SOS-Kinderdörfer weltweit II/2011

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Informieren und helfen Nr.186/ 2/ 2011 | Zeitschrift für Freunde der SOS-Kinderdörfer weltweit | Erscheint vierteljährlich Aufgeben kommt nicht in Frage! Manege frei für Nelly 40 Jahre SOS-Kinderdörfer in Afrika DORFGESCHICHTE SOS-FAMILIENHILFE JUBILÄUM

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Das vierteljährliche Magazin der SOS-Kinderdörfer weltweit

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Informieren und helfen

Nr.186/2/2011 | Zeitschrift für Freunde der SOS-Kinderdörfer weltweit | Erscheint vierteljährlich

Aufgeben kommt nicht in Frage!

Manege frei für Nelly

40 Jahre SOS-Kinderdörfer in Afrika

DorfGeschichte sos-familienhilfe JUBilÄUm

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Armenien

DorfGeschichte

manege frei für nellyWie ein Mädchen aus dem SOS-Kinderdorf Kotayk seinen Traum verwirklicht.

Wenn Kinder ein neues Zuhause im sos-Kinder- dorf finden, dann geht für

sie schrittweise der lang gehegte Traum von einer Kindheit in Geborgenheit in Erfüllung. Diese Geborgenheit schafft Raum für neue Träume – zum Beispiel da-von, was man später im Leben machen möchte.

Feuerwehrmann oder Model, Arzt oder Rechtsanwältin. Im Kinderdorf Kotayk nahe der armenischen Hauptstadt Jere-wan ist das Mädchen Nelly mit einem ganz speziellen Traum groß geworden. In- zwischen ist sie in die SOS-Jugendwohn- einrichtung nach Jerewan umgezogen und dabei, ihren Traum wahr zu machen: Nelly möchte Zirkusartistin werden.

Auf den ersten Blick wirkt Nelly wie ein typisches Großstadtmädchen, das nur Musik im Kopf hat. Aber weit gefehlt. Von klein auf war Nelly eine Sportska-none. Im Kinderdorf war sie Kapitän der Fußball-, Basketball- und Volleyball-

mannschaft. „Ein Leben ohne Sport kann ich mir nicht vorstellen“, sagt sie. Als sie mit Zöpfen daherkam, dachte ihr Betreuer, dies sei ihr neuester Mode-Tick. Aber sie wollte beim Trainieren einfach nur die Haare aus dem Gesicht haben.

Als die Zeit der Berufswahl kam, wurde Nelly ratlos. Sie wusste, was sie wollte, aber sie war sich sicher, dass ihr Berufs-wunsch auf Ablehnung stoßen würde. Nelly wollte nämlich Zirkusartistin werden und die Kunst der Jongleure, Clowns, Feuerschlucker und Seiltänzer erlernen. Sie hatte Angst, von den Leuten als Traumtänzerin abgetan zu werden.

Es ist anders gekommen: „Ich bin so glücklich, dass mich meine Kinderdorf-mutter, meine Betreuer und meine Freunde in meiner Idee bestärkt haben“, sagt Nelly heute. „Sie gaben mir die Kraft, an meinem Traum festzuhalten.“ Also trat Nelly in ein Institut in Jerewan ein, das eine dreijährige Zirkusausbil-dung anbietet. „Im ersten Jahr haben wir von allem ein bisschen gemacht,

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Nelly träumt davon, eines Tages in der Manege

zu stehen.

angefangen vom Clown bis zu Trapez-künsten. Ich mag einfach alles!“, schwärmt Nelly und jongliert mit Ten-nisbällen. „Beim Jonglieren muss ich mich noch verbessern.“ Nelly trainiert täglich viele Stunden. Es geht langsam voran und wenn sie mal nicht trainiert, dann schaut sie sich am liebsten im Fernsehen die Vorstellungen weltbe-rühmter Zirkusse an. Sie träumt davon, eines Tages in der Manege zu stehen.

„Ich wäre glücklich, jeden Abend bei so einer Vorstellung dabei und jeden Monat in einem anderen Land unter-wegs zu sein!“ Sie arbeitet an ihrem Traum, hat sich aber auch einen Aus-weg für den Fall gelassen, dass er nicht in Erfüllung geht. „Dann werde ich eben Sportlehrerin. Und die Welt wer-de ich dann auf eigene Faust bereisen!“ Ihre Angehörigen im SOS-Kinderdorf und ihre Freunde freuen sich, wie Nelly in all den Jahren einen unbändigen Lebenswillen entwickelt hat. Aus dem Alptraum eines Lebens in Armut und Verlassenheit ist der mutige Traum ge-worden, die Welt bis in alle Winkel zu erforschen. Manege frei für Nelly!

SOS-Kinderdorf idjedvan

SOS-Kinderdorf Kotayk

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SOS-Kinderdorf Kfarhay

SOS-Kinderdorf Ksarnaba

SOS-Kinderdorf Bhersaf

SOS-Kinderdorf Sferai

LiBAnOn

sos-familienhilfe

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Aufgeben kommt nicht in Frage!Endlich kann Jomana aus dem Libanon ihre fünf Kinder versorgen!

Die bunten Tücher aus Bei-rut sind die Attraktion in Jomanas* kleinem Laden.

„Mit dem Verdienst kann ich end-lich meine Kinder versorgen“, er-zählt die 50-jährige Libanesin mit selbstbewusstem Lächeln.

Doch das war nicht immer so. „Als mein Mann starb, war ich am Ende“, sagt sie. Wie viele Frauen in der armen ländlichen Region Bekaa, hat auch Jo-mana keinen Beruf erlernt und kann we- der lesen noch schreiben. Was sollte aus ihren fünf Kindern werden? „Manch-mal habe ich ans Aufgeben gedacht. Aber das war keine Lösung – schließlich muss ich für meine Kinder da sein!“

Das war vor acht Jahren. „Doch dann hat mir das SOS-Sozialzentrum Hilfe angeboten“, berichtet die Libanesin. Die Sozialeinrichtung des SOS-Kinder-dorfes in Ksarnaba übernahm das Schulgeld für Jomanas Kinder. Hilfe zur Selbsthilfe für Jomana und ihre Kinder

Dann wagte die Witwe mit Hilfe der SOS-Sozialarbeiter, endlich auf eigenen

Beinen zu stehen. Statt ihr Geld zu geben, erhielt Jomana von SOS gebrauchte Kleidung vom Sozialzentrum. „Wir be-kommen viele Kleiderspen-den. Jomana kann etwas daraus machen und ein Ge-schäft gründen. Für uns sind daraus keine Kosten entstan-den“, erklärt Samar Berro, der Leiter des SOS-Sozial-zentrums. Seither holt Jomana dort regelmäßig gebrauchte Kleidung für ihren Laden und verkauft sie.

Der Erfolg bedeutet für sie Selbstvertrauen. Vor allem hilft er ihr im Kampf um die Gesundheit eines ihrer Kin-der: Eine ihrer Töchter ist krank und braucht regelmä-

ßig Medikamente. Endlich kann Jomana diese Medikamente für umgerechnet 150 Euro in Privatapotheken besorgen.

„Ohne das SOS-Sozialzentrum könnte ich die Arzneien nicht kaufen“, sagt Jomana. „Dem Zentrum verdanke ich neuen Lebensmut und eine Chance für die Zukunft meiner Kinder!“

Am 15. mai ist der internationale Tag der Familie!Mit der Familienhilfe unterstützen die SOS-Kinderdörfer weltweit ein Anliegen der Vereinten Nationen. Um das Be-wusstsein für die zentrale Rolle der Familien in der Gesellschaft zu fördern, haben die UN den 15. Mai den Familien gewidmet. Nehmen auch Sie diesen Tag zum Anlass, die SOS-Kinderdörfer welt- weit zu unterstützen, um Frauen und Kinder zu stärken.

SOS-Familienhilfe im Libanon

Wenn ein Kind in ein SOS-Kinderdorf kommt, hat es meist seine Eltern verlo-ren. Oder die Eltern können es aus anderen Gründen nicht versorgen. Um das zu verhindern, setzt die SOS-Familienhilfe auf Prävention: Benachteiligte Fa-milien erhalten Hilfe zur Selbsthilfe, damit sie ihre Kinder aus eigener Kraft großziehen können.

Das Sozialzentrum im SOS-Kinderdorf von Ksarnaba unterstützt vor allem alleinerziehende Frauen. In der armen, vom Krieg geschwächten Gegend hät-ten diese sonst kaum Chancen. Neben medizinischer Grundversorgung erhal-ten die Frauen Fortbildungen und Starthilfen, damit sie ihr Leben in die Hand nehmen und ihren Kindern ein gesichertes Zuhause geben können. Derzeit unterstützt die SOS-Familienhilfe im Libanon 2.080 Kinder und ihre Eltern.

Ein Wagnis, das belohnt wurde: Jomana hat ein eigenes kleines Geschäft aufgemacht.

* Um die Privatsphäre zu schützen, wurde der Name geändert.

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40 Jahre SOS-Kinderdörfer in Afrika Was mit dem Bau eines einzelnen Dorfes begann, wurde zu einem kontinentalen Netzwerk – eine Erfolgsgeschichte.

JUBilÄUm

D as Jahr 1971 war ein Mei-lenstein für die SOS-Kin-derdörfer. An der Elfen-

beinküste entstand das erste SOS-Kinderdorf Afrikas. Was mit einem Dorf begann, ist heute ein Netzwerk über 46 Länder des Kontinents.

In 126 SOS-Kinderdörfern, Schulen, Kindergärten und Krankenstationen finden 627.000 Mädchen und Jungen Hilfe. Manche kurzfristig, bis es ihnen wieder besser geht – die meisten lang-fristig, weil sie alles verloren haben und liebevolle Begleitung brauchen, bis sie auf eigenen Beinen stehen können.

Darüber hinaus geben die SOS-Kinder- dörfer den Kindern in Afrika eine Stim-me, wenn es um ihre Rechte geht, um ihre Würde und um ihre Zukunft. Und die SOS-Kinderdörfer stärken Familien in Not. Angesichts der AIDS-Pandemie leisten unsere qualifizierten einheimi-

schen Kräfte vor Ort Präventionsarbeit und wirksame Hilfe zur Selbsthilfe für Kinder, die bei ihren Großeltern, Ge-schwistern und alleinerziehenden Müt-tern aufwachsen. Sie erhalten Einkom-mensmöglichkeiten, um ihren Kindern eine Zukunft zu eröffnen.

Afrika wird oft als chaotischer und hoffnungsloser Kontinent abgetan. Für die SOS-Kinderdörfer ist Afrika ein wunderschönes Stück Erde mit wun-derbaren Menschen, für die sich – wie überall auf der Welt – der Einsatz mit Herz und Verstand lohnt.

Lesen Sie hier Erfahrungen und Ein-drücke von Menschen, die in den ver-gangenen 40 Jahren mit den SOS-Kinder- dörfern Afrikas in Berührung gekommen sind! Von Mitarbeitern, Wegbegleitern und Förderern. Was in Afrika gelungen ist, ist vor allem auch das Werk vieler Freunde, die die SOS-Kinderdörfer un-terstützen. Dafür danken wir Ihnen!

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SOS symbolisiert für mich eine Mut- ter mit einem be-sonders großen Her- zen für diejenigen, die in unserer Ge-sellschaft weniger Glück hatten. Dann denke ich an die vielen Jungen und Mädchen, derer sich die SOS-Kinderdör-

fer angenommen haben und weiterhin annehmen. Ich mag mir nicht vorstel-len, was aus ihrem Leben geworden wäre ohne „ihre Mutter SOS“.

Seit kurzem berichtet Priscah Wachera in einem Internet-Tagebuch regelmäßig von ihrer Arbeit. Zu lesen unter: http://blogs.sos-kinderdoerfer.de

Priscah WacheraLeiterin der SOS-Familienhilfe in mombasa

Franz rosenInitiator der Niedersachsen Aktion

Angesichts der verheerenden AIDS-Pandemie ist die Arbeit der SOS-Kinder- dörfer in Afrika wichtiger denn je. Lokale Mitarbeiter, die die gleiche Mentalität haben und die gleiche Sprache sprechen, können besser auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen. SOS macht es möglich, dass die Menschen nicht erst in eine andere Stadt oder ein an-deres Land müssen, um Hilfe zu be-kommen und um ein besseres Leben führen zu können.

Dlamini Dudu Nationale Direktorin der SOS-Kinderdörfer in Swasiland

Das Herz der afrikanischen Gesell-schaft, die Großfamilie, ist durch AIDS bedroht. Wir stärken sie und leisten einen nachhaltigen Beitrag zur Ent-wicklung der Gesellschaft in Afrika. Die SOS-Kinderdörfer sind die Hilfs- organisation, die Kindern und ihren Familien ihre Würde zurückbringt.

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JUBilÄUm

„Ich habe während meiner 17-jährigen Tätigkeit in Afrika viele SOS-Kinder- dörfer kennen und schätzen gelernt. Es war immer groß- artig, wenn ich in den Dörfern be- obachten konnte, wie den Kindern eine positive Einstellung und Lebensfreude vermittelt wird. Immer wird auch Ethik und Moral in die Ausbildung einbezo-gen. SOS-Mitarbeiter leben den Kin-dern ein fröhliches und glückliches Le-ben vor. Wer dort ausgebildet wird, braucht auch keine Angst vor der Zu-kunft zu haben. Den Jugendlichen wird ein gewaltiges Potential an nötigem Selbstbewusstsein und Überlebens-kraft vermittelt.

Volker Seitz war unter anderem deutscher Botschafter in Niger, Benin und Kame-run. Er ist Autor des Buches „Afrika wird armregiert“. (dtv 2010, 14,90 €)

Volker Seitzehemaliger deutscher Botschafter

Es gibt viele gute Hilfsorga- nisationen, aber kaum eine zweite wie uns, die sich so konsequent und nachhaltig um allein gebliebene Kinder

kümmert. Außerdem geht es uns längst nicht mehr allein um Waisenkinder, sondern ganz generell um Kinder, die kein tragfähiges Zuhause haben, wo sie groß werden können. Deshalb haben wir ja unser Spektrum erweitert und unterstützen von den SOS-Kinderdörfern aus be-dürftige Familien. Und zwar nicht nur mit Geld, sondern so, dass die Familienangehö-rigen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten lernen und die Kinder zur Schule gehen können. Nur so ändern wir dauerhaft etwas an der Situa- tion dieser Kinder.

Willi HuberRegionalleiter der SOS-Kinderdörfer in Ostafrika

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Kinder schützen und Mütter stärken –40 Jahre SOS-Kinderdörfer in Afrika.

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Als Kamalesh Maitra 30 Jahre alt war, erlitt er bei einem Unfall schwere Ver-brennungen. Bis dahin war er ein at-traktiver Mann gewesen, nun war sein Gesicht mit Narben überzogen. Der Musiker war dennoch dankbar, über-lebt zu haben.

Laura Patchen sieht einen deutlichen Zusammenhang zwischen all den Ver-lusten und der späteren Herzerkran-kung ihres Lebensgefährten. Kamalesh Maitra war 80, als eine Aortaklappe aus- getauscht werden sollte – eine riskante Operation. Der Musiker spielte noch die Konzerte, die er zugesagt hatte, dann begab er sich ins Krankenhaus. Er über-lebte die Operation nicht.

Kamalesh Maitra vermachte einen Groß- teil seines Geldes an die SOS-Kinderdörfer. Gemeinsam mit Laura Patchen entschied die Organisation, das Geld im SOS-Kinderdorf Kal- kutta einzusetzen. Lau- ra Patchen reiste selbst dorthin. „Ein guter Ort“, sagt sie. Unüberhörbar

mischen sich in ihrer Stimme die Trau-er über den Verlust mit der Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit und die Musik, die Kamalesh Maitra in die Welt ge-bracht hat. „Ein großes Geschenk!“ Simone Kosog

Die Herzen der menschen berührenKamalesh Maitra war nicht nur einer der wichtigsten indischen Musiker der westlichen Welt, sondern auch eine große Persönlichkeit.

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nachrUf

„meine Taschen sind leer, ich habe nichts mehr zu geben“, hat Kama-

lesh Maitra kurz vor seinem Tod gesagt. Da haben sie ihn ungläu- big angelächelt, all seine Freunde, Schüler und Verehrer, und ha- ben weiter auf ihn gesetzt: auf seine Weisheit, Menschlichkeit und natürlich auf seine Musik.

Kamalesh Maitra war einer der wichtig- sten indischen Musiker der westlichen Welt. In den 70er-Jahren war er mit be-rühmten Kollegen wie George Harrison und Ravi Shankar durch die Welt gezo-gen, später ging er von Berlin aus mit seinem Ensemble auf internationale Konzertreisen. Sein wichtigstes Instru-ment war die Tabla Tarang, ein Satz von 10 bis 16 gestimmten Trommeln. Welt-weit gibt es heute niemanden mehr, der das Instrument beherrscht; Kamalesh Maitra spielte es wie kein anderer. „Die Musik war seine Religion“, sagt Laura Patchen, seine Lebenspartnerin. „Er wollte die Herzen der Menschen von innen heraus berühren!“

Wie sehr ihm das gelang, hatte Laura Patchen selbst erlebt: 1977 hatte die Amerikanerin in Berlin ein Konzert von Kamalesh Maitra besucht – und sich spontan entschieden, bei dem großen Künstler die indische Musik zu erler-nen. Drei Jahre später wurden die bei-den ein Paar.

Auch viele andere fühlten sich von dem Menschen Kamalesh Maitra angezogen. Schüler fragten ihn um Rat, wenn sie Liebeskummer hatten, Kinder suchten seine Nähe. „Er verkörperte eine sel-tene Eigenschaft“, sagt Laura Patchen,

„die Demut“.

Dabei war sein Leben so dramatisch gewesen, dass ein Mensch daran auch hätte zerbrechen können: Als Kamalesh 7 Jahre alt war, starb seine Mutter. Sein Bru- der und er kamen zu einem Onkel in einem Dorf nahe Kalkutta, ei- nem ayurvedischen Arzt, der es gut mit ihnen meinte, aber genaue Vorstellungen hatte. Als Kamalesh nicht eben-falls Arzt, sondern Musiker werden wollte, warf er ihn aus dem Haus.

Kamalesh Maitra ging seinen Weg. Aber dann starb der jüngere Bruder, ge-rade 18 Jahre alt – ein großer Verlust.

Die Musik war seine Religion: Kamalesh Maitra bei einem Konzert.

ein letztes Dankeschön

Viele Menschen bedenken die SOS-Kinderdörfer in ihrem Testament. Für uns ist dies ein großer Vertrauensbeweis. Und es ist ein Akt großen menschlichen Enga-gements, der Hilfe für Kinder möglich macht. Manchmal erfahren wir von An-gehörigen oder Freunden etwas mehr über den Menschen, der da gestorben ist, dann hören wir gespannt zu. Wir hören von glücklichen Zeiten, schweren Schicksalen, Eigenheiten und Abenteuern. Weil jede dieser Geschichten einzig-artig ist, erzählen wir hier regelmäßig von unseren Nachlass-Spendern. Und – um ein letztes Mal Dankeschön zu sagen.

Wenn Sie jemanden vorschlagen möchten, der an dieser Stelle porträtiert wer-den sollte, oder bei Fragen zum Thema „Nachlass“ wenden Sie sich an Brigitte Schiffner, Tel. 089 179 14-270.

Schon als junger Mann träumte er von einem Leben

als Musiker.

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Jubiläum in unserem Haus: Vor genau zehn Jahren wur- de die hermann-Gmeiner-

Stiftung als Tochter der SOS-Kinderdörfer weltweit ins Le- ben gerufen. Seither unterstützt sie die Arbeit der SOS-Kinder- dörfer in aller Welt.

Zuwendungen an die Hermann-Gmei-ner-Stiftung fließen in das Stiftungs- kapital ein und können zusätzlich zu Spenden steuerlich geltend gemacht werden. Dies ist besonders attraktiv, wenn man den SOS-Kinderdörfern mit größeren Summen helfen möchte. Das Kapital der Hermann-Gmeiner- Stiftung wird angelegt und die Zins- erträge werden an die SOS-Kinder- dörfer weitergeleitet – nachhaltig, Jahr für Jahr.

Mit einer Summe ab 10.000 Euro kön-nen Sie einen sos-förderfonds errich-ten, dessen Namen Sie als Stifter selbst bestimmen können. Die Zinsen Ihres SOS-Förderfonds gehen an die SOS-Kin- derdorf-Einrichtungen Ihrer Wahl.

Sie können Kindern auch helfen, indem Sie der Stiftung eine Summe zinslos zur Verfügung stellen. Der Ertrag aus diesem SOS-Freundedarlehen fließt in die Kinderdörfer, in denen die Not am größten ist. Die Darlehenssumme bleibt dabei Ihr Eigentum: Sollten Sie das Geld wieder selbst benötigen, erhalten Sie den geliehenen Betrag zurück.

Auch mit einer Zustiftung, egal in wel-cher Höhe, helfen Sie nachhaltig: Sie erhöhen das Kapital der Hermann-Gmeiner-Stiftung und somit auch die Erlöse für die SOS-Kinderdörfer.

Mehr Infos erhalten Sie unter: www.hermann-gmeiner-stiftung.de oder bei: Hermann-Gmeiner-Stiftung Karien Bruynooghe Tel. 089 179 14-218, [email protected]

10 Jahre Hermann-Gmeiner-StiftungNachhaltiges Helfen mit der Stiftung der SOS-Kinderdörfer weltweit.

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SERVIcE

PatenschaftMit einer Kindpatenschaft

(31 Euro/Monat) begleiten Sie ein Kind in die Zukunft. Wertvolle

Hilfe leisten Sie auch mit einer Dorf- (26 Euro) oder einer

Projektpatenschaft (15 Euro). Tel: 089 179 14 - 160

[email protected]

Anlass-SpendeHochzeit, Geburtstag,

Jubiläum oder ein Trauerfall: Unterstützen Sie aus diesem

Anlass die SOS-Kinderdörfer! Tel: 0800 50 30 600 (gebührenfrei) oder starten Sie Ihre eigene Spendenaktion im Internet:

www.meine- spendenaktion.de

So können Sie helfen:

regelmäßig spenden

Mit Ihrer regelmäßigen Spende sind Sie Teil der welt-

weiten SOS-Familie und unter- stützen monatlich SOS-Projekte auf

vier Kontinenten!Tel: 0800 50 30 300 (gebührenfrei) [email protected]

SpendeMit einer Spende reichen

sie den Kindern die hand und ermöglichen den Erhalt

der rund 500 SOS-Kinderdörfer und 1.500 Zusatzeinrichtungen!

Kontonummer: 111 1 111 bei Deutsche Bank München

(BLZ 700 700 10)

nachlassÜber den Tod hinaus

Gutes tun ist so einfach, wenn Sie die SOS-Kinder- dörfer weltweit in Ihrem

Testament bedenken! Persönliche Beratung unter

Tel: 089 179 14 - 270 brigitte.schiffner@

sos-kd.org

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impressumSOS-Kinderdörfer weltweit Ridlerstraße 55, D-80339 München Tel. 089 179 14-140

Herausgeber und Eigentümer: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Wilfried Vyslozil

Redaktion: W. Kehl, M. Ruf, S. Kosog, K. Bruynooghe, L. Janning, A. Seifert

Bildnachweis: C. Lesske (Titel), K. Illievska (2), SOS-Archiv (6), C. Ladavicius, I. Lux, J. Lugtigheid, N. Philibert, N. Somchat, B. Neeleman

Ein umweltfreundliches Produkt hergestellt aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff.

DANKE für Ihren wertvollen Beitrag! SOS-Kinderdörfer weltweit Ridlerstraße 55, 80339 München.

Kostenlose Informationen unter: Tel.: 0800 50 30 300 oder Mail: [email protected]

Besuchen Sie uns im Internet: www.sos-kinderdoerfer.deSOS-Kinderdörfer weltweit erscheint vierteljährlich.

Spendenkonto: Konto-Nummer 111 1 111 (siebenmal die Eins) bei Postbank (BLZ 700 100 80), Deutsche Bank (BLZ 700 700 10) und Dresdner Bank (BLZ 700 800 00) – alle in München.

Wir bitten Sie auch in diesem Vierteljahr herzlich um Ihren so wichtigen Beitrag. DANKE!

Hier und jetzt: Kinder brauchen ihre Hilfe!Gutes tun ist leicht, wenn viele helfen!

Wichtig:

Spenden an die

SOS-Kinderdörfer

weltweit sind steuer-

lich absetzbar.

liebe freunde der SOS-Kinderdörfer,

Afrika ist wieder in den Schlagzeilen: An vielen Orten gibt es Unruhen, Menschen sind auf der Flucht. Mich verwun-dert dabei, dass vor allem über Länder be-richtet wird, die für die

reichen Industrienationen von wirt-schaftlichem Interesse sind. Hat ein Land keine Rohstoffe oder ist geopo-litisch uninteressant, dann sind die Appelle der Politiker, dem Land zu helfen, viel leiser.

Das Leid der Menschen in armen Ländern bleibt ungehört. Für die SOS-Kinderdörfer ist dies nicht hin-nehmbar! Wo immer ein Kind leidet, muss sich eine Stimme erheben, die auf dieses Leid aufmerksam macht. Unter Aufständen, Armut und Ge-walt leiden vor allem die Kinder! Seit 40 Jahren setzen sich die SOS-Kin-derdörfer in Afrika ein, um Not lei-denden Kindern zu helfen – ganz gleich, ob ein Kind in einem wirt-schaftlich wichtigen Land lebt oder nicht. Jedes Kind, das hungert, ver-lassen wurde oder seine Eltern verlo-ren hat, braucht uns. Und es braucht den mutigen Einsatz für die Rechte und die Würde der Kinder weltweit!

Unsere Mission ist nur möglich, weil eine weltweite Unterstützergemeinde sie mit trägt. Dazu gehören auch Sie! Und dafür möchten wir Ihnen dan-ken. Ohne Ihre Leidenschaft und ohne ihr Mitfühlen ist unser Einsatz nicht möglich. Daher bitten wir Sie: Unter-stützen Sie die SOS-Kinderdörfer!

Ihr Helmut Kutin Präsident der SOS-Kinderdörfer