SoVD Magazin 10/2013
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Transcript of SoVD Magazin 10/2013
SoVD MagazinHerausgegeben vom Sozialverband Deutschland
„Es ist normal, verschieden zu sein.“
102013
Über uns
Eine starke Gemeinschaft
Der Sozialverband Deutschland (SoVD)
vertritt die Interessen der Rentner, der Pati-
enten und gesetzlich Krankenversicherten
sowie der pflegebedürftigen und behin-
derten Menschen. Wir setzen uns für Ihre
Rechte ein und bieten unseren
Mitgliedern Beratungsstellen in
ganz Deutschland. Dort erhalten
sie Hilfe bei Fragen zur gesetz-
lichen Kranken-, Renten- und
Pflegeversicherung oder in behinderten-
rechtlichen Dingen. Soziale Gerechtigkeit
steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir
setzen uns für den Ausbau und den Erhalt
der sozialen Sicherungssysteme ein. Der
Sozialstaat ist ein wichtiges Auffangnetz
für die Menschen – das zeigt sich gerade
in der jetzigen Wirtschaftskrise. Uns geht
es auch um Chancengleichheit, zum Bei-
spiel um die Bildung und Ausbildung, die
unsere Gesellschaft behinder-
ten und benachteiligten Kindern
und Jugendlichen bietet.
Der SoVD ist eine starke Ge-
meinschaft mit rund 540 000
Mitgliedern. Bei uns können Sie sich en-
gagieren und mit anderen gemeinsam
aktiv werden. Einer von über 3000 Orts-
verbänden befindet sich bestimmt auch in
Ihrer Nähe.
– 2 –
Die bundesweit über 540 000 Mitglieder des SoVD bilden eine starke Gemeinschaft.
Inhalt
Prävention fordert viele Akteure
Was gilt nach der Wahl
Teilhabebericht veröffentlicht
Arztsuche leicht gemacht
Verteilungsgerechtigkeit
Die Welt hält den Atem an
Rundfunkbeitrag
Seite 4–7
Seite 12–15
Seite 8–10
Seite 20–21
Seite 16–18
Seite 23
Seite 11
Ein Gesetzentwurf zu dem wichtigen Thema
Prävention ist erwartungsgemäß im Bundes-
rat gescheitert
Auch nach der Wahl hält der SoVD an seinen
sozialpolitischen Kernforderungen fest
Bundesregierung beschreibt Beeinträchti-
gungen als Teil menschlicher Vielfalt: „Es ist
normal, verschieden zu sein.“
Die Weisse Liste hilft im Internet bei der Suche
nach einem Arzt oder einem Pflegeheim
Das Bündnis „umfairteilen“ demonstriert in
Bochum und in Berlin
Ein Unglück und seine Folgen: Vor 50 Jahren
geschieht das „Wunder von Lengede“
SoVD kritisiert soziale Ungerechtigkeiten
anhand konkreter Fallbeispiele
– 3 –
Gesundheit – 4 –
Gesetzentwurf scheitert erwartungsgemäß
Erwartungsgemäß hat das Präventionsgesetz kurz vor der Wahl den
Bundesrat nicht passiert. Weil es dem Entwurf an Substanz fehlte und
konstruktive Kritik aus den Ländern, von Wissenschaftlern und Verbän-
den bislang nicht berücksichtigt wurde, gab es am 20. September das
vorhersehbare Stoppschild. Jetzt muss ein neues Gesetzgebungsverfah-
ren in der nächsten Legislaturperiode folgen. Dies wäre dann bereits
der vierte Anlauf, den wichtigen Bereich der Prävention in Deutschland
auch per Gesetz zu stärken.
Mangelnde Substanz und die fehlende Berücksichtigung konstruktiver Kritik brach-ten den Gesetzentwurf zur Prävention jetzt erwartungsgemäß zum Scheitern.
Prävention fordert viele Akteure
Fotos: Tyler Olsen; farbkombinat; Robert Kneschke; virtua73 / fotolia
– 5 – Gesundheit
Auch der Sozialverband Deutschland
(SoVD) hatte im Vorfeld wiederholt Kritik
an dem Entwurf der ehemaligen schwarz-
gelben Regierungskoalition geäußert. Be-
reits seit 2005 vertritt der Verband die Po-
sition, dass die Prävention unter anderem
innerhalb der gesetzlichen Krankenversi-
cherung (GKV) zu stärken ist.
Nur eine vermeintliche
Stärkung der Prävention
Aus Sicht des Verbandes muss die Präven-
tion sogar gleichrangig neben der Versor-
gung kranker Menschen und der Rehabili-
tation stehen.Insofern begrüßte der SoVD
auch die grundsätzliche Zielrichtung des
Entwurfes, die Vermeidung und die Früh-
erkennung von Krankheiten zu stärken
und somit gesundheitliche Risiken für den
Einzelnen zu verringern.
Die beabsichtigten Maßnahmen stellten
jedoch nach Auffassung des SoVD nur
eine vermeintliche Stärkung der Präventi-
on dar.
So wurden die Leistungen zur Präven-
tion bislang als reine Satzungsleistung
der Krankenkassen berücksichtigt, nicht
jedoch in den Leistungskatalog der GKV
aufgenommen. Zudem wird das vorge-
schriebene Ausgabenvolumen nur mini-
mal angehoben.
Prävention nicht alleinige
Aufgabe der Kassen
Auch eine weitere wichtige Forderung
des SoVD wurde im bisherigen Gesetzge-
bungsverfahren bislang nicht berücksich-
tigt: Nach Überzeugung des Verbandes
müssen sich nämlich auch weitere Akteu-
re wie andere Sozialversicherungsträger,
Länder, Kommunen und die Private Kran-
kenversicherung in der Prävention enga-
gieren. „Prävention ist keine alleinige Auf-
gaben der gesetzlichen Krankenkassen“,
heißt es dazu in einer aktuellen Stellung-
nahme.
Prävention bedeutet aus SoVD-Sicht da-
rüber hinaus, abseits der betrieblichen
Gesundheitsförderung andere Lebensbe-
reiche zu erfassen. So könnten durch eine
Stärkung der Prävention in Lebenswelten
auch sozial benachteiligte Personengrup-
pen wie etwa Arbeitslosengeld-II-Empfän-
ger erfasst werden.
Der SoVD fordert außerdem, Präventions-
leistungen nicht vorrangig von ärztlichen
Entscheidungen abhängig zu machen;
denn ärztliche Präventionsempfehlungen
würden nach Meinung des Verbandes nur
zu noch mehr Bürokratie führen. Für den
SoVD liegt das Hauptproblem der Präven-
tion letztlich darin begründet, dass nicht
genug Geld dafür aufgewendet wird.
Gesundheit – 6 –
Konstruktive Kritik
fand keine Beachtung
Mit dem Scheitern des Gesetzentwurfes
ist bereits der dritte Anlauf der Politik ge-
scheitert, das wichtige Thema Prävention
in Deutschland auch gesetzlich zu stärken.
Bereits Ende 2012 hatte der Bundesrat sei-
ne Erwartungen an ein Präventionsgesetz
dargelegt. Doch der Entwurf der ehema-
ligen schwarz-gelben Regierungskoalition
blieb aus den genannten Kritikpunkten
weit hinter den gesetzten Anforderungen
zurück. Konstruktive Kritik fand keine
Berücksichtigung.
• Erstens: Verhinderung des Entstehens von
Krankheiten (z. B. Impfungen oder Werbung
für körperliche Aktivitäten).
• Zweitens: Verhinderung der Verschlimme-
rung von Krankheiten (Früherkennungsmaß-
nahmen wie Krebsfrüherkennung).
• Drittens: Verhinderung von Rückfällen (z. B.
bei Suchterkrankungen) oder von Folgeschä-
den; Verhinderung von Verschlimmerungen
(z. B. durch Reha-Maßnahmen) sowie Abmil-
derung des Krankheitsverlaufes.
Hintergrund
Was bedeutet Prävention?
Aktivitäten wie Fahrradfahren gehören zum sogenannten primären Bereich der Präventi-on: der Verhinderung des Entstehens von vermeidbaren Krankheiten.
Foto: Mammut Vision / fotolia
– 7 – Gesundheit
Prävention als Aufgabe
aller Sozialleistungsträger
Nun besteht in einer neuen, noch zu
bildenden Regierungskonstellation die
Chance auf ein
Präventionsge-
setz, das Prä-
vention als gesamtgesellschaftliche Auf-
gabe begreift und sich nicht allein auf die
Präventionsaufgaben der Krankenkassen
und die individuelle Eigenverantwortung
verlässt. Gesundheitsvorsorge sollte als
eine Leistung begriffen werden, die von
allen Sozialleistungsträgern gemeinsam
zu erbringen ist.
Aktivitäten wie Fahrradfahren gehören zum sogenannten primären Bereich der Präventi-on: der Verhinderung des Entstehens von vermeidbaren Krankheiten.
Foto: Mammut Vision / fotolia
Titelthema – 8 –
Teilhabebericht der Bundesregierung veröffentlicht
Über 7 Millionen Menschen gelten in
Deutschland als schwerbehindert. Rund
17 Millionen Menschen über 18 Jahre le-
ben laut Bericht mit gesundheitlichen Be-
einträchtigungen oder chronischen Krank-
heiten. Da die meisten Beeinträchtigungen
nicht angeboren sind, sondern erst im
Laufe des Lebens entstehen, wird sich im
Zuge der demografischen Entwicklung die
Zahl der Menschen mit Beeinträchtigung
und Behinderung erhöhen.
Im Teilhabebericht der Bundesregierung
wird zwischen Beeinträchtigung und Be-
hinderung insofern unterschieden, als bei
einem Vorliegen von Besonderheiten in
der Körperfunktion oder -struktur nurmehr
von Beeinträchtigung gesprochen wird.
Vor Kurzem ist der Teilhabebericht der Bundesregierung über die Le-
benslagen von Menschen mit Beeineinträchtigung veröffentlicht wor-
den. Anders als in Berichten vorheriger Legislaturperioden, stellt der
300-seitige Bericht nun die Lebenslagen und die tatsächliche Teilhabe
von Menschen mit Behinderung in der Vordergrund. Der Sozialverband
Deutschland (SoVD) begrüßt das veränderte Konzept.
Behinderung entsteht durch Benachteiligung
Erst, wenn im Zusammenhang mit dieser
Beeinträchtigung Teilhabe und Aktivitäten
durch ungünstige Umweltfaktoren einge-
schränkt werden, wird von Behinderung
gesprochen.
Beeinträchtigung ist Teil
menschlicher Vielfalt
In dem Bericht wird Wert auf den Blick-
winkel gelegt, dass Beeinträchtigung Teil
menschlicher Vielfalt ist. So heißt es direkt
zu Beginn: „Es ist normal, verschieden
zu sein. Behinderung entsteht hingegen
durch Benachteiligung.“ Vor diesem Hin-
tergrund werden folgerichtig die Lebens-
lagen von Menschen untersucht, die be-
einträchtigt sind und die Behinderungen
– 9 – Titelthema
durch ihre Umwelt erfahren. Dabei wer-
den verschiedene Indikatoren genutzt, um
das Maß der Teilhabechancen abzubil-
den. Verglichen werden die Chancen von
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
aus der Wahrnehmung von Menschen mit
Beeinträchtigung heraus. Die Indikatoren
stützen sich auf Daten repräsentativer Um-
fragen.
Im Teilhabefeld Familie und soziales Netz
kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass
mangelnde soziale Bindungen die Teilha-
be erschweren. 31 Prozent der Menschen
mit Beeinträchtigung leben alleine. Sie
haben seltener einen festen Partner und
sind seltener verheiratet. Im Vergleich le-
ben nur 21 Prozent der Menschen ohne
Beeinträchtigung alleine.
Menschen mit Behinderung
sind öfters arbeitslos
In Bezug auf die Chancen im Erwerbsle-
ben wird festgestellt, dass Menschen mit
Beeinträchtigung öfter arbeitslos sind, sich
öfter in prekärer Beschäftigung befinden
und über geringere Einkünfte verfügen.
Thematisiert wird auch die Situation älte-
rer Menschen mit Beeinträchtigung sowie
Wieviele Menschen mit Behinderung leben in einer festen Partnerschaft? Der Teilha-bebericht der Bundesregierung geht unter anderen auch solchen Fragen nach.
Foto: muro / fotolia
Titelthema – 10 –
die der von Menschen mit
psychischer Beeinträchti-
gung. Dabei werden meh-
rere Faktoren ausgemacht,
die den Anteil von Men-
schen mit diagnostizierten
psychischen Störungen
unter den anerkannten
Schwerbehinderten stei-
gen lassen.
Im Kontext früherer Teilha-
beberichte hatte der SoVD
kritisiert, dass eine echte
Auseinandersetzung mit
der Lebenswirklichkeit be-
hinderter Menschen und ihren Diskrimi-
nierungserfahrungen nicht in ausreichen-
dem Maße erfolgt war. So hatte etwa die
Tatsache, dass behinderte Menschen die
größte Gruppe bilden, die Beratung und
Hilfe bei der Antidiskriminierung des Bun-
des suchen, keine Erwähnung gefunden.
Sichtbarmachung von
Diskriminierungserfahrung
In der Bewusst- und Sichtbarmachung
von Diskriminierungserfahrungen von
Menschen mit Behinderung sieht der
SoVD jedoch eine wichtige Aufgabe des
behindertenpolitischen Berichtes. In der
Neukonzeption wird dieser Anforde-
rung nun verstärkt Rechnung getragen.
Die lebensechte Darstellung bietet aus
Sicht des SoVD die Möglichkeit zur Ent-
wicklung konkreter Handlungskonzepte.
„Das Ziel, Barrieren für die Betroffenen
abzubauen, rückt damit näher“, stellt
SoVD-Präsident Adolf Bauer dazu fest.
„Denn der Alltag der Betroffenen wird
jetzt endlich deutlicher. Dies ist insbe-
sondere in den Bereichen Bildung, Ar-
beit und politische Teilhabe unverzicht-
bar. Doch der Bericht zeigt auch, wie
groß die Datenlücken noch sind. Hier
muss weitergearbeitet werden, damit
die Lebenslage behinderter Menschen
endlich sichtbar wird.“
Ältere Menschen mit Beeinträchtigung standen im Fokus.Foto: sara66 / fotolia
– 11 – Sozialpolitik
Einfach für alle?Denkste!
SoVD für solidarischen Rundfunkbeitrag
Die Erhebung eines Rundfunkbeitrags pro Haushalt sollte „einfach für
alle“ sein. Auf soziale Ungerechtigkeiten hat der SoVD schon frühzei-
tig hingewiesen. Angesichts konkreter Fallbeispiele fordert der Verband
dringende Korrekturen.
Zahlreiche SoVD-Mitglieder empfinden
die Erhebung des Rundfunkbeitrags als
ungerecht. So zum
Beispiel die an De-
menz erkrankte Frau
S. Weil die 90-Jäh-
rige zu Hause ge-
pflegt wird, soll sie
nun den ermäßigten
Beitrag zahlen. Auch
der 83-jährige Herr K. wird
jetzt zur Kasse gebeten. Dabei ist er
stark schwerhörig und hat eine erhebli-
che Sehbehinderung. Aufgrund seines
Grades der Behinderung (GdB) von 100
kann er zwar eine Befreiuung beantra-
gen, dieses Verfahren ist jedoch unsicher
und mühsam.
Auf derartige Schicksale weist der SoVD
in einem speziellen Flugblatt hin. Darin
kritisiert der Verband die Abschaffung
der Befreiuung zulasten
behinderter Menschen und
daraus enstehende soziale
Härten. Der SoVD fordert
eine Rückkehr zu dem so-
zialpolitisch bewährten
Nachteilsausgleich der Bei-
tragsbefreiung.
Das Flugblatt „Der neue Rundfunkbeitrag“ fin-
den Sie auf der Internetseite des Verbandes
unter www.sovd.de (klicken Sie dort im Menü
auf den Bereich „Behinderung“).
Information
Der neue Rundfunkbeitrag
Bundestagswahl – 12 –
SoVD hält an Kernforderungen fest
Sozialabbau stoppen –
Armut bekämpfen
Im Hinblick auf die SoVD-Forderung nach
mehr Verteilungsgerechtigkeit lehnen
CDU / CSU Steuererhöhungen ab. Eine
sozial gerechtere Lastenverteilung wird
somit unwahrscheinlich. Auch für eine
Anhebung der Hartz-IV-Sätze sieht die
Partei von Angela Merkel keinen Bedarf.
Mehr soziale Sicherheit
im Alter
Der SoVD bemängelt Kaufkraftverluste und in
der Folge einen massiven Wertverfall bei den
Renten. Dennoch stellen CDU / CSU die
beschlossene Absenkung des Rentenni-
veaus nicht in Frage. Zur Bekämpfung der
Altersarmut sollen durch die „Mütterrente“
alle Frauen bessergestellt werden, die vor
Der SoVD ist eine maßgebliche Stimme, wenn es um Solidarität und
soziale Gerechtigkeit geht. Die vom Verband erhobenen Kernforderun-
gen bleiben weiterhin aktuell. Wir blicken daher noch einmal zurück,
wie sich die Unionsparteien aus CDU und CSU vor der Wahl positioniert
haben. Die einzelnen Punkte dürften auch die Suche nach einem Koali-
tionspartner bestimmen.
Was gilt nach der Wahl?
1992 Kinder bekommen haben. Damit
gehen CDU und CSU auf eine Forderung
ein, die auch der SoVD erhebt.
Engagiert für Menschen
mit Behinderung
Die vom SoVD geforderte bessere berufli-
che Teilhabe behinderter Menschen wollen
CDU und CSU weiterhin auf freiwilliger
Basis erreichen. Unternehmen sollen also
nicht zu einer höheren Beschäftigungs-
quote verpflichtet werden. Im Bereich der
inklusiven Bildung sollen zudem die För-
derschulen beibehalten werden.
Pflegerisiko
solidarisch absichern
Unter Kanzlerin Merkel dürfte auch eine
Pflege-Bürgerversicherung wenig Chan-
– 13 – Bundestagswahl
cen haben. Hingegen werden die Forde-
rungen des SoVD nach einer Stärkung der
häuslichen Pflege und nach einer Neude-
finition der Pflegebedürftigkeit unterstützt.
Zur Finanzierung von Leistungsverbesse-
rungen wollen CDU und CSU den Pflege-
beitrag moderat erhöhen.
Ausbau der solidarischen
Krankenversicherung
Das SoVD-Konzept einer Bürgerversiche-
rung lehnen die bisherigen Regierungs-
parteien als „Einheitsversicherung“ ab.
An den einseitigen Belastungen der Versi-
cherten in Form von Zusatzbeiträgen wol-
len CDU und CSU festhalten. Die Parteien
sprechen sich zwar für eine umfassende
Prävention aus, konnten ein entsprechen-
des Gesetz jedoch bis heute nicht verab-
schieden.
„Kanzlerin für Deutschland“ war auf diesem Wahlplakat vor der Bundesgeschäfts-stelle des SoVD zu lesen. Doch welche ihrer Vorhaben kann Angela Merkel nach der Wahl tatsächlich umsetzen? Ein Blick in die SoVD-Zeitung lohnt in jedem Fall.
Foto: Joachim Baars
Bundestagswahl – 14 –
Schutz bei Beschäftigung
und Arbeitslosigkeit
Nach Ansicht des SoVD muss die massi-
ve Zunahme prekärer Beschäftigungsfor-
men, wie z. B. Minijobs und Leiharbeit,
stärker reguliert werden. CDU und CSU
sehen hier jedoch keinen Reformbedarf.
Auch ein bundeseinheitlich gesetzlicher
Mindestlohn wird abgelehnt.
Frauen und Männer
konsequent gleichstellen
CDU und CSU sprechen sich zwar für ei-
nen Ausbau der Kindertagesstätten aus.
Gleichzeitig halten sie jedoch an dem vom
SoVD kritisierten Betreuungsgeld fest. Eine
berufliche Gleichstellung von Frauen und
Männern soll durch eine Selbstverpflich-
tung von Unternehmen („Flexi-Quote“)er-
reicht werden.
Europa
sozial gestalten
Der SoVD will verhindern, dass die sozia-
len Standards in Deutschland den Markt-
freiheiten der EU untergeordnet werden.
Demgegenüber sprechen sich CDU und
CSU für eine Verbesserung der Wettbe-
werbsfähigkeit aus, um so mehr Wachs-
tum und Beschäftigung in Europa zu er-
reichen.
Im Vorfeld der Wahl bestimmten vor al-
lem Personen die öffentliche Diskussion.
Im Rahmen der Aktionsreihe „sozial-so-
lidarisch-gerecht“ hat der SoVD die po-
litischen Parteien dagegen mit konkreten
Forderungen konfrontiert und somit dafür
gesorgt, dass wieder über Inhalte gespro-
chen wurde. Große Beachtung in den Me-
dien fanden beispielsweise
die Konzepte des SoVD
zur Bürgerversicherung
oder für eine gesetzliche
Rente, die den Lebensstan-
dard sichert.
Anerkennung gebührt
auch den vielen SoVD-
Mitgliedern, die sich in
den Orts- und Kreisver-
bänden engagiert haben.
Hierzu war in der Bundes-
geschäftsstelle extra ein
spezieller Werkzeugkasten
mit Material zur Bundes-
tagswahl erstellt worden.
Auch das im Internet ein-
gerichtete Wahlportal wur-
de aktiv genutzt. „Sozial, solidarisch, gerecht“: Der SoVD hat die Themen des Bundestagswahlkampfs maßgeblich mitbestimmt.
SoVD als „Kompass“ für die Wahl
SoVD Magazin
Herausgegeben vom Sozialverband Deutschland
Sie haben
die Wahl
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– 15 – Bundestagswahl
„Sozial, solidarisch, gerecht“: Der SoVD hat die Themen des Bundestagswahlkampfs maßgeblich mitbestimmt.
Fotos: Herbert Schlemmer / Steffi Rose
SoVD als „Kompass“ für die Wahl
SoVD Magazin
Herausgegeben vom Sozialverband Deutschland
Sie haben
die Wahl
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In Deutschland gibt es 10,9 Millionen
Seniorenhaushalte. Die Zahl der Per-
sonen mit körperlichen Einschrän-
kungen liegt bei 4,5 Millionen. Doch
nur etwa jede hundertste Wohnung
ist barrierefrei.
Für alle Interessierten, die vorsorglich oder
aufgrund von Handicaps Fragen zum selbst-
ständigen und barrierefreien Wohnen haben,
gibt es seit 2006 das Internetportal www.on-
line-wohn-beratung.de. Hier gibt es vielfältige
Tipps und Hilfestellungen.
Wer eine der circa 350 Wohnberatungsstellen
in Deutschland sucht, weil er eine persönliche
Beratung möchte, wird zur Adressenliste der
Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpas-
sung weitergeleitet. Ergänzt wird das Info-
Angebot durch weiterführende Hinweise zu
Kostenträgern, Zuschüssen und Fördermitteln.
Auch Fragen zu Beschaffungswegen von Hilfs-
mitteln werden beantwortet.
Die Online-Wohn-Beratung ist ein kostenlo-
ses Angebot des gemeinnützigen Hamburger
Vereins Barrierefrei Leben und ist per Internet
unter www.online-wohn-beratung.de einfach
nutzbar.
Online-Tipp
Barrierefreies Wohnen
Sozialpolitik – 16 –
Demonstrationen des Bündnisses „umfairteilen“
Zwölftausend Menschen haben allein in Bo-
chum für eine sozial gerechte Steuerpolitik de-
monstriert und beteiligten sich an einem Stern-
marsch für gerechte Vermögensverteilung. So
waren die Vorsitzende des SoVD-Landesver-
Eine Woche vor der Bundestagswahl gingen in Bochum und Berlin zehntausen-
de Menschen auf die Straße, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu demonst-
rieren. Im Bündnis „umfairteilen“, dem auch der SoVD angehört, forderten sie
eine einmalige Vermögensabgabe, eine dauerhafte Vermögenssteuer, eine Fi-
nanztransaktionssteuer und eine höhere Erbschaftssteuer. Denn nur, wenn von
oben nach unten umverteilt wird, sind Kommunen, Länder und Bund wieder in
der Lage, ihren sozialen Aufgaben nachzukommen.
Auf die Straße für mehr Verteilungsgerechtigkeit
bandes Nordrhein-Westfalen,Gerda Bertram,
sowie zahlreiche Vorstandsmitglieder aus den
Kreis- und Bezirksverbänden Dortmund, Köln,
Gütersloh, Essen, Bochum und der SoVD-Ju-
gend vor Ort.
Foto: Herbert Schlemmer
– 17 – Sozialpolitik
Daniel Kreutz, Vorsitzender des Sozialpoliti-
schen Ausschusses im Landesverband NRW,
rief zu Solidarität und Verteilungsgerechtigkeit
auf: „Unser Problem ist nicht, dass kein Geld
da wäre. Unser Problem ist, dass ein Großteil
des gesellschaftlichen Reichtums in den Hän-
den Weniger privatisiert wird.“
Vermögenssteuer
als Akt der Gerechtigkeit
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des
Paritätischen Wohlfahrtsverbands, wertete die
Demonstration als beeindruckendes Zeichen
der Menschen an die Politik: „Dem Bündnis
ist es gelungen, in der Bevölkerung eine breite
Zustimmung zu seinen Forderungen zu erlan-
gen. Wenn sich drei Viertel der Wahlberech-
tigten für eine solidarische Steuerpolitik zum
Erhalt unseres Sozialstaates aussprechen, ist
das ein ganz starkes Signal.“
Eine dauerhafte Vermögenssteuer zur Finan-
zierung des Gemeinwesens und notwendiger
Reformen seien dringlicher als je zuvor, hob
ver.di-Chef Frank Bsirske hervor: „Wichtige
Bereiche wie Bildung und Pflege sind dauer-
haft unterfinanziert. Es ist ein Akt ausgleichen-
In Berlin (linkes Bild) und in Bochum (rechts) wurde für mehr Verteilungsgerechtigkeit de-monstriert. Dem Bündnis „umfairteilen“ gehören rund 60 Organisationen an. Sie eint ein gemeinsames Ziel: Starke Schultern müssen wieder mehr tragen als schwache.
Foto: Naebers / Gehms
Sozialpolitik – 18 –
der Gerechtigkeit, wenn Millionäre, deren
Vermögen im Zuge der Finanzkrise mit dem
Geld der Steuerzahler gerettet wurden, jetzt
einen stärkeren Beitrag leisten.“
Özlem Alev Demirel, Bundesvorsitzende von
DIDF (Föderation demokratischer Arbeiterver-
eine), bilanzierte: „Nicht zuletzt die Politik der
Steuergeschenke und Rettungspakete an Rei-
che, Konzerne und Banken auf der einen Seite
und Sozialkürzungen und Lohndumping auf
der anderen Seite haben dazu beigetragen,
dass wir eine geradezu perverse Reichtums-
verteilung in diesem Land haben.“
Umfairteilenkette im
Berliner Regierungsviertel
Auch in Berlin waren Mitglieder aus dem
SoVD-Landesverband Berlin-Brandenburg vor
Ort, als Prof. Dr. Ursula Engelen-Kefer, SPA-
Vorsitzende im Landesverband, in ihrer Auftak-
trede die entscheidende Frage stellte: „Wer ist
systemrelevant, Banken oder Menschen?“Aus
dem SoVD-Landesverband Hamburg war ei-
gens ein Bus mit Mitgliedern angereist, um an
den Protestveranstaltungen teilzunehmen; u. a.
waren der Landesvorsitzende, Klaus Wicher,
und die Geschäftsführerin Karin Wöhrmann,
mit von der Partie.
Im Anschluss an die Kundgebung bildeten die
zahlreichen Demonstrationsteilnehmerinnen
und -teilnehmer eine Umfairteilenkette im Ber-
liner Regierungsviertel.
Aus Hamburg waren zahlreiche SoVD-Mitglieder nach Berlin angereist, darunter der Landesvorsitzende Klaus Wicher (Mitte). Auch Daniel Kreutz und die Landesvorsitzende des SoVD NRW, Gerda Bertram (kleines Bild), demonstrierten für mehr soziale Gerechtigkeit.
Fotos: Herbert Schlemmer; Naebers / Gehms
– 19 – Service
In dem Beitrag „Tauchen mit Handicap“
schildern zwei SoVD-Mitglieder mit Be-
hinderung ihre Erfahrungen unter Was-
ser. Beim Tauchen erleben sie eine un-
geahnte Freiheit – ohne Schmerzen und
Prothesen. Betreut werden sie dabei von
Roland Knuth. Der Tauchlehrer erlebt es
immer wieder, dass ein Handicap anfangs
zu großen Teilen im Kopf besteht. Wer es
schafft, diese mentalen Barriere zu über-
winden, lässt die Grenzen des Alltags
schnell hinter sich und taucht in eine neue
Welt ein.
Den neuen Film finden Sie auf www.
sovd-tv.de unter der Rubrik „Leben“.
Alle Beiträge sind leicht verständlich
umgesetzt und können wahlweise mit
Untertiteln abgespielt werden.
Neu im Netz: Tauchen mit Handicap
Menschen mit einer Behinderung stoßen im täglichen Leben oft genug
an Grenzen. Zumindest im Wasser gibt es diese Barrieren nicht. Im
Videoportal des SoVD stellen wir Ihnen Menschen vor, die trotz eines
Handicaps tauchen lernen.
Grenzenlos unter Wasser
Der Film „Tauchen mit Handicap“ auf SoVD-TV zeigt, was Menschen mit einer Behinderung unter Wasser erleben.
Gesundheit / Service – 20 –
Weisse Liste als Entscheidungshilfe
Wer einen guten Arzt, das richtige Kranken-
haus oder ein passendes Pflegeheim sucht,
war bisher auf die Empfehlungen von Bekann-
ten angewiesen oder musste sich mühselig In-
formationen aus den verschiedensten Quellen
zusammensammeln. Das Internetportal Weis-
se Liste soll Abhilfe schaffen und Bürgern und
Patienten die Suche erleichtern. Die Weisse
Liste ist ein Projekt der Bertelsmann Stiftung
und diverser Kooperationspartner aus dem
Gesundheits- und Sozialbereich. Seit August
diesen Jahres gehört auch SoVD mit dazu.
Die Weisse Liste ist werbefrei und unparteiisch.
Sie schafft Transparenz, indem sie dem Nut-
zer gebündelt Informationen zur Verfügung
stellt. Einheitliche Bewertungskriterien sorgen
dafür, dass Pflegeeinrichtungen und Kranken-
häuser vergleichbar sind. 12 000 Pflegeheime
Seit August ist der Sozialverband Deutschland (SoVD) Ko-
operationspartner der Weissen Liste. Das Internetportal ist
unabhängig und bietet gebündelte Informationen zur
Arzt-, Krankenhaus- und Pflegeeinrichtungssuche. Die
Weisse Liste will damit zur Transparenz im Gesund-
heitswesen beitragen und den Patienten die Ent-
scheidung erleichtern.
und 2000
Kranken-
h ä u s e r
sind der-
zeit in der
Datenbank
erfasst.
Wer einen
Arzt sucht, kann
dabei zur besseren
Orientierung auf die Be-
wertung durch Patienten zu-
rückgreifen, die von den am Projekt
beteiligten Krankenkassen erhoben wurden
und kann dort auch selbst seine Bewertung
abgeben.
Die Weisse Liste soll zur zentralen Anlaufstelle
in Sachen Gesundheitswesen ausgebaut wer-
Arztsuche leicht gemacht
– 21 – Gesundheit / Service
den und bietet neben der Suche nach Ärzten,
Krankenhäusern und Pflegeeinrichtun-
gen auch Informationen zu Erkran-
kungen und Hilfen an. So wird
z. B. das Fachchinesisch von
Diagnoseberichten und
Facharztbezeichnungen
erklärt. Mit dem Pfle-
geplaner lässt sich ein
Pflege- und Kosten-
plan erstellen, der
denjenigen, die eine
Pf legeeinrichtung
suchen, schon vor dem
ersten Kontakt mit der
Pflegeeinrichtung wichti-
ge Kriterien für das erste
Gespräch liefert.
Die Weisse Liste richtet sich
an Patienten und Patienten-
berater. Sie will darüber hin-
aus auch ein Netzwerk mit den
verschiedenen Patientenberatungen
knüpfen und bietet mit der Unabhängi-
gen Patientenberatung (UPD) einen Ansprech-
partner, falls persönliche Beratung gewünscht
wird. Letztendlich soll durch die Weisse Liste
auch der Wettbewerb unter den Pflege- und
Gesundheitseinrichtungen gefördert werden,
damit sich deren Qualität aufgrund der abge-
gebenen Urteile stetig verbessert.
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Patienten und deren Angehörige sind oft ratlos, wenn sie einen Arzt suchen oder sich für ein Krankenhaus bzw. für eine Pflegeeinrichtung entscheiden müssen. Unterstützung finden sie jetzt im Internet unter www.weisse-liste.de.
Fotos: Alexander Rath; spotmatik; Robert Kneschke / fotolia
Sozialpolitik – 22 –
Frauenbeitrag
Die frauenpolitischen Herausforderungen in
unserem Land sind groß, und wir SoVD-Frau-
en sollten nach all dem Wahlrummel nicht
versäumen, die jetzt im Parlament vertretenen
weiblichen und männlichen Abgeordneten
in die Pflicht zu nehmen. Insbesondere sollte
aber der jetzt amtierenden Regierung unab-
lässig aufgezeigt werden, wo Versäumnisse in
der Gleichstellungspolitik aufzuarbeiten sind
und wie gleichstellungspolitisch die richtigen
Weichen gestellt werden müssen.
Nein, wir finden uns nicht damit ab, dass
der Lohnunterschied zwischen Männern und
Frauen hierzulande um die 22 Prozent be-
trägt. Weit über unsere Aktionen am Tag
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ hinaus
werden wir uns nicht mehr mit dem Feigen-
blatt der Tarifautonomie in Deutschland ab-
speisen lassen. Ja, wir werden weiterhin eine
Frauenquote für die Aufsichtsräte in unserem
Land fordern. Skandinavische Länder ha-
ben es uns vorgemacht, ohne dass dort die
Nun sind sie also gelaufen, die Wahlen, und wer immer sich als Wahlsieger / -in
in der künftigen Regierungsverantwortung sieht, darf seine / ihre Tatkraft und
Wahlversprechen in den kommenden vier Jahren nun umsetzen.
Jetzt die Weichen stellen
Wirtschaft zusammengebrochen ist. Nein,
wir werden nicht akzeptieren, dass mit Blick
auf die Staatsfinanzen und Hinweis auf das
Äquivalenzprinzip der Rentenversicherung
Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren
haben, nur einen Entgeltpunkt erhalten,
während ihre Töchter und Enkelinnen für
ihre Erziehungsleistung drei Entgeltpunkte
angerechnet bekommen.
Ja, wir werden die Vorschläge aus dem
Ersten Gleichstellungsbericht mit Vehemenz
vertreten, um zu erreichen, dass familiä-
re fürsorgerische Leistungen nicht zu Lasten
der Frauen gehen und auch die Pflege von
Angehörigen in stärkerem Maß rentenwirk-
sam wird als bisher. Es gibt noch viel zu tun,
und wir SoVD-Frauen sind in der Verantwor-
tung aus unseren Erfahrungen heraus, aus
unserem berechtigten Anspruch auf Gleich-
stellung, der verfassungsmäßig verbrieft ist,
den Finger immer wieder in die Wunden zu
legen. Machen Sie mit!
– 23 – Vermischtes
Die Bilanz der Katastrophe von Lengede-Brois-
tedt, bei der 29 Männer ihr Leben verlieren, ist
verheerend. Und doch vermutet man zunächst
noch mehr Tote unter Tage. Mit großer Vor-
sicht werden Suchbohrungen durchgeführt.
Und tatsächlich stößt man nach zwei Tagen in
80 Metern Tiefe auf Überlebende. Diese wer-
den zunächst über das Bohrloch mit Nahrung
versorgt, bevor man einen etwa 60 Zentimeter
breiten Schacht bohren kann. Durch diesen
lässt man nun eine sogenannte Dahlbusch-
bombe hinab. Dabei handelt es sich um eine
Rettungskapsel, in der die Männer einzeln an
die Erdoberfläche geholt werden.
Zehn Tage nach dem Unglück scheint jede
Hoffnung auf weitere Überlebende vergebens.
Doch anwesende Bergleute drängen nach wei-
teren Suchbohrungen. Und sie behalten Recht:
In einem Hohlraum haben elf Bergleute über-
lebt. Ihre Rettung am 7. November wird als
Sondersendung live im Fernsehen übertragen.
Vor 50 Jahren geschieht das „Wunder von Lengede“
Die Zeichnung von Hellmuth Ellgaard zeigt die Rettung der Bergleute.
Die Welt hält den Atem an
Am 24. Oktober 1963 werden in ei-
ner niedersächsischen Eisenerzgru-
be zahlreiche Bergleute verschüttet.
Für einen Teil von ihnen scheint jede
Hilfe zu spät zu kommen. Die Vor-
bereitungen für die Trauerfeier sind
in vollem Gange, als plötzlich Klopf-
zeichen zu hören sind. Zwei Wochen
nach dem Unglück werden elf Män-
ner lebend geborgen. Ihre Rettung
geht als das „Wunder von Lengede“
in die Geschichte ein.
Foto (s / w): Lengede-1963
Wettbewerb – 24 –
Das sind Ihre Bilder des Sommers
Im Juli forderten wir die Leser der SoVD-Zeitung zur Teilnahme an un-
serem Fotowettbewerb „Was bringt der Sommer?“ auf. Die Resonanz
war beeindruckend: Für die vielen Bilder, die uns seitdem erreicht ha-
ben, möchten wir uns daher ausdrücklich bedanken! Eine Auswahl der
schönsten Fotos finden Sie auf diesen Seiten.
Foto (groß): tinchen_95 / fotolia
– 25 – Wettbewerb
Das sind Ihre Bilder des Sommers
Im Juli forderten wir die Leser der SoVD-Zeitung zur Teilnahme an un-
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Sozialpolitik – 26 –
Foto (groß): tinchen_95 / fotolia
Das sind Ihre Bilder des Sommers
– 27 – Sozialpolitik
Foto (groß): tinchen_95 / fotolia
Das sind Ihre Bilder des Sommers
Plakataktion
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