Sozialstaat und Ungleichheit: Deutschland verteilt viel ... · Sozialstaat und Ungleichheit:...

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Sozialstaat und Ungleichheit: Deutschland verteilt viel, aber falsch um! Prof. Dr. Andreas Peichl 20 Jahre IZA, Berlin, 27.06.2018

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Sozialstaat und Ungleichheit:Deutschland verteilt viel, aber falsch um!

Prof. Dr. Andreas Peichl

20 Jahre IZA, Berlin, 27.06.2018

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Notwendigkeit besserer Datenverfügbarkeit

Hauptgründe:

1. Der Wissenschaftsstandort Deutschland ist in Gefahr!

2. Bessere Daten ermöglichen bessere Forschung und bessere evidenzbasierte Wirtschaftspolitik(beratung)

Ansatzpunkte (Bonin et al. 2015 für BMAS):

1. Kurzfristig: Ausweitung amtlicher Erhebungen

2. Mittelfristig: Verknüpfung bestehender Datensätze

3. Langfristig: Änderungen in der Steuer- und Finanzgesetzgebung

Quelle: Peichl (2017)

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Langfristige Entwicklung der Vorsteuer-Ungleichheit

Quelle: Bartels (2017, DIW), World Inequality Report 2018

Level nicht auf Niveau der USA (oder des Kaiserreichs)

Trend:letzte 20 Jahre vs. letzte 10 Jahrevs. letzte 30, 55, 65 J. Gründe:• Globalisierung• Technischer

Fortschritt• Demographie• ‘Ökonomie der

Superstars’

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• Unterschiedliches Wachstum der Lohnperzentile Ungleichheit(z.B. 96-13: P85 +25%, P50 +12%, P15 +5,5% real)

• Kompositionseffekte (Perzentilzusammensetzung ändert sich da keine Panelbetrachtung):• Weniger Arbeitslose (bzw. mehr vorher Arbeitslose jetzt in Beschäftigung)• Mehr Frauen• Mehr ältere Arbeitnehmer• Mehr Hochqualifizierte

• ABER: Wann war die Ungleichheit höher? 2005 oder 2015?:

Lohnungleichheit und Kompositionseffekte

Stundenlohn 2005 Stundenlohn 2015Person 1 40 40Person 2 20 20Person 3 0 (arbeitslos) 20

0.0630.330.055

Ungleichheitsmaß: ½ * CV^2

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Ungleichheitsentwicklung: Arbeitseinkommen

Quelle: Eigene Berechnung, SOEP-Daten

Ungleichheit unter den Beschäftigten

Ungleichheit in der Gesamtbevölkerung

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Geschichte der Umverteilung

Quelle: Lindert (2017)

Germany

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Ungleichheit der Haushaltseinkommen –vor und nach Steuern und Transfers

0,24

0,29

0,34

0,39

0,44

1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Vor Steuern Nach Steuern

Grundlage sind Personen im Alter von 16-65. Inflationsbereinigte Größen.Markteinkommen (Arbeits- und andere Einkommen) vor und nach Steuern und Transferzahlungen. Die Betrachtungsebene ist der Haushalt.Quelle: Felbermayr et al. (2016).

Gini-Koeffizient

© ifo Institut

Ungleichheit vor Umverteilung

Ungleichheit nach Umverteilung

SStS = Spitzensteuersatz (inkl. Soli, ohne Reichensteuer), Grenze in Preisen von 2013

SStS: 57% bei 77.000€

SStS: 51,2% bei 64.750€

SStS: 44,3% bei 58.800€ SStS: 44,3%

bei 52.882€

Hypothetisch: gleiche Umverteilung wie 97-03

Umverteilung

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Ungleichheitsreduktion durch Umverteilung

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Reformbedarf: Grenzbelastung Alleinerziehend

Quelle: Bruckmeier / Mühlhan / Peichl (2018)

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Grenzbelastung Alleinerziehend

Quelle: Buhlmann / Löffler / Peichl (2017)

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Grenzbelastung hängt v Einkommen & HH-Kontext ab

Quelle: Buhlmann / Löffler / Peichl (2017)

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Reform des Steuer- und Transfersystems• Integriertes System von Steuern, Transfers und Sozialabgaben

(z.B. Löffler / Peichl / Pestel / Schneider / Siegloch 2012)• Sozialpolitik zielgenauer gestalten: z.B. Steuergutschrift• Absetzungsmöglichkeiten beschränken

• stärker konzentriert als Markteinkommen (Dörrenberg / Peichl / Siegloch 2017)

Chancengerechtigkeit erhöhen!• Mehr Investitionen in frühkindliche Bildung• Weiterbildung von Geringqualifizierten / Langzeitarbeitslosen

Höhere Besteuerung von Vermögen?• Steuerwettbewerb um Unternehmen und Hochqualifizierte nimmt zu• Grundsteuern sind in anderen Ländern höher • Reform der Erbschaftsteuer Flat Tax auf alles?!• Besser: Vermögensaufbau fördern!

Wirtschaftspolitische Handlungsoptionen

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Fazit

1. Deutschland geht es sehr gut!(Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Verschuldung, …)

2. Steigende (Einkommens-)Ungleichheit ist ein Thema von vor 10 Jahren (Vermögen: hoch, aber steigt nicht)

3. Wir verteilen viel um, aber falsch! großer Reformbedarf

4. Chancengerechtigkeit bleibt das große Problem mehr Investitionen in frühkindliche Bildung; Vermögensaufbau

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Wahrgenommene Ungleichheit / Gerechtigkeit

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Referenzen• Buhlmann, Florian, Max Löffler und Andreas Peichl (2017), Grenzbelastungen im

Steuer-, Abgaben- und Transfersystem, Gutachten für Bertelsmann Stiftung.• Gabriel Felbermayr (zusammen mit Michele Battisti und Sybille Lehwald),

"Einkommensungleichheit in Deutschland, Teil 2: Die Rolle der Umverteilung", ifo Schnelldienst 69 (14), 2016, 22–29

• Gabriel Felbermayr (zusammen mit Michele Battisti und Sybille Lehwald), "Einkommensungleichheit in Deutschland, Teil 1: Gibt es eine Trendumkehr?", ifo Schnelldienst 69 (13), 2016, 28–37

• Andreas Peichl (zusammen mit Kerstin Bruckmeier, Jannek Mühlhan), "Mehr Arbeitsanreize für einkommensschwache Familien schaffen", ifo Schnelldienst 71 (03), 2018, 25–28

• Andreas Peichl, "Bessere Daten für die Wissenschaft!", ifo Schnelldienst 70 (13), 2017, 01–02

• Andreas Peichl (zusammen mit Moritz Drechsel-Grau, Moritz und Kai Daniel Schmid), "Einkommensverteilung und gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland: Spitzeneinkommen – ein Missing-Link", Wirtschaftsdienst 95 (10), 2015, 684-688

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Vermögensungleichheit

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Vermögensungleichheit in Deutschland

0,64

0,66

0,68

0,7

0,72

0,74

0,76

0,78

1998 2002 2003 2007 2008 2012 2013

EVS SOEP

Quelle: Statistisches Bundesamt. © ifo Institut

Gini-Koeffizient

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Ausgaben für Wohnen in Europa

36%

33%

32%

30%

30%

30%

29%

29%

29%

28%

27%

25%

24%

24%

24%

23%

23%

22%

22%

22%

21%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

Norway

Spain

Greece

Finland

Sweden

Czech Republic

Denmark

United Kingdom

Netherlands

Belgium

Luxembourg

European Union (28 countries)

Switzerland

Italy

Cyprus

France

Germany

Portugal

Romania

Austria

Ireland

Quelle: Eigene Berechnung, EU-SILC 2014

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Mietausgaben nach HH-Typ

Quelle: Eigene Berechnung, EU-SILC

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Mieten im europäischen Vergleich

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Weitere Aspekte

• Veränderte Familienstrukturen & Heiratsverhalten erhöhen Ungleichheit (Peichl / Pestel / Schneider 2010, Pestel 2016)

• Öffentlicher Güter und regionale Preisunterschiede: reduzieren Ungleichheit (Aaberge et al. 2012)

• Absetzungsmöglichkeiten stärker konzentriert als Markteinkommen (Dörrenberg / Peichl / Siegloch 2016)

• Inzidenz von Steuern berücksichtigen:

• Gewerbesteuer: Überwälzung auf (niedrigqualifizierte) Beschäftigte (Fuest / Peichl / Siegloch 2018)

• Grundsteuer: Überwälzung auf Mieter (Löffler / Siegloch 2016)

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Ungleichheitstrends: Es kommt auf die Daten an!

Steuerdaten:• Bessere Erfassung von

Unternehmens- und Kapitaleinkommen

• Untere 40% der Bevölkerung fehlen

Befragungsdaten:• Bessere Erfassung von

Transferempfängern• Obere 1% fehlen

Quelle: Drechsel-Grau / Peichl / Schmid (2015)

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Quelle: Drechsel-Grau / Peichl / Schmid (2015)

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Notwendigkeit besserer Datenverfügbarkeit

Hauptgründe:

1. Der Wissenschaftsstandort Deutschland ist in Gefahr!

2. Bessere Daten ermöglichen bessere Forschung und bessere evidenzbasierte Wirtschaftspolitik(beratung)

Ansatzpunkte (Bonin et al. 2015 für BMAS):

1. Kurzfristig: Ausweitung amtlicher Erhebungen

2. Mittelfristig: Verknüpfung bestehender Datensätze

3. Langfristig: Änderungen in der Steuer- und Finanzgesetzgebung

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Wirtschaftliche Ungleichheit:Worum geht es?

01

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Ungleichheit zwischen…?

• Ländern / Regionen

• Individuen oder Haushalten

• Beziehern von Kapital und Arbeitseinkommen

• Generationen

• Männern und Frauen

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Ungleichheit worin…?

• Einkommen (vor oder nach Steuern und Transfers/zu einem Zeitpunkt oder über den Lebenszyklus)

• Vermögen

• Konsum

• Gesundheit/Lebenserwartung/Fähigkeiten

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Ungleichheit wie gemessen…?

• Reichtum: Anteil der Bezieher der höchsten Einkommen an den Gesamteinkommen (Top 10%, Top 1%, Top 0,1%,…)

• Armut: Einkommensanteil der Bezieher der niedrigsten Einkommen

• Gesamtverteilung (Gini-Koeffizient,…)

• Statische Verteilung versus soziale Mobilität

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Ungleichheit schlecht für Wachstum?

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Quelle: Milanovic (2012)

Position in weltweiter Einkommensverteilung

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…und wie ist es mit der Lebenszufriedenheit in Deutschland?

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Lebenszufriedenheit

1,65

1,70

1,75

1,80

1,85

1,90

1,95

6,6

6,7

6,8

6,9

7,0

7,1

7,2

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Durchschnitt (linke Skala) Standardabweichung (rechte Skala)

* "Zum Schluss möchten wir Sie noch nach Ihrer Zufriedenheit mit Ihrem Leben insgesamt fragen. Antworten Sie bitte wieder anhand der folgenden Skala, bei der "0" ganz und gar unzufrieden, "10" ganz und gar zufrieden bedeutet. Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?"Quelle: Eigene Berechnungen des ifo Instituts auf Basis des SOEP v31. © ifo Institut

Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?*

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Einkommensungleichheit heute: Wahrnehmung und Wirklichkeit

03

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Ungleichheit in Deutschland: Ihre Wahrnehmung?

Quelle: Niehues (2014).

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Ungleichheit in Deutschland: Wahrnehmung

Wahrnehmung

Quelle: Niehues (2014).

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Ungleichheit in Deutschland: Wahrnehmung und Wirklichkeit

Quelle: Niehues (2014).

Wahrnehmung Wirklichkeit

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Ungleichheit in den USA: Wahrnehmung

Quelle: Niehues (2014).

Wahrnehmung

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Ungleichheit in den USA: Wahrnehmung und Wirklichkeit

Quelle: Niehues (2014).

Wahrnehmung Wirklichkeit

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Vermögensungleichheit

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Vermögensungleichheit in Deutschland

0,64

0,66

0,68

0,7

0,72

0,74

0,76

0,78

1998 2002 2003 2007 2008 2012 2013

EVS SOEP

Quelle: Statistisches Bundesamt. © ifo Institut

Gini-Koeffizient

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Ausgaben für Wohnen in Europa

36%

33%

32%

30%

30%

30%

29%

29%

29%

28%

27%

25%

24%

24%

24%

23%

23%

22%

22%

22%

21%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

Norway

Spain

Greece

Finland

Sweden

Czech Republic

Denmark

United Kingdom

Netherlands

Belgium

Luxembourg

European Union (28 countries)

Switzerland

Italy

Cyprus

France

Germany

Portugal

Romania

Austria

Ireland

Quelle: Eigene Berechnung, EU-SILC 2014

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Mieten im europäischen Vergleich

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Was ist die „effektive Grenzbelastung“?

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Grenzbelastung hängt v Einkommen & HH-Kontext ab

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Grenzbelastung Single-Haushalt

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Einkommenskomponenten Single-Haushalt

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Grenzbelastung Alleinerziehend

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Einkommenskomponenten Alleinerziehend

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Grenzbelastung Alleinverdiener-Paar

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Einkommenskomponenten Alleinverdiener-Paar

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Grenzbelastung Alleinverdiener-Paar, 2Kinder

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Ek-Komponenten Alleinverdiener-Paar, 2Kinder

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Grenzbelastung Paar ohne Kinder

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Einkommenskomponenten Paar ohne Kinder

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Grenzbelastung Paar, zwei Kinder

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Einkommenskomponenten Paar, zwei Kinder