SOUNDCHECK SPECIAL Die Macht der Synthese · nem Allrounder wie etwa Propellerheads Reason lässt...

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38 SOUNDCHECK 05|12 WWW.SOUNDCHECK.DE FOTOS: SHUTTERSTOCK, FLRIAN ZAPF In unserem großen SOUNDCHECK-Special erfahrt ihr Wissenswertes zum Einsatz sowie zur Funktionsweise und Geschichte des Synthesizers. Auch eine Kaufberatung am Ende unseres Specials fehlt natürlich nicht. Die Macht der Synthese SOUNDCHECK SPECIAL So setzt ihr Synthesizer richtig ein D er Synthesizer hat wie vermutlich kein anderes Instrument die Musik des 20. Jahrhunderts revolutioniert. Waren sie anfänglich in den sechziger Jahren noch bloßes Gimmick, übernehmen diese Geräte (oder ihre Software-Varianten) mittlerweile in vielen Gen- res eine dominante Rolle. Aber auch dort, wo Synthies nicht den Ton angeben, bedient man sich gern ihrer Fähigkeiten. Etwa dann, wenn es gilt, live als Rockband Sounds an den Start zu bringen, die sich mit dem Standard-Instrumen- Die Macht der Synthese So setzt ihr Synthesizer richtig ein Seite 38 Die 7 goldenen Regeln ...des Synthesizer-Einsatzes Seite 42 Auf zum Kauf Synthies für jede Anwendung Seite 46 Florian Zapf SPECIAL Inhalt tarium einer solchen Formation nicht erzeugen lassen. Gründe genug also, um sich mit der Ins- trumentengattung Synthesizer einmal einge- hender zu beschäftigen. Aber was zählt überhaupt alles als Synthesi- zer? Kurz gesagt fallen unter diesen Begriff sämtliche elektronischen Instrumente, die auf dem Weg der Klangsynthese Töne generieren. Unterscheiden lässt sich dann nochmal zwi- schen analogen und digitalen Synthesizern, so- wie zwischen Hardware-Geräten und Software- Instrumenten. Das Wort „Synthesizer“ leitet sich übrigens vom Griechischen „Sýnthesis“ ab, was so viel bedeutet wie „Zusammensetzen“ oder „Vereinigen“. Gemeint ist im Fall des Musikinst- ruments Synthesizer also ein Gerät, das in der Lage ist, Klänge (im weitesten Sinn) zusammen- zusetzen. Dies kann auf ganz unterschiedlichen » Aber auch dort, wo Synthies nicht den Ton angeben, bedient man sich gern ihrer Fähigkeiten.« SPECIAL: SYNTHESIZER © PPVMEDIEN 2012

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In unserem großen SOUNDCHECK-Special erfahrt ihr Wissenswertes zum

Einsatz sowie zur Funktionsweise und Geschichte des Synthesizers. Auch

eine Kaufberatung am Ende unseres Specials fehlt natürlich nicht.

Die Macht der SyntheseSOUNDCHECK SPECIAL

So setzt ihr Synthesizer richtig ein

Der Synthesizer hat wie vermutlich kein anderes Instrument die Musik des 20. Jahrhunderts revolutioniert. Waren sie

anfänglich in den sechziger Jahren noch bloßes

Gimmick, übernehmen diese Geräte (oder ihre Software-Varianten) mittlerweile in vielen Gen-res eine dominante Rolle. Aber auch dort, wo Synthies nicht den Ton angeben, bedient man sich gern ihrer Fähigkeiten. Etwa dann, wenn es gilt, live als Rockband Sounds an den Start zu bringen, die sich mit dem Standard-Instrumen-

Die Macht der SyntheseSo setzt ihrSynthesizer richtig ein Seite 38

Die 7 goldenen Regeln...des Synthesizer-Einsatzes Seite 42

Auf zum KaufSynthies für jede Anwendung Seite 46

Florian Zapf

SPeCIALInhalt

tarium einer solchen Formation nicht erzeugen lassen. Gründe genug also, um sich mit der Ins-trumentengattung Synthesizer einmal einge-hender zu beschäftigen.

Aber was zählt überhaupt alles als Synthesi-zer? Kurz gesagt fallen unter diesen Begriff sämtliche elektronischen Instrumente, die auf dem Weg der Klangsynthese Töne generieren. Unterscheiden lässt sich dann nochmal zwi-schen analogen und digitalen Synthesizern, so-wie zwischen Hardware-Geräten und Software-

Instrumenten. Das Wort „Synthesizer“ leitet sich übrigens vom Griechischen „Sýnthesis“ ab, was so viel bedeutet wie „Zusammensetzen“ oder „Vereinigen“. Gemeint ist im Fall des Musikinst-ruments Synthesizer also ein Gerät, das in der Lage ist, Klänge (im weitesten Sinn) zusammen-zusetzen. Dies kann auf ganz unterschiedlichen

» Aber auch dort, wo Synthies nicht den Ton angeben, bedient man sich gern ihrer Fähigkeiten.«

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technischen Wegen geschehen. Doch dazu spä-ter mehr. Zunächst ein wenig zur Geschichte dieses interessanten Instruments.

GeschichteBereits im frühen 19. Jahrhundert widmen sich Erfinder der elektronischen Klangerzeugung. Ein bekanntes Gerät aus dieser Epoche ist beispiels-weise das von Thaddeus Cahill 1897 in den USA vorgestellte Telharmonium. Die Tongeneratoren dieses Instruments mussten, da elektrische Ver-stärker noch nicht erfunden waren, mit Wechsel-stromgeneratoren betrieben werden. Was unter anderem dazu führte, dass sich das Gewicht des Telharmoniums auf knapp 200 Tonnen belief – dementsprechend selten wurde es dann auch ein-gesetzt. Ein anderer früher elektronischer Klanger-zeuger war das so genannte Theremin (1919) des russischen Physikers Leon Thérémin, ein Instru-ment, das berührungslos gespielt wurde und wird. Die Position der Hände des Musikers zwischen zwei Elektroden bestimmt hier die Tonhöhe. Wie ein Theremin klingt, lässt sich heute noch gut in alten Science-Fiction- und Horrrofilmen nachhören.

1956 präsentierte RCA mit dem Electronic Music Synthesizer Mark I das erste explizit als Synthesizer bezeichnete Musikinstrument. Allerdings musste dieses Gerät noch (per Loch-streifen) programmiert werden und ließ sich da-her nicht in Echtzeit betreiben. Die ersten Inst-rumente, die dem, was man heute unter Synthe-sizern versteht, entsprachen, wurden schließlich in den sechziger Jahren von Leuten wie Don Buchla und Bob Moog vorgestellt. Moog etwa entwickelte zusammen mit dem Komponisten Herbert Deutsch den ersten Prototyp eines spannungsgesteuerten Synthesizers. Einige frü-he Produktionen, auf denen man Synthies dieser Generation hören kann, sind das Album „Pisces, Aquarius, Capricorn & Jones Ltd“ von den Mon-kees, der Rolling-Stones-Song „2000 Light Years From Home“ und das Stück „Reflections“ von Diana Ross & The Supremes (alle 1967).

SyntheseWie eingangs bereits erwähnt, erzeugen Syn-thesizer Töne durch das Prinzip der Klangsyn-these. Hierbei kommen unterschiedliche Verfah-ren zum Einsatz, die sich teilweise auch heute noch, selbst wenn sie auf Software-Ebene um-gesetzt werden, an analogen Technologien ori-entieren (Stichwort: subtraktive Synthese). An-dere Synthese-Arten wurden dagegen erst durch das Aufkommen der Digitaltechnik, beziehungs-weise durch leistungsfähige Computer realisier-bar (Granular-Synthese etwa). Im Folgenden er-läutern wir fünf wichtige Formen der Synthese.

• Subtraktive Synthese: Die subtraktive Syn-these kam, da es sich hier um eines der einfachs-ten Syntheseverfahren handelt, bereits in den ersten analogen Synthesizern zum Einsatz. Was unter subtraktiver Synthese zu verstehen ist, da-rauf lässt bereits die Bezeichnung selbst schlie-ßen: Das lateinische Wort „Subtrahere“ bedeu-tet so viel wie „Entfernen“ – und eben dies pas-siert auch hier. Mittels eines oder mehrerer Filter werden Frequenzanteile aus einem Audiosignal gezogen. Der gewünschte Sound entsteht also

so ähnlich, als würde man eine Figur aus einem Holzkeil schnitzen. Nur, dass halt anstatt Späne Frequenzanteile wegfallen. Zwar lässt sich sub-traktive Synthese prinzipiell mit jedwedem Aus-gangssignal betreiben, gemeint ist, wenn dieser Begriff fällt, jedoch oft der Signalfluss klassi-scher Analog-Synthesizer aus den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Diese Instrumente erzeugen mittels eines Oszillators eine obertonreiche Wellenform, etwa einen Sä-gezahn, die dann durch ein Lowpass-Filter in bestimmten Bereichen abgeschwächt wird (Nä-heres zu den Synthesizer-Komponenten erfahrt ihr im Info-Kasten auf Seite 40). Klassische sub-traktive Synthesizer sind zum Beispiel der Moog Minimoog, der Prophet-5 von Sequential Circuits sowie Oberheims OB-8.

Das Prinzip der additiven Synthese: Mehrere Signale/Wellenformen werden zu einem neuen Signal addiert.

• Additive Synthese: Bei der additiven Synthese handelt es sich um ein der subtraktiven Synthese technisch genau entgegengesetztes Verfahren: Hier werden mehrere Frequenzen nicht entfernt oder abgeschwächt, sondern sozusagen überein-ander geschichtet. Gemäß eines Lehrsatzes, das auf den französischen Mathematiker und Physiker Joseph Fourier zurückgeht, lässt sich jeder mögli-che Klang aus einzelnen Sinus-Schwingungen er-zeugen. Die additive Synthese trägt diesem Prin-zip Rechnung, indem sie Klangfarben dadurch

erzeugt, dass der Output mehrerer Sinusgenera-toren zusammengeführt wird. Diese Teiltöne müssen dann noch über unterschiedliche Hüll-kurven in ihrem Verlauf gesteuert werden. Um hier zu einer ansprechenden Simulation von Klängen zu gelangen, ist ein nicht unerheblicher technischer Aufwand vonnöten, der sich dann natürlich auch in punkto Rechen-Ressourcen niederschlägt. Im Prinzip handelte es sich be-reits bei der bekannten Hammond-Orgel um ei-nen additiven Synthesizer, da hier (auf mecha-nischem Wege) mittels so genannten Tone-wheels, die vor elektromagnetischen Pickups rotierend verschiedene Wellenformen erzeugt und kombiniert werden. Digitale Vertreter der Gattung sind etwa Kawais K5000 und der Soft-ware-Synthie Razor von Native Instruments.

» Mittels eines oder mehrerer Filter werden Frequenzteile aus einem Audiosignal gezogen.«

Substraktive Synthese: Durch das Prinzip der Filterung wird aus einem vorhanden Signal/aus der vorhandenen Wellenform (hier im Beispiel des Rechtecks) ein neues Signal erschaffen.

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• FM-Synthese: Das „FM“ in FM-Synthese steht für „Frequenz Modulation“. FM-Synthesizer er-zeugen Klänge, indem durch einen Sinuswellen-Oszillator – in diversen FM-Instrumenten häufig als „Operator“ bezeichnet – die Ton- und Ampli-tuden-Merkmale eines so genannten Träger-Sig-nals (engl.: Carrier) moduliert werden. In aufwen-digeren FM-Synthesizern können meist mehrere Operatoren pro Stimme eingesetzt werden. Um harmonische Klänge erzeugen zu können, muss der Operator in einem harmonischen Verhältnis zum Carrier-Signal stehen. Handelt es sich bei den Frequenzen der Modulationssignale um nicht-ganzzahlige (unharmonische) Vielfache der Carri-er-Frequenz, lassen sich glockenartige und per-kussive Klangfarben erzielen. Den bekanntesten

FM-Synthesizer hat Yamaha von 1983 bis 1987 in Form des DX7 produziert. Native Instruments bie-tet mit dem FM8 ein Software-Instrument, das auf FM-Sounds spezialisiert ist. Aber auch mit ei-nem Allrounder wie etwa Propellerheads Reason lässt sich FM-Synthese betreiben.

• Sample-basierte Synthese: Die sample-basier-te Synthese stellt ein Verfahren dar, bei dem zuvor aufgezeichnete Audiosignale – Samples eben – als Grundwellenformen dienen. Anders als bei der sub-traktiven oder additiven Synthese kommen hier

also nicht einfache periodische Schwingungen zum Einsatz, sondern bereits komplexe Wellen-formen (Samples eines Pianos, einer Geige etc.), die sich dann meist noch einmal über Filter, Effek-te und so weiter bearbeiten lassen. Mitunter wird dieses Verfahren auch als Pulse Code Modulation

(PCM) bezeichnet. Als die ersten sample-basier-ten Ins trumente auf den Markt kamen, war deren Klang noch dadurch beschränkt, dass, aufgrund der damals relativ hohen Preise für Speicher-Chips, bestimmte Abschnitte der zugrunde liegen-den ROM-Samples geloopt oder kombiniert wer-den mussten. Heute sind die entsprechenden Inst-rumente meist mit Multisamples ausgestattet, das heißt, mit Samples, die pro Note mit unterschied-lichen Anschlagsstärken und Ähnlichem aufge-nommen wurden – was einen realistischeren Sound zur Folge hat. Beliebte sample-basierte Hard-ware-Synthesizer sind etwa der Korg Triton oder Rolands Fantom G8. Aber auch die heute allgegen-wärtigen Software-Sampler lassen sich als – super flexible – sample-basierte Synthesizer begreifen (Steinberg HALion, Apple EXS24 und so fort).

• Physical-Modeling: Hier sind die Grundlage nicht Samples von Instrumenten, sondern mathe-matische Modelle, die eine physische Klangquelle simulieren. Dies geschieht auf der Basis von Glei-chungen und/oder Algorithmen, die einerseits über konstante Parameter verfügen (das Material oder die Größe eines emulierten Schallkörpers), andererseits aber auch zeitabhängige Faktoren umfassen können (durchgetretenes Piano-Pedal, zugehaltenes Schallloch und so weiter). Möglich wurde effizientes Physical-Modeling erst in den späten Achtzigern, zum einen durch die Entwick-lung des Karplus-Strong-Algorithmus, zum ande-ren aufgrund der ab diesem Zeitpunkt zu modera-ten Preisen erhältlichen DSPs (Digital Signal Pro-cessors). Ein Vorteil des Physical-Modeling be steht darin, dass sich hier die „physikalischen“ Merkma-le des emulierten Instruments quasi frei variieren und kombinieren lassen. Zudem können Patches, die auf dem Wege des Physical-Modeling erstellt wurden, häufig lebendiger gespielt werden als dies etwa bei sample-basierten Synthesizern möglich ist. Hardware-Synthesizer, die über Physical-Mo-deling-Sektionen verfügen, sind etwa der Clavia Nord Stage 2 sowie Korgs Kronos-Workstation. Ein Beispiel aus dem reichen Angebot erhältlicher Soft-Synthies dieser Gattung ist das virtuelle Ins-trument Arturia Brass (emuliert Trompete, Posau-ne und Saxofon). ✖

» In aufwendigeren FM-Synthesizern können meist mehrere Operatoren pro Stimme eingesetzt werden.«

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Wissen

Wellenformen

Bei der Programmierung von Synthesizern stößt man unweigerlich auf den Begriff der Wellenform. Hierbei handelt es sich um den(grafisch dargestellten) Verlauf einer Schwingung. Grundlegende Wellenformen, die bei der Synthese eine Rolle spielen, sind:

Sinus – Grundton ohne Obertöne (klingt daher entsprechend unspektakulär).

Rechteck – Erzeugt ausschließlich ungerade ganzzahlige Vielfache (so genannte Harmonische) einer Grundfrequenz – und zeichnet sich daher durch einen „hohlen“ Klang aus.

Sägezahn – Ist die in Sachen Synthese ergie-bigste Wellenform, da hier gerade und ungerade Obertöne zur Grundfrequenz erzeugt werden. Dementsprechend ertragreich lässt sich dann per Filter in den Klang eingreifen.

Dreieck – Klingt nach dem Sinus am weichsten (hat wenige Obertöne und empfiehlt sich etwa für Flötenklänge).

Puls – Sonderform der Rechteckschwingung, bei der sich das Verhältnis zwischen Impuls und Impulspause stufenlos regulieren lässt.

Rauschen – Sämtliche Obertöne werden in zufäl-liger Anordnung erzeugt.

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WissenFünfmal KultSeit den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind Synthesizer-Klänge aus der Popmusik nicht mehr wegzudenken. Wir stellen euch fünf Synthies vor, die Musikgeschichte geschrie ben haben – und in vielen Fällen noch immer die Blaupause für aktuelle Klangerzeuger-Entwick-lungen bilden.

Moog MinimoogBei diesem von Robert Moog und Bill Hemsath entwickelten und 1970 auf den Markt

ge brach ten Analog-Synthesizer handelt es sich fraglos um ein Jahrhundert-Instrument. Was für den Gitarristen seine Les Paul oder Stratocaster ist, stellt dieses Gerät für den Synthie-Liebhaber dar. Der monophone Minimoog machte als erstes kompaktes Instrument seiner Gattung den Synthesizer auch für tourende Musiker interessant. Bis heute gefragt ist dieses Instrument aber vor allem auf-grund seines einzigartigen und individuellen Klangs: Kaum ein anderer Synthie erzeugt so kraftvolle Bass- und Lead-Sounds. Vor allem die Filter-Sektion hat es in sich! Hören kann man den Minimoog unter anderem auf Songs von Michael Jackson, Yes, Kraftwerk, Parliament/Funkadelic, Radiohead u.v.a.

Roland JD-800Als Roland 1991 den JD-800 vorstellte, domi-nierten in den Setups der Keyboarder längst sample-basierte Synthies. Mit ihrem neuen

Instrument wollte die japanische Firma etwas von der intuitiven Bedien barkeit analoger Synthesizer zurück in die digita-le Ära holen. Der JD-800 war deshalb mit einer Vielzahl von Schiebe reglern ausge-stattet, um Echtzeit-Kon trolle zu ermög-lichen. Außerdem beeindruckte dieses Instrument mit hochaufgelösten Sounds, die ihres Gleichen suchten. Erzeugt wur-den die Klänge durch die Kombination interner ROM-Sounds. Zu den Künstlern, die im Laufe ihrer Karriere bereits einen JD-800 eingesetzt haben, zählen Genesis, Faithless, Dream Theater, William

Orbit, die Pet Shop Boys u.v.m.

Sequential Circuits Prophet-51977 vorgestellt, zählte der Prophet-5 zu den ersten polyphonen Synthesizern. Maximal konnten vier Stimmen gespielt werden. Außerdem begeisterte dieses Instru-ment Keyboarder durch die Möglichkeit, via

Patch-Memory intern eigene User-Settings ab-speichern zu können – was die Firma Sequential Circuits Ende der siebziger Jahre praktisch über Nacht zu einem führenden Anbieter werden ließ. Der Prophet-5 ist überdies mit zwei synchronisier-baren Oszillatoren, einem Lowpass-Filter, einem Noise-Generator, einem LFO und zwei ADSR-Hüllkurvengeneratoren ausgestattet. Dazu kam die zum Zeitpunkt der Marktein führung dieses Synthies bahnbrechende Poly-Mod-Sektion. Eingesetzt wurde der Prophet-5 von Pink Floyd, INXS, The Prodigy, Peter Gabriel, Steely Dan

u.v.a.

Yamaha DX7Mit dem DX7 präsentierte Yamaha 1983 den ersten digitalen Synthesizer, der durchschla-genden Erfolg haben sollte. Grund hierfür war vornehmlich sein kristallklarer, via FM-Synthese erzeugter Sound, der ein gefragtes Gegenpro-gramm zu den damals aus der Mode kommen-

den analogen Klängen bot. Darüber hinaus protzte der DX7 mit einer für damalige Ver hältnisse sa-genhaften Anzahl von 16 Stimmen und einer Tastatur, die Aftertouch- und Velocity-fähig war. Obwohl sich selbst Profis oft mit seiner Programmierung schwer taten, fand sich dieser Synthie schnell in etlichen Studios und im Fundus unzähliger Live-Acts wieder. Verwendet wurde der DX7 zum Beispiel von Queen, The Cure, Toto, den Beastie Boys und Supertramp.

PPG Wave 2.2Dieser von Wolfgang Palm in Deutschland entwickelte Synthesizer beeindruckte die Zeitgenossen der achtziger Jahre vor allem durch seine Wavetable-Technologie – ein neuartiges Synthese-Verfahren. Genauer han-delt es sich hierbei um eine Technologie, bei

der kurze Wellenformen digital in einem so ge-nannten Wavetable abgespeichert werden, wo sie sich dann zur Klangerzeugung nutzen lassen. Ausgereift war der PPG Wave 1982 mit der Version 2.2, die nun auch analoge Filter und höher aufge-löste digitale Wellenformen bot. Zu den vielen Künstlern, auf deren Songs man den PPG Wave hören kann, gehören David Bowie, Ultravox, Rush, Depeche Mode, A-ha u.v.m.

u.v.a.

Yamaha DX7Mit dem DX7 präsentierte Yamaha 1983 den ersten digitalen Synthesizer, der durchschla-genden Erfolg haben sollte.vornehmlich sein kristallklarer, via FM-Synthese erzeugter Sound, der ein gefragtes Gegenpro-gramm zu den damals aus der Mode kommen-

sich fraglos um ein Jahrhundert-Instrument.

PPG Wave 2.2Dieser von Wolfgang Palm in Deutschland entwickelte Synthesizer beeindruckte die Zeitgenossen der achtziger Jahre vor allem durch seine Wavetable-Technologie –neuartiges Synthese-Verfahren.delt es sich hierbei um eine Technologie, bei

Orbit, die Pet Shop Boys u.v.m.

Sequential Circuits Prophet-51977 vorgestellt, zählte der Prophet-5 zu den ersten polyphonen Synthesizern. Maximal konnten vier Stimmen gespielt werden. Außerdem begeisterte dieses Instru-ment Keyboarder durch die Möglichkeit, via

Orbit, die Pet Shop Boys u.v.m.

Sequential Circuits Prophet-5

zu den ersten polyphonen Synthesizern.

werden. Außerdem begeisterte dieses Instru-

Der Klassiker unter den Klassikern: Moogs Minimoog

Rolands intuitiv bedienbarer Synthesizer: Der JD-800

Der DX7 von Yamaha: Über 160.000 mal verkauft, gehört er zu den beliebtesten Hardware-Synthesizern.

Polyphones Vorbild: Auch heute wird der Prophet-5 von Sequential Circuits noch gerne emuliert.

Eingesetzt wurde der Prophet-5 von Pink Floyd,

Mit dem DX7 präsentierte Yamaha 1983 den ersten digitalen Synthesizer, der durchschla-

Grund hierfür war vornehmlich sein kristallklarer, via FM-Synthese erzeugter Sound, der ein gefragtes Gegenpro-gramm zu den damals aus der Mode kommen-

Deutsche Pionierarbeit: PPGs Wave 2.2 Synthesizer

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