SOZIALE RECHTE STÄRKEN - Volkshilfe...Volkshilfe in Österreich. 18 12 20 14 INHALT 07 Soziale...

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SOZIALE RECHTE STÄRKEN Neue Plattform der Volkshilfe 70 JAHRE PREIS FÜR SOZIALES ENGAGEMENT Sozial-Lois für Hans Riedler EINKAUF MIT GEWINN Neuer Volkshilfe Shop in Linz EINE ZWEITE MAMA FÜR ALI So funktionieren Patenschaften MAGAZIN FÜR MENSCHEN OBERÖSTERREICH 1/2017

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SOZIALE RECHTE STÄRKEN Neue Plattform der Volkshilfe

70 JAHRE

PREIS FÜR SOZIALES ENGAGEMENT

Sozial-Lois für Hans Riedler

EINKAUF MIT GEWINNNeuer Volkshilfe Shop in Linz

EINE ZWEITE MAMA FÜR ALI So funktionieren Patenschaften

MAGAZIN FÜR MENSCHEN OBERÖSTERREICH 1/2017

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EDITORIAL

70 JAHRE FÜR SOZIALE GERECHTIGKEITDie Würde des Menschen ist unantastbar. Die Men-schenrechte sind unteilbar, unveräußerlich und un-verkäuflich. – So lautet die Lehre, die wir aus dem Faschismus gezogen haben und die, eine Antithese zum Rassismus darstellt. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, vor 70 Jahren, wurde auf Basis dieser Leh-re die Volkshilfe gegründet. – Von engagierten Men-schen, die das „Nie wieder!“ als persönlichen Auftrag empfanden und die in der Ungleichheit das größte Hindernis am Weg zu einer friedlichen und solidari-schen Gesellschaft erkannten.

Langer AtemDoch auch heute noch sind die Menschenrechte und die Menschenwürde nicht außer Streit gestellt – sie werden vielmehr angegriffen. Jene Menschen in unserer Gesellschaft, die sich in einer sozial oder finanziell schlechten Position befinden, werden suk-zessive um ihre Rechte gebracht und für ihre Lage selbst verantwortlich gemacht. Und so sind Orga-nisationen wie die Volkshilfe, die sich klar auf die Seite der Benachteiligten stellen und für ihre Rech-te eintreten, heute wichtiger denn je. Doch dieses Eintreten fordert Kreativität und langen Atem. So wollen wir zum Beispiel mit unserer neuen Plattform „Soziale Rechte stärken“ Ungerechtigkeit auf indi-vidueller Ebene entgegen treten, um damit neben der direkten Hilfe auch juristische Präzedenzfälle zu schaffen (mehr dazu auf S. 6). Und unser aktueller Sozialbarometer ist der Frage nachgegangen, wie die ÖsterreicherInnen die wachsende Ungleichheit im Land wahrnehmen (mehr dazu auf S. 7). Und ja: Die-se zwei genannten Beispiele sind natürlich Tropfen auf einen zunehmend heißer werdenden Stein. Aber es sind stete Tropfen, und gemeinsam kann es auch ein ordentlicher Schwall werden. So arbeiten wir seit nunmehr 70 Volkshilfe-Jahren an einem großen

Thema: mehr soziale Gerechtigkeit.

Rauer WindDer raue politische Wind, der Wohl-fahrtsorganisationen momentan entgegen weht, kommt in der kürzlich getätigten Aussage von Außenmi-nister Kurz zum Ausdruck: “Der NGO-Wahnsinn muss beendet werden.” Und er meint in Wirklichkeit die Zivilgesellschaft. Er meint unser aller Engagement für eine menschlichere Gesellschaft. Wir entgegnen: Der Wahnsinn, Menschenrechte abzubauen, der Wahn-sinn, die Würde des Menschen (wieder) anzutasten, der Wahnsinn, das Recht auf Versammlungsfreiheit (wieder) einzuschränken – dieser Wahnsinn muss beendet werden!

Gerechte WeltFest steht: Wir lassen uns unsere freie, demokratische und solidarische Gesellschaft nicht wegnehmen! Uns, den andern, den kommenden und denen, die sie erkämpft haben zuliebe. In Verbundenheit und Solidarität mit den Menschen, die in diesem Moment in anderen Teilen der Welt versuchen, diese Rechte und Freiheiten zu erstreiten. Denn wir dürfen nie-mals vergessen: Eine sozial gerechte Welt, in der die Menschenrechte für alle wahr werden, ist möglich. „Benachteiligungen beseitigen – gelingendes Leben ermöglichen!“ – das ist unsere Devise – und 70 Jahre Erfolgshilfe unsere Motivation für die Zukunft!

Ihr Erich FenningerDirektor der Volkshilfe Österreich

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Telefon: 0732 / 3405, Fax: DW-199www.volkshilfe-ooe.at

Volkshilfe im Social Web facebook.com/volkshilfe.ooe

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< Volkshilfe Oberösterreich

INHALT

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Impressum HerausgeberIn: Volkshilfe Österreich1010 Wien, Auerspergstraße 4Tel.: 01/402 62 09, Fax: 01/408 58 01 E-Mail: [email protected], www.volkshilfe.at

Redaktion: Matthias Hütter, Erwin Berger, Erika Bettstein, Melanie Rami, Marion Stangl MedieninhaberIn, VerlegerIn, Anzeigenverkauf, Layout und Produktion: Die Medienmacher GmbH, Oberberg 128, 8151 Hitzendorf, Filiale:Römerstr. 8, 4800 Attnang, [email protected], www.diemedienmacher.co.at

Druckerei: Ferdinand Berger & Söhne GmbH

Bildnachweis: Volkshilfe Österreich oder wie angegeben

Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Das Volkshilfe Magazin für Menschen erscheint vier Mal jährlich und dient der Information von Mitgliedern, Funktionär-Innen, SpenderInnen und haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter-Innen über die Aufgaben, Tätigkeiten und die Projekte der Volkshilfe in Österreich.

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INHALT 07 Soziale Gerechtigkeit. Neue Plattform der Volkshilfe.

08 Sozialbarometer. Klare Mehrheit für Vermögenssteuern.

11 Armut macht krank Leitartikel von Michael Schodermayr.

12 Stolzes Arbeiterkind. Hans Riedler erhält Sozial-Lois.

14 Frauenzentrum OLYMPE. Von Frau zu Frau seit über 20 Jahren.

17 101. Geburtstag Feier im Betreubaren Wohnen.

27 SEED. Erfolgreicher Kick-Off in Wien.27

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KURZMELDUNGENDie Volkshilfe wird 70!

Volkshilfe – das sind haupt- und ehren-amtlich engagierte Menschen in ganz Österreich, die eine Idee leben: Benach-teiligungen besei-tigen und Erfolge ermöglichen – und das seit nunmehr 70 Jahren! Gefeiert wird das Jubiläum am 7. Mai im Wiener Volkstheater. Im Rahmen des Festaktes kommt das Stück „Die Summe der einzelnen Teile“ des Jungen Volkstheaters zur Aufführung. Für den musikalischen Rahmen sorgt das Duo Catch-Pop String-Strong, die Moderation übernimmt Mirjam Unger. Ein umfang-reicher Bericht folgt in der nächsten Ausgabe dieses Magazins!

Bündnis für Gemeinnützigkeit

Am 12. April haben VertreterInnen von 14 Verbänden und Netzwerken mit mehr als tausend gemeinnützigen Mitgliedsorganisationen in Wien das von ihnen ge-gründete „Bündnis für Gemeinnützigkeit“ der Öffent-lichkeit vorgestellt. Ziel des Zusammenschlusses von Dachorganisationen ist es, einen starken Partner für die Zusammenarbeit mit der Regierung abzugeben. Alle Infos: www.buendnis-gemeinnuetzigkeit.at

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ÜBER UNS

Als Luise Renner am 21. März 1947 zur Gründungs-versammlung der Volkshilfe aufbrach, war sie wahr-scheinlich zu Fuß unterwegs, denn Fahrzeuge gab es zwei Jahre nach Kriegsende kaum. Wien war zerbombt, die Not unbeschreiblich. In dieser drama-tischen Situation gab es Menschen, die von dem Ge-danken beseelt waren, anderen zu helfen – so wie sie es teilweise schon vor in der Zwischenkriegszeit, im Rahmen des Hilfsverbandes Societas, getan hatten.

Und an diesem Märztag also war es so weit: Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungszeit fand in Wien die Gründungsversammlung der Volkshilfe statt. Eine Reihe von angesehenen Persönlichkeiten fungier-te als Gründungsmitglieder, in deren Andenken die Volkshilfe auch heute noch ihre Aufgaben erfüllt: Mitbegründerin und erste gewählte Präsidentin war Luise Renner, die Gattin des damaligen Bundespräsi-denten Karl Renner. Josef Afritsch wurde geschäfts-führender Präsident und als Vizepräsidenten fungier-ten Ferdinanda Flossmann und Willi Forst. Weitere Gründungsmitglieder waren Theodor Körner, Johann Böhm, Hilda Schärf, Josef Holaubek, Maria Matzner, Bruno Kreisky und Marte Harell.

Gleichzeitig zur Gründung der Volkshilfe konstituier-te sich auch die Landesorganisation Wien. Bis Jah-resende 1947 wurden auch die Volkshilfe-Organisa-tionen in Salzburg, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Tirol gegründet; jene im Burgenland und in Vorarlberg folgten 1953 und 1954.

Die im Jahr 1947 festgelegten Ziele und Grundsätze haben bis heute ihre Gültigkeit, wie dieses Beispiel zeigt: „Der Verband ist gemeinnützig und unpolitisch. Seine Tätigkeit ist nicht auf Gewinn gerichtet. Die karitative Fürsorge wird im Sinne von Gemeinschafts-hilfe und Mildtätigkeit ohne Rücksicht auf die poli-tische, rassische oder konfessionelle Zugehörigkeit ausgeübt.“

Die ersten Aktionen der Volkshilfe konzentrierten sich auf die unter Hungersnot, Arbeitslosigkeit und mangelhafter Gesundheitsversorgung leidende Be-völkerung Nachkriegsösterreichs. Die neu geschaffe-ne Organisation konnte das Leid der Menschen durch die Verteilung ausländischer Hilfsgüter lindern. Die guten internationalen Kontakte aus der Zeit vor dem Krieg und der Illegalität halfen auf diese Weise, Men-schenleben zu retten.

Über die weitere Entwicklung der Volkshilfe und die wichtigsten Hilfsaktionen und Projekte berichten wir in den folgenden Ausgaben dieses Magazins.

IM MÄRZ VOR 70 JAHREN …Suppenküche der Volkshilfe im Wien der Nachkriegszeit

Aktionsraum: weltweitSchwerpunkt: Pflege, Kinderbetreuung, Soziale Arbeit, Humanitäre Hilfe, Flüchtlingshilfe, Rechtsberatung, SozialpolitikFreiwillige: etwa 25.000Angestellte: etwa 9.000

< Die Volkshilfe heute

70 JAHRE

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www.volkshilfe.at SOZIALE GERECHTIGKEIT

Magazin für Menschen: Die Forderung nach „sozi-aler Gerechtigkeit“ ist an aller Munde. Dennoch ist oft nicht ganz klar, was mit diesem Begriff überhaupt gemeint wird. Darum: Was ist soziale Gerechtigkeit für Sie?Erich Fenninger: Soziale Gerechtigkeit ist eng ver-bunden mit der sozialen Freiheit. Erst die soziale Frei-heit ermöglicht die individuelle Freiheit. Damit ich frei leben kann, braucht es die Voraussetzung, dass ich meine Freiheit in Anspruch nehmen kann. Wenn mir diese verwehrt wird, durch Arbeitslosigkeit, Armut, dann kann ich meine individuelle Freiheit nicht le-ben – und deshalb fordern wir soziale Gerechtigkeit ein. Denn die Grundbedingung für soziale Freiheit ist soziale Gerechtigkeit.

Keine Freiheit ohne Gerechtigkeit also?Genau! Das Streben nach sozialer Freiheit ist das

Streben nach Sicherheit für den Einzelnen und damit ein Leben unter sozial gerechten Rahmenbedin-gungen. Die soziale Freiheit als Vorbedingung für individuelle Freiheit fordert soziale Gerechtigkeit. Die Wechselwirkung ermöglicht das jeweils Andere.

Die Volkshilfe Österreich hat vor kurzem die Platt-form „Soziale Rechte stärken“ ins Leben gerufen. Was verstehen Sie unter „sozialen Rechten“ und wie hän-gen diese mit dem Gerechtigkeitsbegriff zusammen?Im Wort „soziale Gerechtigkeit“ steckt das Wort „Recht“ drinnen, das heißt, es benötigt soziale Rech-te, auf die man sich berufen kann, die jedem Men-schen zur Verfügung stehen müssen, damit man auf Basis dieser Rechte teilhaben kann an der Gesell-schaft, an der Arbeit, an der Existenz und am gesell-schaftlichen Leben. Das verstehen wir unter sozialer Gerechtigkeit: Jeder Mensch hat das Recht, in Frei-heit zu leben, die individuellen Freiheiten in Anspruch nehmen zu können, und das bedeutet – auf Basis der Rechte – diese auch leben zu können.

Welche Schlüsse kann man aus dieser Prämisse zie-hen, bzw. was heißt das für unser gesellschaftliches Zusammenleben?Die Wirtschaft ist für uns da und nicht wir für eine Wirtschaft, die ungerechte Verteilung ermöglicht und befeuert. Wenn wir nicht vereinbaren, dass jeder Mensch einen Anspruch auf Arbeit und faires Ein-kommen hat, werden sich weiter Wenige auf Kosten Vieler privilegieren. Das bedeutet, dass die Wirtschaft als wesentlicher und bestimmender Teil der Gesell-schaft demokratisch legitimiert werden muss.

Und wo genau setzt die neue Volkshilfe-Plattform für soziale Rechte an?Unser Ziel ist es, rechtlich und politisch gegen Sozial-abbau und die Vorenthaltung und Streichung sozialer Rechte zu kämpfen. Wir wollen eine breite Gerech-tigkeitsdebatte in der Öffentlichkeit anstoßen und gemeinsam mit unseren MitstreiterInnen versuchen, die sozialen Rechte nicht nur zu verteidigen, sondern auszubauen. Unsere Forderung: Teilhabe statt Diszi-plinierung! Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein gelingendes, glückliches Leben.

„DIE WIRTSCHAFT IST FÜR UNS DA UND NICHT WIR FÜR DIE WIRTSCHAFT“ Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, über soziale Ge-rechtigkeit, individuelle Freiheit und den Kampf für ein gelingendes Leben für Alle.

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SOZIALE GERECHTIGKEIT

„Soziale Rechte stärken“ ist Name und Programm der neu gegründeten Plattform, die am 23. März der Öffentlichkeit präsentiert wurde. „Immer mehr Menschen können kein gutes Leben mehr leben, da die gesellschaftlichen Bedingungen ihnen die notwendigen Voraussetzungen dafür vorenthalten. Insbesondere seit dem letzten Jahr beobachten wir, dass ständig bei jenen der Sparstift angesetzt wird, die keine Lobby haben“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. Der Rechtsanwalt Gabriel Lansky: „Es darf nicht sein, dass Wissenslücken und finanzielle Schwächen dazu ausgenutzt werden, um Menschen an der Einforderung ihres Rechts zu hin-dern.“

Missstände beseitigenZiel der gemeinsamen Plattform ist es, sozialer Un-gerechtigkeit auf individueller Ebene entgegenzutre-ten, um damit neben der direkten Hilfe auch Präze-denzfälle zu schaffen. Einzelne Fälle werden mittels rechtlicher, politischer und öffentlichkeitswirksamer Offensiven bekämpft, um nachhaltig sozial- und menschenrechtliche Missstände zu beseitigen. Ru-dolf Müller, Richter am Verfassungsgerichtshof und ebenfalls im Projekt-Mitwirkender, unterstreicht die Wichtigkeit der Initiative: „Aufgrund meiner langjäh-rigen juristischen Erfahrung kann ich bestätigen, dass es auch in unserem Rechtssystem Schwachstellen gibt. Ziel der Plattform ist es, diese zu identifizieren und dazu beizutragen, sie abzubauen.“

Förderung junger ExpertInnen„Anhand eines Falltypenkatalogs werden jene Per-

sonen für die Vertretung vor Gericht ausgewählt, welchen systematisch der Zugang zum Sozialrecht erschwert wird und die nicht über genügend eigene Mittel verfügen, um sich Gehör zu verschaffen“, er-klärt Fenninger.

Relevant seien jene Fälle, die die Gewährung von Sozialleistungen zum Gegenstand haben und sich folglich mit gesellschaftlichen Vorkehrungen zur Be-wältigung sozialer Missstände befassen. „Es werden exemplarische Fälle aus den Bereichen Sozialhilfe, Mietrecht, Arbeitsrecht und Chancengleichheitsge-setz herangezogen, um strukturelle Verbesserungen im Zugang zum Sozialrecht für gesamte Personen-gruppen zu erwirken“, so Lansky zur Vorgehenswei-se. Mit dem Ziel der Stärkung der sozialen Rechte werde aber auch die Förderung junger Sozialrechts-expertInnen angestrebt. „In Zeiten wie diesen, wo sich Angriffe auf das Sozialrecht häufen, brauchen wir ganz einfach mehr SozialrechtsexpertInnen. Von Anfang an war es deshalb klar, dass eine Plattform zur Stärkung sozialer Rechte auch einen Beitrag zur Förderung junger SozialrechtsexpertInnen leisten muss. Wir überlegen nun wie interessierte Rechtsstu-dierende in das Handeln der Plattform einbezogen werden könnten.“

Gesellschaftliche VeränderungPolitische und rechtliche Verhältnisse seien vom Menschen gemacht und daher nicht alternativlos, so Fenninger abschließend: „Mit unserer Plattform wollen wir Fehlentwicklungen aufzeigen und einen Anstoß zu gesellschaftlicher Veränderung geben.“

„SOZIALE RECHTE STÄRKEN!“ Die Volkshilfe hat gemeinsam mit der Anwaltskanzlei Lansky, Ganzger + Partner eine neue Plattform gegen strukturelle soziale Ungerechtigkeit ins Leben gerufen.

Gabriel Lansky, Erich Fenninger und Rudolf Müller bei der Präsentation der neuen Plattform

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www.volkshilfe.at SOZIALE GERECHTIGKEIT

„Die wachsende Ungleichheit ist gelebte Realität in Österreich und zugleich eine Bedrohung für alle – egal ob arm oder reich“, so Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger bei der Präsentation der repräsentativen Umfrageergebnisse des aktuellen Volkshilfe-Sozial-barometers im Dezember 2016. Studien würden zei-gen, dass in ungleichen Gesellschaften die Menschen eine geringere Lebenserwartung hätten und an mehr psychischen Erkrankungen litten. „Sie weisen gerin-gere Lese- und Schreibkompetenzen auf und haben niedrigere Bildungsabschlüsse. Die Kriminalitätsraten sind höher, die soziale Mobilität geringer, ebenso wie das gegenseitige Vertrauen.“ Dies wirke sich natürlich auf den sozialen Zusammenhalt aus. Und besonders zentral sei: „Nicht arme oder benachteiligte Men-schen sind vordergründig betroffen, sondern alle Menschen einer Gesellschaft spüren die ausschließ-lich negativen Auswirkungen von ungleicher Vermö-gensverteilung“, sagt Fenninger.

Gesellschaftsaufbau gleicht Pyramide„Eine große Mehrheit sieht die österreichische Ge-sellschaft heute als eine Pyramide. Viele Menschen unten, nur wenige an der Spitze“, sagt Fenninger. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Studien zeige auch der Volkshilfe-Sozialbarometer, dass die Men-schen sich dessen bewusst sind, dass die Meisten wenig haben und nur sehr wenige viel besitzen: Fast neun von zehn Befragten (89 %) stimmen der Aus-

sage zu, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Österreich in den letzten Jahren immer weiter auseinander gegangen ist. Zudem sehen 83 % diese wachsende Ungleichheit als Bedrohung des gesell-schaftlichen Zusammenhaltes an, 86 % glauben, dass steigende Armut und Arbeitslosigkeit das Vertrauen in die Demokratie senkt. „Die Menschen wissen also offensichtlich darüber Bescheid, dass Gesellschaften mit einer gleichmäßigeren Verteilung von Vermögen lebenswerter sind und zudem in allen Bereichen – sei es die wirtschaftliche Entwicklung, die Gesundheit, Bildung oder Sicherheit – besser abschneiden“.

Staat muss Ungleichheit reduzierenEine überwiegende Mehrheit von 83 % ist außer-dem der Meinung, dass es in der Verantwortung des Staates liegt, die Kluft zwischen Arm und Reich zu reduzieren. „Vermögen, das in Steueroasen liegt, führt zu einem unglaublichen Verlust an Steuerein-nahmen, die Österreich dringend brauchen würde – nicht zuletzt zur Absicherung und für den Ausbau von sozialstaatlichen Leistungen. Denn die Sicherung von Lebensqualität wird über den sozialen Wohn-bau, Sozialleistungen und eine flächendeckende Gesundheitsversorgung geleistet.“ Anhand der Ar-mutsgefährdungszahlen lasse sich klar darstellen, wie wertvoll sozialstaatliche Leistungen sind, so der Direktor: „Vor Pensionen und Sozialleistungen wären heute 44 % der Bevölkerung armutsgefährdet – nach

Quelle: SORA Institute for Social Research and Consulting im Auftrag der Volkshilfe Österreich | www.volkshilfe.at/sozialbarometer

Wachsende Ungleichheit stellt eine Bedrohung für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft dar.

UNGLEICHHEIT: KLARE MEHR-HEIT FÜR VERMÖGENSSTEUERN Volkshilfe-Sozialbarometer zeigt außerdem: ÖsterreicherInnen sehen in steigender Kluft zwischen Arm und Reich Bedrohung für Alle.

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Sozialleistungen reduziert sich die Armutsgefährdung auf 14 %. Gleichzeitig gibt es mit der Mindestsiche-rung – noch – ein Instrument zur Vermeidung von Armut und sozialer Ausgrenzung, das zur materiellen Absicherung nach unten beiträgt.“ Sozialstaatliche Transferleistungen sowie Investitionen in soziale und öffentliche Infrastruktur tragen somit dazu bei, Ver-mögensungleichheit teilweise auszugleichen.

Deckel nach obenNichtsdestotrotz finde staatliche Umverteilung in Ös-terreich vor allem auf der Einkommensebene statt – Vermögen werde nur marginal besteuert. „Österreich ist diesbezüglich international unter den Schlusslich-tern zu finden“, so Fenninger. Die Sozialbarometer-Ergebnisse bestätigen, dass die ÖsterreicherInnen ebenfalls denken, dass Vermögenssteuern eine Maß-nahme zur Reduktion von Ungleichheit darstellen: 70 % fordern eine Steuer von einem Prozent auf Vermö-gen von 500.000 Euro. „Die ÖsterreicherInnen wis-sen, dass dem Land durch das weitgehende Fehlen von vermögensbezogenen Steuern Einnahmequellen entgehen. Es braucht daher nicht nur eine materielle Absicherung nach unten, sondern auch einen Deckel nach oben.“

Die wachsende Ungleichheit stelle eines der drin-gendsten sozialen und wirtschaftlichen Probleme dar, sagt der Direktor abschließend. Man müsse den Tatsachen in die Augen sehen und die Ursachen be-kämpfen.

www.volkshilfe.at/sozialbarometer

< Alle Infos

Die Volkshilfe fordert folgende Maßnahmen zur Umverteilung von Vermögen:

• Regelmäßige Erhebungen von Daten zur Ver-mögensverteilung in Österreich sowie jährliche Armutsberichte

• Keine Kürzungen der Mindestsicherung• Schließung von Steueroasen und Maßnahmen

gegen Steuerhinterziehung • Einführung einer Vermögenssteuer von einem

Prozent für Vermögen über 500.000 Euro• Einführung von Erbschafts- und Schenkungs-

steuern

< Forderungen

SOZIALE GERECHTIGKEIT

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OBERÖSTERREICH

Armut macht krank. Der Gesundheitszustand der Menschen in den so genannten unteren sozialen Schichten ist deutlich schlechter als jener bei Men-schen mit hohem Einkommen. Diese (Un)Gleichung gilt auch in Bezug auf die Sterblichkeitsrate. Das ist heute Realität in Österreich.

Arm ist demnach nicht nur, wer in Pappschachteln am Bahnhof übernachten, oder wer die Tage auf Parkbänken verbringen muss, sondern arm ist, wer am Alltagsleben nicht teilnehmen kann. 300.000 Menschen in Österreich haben zum Leben nicht mehr als 600 Euro im Monat zu Verfügung. Für diese Menschen bedeutet das häufig, dass sie abge-tragene Kleidung nicht ersetzen, die Wohnung nicht angemessen warm halten, geschweige denn uner-wartete Ausgaben tätigen können.

Das sind keine düsteren Zukunftsvisionen und auch keine Schreckensgespenster um Aufmerksamkeit zu erregen. Das sind Fakten, wie sie zum Beispiel von der „Armutskonferenz“ veröffentlicht werden. Wir dürfen uns beim Thema Armut nicht davon blen-den lassen, dass Österreich nach wie vor als eines der reichsten Länder der Erde gilt. Fünf Prozent der Spitzenverdiener in Österreich haben 45 Prozent des Gesamt-Brutto-Einkommens zur Verfügung. Und am unteren Ende der Skala werden diejenigen, die fast nichts haben, gegen diejenigen ausgespielt, die gar nichts haben. Stichwort Mindestsicherung. Sichtwort Oberösterreich, wo von einem definierten „MINDEST-Maß“ noch einmal etwas weggenommen worden ist.

Armut kann jeden von uns treffen. Das Risiko, durch die sozialen Maschen zu fallen ohne aufgefangen zu werden, hat sich erhöht. Armut macht krank, macht Stress, macht einsam und raubt vor allem Zukunft. Ein Viertel der Armutsbetroffenen in Österreich sind Kinder.

An den beiden Enden der Einkommens-Skala sitzen also oben die Millionäre und am unteren Ende jene, die am 20. jeden Monats kein Geld mehr haben und deren Familien sich dann nur noch von Nudeln aus der 10-Kilo-Billig-Packung ernähren. Und was ist mit dem Mittelstand, der sich auf der sicheren Seite wähnt? Die soziale Ungerechtigkeit betrifft uns alle

und geht uns alle etwas an. Wenn in einer Gesell-schaft die Gegensätze immer größer werden, gerät das Gleichgewicht ins Wanken.

Bei Gesprächen mit vielen Menschen und beim Be-obachten aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen, stelle ich fest, dass die Solidarität an allen Ecken und Enden zerbröselt. Der Zusammenhalt ist aber das verbindende Element in einer zivilisierten Gesell-schaft. Das ist für mich eine - wenn nicht die Defini-tion - von Fortschritt. Wenn in einem Land niemand auf der Strecke bleibt und alle Menschen am Alltags-leben teilnehmen können.

Wenn das Wirklichkeit werden und das starke Wort Solidarität nicht zum bloßen Lippenbekenntnis ver-kommen soll, dann werden wir nicht umhinkommen, dass jene die mehr haben, diejenigen unterstützen die wenig oder nichts haben.

Und da lasse ich es nicht gelten, dass diese Einstel-lung ein Angriff auf die braven und fleißigen Mitglie-der der Leistungsgesellschaft sei und auch nicht, dass diejenigen, die es nicht schaffen, selbst an ihrer Lage Schuld tragen würden. Es geht nicht um Schuld, es geht auch nicht darum, jemanden etwas wegzu-nehmen. Es geht um soziale Gerechtigkeit, um ein Miteinander und um ein Stück Lebensqualität für alle Menschen in Österreich.

Herzlich,Dr. Michael Schodermayr

Vorstand Volkshilfe OÖ

ARMUT MACHT KRANK Der Zusammenhalt in der Gesell-schaft zerbröselt an vielen Ecken und Enden

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www.volkshilfe.at

Hans Riedler (78) machte früh die Erfahrung, dass Arbeit nur identitätsstiftend sein kann, wenn sie zum Menschen passt. Getragen von seinem Engagement in der Katholischen Arbeiterjugend zog der gelernte Spengler von Oberweis nach Linz. „Ich bin stolz ein Arbeiterkind zu sein“, sagt Hans Riedler heute. Er holte die Matura in einer Abendschule nach und war danach unter anderem 15 Jahre lang als Mitarbeiter der Katholischen Arbeiterbewegung tätig.

1986 wechselte Hans Riedler vom Betriebsrat zum Chef als Leiter des Zentrums für junge Arbeitslose „B7“ und als Geschäftsführer der Bischöflichen Ar-beitslosenstiftung. Riedler war Anker und Stimme für Menschen ohne Arbeit und alle anderen, die ins sozi-ale Abseits gedrängt wurden.

„Jetzt wird aus dem Sozial-Lois der Sozial-Hans“, sagte Altbischof Aichern in seiner launigen Laudatio. Der Hans sei ein Menschenfreund und „er ist berühmt für seine Feste.“ Vor dem Feiern widmete Riedler sei-ne Auszeichnung „all jenen, die sich im Hintergrund jeden Tag engagieren und nicht im Scheinwerferlicht stehen.“

Gut 100 Gäste waren der Einladung der Volkshilfe in die Glimpfingerstraße gefolgt: Zum Soziallois gratu-lierten Hans Riedler unter anderem: Altbischof Maxi-milian Aichern, Michael Schodermayr, Vorsitzender der Volkshilfe Oberösterreich, Caritas-Direktor Franz Keh-rer, Volkshilfe-Landesgeschäftsführer Karl Osterberger und der stv. Arbeiterkammer-Direktor Franz Molterer.

OBERÖSTERREICH

Der erste Preisträger und Namensgeber des Sozial-Lois war der langjährige Volkshilfe-Ge-schäftsführer in Vöcklabruck - Alois Sattleder im Jahr 2003. Seither wandert der „Sozial-Lois“, ein Ebenbild des Namensgebers, gestaltet von der Keramik-Künstlerin Margit Feyerer-Fleischanderl alle drei Jahre von einem sozialen Zuhause zum Nächsten.

PreisträgerInnen bisher:Alois SattlederBrigitta MartinJosef FragnerJosef BauerMargit Scholta

< Info: Sozial-Lois

Altbischof Maximilian Aichern bei der Laudatio auf Sozial-Lois-Träger Hans Riedler

HANS RIEDLER: „ICH BIN STOLZ EIN ARBEITERKIND ZU SEIN“ Volles Haus in der Landesgeschäftsstelle in Linz: Hans Riedler wurde im Februar für sein soziales Engagement mit dem Sozial-Lois ausgezeichnet. Die Laudatio auf den Würdenträger hielt der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern.

Sozial-Lois-Träger Hans Riedler mit seinem Enkerl Michael (6) und Volkshilfe-OÖ-Vorsitzendem Michael Schodermayr

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Wir danken den nachfolgenden Firmen und Institutionen für einen Druckkostenbeitrag:Marktgemeinde Schlüßlberg, 4707 Schlüßlberg • Gemeinde

Überackern, 5122 Überackern • R. Riegler GmbH, 4020 Linz • Expert Königseder, 4850 Timelkam • Autohaus

Oberhauser GmbH- BMW Hyundai, 4822 Bad Goisern • Marktgemeinde Buchkirchen, 4611 Buchkirchen • Ge-

meinde St. Johann am Walde, 5242 St. Johann am Walde • Stadtgemeinde Laakirchen, 4663 Laakirchen • Kräutera-potheke Wartberg Mag. pharm. Waltraud Hackl, 4552 Wart-

berg • Stadtgemeinde Rohrbach- Berg, 4150 Rohrbach- Berg • Gemeinde Altschwendt, 4721 Altschwendt

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www.volkshilfe.at OBERÖSTERREICH

Seit drei Jahren kommt Sarah O. fast jede Woche ins Büro des FMB-Frauenzentrums Olympe in der Lin-zer Stockhofstraße. Betreuerin Aldijana Besic ist ihr Rettungsanker im oft schwierigen Alltag. Frau O. hat sechs inzwischen erwachsene Kinder. Eine Tochter leidet an schwerer Epilepsie, ist arbeitsunfähig und zu Hause bei der Mutter. Mehr schlecht als recht ma-növrierte sich die Familie durch die Tage. Kranken-hausrechnungen, Stromrechnungen, Betriebskos-tenabrechnungen – nichts davon konnte beglichen werden, die Schulden fingen an sich zu stapeln. Frau O. ließ wichtige Termine zur Verlängerung ihres Auf-enthaltstitels verstreichen und musste das Prozedere des Asylverfahrens zweimal durchlaufen. Finanzielle Unterstützung, die der Tochter zugestanden wäre, wurde nie beantragt. Aldijana Besic hörte zuerst ein-fach nur zu. Machte sich ein Bild und begann lang-sam das Leben der Familie zum Besseren zu wenden.

Sie vereinbarte Termine bei der Schuldnerberatung, beantragte die längst fällige erhöhte Familienbei-hilfe für die kranke Tochter, half der Mutter durchs Asylverfahren, immer mit viel Geduld und Aufmerk-samkeit. Heute haben sich die Wogen geglättet. Frau O. und ihre Tochter kommen finanziell gut über die Runden, die Asylfrage ist geklärt und die Entschul-dung läuft. Frau O.s Geschichte ist nur eine von über 200 Frauengeschichten, die die vier Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums Olympe im Jahr hören. „Nicht immer sind die Probleme so umfassend wie bei Frau O. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die wir mit einem Telefonat oder einer Information aus der Welt räu-men können. Für die Frauen, die zu uns kommen, ist aber schon die Lösung dieser scheinbar so kleinen Probleme eine unglaubliche Erleichterung“, weiß Projektleiterin Sigrid Lamberg.

OLYMPE – VON FRAU ZU FRAU SEIT ÜBER 20 JAHREN Das Frauenberatungszentrum Olympe der Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreunng ist seit über 20 Jahren eine wichtige Anlauf-stelle für alle Frauen mit einer Fluchterfahrung. Egal ob sie erst wenige Wochen hier sind oder schon jahrelang in Österreich leben – bei den Kolleginnen von Olympe können die Frauen alle Probleme und Anlieg-en ansprechen und das in der Muttersprache.

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Gegründet vor über 20 Jahren als Notmaßnahme unter dem Namen „Frauen einer Welt“ ist das Frau-enzentrum inzwischen nicht mehr weg zu denken aus dem Angebot sozialer Anlaufstellen in Oberös-terreich. „Im Zuge des Jugoslawienkonflikts in den 1990er Jahren kamen erstmals tausende geflüchtete Frauen nach Oberösterreich. Zumeist ohne ihre Män-ner, viele von ihnen waren traumatisiert oder wurden sexuell missbraucht und lebten in den rasch errich-teten Flüchtlingsunterkünften unter widrigsten Be-dingungen. Als erste Anlaufstelle für Probleme, egal ob psychische oder ganz handfeste organisatorische, wurde das Projekt „Frauen einer Welt gegründet“, erinnert sich Christian Schörkhuber, Geschäftsführer der Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung.

Das inzwischen umbenannte Projekt hat heute eine wesentlich breitere Zielgruppe und wendet sich an alle Frauen mit einem Migrationshintergrund. Haupt-augenmerk der Beratungen sind auch nicht mehr die Traumaerfahrungen der Frauen, sondern praktische Hilfestellung im Alltag. Beraten wird wenn möglich in der Muttersprache der Klientinnen. „Dass die Frauen bei uns ihre Sprache sprechen können, ist für viele eine große Erleichterung. Persönliche Probleme las-sen sich in der Muttersprache einfach besser auf den Punkt bringen. Wir achten zudem sehr darauf, einen geschützten Raum zu bieten. Frauen können bei uns ihre Sorgen und ihren Frust ein Stück weit abladen. Das bedeutet auch, dass mitgekommene Ehemänner oder erwachsene Söhne von uns gebeten werden draußen Platz zu nehmen. Das ist für viele Männer, aber auch für die Frauen, eine neue Situation – mit uns aber nicht verhandelbar,“ lächelt Claudia Ziehengraser, die das Beratungsangebot Olympe in Haid anbietet.

Neben den Beratungen bietet das Projekt zahlreiche Veranstaltungen für die Frauen an. So stand das ver-

gangene Jahr unter dem Motto „Frauengesundheit“. Zudem gab es einen Workshop, der Kreativität, poli-tische Bildung, soziale Infos und einen Deutschkurs miteinander verband. „Ziel ist es den Frauen Themen näherzubringen, mit denen sie sich sonst wohl nicht in dieser Genauigkeit beschäftigen würden. Außer-dem ist es uns wichtig Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten,“ ergänzt Sigrid Lamberg. Im Sinne dieser Vernetzung wurde auch eine Veranstaltungsreihe mit der Linzer Volkshochschule erarbeitet. Unter dem Motto „Frauenleben Heute“ stehen dieses Jahr Frau-en auf der Flucht im Mittelpunkt.

Das Beratungsangebot von Frauen für Frauen ist seit über 20 Jahren eine wichtige Anlaufstelle und auch wenn sich die Herkunftsländer der Frauen verändert haben, die Bedürfnisse nach Hilfe und Unterstützung sind aktuell wie nie.

OBERÖSTERREICH

Olympe ist ein Frauenberatungsprojekt des Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreu-ung.Zielgruppe: Alle Frauen mit Migrationshinter-grund egal in welchem Stadium des Asylverfah-rens.Angeboten wird Beratung zu allen Lebensbe-langen: Finanzen, rechtliche Beratung, Hilfe bei Ansuchen und Behördengängen, Arbeitsplatzsu-che, Wohnungssuche, ErziehungBeraten wird in folgenden Sprachen: deutsch, englisch, französisch, türkisch, bks.Bürostandorte: Linz, Haid, Vöcklabruck (in Kürze)Kontakt: Sigrid Lamberg (Projektleitung), Stockhofstraße 40, 4020 Linz, Tel: 0732 60 30 99 54email: [email protected]

< Olympe ganz kurz

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Es ist das Lieblingslied von Anna Heissl: Die Eben-seer Hymne „Kloane Häuserl in der Höh“‘. Zum 101. Geburtstag am 9.März sangen zur Freude der rüstigen Ebenseerin alle Geburtstagsgäste laut und fröhlich dieses Volkslied. Unter den Gratulantinnen und Gratulanten Angehörige, Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnanlage sowie das Pflegepersonal der Volkshilfe. Als Geburtstagsessen hatte sich Anna Heissl Bratwürstel mit Erdäpfelschmarrn und Sauer-kraut gewünscht. Dieser Wunsch ging in Erfüllung.

Bis in den späten Nachmittag hinein wurde gefeiert. Getreu dem Motto von Anna Heissl: „Nicht jammern, sondern lachen und fröhlich sein.“

Seit 15 Jahren gibt es mittlerweile das betreubare Wohnen der Volkshilfe OÖ in Ebensee. Die Einrich-tung bietet für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur barrierefreie Wohnungen, sondern auch eine fixe Ansprechperson im Haus und jede Menge gemeinsame Aktivitäten und Festivitäten.

DER 101. GEBURTSTAG mit Bratwürstel, Sauerkraut und Ebenseer Hymne

Anna Heissl mit der zuständigen Sozialbetreuerin der Volkshilfe, Ursula Nehuber

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Der Shop war voll und viele Gäste lobten die helle und freundliche Atmosphäre des Geschäfts. Zur Eröffnung kamen langjährige Partner der Volkshil-fe Shops: Landesrat Rudi Anschober (Grüne), AMS-Landes-Geschäftsführer Gerhard Straßer, die Lin-zer SP-Stadträtin Karin Hörzing und als Hausherr und Gastgeber Volkshilfe-Vorsitzender Michael Schodermayr.

Bei Musik und Brötchen kauften die Besucher der Eröffnungsfeier auch gleich fleißig ein. Von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr können gebrauch-te Möbel, Kleidung, Spielzeug, Bücher und mehr zu besonders günstigen Preisen erstanden werden. Shopleiterin Silvia Weber und ihr Team tragen viel zur Wohlfühl-Atmosphäre im Shop bei. Apropos Wohlfühl-Klima: Der Shop ist Klimabündnis-Betrieb, die entsprechende Urkunde wurde im Zuge der Er-öffnung offiziell überreicht.

Die Linzer Stadträtin Karin Hörzing sprach bei der Eröffnung von einer „Win-win-win-Situation“. Die Volkshilfe-Shops stehen allen Menschen offen. Die Kundinnen und Kunden profitieren von besonders günstigen Preisen. Dazu werden im Shop Ebelsberg mit Unterstützung des Arbeitsmarkt-Service (AMS) Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet. Und mit gebrauchten, wiederaufbereiteten Waren werden Ressourcen geschont und wird der Lebens-zyklus von Produkten verlängert.

Landesrat Rudi Anschober wünschte „gute Geschäf-te“. Volkshilfe-Vorsitzender Michael Schodermayr sprach von einer „sinnvollen Einrichtung im Kampf gegen Armut und zudem wird hier dem Trend der Wegwerfgesellschaft etwas entgegengesetzt.“

Der Shop trägt zusätzlich die Bezeichnung ReVital. Dahinter verbirgt sich ein landesweites Vorzeige-

IMMER EIN EINKAUF MIT GEWINN: NEUER VOLKSHILFE-SHOP IN EBELSBERG Der neue und insgesamt 17. Volkshilfe Shop wurde, am 1. März, offiziell im Linzer Stadtteil Ebelsberg eröffnet.

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v.l.n.r.: Übergabe der Klimabündnis-Urkunde: Umweltlandesrat Rudi Anschober, Klimabündnis-Regionalstellenleiter Norbert Rainer, Volkshilfe-OÖ-Vorsitzender Michael Schodermayr und Martin Zwicker, Geschäftsführer der Volkshilfe Arbeitswelt GmbH

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projekt für ganz Europa. Im Zusammenspiel mit dem Land OÖ, den Abfallverbänden und den Altstoffsam-melzentren (ASZ) werden gebrauchsfähige Produkte

aus dem Abfall gerettet, überprüft und für die weitere Nutzung fit gemacht.

Im Volkshilfe Shop Ebelsberg ist die Auswahl groß und die Preise sind klein

Die ersten KundInnen begutachten die Waren

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„Als ich im Sommer 2015 erfahren habe, dass ju-gendliche Flüchtlinge bei uns im Ort untergebracht sind, wollte ich helfen. In die Situation der Buben konnte ich mich einfühlen. Sie kamen alleine in ein fremdes Land, waren unsicher und unglücklich. Viele von ihnen hatten als Kinder schon Schlimmes erlebt. Ich wollte gerne einem Jugendlichen die Möglichkeit geben, in meiner Familie zu erfahren, wie wir in Ös-terreich leben. So kann Integration am besten funkti-onieren. Als Patin habe ich mich verpflichtet, mindes-tens eine Stunde in der Woche mit dem Jugendlichen zu verbringen. So lernte ich Ali kennen und wir waren uns von der ersten Stunde an sympathisch. Inzwi-schen gehört er für mich zu meiner Familie und un-sere Beziehung ist für beide Seiten sehr bereichernd“, erzählt die engagierte Kremsmünsterin.

Bei den gemeinsamen Aktivitäten steht für Renate und Ali Lernen gerade an erster Stelle. Ali bereitet sich auf den Pflichtschulabschluss vor und Renate hilft ihm da-bei sehr intensiv: „Dienstag ist unser Tag, da kommt Ali zum Mittagessen. Manchmal kochen wir gemeinsam und den Nachmittag verbringen wir mit Lernen, Kaffee trinken und Gesprächen über Gott und die Welt. Mein Patensohn ist sehr interessiert an unserer Kultur und Religion, da haben wir schon viel Gemeinsames ent-deckt. Wenn es Alis Stundenplan erlaubt, steht dann am Dienstagabend noch ein gemeinsames Fußballtrai-ning mit meinem Mann auf dem Programm.“

Für Ali, der im Jugendwohnprojekt „Change“ der Volkshilfe lebt, ist Familie Doppringer ein wichtiger Anker geworden: „Wenn ich zu Renate gehe, dann

EINE ZWEITE MAMA FÜR ALI Ali Akbari ist 17 Jahre alt und alleine aus seiner Heimat Afghanistan geflohen. Er sagt selbst, dass er zwei Mamas hat. Eine lebt in Afghani-stan, eine in Kremsmünster. Renate Doppringer hat sich vor eineinhalb Jahren dazu entschlossen, Patin für einen sogenannten UMF, also einen unbegleiteten, minderjährigen Flüchtling, zu werden. Inzwischen ist Ali ein Teil ihrer Familie.

Renate und Ali verbringen viel Zeit mit gemeinsamem Lernen

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gehe ich zu meiner Familie, bei ihr fühle ich mich zu Hause. Sie nimmt mir viele Sorgen ab und es macht mir viel Spaß, wenn wir etwas zusammen unterneh-men. Renate hilft mir auch beim Lernen, das ist sehr wichtig. Ich habe nämlich Pläne für meine Zukunft in Österreich und sie sagt mir, was ich tun muss, um meine Ziele zu erreichen. Es ist gut, wenn man in Österreich jemanden gefunden hat, zu dem man gehört.“ Seine Ziele verfolgt der 17-jährige Ali sehr gewissenhaft. Er ist seit eineinhalb Jahren beim Ju-gendrotkreuz, hilft einmal pro Woche im örtlichen Kindergarten mit und träumt davon, Rettungssanitä-ter zu werden.

Renate Doppringer: „Habe meine Entscheidung nie bereut“

Rosa Rumetshofer, Freiwilligenkoordinatorin der Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreu-ung freut sich über jede Patenschaft, die sie für ihre jugendlichen, aber auch erwachsenen Flüchtlinge organisieren kann: „Der Wert solcher Freundschaf-ten ist unschätzbar. Die Jugendlichen, Erwachsenen und Familien, die zu uns kommen, haben alle Wur-zeln verloren, sind fremd in einem für sie oft völlig unverständlichen Land und mit tausend kleinen All-tagsproblemen konfrontiert. Obwohl unsere Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter natürlich erste Ansprech-personen sind, können sie echte Freundschaften

nicht ersetzen und solche entstehen fast immer bei unseren Patenprojekten. Viele Patinnen und Paten wissen gar nicht wie sehr sie das Leben der Men-schen zum Besseren wenden, einfach nur durch ein paar Stunden ihrer Zeit.“

Renate Doppringer hat ihre Entscheidung, Patin zu werden, nie bereut: „Zu sehen, dass Alis Integration immer mehr gelingt, dass er sich zu einem kritischen jungen Mann entwickelt, der europäische Werte ver-tritt, ohne seine Wurzeln zu verleugnen, macht mich sehr stolz. Ihn auf diesem Weg ins Erwachsenwerden zu begleiten, ist eine wunderbar bereichernde Erfah-rung für mich.“

Die Volkshilfe ist immer auf der Suche nach Men-schen, die wie Renate bereit sind eine Patenschaft zu übernehmen. „Wir freuen uns, wenn noch mehr Men-schen den Flüchtlingen einen kleinen Teil ihrer Zeit schenken“, so Rosa Rumetshofer.

OBERÖSTERREICH

Sie interessieren sich für eine Patenschaft? Wen-den Sie sich anRosa RumetshoferE-Mail: [email protected].: 0676 / 8734 7085

< Nähere Infos

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www.volkshilfe.at OBERÖSTERREICH

„Für die Bewohnerinnen und Bewohner des betreu-ten Wohnens „Wohnoase“ in Freistadt wurde von uns ein Einkaufsfahrtendienst angeboten, der nur mit dem zusätzlichen Einsatz von Freiwilligen machbar ist. Als wir wieder einmal auf der Suche nach Helfer-innen und Helfern waren, ist die Idee geboren den Sozialmarkt um Unterstützung zu bitten“, so Barbara Tröls. Herbert Stummer, Obmann des Sozialmarktes, war sofort bereit seine Fahrerinnen und Fahrer für den guten Zweck zu „verborgen“. Mit gutem Beispiel voran geht schon lange Zeit der Vorsitzende der Volkshilfe in Freistadt, Hans Affenzeller. Er ist Fahrer im Pool des Sozialmarktes und jetzt auch für die Se-niorinnen und Senioren unterwegs.

KOOPERATION MIT SOZIALMARKT ERLEICHTERT SENIORINNEN UND SENIOREN DEN ALLTAG „Gemeinsam ist besser“ - davon ist Barbara Tröls von der Volkshilfe in Freis-tadt überzeugt und organisierte zusammen mit dem Sozialmarkt in Freistadt einen freiwilligen Einkaufs-Fahrtendienst für Seniorinnen und Senioren.

Das FahrerInnen-Team des Sozialmarkts ist jetzt auchfür die Volkshilfe im Einsatz

Wir danken den nachfolgenden Firmen und Institutionen für einen Druckkostenbeitrag:ICS- Innovative Computersysteme, 4040 Linz • Auto- Rainer Ges.m.b.H & Co KG, 4600 Wels • JV Entsorgungs GmbH, 4813 Altmünster • Vialit Asphalt GmbH & Co. KG, 5280 Braunau am Inn • Gemeinde St. Roman bei Schärding, 4793 St. Roman

• Marktgemeinde Sierning, 4522 Sierning • Gemeinde Roitham, 4661 Roitham • Marktgemeinde Gunskirchen, 4623 Gunskirchen • Marktgemeinde Gramastetten, 4201 Gramastetten • Gemeinde Schlatt, 4690 Schwanenstadt •

Gemeinde Ohlsdorf, 4693 Ohlsdorf • A. Seufer- Wasserthal e. U., 4690 Schwanenstadt • Weiss Handels GmbH, 4040 Linz • Marktgemeinde Engelhartszell, 4090 Engelhartszell • Marktgemeinde St. Florian bei Linz, 4490 St. Florian • Gemeinde Krengl-bach, 4631 Krenglbach • Marktgemeinde Andorf, 4770 Andorf • Fa. Dipl. Ing. Alexander Kubai, 4780 Schärding • Gemeinde

Aurach am Hongar, Bgm. Staufer, 4861 Aurach am Hongar

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www.volkshilfe.at SPENDEN & HILFE

Frau Johanna Huber aus Niederneukirchen haben wir bedauerlicherweise erst über einen Notar kennen-gelernt. Sie bestimmte die Volkshilfe zusammen mit einigen anderen gemeinnützigen Organisationen als ErbInnen. Von Frau Ott und Frau Gassler, Frau Hubers liebevollen Betreuerinnen, Frau Templ, ihrer ehema-ligen Arbeitskollegin und heutigen Amtsleiterin der Gemeinde Niederneukirchen, und von Frau Hötz-manseder-Sommer, der Pfarrassistentin der Pfarre Niederneukirchen, erhielten wir Informationen über Frau Huber und ihren Lebensweg.

Stationen eines erfüllten LebensJohanna Huber wurde am 13. Oktober 1931 in Linz geboren und wuchs behütet mit ihrer Schwester Karoline Huber in Niederneukirchen auf. Die Eltern Johann und Theresia Huber betrieben eine kleine Schneiderei, wo sie nach der Schule das Schneider-handwerk erlernte. Bis 1965 arbeite sie im elterlichen Betrieb mit. Als Ihr Vater schwer erkrankte und den Betrieb nicht mehr weiterführen konnte, entschied sie sich gegen die Fortführung des Betriebes und wechselte im Jahr 1965 als Sekretärin ins Gemeinde-amt ihrer Heimatgemeinde. Im Zuge ihrer beruflichen Weiterbildung legte sie die Beamtenprüfung und

auch die Standesbeamtenprüfung mit Erfolg ab.

Frau Huber war eine Frau, die sich für viele Themen interessierte, vor allem für Politik, ihren eigenen Gar-ten und ihre große Leidenschaft: Städte- und Kultur-reisen. Und sie hatte einiges zu erzählen. In der Pen-sion reiste Frau Huber fast jedes Jahr gemeinsam mit Ihrer Schwester durch die Städte Europas. Auch die gemeinsame Ferienwohnung in Bad Ischl war für die beiden eine besondere Freude und ein Lieblingsort. Solange es Frau Hubers Gesundheitszustand erlaub-te, unternahm sie zusammen mit ihrer Schwester so manche Wanderung in den Ischler Bergen.

Aber wie in jedem Leben gab es auch schwere Be-lastungen. Frau Huber übernahm neben ihrem Beruf die Pflege ihrer Eltern, bevor diese 1967 und 1970 verstarben. Danach lebte sie allein und zurückgezo-gen im Haus Ihrer Eltern. Sie war ein introvertierter Mensch, sehr umsichtig und hilfsbereit, loyal und kollegial und immer bedacht auf ihre Selbstständig-keit. Glücklich war sie in der Gemeinschaft mit ihrer Schwester und als diese starb, versuchten Frau Ott und Frau Gassler ihren großen Schmerz und die Ein-samkeit zu mindern.

HOFFNUNG FÜR ANDERE MENSCHEN Immer wieder erhalten wir Testamentsspenden von Menschen, die der Volkshilfe nahe standen. Umso überraschender sind testamentarische Verfügungen von Verstorbenen, die wir erst über einen Notar kennen-lernen. Wir haben uns auf die Suche gemacht, um eine dieser beson-deren SpenderInnen kennenzulernen und in Dankbarkeit zu würdigen.

Frau Johanna Huber an ihrem 85. Geburtstag

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SPENDEN & HILFE

29.5.2017 Veranstaltung in Wien Ort: Refektorium der Salvatorianer, 1010 Wien, Habsburgergasse 12, MichaelerkircheRahmenprogramm: Michaelerkirche: Führung durch die Highlights der Michaelerkirche und anschließend Informationsvortrag mit Notar Dr. TschugguelZeit: 16:00Anmeldung per E-Mail an: [email protected] oder telefonisch unter 0676 / 83 402 221

30.5.2017 Veranstaltung in KlagenfurtOrt: Europahaus Klagenfurt, Reitschulgasse 4Rahmenprogramm: Stadtgalerie Klagenfurt: Führung durch die Ausstellung „Ordnung und Obsession“ und anschließend Informationsvor-trag mit Notarsubstitutin Mag. Katharina HaidenZeit: 15:45Anmeldung per E-Mail an: [email protected] oder telefonisch unter 0463 / 32495

31.5.2017 Veranstaltung in GrazOrt: Glockenspielhaus, Glockenspielplatz 4Rahmenprogramm: Führung durch das Diö-zesanmuseum Graz und anschließend Infor-mationsvortrag mit Notarsubstitutin Dr. Astrid Leopold Zeit: 15:45Anmeldung per E-Mail an: [email protected] oder telefonisch unter 0676 / 8708 31002

8.6.2017 Veranstaltung in WienOrt: Museum moderner Kunst Wien, Museums-quariter, Lounge des mumokRahmenprogramm: Führung durch die aktuelle Ausstellung und anschließend Informationsvor-trag mit Notar Mag. Harald StockingerZeit: 15:45Anmeldung per E-Mail an: [email protected] oder telefonisch unter 0676 / 83 402 221

< Kommende Termine

Nach der Pensionierung wurde Frau Huber immer wieder krank und ihr gesundheitlicher Zustand ver-schlechterte sich allmählich. Durch ihre Probleme mit ihren Füßen kam sie in den letzten Lebensjahren selten außer Haus. Zwar war es Frau Huber bis zu-letzt möglich, mit Unterstützung im eigenen Haus zu leben und ihren Alltag selbstständig zu gestalten, aber die Angst vor der Hilflosigkeit und dem Verlust der Selbstständigkeit war tief verankert. Frau Huber verstarb am 8. Februar 2017 im 86. Lebensjahr. Wir danken ihr für ihre großzügige Testamentsspende und möchten an eine selbstständige und bescheide-

ne Frau erinnern, die etwas Großartiges hinterlassen hat – Hoffnung für andere Menschen.

Würdige ErinnerungViele Projekte der Volkshilfe, die zur Verbesserung der Lebenssituation von armutsbetroffenen Men-schen beitragen, können durch Zuwendungen aus Testamenten ermöglicht und fortgesetzt werden. Mit großer Dankbarkeit nehmen wir diese Unterstützun-gen an und versuchen in unserer täglichen Arbeit uns des erwiesenen Vertrauens würdig zu erweisen.

Danke Frau Johanna Huber!

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www.volkshilfe.at FLÜCHTLINGE

Das Volkshilfe-Projekt „Buddies for Refugees“, das Patenschaften zwischen engagierten Erwachsenen und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen er-möglicht, wurde am 9. März mit dem zweiten Platz des Nachhaltigkeitspreises „Der Gute Preis“ ausge-zeichnet. Der Preis wurde heuer zum zweiten Mal ge-

meinsam von Diakonie Österreich und Evangelischer Bank vergeben.

„Wir müssen jene stärken, die sich für das Gute ein-setzen, Gegenwind gibt es genug“, so Fenninger bei der Preisverleihung und bedankte sich bei der Diakonie und Direktor Michael Chalupka für die gute Idee zur Auszeichnung und bei Projektleiterin Doris Moravec.Ein großes Dankeschön ging auch an Brigitte Pra-chensky für die großartige Projekt-Unterstützung.

Insgesamt waren zehn Projekte nominiert, die nicht nur Menschen in Not helfen, sondern sich auch speziell sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit verpflichten. Den ersten Platz belegte das Projekt „MOMO- Wiens mobiles Kinderhospiz“, den dritten Platz die Initiative „Fremde werden Freunde“.

„BUDDIES FOR REFUGEES“ – 2. PLATZ BEI „DER GUTE PREIS“

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v.l.n.r.: Michael Chalupka, Direktor Diakonie Österreich, Erich Fenninger, Direktor Volkshilfe Österreich, Brigitte Prachensky,

Projekt-Unterstützerin, Silvia Zechmeister, Volkshilfe Wien, und Hans-Christoph Reese, Evangelische Bank Deutschland

Demenz ist eine Krankheit, die das Leben der Betrof-fenen und ihre Angehörigen stark verändert. Anders als ein Herzinfarkt schleicht sich die Demenz nahezu unbemerkt ein. Anfangs treten kleine Fehler auf. Ein Termin wird vergessen, ein Schlüssel geht verloren, ein Zimmer wird betreten und der Grund dafür ist nicht mehr bewusst. Der Beginn der Erkrankung wird von Betroffenen und Angehörigen leicht übersehen, da kleinere Unsicherheiten in der Merkfähigkeit bei jedem Menschen gelegentlich vorkommen.

Der Bedarf an Unterstützung für Betroffene und ihre Angehörigen ist durch die besonderen Herausforde-rungen, die Demenzerkrankungen mit sich bringen, groß. Finanziell und sozial benachteiligte Menschen können sich die oft notwendige Unterstützung und Beratung aber nicht leisten. Aus diesem Grund hat die Volkshilfe gemeinsam mit einer Stiftung den Fonds Demenzhilfe ins Leben gerufen. Seit März 2012 können Demenzerkrankte und/oder deren Angehöri-ge um eine einmalige finanzielle Unterstützung an-suchen. Mit dieser Unterstützung können beispiels-weise Betreuungsstunden oder spezielle Beratungen finanziert werden.

In den vergangenen vier Jahren wurden 544 An-suchen für Einzelfall-Unterstützungen mit einem

durchschnittlichen Betrag von rund 331,- Euro durch den Fonds Demenzhilfe Österreich gefördert. Sie möchten ebenfalls um Unterstützung aus dem Fonds Demenzhilfe Österreich ansuchen? Gerne klären wir Sie über die Förderrichtlinien auf und stellen Ihnen das Antragsformular zu!

DEMENZ GEHT UNS ALLE AN! Wir unterstützen Betroffene mit unserem Demenzhilfe-Fonds

Tel: 01 / 4026209E-Mail: [email protected]/fondswww.volkshilfe.at/demenzhilfe

< Alle Infos

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Im Februar 2017 startete das Volkshilfe-Rahmenpro-gram „SEED“ in eine zweite Phase. Zu diesem Zweck kamen alle ProjektpartnerInnen, mit der die Volkshil-fe direkt vor Ort zusammenarbeitet, zu einem Kick-off-Meeting nach Wien. Zwischen 14. und 17. Februar wurden die Strategien und Aktivitäten für die kom-menden drei Jahre unter Beisein der Austrian Deve-lopment Agency (ADA), der Fördergeberin, verfeinert und festgelegt. Aufgrund des großen Erfolgs der ers-ten Phase von SEED in den Jahren 2014-2016 wurde das Budget für die zweite Phase auf 1.250.000 Euro angehoben, wobei die ADA eine Million Euro und die Volkshilfe 250.000 Euro zur Verfügung stellen.

Weiterhin steht der Arbeitsmarktzugang von Frauen und Jugendlichen im Mittelpunkt der Bemühungen der Volkshilfe und ihrer lokalen PartnerInnenorganisa-tionen in Albanien, Kosovo und Serbien. Eine wesent-liche Säule des Erfolgs stellt aber auch die von Anfang an erfolgte Einbeziehung der einzelnen Gemeinden und Ministerien dar. Ohne deren Unterstützung wäre es nicht möglich, unsere arbeitsmarktrelevanten Be-rufsbildungsmaßnahmen anzubieten und umzusetzen. Eine enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftstreibenden einerseits und Berufsschulen andererseits komple-mentieren das Programm mit allen relevanten Akteu-ren des arbeitsmarktpolitischen Spektrums.

Die Ziele von „SEED Step II“ in aller Kürze:• Eine erhöhte Beschäftigungsfähigkeit (employabili-

ty) von Frauen und Jugendlichen;• Verbesserte Möglichkeiten am Arbeitsmarkt und

in selbständigen Erwerbstätigkeit –unter angemes-senen Arbeitsbedingungen auf der Basis von Ge-schlechtergleichstellung;

• Zusammenarbeit zwischen lokalen Regierungen, Wirtschaft und Unternehmen zu beschäftigungspo-litischen Themen;

• Gestärkte PartnerInnenorganisationen durch trans-nationale Kooperationen und den Transfer von Wis-

sen und Fertigkeiten zur Bildung aktiver nachhalti-ger PartnerInnenschaften mit Unternehmen, loka-len Regierungen und anderen Institutionen;

Um diese Vorhaben zu erreichen wurden unsere Begünstigen in zwei Zielgruppen eingeteilt:Einerseits unsere PartnerInnenorganisationen und deren MitarbeiterInnen und andererseits die jewei-ligen Zielgruppen in den Ländern Albanien, Kosovo und Serbien, somit mindestens 58 MitarbeiterInnen lokaler Gebietskörperschafen und öffentlicher Ein-richtungen, 32 Berufsbildungszentren/Schulen und 640 ihrer SchülerInnen. Weiters die mehr als 2.000 Unternehmen, die in dieser Region angesiedelt sind. Letztendlich werden beschäftigungslose Menschen in all jenen Regionen profitieren, in welchen lokale Arbeitsmarkt-Partnerschafen (LAPs) durch das „SEED Step II“-Programm ins Leben gerufen werden. Das Programm legt besonderen Wert darauf, dass Frauen und Männer gleichberechtigt Zugang zu Programm-aktivitäten erhalten und gleichermaßen von den Pro-grammresultaten profitieren.

Direkte Begünstigte werden im Bereich Tourismus 60 Betriebe sowie mehr als 100 Einzelpersonen sein. Zwölf Gemeinden profitieren direkt von der Umset-zung. Bezogen auf Schulen werden elf LehrerInnen und 240 SchülerInnen direkt begünstigt sein, von denen 50 zusätzlich Praktika machen werden. „SEED Step II“ wird 30 Personen in die Selbstständigkeit helfen.

INTERNATIONALE HILFE

„SEED STEP II“ GESTARTET Volkshilfe-Ausbildungs- und Beschäftigungsprojekt in Albanien, Kosovo und Serbien geht in die zweite Runde.

www.facebook.com/SEEDstep2

< Alle Infos

SEED-ProjektpartnerInnen beim großen Kick-off-Meeting in Wien.

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FÖRDERER

Die Idee zum „Social Active Day“ hatte 2011 Dr. Gün-ter Geyer, Generaldirektor des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der führenden Versicherungsgruppe, der Vienna Insurance Group (VIG). Im Rahmen dieser konzernweiten Initiative steht allen Mitarbeitern, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, ein Arbeitstag zur freien Verfügung. Der „Social Active Day“ findet in Österreich sowie in jenen Ländern statt, in denen der Konzern vertreten ist, wie unter anderem in der Slowakei, Polen, der Tschechi-schen Republik, in Rumänien und in Albanien.

Miteinander und füreinanderEine Teilnahme am „Social Active Day“ bedeutet, Hilfsbedürftigen einen Tag lang Zeit, Wissen, Zu-hören, Hilfe und Unterstützung zu schenken. Die Bandbreite der Aktivitäten am „Social Active Day“ ist breit gefächert, von der Mithilfe im Sozialmarkt, Suppenausgabe, Betreuung älterer Menschen oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen bis hin zur Gartenarbeit, Basteln oder der Arbeit mit sozial schwachen oder benachteiligten Kindern. In Öster-reich wurden 2016 unter anderem auch Einrichtun-gen der Volkshilfe Österreich unterstützt.

SOCIAL ACTIVE DAY Rund 4.400 Mitarbeiter der Vienna Insurance Group (VIG) aus 22 Ländern nahmen 2016 am „Social Active Day“ teil und waren einen Tag lang im Dienst der guten Sache unterwegs.

Der Wiener Städtische Versicherungsverein ist Hauptaktionär der Vienna Insurance Group (VIG), einer der größten börsennotierten, international tätigen Versicherungskonzerne in Zentral- und Osteuropa (CEE). Der Konzern mit Sitz in Wien ist mit rund 50 Versicherungsgesellschaften in 25 Ländern tätig und beschäftigt rund 23.000 Mitarbeiter.

Der Wiener Städtische Versicherungsverein un-terstützt den Konzern in allen kulturellen und so-zialen Belangen. Dabei wird großer Wert auf den grenzüberschreitenden Kulturaustausch gelegt, der Platz und Freiräume für die kulturelle Ent-faltung schafft. Im Rahmen von Kooperationen und Initiativen werden gezielt die Tätigkeiten von sozial aktiven Organisationen, vor allem in jenen Ländern Zentral- und Osteuropas, in denen die Vienna Insurance Group tätig ist, unterstützt.

www.wst-versicherungsverein.at

< Weitere Informationen

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VIG-Mitarbeiter beim gemeinsamen Kochen im Sozial betreuten Wohnhaus Franziska Fast in Wien

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„Soziales Engagement und Solidarität sind wesentliche Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur. Mit dem ‚Social Active Day‘ wird die soziale Verantwortung, die wir gegenüber der Gesellschaft

wahrnehmen, auch von unseren Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern gelebt.“ – Dr. Günter Geyer, Generaldirektor des Wiener

Städtischen Versicherungsvereins

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Eine Mitarbeiterin der Wiener Städtischen Versicherung an „ih-rem“ „Social Active Day“ in einer Wiener Tagesstätte für Senioren

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www.volkshilfe.at ÜBER UNS

408.000 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren sind in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Die Volkshilfe tritt dafür ein, dass jedes Kind alle Chan-cen bekommt, um seine individuellen Träume zu ver-wirklichen. Bereits zum dritten Mal machen wir daher um die Weihnachtszeit mit einer eigenen Kampagne auf das Thema Kinderarmut in Österreich aufmerksam.

Teilhabe ermöglichen!Das Kampagnen-Sujet zeigte ein Kind, das den Schritt heraus aus dem Grau der Armut hinein in die Bunt-heit der gesellschaftlichen Teilhabe macht. Die Zu-kunft des Kindes soll nicht durch Armut und Ausgren-zung eingeschränkt, sondern durch die Chance auf ein gelingendes Leben gefördert werden. Die Bot-schaft: „Wenn ich groß bin werde ich glücklich.“ Das Sujet war auf vielen Plakatflächen in ganz Österreich zu sehen. Zusätzlich wurden TV- und Hörfunkspots, Online-Banner und Poster eingesetzt.

Dankeschön!Wir danken gewista, Bank Austria, T-Mobile, media.at und dem Wiener Städtische Versicherungsverein für die Unterstützung.

WENN ICH GROSS BIN WERDE ICH... Volkshilfe-Kinderarmutskampagne 2016 erfolgreich abgeschlossen.

Wenn auch Sie dazu beitragen wollen, dass Kin-der ihre Träume verwirklichen können, freuen wir uns über Ihre Spende.IBAN: AT 77 6000 0000 0174 0400 oderonline auf www.volkshilfe.at/onlinespenden

< Ihre Spende hilft!

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Österreichische Post AG / P.b.b, GZ 05Z036106 SErscheinungsort, Verlagspostamt 4800 Attnang-Puchheim - Titel: VolkshilfeRetouren an Postfach 555, 1008 Wien

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