SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang...

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7/13 Warum Bioenergiedörfer flexibel geplant werden sollten DER RICHTIGE ENERGIEMIX Eigenverbrauch und Vermarktung bei öffentlichen Gebäuden SOLARSTROM Gemeindevorstand muss über Ein - nahmen aus Windkraft informieren RECHT Solarbundesliga: Die Meister stehen fest - aktuelle Ligatabelle Der Infodienst für die lokale Energiewende Energie kommune www.energiekommune.info Foto: Heidrun Mitze, LEADER Regionalmanagement Göttinger Land

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Warum Bioenergiedoumlrfer flexibelgeplant werden sollten

DER RICHTIGE ENERGIEMIX

Eigenverbrauch und Vermarktungbei oumlffentlichen Gebaumluden

SOLARSTROMGemeindevorstand muss uumlber Ein -nahmen aus Windkraft informieren

RECHT

Solarbundesliga Die Meister stehen fest - aktuelle Ligatabelle

Der Infodienst fuumlr d ie lokale EnergiewendeEnergiekommune

wwwenergiekommuneinfo

Foto Heidrun Mitze LEADER Regionalmanagement Goumlttinger Land

2 7 2013Energiekommune

E D I T O R I A L

Windwaumlrts Energie GmbHHanomaghof 1 30449 Hannover Tel 0511123 573-0 wwwwindwaertsde PROJEKTE MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN

Naheliegend Strom aus der RegionWir stehen fuumlr eine transparente Projektentwick-

lung individuelle Finanzierungskonzepte und eine

professionelle Betriebsfuumlhrung bei Wind energie-

und Photovoltaikprojekten

Wir nutzen die Potenziale zur regenerativen Strom-

erzeugung kostenguumlnstig nachhaltig verbraucher-

nah

A N Z E I G E

Dass der Solarsport richtig Spaszlig macht konnte erle-ben wer am 22 Juni zur Meisterfeier nach Schalk-ham reiste (S 12 und 14) Weniger Spaszlig macht es zurzeit sich mit Energiepoli-tik zu befassen (Seite 3) Dass es vermieden werdenmuss Doumlrfer nach allen Himmelsrichtungen mitWindkraftanlagen zu umzingeln leuchtet ein Aberaufgrund einiger weniger Fehlplanungen und einiger

weniger stimmgewaltiger Gegner gleich den ganzenweiteren Ausbau in Bayern zu gefaumlhrden ndash das kannes nicht sein Schon beim Spatenstich in Zoumlschingenwar es verwunderlich wie lautstark einige Gegner ge-gen die geplanten Windraumlder trillerten ndash in Sichtweitedes Atomkraftwerks Gundremmingen Dort beantra-gen die Betreiber gerade die Produktionsausweitungihres Siedewasser-Reaktors vom Typ Fukushima Eineweitere Rolle ruumlckwaumlrts in der Energiepolitik scheintin Bayern bevorzustehen Schwer zu glauben wiekurz die Halbwertszeit mancher Erkenntisse biswei-len ist Wie schoumln dass es ganz entgegen der beiWindraumldern oft zu findenden bdquoNot in my backyardldquoMentalitaumlt in vielen Kommunen Menschen gibt diesich ernsthaft Gedanken um ihre Waumlrme- und Strom-versorgung machen (Seite 7ff) So wie in Wettesin-gen wo gerade Straszlige fuumlr Straszlige Waumlrmerohre verlegtwerden Oder in Buumlsingen wo die Solarthermie ganzgroszlig zum Einsatz kommt

Gute Erkenntnisse und viel Spaszlig beim Umsetzen

Barbara Frey

Liebe Leser in l ieber Leser

N E W S

37 2013Energiekommune

Windkraft Verunsicherung in Bayern

Die aktuelle Diskussion um Abstaumlnde von Windkraftan-lagen zur Wohnbebauung verunsichert die Branche

bdquoDamit ist die Energiewende in Bayern beendetldquo kommen-tiert Guumlnter Beermann Vorstand beim BWE-LandesverbandBayern die Absicht von Ministerpraumlsident Horst Seehofer dieAbstaumlnde von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung deutlichzu erhoumlhen Statt wie bisher 800 Meter ist ein Abstand im Ge-spraumlch der zehnmal der Houmlhe der Windraumlder entspricht wasbei heute uumlblichen Anlagenhoumlhen von 200 Metern 2000 MeterAbstand bedeuten wuumlrde

Derzeit werden in den Ministerien neue Vollzugshinweisefuumlr die Behoumlrden erarbeitet Nach Ansicht von Beermann wuumlr-den sie die Vollzugsbeamten in eine unzumutbare Situationbringen Einerseits duumlrften sie sich nicht uumlber Verwaltungshin-weise hinwegsetzen andererseits riskierten sie dass sie bdquosichbzw den Freistaat Bayern vollumfaumlnglich schadensersatzpflich-tig machenldquo wenn sie den bundesrechtswidrigen Vollzugshin-weisen folgten Dies schreibt Beermann in einer Petition die eram 20 Juni 2013 im bayerischen Landtag eingereicht hat

Als weitere Unsicherheit sieht Beermann die nach der Bun-destagswahl anstehende EEG-Novelle Jedem der den Bau einervon derzeit etwa 50 Windkraftanlagen in Bayern verantwortetempfiehlt er daher diese moumlglichst schnell fertig zu bekom-men Dass jemand angesichts der bestehenden Unsicherhei-ten heute 500000 Euro an Vorkosten fuumlr ein Genehmigungsver-fahren in die Hand nimmt kann sich Beermann nicht vorstellen

Taumlglich auf die Genehmigung des geplanten interkommuna-len Windparks bdquoStreu amp Saaleldquo wartet Andreas Bauer von derinitiierenden Agrokraft GmbH bdquoEnde April 2012 haben wir dieerforderlichen Unterlagen bei der Genehmigungsbehoumlrde einge-reichtldquo sagt Bauer Problematisch koumlnnten 4 der 18 beantrag-ten Anlagen sein Sie sind im Nordwesten einer Kommune ge-plant in deren Norden und Suumlden weitere Vorrangflaumlchen aus-gewiesen sind Wuumlrden die ebenfalls mit Windraumldern bebautdroht von drei Seiten eine bdquoUmzingelungldquo des Ortes ndash ein Zu-stand den kaum jemand als erstrebenswert erachtet bdquoDer Aus-bau muss mit Augenmaszlig geschehenldquo fordert BWE-VertreterBeermann Leider lasse die Regionalplanung diesbezuumlglich oftzu wuumlnschen uumlbrig bafwwwwind-energiede wwwbayernde

Oumlkowaumlrmepflicht fuumlr Rathaus amp CoDie baden-wuumlrttembergische Landesregierung hat Eck-punkte fuumlr eine Novelle des Erneuerbare-Waumlrme-Geset-zes (EWaumlrmeG) beschlossen

Wie bisher soll das Gesetz dann greifen wenn der Heizkes-sel eines Gebaumludes ausgetauscht wird Aber es wird einige Aumln-derungen geben Statt nur 10 Prozent muumlssen in Zukunft 15Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedecktwerden Zudem umfasst das Gesetz kuumlnftig auch Nichtwohnge-baumlude also auch viele kommunale Bauten bdquoDie Akzeptanz dergesetzlichen Vorgaben im privaten Wohn- und Nichtwohnbe-reich wird dadurch erhoumlhtldquo ist die Landesregierung uumlberzeugt

Auch bei den Regeln wie der Bauherr den erneuerbaren Min-destanteil decken kann wird es Aumlnderungen geben Zum einensoll Biooumll aufgrund der bdquoaumluszligerst geringen Treibhausgaseinspa-rungenldquo als Option wegfallen Bisher koumlnnen Hauseigentuumlmerohne bauliche Veraumlnderungen am Objekt durch den schlichtenEinkauf von Heizoumll mit beigemischtem Biooumll die Anforderungendes Gesetzes erfuumlllen Auch fuumlr Erdgasheizungen soll beige-mischtes Biogas nicht mehr bedingungslos akzeptiert werdenAb einer Heizleistung im Gebaumlude von 50 Kilowatt ndash also quasifuumlr alle oumlffentlichen Gebaumlude ndashwird Bioerdgas nur noch akzep-tiert wenn zumindest die thermische Grundlast durch ein Block-heizkraftwerk gedeckt wird Mitte 2014 soll das Gesetz in Krafttreten Bernward Janzingwwwumbaden-wuerttembergde

Foto Barbara Frey

bdquoSolarenergie in SportvereinenldquoViel Basis-Informationen zur Nutzung von Solarstrom- und So-larwaumlrme enthaumllt die 40-seitige kostenlos herunterladbare Bro-schuumlre Herausgeber sind die Energieagentur Rheinland-Pfalzund der Landessportbund Rheinland-Pfalzwwwenergieagenturrlpde wwwlsb-rlpde

bdquoOumlkologischer Landbau und Bioenergieerzeu -gung ndash Zielkonflikte und LoumlsungsansaumltzeldquoDer Bericht untersucht Nutzungs- und Flaumlchenkonkurrenzenwwwtab-beim-bundestagdedepublikationenberichteab151html

Innovationen fuumlr die Energiewende Die Broschuumlre der Deutschen Bundesstiftung Umweltbeschreibt vorbildliche Projekte rund um Energieeffizienz undEnergiesparen erneuerbare Energien und die Kommunikationzur Energiewende wwwdbude

Beispiel fuumlr RepoweringDas Repowering-Vorhaben in der Gemeinde Wangerland als Bei-spiel eines Beteiligungsmodells beschreibt die Repowering-Info-Boumlrse auf ihrer Seite wwwrepowering-kommunalde Da dieInfo-Boumlrse ihre Arbeit einstellt sind diese und viele andere wis-senswerte Informationen zur Nutzung der Windenergie nur nochbis Ende August im Internet zu finden

M E D I E N

Von Protesten begleitet Spatenstich zum Windpark in Zoumlschingen

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N E W S

7 2013Energiekommune

Energiebeirat als Motor

Im hessischen Wettenberg bringt ein ehrenamtlichesGremium die Energiewende maszliggeblich voran

Ob es um die energetische Sanierung kommunaler Einrich-tungen oder die Nutzung von Wind- oder Solarenergie geht Ste-hen in Wettenberg Projekte zum Thema Energie an kommt derEnergiebeirat zusammen Das fachkundige Gremium in demneben dem Buumlrgermeister auch Ingenieure Architekten Hand-werker Schornsteinfeger und lokale Energieversorger vertre-

ten sind beraumlt die Kommune schon seit Jahren Oft schlaumlgt derBeirat auch selbst Projekte vor etwa die Sanierung des Rathau-ses Insgesamt konnte der Heizenergiebedarf der kommuna-len Einrichtungen um mehr als die Haumllfte gesenkt werden

Derzeit wird in der knapp 13000-Einwohner-Kommune dieStraszligenbeleuchtung auf LED umgeruumlstet ndash ohne FoumlrderungbdquoUm die Auflagen fuumlr die Antragsstellung zu erfuumlllen haumltten wireinen Planer bezahlen muumlssen Das waumlre ein Nullsummenspielgewesenldquo sagt der Wettenberger Umweltbeauftragte MichaelKrick gegenuumlber Energiekommune Durch die erwartete Strom-einsparung von uumlber 60 Prozent rechne sich die Umstellungauch ohne Foumlrderung Daneben sollen Nachtabschaltungenderen Akzeptanz gerade in zwei Vierteln getestet wird Energieund Geld einsparen

Dass die Wettenberger Wert auf interkommunale Zusam-menarbeit legen zeigt sich an der Unterstuumltzung zweier Buumlrger-solarprojekte in Nachbargemeinden Auch die Nutzung der Wind-energie wollen sie gemeinsam mit ihren Nachbarn angehenVon der Agentur fuumlr erneuerbare Energien wurde Wettenbergkuumlrzlich als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnetwwwkommunal-erneuerbarde baf

Kommune muss uumlber Windkraft-Einnahmen informieren Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat der Klage einesGemeindevertreters teilweise stattgegeben Der Gemein-devorstand muss dessen Anfrage zu gemeindlichen Ein-nahmen aus dem Betrieb von Windkraftanlagen bdquounver-zuumlglich vollstaumlndig und wahrheitsgemaumlszligldquo beantworten

Dies hatte der Buumlrgermeister der hessischen Gemeinde Hei-denrod Harald Schmelzeisen bislang abgelehnt bdquoAus Gruumlndendes Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskuumlnfte uumlber die ein-genommene Gewerbesteuer erteilenldquo so Schmelzeisen gegen-uumlber Energiekommune Er wolle vermeiden dass sich aus dergezahlten Gewerbesteuer Ruumlckschluumlsse auf Betriebsergeb-nisse machen lieszligen

Nach Auffassung des Gerichts stehen der Auskunft wederDatenschutz noch Steuergeheimnis entgegen Gemeindever-treter haumltten gegenuumlber dem Gemeindevorstand die Pflicht zurzur Uumlberwachung Anfragen zu besonders wichtigen Verwal-tungsangelegenheiten seien daher zulaumlssig Koumlnnte der Ge-meindevorstand unter Hinweis auf das Steuergeheimnis Aus-kuumlnfte verweigern wuumlrde bdquodie gesetzlich vorgesehene Kontroll-befugnis weitesgehend ausgehoumlhltldquo Die Fragen des Klaumlgersbezogen sich auf gemeindliche Einnahmen aus dem Betriebeines Windparks fuumlr den Zeitraum von 2001-2011

In den Punkten in denen sich der Klaumlger auf moumlgliche Aus-wirkungen eines weiteren geplanten Windparks bezog gab ihmdas Gericht hingegen nicht recht Diese Fragen koumlnnten erstbeantwortet werden wenn das Parklayout festgelegt sei

Waumlhrend der klagende Gemeindevertreter die gerichtlicheEntscheidung akzeptiert ist der Gemeindevorstand aufgrund dergrundsaumltzlichen Bedeutung des Urteils mittlerweile in Beru-fung gegangen bafAz7 K 145412WIwww vg-wiesbadenjustizhessende

ForschungsvorhabenEffektive Instrumente der raumlumlichen Steuerung untersuchen dieStiftung Umweltenergierecht und das Institut fuumlr nachhaltigeEnergie- und Ressourcennutzung im kuumlrzlich gestarteten For-schungsvorhaben bdquoIRSEE ndash Instrumente zur raumlumlichen Steue-rung erneuerbarer Energienldquo bafwwwi-nerde wwwstiftung-umweltenergierechtde

Effizienz in der Industrie senkenMit 79 Millionen Euro foumlrdert das Bundeswirtschaftsministe-rium das soeben gestartete Forschungsprojekt bdquoETA-FabrikldquoUnter Federfuumlhrung der Technischen Universitaumlt Darmstadt solleine Modellfabrik entwickelt werden die den Primaumlrenergiebe-darf der metallverarbeitenden Industrie um bis zu 40 Prozentsenkt bafwwweta-fabrikde

Schuumller experimentierenNoch bis zum Oktober 2013 laumluft der bundesweite Schulwettbe-werb bdquoEnergie pflanzenldquo des Bundesministeriums fuumlr Ernaumlh-rung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bafwwwenergie-pflanzeninfoschulwettbewerb

Sonnenwaumlrme in der PraxisUm weitere 500 Quadratmeter wurde die thermische Solaranlageim Salzburger Wohnquartier bdquoLehenldquo erweitert Uumlber 2000 Qua-dratmeter Solarwaumlrme speisen nun einen 200000 Liter fassen-den Puffertank Gefoumlrdert wurde das Projekt uumlber das EU-Pro-gramm Concerto II bdquoGreen Solar Citiesldquo bafwwwstadtwerklehenat

N O T I Z E N

Der Wettenberger Energiebeirat bei einer Informationsfahrt

Foto Gemeinde Wettenberg

Visualisierung stark nachgefragt Verglichen mit der Gesamtzahl der im Marktanreizpro-gramm gefoumlrderten Maszlignahmen lassen sich bislang re-lativ wenige Kommunen die Investition in eine Solarkol-lektor- Biomasse- oder Waumlrmepumpenanlage foumlrdern

Von den knapp 22250 Solarkollektoranlagen die seit den ge-aumlnderten Foumlrderbedingungen vom 15 August 2012 im Marktan-reizprogramm gefoumlrdert wurden gehen nur 79 oder 04 Pro-zent auf das Konto von Kommunen Bei Biomasseanlagen lie-gen die Staumldte und Gemeinden mit 112 gefoumlrderten Anlagenebenfalls bei einem Anteil von 04 Prozent 21 Kommunen lie-szligen sich eine Waumlrmepumpe foumlrdern eine einzige kommunaleFoumlrderung gab es im Bereich Solar-Innovation

Am staumlrksten interessierten sich die Kommuen fuumlr die Visua-lisierung 239 lieszligen sich Displays foumlrdern die den Ertrag vonErneuerbare-Energien-Anlagen visualisieren Hier deckt der Zu-schuss in Houmlhe von bis zu 2400 Euro einen Groszligteil der Inves-titionskosten ab Mit 50 Prozent der gefoumlrderten Maszlignahmenspielen Kommunen hier eine wichtige Rolle bafwwwbafade

Energiekonzepte fuumlr den StadtteilDerzeit werden die ersten gefoumlrderten integrierten Quar-tierskonzepte fertiggestellt

Das Konzept fuumlr den Stadtteil Hahle der Hansestadt Stadeist soeben fertig geworden und befindet sich in der Abgabe-phase Eines der Ergebnisse ist laut Mitverfasser Guumlltekin Kircivom Buumlro Energie-Ingenieure dass der Ausbau kleiner undkleinster Waumlrmeversorgungsnetze mit Anschluss mehrerer Rei-henhaumluser gegenuumlber dem Aufbau umfangreicher Nahwaumlrme-netze zu favorisieren ist

Zunaumlchst waren von der Kreditanstalt fuumlr Wiederaufbauund dem Bundesministerium fuumlr Verkehr Bau und Stadtent-wicklung 84 Pilotprojekte zur Erstellung integrierter Quartiers-konzepte gefoumlrdert worden Die Konzepte sollen energetischeSanierungsmaszlignahmen identifizieren und Loumlsungen fuumlr dieWaumlmeversorgung Energieeinsparung -speicherung und -ge-winnung finden Im Anschluss kann die Foumlrderung eines Sanie-rungsmanagers beantragt werden der die Umsetzung der iden-tifizierten Maszlignahmen vorantreibt bafwwwkfwde432

N E W S

57 2013Energiekommune

M A R K T P L A T Z

bdquoWaschen mit gutem Gefuumlhlldquobull Energie und Geld sparen bull weniger Chemiebull die Haut schonen ndash mit der Sparsteuerung bdquoMS1002 plusldquo fuumlr Waschmaschinen (ideal in Ver-bindung mit Solaranlagen)

Martin Elektrotechnik Dr-Gartenhof-Str 4 bull 97769 Bad Bruumlckenauwwwms1002de Tel +49 (0) 97 41-15 00

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Mobilitaumlt im Wandel9 Juli in RecklinghausenDas Symposium der EnergieAgenturNRW will klimaschonendeMobilitaumlt ganzheitlich betrachten und diskutierenwwwenergieagenturnrwde

Vom Konzept zum Projekt15 Juli 2013 in StuttgartUm Wege zur klimaneutralen Kommune und zusaumltzliche Mit-tel fuumlr den kommunalen Klimaschutz ab dem Jahr 2014 gehtes auf der vom baden-wuumlrttembergischen Umweltministe-rium veranstalteten Tagung Anmeldung bis 5 Juli unter knkafk-promotionde

Auslaufende Konzessionsvertraumlge 29 August 2013 in BerlinUngeloumlste Probleme und Optionen fuumlr eine Rekommunalisie-rung sowie alternative Gestaltungsmoumlglichkeiten behandeltdas Seminar des kommunalen Bildungswerks eV wwwkbwde

Akzeptanz Windenergie24 bis 26 September in WuumlrzburgDas vom Bundesverband Windenergie veranstaltete Seminarbehandelt Kommunikationsstrategien und Beteiligunsmodelleund richtet sich auch an Stadtwerke und Behoumlrdenwwwbwe-seminarede

T E R M I N E

Jobboumlrse fuumlr erneuerbare Energieneejobsde339 freie Stellenim Online-Stellenmarkt (Stand 25613)

wwweejobsde

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Starker Zuspruch

Rund 300000 Besucherinnenund Besucher informierten sichwaumlhrend der siebten Woche derSonne zur Selbstversorgung mit

Solarstrom Solarwaumlrme und Pellets sowie zum Thema Energie-speicherung Neben Handwerk und Gewerbe die mit 47 Prozentdie staumlrkste Veranstaltergruppe stellten erhoumlhten 2013 die Ver-braucherzentralen ihren Anteil unter den Akteuren deutlich

Stellten sie 2012 noch 14 Prozent so waren es dieses Jahr 39Prozent Auch viele Initiativen Vereine Kommunen Privatperso-nen und Bildungseinrichtungen engagierten sich wieder bafwwwwoche-der-sonnede

Initiative bdquoDie Wende ndash Energie inBuumlrgerhandldquo

Buumlrgerinnen und Buumlrger sind die Markt-fuumlhrer der Energiewende Etwa die Haumllfteder Investitionen in erneuerbare Energiengehen auf ihr Konto Sie haben oft unter-

stuumltzt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittel-stand Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert ndash Gelddas in ihren Regionen bleibt und von dem die Kommunen und

Menschen vor Ort profitieren Die Energiewende ist also weitmehr als eine Modernisierung der Energieversorgung mdash sie

steht fuumlr einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsmodell bei dem die Menschen im Mittelpunkt ste-hen und nicht die Profite weniger Groszligkonzerne bdquoBuumlrgerener-gieldquo ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Energiewende Auchin Zukunft muss das System deshalb so gestaltet sein dassdie Buumlrgerinnen und Buumlrger vor Ort die Energiewende voran-bringen koumlnnen

Aber Diese bdquoEnergiewende in Buumlrgerhandldquo ist in Gefahr er-klaumlrt die Initiative bdquoDie konzerngetriebene Energiewirtschaftwill nach der Bundestagswahl die Energiewende ausbremsenldquoDie Initiative ruft daher dazu auf sich in den aufkommendenWahlkampf einzumischen und sich einzusetzen fuumlr eine konse-quente dezentrale und gerechte Energiewende in BuumlrgerhandWeitere Infos finden Sie unter wwwdie-buergerenergiewendede

Kommunaler Klimaschutz

Am 24 und 25 Oktober veranstaltet dasKlima-Buumlndnis seine 13 KommunaleKlimaschutz-Konferenz im hessischenBad Hersfeld Nach einem Einfuumlhrungs-vortrag uumlber spannende und erfolgrei-

che Klimaschutzprojekte der Gastgeberstadt und der Vernis-sage der Ausstellung bdquoVictims of Climate Changeldquo werden dieseThemen in parallelen Foren vorgestellt und diskutiert Gebaumlude-sanierung Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr den Klima schutz nachhal-tige Gewerbegebiete in Kooperation mit dem Gewerbe kommu-nale Entwicklungszusammenarbeit sowie nachhaltige energe-tische Stadtentwicklung gestern und heute

Am Abend werden die Staumldte und Gemeinden geehrt indenen bei der Klima-Buumlndnis-Kampagne Stadtradeln die meis-ten Radkilometer zuruumlckgelegt wurden

Der Freitag ist einer Diskussionsrunde zum Thema bdquoEnergie-wende aktuellldquo gewidmet zu der Vertreter des Bundesumwelt-ministeriums und des Service- und Kompetenzzentrums Kom-munaler Klimaschutz eingeladen sind Auszligerdem werden dieKlima-Buumlndnis-Methodik zur CO2-Bilanzierung sowie viele in-novative Klimaschutzprojekte vorgestellt Weitere Infos wwwklimabuendnisorgevents0htmlampL=1

Fruumlhbucher-Rabatt sichernAm 24 und 25 September 2013findet der Kongress bdquo100 Er-neuerbare-Energie-Regionenldquo inKassel statt Bis zum 7 Juli 2013gewaumlhren die Veranstalter einen

Fruumlhbucher-RabattFruumlh anmelden lohnt sich doppelt Neben den klassischen

Foren gibt es in diesem Jahr auch sogenannte RoundTablesdie auf 35 Teilnehmer beschraumlnkt sind und so einen intensi-ven und interaktiven Austausch ermoumlglichen Eine Anmeldungfuumlr diese Veranstaltungspunkte ist nur solange moumlglich wienoch Plaumltze frei sind

Das aktuelle Programm sowie die Anmeldemoumlglichkeit fin-den sich unter www100-ee-kongressde

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N E T Z W E R K energiekommune

7 2013Energiekommune

Foto Verbraucherzentrale NRW WOCHE DER SONNE

Foto Joumlrg Farys Die Projektoren

Auch in Aachen gab es Aktionen zur Woche der Sonne

In Bonn unterzeichneten Buumlrgermeister Helmut Joisten und Stadt -verordnete Brigitta Poppe die Charta der Kampagne

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

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Besonders zu geeigneten Rechtsformen

fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

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Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

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Foto Berliner Energietisch

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 2: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

2 7 2013Energiekommune

E D I T O R I A L

Windwaumlrts Energie GmbHHanomaghof 1 30449 Hannover Tel 0511123 573-0 wwwwindwaertsde PROJEKTE MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN

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und Photovoltaikprojekten

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nah

A N Z E I G E

Dass der Solarsport richtig Spaszlig macht konnte erle-ben wer am 22 Juni zur Meisterfeier nach Schalk-ham reiste (S 12 und 14) Weniger Spaszlig macht es zurzeit sich mit Energiepoli-tik zu befassen (Seite 3) Dass es vermieden werdenmuss Doumlrfer nach allen Himmelsrichtungen mitWindkraftanlagen zu umzingeln leuchtet ein Aberaufgrund einiger weniger Fehlplanungen und einiger

weniger stimmgewaltiger Gegner gleich den ganzenweiteren Ausbau in Bayern zu gefaumlhrden ndash das kannes nicht sein Schon beim Spatenstich in Zoumlschingenwar es verwunderlich wie lautstark einige Gegner ge-gen die geplanten Windraumlder trillerten ndash in Sichtweitedes Atomkraftwerks Gundremmingen Dort beantra-gen die Betreiber gerade die Produktionsausweitungihres Siedewasser-Reaktors vom Typ Fukushima Eineweitere Rolle ruumlckwaumlrts in der Energiepolitik scheintin Bayern bevorzustehen Schwer zu glauben wiekurz die Halbwertszeit mancher Erkenntisse biswei-len ist Wie schoumln dass es ganz entgegen der beiWindraumldern oft zu findenden bdquoNot in my backyardldquoMentalitaumlt in vielen Kommunen Menschen gibt diesich ernsthaft Gedanken um ihre Waumlrme- und Strom-versorgung machen (Seite 7ff) So wie in Wettesin-gen wo gerade Straszlige fuumlr Straszlige Waumlrmerohre verlegtwerden Oder in Buumlsingen wo die Solarthermie ganzgroszlig zum Einsatz kommt

Gute Erkenntnisse und viel Spaszlig beim Umsetzen

Barbara Frey

Liebe Leser in l ieber Leser

N E W S

37 2013Energiekommune

Windkraft Verunsicherung in Bayern

Die aktuelle Diskussion um Abstaumlnde von Windkraftan-lagen zur Wohnbebauung verunsichert die Branche

bdquoDamit ist die Energiewende in Bayern beendetldquo kommen-tiert Guumlnter Beermann Vorstand beim BWE-LandesverbandBayern die Absicht von Ministerpraumlsident Horst Seehofer dieAbstaumlnde von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung deutlichzu erhoumlhen Statt wie bisher 800 Meter ist ein Abstand im Ge-spraumlch der zehnmal der Houmlhe der Windraumlder entspricht wasbei heute uumlblichen Anlagenhoumlhen von 200 Metern 2000 MeterAbstand bedeuten wuumlrde

Derzeit werden in den Ministerien neue Vollzugshinweisefuumlr die Behoumlrden erarbeitet Nach Ansicht von Beermann wuumlr-den sie die Vollzugsbeamten in eine unzumutbare Situationbringen Einerseits duumlrften sie sich nicht uumlber Verwaltungshin-weise hinwegsetzen andererseits riskierten sie dass sie bdquosichbzw den Freistaat Bayern vollumfaumlnglich schadensersatzpflich-tig machenldquo wenn sie den bundesrechtswidrigen Vollzugshin-weisen folgten Dies schreibt Beermann in einer Petition die eram 20 Juni 2013 im bayerischen Landtag eingereicht hat

Als weitere Unsicherheit sieht Beermann die nach der Bun-destagswahl anstehende EEG-Novelle Jedem der den Bau einervon derzeit etwa 50 Windkraftanlagen in Bayern verantwortetempfiehlt er daher diese moumlglichst schnell fertig zu bekom-men Dass jemand angesichts der bestehenden Unsicherhei-ten heute 500000 Euro an Vorkosten fuumlr ein Genehmigungsver-fahren in die Hand nimmt kann sich Beermann nicht vorstellen

Taumlglich auf die Genehmigung des geplanten interkommuna-len Windparks bdquoStreu amp Saaleldquo wartet Andreas Bauer von derinitiierenden Agrokraft GmbH bdquoEnde April 2012 haben wir dieerforderlichen Unterlagen bei der Genehmigungsbehoumlrde einge-reichtldquo sagt Bauer Problematisch koumlnnten 4 der 18 beantrag-ten Anlagen sein Sie sind im Nordwesten einer Kommune ge-plant in deren Norden und Suumlden weitere Vorrangflaumlchen aus-gewiesen sind Wuumlrden die ebenfalls mit Windraumldern bebautdroht von drei Seiten eine bdquoUmzingelungldquo des Ortes ndash ein Zu-stand den kaum jemand als erstrebenswert erachtet bdquoDer Aus-bau muss mit Augenmaszlig geschehenldquo fordert BWE-VertreterBeermann Leider lasse die Regionalplanung diesbezuumlglich oftzu wuumlnschen uumlbrig bafwwwwind-energiede wwwbayernde

Oumlkowaumlrmepflicht fuumlr Rathaus amp CoDie baden-wuumlrttembergische Landesregierung hat Eck-punkte fuumlr eine Novelle des Erneuerbare-Waumlrme-Geset-zes (EWaumlrmeG) beschlossen

Wie bisher soll das Gesetz dann greifen wenn der Heizkes-sel eines Gebaumludes ausgetauscht wird Aber es wird einige Aumln-derungen geben Statt nur 10 Prozent muumlssen in Zukunft 15Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedecktwerden Zudem umfasst das Gesetz kuumlnftig auch Nichtwohnge-baumlude also auch viele kommunale Bauten bdquoDie Akzeptanz dergesetzlichen Vorgaben im privaten Wohn- und Nichtwohnbe-reich wird dadurch erhoumlhtldquo ist die Landesregierung uumlberzeugt

Auch bei den Regeln wie der Bauherr den erneuerbaren Min-destanteil decken kann wird es Aumlnderungen geben Zum einensoll Biooumll aufgrund der bdquoaumluszligerst geringen Treibhausgaseinspa-rungenldquo als Option wegfallen Bisher koumlnnen Hauseigentuumlmerohne bauliche Veraumlnderungen am Objekt durch den schlichtenEinkauf von Heizoumll mit beigemischtem Biooumll die Anforderungendes Gesetzes erfuumlllen Auch fuumlr Erdgasheizungen soll beige-mischtes Biogas nicht mehr bedingungslos akzeptiert werdenAb einer Heizleistung im Gebaumlude von 50 Kilowatt ndash also quasifuumlr alle oumlffentlichen Gebaumlude ndashwird Bioerdgas nur noch akzep-tiert wenn zumindest die thermische Grundlast durch ein Block-heizkraftwerk gedeckt wird Mitte 2014 soll das Gesetz in Krafttreten Bernward Janzingwwwumbaden-wuerttembergde

Foto Barbara Frey

bdquoSolarenergie in SportvereinenldquoViel Basis-Informationen zur Nutzung von Solarstrom- und So-larwaumlrme enthaumllt die 40-seitige kostenlos herunterladbare Bro-schuumlre Herausgeber sind die Energieagentur Rheinland-Pfalzund der Landessportbund Rheinland-Pfalzwwwenergieagenturrlpde wwwlsb-rlpde

bdquoOumlkologischer Landbau und Bioenergieerzeu -gung ndash Zielkonflikte und LoumlsungsansaumltzeldquoDer Bericht untersucht Nutzungs- und Flaumlchenkonkurrenzenwwwtab-beim-bundestagdedepublikationenberichteab151html

Innovationen fuumlr die Energiewende Die Broschuumlre der Deutschen Bundesstiftung Umweltbeschreibt vorbildliche Projekte rund um Energieeffizienz undEnergiesparen erneuerbare Energien und die Kommunikationzur Energiewende wwwdbude

Beispiel fuumlr RepoweringDas Repowering-Vorhaben in der Gemeinde Wangerland als Bei-spiel eines Beteiligungsmodells beschreibt die Repowering-Info-Boumlrse auf ihrer Seite wwwrepowering-kommunalde Da dieInfo-Boumlrse ihre Arbeit einstellt sind diese und viele andere wis-senswerte Informationen zur Nutzung der Windenergie nur nochbis Ende August im Internet zu finden

M E D I E N

Von Protesten begleitet Spatenstich zum Windpark in Zoumlschingen

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N E W S

7 2013Energiekommune

Energiebeirat als Motor

Im hessischen Wettenberg bringt ein ehrenamtlichesGremium die Energiewende maszliggeblich voran

Ob es um die energetische Sanierung kommunaler Einrich-tungen oder die Nutzung von Wind- oder Solarenergie geht Ste-hen in Wettenberg Projekte zum Thema Energie an kommt derEnergiebeirat zusammen Das fachkundige Gremium in demneben dem Buumlrgermeister auch Ingenieure Architekten Hand-werker Schornsteinfeger und lokale Energieversorger vertre-

ten sind beraumlt die Kommune schon seit Jahren Oft schlaumlgt derBeirat auch selbst Projekte vor etwa die Sanierung des Rathau-ses Insgesamt konnte der Heizenergiebedarf der kommuna-len Einrichtungen um mehr als die Haumllfte gesenkt werden

Derzeit wird in der knapp 13000-Einwohner-Kommune dieStraszligenbeleuchtung auf LED umgeruumlstet ndash ohne FoumlrderungbdquoUm die Auflagen fuumlr die Antragsstellung zu erfuumlllen haumltten wireinen Planer bezahlen muumlssen Das waumlre ein Nullsummenspielgewesenldquo sagt der Wettenberger Umweltbeauftragte MichaelKrick gegenuumlber Energiekommune Durch die erwartete Strom-einsparung von uumlber 60 Prozent rechne sich die Umstellungauch ohne Foumlrderung Daneben sollen Nachtabschaltungenderen Akzeptanz gerade in zwei Vierteln getestet wird Energieund Geld einsparen

Dass die Wettenberger Wert auf interkommunale Zusam-menarbeit legen zeigt sich an der Unterstuumltzung zweier Buumlrger-solarprojekte in Nachbargemeinden Auch die Nutzung der Wind-energie wollen sie gemeinsam mit ihren Nachbarn angehenVon der Agentur fuumlr erneuerbare Energien wurde Wettenbergkuumlrzlich als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnetwwwkommunal-erneuerbarde baf

Kommune muss uumlber Windkraft-Einnahmen informieren Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat der Klage einesGemeindevertreters teilweise stattgegeben Der Gemein-devorstand muss dessen Anfrage zu gemeindlichen Ein-nahmen aus dem Betrieb von Windkraftanlagen bdquounver-zuumlglich vollstaumlndig und wahrheitsgemaumlszligldquo beantworten

Dies hatte der Buumlrgermeister der hessischen Gemeinde Hei-denrod Harald Schmelzeisen bislang abgelehnt bdquoAus Gruumlndendes Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskuumlnfte uumlber die ein-genommene Gewerbesteuer erteilenldquo so Schmelzeisen gegen-uumlber Energiekommune Er wolle vermeiden dass sich aus dergezahlten Gewerbesteuer Ruumlckschluumlsse auf Betriebsergeb-nisse machen lieszligen

Nach Auffassung des Gerichts stehen der Auskunft wederDatenschutz noch Steuergeheimnis entgegen Gemeindever-treter haumltten gegenuumlber dem Gemeindevorstand die Pflicht zurzur Uumlberwachung Anfragen zu besonders wichtigen Verwal-tungsangelegenheiten seien daher zulaumlssig Koumlnnte der Ge-meindevorstand unter Hinweis auf das Steuergeheimnis Aus-kuumlnfte verweigern wuumlrde bdquodie gesetzlich vorgesehene Kontroll-befugnis weitesgehend ausgehoumlhltldquo Die Fragen des Klaumlgersbezogen sich auf gemeindliche Einnahmen aus dem Betriebeines Windparks fuumlr den Zeitraum von 2001-2011

In den Punkten in denen sich der Klaumlger auf moumlgliche Aus-wirkungen eines weiteren geplanten Windparks bezog gab ihmdas Gericht hingegen nicht recht Diese Fragen koumlnnten erstbeantwortet werden wenn das Parklayout festgelegt sei

Waumlhrend der klagende Gemeindevertreter die gerichtlicheEntscheidung akzeptiert ist der Gemeindevorstand aufgrund dergrundsaumltzlichen Bedeutung des Urteils mittlerweile in Beru-fung gegangen bafAz7 K 145412WIwww vg-wiesbadenjustizhessende

ForschungsvorhabenEffektive Instrumente der raumlumlichen Steuerung untersuchen dieStiftung Umweltenergierecht und das Institut fuumlr nachhaltigeEnergie- und Ressourcennutzung im kuumlrzlich gestarteten For-schungsvorhaben bdquoIRSEE ndash Instrumente zur raumlumlichen Steue-rung erneuerbarer Energienldquo bafwwwi-nerde wwwstiftung-umweltenergierechtde

Effizienz in der Industrie senkenMit 79 Millionen Euro foumlrdert das Bundeswirtschaftsministe-rium das soeben gestartete Forschungsprojekt bdquoETA-FabrikldquoUnter Federfuumlhrung der Technischen Universitaumlt Darmstadt solleine Modellfabrik entwickelt werden die den Primaumlrenergiebe-darf der metallverarbeitenden Industrie um bis zu 40 Prozentsenkt bafwwweta-fabrikde

Schuumller experimentierenNoch bis zum Oktober 2013 laumluft der bundesweite Schulwettbe-werb bdquoEnergie pflanzenldquo des Bundesministeriums fuumlr Ernaumlh-rung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bafwwwenergie-pflanzeninfoschulwettbewerb

Sonnenwaumlrme in der PraxisUm weitere 500 Quadratmeter wurde die thermische Solaranlageim Salzburger Wohnquartier bdquoLehenldquo erweitert Uumlber 2000 Qua-dratmeter Solarwaumlrme speisen nun einen 200000 Liter fassen-den Puffertank Gefoumlrdert wurde das Projekt uumlber das EU-Pro-gramm Concerto II bdquoGreen Solar Citiesldquo bafwwwstadtwerklehenat

N O T I Z E N

Der Wettenberger Energiebeirat bei einer Informationsfahrt

Foto Gemeinde Wettenberg

Visualisierung stark nachgefragt Verglichen mit der Gesamtzahl der im Marktanreizpro-gramm gefoumlrderten Maszlignahmen lassen sich bislang re-lativ wenige Kommunen die Investition in eine Solarkol-lektor- Biomasse- oder Waumlrmepumpenanlage foumlrdern

Von den knapp 22250 Solarkollektoranlagen die seit den ge-aumlnderten Foumlrderbedingungen vom 15 August 2012 im Marktan-reizprogramm gefoumlrdert wurden gehen nur 79 oder 04 Pro-zent auf das Konto von Kommunen Bei Biomasseanlagen lie-gen die Staumldte und Gemeinden mit 112 gefoumlrderten Anlagenebenfalls bei einem Anteil von 04 Prozent 21 Kommunen lie-szligen sich eine Waumlrmepumpe foumlrdern eine einzige kommunaleFoumlrderung gab es im Bereich Solar-Innovation

Am staumlrksten interessierten sich die Kommuen fuumlr die Visua-lisierung 239 lieszligen sich Displays foumlrdern die den Ertrag vonErneuerbare-Energien-Anlagen visualisieren Hier deckt der Zu-schuss in Houmlhe von bis zu 2400 Euro einen Groszligteil der Inves-titionskosten ab Mit 50 Prozent der gefoumlrderten Maszlignahmenspielen Kommunen hier eine wichtige Rolle bafwwwbafade

Energiekonzepte fuumlr den StadtteilDerzeit werden die ersten gefoumlrderten integrierten Quar-tierskonzepte fertiggestellt

Das Konzept fuumlr den Stadtteil Hahle der Hansestadt Stadeist soeben fertig geworden und befindet sich in der Abgabe-phase Eines der Ergebnisse ist laut Mitverfasser Guumlltekin Kircivom Buumlro Energie-Ingenieure dass der Ausbau kleiner undkleinster Waumlrmeversorgungsnetze mit Anschluss mehrerer Rei-henhaumluser gegenuumlber dem Aufbau umfangreicher Nahwaumlrme-netze zu favorisieren ist

Zunaumlchst waren von der Kreditanstalt fuumlr Wiederaufbauund dem Bundesministerium fuumlr Verkehr Bau und Stadtent-wicklung 84 Pilotprojekte zur Erstellung integrierter Quartiers-konzepte gefoumlrdert worden Die Konzepte sollen energetischeSanierungsmaszlignahmen identifizieren und Loumlsungen fuumlr dieWaumlmeversorgung Energieeinsparung -speicherung und -ge-winnung finden Im Anschluss kann die Foumlrderung eines Sanie-rungsmanagers beantragt werden der die Umsetzung der iden-tifizierten Maszlignahmen vorantreibt bafwwwkfwde432

N E W S

57 2013Energiekommune

M A R K T P L A T Z

bdquoWaschen mit gutem Gefuumlhlldquobull Energie und Geld sparen bull weniger Chemiebull die Haut schonen ndash mit der Sparsteuerung bdquoMS1002 plusldquo fuumlr Waschmaschinen (ideal in Ver-bindung mit Solaranlagen)

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Mobilitaumlt im Wandel9 Juli in RecklinghausenDas Symposium der EnergieAgenturNRW will klimaschonendeMobilitaumlt ganzheitlich betrachten und diskutierenwwwenergieagenturnrwde

Vom Konzept zum Projekt15 Juli 2013 in StuttgartUm Wege zur klimaneutralen Kommune und zusaumltzliche Mit-tel fuumlr den kommunalen Klimaschutz ab dem Jahr 2014 gehtes auf der vom baden-wuumlrttembergischen Umweltministe-rium veranstalteten Tagung Anmeldung bis 5 Juli unter knkafk-promotionde

Auslaufende Konzessionsvertraumlge 29 August 2013 in BerlinUngeloumlste Probleme und Optionen fuumlr eine Rekommunalisie-rung sowie alternative Gestaltungsmoumlglichkeiten behandeltdas Seminar des kommunalen Bildungswerks eV wwwkbwde

Akzeptanz Windenergie24 bis 26 September in WuumlrzburgDas vom Bundesverband Windenergie veranstaltete Seminarbehandelt Kommunikationsstrategien und Beteiligunsmodelleund richtet sich auch an Stadtwerke und Behoumlrdenwwwbwe-seminarede

T E R M I N E

Jobboumlrse fuumlr erneuerbare Energieneejobsde339 freie Stellenim Online-Stellenmarkt (Stand 25613)

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Rund 300000 Besucherinnenund Besucher informierten sichwaumlhrend der siebten Woche derSonne zur Selbstversorgung mit

Solarstrom Solarwaumlrme und Pellets sowie zum Thema Energie-speicherung Neben Handwerk und Gewerbe die mit 47 Prozentdie staumlrkste Veranstaltergruppe stellten erhoumlhten 2013 die Ver-braucherzentralen ihren Anteil unter den Akteuren deutlich

Stellten sie 2012 noch 14 Prozent so waren es dieses Jahr 39Prozent Auch viele Initiativen Vereine Kommunen Privatperso-nen und Bildungseinrichtungen engagierten sich wieder bafwwwwoche-der-sonnede

Initiative bdquoDie Wende ndash Energie inBuumlrgerhandldquo

Buumlrgerinnen und Buumlrger sind die Markt-fuumlhrer der Energiewende Etwa die Haumllfteder Investitionen in erneuerbare Energiengehen auf ihr Konto Sie haben oft unter-

stuumltzt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittel-stand Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert ndash Gelddas in ihren Regionen bleibt und von dem die Kommunen und

Menschen vor Ort profitieren Die Energiewende ist also weitmehr als eine Modernisierung der Energieversorgung mdash sie

steht fuumlr einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsmodell bei dem die Menschen im Mittelpunkt ste-hen und nicht die Profite weniger Groszligkonzerne bdquoBuumlrgerener-gieldquo ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Energiewende Auchin Zukunft muss das System deshalb so gestaltet sein dassdie Buumlrgerinnen und Buumlrger vor Ort die Energiewende voran-bringen koumlnnen

Aber Diese bdquoEnergiewende in Buumlrgerhandldquo ist in Gefahr er-klaumlrt die Initiative bdquoDie konzerngetriebene Energiewirtschaftwill nach der Bundestagswahl die Energiewende ausbremsenldquoDie Initiative ruft daher dazu auf sich in den aufkommendenWahlkampf einzumischen und sich einzusetzen fuumlr eine konse-quente dezentrale und gerechte Energiewende in BuumlrgerhandWeitere Infos finden Sie unter wwwdie-buergerenergiewendede

Kommunaler Klimaschutz

Am 24 und 25 Oktober veranstaltet dasKlima-Buumlndnis seine 13 KommunaleKlimaschutz-Konferenz im hessischenBad Hersfeld Nach einem Einfuumlhrungs-vortrag uumlber spannende und erfolgrei-

che Klimaschutzprojekte der Gastgeberstadt und der Vernis-sage der Ausstellung bdquoVictims of Climate Changeldquo werden dieseThemen in parallelen Foren vorgestellt und diskutiert Gebaumlude-sanierung Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr den Klima schutz nachhal-tige Gewerbegebiete in Kooperation mit dem Gewerbe kommu-nale Entwicklungszusammenarbeit sowie nachhaltige energe-tische Stadtentwicklung gestern und heute

Am Abend werden die Staumldte und Gemeinden geehrt indenen bei der Klima-Buumlndnis-Kampagne Stadtradeln die meis-ten Radkilometer zuruumlckgelegt wurden

Der Freitag ist einer Diskussionsrunde zum Thema bdquoEnergie-wende aktuellldquo gewidmet zu der Vertreter des Bundesumwelt-ministeriums und des Service- und Kompetenzzentrums Kom-munaler Klimaschutz eingeladen sind Auszligerdem werden dieKlima-Buumlndnis-Methodik zur CO2-Bilanzierung sowie viele in-novative Klimaschutzprojekte vorgestellt Weitere Infos wwwklimabuendnisorgevents0htmlampL=1

Fruumlhbucher-Rabatt sichernAm 24 und 25 September 2013findet der Kongress bdquo100 Er-neuerbare-Energie-Regionenldquo inKassel statt Bis zum 7 Juli 2013gewaumlhren die Veranstalter einen

Fruumlhbucher-RabattFruumlh anmelden lohnt sich doppelt Neben den klassischen

Foren gibt es in diesem Jahr auch sogenannte RoundTablesdie auf 35 Teilnehmer beschraumlnkt sind und so einen intensi-ven und interaktiven Austausch ermoumlglichen Eine Anmeldungfuumlr diese Veranstaltungspunkte ist nur solange moumlglich wienoch Plaumltze frei sind

Das aktuelle Programm sowie die Anmeldemoumlglichkeit fin-den sich unter www100-ee-kongressde

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N E T Z W E R K energiekommune

7 2013Energiekommune

Foto Verbraucherzentrale NRW WOCHE DER SONNE

Foto Joumlrg Farys Die Projektoren

Auch in Aachen gab es Aktionen zur Woche der Sonne

In Bonn unterzeichneten Buumlrgermeister Helmut Joisten und Stadt -verordnete Brigitta Poppe die Charta der Kampagne

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

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fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

Energiekommune

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Straszlige

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Zum Lesen gibt es zwei Optionen

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 3: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

N E W S

37 2013Energiekommune

Windkraft Verunsicherung in Bayern

Die aktuelle Diskussion um Abstaumlnde von Windkraftan-lagen zur Wohnbebauung verunsichert die Branche

bdquoDamit ist die Energiewende in Bayern beendetldquo kommen-tiert Guumlnter Beermann Vorstand beim BWE-LandesverbandBayern die Absicht von Ministerpraumlsident Horst Seehofer dieAbstaumlnde von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung deutlichzu erhoumlhen Statt wie bisher 800 Meter ist ein Abstand im Ge-spraumlch der zehnmal der Houmlhe der Windraumlder entspricht wasbei heute uumlblichen Anlagenhoumlhen von 200 Metern 2000 MeterAbstand bedeuten wuumlrde

Derzeit werden in den Ministerien neue Vollzugshinweisefuumlr die Behoumlrden erarbeitet Nach Ansicht von Beermann wuumlr-den sie die Vollzugsbeamten in eine unzumutbare Situationbringen Einerseits duumlrften sie sich nicht uumlber Verwaltungshin-weise hinwegsetzen andererseits riskierten sie dass sie bdquosichbzw den Freistaat Bayern vollumfaumlnglich schadensersatzpflich-tig machenldquo wenn sie den bundesrechtswidrigen Vollzugshin-weisen folgten Dies schreibt Beermann in einer Petition die eram 20 Juni 2013 im bayerischen Landtag eingereicht hat

Als weitere Unsicherheit sieht Beermann die nach der Bun-destagswahl anstehende EEG-Novelle Jedem der den Bau einervon derzeit etwa 50 Windkraftanlagen in Bayern verantwortetempfiehlt er daher diese moumlglichst schnell fertig zu bekom-men Dass jemand angesichts der bestehenden Unsicherhei-ten heute 500000 Euro an Vorkosten fuumlr ein Genehmigungsver-fahren in die Hand nimmt kann sich Beermann nicht vorstellen

Taumlglich auf die Genehmigung des geplanten interkommuna-len Windparks bdquoStreu amp Saaleldquo wartet Andreas Bauer von derinitiierenden Agrokraft GmbH bdquoEnde April 2012 haben wir dieerforderlichen Unterlagen bei der Genehmigungsbehoumlrde einge-reichtldquo sagt Bauer Problematisch koumlnnten 4 der 18 beantrag-ten Anlagen sein Sie sind im Nordwesten einer Kommune ge-plant in deren Norden und Suumlden weitere Vorrangflaumlchen aus-gewiesen sind Wuumlrden die ebenfalls mit Windraumldern bebautdroht von drei Seiten eine bdquoUmzingelungldquo des Ortes ndash ein Zu-stand den kaum jemand als erstrebenswert erachtet bdquoDer Aus-bau muss mit Augenmaszlig geschehenldquo fordert BWE-VertreterBeermann Leider lasse die Regionalplanung diesbezuumlglich oftzu wuumlnschen uumlbrig bafwwwwind-energiede wwwbayernde

Oumlkowaumlrmepflicht fuumlr Rathaus amp CoDie baden-wuumlrttembergische Landesregierung hat Eck-punkte fuumlr eine Novelle des Erneuerbare-Waumlrme-Geset-zes (EWaumlrmeG) beschlossen

Wie bisher soll das Gesetz dann greifen wenn der Heizkes-sel eines Gebaumludes ausgetauscht wird Aber es wird einige Aumln-derungen geben Statt nur 10 Prozent muumlssen in Zukunft 15Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedecktwerden Zudem umfasst das Gesetz kuumlnftig auch Nichtwohnge-baumlude also auch viele kommunale Bauten bdquoDie Akzeptanz dergesetzlichen Vorgaben im privaten Wohn- und Nichtwohnbe-reich wird dadurch erhoumlhtldquo ist die Landesregierung uumlberzeugt

Auch bei den Regeln wie der Bauherr den erneuerbaren Min-destanteil decken kann wird es Aumlnderungen geben Zum einensoll Biooumll aufgrund der bdquoaumluszligerst geringen Treibhausgaseinspa-rungenldquo als Option wegfallen Bisher koumlnnen Hauseigentuumlmerohne bauliche Veraumlnderungen am Objekt durch den schlichtenEinkauf von Heizoumll mit beigemischtem Biooumll die Anforderungendes Gesetzes erfuumlllen Auch fuumlr Erdgasheizungen soll beige-mischtes Biogas nicht mehr bedingungslos akzeptiert werdenAb einer Heizleistung im Gebaumlude von 50 Kilowatt ndash also quasifuumlr alle oumlffentlichen Gebaumlude ndashwird Bioerdgas nur noch akzep-tiert wenn zumindest die thermische Grundlast durch ein Block-heizkraftwerk gedeckt wird Mitte 2014 soll das Gesetz in Krafttreten Bernward Janzingwwwumbaden-wuerttembergde

Foto Barbara Frey

bdquoSolarenergie in SportvereinenldquoViel Basis-Informationen zur Nutzung von Solarstrom- und So-larwaumlrme enthaumllt die 40-seitige kostenlos herunterladbare Bro-schuumlre Herausgeber sind die Energieagentur Rheinland-Pfalzund der Landessportbund Rheinland-Pfalzwwwenergieagenturrlpde wwwlsb-rlpde

bdquoOumlkologischer Landbau und Bioenergieerzeu -gung ndash Zielkonflikte und LoumlsungsansaumltzeldquoDer Bericht untersucht Nutzungs- und Flaumlchenkonkurrenzenwwwtab-beim-bundestagdedepublikationenberichteab151html

Innovationen fuumlr die Energiewende Die Broschuumlre der Deutschen Bundesstiftung Umweltbeschreibt vorbildliche Projekte rund um Energieeffizienz undEnergiesparen erneuerbare Energien und die Kommunikationzur Energiewende wwwdbude

Beispiel fuumlr RepoweringDas Repowering-Vorhaben in der Gemeinde Wangerland als Bei-spiel eines Beteiligungsmodells beschreibt die Repowering-Info-Boumlrse auf ihrer Seite wwwrepowering-kommunalde Da dieInfo-Boumlrse ihre Arbeit einstellt sind diese und viele andere wis-senswerte Informationen zur Nutzung der Windenergie nur nochbis Ende August im Internet zu finden

M E D I E N

Von Protesten begleitet Spatenstich zum Windpark in Zoumlschingen

4

N E W S

7 2013Energiekommune

Energiebeirat als Motor

Im hessischen Wettenberg bringt ein ehrenamtlichesGremium die Energiewende maszliggeblich voran

Ob es um die energetische Sanierung kommunaler Einrich-tungen oder die Nutzung von Wind- oder Solarenergie geht Ste-hen in Wettenberg Projekte zum Thema Energie an kommt derEnergiebeirat zusammen Das fachkundige Gremium in demneben dem Buumlrgermeister auch Ingenieure Architekten Hand-werker Schornsteinfeger und lokale Energieversorger vertre-

ten sind beraumlt die Kommune schon seit Jahren Oft schlaumlgt derBeirat auch selbst Projekte vor etwa die Sanierung des Rathau-ses Insgesamt konnte der Heizenergiebedarf der kommuna-len Einrichtungen um mehr als die Haumllfte gesenkt werden

Derzeit wird in der knapp 13000-Einwohner-Kommune dieStraszligenbeleuchtung auf LED umgeruumlstet ndash ohne FoumlrderungbdquoUm die Auflagen fuumlr die Antragsstellung zu erfuumlllen haumltten wireinen Planer bezahlen muumlssen Das waumlre ein Nullsummenspielgewesenldquo sagt der Wettenberger Umweltbeauftragte MichaelKrick gegenuumlber Energiekommune Durch die erwartete Strom-einsparung von uumlber 60 Prozent rechne sich die Umstellungauch ohne Foumlrderung Daneben sollen Nachtabschaltungenderen Akzeptanz gerade in zwei Vierteln getestet wird Energieund Geld einsparen

Dass die Wettenberger Wert auf interkommunale Zusam-menarbeit legen zeigt sich an der Unterstuumltzung zweier Buumlrger-solarprojekte in Nachbargemeinden Auch die Nutzung der Wind-energie wollen sie gemeinsam mit ihren Nachbarn angehenVon der Agentur fuumlr erneuerbare Energien wurde Wettenbergkuumlrzlich als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnetwwwkommunal-erneuerbarde baf

Kommune muss uumlber Windkraft-Einnahmen informieren Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat der Klage einesGemeindevertreters teilweise stattgegeben Der Gemein-devorstand muss dessen Anfrage zu gemeindlichen Ein-nahmen aus dem Betrieb von Windkraftanlagen bdquounver-zuumlglich vollstaumlndig und wahrheitsgemaumlszligldquo beantworten

Dies hatte der Buumlrgermeister der hessischen Gemeinde Hei-denrod Harald Schmelzeisen bislang abgelehnt bdquoAus Gruumlndendes Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskuumlnfte uumlber die ein-genommene Gewerbesteuer erteilenldquo so Schmelzeisen gegen-uumlber Energiekommune Er wolle vermeiden dass sich aus dergezahlten Gewerbesteuer Ruumlckschluumlsse auf Betriebsergeb-nisse machen lieszligen

Nach Auffassung des Gerichts stehen der Auskunft wederDatenschutz noch Steuergeheimnis entgegen Gemeindever-treter haumltten gegenuumlber dem Gemeindevorstand die Pflicht zurzur Uumlberwachung Anfragen zu besonders wichtigen Verwal-tungsangelegenheiten seien daher zulaumlssig Koumlnnte der Ge-meindevorstand unter Hinweis auf das Steuergeheimnis Aus-kuumlnfte verweigern wuumlrde bdquodie gesetzlich vorgesehene Kontroll-befugnis weitesgehend ausgehoumlhltldquo Die Fragen des Klaumlgersbezogen sich auf gemeindliche Einnahmen aus dem Betriebeines Windparks fuumlr den Zeitraum von 2001-2011

In den Punkten in denen sich der Klaumlger auf moumlgliche Aus-wirkungen eines weiteren geplanten Windparks bezog gab ihmdas Gericht hingegen nicht recht Diese Fragen koumlnnten erstbeantwortet werden wenn das Parklayout festgelegt sei

Waumlhrend der klagende Gemeindevertreter die gerichtlicheEntscheidung akzeptiert ist der Gemeindevorstand aufgrund dergrundsaumltzlichen Bedeutung des Urteils mittlerweile in Beru-fung gegangen bafAz7 K 145412WIwww vg-wiesbadenjustizhessende

ForschungsvorhabenEffektive Instrumente der raumlumlichen Steuerung untersuchen dieStiftung Umweltenergierecht und das Institut fuumlr nachhaltigeEnergie- und Ressourcennutzung im kuumlrzlich gestarteten For-schungsvorhaben bdquoIRSEE ndash Instrumente zur raumlumlichen Steue-rung erneuerbarer Energienldquo bafwwwi-nerde wwwstiftung-umweltenergierechtde

Effizienz in der Industrie senkenMit 79 Millionen Euro foumlrdert das Bundeswirtschaftsministe-rium das soeben gestartete Forschungsprojekt bdquoETA-FabrikldquoUnter Federfuumlhrung der Technischen Universitaumlt Darmstadt solleine Modellfabrik entwickelt werden die den Primaumlrenergiebe-darf der metallverarbeitenden Industrie um bis zu 40 Prozentsenkt bafwwweta-fabrikde

Schuumller experimentierenNoch bis zum Oktober 2013 laumluft der bundesweite Schulwettbe-werb bdquoEnergie pflanzenldquo des Bundesministeriums fuumlr Ernaumlh-rung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bafwwwenergie-pflanzeninfoschulwettbewerb

Sonnenwaumlrme in der PraxisUm weitere 500 Quadratmeter wurde die thermische Solaranlageim Salzburger Wohnquartier bdquoLehenldquo erweitert Uumlber 2000 Qua-dratmeter Solarwaumlrme speisen nun einen 200000 Liter fassen-den Puffertank Gefoumlrdert wurde das Projekt uumlber das EU-Pro-gramm Concerto II bdquoGreen Solar Citiesldquo bafwwwstadtwerklehenat

N O T I Z E N

Der Wettenberger Energiebeirat bei einer Informationsfahrt

Foto Gemeinde Wettenberg

Visualisierung stark nachgefragt Verglichen mit der Gesamtzahl der im Marktanreizpro-gramm gefoumlrderten Maszlignahmen lassen sich bislang re-lativ wenige Kommunen die Investition in eine Solarkol-lektor- Biomasse- oder Waumlrmepumpenanlage foumlrdern

Von den knapp 22250 Solarkollektoranlagen die seit den ge-aumlnderten Foumlrderbedingungen vom 15 August 2012 im Marktan-reizprogramm gefoumlrdert wurden gehen nur 79 oder 04 Pro-zent auf das Konto von Kommunen Bei Biomasseanlagen lie-gen die Staumldte und Gemeinden mit 112 gefoumlrderten Anlagenebenfalls bei einem Anteil von 04 Prozent 21 Kommunen lie-szligen sich eine Waumlrmepumpe foumlrdern eine einzige kommunaleFoumlrderung gab es im Bereich Solar-Innovation

Am staumlrksten interessierten sich die Kommuen fuumlr die Visua-lisierung 239 lieszligen sich Displays foumlrdern die den Ertrag vonErneuerbare-Energien-Anlagen visualisieren Hier deckt der Zu-schuss in Houmlhe von bis zu 2400 Euro einen Groszligteil der Inves-titionskosten ab Mit 50 Prozent der gefoumlrderten Maszlignahmenspielen Kommunen hier eine wichtige Rolle bafwwwbafade

Energiekonzepte fuumlr den StadtteilDerzeit werden die ersten gefoumlrderten integrierten Quar-tierskonzepte fertiggestellt

Das Konzept fuumlr den Stadtteil Hahle der Hansestadt Stadeist soeben fertig geworden und befindet sich in der Abgabe-phase Eines der Ergebnisse ist laut Mitverfasser Guumlltekin Kircivom Buumlro Energie-Ingenieure dass der Ausbau kleiner undkleinster Waumlrmeversorgungsnetze mit Anschluss mehrerer Rei-henhaumluser gegenuumlber dem Aufbau umfangreicher Nahwaumlrme-netze zu favorisieren ist

Zunaumlchst waren von der Kreditanstalt fuumlr Wiederaufbauund dem Bundesministerium fuumlr Verkehr Bau und Stadtent-wicklung 84 Pilotprojekte zur Erstellung integrierter Quartiers-konzepte gefoumlrdert worden Die Konzepte sollen energetischeSanierungsmaszlignahmen identifizieren und Loumlsungen fuumlr dieWaumlmeversorgung Energieeinsparung -speicherung und -ge-winnung finden Im Anschluss kann die Foumlrderung eines Sanie-rungsmanagers beantragt werden der die Umsetzung der iden-tifizierten Maszlignahmen vorantreibt bafwwwkfwde432

N E W S

57 2013Energiekommune

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Mobilitaumlt im Wandel9 Juli in RecklinghausenDas Symposium der EnergieAgenturNRW will klimaschonendeMobilitaumlt ganzheitlich betrachten und diskutierenwwwenergieagenturnrwde

Vom Konzept zum Projekt15 Juli 2013 in StuttgartUm Wege zur klimaneutralen Kommune und zusaumltzliche Mit-tel fuumlr den kommunalen Klimaschutz ab dem Jahr 2014 gehtes auf der vom baden-wuumlrttembergischen Umweltministe-rium veranstalteten Tagung Anmeldung bis 5 Juli unter knkafk-promotionde

Auslaufende Konzessionsvertraumlge 29 August 2013 in BerlinUngeloumlste Probleme und Optionen fuumlr eine Rekommunalisie-rung sowie alternative Gestaltungsmoumlglichkeiten behandeltdas Seminar des kommunalen Bildungswerks eV wwwkbwde

Akzeptanz Windenergie24 bis 26 September in WuumlrzburgDas vom Bundesverband Windenergie veranstaltete Seminarbehandelt Kommunikationsstrategien und Beteiligunsmodelleund richtet sich auch an Stadtwerke und Behoumlrdenwwwbwe-seminarede

T E R M I N E

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Rund 300000 Besucherinnenund Besucher informierten sichwaumlhrend der siebten Woche derSonne zur Selbstversorgung mit

Solarstrom Solarwaumlrme und Pellets sowie zum Thema Energie-speicherung Neben Handwerk und Gewerbe die mit 47 Prozentdie staumlrkste Veranstaltergruppe stellten erhoumlhten 2013 die Ver-braucherzentralen ihren Anteil unter den Akteuren deutlich

Stellten sie 2012 noch 14 Prozent so waren es dieses Jahr 39Prozent Auch viele Initiativen Vereine Kommunen Privatperso-nen und Bildungseinrichtungen engagierten sich wieder bafwwwwoche-der-sonnede

Initiative bdquoDie Wende ndash Energie inBuumlrgerhandldquo

Buumlrgerinnen und Buumlrger sind die Markt-fuumlhrer der Energiewende Etwa die Haumllfteder Investitionen in erneuerbare Energiengehen auf ihr Konto Sie haben oft unter-

stuumltzt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittel-stand Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert ndash Gelddas in ihren Regionen bleibt und von dem die Kommunen und

Menschen vor Ort profitieren Die Energiewende ist also weitmehr als eine Modernisierung der Energieversorgung mdash sie

steht fuumlr einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsmodell bei dem die Menschen im Mittelpunkt ste-hen und nicht die Profite weniger Groszligkonzerne bdquoBuumlrgerener-gieldquo ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Energiewende Auchin Zukunft muss das System deshalb so gestaltet sein dassdie Buumlrgerinnen und Buumlrger vor Ort die Energiewende voran-bringen koumlnnen

Aber Diese bdquoEnergiewende in Buumlrgerhandldquo ist in Gefahr er-klaumlrt die Initiative bdquoDie konzerngetriebene Energiewirtschaftwill nach der Bundestagswahl die Energiewende ausbremsenldquoDie Initiative ruft daher dazu auf sich in den aufkommendenWahlkampf einzumischen und sich einzusetzen fuumlr eine konse-quente dezentrale und gerechte Energiewende in BuumlrgerhandWeitere Infos finden Sie unter wwwdie-buergerenergiewendede

Kommunaler Klimaschutz

Am 24 und 25 Oktober veranstaltet dasKlima-Buumlndnis seine 13 KommunaleKlimaschutz-Konferenz im hessischenBad Hersfeld Nach einem Einfuumlhrungs-vortrag uumlber spannende und erfolgrei-

che Klimaschutzprojekte der Gastgeberstadt und der Vernis-sage der Ausstellung bdquoVictims of Climate Changeldquo werden dieseThemen in parallelen Foren vorgestellt und diskutiert Gebaumlude-sanierung Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr den Klima schutz nachhal-tige Gewerbegebiete in Kooperation mit dem Gewerbe kommu-nale Entwicklungszusammenarbeit sowie nachhaltige energe-tische Stadtentwicklung gestern und heute

Am Abend werden die Staumldte und Gemeinden geehrt indenen bei der Klima-Buumlndnis-Kampagne Stadtradeln die meis-ten Radkilometer zuruumlckgelegt wurden

Der Freitag ist einer Diskussionsrunde zum Thema bdquoEnergie-wende aktuellldquo gewidmet zu der Vertreter des Bundesumwelt-ministeriums und des Service- und Kompetenzzentrums Kom-munaler Klimaschutz eingeladen sind Auszligerdem werden dieKlima-Buumlndnis-Methodik zur CO2-Bilanzierung sowie viele in-novative Klimaschutzprojekte vorgestellt Weitere Infos wwwklimabuendnisorgevents0htmlampL=1

Fruumlhbucher-Rabatt sichernAm 24 und 25 September 2013findet der Kongress bdquo100 Er-neuerbare-Energie-Regionenldquo inKassel statt Bis zum 7 Juli 2013gewaumlhren die Veranstalter einen

Fruumlhbucher-RabattFruumlh anmelden lohnt sich doppelt Neben den klassischen

Foren gibt es in diesem Jahr auch sogenannte RoundTablesdie auf 35 Teilnehmer beschraumlnkt sind und so einen intensi-ven und interaktiven Austausch ermoumlglichen Eine Anmeldungfuumlr diese Veranstaltungspunkte ist nur solange moumlglich wienoch Plaumltze frei sind

Das aktuelle Programm sowie die Anmeldemoumlglichkeit fin-den sich unter www100-ee-kongressde

6

N E T Z W E R K energiekommune

7 2013Energiekommune

Foto Verbraucherzentrale NRW WOCHE DER SONNE

Foto Joumlrg Farys Die Projektoren

Auch in Aachen gab es Aktionen zur Woche der Sonne

In Bonn unterzeichneten Buumlrgermeister Helmut Joisten und Stadt -verordnete Brigitta Poppe die Charta der Kampagne

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

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fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

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verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

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Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

Energiekommune

InstitutionKommuneFirma

Straszlige

Name Vorname

PLZ Ort

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UnterschriftDatum

Zum Lesen gibt es zwei Optionen

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 4: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

4

N E W S

7 2013Energiekommune

Energiebeirat als Motor

Im hessischen Wettenberg bringt ein ehrenamtlichesGremium die Energiewende maszliggeblich voran

Ob es um die energetische Sanierung kommunaler Einrich-tungen oder die Nutzung von Wind- oder Solarenergie geht Ste-hen in Wettenberg Projekte zum Thema Energie an kommt derEnergiebeirat zusammen Das fachkundige Gremium in demneben dem Buumlrgermeister auch Ingenieure Architekten Hand-werker Schornsteinfeger und lokale Energieversorger vertre-

ten sind beraumlt die Kommune schon seit Jahren Oft schlaumlgt derBeirat auch selbst Projekte vor etwa die Sanierung des Rathau-ses Insgesamt konnte der Heizenergiebedarf der kommuna-len Einrichtungen um mehr als die Haumllfte gesenkt werden

Derzeit wird in der knapp 13000-Einwohner-Kommune dieStraszligenbeleuchtung auf LED umgeruumlstet ndash ohne FoumlrderungbdquoUm die Auflagen fuumlr die Antragsstellung zu erfuumlllen haumltten wireinen Planer bezahlen muumlssen Das waumlre ein Nullsummenspielgewesenldquo sagt der Wettenberger Umweltbeauftragte MichaelKrick gegenuumlber Energiekommune Durch die erwartete Strom-einsparung von uumlber 60 Prozent rechne sich die Umstellungauch ohne Foumlrderung Daneben sollen Nachtabschaltungenderen Akzeptanz gerade in zwei Vierteln getestet wird Energieund Geld einsparen

Dass die Wettenberger Wert auf interkommunale Zusam-menarbeit legen zeigt sich an der Unterstuumltzung zweier Buumlrger-solarprojekte in Nachbargemeinden Auch die Nutzung der Wind-energie wollen sie gemeinsam mit ihren Nachbarn angehenVon der Agentur fuumlr erneuerbare Energien wurde Wettenbergkuumlrzlich als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnetwwwkommunal-erneuerbarde baf

Kommune muss uumlber Windkraft-Einnahmen informieren Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat der Klage einesGemeindevertreters teilweise stattgegeben Der Gemein-devorstand muss dessen Anfrage zu gemeindlichen Ein-nahmen aus dem Betrieb von Windkraftanlagen bdquounver-zuumlglich vollstaumlndig und wahrheitsgemaumlszligldquo beantworten

Dies hatte der Buumlrgermeister der hessischen Gemeinde Hei-denrod Harald Schmelzeisen bislang abgelehnt bdquoAus Gruumlndendes Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskuumlnfte uumlber die ein-genommene Gewerbesteuer erteilenldquo so Schmelzeisen gegen-uumlber Energiekommune Er wolle vermeiden dass sich aus dergezahlten Gewerbesteuer Ruumlckschluumlsse auf Betriebsergeb-nisse machen lieszligen

Nach Auffassung des Gerichts stehen der Auskunft wederDatenschutz noch Steuergeheimnis entgegen Gemeindever-treter haumltten gegenuumlber dem Gemeindevorstand die Pflicht zurzur Uumlberwachung Anfragen zu besonders wichtigen Verwal-tungsangelegenheiten seien daher zulaumlssig Koumlnnte der Ge-meindevorstand unter Hinweis auf das Steuergeheimnis Aus-kuumlnfte verweigern wuumlrde bdquodie gesetzlich vorgesehene Kontroll-befugnis weitesgehend ausgehoumlhltldquo Die Fragen des Klaumlgersbezogen sich auf gemeindliche Einnahmen aus dem Betriebeines Windparks fuumlr den Zeitraum von 2001-2011

In den Punkten in denen sich der Klaumlger auf moumlgliche Aus-wirkungen eines weiteren geplanten Windparks bezog gab ihmdas Gericht hingegen nicht recht Diese Fragen koumlnnten erstbeantwortet werden wenn das Parklayout festgelegt sei

Waumlhrend der klagende Gemeindevertreter die gerichtlicheEntscheidung akzeptiert ist der Gemeindevorstand aufgrund dergrundsaumltzlichen Bedeutung des Urteils mittlerweile in Beru-fung gegangen bafAz7 K 145412WIwww vg-wiesbadenjustizhessende

ForschungsvorhabenEffektive Instrumente der raumlumlichen Steuerung untersuchen dieStiftung Umweltenergierecht und das Institut fuumlr nachhaltigeEnergie- und Ressourcennutzung im kuumlrzlich gestarteten For-schungsvorhaben bdquoIRSEE ndash Instrumente zur raumlumlichen Steue-rung erneuerbarer Energienldquo bafwwwi-nerde wwwstiftung-umweltenergierechtde

Effizienz in der Industrie senkenMit 79 Millionen Euro foumlrdert das Bundeswirtschaftsministe-rium das soeben gestartete Forschungsprojekt bdquoETA-FabrikldquoUnter Federfuumlhrung der Technischen Universitaumlt Darmstadt solleine Modellfabrik entwickelt werden die den Primaumlrenergiebe-darf der metallverarbeitenden Industrie um bis zu 40 Prozentsenkt bafwwweta-fabrikde

Schuumller experimentierenNoch bis zum Oktober 2013 laumluft der bundesweite Schulwettbe-werb bdquoEnergie pflanzenldquo des Bundesministeriums fuumlr Ernaumlh-rung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bafwwwenergie-pflanzeninfoschulwettbewerb

Sonnenwaumlrme in der PraxisUm weitere 500 Quadratmeter wurde die thermische Solaranlageim Salzburger Wohnquartier bdquoLehenldquo erweitert Uumlber 2000 Qua-dratmeter Solarwaumlrme speisen nun einen 200000 Liter fassen-den Puffertank Gefoumlrdert wurde das Projekt uumlber das EU-Pro-gramm Concerto II bdquoGreen Solar Citiesldquo bafwwwstadtwerklehenat

N O T I Z E N

Der Wettenberger Energiebeirat bei einer Informationsfahrt

Foto Gemeinde Wettenberg

Visualisierung stark nachgefragt Verglichen mit der Gesamtzahl der im Marktanreizpro-gramm gefoumlrderten Maszlignahmen lassen sich bislang re-lativ wenige Kommunen die Investition in eine Solarkol-lektor- Biomasse- oder Waumlrmepumpenanlage foumlrdern

Von den knapp 22250 Solarkollektoranlagen die seit den ge-aumlnderten Foumlrderbedingungen vom 15 August 2012 im Marktan-reizprogramm gefoumlrdert wurden gehen nur 79 oder 04 Pro-zent auf das Konto von Kommunen Bei Biomasseanlagen lie-gen die Staumldte und Gemeinden mit 112 gefoumlrderten Anlagenebenfalls bei einem Anteil von 04 Prozent 21 Kommunen lie-szligen sich eine Waumlrmepumpe foumlrdern eine einzige kommunaleFoumlrderung gab es im Bereich Solar-Innovation

Am staumlrksten interessierten sich die Kommuen fuumlr die Visua-lisierung 239 lieszligen sich Displays foumlrdern die den Ertrag vonErneuerbare-Energien-Anlagen visualisieren Hier deckt der Zu-schuss in Houmlhe von bis zu 2400 Euro einen Groszligteil der Inves-titionskosten ab Mit 50 Prozent der gefoumlrderten Maszlignahmenspielen Kommunen hier eine wichtige Rolle bafwwwbafade

Energiekonzepte fuumlr den StadtteilDerzeit werden die ersten gefoumlrderten integrierten Quar-tierskonzepte fertiggestellt

Das Konzept fuumlr den Stadtteil Hahle der Hansestadt Stadeist soeben fertig geworden und befindet sich in der Abgabe-phase Eines der Ergebnisse ist laut Mitverfasser Guumlltekin Kircivom Buumlro Energie-Ingenieure dass der Ausbau kleiner undkleinster Waumlrmeversorgungsnetze mit Anschluss mehrerer Rei-henhaumluser gegenuumlber dem Aufbau umfangreicher Nahwaumlrme-netze zu favorisieren ist

Zunaumlchst waren von der Kreditanstalt fuumlr Wiederaufbauund dem Bundesministerium fuumlr Verkehr Bau und Stadtent-wicklung 84 Pilotprojekte zur Erstellung integrierter Quartiers-konzepte gefoumlrdert worden Die Konzepte sollen energetischeSanierungsmaszlignahmen identifizieren und Loumlsungen fuumlr dieWaumlmeversorgung Energieeinsparung -speicherung und -ge-winnung finden Im Anschluss kann die Foumlrderung eines Sanie-rungsmanagers beantragt werden der die Umsetzung der iden-tifizierten Maszlignahmen vorantreibt bafwwwkfwde432

N E W S

57 2013Energiekommune

M A R K T P L A T Z

bdquoWaschen mit gutem Gefuumlhlldquobull Energie und Geld sparen bull weniger Chemiebull die Haut schonen ndash mit der Sparsteuerung bdquoMS1002 plusldquo fuumlr Waschmaschinen (ideal in Ver-bindung mit Solaranlagen)

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Mobilitaumlt im Wandel9 Juli in RecklinghausenDas Symposium der EnergieAgenturNRW will klimaschonendeMobilitaumlt ganzheitlich betrachten und diskutierenwwwenergieagenturnrwde

Vom Konzept zum Projekt15 Juli 2013 in StuttgartUm Wege zur klimaneutralen Kommune und zusaumltzliche Mit-tel fuumlr den kommunalen Klimaschutz ab dem Jahr 2014 gehtes auf der vom baden-wuumlrttembergischen Umweltministe-rium veranstalteten Tagung Anmeldung bis 5 Juli unter knkafk-promotionde

Auslaufende Konzessionsvertraumlge 29 August 2013 in BerlinUngeloumlste Probleme und Optionen fuumlr eine Rekommunalisie-rung sowie alternative Gestaltungsmoumlglichkeiten behandeltdas Seminar des kommunalen Bildungswerks eV wwwkbwde

Akzeptanz Windenergie24 bis 26 September in WuumlrzburgDas vom Bundesverband Windenergie veranstaltete Seminarbehandelt Kommunikationsstrategien und Beteiligunsmodelleund richtet sich auch an Stadtwerke und Behoumlrdenwwwbwe-seminarede

T E R M I N E

Jobboumlrse fuumlr erneuerbare Energieneejobsde339 freie Stellenim Online-Stellenmarkt (Stand 25613)

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Rund 300000 Besucherinnenund Besucher informierten sichwaumlhrend der siebten Woche derSonne zur Selbstversorgung mit

Solarstrom Solarwaumlrme und Pellets sowie zum Thema Energie-speicherung Neben Handwerk und Gewerbe die mit 47 Prozentdie staumlrkste Veranstaltergruppe stellten erhoumlhten 2013 die Ver-braucherzentralen ihren Anteil unter den Akteuren deutlich

Stellten sie 2012 noch 14 Prozent so waren es dieses Jahr 39Prozent Auch viele Initiativen Vereine Kommunen Privatperso-nen und Bildungseinrichtungen engagierten sich wieder bafwwwwoche-der-sonnede

Initiative bdquoDie Wende ndash Energie inBuumlrgerhandldquo

Buumlrgerinnen und Buumlrger sind die Markt-fuumlhrer der Energiewende Etwa die Haumllfteder Investitionen in erneuerbare Energiengehen auf ihr Konto Sie haben oft unter-

stuumltzt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittel-stand Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert ndash Gelddas in ihren Regionen bleibt und von dem die Kommunen und

Menschen vor Ort profitieren Die Energiewende ist also weitmehr als eine Modernisierung der Energieversorgung mdash sie

steht fuumlr einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsmodell bei dem die Menschen im Mittelpunkt ste-hen und nicht die Profite weniger Groszligkonzerne bdquoBuumlrgerener-gieldquo ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Energiewende Auchin Zukunft muss das System deshalb so gestaltet sein dassdie Buumlrgerinnen und Buumlrger vor Ort die Energiewende voran-bringen koumlnnen

Aber Diese bdquoEnergiewende in Buumlrgerhandldquo ist in Gefahr er-klaumlrt die Initiative bdquoDie konzerngetriebene Energiewirtschaftwill nach der Bundestagswahl die Energiewende ausbremsenldquoDie Initiative ruft daher dazu auf sich in den aufkommendenWahlkampf einzumischen und sich einzusetzen fuumlr eine konse-quente dezentrale und gerechte Energiewende in BuumlrgerhandWeitere Infos finden Sie unter wwwdie-buergerenergiewendede

Kommunaler Klimaschutz

Am 24 und 25 Oktober veranstaltet dasKlima-Buumlndnis seine 13 KommunaleKlimaschutz-Konferenz im hessischenBad Hersfeld Nach einem Einfuumlhrungs-vortrag uumlber spannende und erfolgrei-

che Klimaschutzprojekte der Gastgeberstadt und der Vernis-sage der Ausstellung bdquoVictims of Climate Changeldquo werden dieseThemen in parallelen Foren vorgestellt und diskutiert Gebaumlude-sanierung Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr den Klima schutz nachhal-tige Gewerbegebiete in Kooperation mit dem Gewerbe kommu-nale Entwicklungszusammenarbeit sowie nachhaltige energe-tische Stadtentwicklung gestern und heute

Am Abend werden die Staumldte und Gemeinden geehrt indenen bei der Klima-Buumlndnis-Kampagne Stadtradeln die meis-ten Radkilometer zuruumlckgelegt wurden

Der Freitag ist einer Diskussionsrunde zum Thema bdquoEnergie-wende aktuellldquo gewidmet zu der Vertreter des Bundesumwelt-ministeriums und des Service- und Kompetenzzentrums Kom-munaler Klimaschutz eingeladen sind Auszligerdem werden dieKlima-Buumlndnis-Methodik zur CO2-Bilanzierung sowie viele in-novative Klimaschutzprojekte vorgestellt Weitere Infos wwwklimabuendnisorgevents0htmlampL=1

Fruumlhbucher-Rabatt sichernAm 24 und 25 September 2013findet der Kongress bdquo100 Er-neuerbare-Energie-Regionenldquo inKassel statt Bis zum 7 Juli 2013gewaumlhren die Veranstalter einen

Fruumlhbucher-RabattFruumlh anmelden lohnt sich doppelt Neben den klassischen

Foren gibt es in diesem Jahr auch sogenannte RoundTablesdie auf 35 Teilnehmer beschraumlnkt sind und so einen intensi-ven und interaktiven Austausch ermoumlglichen Eine Anmeldungfuumlr diese Veranstaltungspunkte ist nur solange moumlglich wienoch Plaumltze frei sind

Das aktuelle Programm sowie die Anmeldemoumlglichkeit fin-den sich unter www100-ee-kongressde

6

N E T Z W E R K energiekommune

7 2013Energiekommune

Foto Verbraucherzentrale NRW WOCHE DER SONNE

Foto Joumlrg Farys Die Projektoren

Auch in Aachen gab es Aktionen zur Woche der Sonne

In Bonn unterzeichneten Buumlrgermeister Helmut Joisten und Stadt -verordnete Brigitta Poppe die Charta der Kampagne

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

draetzfnrde

Besonders zu geeigneten Rechtsformen

fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

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Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

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Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 5: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

Visualisierung stark nachgefragt Verglichen mit der Gesamtzahl der im Marktanreizpro-gramm gefoumlrderten Maszlignahmen lassen sich bislang re-lativ wenige Kommunen die Investition in eine Solarkol-lektor- Biomasse- oder Waumlrmepumpenanlage foumlrdern

Von den knapp 22250 Solarkollektoranlagen die seit den ge-aumlnderten Foumlrderbedingungen vom 15 August 2012 im Marktan-reizprogramm gefoumlrdert wurden gehen nur 79 oder 04 Pro-zent auf das Konto von Kommunen Bei Biomasseanlagen lie-gen die Staumldte und Gemeinden mit 112 gefoumlrderten Anlagenebenfalls bei einem Anteil von 04 Prozent 21 Kommunen lie-szligen sich eine Waumlrmepumpe foumlrdern eine einzige kommunaleFoumlrderung gab es im Bereich Solar-Innovation

Am staumlrksten interessierten sich die Kommuen fuumlr die Visua-lisierung 239 lieszligen sich Displays foumlrdern die den Ertrag vonErneuerbare-Energien-Anlagen visualisieren Hier deckt der Zu-schuss in Houmlhe von bis zu 2400 Euro einen Groszligteil der Inves-titionskosten ab Mit 50 Prozent der gefoumlrderten Maszlignahmenspielen Kommunen hier eine wichtige Rolle bafwwwbafade

Energiekonzepte fuumlr den StadtteilDerzeit werden die ersten gefoumlrderten integrierten Quar-tierskonzepte fertiggestellt

Das Konzept fuumlr den Stadtteil Hahle der Hansestadt Stadeist soeben fertig geworden und befindet sich in der Abgabe-phase Eines der Ergebnisse ist laut Mitverfasser Guumlltekin Kircivom Buumlro Energie-Ingenieure dass der Ausbau kleiner undkleinster Waumlrmeversorgungsnetze mit Anschluss mehrerer Rei-henhaumluser gegenuumlber dem Aufbau umfangreicher Nahwaumlrme-netze zu favorisieren ist

Zunaumlchst waren von der Kreditanstalt fuumlr Wiederaufbauund dem Bundesministerium fuumlr Verkehr Bau und Stadtent-wicklung 84 Pilotprojekte zur Erstellung integrierter Quartiers-konzepte gefoumlrdert worden Die Konzepte sollen energetischeSanierungsmaszlignahmen identifizieren und Loumlsungen fuumlr dieWaumlmeversorgung Energieeinsparung -speicherung und -ge-winnung finden Im Anschluss kann die Foumlrderung eines Sanie-rungsmanagers beantragt werden der die Umsetzung der iden-tifizierten Maszlignahmen vorantreibt bafwwwkfwde432

N E W S

57 2013Energiekommune

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Mobilitaumlt im Wandel9 Juli in RecklinghausenDas Symposium der EnergieAgenturNRW will klimaschonendeMobilitaumlt ganzheitlich betrachten und diskutierenwwwenergieagenturnrwde

Vom Konzept zum Projekt15 Juli 2013 in StuttgartUm Wege zur klimaneutralen Kommune und zusaumltzliche Mit-tel fuumlr den kommunalen Klimaschutz ab dem Jahr 2014 gehtes auf der vom baden-wuumlrttembergischen Umweltministe-rium veranstalteten Tagung Anmeldung bis 5 Juli unter knkafk-promotionde

Auslaufende Konzessionsvertraumlge 29 August 2013 in BerlinUngeloumlste Probleme und Optionen fuumlr eine Rekommunalisie-rung sowie alternative Gestaltungsmoumlglichkeiten behandeltdas Seminar des kommunalen Bildungswerks eV wwwkbwde

Akzeptanz Windenergie24 bis 26 September in WuumlrzburgDas vom Bundesverband Windenergie veranstaltete Seminarbehandelt Kommunikationsstrategien und Beteiligunsmodelleund richtet sich auch an Stadtwerke und Behoumlrdenwwwbwe-seminarede

T E R M I N E

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Rund 300000 Besucherinnenund Besucher informierten sichwaumlhrend der siebten Woche derSonne zur Selbstversorgung mit

Solarstrom Solarwaumlrme und Pellets sowie zum Thema Energie-speicherung Neben Handwerk und Gewerbe die mit 47 Prozentdie staumlrkste Veranstaltergruppe stellten erhoumlhten 2013 die Ver-braucherzentralen ihren Anteil unter den Akteuren deutlich

Stellten sie 2012 noch 14 Prozent so waren es dieses Jahr 39Prozent Auch viele Initiativen Vereine Kommunen Privatperso-nen und Bildungseinrichtungen engagierten sich wieder bafwwwwoche-der-sonnede

Initiative bdquoDie Wende ndash Energie inBuumlrgerhandldquo

Buumlrgerinnen und Buumlrger sind die Markt-fuumlhrer der Energiewende Etwa die Haumllfteder Investitionen in erneuerbare Energiengehen auf ihr Konto Sie haben oft unter-

stuumltzt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittel-stand Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert ndash Gelddas in ihren Regionen bleibt und von dem die Kommunen und

Menschen vor Ort profitieren Die Energiewende ist also weitmehr als eine Modernisierung der Energieversorgung mdash sie

steht fuumlr einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsmodell bei dem die Menschen im Mittelpunkt ste-hen und nicht die Profite weniger Groszligkonzerne bdquoBuumlrgerener-gieldquo ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Energiewende Auchin Zukunft muss das System deshalb so gestaltet sein dassdie Buumlrgerinnen und Buumlrger vor Ort die Energiewende voran-bringen koumlnnen

Aber Diese bdquoEnergiewende in Buumlrgerhandldquo ist in Gefahr er-klaumlrt die Initiative bdquoDie konzerngetriebene Energiewirtschaftwill nach der Bundestagswahl die Energiewende ausbremsenldquoDie Initiative ruft daher dazu auf sich in den aufkommendenWahlkampf einzumischen und sich einzusetzen fuumlr eine konse-quente dezentrale und gerechte Energiewende in BuumlrgerhandWeitere Infos finden Sie unter wwwdie-buergerenergiewendede

Kommunaler Klimaschutz

Am 24 und 25 Oktober veranstaltet dasKlima-Buumlndnis seine 13 KommunaleKlimaschutz-Konferenz im hessischenBad Hersfeld Nach einem Einfuumlhrungs-vortrag uumlber spannende und erfolgrei-

che Klimaschutzprojekte der Gastgeberstadt und der Vernis-sage der Ausstellung bdquoVictims of Climate Changeldquo werden dieseThemen in parallelen Foren vorgestellt und diskutiert Gebaumlude-sanierung Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr den Klima schutz nachhal-tige Gewerbegebiete in Kooperation mit dem Gewerbe kommu-nale Entwicklungszusammenarbeit sowie nachhaltige energe-tische Stadtentwicklung gestern und heute

Am Abend werden die Staumldte und Gemeinden geehrt indenen bei der Klima-Buumlndnis-Kampagne Stadtradeln die meis-ten Radkilometer zuruumlckgelegt wurden

Der Freitag ist einer Diskussionsrunde zum Thema bdquoEnergie-wende aktuellldquo gewidmet zu der Vertreter des Bundesumwelt-ministeriums und des Service- und Kompetenzzentrums Kom-munaler Klimaschutz eingeladen sind Auszligerdem werden dieKlima-Buumlndnis-Methodik zur CO2-Bilanzierung sowie viele in-novative Klimaschutzprojekte vorgestellt Weitere Infos wwwklimabuendnisorgevents0htmlampL=1

Fruumlhbucher-Rabatt sichernAm 24 und 25 September 2013findet der Kongress bdquo100 Er-neuerbare-Energie-Regionenldquo inKassel statt Bis zum 7 Juli 2013gewaumlhren die Veranstalter einen

Fruumlhbucher-RabattFruumlh anmelden lohnt sich doppelt Neben den klassischen

Foren gibt es in diesem Jahr auch sogenannte RoundTablesdie auf 35 Teilnehmer beschraumlnkt sind und so einen intensi-ven und interaktiven Austausch ermoumlglichen Eine Anmeldungfuumlr diese Veranstaltungspunkte ist nur solange moumlglich wienoch Plaumltze frei sind

Das aktuelle Programm sowie die Anmeldemoumlglichkeit fin-den sich unter www100-ee-kongressde

6

N E T Z W E R K energiekommune

7 2013Energiekommune

Foto Verbraucherzentrale NRW WOCHE DER SONNE

Foto Joumlrg Farys Die Projektoren

Auch in Aachen gab es Aktionen zur Woche der Sonne

In Bonn unterzeichneten Buumlrgermeister Helmut Joisten und Stadt -verordnete Brigitta Poppe die Charta der Kampagne

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

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fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

Energiekommune

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 6: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

Starker Zuspruch

Rund 300000 Besucherinnenund Besucher informierten sichwaumlhrend der siebten Woche derSonne zur Selbstversorgung mit

Solarstrom Solarwaumlrme und Pellets sowie zum Thema Energie-speicherung Neben Handwerk und Gewerbe die mit 47 Prozentdie staumlrkste Veranstaltergruppe stellten erhoumlhten 2013 die Ver-braucherzentralen ihren Anteil unter den Akteuren deutlich

Stellten sie 2012 noch 14 Prozent so waren es dieses Jahr 39Prozent Auch viele Initiativen Vereine Kommunen Privatperso-nen und Bildungseinrichtungen engagierten sich wieder bafwwwwoche-der-sonnede

Initiative bdquoDie Wende ndash Energie inBuumlrgerhandldquo

Buumlrgerinnen und Buumlrger sind die Markt-fuumlhrer der Energiewende Etwa die Haumllfteder Investitionen in erneuerbare Energiengehen auf ihr Konto Sie haben oft unter-

stuumltzt von kommunalen Akteuren und dem regionalen Mittel-stand Milliarden in die Energiewende vor Ort investiert ndash Gelddas in ihren Regionen bleibt und von dem die Kommunen und

Menschen vor Ort profitieren Die Energiewende ist also weitmehr als eine Modernisierung der Energieversorgung mdash sie

steht fuumlr einen gesellschaftlichen Wandel zu einem nachhalti-gen Wirtschaftsmodell bei dem die Menschen im Mittelpunkt ste-hen und nicht die Profite weniger Groszligkonzerne bdquoBuumlrgerener-gieldquo ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Energiewende Auchin Zukunft muss das System deshalb so gestaltet sein dassdie Buumlrgerinnen und Buumlrger vor Ort die Energiewende voran-bringen koumlnnen

Aber Diese bdquoEnergiewende in Buumlrgerhandldquo ist in Gefahr er-klaumlrt die Initiative bdquoDie konzerngetriebene Energiewirtschaftwill nach der Bundestagswahl die Energiewende ausbremsenldquoDie Initiative ruft daher dazu auf sich in den aufkommendenWahlkampf einzumischen und sich einzusetzen fuumlr eine konse-quente dezentrale und gerechte Energiewende in BuumlrgerhandWeitere Infos finden Sie unter wwwdie-buergerenergiewendede

Kommunaler Klimaschutz

Am 24 und 25 Oktober veranstaltet dasKlima-Buumlndnis seine 13 KommunaleKlimaschutz-Konferenz im hessischenBad Hersfeld Nach einem Einfuumlhrungs-vortrag uumlber spannende und erfolgrei-

che Klimaschutzprojekte der Gastgeberstadt und der Vernis-sage der Ausstellung bdquoVictims of Climate Changeldquo werden dieseThemen in parallelen Foren vorgestellt und diskutiert Gebaumlude-sanierung Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr den Klima schutz nachhal-tige Gewerbegebiete in Kooperation mit dem Gewerbe kommu-nale Entwicklungszusammenarbeit sowie nachhaltige energe-tische Stadtentwicklung gestern und heute

Am Abend werden die Staumldte und Gemeinden geehrt indenen bei der Klima-Buumlndnis-Kampagne Stadtradeln die meis-ten Radkilometer zuruumlckgelegt wurden

Der Freitag ist einer Diskussionsrunde zum Thema bdquoEnergie-wende aktuellldquo gewidmet zu der Vertreter des Bundesumwelt-ministeriums und des Service- und Kompetenzzentrums Kom-munaler Klimaschutz eingeladen sind Auszligerdem werden dieKlima-Buumlndnis-Methodik zur CO2-Bilanzierung sowie viele in-novative Klimaschutzprojekte vorgestellt Weitere Infos wwwklimabuendnisorgevents0htmlampL=1

Fruumlhbucher-Rabatt sichernAm 24 und 25 September 2013findet der Kongress bdquo100 Er-neuerbare-Energie-Regionenldquo inKassel statt Bis zum 7 Juli 2013gewaumlhren die Veranstalter einen

Fruumlhbucher-RabattFruumlh anmelden lohnt sich doppelt Neben den klassischen

Foren gibt es in diesem Jahr auch sogenannte RoundTablesdie auf 35 Teilnehmer beschraumlnkt sind und so einen intensi-ven und interaktiven Austausch ermoumlglichen Eine Anmeldungfuumlr diese Veranstaltungspunkte ist nur solange moumlglich wienoch Plaumltze frei sind

Das aktuelle Programm sowie die Anmeldemoumlglichkeit fin-den sich unter www100-ee-kongressde

6

N E T Z W E R K energiekommune

7 2013Energiekommune

Foto Verbraucherzentrale NRW WOCHE DER SONNE

Foto Joumlrg Farys Die Projektoren

Auch in Aachen gab es Aktionen zur Woche der Sonne

In Bonn unterzeichneten Buumlrgermeister Helmut Joisten und Stadt -verordnete Brigitta Poppe die Charta der Kampagne

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

draetzfnrde

Besonders zu geeigneten Rechtsformen

fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

Energiekommune

InstitutionKommuneFirma

Straszlige

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Ja ich moumlchte Energie kom -mune kostenlos als E-Pa peroder PDF lesen und nenne da -fuumlr meine E-Mail-Adresse

Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 7: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

Die Motivation der Leute hier liegtganz klar in den steigenden

Energiekostenldquo sagt Dieter Houmlsl Er istVorsitzender der Energiegenossen-schaft in Wettesingen einem Ortsteilder nordhessischen Gemeinde Breu-na In Wettesingen wird seit demFruumlhjahr gegraben Straszligenzug fuumlrStraszligenzug werden Waumlrmerohre ver-legt Zwei von zehn Kilometern lie-gen bereits im Boden Bauherr ist dieGenossenschaft Noch in diesem Jahrwill sie den ersten Bauabschnitt desWettesinger Waumlrmenetzes in Betriebnehmen Bis zum kommenden Jahr

sollen im Endausbau 192 Haumluser an-geschlossen werden ndash eine typischeGroumlszlige fuumlr deutsche Energiedoumlrfer

Uumlber 90 bestehende Bioenergie-Doumlrfer und gut 40 die sich im Baubefinden zaumlhlt die FachagenturNachwachsende Rohstoffe (FNR) offi-ziell Sie alle decken mehr als 50 Pro-zent ihres Strom- und Waumlrmebedarfsaus erneuerbaren Energien Fast 400Doumlrfer die entsprechende Plaumlneschmieden umfasse aber eine inoffi-zielle Liste erzaumlhlt Julia Keszligler diebei der FNR Ansprechpartnerin fuumlrinteressierte Kommunen ist

Wie andere gut geplante Energiedoumlr-fer so wird auch Wettesingen mit ei-nem Energiemix versorgt der indivi-duell auf die Moumlglichkeiten des Dor-fes abgestimmt ist Am Anfang standhier die 2007 gebaute private Biogas-anlage die 500 Kilowatt (kW) Stromerzeugt Die Waumlrme des Blockheiz-kraftwerks (BHKW) eines Gas mo - tors mit Stromgenerator wurde nurzum Teil genutzt ndash fuumlr nahe gelegeneGebaumlude und eine Brennholztrock-nung

So entstand 2009 die Idee fuumlreine Waumlrmeversorgung des ganzenDorfes das groumlszligtenteils mit alten Oumll-heizungen beheizt wird Um alleHaumluser versorgen zu koumlnnen reichtedie Kapazitaumlt der Biogasanlage aller-dings nicht aus Sie wurde um einenweiteren Gaumlrbehaumllter fast auf die dop-pelte Leistung er weitert Ein zusaumltzli-ches BHKW entstand ein Stuumlck ent-fernt neben einer Gaumlrtnerei die im Winter einen Groszligteil der Waumlrme ab-

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

77 2013Energiekommune

Kein Bioenergiedorf ist wie das andere WelcherEnergiemix der jeweils richtige ist bestimmt neben denoumlrtlichen Ressourcen vor allem auch der energiewirt-schaftliche Rahmen Der wird sich in den kommendenJahren zwangslaumlufig schnell veraumlndern Neben Biogas -anla gen koumlnnen zunehmend auch andere Waumlrmequellen wieHolz und Solarthermie wichtig werden

WAumlRME FUumlR ALLEDer individuelle Energiemix fuumlrs Energiedorf

Im ersten solar unterstuumltzten Bioenergiedorf Buumlsingen am Hochrhein werden derzeit ndash auf dem Bild noch verpackte ndash 1090 Quadratmeteran Vakuumroumlhrenkollektoren montiert Sie sorgen dafuumlr dass das Hackschnitzelheizwerk im Sommer nicht betrieben werden muss

Foto solarcomplex

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

draetzfnrde

Besonders zu geeigneten Rechtsformen

fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 8: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

nimmt Es wird uumlber eine Gasleitungvon der Biogasanlage versorgt Die-ses neue sogenannte Satelliten-BHKW betreibt die WettesingerEnergie genossenschaft zusammenmit dem Nahwaumlrmenetz und einerweiteren Heizzentrale Darin stehendrei Holzpelletskessel mit 390 540und 720 kW die den winterlichenSpitzenbedarf decken Zusaumltzlichsteht ein Gaskessel fuumlr den Not fallbereit Zum Gesamtsystem gehoumlrenauch zwei groszlige Pufferspeicher mit

120 und 30 Kubikmetern Heizungs-wasser die schwankende Waumlrmelastenausgleichen sowie ein Pelletslagervon 90 Kubikmetern Das i-Tuumlpfel-chen sind Photovoltaikmodule aufdem BHKW-Gebaumlude und der Pel-lets-Heizzentrale die vorrangig diePumpen mit Strom versorgen

Alles aus einer Hand

Mit der Planung fuumlr das komplexeSystem betrauten die Energiegenos-sen den Heizungshersteller Viess - mann der zugleich die einzelnenKomponenten liefert und der als Ge-neralunternehmer das Nahwaumlrme-netz schluumlsselfertig uumlbergeben wird

Die Gesamtkosten werden sichfuumlr die Energiegenossenschaft auf 52Millionen Euro belaufen Mit einereinmaligen Einlage von 4500 Euroist jeder Genosse dabei Lohn fuumlr denganzen Aufwand sind guumlnstige Ener -giekosten von 7 Cent pro Kilowatt-stunde die in den kommenden Jahrenstabil bleiben sollen

Aber fuumlr Dieter Houmlsl den Genos-senschaftsvorstand ist auch klardass sich das weitgehend energieautar-ke Wettesingen nicht voumlllig vomEnergiemarkt abkoppeln wird bdquoEskann sich im Laufe der Jahre immerwieder was veraumlndernldquo So hat manbeispielsweise darauf geachtet dassdie Pelletskessel auch mit Holzhack -schnitzeln befeuert werden koumlnnenfalls der Pelletspreis eines Tages zustark ansteigen sollte

Denn auch Bioenergie wird imZuge der fortschreitenden Energie-

wende ein knappes Gut mit steigen-dem Marktwert sein daruumlber sindsich alle Experten einig

Sonne und Wind muumlssen darumnach den einschlaumlgigen Szenariendie staumlrksten Saumlulen einer 100-pro-zentig erneuerbaren Strom- undWaumlrme versorgung werden Sie rich-ten sich aber nicht nach dem mo-mentanen Energiebedarf so dass diewertvolle Bioenergie zum Ausgleichzwischen Angebot und Nachfrage ge-braucht wird

Planer und Betreiber von Bio-energiedoumlrfern sollten daher diekuumlnf tige Entwicklung von Energie-maumlrkten schon heute im Blick habenDie Investitionen ins Waumlrmenetzsind auf Jahrzehnte angelegt mitwelchem regenerativen Energietrauml-ger die Leitungen gefuumlttert werdenist eine Frage die kuumlnftig anders be-antwortet werden koumlnnte als heute

Daran denkt auch Bioenergie-dorf-Pionier Bene Muumlller Vorstandder Solarcomplex AG Das Unterneh-men realisierte in Mauenheim schon2006 das zweite deutsche Bioener-giedorf nach dem niedersaumlchsischenJuumlhnde und betreibt heute in der Bo-denseeregion eine ganze Reihe doumlrf-licher Waumlrmenetze bdquoDie Preise fuumlrnachwachsende Rohstoffe werdensteigenldquo ist sich Bene Muumlller sicher

In Buumlsingen am Hochrhein wirdSolarcomplex daher am 27 Juli daserste Dorf-Waumlrmenetz in Deutsch-land einweihen in das auch eine gro-szlige Solarwaumlrmeanlage einspeist Uumlber1000 Quadratmeter an Vakuumroumlh-renkollektoren der Firma Ritter XLwurden in den vergangenen Mona-ten an der Suumld-Fassade der Heizzen-trale und auf den umliegenden Flauml-chen montiert 13 Prozent des jaumlhrli-chen Waumlrmebedarfs des BuumlsingerNetzes soll die Sonne liefern DerRest kommt aus Holzhackschnitzeln

Die Solaranlage ist so dimensio-niert dass sie im Hochsommer denWaumlrmebedarf voll deckt so dass die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

8 7 2013Energiekommune

Im Energiedorfes wie hier in Wettesingendreht sich alles um das Waumlrmenetz Vonden oumlrtlichen Ressourcen und denoumlkonomischen Rahmenbedingungenhaumlngt ab welche Energiequellen daransinvoll angeschlossen werden

Foto Viesmann

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

(FNR) bietet auf einer speziellen Internetsei-

te Informationen zu Bioenergiedoumlrfern

wwwwege-zum-bioenergiedorfde Dort fin-

den sich auch Steckbriefe und Kontaktadres-

sen zu den bereits realisierten Energiedoumlr-

fern Kontakt Julia Keszligler Daniela Raumltz Tel

03843-6930-246-245 jkesslerfnrde

draetzfnrde

Besonders zu geeigneten Rechtsformen

fuumlr Betreibergesellschaften insbesondere

natuumlrlich zur Genossenschaft beraumlt das

Gruumlndungszentrum des Genossenschafts-

verbandes Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-

Isenburg Tel 069 6978-0

wwwgenossenschaftsverbandde

Im Umfeld des ersten deutschen Bioenergie-

dorfes Juumlhnde ist das Institut fuumlr Bioenergie-

doumlrfer Goumlttingen (IBEG) entstanden dass

Kommunen auf dem Weg zum Bioenergie-

dorf begleitet Institut fuumlr Bioenergiedoumlrfer

Goumlttingen (IBEG) Petrikirchstraszlige 30 37077

Goumlttingen wwwbioenergiedorfinfo

Infos zu Bioenergiedoumlrfern

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

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Foto Berliner Energietisch

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bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

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Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 9: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

B I O E N E R G I E D Ouml R F E R

97 2013Energiekommune

Kessel ganz abgeschaltet werden koumln-nen Sollten die Holzpreise deutlichansteigen so koumlnnten die Solarflauml-chen spaumlter sogar verdoppelt werdenuumlberlegt Muumlller bdquoWir wollen jetztaber erstmal Erfahrungen sammelnldquo

Doch die Vorplanung fuumlr dasnaumlchste Projekt laumluft bereits InBonndorf im Schwarzwald wo Solar-complex ebenfalls ein Waumlrmenetzmit Holz als Energiequelle Nummereins plant soll auch die Solarwaumlrme alseine Option gepruumlft werden

Biogas versus Sonne

Thomas Pauschinger vom StuttgarterForschungsinstitut Solites sieht dieVerbindung von Holz und Solarwaumlrmefuumlr Deutschland als die nahelie-gendste Option fuumlr solarunterstuumltzteWaumlrmenetze Klar sei jedoch dassunter heutigen Bedingungen die So-larwaumlrme dort nicht wirtschaftlichsein kann wo eine Biogasanlage dieGrundwaumlrmeversorgung liefert Biogaswird heute uumlber den Strommarktganzjaumlhrig gefoumlrdert und liefert imSommer wie im Winter Abwaumlrme andas Netz Fuumlr Solarwaumlrme die ver-staumlrkt zur Sommerzeit anfaumlllt istdann meist kein Bedarf mehr

Alle Experten fuumlr solare Nahwaumlrmeschauen derzeit staunend nach Dauml-nemark Dort wurden bereits seit den1980-er Jahren viele Waumlrmenetze indoumlrflichen Strukturen gebaut wie esin Deutschland erst seit wenigen Jah-ren in den Biogasdoumlrfern geschiehtIn Daumlnemark werden die Netze meistmit Erdgas befeuert Dort setzt schonheute die Windenergie mit ihrem 50-prozentigen An teil die Maszligstaumlbe fuumlrden Energiemarkt Erdgas wird zu-dem houmlher besteuert als im Energie-wendeland Deutschland Unter die-sen Bedingungen lohnt es sich nurdann die vorhandenen BHKW lau-fen zu lassen wenn Windstromknapp und Strom teuer ist Solarwaumlr-meanlagen an die vorhandenen Waumlr-menetze anzuschlieszligen ist deshalbhochwirtschaftlich geworden so dassdie Daumlnen ohne jegliche Foumlrderungallein im Jahr 2012 pro Kopf mehrQuadratmeter an Solarkollektorenaufgestellt haben als in Deutschlandseit 20 Jahren installiert wurde

Aumlhnliche Bedingungen werdenallerdings mit wachsenden Anteilenvon Wind- und Photovoltaik-Stromauch in Deutschland Einzug haltenist sich Hans Martin Henning vomFraunhofer-Institut fuumlr Solare Ener-giesysteme (ISE) in Freiburg sicherIn einer Studie haben Henning undseine Kollegen juumlngst aufwaumlndig si-muliert mit welchem Energiemixsich eine Vollversorgung des Strom-und des privaten Waumlrmemarktes auserneuerbaren Energien in Deutsch-land am wirtschaftlichsten realisierenlieszlige Nach dieser Studie steht derSolarwaumlrme eine groszlige Zukunft be-vor Uumlber 100 Gigawatt wuumlrden anKollektorleistung gebraucht undzwar zum groumlszligeren Teil in Verbin-dung mit Waumlrmenetzen

Strom und Waumlrme sind in demISE-Szenario nicht getrennt vonei-

nander zu denken Und dieses wirdsich auch in den Energiedoumlrfern spie-geln Betreibt manche Buumlrgerener-giegemeinschaft heute einen Photo-voltaik- oder Windpark waumlhrend an-dere sich nur mit Waumlrme befassenso wird das Energiedorf der Zukunftseine Bewohner vielleicht nicht nurmit Waumlrme sondern auch mit Stromversorgen

Bislang stehen davor noch einigerechtliche Huumlrden Doch schmiedenoumlrtliche Energiegenossen bereits Plauml-ne In Feldheim in Brandenburgwur de beispielsweise zusammen mitdem Waumlrmenetz von der Betreiberge-sellschaft auch ein Stromkabel ver-legt Neben der Waumlrme aus Holz -hack schnitzeln und Biogas soll kuumlnf-tig auch Strom aus dem lokalenWindpark direkt im Dorf vermarktetwerden Guido Broumler

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

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7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

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Foto Berliner Energietisch

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 10: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

Ouml ffentliche Gebaumlude egal obBahn hof Rathaus oder Schu-le sind meist mit einem kon -

ti nuierlichen Strombedarf verbun-den Dabei sind die Stromkostendurch aus so hoch dass sich der Ein-satz von Solarstromanlagen sofortlohnt Zu klaumlren ist vorher allerdingswie gut Solarstromproduktion undStromverbrauch zusammen passenDenn davon haumlngt letztlich ab wiehoch das Potenzial fuumlr den direkt ge-nutzten Solarstrom ist

Zu unterscheiden ist wer die An-lage betreibt und nutzt Ist es die Ge-

meinde selbst die eine Photovoltaik-anlage auf einem eigenen Gebaumludebetreibt so wird sie mit sehr gerin-gen Stromkos ten rechnen koumlnnensofern eben Erzeugung und Ver -brauch zusammen passen

Kooperation nutzt

Immer haumlufiger kooperieren Ge -mein den mit Buumlrgerenergiegenos-senschaften Die Genossenschaftenbetreiben Solarstromanlagen auf denDaumlchern zum Beispiel von Schulenund verkaufen den Strom an die Ge-

meinde als Schultraumlger Das ist fuumlrbeide Seiten aber nur dann ein gutesGeschaumlft wenn aus Sicht der Genos-senschaft der Stromerloumls houmlher ist alsdie Einspeiseverguumltung und ausSicht der Gemeinde der Solarstromweniger kostet als der ansonsten bezo-gene Strom

Das kann auch bei sehr geringenStrombezugspreisen schon der Fallsein wenn der von der Genossen-schaft gelieferte Solarstrom bei etwa 10Prozent der gesamten erzeugten Solar-strommenge liegt Ab 1 Januar 2014werden bei Gebaumlude-Solarstromanla-gen die nach dem 1 April 2012 inBetrieb genommenen wurden nurnoch 90 Prozent des Stromertragsnach den Tarifen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verguumltetDies gilt fuumlr Anlagen mit mehr als 10Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung Dierestlichen 10 Prozent muss der Anla-genbetreiber selbst nutzen oder

S O L A R S T R O M

10 7 2013Energiekommune

Oumlffentliche Gebaumlude lassen sich mit Solarstrom versor-gen Das koumlnnen Gemeinden selbst leisten oder sie koumlnnenmit Anlagenbetreibern zusammenarbeiten In der Regellohnt es sich den Strom selbst zu nutzen statt ihn einzu-speisen Zumindest laumlsst sich so die 10-Prozent-Regel er-fuumlllen die ab 1 Januar 2014 gelten wird

Als der Hauptbahnhof Berlin in Betrieb genommen wurde war die Eigennutzung der in das Glasdach integrierten Solarstromanlage nochkein Thema Solarstrom wurde eingespeist Doch inzwischen ist auch bei solchen Gebaumluden die direkte Nutzung eine gute Option

Foto BSW-SolarLangrock

Direkter Anschluss Solarstrom vermarkten mit und fuumlr Gemeinden

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

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12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

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Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 11: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

selbst verkaufen Gelingt ihm beidesnicht so erhaumllt er vom Netzbetreibernur eine Minimalverguumltung die der-zeit bei etwa 4 Cent je Kilowattstundeliegen wuumlrde Da bei Solarstromanla-gen bis 100 kW eine anderweitigeVermarktung des Stroms in der Re-gel nicht lohnt bleibt den Genossen-schaften nur der Verkauf des Solar-stroms an die Gemeinde Der fairePreis wuumlrde sich dann dort einpen-deln wo die Gemeinde eine Erspar-nis erzielt und die Genossenschaftmit der Anlage ein positives Ergebniserreichen kann

EEG-Umlage beachten

Beruumlcksichtigen muss die Genossen-schaft dass bei Stromlieferungen anDritte ndash und das waumlre die Gemeindeselbst wenn sie selbst Mitglied derGenossenschaft ist ndash die EEG-Umla-ge faumlllig wird Sofern fuumlr die Liefe-rung kein oumlffentliches Stromnetz ge-nutzt werden muss kann allerdingsdas im EEG geregelte solare Gruumln-stromprivileg in Anspruch genom-men werden dadurch verringert sichdie EEG-Umlage derzeit um 2 Centje Kilowattstunde Dies gilt nur wennes dem Uumlbertragungsnetzbetreiberrechtzeitig dh vor Beginn des vor-angegangenen Monats mitgeteiltwur de Es ist zu empfehlen imStrom liefervertrag den Solar strom -preis plus der jeweils guumlltigen Umla-ge zu vereinbaren

Die Genossenschaft muss zudemweitere Regelungen auch im Energie-wirtschaftsgesetz (EnWG) beachtenSo ist dort recht genau vorgeschrie-ben wie eine Rechnung an denStrom verbraucher ausgestaltet wer-den muss

Neben der 10-Prozent-Regelungsollte auch die 70-Prozent-Regelungin den Blick genommen werden Die-se betrifft Solarstromanlagen bis 30Kilowatt Leistung Statt einer techni-

schen Einrichtung mit der der Netz-betreiber die Leistung der Anlage re-duzieren kann kann bei solchen An-lagen die Maximalleistung generellauf 70 Prozent gedrosselt werdenEntscheidend ist mit welcher Leis -tung das oumlffentliche Netz konfron-tiert wird Betraumlgt die Maximalleis -tung der Module zum Beispiel 10kW so darf das Netz mit houmlchtens 7kW belastet werden Eine Moumlglich-keit besteht darin die Wechselrichterkleiner auszulegen dann geht aberSolarstrom verloren Eine andere Op-tion ist es im Gebaumlude die Leistung so-zusagen abzufangen Das Potenzialder Solarstromanlage wird dann voll-staumlnig genutzt Inzwischen gibt esauch ent sprechende Geraumlte zur Steu-erung des Verbrauchs im Gebaumludedie die externe Leistungabgabe be-grenzen

Anlagen pachten

Neben der Stromlieferung existierenweitere Modelle um Solarstrom vomeigenen Dach zu nutzen So emp-fiehlt die Deutsche Gesellschaft fuumlrSonnenenergie (DGS) das Pachtender Solarstromanlage Hier wuumlrdeein Investor die Anlage errichten undan den Gebaumludenutzer verpachtenWichtig waumlre dann allerdings so er-klaumlrt Rechtsanwaumlltin Margarete von

Oppen dass der Strombezieher auchdie Betriebsverantwortung fuumlr dieAnlage uumlbernimmt Der Stromver-braucher muumlsste dann zwar nicht in-vestieren aber alle anderen Aufgabeneines Anlagenbetreibers uumlberneh-men Vorteil der Konstruktion ist mo-mentan dass dann die EEG-Umlagenicht faumlllig wuumlrde

Politik im Blick behalten

Man sollte jedoch bedenken dass re-lativ schnell neue politische Entschei-dungen einen solchen Vorteil erledi-gen koumlnnten Zu beachten ist auchdass Betreibergemeinschaften dieeine Anlage nicht selbst betreibenden Anforderungen des neuen Kapi-talanlagegesetzbuches gerecht wer-den muumlssen Dies koumlnnte das Pacht-modell oftmals unmoumlglich werdenlassen

Keinesfalls sollte man sich vonSolarstromprojekten abschreckenlassen Die Anlagen- und Installa-tionskosten sind so deutlich gesun-ken dass sich auch fuumlr Kommunender Einsatz lohnen wird Die Strom -erzeugungskosten liegen jetzt schonhaumlufig unter den -bezugskos ten undbleiben dabei uumlber Jahrzehnte stabilEs kommt nur darauf an die jeweilsguumlnstigste Konstellation zu finden

Andreas Witt

S O L A R S T R O M

7 2013Energiekommune 11

Zunehmend wird von einzelnen Energieversor-

gungsunternehmen und Politikern problemati-

siert dass die Kosten des Stromnetzes auf im-

mer weniger Kilowattstunden umgelegt wer-

den muumlssten weil Stromverbraucher die ihren

Strom selbst erzeugen an diesen Kosten nicht

beteiligt seien Dies wird als unfair bezeichnet

und es wird mit der Forderung nach einer houml-

heren Grundgebuumlhr fuumlr die an das Stromnetz

angeschlossenen Kunden verknuumlpft

Dies wauml re wohl schon immer fuumlr Netzbetreiber

eine attraktive Loumlsung gewesen weil sie so

mit fes ten Einnahmen rechnen koumlnnten Doch

die Argumentation ist falsch Zwar trifft es zu

dass der Betreiber einer Solarstromanlage we-

niger Kilowattstunden aus dem Netz bezieht

und damit auch weniger zur Finanzierung der

Netze beitraumlgt Aber dies gilt genauso fuumlr alle die

mit modernen Kuumlhlschraumlnken Fernsehern Be-

leuchtung oder Heizungspumpen Strom spa-

ren Wer PV-Anlagenbetreiber mit houmlheren

Netzgrundkosten belasten moumlchte muumlsste

dies dann auch fuumlr Stromsparer fordern

Andreas Witt

Eigenstromnutzer nicht diskriminieren

an die Sonne

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

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7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

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REC Solar GmbH

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7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

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Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

Energiekommune

InstitutionKommuneFirma

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Ja ich moumlchte die Zeitschriftzum Preis von 59- Euro fuumlr 12Aus gaben abon nieren

Ja ich moumlchte Energie kom -mune kostenlos als E-Pa peroder PDF lesen und nenne da -fuumlr meine E-Mail-Adresse

Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 12: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

S O L A R B U N D E S L I G A

12 7 2013Energiekommune

wwwsolarbundesligade

Als Schwergewichte nicht nur beider Nutzung von Solaranlagen er-

wies sich die Busladung Solarbun-desligisten auf einer Informations-Fahrt durch die Meisterfeier-Gastge-berkommune Schalk ham 2700 kgbrachten sie auf die landwirtschaftli-che Waage eines Hofes mit Biogasan-lage Deren Abwaumlrme trocknete gera-de Hackschnitzel (siehe Bild) Dieheizen zB den Buumlrgersaal indemdie Meisterfeier stattfand Was am22 Juni aber nicht noumltig war DieSonne schien praumlchtig (vgl S 14) baf

Meisterfeier und Informationsfahrt in Schalkham Foto Barbara Frey

1 89075 Ulm 784 117541 014 332 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 013 267 Bayern

3 72764 Reutlingen 459 110810 010 173 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Pkt Einw qmE WattE Bundesland

Groszligstaumldteab 100000 Einw

1 88299 Leutkirch im Allgaumlu 2528 22047 030 1274 Baden-Wuumlrttemberg

2 74564 Crailsheim 2138 32597 050 753 Baden-Wuumlrttemberg

3 88239 Wangen im Allgaumlu 1532 27602 020 750 Baden-Wuumlrttemberg

Mittelstaumldteab 20000 - 99999 Einw

1 74572 Blaufelden 5008 5179 034 3056 Baden-Wuumlrttemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 040 2906 Baden-Wuumlrttemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 077 1905 Bayern

Kleinstaumldte5000 - 19999 Einw

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 113 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 095 3393 Bayern

3 84550 Feichten adAlz 6579 1187 103 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw

1 25779 Gluumlsing 18415 114 030 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Luumlbke-Koog 17548 167 057 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 010 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16497 136 140 9426 Baden-Wuumlrttemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 149 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 098 8266 Bayern

Ortsteile

1 Schwaumlbisch-Hall 2469

2 Landshut 1886

3 Traunstein 1825

Platz Kreise Pkt Platz Kreis Punkte

Landkreise

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum

wer am meisten Solarstrom- und Solar waumlrme anlagen pro

Einwohner installiert hat Fuumlr Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 WattEinwohner 1 Punkt Die beiden Daten wer-

den addiert fuumlr ein ausgeglichenes Verhaumlltnis zwischen

Solarstrom und Solarwaumlrme winken zusaumltzliche Bonus punkte

Meister in der jeweiligen Kategorie wird wer dort insgesamt auf

die houmlchste Punktzahl kommt Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus Derzeit nehmen 2345 Staumldte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil

Melden kann seine Kommune jeder der die Daten glaubhaft bele-

gen kann wwwsolarbundesligade

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a

4 Ostallgaumlu 1473

5 Ravensburg 974

6 Unterallgaumlu 943

Platz Kreise Pkt

13

S O L A R B U N D E S L I G Awwwsolarbundesligade

7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

WattE = installierte Solarstromleistung in Watt je EinwohnerDie gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internetwwwsolarbundesligade

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

Solarwaumlrme inMittelstaumldten

Solarwaumlrme inGroszligstaumldten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

2 84550 Feichten adAlz 1187 1226 103 Bayern

3 84558 Kirchweidach 2259 2327 103 Bayern

Solarwaumlrme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 145 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 126 Bayern

Solarwaumlrme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 203 Mecklenburg-Vorpom

2 37589 Doumlgerode (Kalefeld) 150 240 160 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 152 Thuumlringen

Solarwaumlrme inOrtsteilen

Veranstalter

In Kooperation mit

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GROumlSCHEL_GEHEEB

14

S O L A R B U N D E S L I G A

7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

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Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

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7 2013Energiekommune

Pkt = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw = Einwohnerzahl einer Kommune qmE = installierte Quadratmeter Solarkollektoreflaumlche(Waumlrme) je Einwohner

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L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 16021 014 Baden-Wuumlrttemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 013 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 010 Baden-Wuumlrttemberg

Platz PLZ Kommune Einw Flaumlche qmE Bundesland

1 74564 Crailsheim 32597 16459 050 Baden-Wuumlrttemberg

2 76172 Neckarsulm 26122 10795 041 Baden-Wuumlrttemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 034 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 077 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 073 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 4384 071 Bayern

Solarwaumlrme inKleinstaumldten

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1 84494 Niederbergkirchen 1212 1372 113 Bayern

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1 84175 Schalkham 873 1357 160 Bayern

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Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

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sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

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Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

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Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

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Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

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Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

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7 2013Energiekommune

Doumlgerode Groszlige SolarthermieAm weitesten reiste Klaus Muumlller aus dem suumldniedersaumlchsi-schen Doumlgerode zur Meisterfeier an ndash der 150-Einwohner-Orts-teil von Kalefeld kann es mit 160 Quadratmetern Solarkollek-torflaumlche pro Einwohner durchaus mit Schalkham aufnehmenbdquo2002 haben wir angefangen goszlige Solarwaumlrmeanlagen zubauenldquo sagt Muumlller Und zwar auf Altbauten bdquoDas ist eine armeGegend hier gibt es sehr wenig Neubauldquo so der Inhaber einesInstallationsbetriebes

Da diese alten Bauernhaumluser oft Wohnflaumlchen von 300 Qua-dratmetern aufwiesen kaumlme man mit den bei Neubauten uumlbli-chen 10-Quadratmeter-Anlage nicht weit bdquoUnsere Anlagen sind25 40 und 60 Quadratmeter groszligldquo so Muumlller Er fordert einenbdquosolaren Paradigmenwechselldquo Statt groszlige PV-Anlagen und kleineWaumlrmekollektoren brauche es groszlige Thermie- und kleine PV-Anlagen baf3127 Ligapunkte

Schalkham Groszligartige GemeinschaftBeim Gastgeber Schalkham ging die Tendenz zuletzt eher indie andere Richtung Die erste thermische Anlage der Gemeindedie Solarpionier Hans Noppenberger Anfang der 90-er Jahre aufseinem Anwesen montiert hatte wurde abgebaut ndash heute liefertdie Biogasanlage mehr als genug Waumlrme Statt dessen glaumlnzennun blaue PV-Module auf dem Dach

Auf ihrer Informationsfahrt durch die Gemeinde zeigten sichdie Solarbundesligisten beeindruckt davon was ein Zugpferd be-

wegen kann ndash wenn es in einer Kommune mit derart ausge-praumlgtem Gemeinschaftssinn wie Schalkham agiert So trugen ge-schickte Anreize und eine Vielzahl engagierter Buumlrger dazu beidass die Energiewende in Schalkham keine leere Worthuumllseist ndash und dass der 22 Juni 2013 den angereisten Solarsportlernin bester Erinnerung bleiben wird Ein herzliches Vergeltrsquos Gottan alle Schalkhamer die dazu beigetragen haben ndash von denKindern des Waldkindergartens uumlber Grsquostanzlsaumlnger JohannesPramps und den Jazztaumlnzerinnen bis zum ersten Buumlrgermeis-ter Lorenz Fuchs zweitem Buumlrgermeister Martin Hofstetter undAltbuumlrgermeister Hans Noppenberger baf7607 Ligapunkte

VerlagG Broumler amp A Witt GbRBuumlltestraszlige 70 b 32584 LoumlhneTel (05731) 83460 Fax (05731) 83469 wwwsolarthemenderedaktionsolarthemendeRedaktion Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw)Guido BroumlerLektoratKai-Uwe Dosch

DruckereiKurt Eilbracht GmbH amp Co KGGohfelder Straszlige 4532584 LoumlhneLayoutMichael HelmerAnzeigen und BeilagenArndt Kloumlckner Berlin Tel (0170) 4944794Energiekommune-Abo59- Euro pro Jahr fuumlr zwoumllfAusgaben

ISSN 2195 - 8742

I M P R E S S U M

Meisterfeier in Schalkham

Es war die erste Meisterschaft nach den seit Januar 2013 gel-tenden neuen Regeln ndash Verabschiedung von der Gesamt-wertung neuer Rechenfaktor fuumlr Solarthermie und Einfuumlh-rung der neuen Groumlszligenkategorien bdquoKleingemeindeldquo und bdquoGe-meindeldquo Insgesamt wurden in Schalkham die jeweils 5Vorderstplatzierten in den sechs Groumlszligenkategorien und den

Landkreisen geehrt Neu war die Ehrung der Besten allerGroumlszligen auch im Bereich Waumlrme ndash wodurch es wie die Faustaufs Auge passte dass die Meisterfeier in Schalkham statt-fand dem langjaumlhrigen Spitzenreiter bei der Solarthermie

wwwsolarbundesligade

Foto Michael Helmer

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

Neuer Gold-SponsorDie Solarbundesliga freut sich uumlber den neuen Goldsponsor Intersolar Europe Sie ist die weltweit groumlszligte Fach-messe der Solarwirtschaft

Neue Silber-SponsorenDrei neue Silbersponsoren unterstuumltzen die SolarbundesligaParadigma Yingli Solar und Sterr-Koumllln amp Partner

Paradigma ist Systemanbietern regene-rativer Heiztechnik fuumlr Neubau und Mo-dernisierung

Unter der Marke Yingli Solar entwickeltproduziert und vertreibt Yingli GreenEnergy weltweit Solarmodule

Sterr-Koumllln amp Partner beraumlt Unterneh-men Banken und Kommunen die Nach-haltigkeit erfolgreich gestalten wollen

S O L A R B U N D E S L I G A

Viessmann hat die Kompetenz von der Planung bis zur Realisierung alle Leistungen und Komponenten aus einer Hand zu bieten Ein Ansprechpartner fuumlr alle Anliegen schafft transparente Projektstrukturen von der Beratung und den initialen Studien uumlber die Projektentwicklung die Projektumsetzung und die begleitenden Dienstleistungen ndash wir sind fuumlr Sie daDas Viessmann Komplettangebot bietet die Basis Ob Biogasanlagen Blockheizkraftwerke Biomasse-Heizkessel Pelletkessel Waumlrmepumpen Niedertemperatur-Heizkessel Photovoltaikmodule oder Son-nenkollektoren ndash mit unserem Systemwissen finden wir die effizienteste Loumlsung

Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

Das BioenergiedorfWaumlrme und Strom aus erneuerbaren Energien

Mehr erfahren Sie unterwwwviessmanndebioenergiedorf

Viessmann Werke Viessmannstr 1 middot 35107 Allendorf (Eder)Telefon 06452 70-0 middot Fax 06452 70-2780

A N Z E I G E

Foto Berliner Energietisch

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Als E-Paper und PDF Kostenlos finden Sie im Internet unterwwwenergiekommuneinfo immer die aktuellen Ausgaben

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Ja ich moumlchte Energie kom -mune kostenlos als E-Pa peroder PDF lesen und nenne da -fuumlr meine E-Mail-Adresse

Der Infodienst fuumlr die lokale Energiewende

bull monatlich aktuell

bull fuumlr Staumldte und Gemeinden

bull hilft zu vernetzen

Abonnements verlaumlngern sich um ein Jahr wenn Sie nicht zum Ende des Bezugszeitraums gekuumlndigt werden

Verlag Guido Broumler amp Andreas Witt GbR Buumlltestraszlige 70 b 32584 Loumlhne Tel 05731 83460 Fax 05731 83469 wwwsolarthemende

Energiekommune ndash Der Infodienst fuumlr dielokale Energiewende Seine Macher geben seit1996 die Fachzeitschrift Solarthemen herausund sind die Erfinder der Solarbundesliga fuumlrKommunen

Page 15: SOLARSTROM RECHT - Energiekommune · 2013. 7. 11. · denrod, Harald Schmelzeisen, bislang abgelehnt. „Aus Gründen des Steuergeheimnisses wollen wir keine Auskünfte über die

BerlinInsgesamt 265000 Unterschriften sammelte ein Buumlndnis ausuumlber 50 Berliner Organisationen und Initiativen bis zum Stich-tag 10 Juni 2013 und ebnete so den Weg zu einem Volksent-scheid Auf Wunsch des verantwortlichen Berliner Energieti-

sches soll dieser am selben Tag wie die Bundestagswahl statt-finden Das Volksbegehren strebt die Rekommunalisierung derStromnetze und die Gruumlndung eines kommunalen Stadtwerkesan Auch soll die Stromversorgung zukuumlnftig mit erneuerbarenEnergiequellen erfolgen baf20 Ligapunkte

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Die Kompetenzen der Viessmann Group Kessel fuumlr Oumll und Gas Kraft-Waumlrme-Kopplung Waumlrmepumpen Solar- und Holzheizsysteme Biogasanlagen und Kaumlltetechnik

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