anlass, um auf die Gefahren der UV-Strahlen aufmerk-sam zu machen.

„UV-Strahlen sind der größte Risiko-faktor für Hautkrebs“, betont Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der ADP. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 224.000 Menschen an dieser Krebsart. Daher ist ein umfas-sender Sonnenschutz so wichtig. Dazu gehört insbesondere eine schützende Kleidung mit Kopfbedeckung, T-Shirt oder Hemd sowie Bermudas aus son-nendichtem Gewebe, Schuhe, die den Fußrücken bedecken, und eine gute Sonnenbrille. Beim Baden T-Shirt an-lassen! Alle unbedeckten Körperstellen mit einem Sonnenschutzmittel eincre-men, das mindestens Lichtschutzfaktor 20 und UV-A- und UV-B-Schutz bietet.

Jedoch schützen Sonnencremes nur vor Sonnenbrand, nicht aber vor Haut-krebs. Durch UV-Strahlen bedingte Gen-Schäden in der Haut entstehen lange bevor ein Sonnenbrand beginnt. Sonnencremes sollten daher nicht dazu genutzt werden, den Aufenthalt in der Sonne auszudehnen.

Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

mIlDreD-scheel-kreIs 9

Krebs überschreitet alle Grenzen und kann jeden treffen! Als Fördermitglied im Mildred-Scheel-Kreis zeigen Sie, dass Sie Anteil nehmen und sich im Kampf gegen Krebs engagieren.

Helfen Sie nachhaltig und werden Sie als Fördermitglied im Mildred-Scheel-Kreis aktiv.

auskünfte erhalten sie untertelefon: 02 28 / 7 29 90-93Oder erwerben Sie online eine Förder-mitgliedschaft:

www.mildred-scheel-kreis.de

engagement gegen den krebs

Mit den regelmäßigen Beiträgen für den Mildred-Scheel-Kreis wird die Arbeit der Deutschen Krebshilfe dauerhaft und damit planbar gefördert.

Werden Sie mit uns aktiv – gegen den Krebs!

Besonders für Kinder gilt: in der Sonne nicht aus-, sondern anziehen!

PatIenten konGresse mainz, 15. september kiel, 24. november

Weitere Informationen unter: www.patientenkongress.net

Termine 2012

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10 wIssenschaft wIssenschaft 11

Ab dem 40. Lebensjahr sind etwa 98 Prozent aller Menschen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert. Im Normalfall verläuft diese lebenslange Infektion asymptomatisch, sel-ten löst das Virus das meist harmlose Pfeiffersche Drüsen-fieber, im Volksmund als „Kuss-Krankheit“ bezeichnet, aus. Gänzlich ungefährlich ist der ungebetene Gast trotzdem nicht: In den letzten Jahren wurde der Erreger verdäch-tigt, verschiedene Krebsarten auszulösen, insbesondere bösartige Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems. Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus.

Das Epstein-Barr-Virus nistet sich in menschlichen Kör-perzellen ein und missbraucht deren Zellmaschinerie für seine Zwecke. Möglich wird dies mit Hilfe der so genannten Mikro-RNA. Das sind winzige Moleküle, die direkt in die Eiweißproduktion der Zelle eingreifen. Wissenschaftler der Universität des Saarlandes vermuten, dass die Virus-Mikro-RNA Krebs auslösen kann. Das Epstein-Barr-Virus bildet 44 verschiedene Mikro-RNAs: Welche davon an der Krebsent-stehung beteiligt sind und auf welche Weise sie die Krank-heit auslösen, wollen die Forscher nun aufklären. Dazu untersuchen sie, ob im Blut von Patienten mit erhöhtem Risiko für EBV-verursachten Lymphknotenkrebs bestimmte Mikro-RNAs in verstärktem Maße vorhanden sind.

Anhand dieser Erkenntnisse wollen die Wissenschaftler einen RNA-Molekül-Steckbrief erstellen, mit dem im Praxis-Alltag das potentielle Auftreten von EBV-verursachten Tumoren vorhergesagt und rechtzeitig medizinisch einge-griffen werden kann. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Forschungsvorhaben mit 319.000 Euro.

Die Lymphbahnen (orange) ziehen sich durch den ganzen Körper und transportieren Fremdstoffe zu den Lymphknoten, den Klärwerken des Organismus. Hier kann Lymphknotenkrebs entstehen.

mit dem Immunsystem Darmkrebs bekämpfenerlangen (gb) – Es klingt zunächst einfach – das körpereigene Abwehr-system erkennt Krebszellen als Be-drohung und greift diese an. Doch die bösartigen Zellen können sich tarnen und so der Immunpolizei entkommen. Allerdings geht diese Strategie nicht immer auf: Bei rund 30 Prozent aller Darmkrebs-Patienten gelingt es dem Immunsystem trotz der Zellmaskerade, den Tumor einzudämmen, wie Erlanger Wissenschaftler nun entdeckt haben.

Dazu macht es sich einen Schwach-punkt des Tumors zu Nutze: Wie jede gesunde Körperzelle benötigen auch Tumorzellen Sauerstoff und Nährstof-fe, die ihnen die Blutgefäße anliefern. Sichergestellt wird der Nachschub durch Versorgungsleitungen, die inden Tumor wachsen und so den An-schluss an das Blutgefäßsystem her-stellen.

Hier greift das Immunsystem ein: Indem es die Versorgungsleitungen blockiert, wird der Tumor regelrecht erstickt. Dies ist klinisch relevant – die entsprechenden Patienten haben deutlich höhere Heilungschancen als diejenigen, die nicht auf diese Weise von ihrem Immunsystem unterstützt werden. Wie dem Immunsystem dieser Trick gelingt, wollen die Forscher nun untersuchen. Ihre Erkenntnisse sollen den Weg für neuartige Therapien ge-gen Darmkrebs bereiten. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 175.000 Euro.

molekulare fesseln lÖsen unD krebs bekämPfenmartinsried (gb) – Das Eiweiß p53 verhindert, dass aus kranken Zellen Krebszellen werden. Doch wenn ein wichtiges Kontrollsystem der Zelle aus dem Ruder läuft, werden alle p53-Moleküle zerstört – der Krebs hat freie Bahn.

steckbrIef zur krebsVorbeuGunGhomburg/saar (gb) – Einige Virus-Arten können Krebs auslösen. Dazu gehört auch das weltweit verbreitete Epstein-Barr-Virus. Nun wollen Homburger Forscher ein Virus-Frühwarnsystem entwickeln, um bei drohender Krebsgefahr rechtzeitig einschreiten zu können.

Projektleitung: Professor Dr. Michael Stürzl, Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen.

Projektleitung: Professor Dr. Friedrich A. Grässer, Institut für Virologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Gunter Meister, Institut für Biochemie, Universität Regensburg.

Projektleitung: Professor Dr. Tad Holak, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried.

Eine Zelle ist wie eine Fabrik – sie stellt pausenlos tausende verschiedener Eiweißmoleküle her, die unterschiedli-che Aufgaben erfüllen. Dennoch haben alle Eiweiße nur ein Ziel: den Organis-mus am Laufen zu halten. Doch nicht immer sind sie im Dauereinsatz. Wird ein bestimmtes Eiweiß gerade nicht ge-braucht, sorgen spezielle Kontrollmole-küle dafür, dass es deaktiviert oder zum zellulären Abfallkorb transportiert wird. Dies ist wichtig, denn befinden sich zu viele nicht benötigte Moleküle in einer Zelle, kann es sogar zu schädlichen biochemischen Reaktionen kommen.

Einer dieser molekularen Kontrolleure trägt den wissenschaftlichen Namen Mdm2/Mdmx-Komplex. Er reguliert die Anzahl der p53-Moleküle. Normaler-weise ist nur sehr wenig p53 in der Zelle. Besteht jedoch die Gefahr, dass eine kranke Zelle zur Tumorzelle werden könnte, schwärmen große Mengen p53-Moleküle aus und beginnen sogleich mit den nötigen Reparaturen. Ist die Krise überwunden und die Zelle gerettet,

muss sie die überschüssigen p53-Mole-küle wieder entfernen – die Aufgabe des Mdm2/Mdmx-Komplexes.

Doch bei mehr als der Hälfte aller Krebserkrankungen werden viel zu viele Mdm2/Mdmx-Moleküle hergestellt. Mit verheerenden Folgen: Alle p53-Eiweiße werden festgesetzt – nun können sich die bösartigen Zellen ungehindert ausbreiten. Krebsforschern aus Martins-ried gelang es nun, den Mdm2/Mdmx-Komplex in seine Schranken zu verwei-sen. Sie haben Substanzen entdeckt, die ihn in Krebszellen ausschalten und so p53 von seinen molekularen Fesseln befreien. Die Wirkstoffe werden derzeit weiter untersucht, um die am besten wirksamsten zu identifizieren. Diese sollen dann in klinischen Studien ge-testet werden. Die Deutsche Krebshilfe hat das Forschungsprojekt mit 340.000 Euro unterstützt.

Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

Wissenschaftler haben Substanzen entdeckt, die das Krebs-Abwehrsystem aktivieren.

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fokus Deutsche krebshIlfe 1312 fokus Deutsche krebshIlfe

rekorD-sPenDenerGebnIs beIm e-JuGenD-cuP 2011/2012bonn (ws) – Beim E-Jugend-Cup ging es auch in diesem Jahr neben den sportlichen Leistungen wieder um die Hilfe für krebskranke Kinder. 55.000 Euro sind in den teilnehmenden Fußballverbänden für den guten Zweck zusammengekommen.

michael, sie und uli sind beinahe gleichzeitig an krebs er-krankt. wie haben sie diese zeit empfunden – war es eher eine Doppelbelastung oder waren sie sich gegenseitig eine stütze?Ich habe als erster die Diagnose Krebs erhalten. Uli hat mich von Anfang an unterstützt. Er war mein erster Ansprechpart-ner, da ich zu dieser Zeit keine Frau an meiner Seite hatte. Nach den Gesprächen mit den Ärzten war schnell klar, dass auch mein eineiiger Zwillingsbruder stark gefährdet ist. Ein paar Wochen später wurde bei Uli ebenfalls Prostatakrebs diagnostiziert. Von diesem Zeitpunkt an haben wir uns ge-genseitig durch diese schwere Zeit geholfen. Das hat uns als Zwillinge noch mehr zusammengeschweißt.

uli, sie und Ihr bruder sind mit Ihrer krankheit an die Öffentlich-keit gegangen. was war der ausschlaggebende Grund dafür?Uns beiden fiel es von Anfang an nicht schwer, in unseren Familien und im Freundeskreis über die Krankheit zu reden. Erst nach dem „Outing“ haben wir erfahren, dass Prostata-krebs ein Tabuthema für Männer ist. Wenn es um die Krank-heit Krebs geht, spürt man immer eine Art Zurückhaltung. Die Menschen gehen mit einer gewissen Unsicherheit auf einen zu und fragen sich: „Kann ich ihn darauf ansprechen? Bricht er jetzt zusammen?“ Sie sind erleichtert, wenn man selbst auf sie zugeht und sie mit der Krankheit konfrontiert. Wir wollen mit unserem Auftreten zeigen, dass diese Krebsart heilbar ist und, dass man sich nach der Behandlung wieder gesund

Junge Kicker halten zusammen: für den Erfolg und für krebskranke Kinder.

anDeren betroffenen mut machenbonn (ws) – Die Zwillingsbrüder Michael und Uli Roth haben schon viele Siege errungen – im Sport und im Kampf gegen ihren Prostatakrebs. Gemeinsam engagieren sich die ehemaligen Handballnationalspieler für die Deutsche Krebshilfe.

Seit vielen Jahren unterstützen die Fußballverbände Mittelrhein und Rheinland sowie der Niedersächsische und Südwestdeutsche Fußballverband die Arbeit der Deutschen KinderKrebs-hilfe. Im Rahmen des E-Jugend-Cups 2011/2012 organisierten sie erneut mit ihren Fußballkreisen zahlreiche Hallenturniere, bei denen sich Verei-ne, Mannschaften und viele Helfer mit Benefiz-Aktionen und Spendensamm-lungen für krebskranke Kinder einsetz-ten. Zusätzlich belohnten Sponsoren die von den jungen Kickern erzielten Tore mit einem Euro für den guten Zweck. Neben der Möglichkeit, sich im sportlichen Wettkampf zu messen, erhielten die rund 20.000 teilnehmen-den Spielerinnen und Spieler unter dem Motto „Die Zukunft im Blick – sei clever und leb gesund!“ einfache Tipps für eine gesunde Lebensweise. Auch der Schirmherr des E-Jugend-Cups, Wolf-gang Overath, war wieder selbst aktiv: In einem Einlage-Spiel beim Finale des

Gemeinsam mit Michael und Uli Roth für das Leben.Die ehemaligen Handballnationalspielerkämpfen erfolgreich gegen Prostatakrebs.

Sprechen offen über ihre Krankheit: die ehemaligen Handballnationalspieler Michael (links) und Uli Roth (rechts).

Cups im Fußballverband Mittelrhein begeisterte der Weltmeister von 1974 gemeinsam mit weiteren ehemaligen Fußballprofis die Kinder und Zuschauer erneut mit Fußball vom Feinsten.

Seit 2004 sind im Rahmen des E-Ju-gend-Cups zu Gunsten der Deutschen KinderKrebshilfe bereits 381.000 Euro für krebskranke Kinder zusammen-gekommen.

fühlen kann – so wie wir im Moment. Die Voraussetzung dafür ist, dass Prostatakrebs früh erkannt und behandelt wird. Wir sehen es seitdem als unsere neue Lebensaufgabe, anderen Menschen zu helfen. Und das ist eine schöne Erfahrung.

michael, was hat sie zu Ihrem engagement für die Deutsche krebshilfe bewogen?Die Deutsche Krebshilfe kam auf uns zu. Wir fühlten uns bei dieser Institution von Anfang an gut aufgehoben. Das Engage-ment für die Deutsche Krebshilfe hilft uns auch selber. Wenn wir offen über die Krankheit reden, ist es wie eine Eigenthe-rapie. Außerdem helfen wir damit auch anderen und machen den Betroffenen Mut.

uli, woraus schöpfen sie Ihre kraft im kampf gegen den krebs?Ich lebe wahnsinnig gerne und genieße jeden neuen Tag. Schlechte Laune habe ich selten. Meine Kraft gegen den Krebs schöpfe ich aus der Zuversicht, die wir selbst erfahren haben. Wir durchlebten eine schwierige Zeit, nachdem wir unser Schicksal erfahren hatten. Wir haben all die Höhen und Tiefen nach der Operation durchgestanden. Da wir uns jetzt wieder gesund fühlen und den Krebs besiegt haben, wollen wir un-sere Kräfte an andere Menschen weitergeben. Wir sehen uns im Auftrag, offen über die Krankheit zu reden und motivieren damit auch andere, sich zu öffnen.

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Aktiv beim E-Jugend-Cup mit dabei: Schirmherr Wolfgang Overath (links) und Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe (3. v. links).

haus der krebs-selbsthilfeIm Haus der Krebs-Selbsthilfe, dem Dach der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen, können In-formationen und Ansprechpartner für Betrof-fene in der jeweiligen Region erfragt werden.

haus der krebs-selbsthilfe Thomas-Mann-Straße 40 53111 BonnTelefon: 02 28 / 3 38 89-0 Internet: www.hksh-bonn.de

frauenselbsthilfe nach krebs e.V. Telefon: 02 28 / 3 38 89-400Internet: www.frauenselbsthilfe.de

Deutsche Ilco e.V., Vereinigung für stomaträger und menschen mit Darmkrebs Telefon: 02 28 / 3 38 89-450 Internet: www.ilco.de

arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.Telefon: 02 28 / 3 38 89-251/-252Internet: www.adp-bonn.de

Deutsche leukämie- und lymphom-hilfe, bundesverband der selbsthilfeorganisatio-nen zur unterstützung von erwachsenen mit leukämien und lymphomen e.V. Telefon: 02 28 / 3 38 89-200Internet: www.leukaemie-hilfe.de

bundesverband der kehlkopfoperierten e.V. Telefon: 02 28 / 3 38 89-300Internet: www.kehlkopfoperiert-bv.de

bundesverband Prostatakrebs selbsthilfe e.V. (bPs)Telefon: 02 28 / 3 38 89-500Internet: www.prostatakrebs-bps.de

selbsthilfe-bund blasenkrebs e.V.Telefon: 02 28 / 3 38 89-150Internet: www.blasenkrebs-shb.de

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unsere sPenDer 15

Vielen Dank für Ihr engagement

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Deutsche krebshilfeAnke Frericks, Klaus WoydaBuschstraße 32, 53113 BonnTelefon: 02 28 / 7 29 90-521, -531E-Mail: [email protected]@krebshilfe.de

mItmachen heIsst mIthelfenViele Freunde der Deutschen Krebshilfe und der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe werden aktiv, weil sie durch persönliches Engage-ment ihren krebskranken Mitbürgern helfen wollen.

Originelle Ideen und Aktionen sind es, mit denen Spenden für krebskranke Menschen gesammelt werden. Das „Magazin der Deutschen Krebs-hilfe“ berichtet regelmäßig über diese Initiativen und Veranstaltungen. Wer sich ebenfalls für die gute Sache einsetzen möchte, dem hilft die Deut-sche Krebshilfe mit Rat und Tat.

tanzende katzen sammeln spenden

Das Musical „Cats“ (Foto oben) gastierte vom 10. Dezember 2011 bis zum 22. Januar 2012 im Theaterzelt neben dem Einkaufszentrum CentrO in Oberhausen. Erst unter-hielten die Schauspieler in ihren Katzenkostümen mit Tanz und Gesang die Zuschauer. Dann – nach den Vorstellungen – sammelten sie an den Ausgängen Spenden für die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe. Rund 10.000 Euro brachte diese Aktion ein.

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frauen kicken für krebs-kranke menschenIm Kampf gegen den Krebs haben Bonner Fußballerinnen am 22. Oktober 2011 den Ball ins Rollen gebracht. Die Frauenfußball-Teams der Vereinten Nationen in Bonn, der Deutschen Te-lekom, der Deutschen Post sowie des Plittersdorfer Fußballvereins enga-gierten sich im Rahmen eines Benefiz-Turniers für den guten Zweck. Dabei kamen rund 500 Euro für die Deutsche Krebshilfe zusammen.

alte apotheke, Bonn, 100 Euro, Spendenaufruf | rudolf bertsch, Pulheim, 63 Euro, Spenden-sammlung | nina büscher, Mönkeberg, 28 Euro, Flohmarkt | Gaststätte Dahmen, Baesweiler, 2.073 Euro, Adventmarkt | Deutsche telekom netzproduktion Gmbh, Darmstadt, 2.000 Euro, Fitness-Aktion | theodor engelkamp, Lüdinghau-sen, 400 Euro, Spendensammlung | friseursalon Porschen, Kreuzau, 600 Euro, Verlosung | Gesangverein „freundschaft“ ersingen e.V., Kämpfelbach, 675 Euro, Konzertabend | Patrick haertel, Annaberg-Buchholz, 50 Euro, Sportver-anstaltung | rudolf heim, Benningen, 500 Euro, Benefiz-Aktion | hohe landesschule, Hanau, 120 Euro, Spendenaufruf | kegelverein „Die bersche-ner“, Essen, 600 Euro, Kegel-Stadtmeisterschaf-ten | kG rote funken e.V., Neunkirchen, 888,88 Euro, Benefiz-Aktion | lVm-Versicherungs- und servicebüro, Hammersbach, 100 Euro, Tag der offenen Tür | neuapostolische kirche, Schwie-berdingen, 2.000 Euro, Adventmarkt | o’neill’s Irish Pub, Nürnberg, 1.769 Euro, Bunter Abend | Privatinitiative zu Gunsten der Deutschen krebs-hilfe, Mainz, 2.509 Euro, Tombola | remy Gmbh, Wesel, 487 Euro, Spendenaufruf | ricarda-huch-schule, Kiel, 5.605 Euro, Schuljubiläum | spiritu-elles centrum, Berlin, 100 Euro, Spendensamm-lung | städtisches Gymnasium koblenzer straße, Düsseldorf, 150 Euro, Tag der offenen Tür | tsV bardowick, 4.050 Euro, Sportveranstaltung | weltenburg benediktinerabtei, Kelheim, 235 Euro, Ausstellung | Justus zeemann, Erkerode, 650 Euro, Benefiz-Aktion.

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närrisch gespendetDetlef Woiwode liebt den Karneval. Zusammen mit seinen Freunden des Närrischen Stammtisches Duisburg hat er in diesem Jahr aber nicht nur gefeiert, er hat auch an krebskranke Kinder gedacht. Woiwode rief anlässlich des Hoppeditz-Erwachens – in vielen Gegenden der Startschuss für die Hochphase des Karnevals – zu Spenden für die Deutsche KinderKrebshilfe auf. Insgesamt kamen so 850 Euro vom Närri-schen Stammtisch zusammen.

laufen für krebskranke menschen843 Teilnehmer gingen beim 26. Niko- lauslauf am 3. Dezember 2011 in Dül- men an den Start. Ausgerichtet wurde der Lauf von der Turn- und Spielgemein-de Dülmen. Zweieinhalb, fünf oder sogar zehn Kilometer bewältigten die Läufer für den guten Zweck. Die 2.600 Euro, die Organisator Jürgen Skaliks als Startgeld einsammelte, gingen vollständig an die Deutsche KinderKrebshilfe.

mit abba gegen den krebsReinhold Schüssler organisierte bereits zum 13. Mal einen „Abend der Lieder“ (Foto unten) in seinem Heimatort Nür-burg. Schüssler, der selbst gerne singt, lud Chöre ein und bot seinen Gästen in der Graf-Ulrich-Halle am 28. Januar 2012 ein vielfältiges Programm von ABBA-Songs bis hin zum „Ännchen von Tharau“. Nur einen Euro kostete der Eintritt, Orga- nisator Schüssler bat seine Gäste außer-dem um Spenden für die Deutsche Kin-derKrebshilfe. Fast 3.500 Euro konnten so eingesammelt werden. Aus all seinen bisherigen Veranstaltungen ergibt sich somit ein Gesamterlös von knapp 55.000 Euro für krebskranke Kinder.

tombola auf der weih-nachtsfeierEine Tombola für den guten Zweck unterstützte die Arbeit der Deutschen KinderKrebshilfe. Mitarbeiter des Logistikzentrums der Netto Marken-Discount AG in Coswig richteten sie anlässlich ihrer Weihnachtsfeier aus. Die Aktion brachte rund 2.200 Euro ein.

kinder spielen für kinderUnter dem Motto „Kinder spielen für Kin- der“ kickten junge Fußballer in der Bott-roper Dieter-Renz-Halle am 5. Februar 2012. Gastgeber des Bambini-Turniers war der SV Rhenania Bottrop (Foto un-ten). Die Initiatoren Marco Langnickel und Markus Schur hatten nicht nur viele junge Teams aus Bottrop und Oberhau-sen eingeladen. Für ein Einlage-Spiel kam auch die Nachwuchsmannschaft (U15) des FC Schalke 04, die gegen die U17 der SV Rhenania antrat. Rund 1.000 Zuschauer verfolgten das Turnier. Obendrauf gab es noch eine Tombola für den guten Zweck. Der Erlös: 8.600 Euro für die Deutsche KinderKrebshilfe. Im nächsten Jahr ist bereits eine Neuauflage des Turniers geplant.

spende statt Geschenke

Seit dem Jahr 2005 unterstützt die Firma 3M ESPE AG aus Seefeld krebskranke Kinder. Anstelle von Weihnachtspräsen-ten spendeten die Mitarbeiter 10.000 Euro an die Stiftung Deutsche Kinder-Krebshilfe. Bernhard Schmölz, Bernd Betzold, Dr. Rainer Guggenberger und Dr. Petra Schneider von der 3M ESPE AG überreichten am 14. Dezember 2011 einen symbolischen Spendenscheck für die Deutsche Krebshilfe an den Bürger-meister der Gemeinde Seefeld, Wolfram Gum (Foto oben).

eishockey für den guten zweck

Eishockey-Fans sind am 26. Dezember 2011 voll auf ihre Kosten gekommen: Der ESC Hügelsheim 09 (Foto oben) prä- sentierte das 1. Eishockey-Benefiz-Turnier in der Baden-Airpark-Eisarena in Hügelsdorf. 350 Zuschauer verfolgten die Duelle zwischen der ersten Herren-mannschaft des ESC 09, den Baden-Rhinos, und einer Auswahl ehemaliger Hügelsheimer Spieler. Der Eintritt war frei. Hauptorganisator Andy Mauderer bat lediglich um eine Spende für die Deutsche Krebshilfe. Rund 3.800 Euro sind auf diese Weise zusammengekom-men. Eine Neuauflage des Turniers ist 2012 bereits fest eingeplant.

feierliche anlässe

Anlässlich ihrer Genesung rief Marie Luise Karl aus Neumarkt zu Spenden für die Deutsche Krebshilfe auf. So kamen 1.200 Euro zusammen (Foto oben).

Konrad Röhlich feierte im Februar 2012 seinen 60. Geburtstag. Statt Geschen-ken bat er um Spenden zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe. Der Erlös: 505 Euro für die Krebsforschung.

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ImpressumDas „Magazin der Deutschen Krebshilfe“ erhalten die Freunde und Förderer der Deutschen Krebshilfe e.V., der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe und die Mitglieder des Mildred-Scheel-Kreises e.V. kostenlos. Der Verkaufspreis beträgt 1 Euro. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Nachdruck – auch auszugsweise – nur unter Angabe der Quelle und nach vorheriger Genehmigung. Diese erteilen wir jedoch sehr gerne.

Verantwortlich für den Inhalt: Christiana Tschoepe Redaktion: Juliane Tiedt, Christiana Tschoepe Herausgeber und Verleger: Deutsche Krebshilfe e.V., Buschstraße 32, 53113 Bonn, Postfach 14 67, 53004 Bonn Geschäftsführung: Gerd Nettekoven, Dr. Franz Kohlhuber Gestaltung: art tempi communications, Köln Produktion: Druckerei Westend, Essen ISSN: 09 49 – 81 84, Artikel-Nr. 603 0062.Bildnachweis: Titel, S.16, S.19 Fotolia, S.2, S.4, S.8 unten, S.9 rechts Piet Truhlar/Deutsche Krebshilfe, S.3 Manfred Esser, S.8 oben, S.11 Nora Bibel/Deutsche Krebshilfe, S.9 oben Onkologisches ForumZuschriften an: Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 Bonn, Telefon: 02 28 / 7 29 90-0, Fax: 02 28 / 7 29 90-11, E-Mail: [email protected], Internet: www.krebshilfe.de

tIPPs unD termIne 17

Dr. mildred scheel akademieDie Dr. Mildred Scheel Akademie ist eine Wei-terbildungsstätte für Ärzte, Krankenpfleger und -schwestern, Sozialarbeiter, Psychologen und Mitglieder von Selbsthilfegruppen. Auch jeder Krebs-Patient, der etwas für sich tun will, kann das Programm in Anspruch nehmen.

27. Juni 2012: forum Palliativmedizin Ärztlich assistierter Suizid – eine Form der Sterbebegleitung? Mit diesem Thema beschäftigt sich das Forum Palliativmedizin. Das Forum ist Treffpunkt für alle, die am Thema „Hospizarbeit und Palliativmedizin“ interessiert sind, und fördert den Gedankenaustausch zwischen Ärzten, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Krebs-Be-troffene pflegen. Das Forum ist ein gemeinsames Projekt der Dr. Mildred Scheel Akademie und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.

3. bis 5. september 2012: bewegt sein mit allen sinnen Die eigenen Selbstheilungskräfte können im Kampf gegen den Krebs ein wirksames Mittel sein. In diesem Seminar entdecken die Teilneh-mer körpereigene Energiequellen: Sie singen, tanzen und meditieren einzeln oder mit der Gruppe und stabilisieren auf diese Weise ihr inneres Gleichgewicht. Das Seminar richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene.

6. bis 8. september 2012: helfen macht müde – auseinandersetzung mit dem burnout-syndrom Pflegende, die Krebs-Betroffene betreuen oder behandeln, erfahren Sinnerfüllung im Beruf. Al-lerdings werden sie überdurchschnittlich belastet und stehen unter Zwang, immer Höchstleistugen erbringen zu müssen. Oft sind sie deswegen erschöpft, leiden unter Lustlosigkeit. Das Seminar vermittelt Pflegenden, wie sie mit dem eigenen Burnout-Syndrom oder dem der Kollegen umgehen können. Es informiert darüber, in welchen Formen Burnout auftritt und wie es bewältigt werden kann.

auskünfte und das Programm 2012 bei: Dr. mildred scheel akademieKerpener Straße 62, 50924 KölnTelefon: 02 21 / 94 40 49-0Fax: 02 21 / 94 40 49-44E-Mail: [email protected]

buchtIPPbonn (jti/tl) – Wie können Krebskranke und ihre Angehörigen lernen, mit ihrer Erkrankung umzugehen? Was bewegt Menschen im Ange-sicht der Krankheit? Wir stellen hilfreiche Bücher zum Thema vor.

Als Medizinjournalist berichtet kurt langbein über Gesund-heitssysteme, Arzneimittelmissbrauch und Krebs-Patienten. Dann erhält ausgerechnet er selbst die Diagnose Krebs, wird, wie er in seinem Buch „radieschen von oben“ (Ecowin, 21,90 Euro) schreibt, vom Journalisten zum Patienten. Langbein kann beides: einerseits das Krankheitsbild Krebs mit wissen-schaftlichen Erkenntnissen näherbringen, andererseits das Thema zu seinem persönlichen Anliegen machen. Tagebuch-artig schildert er Begegnungen mit Forschern und Ärzten, hält Angst und Hoffnung gleichermaßen fest. Während Langbein nüchtern-präzise als Journalist den Krebs beschreibt, zieht er den Leser subjektiv mit hinein in seinen eigenen Kampf gegen die Krankheit.

Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

Benefiz-Produkte machen nicht nur Freude – mit dem Verkaufserlös fördert die Deutsche Krebshilfe Früherken-nungs-, Therapie-, Präventions- und viele andere Projekte. Auch mit dem Verkauf von Maari, dem Maskottchen der Deutschen KinderKrebshilfe, als Plüschfigur der Firma Steiff (29,95 Euro) werden Projekte unterstützt. Kranke und gesunde Kinder nehmen den kleinen blauen Begleiter mit ins Bett, spielen und kuscheln mit ihm.

mit maari gegen den Durst

leserbrIefeAuf dieser Seite veröffentlichen wir Zuschriften und Erfahrungs-berichte unserer Spender.

Schicken Sie uns Ihre Berichte, mit denen Sie anderen Krebs-Patienten Mut und Hoffnung machen wollen, sowie Ihre Fragen und Anregungen an:

redaktion „magazin der Deutschen krebshilfe“Christiana TschoepeBuschstraße 32, 53113 BonnFax: 02 28 / 7 29 90-11E-Mail: [email protected]

Dank an den härtefondsEs ist mir ein Bedürfnis, der Institu-tion „Deutsche Krebshilfe“ Dank zu sagen. In gewissen Situationen hilft jeder Zehn-Euro-Schein. Ich, der nie in seinem Leben ernsthaft erkrankt war, muss mit einer Situation zurechtkom-men, welche man Außenstehenden nicht recht erklären kann und möchte. Es ist nichts mehr, wie es war und es bessert sich nur extrem langsam. Un-geachtet dessen denke ich mit großer Sympathie an die Gründerin: Ich glau-be, Frau Dr. Mildred Scheel hat genau gewusst, was sie getan hat, als sie die Deutsche Krebshilfe gegründet hat.

Bernhard P., Solingen

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich herzlich für die einmalige Zuwendung bedanken. Noch nie habe ich eine so schnelle und unbürokrati-sche Arbeit erlebt. Alle Ärzte, Schwes-tern und Mitpatienten haben Anteil genommen und sich mit mir gefreut. Mögen Sie auch weiterhin vielen Men-schen helfen können.

Ruthild H., Dortmund

Die Kinder, die Eltern und das Team des Katholischen Kindergartens St. Gertrud möchten sich recht herzlich bei Ihnen für die tollen Sonnenmüt-zen mit Nackenschutz bedanken. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Als Dankeschön haben die Kinder ein paar Bilder für Sie gemalt.

Wiebke W., stellv. Leitung des Kath. Kindergartens St. Gertrud, München

hinweis der redaktion:Die blauen Sonnenmützen mit oder ohne Nackenschutz für Kinder bis zu sechs Jahren können kostenfrei bei der Deutschen Krebshilfe angefordert werden. Dieses Angebot richtet sich besonders an Kindergärten und Kin-dertagesstätten.

sonnenmützen für kindergartenkinder

Dank für GesundheitEnde 1970 wurde bei der Vorsorge-Unter-suchung bei mir Brustkrebs festgestellt. Ich wurde erfolgreich operiert. Seitdem bin ich beschwerdefrei und inzwischen 86 Jahre alt. Dafür bin ich sehr dankbar, auch dafür, dass durch die Forschung die Behandlung von Krebs-Patienten immer mehr verbessert wird.

Andrea F., Aerzen

Mit dem Mond-und-Sterne-Mobile der Firma Steiff (15,95 Euro) ist Maari auch für die ganz Kleinen da. Das Mobile ist aus besonders weichem und kuscheli-gem Stoff, waschmaschinenfest bis 40° C und Öko-Tex zertifiziert.

Und auch auf Ausflügen oder in der Schule begleitet Maari die Kinder als Trinkflaschen-Aufdruck. Die bunten Trinkflaschen, hergestellt von der Firma Sigg, helfen gegen den großen und kleinen Durst. Erhältlich sind sie in zwei Größen – als 0,4-Liter-Flasche mit blauer Verschlusskappe (15,95 Euro) sowie als 0,3-Liter-Flasche mit roter Verschlusskappe (13,95 Euro). Der Aufdruck ist spülmaschinenfest.

Alle Benefiz-Produkte können telefo-nisch unter 02 28 / 7 29 90 98, per E-Mail ([email protected]) und im Internet unter www.krebshilfe.de bestellt werden.

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18 stIften unD Vererben

Ihr Neffe hat insofern Recht, als dass Erben nicht von sich aus verpflichtet sind, eine Erbschaftsteuererklärung abzugeben. Anders als Sie dies von der Einkom-mensteuererklärung her kennen, besteht bei der Erbschaftsteuer keine allgemei-ne Steuererklärungspflicht. Als Erbe ist man aber unter bestimmten Umständen dennoch verpflichtet, dem Finanzamt eine schriftliche Anzeige zu machen, dass man etwas geerbt hat, wie hoch der Wert ist und ob es schon frühere Zuwendun-gen gab. Die Anzeige ist formlos. Amtliche Formulare gibt es dafür also nicht. Diese Anzeige ist grundsätzlich für einen Erben aber immer dann entbehrlich, wenn die Erbschaft auf einem von einem deutschen Gericht eröffneten Testa-ment beruht, was regelmäßig der Fall ist. Denn dann hat das Finanzamt auf diese Weise vom Erbe erfahren. Ist Bankvermögen vorhanden, erfährt das Finanzamt außerdem durch eine obligatorische Meldung der Banken von dem Erwerb. Das Finanzamt kann dann entscheiden, ob es von dem Betreffenden die Abgabe einer Erbschaftsteuererklärung verlangt. Eine Ausnahme für die Anzeigepflicht ist aber zu beachten: Wenn Grundbesitz zum Nachlass gehört, ist die Anzeige an das Finanzamt immer nötig.

Mein Mann ist vor einigen Jahren verstorben, Kinder hatten wir keine. Ich habe nur zwei Brüder und einen Neffen, die zusammen mit der Deut-schen Krebshilfe meine Erben werden sollen. Mein Neffe hat mir erzählt, dass die Erben später womöglich gar keine Erbschaftssteuererklärung abgeben müssen. Stimmt das?

Anna P., Karlsruhe

eine leserin fragt unser experte antwortet

liebe leserinnen, liebe leser,

Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe

So erreichen Sie uns:Deutsche krebshilfeRechtsanwalt Martin FriedrichBuschstraße 3253113 BonnE-Mail: [email protected]

Geben Sie bitte auch an, ob Sie damit ein-verstanden sind, dass wir Ihren Brief gegebe-nenfalls auf diesen Seiten veröffentlichen.

Hans-Peter Krämer

Stiftungen sind eine besondere Form aktiver bürgerschaftlicher Beteiligung. Sie beweisen Gemeinschafts- und Solidaritätsbewusstsein. Und angesichts fehlender öffentlicher Mittel wird privates Engagement auch für die Krebsforschung immer wichtiger. Daher freut es uns sehr, dass immer wieder Menschen eine Stiftung zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe errichten. Allen unseren Stiftern möchten wir daher an dieser Stelle unseren Dank aussprechen.

Die Stifter wissen, dass ihr Engagement fortwirkt – jahrzehntelang. Denn bei einer Stiftung wird das Vermögen auf Dauer festgelegt. Um den Zweck der Stiftung zu erfül-len – also etwa die Krebsforschung zu unterstützen – werden nur die Erträge aus dem Stiftungskapital verwendet. Das gestiftete Vermögen selbst geht ohne Abzüge in die Stiftung ein und wird auch später nicht durch Steuern vermindert.

Wenn jemand eine Stiftung zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe errichtet, über-nimmt unsere Organisation unentgeltlich deren Verwaltung – egal, ob es sich dabei um eine selbstständige oder um eine unselbstständige (treuhänderische) Stiftung handelt. Weitere Informationen zum Thema Stiftungen enthält unsere Broschüre „Ihre Stiftung unter unserem Dach“, die Sie kostenfrei in der Geschäftsstelle der Deutschen Krebshilfe anfordern können.

Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Stiftung zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe zu errichten oder unsere Organisation als Erbin einzusetzen, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Schreiben Sie uns, schicken Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an.

stIften unD Vererben 19

bausch, erna Donaueschingen | beierlein, otto Dudenhofen | bengl, marie Roth | benten, carla Osnabrück | berner, friedrich Memmingen | brand, Gertrud Paderborn | brügmann, edith Hohengöhren | brüst, charlotte Berlin | böhm, arthur Boostedt | baake, hilde Hitzacker | ehrhardt, Gudrun Eschborn | emde, hildegard Moers | engels, rosa Kall | engleder, Juliane München | fauser, carmen Metzingen | finke, Inge Haan | fischer, Doris Mainz | fytterer, Irmgard Dortmund | Galle, brunhilde Ibbenbü-ren | Gertzen, ruth Gelsenkirchen | Geywitz, eugen Stuttgart | Grashof, Ilsemarie Braun-schweig | Gritl, bernhard Herne | Guth, Ilse Berlin | hoffmann, anna Langenfeld | huber, kurt Rosenheim | haack, Johannes Hannover | Jaeger, Irmgard Gelsenkirchen | Jekel, heinrich

Schnelldorf | Jordan, willi Ratingen | kachel, edeltraud Bremerhaven | kleffner, antonie Marsberg | klose, Gudrun Pinneberg | kohler, magdalena Mannheim | kollecker, renate Ron-nenberg | konitzer, christa Berlin | kramer, Ilse Plettenberg | kromer, elfriede Bremen | krüger, hilda Vahlde | krüger, wolfram Pots-dam | krämer, angelina Essen | kuessner, ruth Hannover | kwant, Josefina Edesheim | lange, frieda Osnabrück | lorbach, margarete Duisburg | martin, elfriede Bad Harzburg | marx, margot Kaiserslautern | mund, reinhard Ummern | mühlenbrock, wilhelmine Dorsten | müller, arthur Nufringen | möller-sarder, erika Hamburg | maaßen, anna Köln | nitzsche, klaus Crimmitschau | nölter, käthe Hamburg | raths, regina Schleiden | reichert, Gertrud Bonn |

relling, Ingeborg Preetz | rimer, ursula Biele-feld | rinscheidt, klara Dortmund | schmidt, elisabeth Nürnberg | schreier, Gerda Mönchen-gladbach | schuster, Irene Nürnberg | schüt- te, helmut Bad Neuenahr-Ahrweiler | schößler, Gertrud Bad Hersfeld | seipp, edith Regens-burg | senger, Jürgen Iserlohn | sonntag, bar-bara Kraichtal | spodzieja, elisabeth Seevetal | stahlberg, egon Gelsenkirchen | steffes, helga Düsseldorf | troschke, erika Mölln | urginus, maria Herten | wallkamm, werner Vöhringen | warnemünde, erika lübeck | weber, ella Berlin | weede, hildegard Eutin | werneke, lucia Bo-chum | wiehenkamp, karl-heinz Monheim | wolfs, michael und susanne Herzogenrath | ziegenbein, ellen Detmold.

wir dankenden folgenden Personen, die die Deutsche krebshilfe in ihrem testament bedacht haben:

Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 2/2012

Dies kann durchaus geschehen, wenn in Ihrem Nachlass kein genügend hohes anderes Vermögen vorhanden ist.

Wenn Sie kein Testament machen, würde Ihre Frau zu ein Halb und Ihre drei Töchter zu je einem Sechstel Ihre Erbinnen. Ihre Frau bildet zusammen mit Ihren Töchtern eine so genannte Erbengemeinschaft, der das Haus gemeinschaftlich gehört. Wenn einer der Miterben die Erbengemeinschaft trennen möchte, findet in der Regel ein einvernehmlicher Verkauf der Immobilie statt, oder einer der Miterben zahlt die anderen aus und wird Alleineigentümer. Wenn dies nicht gelingt, kann ein Miterbe die Teilungsversteigerung der Immobilie verlangen.

Für Ihre Frau sieht es günstiger aus, wenn Sie sie durch ein Testament zur Allein-erbin einsetzen. Ihre Töchter erhielten dann einen Pflichtteilsanspruch gegen Ihre Frau, dieser beträgt aber nur die Hälfte des gesetzlichen Erbteils, also hier ein Zwölftel je Tochter. Der Pflichtteilsanspruch besteht nur als reiner Geldanspruch, so dass Ihre Töchter nicht Miteigentümer der Immobilie werden. Verfügt Ihre Frau über keine genügenden finanziellen Mittel, um den Pflichtteilsanspruch zu erfüllen, könnte sie wiederum gezwungen sein, die Immobilie zu verkaufen oder mit einer Grundschuld zu belasten, um die Geldansprüche Ihrer Töchter zu erfüllen.

Mich bewegt die folgende Frage: Muss meine Frau im Falle meines Todes das mir gehörende Einfamilienhaus ver-kaufen, um Erbansprüche unserer drei Töchter zu befriedigen?

Peter F., Husum

ein leser fragt unser experte antwortet

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