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Sozialpsychologie 1 Selbst und Selbstwert Sozialpsychologie 1 Selbst und Selbstwert William James (1890): Das Selbst ist ein Strom des Bewusstseins. Das „Ich“ kann durch Reflexion erkennen, wie es funktioniert JEDOCH: Greenwald (1980): Personen rekonstruieren, wie sie sind, ohne sich über den Prozess bewusst zu sein. Die Wahrnehmung des Reflexionsprozesses ist selten akkurat (Nisbett & Wilson, 1977) Sozialpsychologie 1 Selbst und Selbstwert Mead (1934): Wir nehmen uns wie durch einen Spiegel wahr (wir sind uns selbst ein Objekt der Betrachtung = looking- glass self)) Folgerung: Korrelation zwischen eigener Sichtweise und fremder Sichtweise sollte hoch sein. Empirische Überprüfung durch Shrauger & Schoeneman (1979) => Personen sahen sich nicht so, wie sie von anderen gesehen wurden, sondern wie sie dachten, von anderen gesehen zu werden. Sozialpsychologie 1 Selbst und Selbstwert Tice (1992): Öffentlich durchgeführtes Verhalten hat mehr Einfluss auf die Selbstbewertung als privat durchgeführtes Verhalten Vpn mussten entweder ein Verhalten zeigen, das emotionale Stabilität ausdrückt oder situative emotionale Variabilität (emotional responsiveness). Kontrollgruppe sollte sich athletisch darstellen.

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  • Sozialpsychologie 1

    Selbst und Selbstwert

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    William James (1890): Das Selbst ist ein Strom desBewusstseins. Das „Ich“ kann durch Reflexion erkennen,wie es funktioniert

    JEDOCH: Greenwald (1980): Personen rekonstruieren, wiesie sind, ohne sich über den Prozess bewusst zu sein.

    Die Wahrnehmung des Reflexionsprozesses ist selten akkurat(Nisbett & Wilson, 1977)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Mead (1934): Wir nehmen uns wie durch einen Spiegel wahr(wir sind uns selbst ein Objekt der Betrachtung = looking-glass self))

    Folgerung: Korrelation zwischen eigener Sichtweise undfremder Sichtweise sollte hoch sein.

    Empirische Überprüfung durch Shrauger & Schoeneman(1979) =>

    Personen sahen sich nicht so, wie sie von anderen gesehenwurden, sondern wie sie dachten, von anderen gesehen zuwerden.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Tice (1992): Öffentlich durchgeführtes Verhalten hat mehr Einfluss aufdie Selbstbewertung als privat durchgeführtes Verhalten

    Vpn mussten entweder ein Verhalten zeigen, das emotionale Stabilitätausdrückt oder situative emotionale Variabilität (emotionalresponsiveness). Kontrollgruppe sollte sich athletisch darstellen.

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Kenny & DePaulo (1990, 1993):Wir sind uns im generellen darüber nicht bewusst, was andere Personen

    über uns denken.

    Versuch:

    48 Personen in 6-Personen-Gruppen

    3 Interviewer zur selben Zeit.

    Vp wurden über bestimmte Themen interviewt, danach:

    Selbstbeschreibung und Meinung, wie man glaubt, von den Interviewerngesehen zu werden.

    -> Korrelation von r=.22 (!)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    7. Meine Vorstellungen und Gedankendrehen sich häufig um mich selbst.

    6. Mich beschäftigt oft, wie ich michanderen gegenüber geben soll.

    5. Ich denke viel über mich nach.

    4. Ich brauche einige Zeit, bis ich inungewohnten Situationen meineSchüchternheit überwinde.

    3. Mir ist im allgemeinen nur wenigvon dem bewusst, was in mir vorgeht.

    2. Ich mache mir oft Gedanken über dieArt, wie ich mich verhalte.

    123451. Ich versuche immer, mir ein klaresBild von mir selbst zu machen.

    Trifftüberhauptnicht zu

    Triffteher nichtzu

    Trifft wedernoch zu

    Trifft

    eherzu

    Trifft vollund ganz zu

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Trifftüberhauptnicht zu

    Trifft ehernicht zu

    Trifftwedernoch zu

    Trifft

    eher zu

    Trifft vollund ganz zu

    14. Ich bin gewöhnlich sehr bemüht,einen guten Eindruck zu machen.

    13. Im allgemeinen beachte ich meineinneren Gefühle genau.

    12. Es fällt mir leicht, mit Fremdenins Gespräch zu kommen.

    11. Ich fühle mich befangen wegenmeines Aussehens.

    10. Ich werde sehr leicht verlegen.

    9. Intensive Selbstbeobachtungensind mir ausgesprochen fremd.

    123458. Es fällt mir schwer zu arbeiten,wenn mir jemand zusieht.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Trifftüberhauptnicht zu

    Trifft ehernicht zu

    Trifft wedernoch zu

    Trifft

    eher zu

    Trifft vollund ganz zu

    20. Ich nehme Schwankungen in meinerStimmung immer sofort wahr.

    19. Mich beschäftigt, was andere Leutevon mir denken.

    18. Mir ist manchmal, als ob ich michselbst von irgendwo außerhalb beobachte.

    17. Bevor ich aus dem Haus gehe, sehe ichschnell noch einmal in den Spiegel.

    16. Wenn ich vor einer Gruppe sprechenmuss, ist mir sehr unbehaglich zumute.

    1234515. Ich prüfe ständig, was die Motive fürmein Verhalten sind.

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Trifftüberhauptnicht zu

    Trifft ehernicht zu

    Trifft wedernoch zu

    Trifft

    eher zu

    Trifft vollund ganz zu

    23. Größere Gruppen von Menschenmachen mich nervös.

    22. Wenn ich mich in eine Aufgabevertiefe, ist mir klar bewusst, wiedabei meine Gedanken ablaufen.

    1234521. Gewöhnlich bin ich mir meineräußeren Erscheinung bewusst.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Auswertung:

    Private Selbstaufmerksamkeit:

    1, 3 (umpolen!), 5, 7, 9 (umpolen!), 13, 15, 18, 20, 22

    Öffentliche Selbstaufmerksamkeit:

    2, 6, 11, 14, 17, 19, 21

    Soziale Ängstlichkeit:

    4, 8, 10, 12 (umpolen!), 16, 23.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Messung der Selbstaufmerksamkeit(Fenigstein, Scheier & Buss, 1975, dt. Filipp & Freudenberg, 1989):

    1. Private Selbstaufmerksamkeit: Beschäftigung mit Aspekten desSelbst, die nur für die eigene Person zugänglich sind (z.B.:Gefühlszustände, Körpersensationen, Meinungen und Einstellungen)

    2. Öffentliche Selbstaufmerksamkeit: Aspekte, die auch anderenPersonen zugänglich sind (z.B. äußere Erscheinungsform,Sozialverhalten, etc.)

    3. Soziale Ängstlichkeit: Besorgnis über die Wirkung der eigenenPerson

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstaufmerksamkeit:

    Manche Menschen denken öfter und länger über sich selbstnach als andere.

    Im Zustand der Selbstaufmerksamkeit werden Diskrepanzenzwischen Ist- und Soll-Zustand (zwischen Ergebnis undZiel, Leistung und Anspruch, Verhalten und Einstellung)besonders intensiv erlebt.

    ! starke, unangenehme Gefühle werden hervorgerufen.

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    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Die Selbstdiskrepanztheorie von Higgins (1989):

    3 Arten von Selbstbildern:

    • Das tatsächliche Selbst: Wie man ist.

    • Das ideale Selbst: Wie man sein möchte; entsprichtWünschen und Hoffnungen.

    • Das geforderte Selbst: Wie man sein sollte; geht aufPflichten und soziale bzw. moralische Normen zurück.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Weitere Differenzierung in die Standpunkte:• eigener Standpunkt

    • Standpunkt wichtiger anderer Personen

    Dadurch entstehen 6 Arten von Selbstbildern:(1) Tatsächlich/selbst: Wie man sich selbst sieht(2) Tatsächlich/fremd: Wie man glaubt, von anderen Personen wahrgenommen

    zu werden.

    (3) Ideal/selbst: Wie man selbst sein möchte(4) Ideal/fremd: Die vermeintlichen Wünsche und Hoffnungen anderer

    Menschen – wie andere Menschen möchten, dass man ist.(5) Gefordert/selbst: Wie man nach den eigenen Ansprüchen sein sollte

    (6) Gefordert/fremd: Wie man nach den Ansprüchen anderer Menschen seinsollte.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Verschiedene Diskrepanzen sind möglich:tatsächlich/selbst und tatsächlich/fremd: Jemand hält sich für großzügig, weiß

    aber, dass er in den Augen des Partners ein Geizhals ist

    Tatsächlich/selbst und ideal/selbst: Jemand möchte gern sehr schön sein, glaubtaber, dass er hässlich ist.

    Tatsächlich/selbst und gefordert/selbst: Jemand verlangt von sich selbstaußergewöhnliche Leistungen, glaubt aber, bisher nur Durchschnittlichesgeleistet zu haben.

    Tatsächlich/selbst und gefordert/fremd: Der Partner verlangt einen sehrgeselligen Lebensstil, man selbst hält sich aber für introvertiert und sozialungeschickt.

    Ideal/selbst und gefordert/selbst: Ein Mann möchte gern ein Draufgänger seinund mehrere Freundinnen haben. Gleichzeitig glaubt er aber, dass er solideund einer einzigen Frau treu sein sollte.

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    Zwei Arten von Hypothesen:(1) Motivationshypothese: Selbstdiskrepanzen jeder Art

    sind unangenehm. Man ist bestrebt, diese zu reduzieren(2) Informationsbezogene Hypothesen: Je größer das

    Ausmaß einer Selbstdiskrepanz ist. Desto unangenehmersind ihre Folgen. Und: je größer die Zugänglichkeit einerSelbstdiskrepanz ist, desto mehr wird man darunterleiden. Die Zugänglichkeit einer Selbstdiskrepanz kanndurch situative Hinweisreize erhöht werden

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Verschiedene Diskrepanzen lösen unterschiedliche Emotionen aus(Higgins, 1987):

    • Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Ideal/selbst -> Enttäuschung, tadelnswert,Lustlosigkeit.

    • Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Ideal/fremd -> Scham, Einsamkeit

    • Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Gefordert/fremd -> Angst, Bedrohung

    • Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Gefordert/selbst -> Schuld, Wertlosigkeit

    • Diskrepanzen im tatsächlichen / idealen Selbst --> Depression

    • Diskrepanzen im tatsächlichen / geforderten Selbst --> sozialer Angst

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Diskrepanzen haben Auswirkungen auf– physiologische Parameter (Hautleitwert) und

    – Verhalten (Higgins, 1987):

    • Diskrepanzen im tatsächlichen / idealen Selbst --> Verringerung desHautleitwerts, Erhöhung der Antwortgeschwindigkeit

    • Diskrepanzen im tatsächlichen / geforderten Selbst --> Erhöhung desHautleitwerts, Verringerung der Antwortgeschwindigkeit

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Personen mit Körperwahrnehmungsstörungen haben spezifischeDiskrepanzen in ihren Selbstbildern (Veale, Kinderman, Riley& Lambrou, 2003):

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    Der Selbstbilderfragebogen:

    1. Vpn müssen für jedes Selbstbild bis zu 10 Merkmalenennen.

    2. Im ersten Teil werden die eigenen Selbstbildercharakterisiert und die Ausprägung der Merkmale aufSkalen von 1 (= ein wenig) bis 4 (= extrem)eingeschätzt.

    3. Im zweiten Teil werden die Selbstbilder vom Standpunktwichtiger anderer Personen beschrieben und auf denSkalen eingeschätzt.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Auswertung:1. Merkmale der beiden Teile werden miteinander verglichen

    1. Merkmale, die in beiden Teilen aufscheinen sind Entsprechungen(matches)

    2. Gegensätzliche Merkmale sind Antonyme (mismatches)

    2. Berechnung der Diskrepanz: Merkmale, die in der einen Listevorkommen und in der anderen nicht, werden nicht berücksichtigt.Zwei Arten von Widersprüchen:

    • Synonymer Widerspruch: unterschiedlicher Ausprägungsgrad einesMerkmals in zwei Selbstbildern (liegt vor, wenn sich die Stärke einesMerkmals um mind. 2 Skalenpunkte unterscheidet).

    • Antonymer Widerspruch

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Berechnung der Diskrepanz:

    Diskrepanz = (synonyme Widersprüche

    + [2 x antonyme Widersprüche]

    - Entsprechungen)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Die Selbstwerterhaltungstheorie von Tesser (1988):

    Wenn man die eigenen Leistungen mit den Leistungenanderer Personen vergleicht, so kann das den Selbstwerterhöhen oder senken.

    3 Variablen ausschlaggebend:

    • Leistungsqualität

    • Psychologische Nähe zur Versuchsperson

    • Relevanz (persönliche Wichtigkeit)

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    • Bei einer überlegenen Leistung auf einer für das Selbstbildzentralen (relevanten) Dimension seitens einespsychologisch nahen (z.B. ähnlichen oder gut bekannten)Menschen setzt ein Vergleichsprozess ein und verringertden Selbstwert.Typische Vergleichsgefühle: Neid und Eifersucht.

    • Bei einer überlegenen Leistung auf einer für das Selbstbildirrelevanten Dimension seitens eines psychologisch nahenMenschen setzt ein Reflexionsprozess ein und erhöht denSelbstwert.Typisches Reflexionsgefühl: Stolz.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Man versucht die Leistung, Nähe und Relevanz immer aufsolche Weise zu verändern, dass eine Selbstwertminderungverhindert wird.

    Mögliche Strategien bei Selbstwertbedrohung:• Man kann versuchen, die eigene Leistung zu steigern.

    • Man kann die Leistung der Vergleichsperson durch Störungen undBehinderungen verschlechtern.

    • Man kann die Nähe zu ihr verringern (z.B. durch Kontaktabbruch)

    • Man kann die Dimension aus seinem Selbstbild entfernen.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Wirkungen von Nähe und Relevanz auf die Leistung:

    Tesser & Smith (1980): Bei unwichtigen Aufgaben hilft manFreunden, bei subjektiv wichtigen Aufgaben hilft manFremden (!).

    Tesser & Campbell (1982): Bei irrelevanten Aufgaben wirddie Leistung eines Freundes besser beurteilt, als die einesFremden; bei relevanten Aufgaben ist es genau umgekehrt.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Wirkungen von Relevanz und Leistung auf die

    Nähe:

    Pleban & Tesser (1981): Bei überlegener Leistungauf einer irrelevanten Dimension wird Nähegesucht, während bei überlegener Leistung aufeiner relevanten Dimension die Nähe verringertwird.

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Wirkungen von Leistungen und Nähe auf die Relevanz:

    Je überlegener die Leistung einer anderen (psychisch nahen)Person auf einer Dimension ist, desto mehr wird dieRelevanz dieser Dimension für das Selbstbild verringert.

    Dieser Effekt ist umso stärker, je größer die Nähe der anderenPerson ist.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    6. Ich wäre wahrscheinlich ein guter Schauspieler.

    5. Ich kann aus dem Stegreif sogar dann über etwas reden, wennich so gut wie nicht informiert bin.

    4. Ich kann nur für Ideen eintreten, von denen ich auch überzeugtbin.

    3. Auf Festen und bei anderen sozialen Anlässen versuche ichnicht, den Leuten nach dem Mund zu reden oder mich so zuverhalten, wie sie es gerne haben wollen.

    2. Ich verhalte mich grundsätzlich so, wie es meinen Gefühlen,Einstellungen und Überzeugungen auch tatsächlich entspricht.

    1. Ich kann andere Leute schlecht nachmachen.

    Stimmt nichtStimmt

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Stimmt nichtStimmt

    13. Ich habe mir schon einmal überlegt, Schauspieler zu werden.

    12. Ich bin häufig nicht die Person, die ich vorgebe zu sein.

    11. Selbst wenn ich mich nicht amüsiere, tue ich oft so, als ob esmir gefallen würde.

    10. Ich schaffe es nicht besonders gut, mich bei anderen Leutenbeliebt zu machen.

    9. Je nach Situation und beteiligten Personen verhalte ich michoft so, als ob ich ein völlig anderer Mensch wäre.

    8. Ich stehe selten im Mittelpunkt, wenn ich mit mehreren Leutenzusammen bin.

    7. Ich wirke auf andere Leute manchmal so, als ob ich stärkereGefühle hätte als tatsächlich bei mir vorhanden sind.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Stimmt nichtStimmt

    18. Es kann sein, dass ich Leute, die ich wirklich nicht mag,täusche, indem ich freundlich zu ihnen bin.

    17. Bei Festen überlasse ich es anderen Leuten, fürStimmung zu sorgen.

    16. Ich habe Schwierigkeiten, mein Verhalten aufverschiedene Leute und verschiedene Situationeneinzustellen.

    15. Bei Ratespielen oder in Spielen, in denen es aufImprovisation ankommt, war ich noch nie gut.

    14. Um beliebt zu sein und gut mit Leuten auszukommen,neige ich dazu, eher so zu sein, wie sie es von mir erwarten,als anders.

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Auswertung:

    Items 1, 2, 3, 4, 8,10, 15, 16, 17 umpolen.

    Dann alle Items zusammenzählen.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstüberwachung (self monitoring, Snyder, 1982):

    Personen mit hoher Selbstüberwachung neigen dazu, inÜbereinstimmung mit den Anforderungen der jeweiligenSituation zu handeln.

    Sie sind „Pragmatiker“, die so handeln, wie sie glauben, dasses von ihnen verlangt wird. Sie suchen aktiv nach sozialenVergleichsinformationen (Berscheid et al., 1976).

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Personen mit geringer Selbstüberwachung ignorierenweitgehend Situationsanforderungen und richtensich in ihrem Verhalten nach den eigenen Zielen,Werten und Einstellungen.Sie sind „Idealisten“ und möchten möglichst„authentisch“ sein.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Die Beziehung zwischen Einstellungen undVerhalten ist bei Menschen mit niedrigerSelbstüberwachung größer als bei Menschen mithoher Selbstüberwachung.

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    Einstellungen haben für hohe und niedrigeSelbstüberwacher verschiedene Funktionen(Synder & DeBono, 1987):

    • Starke Selbstüberwacher: Einstellungen haben eine sozialeAnpassungsfunktion (social adjustive function). Starke SÜmöchten zeigen, dass sie angemessene oder richtigeEinstellungen haben und somit Zustimmung oderAnerkennung erlangen.

    • Schwache Selbstüberwacher: Einstellungen sind Ausdruckihrer Werthaltungen (d.h. sie stimmen mit innerenStandards überein; value expression function).

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Kritik am Self-monitoring Konzept (Laux & Renner, 2002):Starke Selbstüberwacher passen sich ohne kohärentes Selbst

    der jeweiligen Situation an, um den maximalen Effektbeim Publikum zu erzielen (= „soziale Chamäleons“).

    Schwache Selbstüberwacher kommen ohneSelbstüberwachung aus und benötigen nur geringeSelbstdarstellungskompetenz.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Problem im Konzept:

    StarkeSelbstüberwacher

    HoheSelbstdarstellungs-kompetenz

    SchwacheSelbstüberwacher

    NiedrigeSelbstdarstellungs-kompetenz

    HohesSelbstkongruenz-motiv

    NiedrigesSelbstkongruenz-motiv

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Alternativmodell von Wolfe, Lennox & Cutler (1986):

    Der akquisitive Selbstdarsteller betritt die soziale Situation mit derAnnahme, belohnt zu werden, wenn er es schafft, die „richtige Person“zu sein, d.h. sich so darzustellen, wie es die Umstände verlangen.

    Der protektive Selbstdarsteller betritt die soziale Szene mit Pessimismusund Furcht, dass falsches Verhalten soziale Missbilligung nach sichziehen könnte.

    ! Die akquisitive Komponente korreliert• positiv mit Selbstwertgefühl und Extraversion,• negativ mit allgemeiner Ängstlichkeit und sozialer Angst.

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    AkquisitiveSelbstüberwacher

    StarkeSelbstüberwacher

    HoheSelbstdarstellungs-kompetenz

    SchwacheSelbstüberwacher

    ProtektiveSelbstüberwacher

    NiedrigeSelbstdarstellungs-kompetenz

    HohesSelbstkongruenzmotiv

    NiedrigesSelbstkongruenzmotiv

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstmotive:

    Self-assessment: Der Wunsch zu wissen, wie man wirklich ist

    Self-verification (Swann, 1987, 1990): Der Wunsch, seine Selbst-Sicht zubestätigen

    Self-improvement: Der Wunsch ein besserer Mensch (mit besseren Fähigkeiten,Fertigkeiten) zu werden

    Self-enhancement: Der Wunsch ein positives Selbstbild zu entwickeln und zuerhalten

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstwert-Steigerung (self-enhancement):

    Wir glauben, dass wir kompetent, attraktiv, liebenswürdig,und moralisch einwandfrei sind.

    2 Strategien:Self promotion: Steigerung des eigenen positiven Selbstbildes

    Self protection: Verteidigung des positiven Selbstbildes

    Die Selbstwert steigernde Triade (Sedikides & Gregg, 2003):1. Above average effect

    2. Kontrollillusion

    3. Unrealistischer Optimismus

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Above-Average-Effect:

    Personen schätzen sich als– Sozialer– Athletischer

    – Mit mehr Führungsqualitäten ausgestattet– Mit besseren Fertigkeiten in Grammatik und Logik

    als der Durchschnitt ein.

    Auch wenn objektive Kriterien etwas anderes zeigen:

    z.B. Personen, die schlechter als 88% der Bevölkerung im Grammatik-Test waren,schätzten sich zu den besten 48% gehörend ein (Kruger & Dunning, 1999)!

    94% der Universitätsprofessoren schätzen sich in ihren Vortragsfertigkeitenbesser als der Durchschnitt ihrer Kollegenschaft ein (Cross, 1977)!

    Dieser Effekt bleibt bestehen, wenn die Vpn über den Effekt aufgeklärt wurden(Promin et al., 2002).

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Reale Einschränkungen der Selbstmotive:

    Reale Gegebenheiten werden nicht verleugnet. Wenn keinInterpretationsspielraum vorhanden ist, wird der above-average-Effekt ausgeschaltet (Doosje, et al., 1995).

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Kontrollillusion (Langer, 1975):

    Hinweisreize geben das Gefühl der Kontrollierbarkeit:

    • Wettbewerb

    • Entscheidungsfreiheit unter mehreren Möglichkeiten

    • Bekanntheit mancher Aspekte der Situation

    • Starkes Interesse

    Unrealistischer Optimismus:

    Glaube, dass man mehr positive Lebensereignisse und weniger Krankheitenals andere Menschen haben wird.

    Überschätzung der Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen (Vallone et al.,1990)

    Dies gilt auch für Freunde und Bekannte (Regan et al., 1995)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstgefällige Attributionen (Greenberg et al., 1982):

    Positive Ergebnisse werden intern attribuiert

    Negative Ergebnisse werden extern attribuiert

    Verdrängung (mnemic neglect):

    Vpn erinnerten mehr positive Eigenschaften nach einem Feedback aufeinen Persönlichkeitstest (Mischel et al., 1976)

    Effekt tritt bei zentralen - persönlich wichtigen - Eigenschaften auf undnur wenn das Feedback direkt (face to face) gegeben wurde (Sedikides& Green, 2000)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selektive Akzeptanz und Zurückweisung von Informationen:

    Evidente Informationen, die Selbstwertschädigend sind, werden durch erhöhteInfo-Verarbeitung versucht, zu widerlegen (Arkin & Maruyama, 1979;Greenwald, 2002)

    Crocker & Major (1989): Kritikern von stigmatisierten Gruppen werdenVorurteile vorgeworfen -> Selbstwert der stigmatisierten Gruppe bleibt hoch.

    Strategischer sozialer Vergleich:

    Man vergleicht sich mit ähnlichen oder leicht überlegenen Personen (Gruder,1971; Miller et al., 1988)

    Aufsteigender Vergleich: Wenn man glaubt, dass man die Erfolge bzw.Fertigkeiten selbst auch erreichen kann (Lockwood & Kunda, 1997)

    Bei hohem Selbstwert: Man ist optimistisch, die Fehler der Schwächeren zuvermeiden und die Stärken der Besseren zu erreichen (Buunk et al., 1990)

    Manchmal: Ego-defensive contrast effect: Man vergleicht sich mit signifikantschlechteren Personen (Biernat & Billings, 2001)

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Strategische Deutung:

    Die Welt ist nicht eindeutig interpretierbar. Man kann verschiedeneKriterien aufstellen, was wichtig ist und was nicht.

    Fertigkeiten, die man beherrscht, sind wichtig; jene die man nichtbeherrscht unwichtig (Dunning et al., 1991).

    Strategie kann auch kontraproduktiv sein:

    Minderheiten, die aufgrund ihrer sozialen Lage schlecht in akademischenLeistungstests abschneiden, ziehen sich aus der Lernsituation zurück,um ihren Selbstwert zu erhalten.

    --> ABER: Sie bleiben somit in ihrer sozio-ökonomischenAußenseiterposition (Crocker, Major & Steele, 1998).

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Self-Handicapping (Jones & Berglas, 1978):

    Selbstbenachteiligung hat den Zweck, durch Herbeiführen oder Aufsuchenungünstiger Bedingungen die Möglichkeit zu schaffen, eventuell schlechteLeistungen auf diese ungünstigen Bedingungen zurückzuführen.

    1. Strategie bei Mißlingen: Attribution des Mißlingens auf die äußerenUmstände; man trägt selbst keine Schuld (discounting)

    2. Strategie bei Erfolg: Man erreichte (oft wider Erwarten) das Ziel, trotz derwidrigen Umstände (augmenting)

    Personen mit niedrigem Selbstwert: discounting-Strategie häufiger eingesetzt

    Personen mit hohem Selbstwert: augmenting-Strategie

    (Rhodewalt et al., 1991; Tice, 1991)

    Self-handicapping ist aber sozial geächtet; Self-handicapper werden von derUmwelt abgewertet (Rhodewalt et al., 1995)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Einfluss der Stimmung:

    Negative Stimmung:

    Depressive setzen weniger self-enhancing Strategien ein, wenn sie mitnegativem Feedback konfrontiert sind (Blaine & Crocker, 1993; Kuiper,1978).

    Shrauger et al. (1998) und Wood et al. (1998) nehmen an, dass der „depressiveRealismus“ nicht durch eine größere Selbst-Einsicht zustande kommt,sondern durch die negativere Perzeption und Interpretation von Ereignissen.

    Positive Stimmung:

    Aufgrund früherer Erfolge erwartet man sich auch Misserfolge (Trope & Neter,1994)

    Die positive Stimmung kann als Coping-Mechanismus benutzt werden, um mitnegativem Feedback umzugehen (Pyszczynski et al., 1997)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Kulturelle Einflüsse:

    Östliche Kulturen

    • verwenden mehr negative Attribute zur Selbstbeschreibung (Kanagawa et al.,2001)

    • Haben weniger unrealistische Zukunftsvorstellungen (Heine / Lehman, 1995)

    • Nehmen negatives Feedback unwidersprochen an (Heine et al., 2001a)

    • Halten nach anfänglichen Misserfolgen länger durch als bei Erfolgen undhalten Misserfolge für diagnostischer (Heine et al., 2001b)

    Bei östlichen Kulturen können self-enhancement-Strategien bei der Zuschreibungvon Kompetenz nachgewiesen werden (Falbo et al., 1997)

    --> für östliche Kulturen sind andere Persönlichkeitseigenschaften wichtiger.Westen: individualistisch; Osten: kollektivistisch (Kurman, 2001)

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Self-verification (Swann, 1987, 1990):

    Dient zur Stabilisierung des Selbstbildes. Personen suchen Informationen,die ihr Selbstbild unterstützen. D.h.: Sie akzeptieren negativeInformationen bzw. Evaluationen, wenn sie selbst ein negatives Bildvon sich selbst in dieser Domaine haben.

    Evaluationen, die dem Selbstbild nicht entsprechen, werden abgelehnt(Swann et al., 1992c; Swann & Read, 1981).

    Verheiratete, die das Selbstbild des anderen bestätigen, sind intimermiteinander (Swann et al, 1994).

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Der Selbstwert

    Ist die Einstellung zu sich selbst.

    Unterscheidung zwischen trait self-esteem und state self-esteem.

    Trait Self-esteem: ist situationsinvariant

    State Self-esteem ändert sich je nach (Leistungs-)situation

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Ich habe eine positive Einstellung zu mir selbst gefunden.

    Alles in allem neige ich dazu, mich für einen Versager zu halten.

    Ich wünschte ich könnte vor mir selber mehr Achtung haben.

    Ich halte mich für einen wertvollen Menschen, jedenfalls nichtweniger wertvoll als alle anderen auch.

    Ich fühle mich von Zeit zu Zeit richtig nutzlos.

    Ich fürchte, es gibt nicht viel worauf ich stolz sein kann.

    Ich besitze die gleichen Fähigkeiten wie die meisten anderenMenschen auch.

    Ich besitze eine Reihe guter Eigenschaften.

    Hin und wieder denke ich, dass ich gar nichts tauge.

    Alles in allem bin ich mit mir selbst zufrieden.

    Trifft ganzund garnicht zu

    Trifftehernicht zu

    Triffteherzu

    Trifftvoll undganz zu

    Rosenberg-Skala (1965)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Personen mit hohem Selbstwert berichten über mehr positive Attribute,die sie gar nicht besitzen, d.h. Freunde und Bekannte können dieseAttribute nicht bestätigen (=sind illusorisch)

    (Baumeister et al., 2002)

    Der Selbstwert korreliert mit subjektiven Einschätzungen, jedoch nichtmit objektiven Maßen.

    Subjektive Einschätzung der Attraktivität x Selbstwert: r=.59.

    Objektive Einschätzung x Selbstwert: r=.00 bis r=.14

    Korrelation zwischen Selbstwert und Akademischer Leistung: gering bismittelmäßig (Javies & Brember, 1999; Robins & Beer, 2001; Ross &Broh, 2000)

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstwert & Arbeit:

    Personen mit hohem Selbstwert -> hohe Persistenz (McFarlin, 1985)

    Hoher Selbstwert korreliert nicht mit Führungsfähigkeit (Chemers et al.,2000)

    Personen mit hohem Selbstwert sprechen kritische Punkte inArbeitsgruppen an (LePine & VanDyne, 1998)

    Und sind geschätzte Mitarbeiter (Paulhus, 1998)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstwert & Gesundheit:

    Korrelation zwischen genereller Gesundheit und hohem Selbstwert -> signifikant(Forthofer et al., 2001; Nirkoo et al., 1982)

    Niedriger Selbstwert x Anorexia (Bers & Quinlan, 1992)

    x Bulimie (Mintz & Betz, 1988)

    Kein Zusammenhang zwischen

    • Rauchen x Selbstwert (Glendinning & Inglis, 1999; Koval & Pederson, 1999; McGee & Williams, 2000)

    • Alkohol x Selbstwert (Hill et al., 2000; McGee & Williams, 2000)

    • Schwangerschaft und früher sexueller Aktivität (Berry et al., 2000; McGee & Williams, 2000)

    Gründe:

    Hoher Selbstwert -> Einerseits: Resistenz gegen sozialen Druck (Brockner, 1984)

    Andererseits: Initiative für risikoreiches oder verbotenes Verhalten(Brockner & Elkind, 1985)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstwert und psychische Gesundheit:

    Hohe Korrelation zwischen Selbstwert und subjektivem Wohlbefinden (Diener & Diener, 1995; Shackleford, 2001)

    Negative Korrelation zwischen Selbstwert und– Ängstlichkeit (Greenberg et al., 1992)– Depression (Tennen & Affleck, 1993)

    – Hoffnungslosigkeit (Crocker et al., 1994)– Neurotizismus (Horner, 2001)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstwert und Coping:

    Bei niedrigem Selbstwert wird weniger selbstgefällige Attributioneingesetzt (Blaine & Crocker, 1993); Nach einem Scheitern wirdweiteres Scheitern erwartet.

    Wenn Personen an sich selbst zweifeln, sehen sie ihren Partner in einemnegativen Licht - wenn sie über einen niedrigen Selbstwert verfügen.

    Personen mit hohem Selbstwert sehen in der Partnerschaft eine Ressource(Murray et al., 2001)

    Personen mit niedrigem Selbstwert wissen zwar welche Strategien sieanwenden könnten, um in eine bessere Stimmung zu gelangen, tun esaber nicht (Heimpel et al., 2002)

  • Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Personen mit hohem Selbstwert

    • Bewerten sich schneller und extremer

    • Geben diese Antworten mit mehr Selbstsicherheit• Die Antworten sind in sich konsistent und über die Zeit stabil

    • Einstellung und Verhalten stimmen überein

    • Und die Antworten sind ausführlicher und genauer.

    ! Personen mit hohem Selbstwert haben ein genaueres Selbstbild

    (Baumeister, 1993)

    Personen mit niedrigem Selbstwert sind affektiv vulnerabler, sie gehendaher mit mehr Achtsamkeit in neue Situationen und nehmen wenigerRisiko in Kauf.

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Selbstwert & Aggression:

    Aggression tritt auch bei hohem Selbstwert auf, wenn

    a. Der Selbstwert instabil ist (Kernis et al., 1989) und

    b. Narzissmus vorliegt (Bushman & Baumeister, 1998)

    Sozialpsychologie 1Selbst und Selbstwert

    Narzissmus:

    DSM-IV: narzisstische Persönlichkeitsstörung: tief greifendes Muster von(1) Großartigkeit, (2) Bedürfnis nach Bewunderung und (3) Mangelan Empathie.

    Subklinischer Narzissmus: Selbstüberschätzung, emotionale Kälte unddominant aggressives Interaktionsverhalten (Paulhus & Williams,2002; Twenge & Campbell, 2003).

    Narzissten haben: einen starken Selbstbezug, haben den Wunsch nachBewunderung und geringem Interesse für die Belange anderer(Sedikides et al. 2002).

    Verwenden egoistische Attributionen, Feindseligkeit und mangelndeEmpathie (Rhodewalt & Morf, 1995)

    --> Es scheint ihnen wichtiger, bewundert als gemocht zu werden (Schütz,Marcus & Sellin, 2004)