Sozialstruktur von Vermögen und Schulden

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Sozialstruktur von Vermögen und Schulden Referentin: Anna M. Schirbaum

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Sozialstruktur von Vermögen und Schulden. Referentin: Anna M. Schirbaum. Gliederung. 1. Vermögen 2. Sparen und Verschuldung 3. Überschuldung. 1. Vermögen. 1.2. Definition des Vermögens. - PowerPoint PPT Presentation

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Sozialstruktur von Vermögen

und Schulden

Referentin: Anna M. Schirbaum

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Gliederung

1. Vermögen

2. Sparen und Verschuldung

3. Überschuldung

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1. Vermögen

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1.2. Definition des Vermögens

1. Vermögen = Summe materieller Güter, z.B. Bargeld, Immobilien, Aktien. Es verbleibt im Besitz und also verfügbar (in Form von Geldvermögen und Gütern).

2. Bruttogesamtvermögen = Summe aus Geld- und Grundvermögen (andere Def.+Betriebsvermögen)

3. Nettogesamtvermögen = Abzug der Verbindlichkeiten vom Bruttovermögen

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1.3.1 Vermögen in Deutschland

Bruttogesamtvermögen Anfang der 90er:

9,5 Billionen DM

>50% Haus- und Grundvermögen

~1/10 Gebrauchs-vermögen

1/3 Geldvermögen

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1.3.2 Vermögen in Deutschland

Nettogesamtvermögen = 8,3 Billionen DM (nach Abzug der Verbindlichkeiten in Höhe von 13% des Bruttovermögens)

Bruttogesamtvermögen beträgt in Westdeutschland 11-14 Billionen DM, wenn man die Anteile der Privathaushalte am Unternehmensvermögen hinzu rechnet.

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1.4.1 Die private Gesamtvermögens-verteilung in West-Deutschland

Ginikoeffizient 1988 für Bruttovermögen: 0,663 und für Nettovermögen: 0,682

Starke Ungleichverteilung: 10% der privaten HH halten 45% des Nettogesamtvermögens und die unteren 50% aller HH halten 3% des Nettogesamtvermögens

Ungleichverteilung des Gesamtvermögens hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht verändert

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1.4.2 Die private Gesamtvermögens-verteilung in West-Deutschland

1988 besaßen 27% aller HH das 0,5 bis 3-Fache ihres Haushaltsnettoeinkommens

Junge HH, die das 0,5 bis 3-fache ihres Einkommens als Vermögen besitzen, machen 0,5% aller HH aus; bei den alten HH sind es 5,4%

7,7% aller westdeutschen Personen haben weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens und weniger als die Hälfte des Durchschnittvermögens pro Kopf

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1.5 Zusammenfassung

Die privaten Vermögensbestände in Deutschland sind in einem überaus hohem Maß auf wenige Haushalte bzw. Personen konzentriert

Dies ist problematisch, wenn die staatliche Altersvorsorge durch private Eigenvorsorge ersetzt werden soll

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2. Sparen und Verschuldung

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2.1.1 Sparen und Verschuldung

Die meisten HH können größere Anschaffungen nicht aus dem laufenden Einkommen finanzieren

Ansparen oder Kredit

Nach der Wiedervereinigung war die Ausstattung der Haushalte in Ost- und Westdeutschland sehr unterschiedlich

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2.1.2 Sparen und Verschuldung

Durch den Aufholprozess der Ostdeutschen bei der Haushaltsausstattung, gab es dort in den letzten Jahren einen überdurchschnittlichen Bedarf an Konsumentenkrediten

1990/91 20% Telefon im Osten

2002 99% Telefon im Osten

1990/91 49% PKW im Osten

2002 71% PKW im Osten

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2.2.1 Sparverhalten

Ökonomische Lebenszyklustheorie: In jungen Jahren wird gespart um im Alter

davon leben zu können. Je älter der HH, desto mehr wird gespart.

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2.2.2 Sparverhalten

Von 1997 auf 2002 ist der Anteil der HH mit regelmäßigem Sparen zurück gegangen

In Ostdeutschland war 1997 der Anteil 66,3%, da für den Aufholprozess Ersparnisse notwendig waren (West 62,3%)

2002 gaben 60,2% aller HH in West- und 59,1% aller HH in Ostdeutschland an, monatlich regelmäßig zu sparen

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2.2.3 Sparverhalten

Es zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter der Anteil der sparenden HH steigt.

2002 West-D: 57% der jungen und 62,7% der alten HH

2002 Ost-D: 50,9% der jungen und 70,6% der alten HH

widerspricht der ökon. Lebenszyklustheorie

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2.3.1 Kreditverhalten

Von 1997 auf 2002 ist der Anteil aller HH mit Kredit in beiden Teilen Deutschlands angestiegen (1997: West 17%, Ost 22,5%. 2002: West 20,1%, Ost 25,9%)

Osten liegt höher durch das Aufholen bzw. Halten der Haushaltsausstattung. Nach wie vor sind die zur Verfügung stehenden Einkommen niedriger und so eine Kreditaufnahme nötig.

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2.3.2 Kreditverhalten

Sehr ausgeprägte Altersabhängigkeit des Kreditverhaltens: Ältere Menschen haben deutlich weniger Kreditverpflichtungen als junge Haushalte.

2002 haben im Westen 30,7% der jungen HH und 3,7% der alten HH einen Kredit. Im Osten haben 37,3% der jungen und 5,6% der alten HH einen Kredit.

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2.3.3 Kreditverhalten

In jungen Jahren ist die Last, die Kreditnehmer auf sich nehmen, im Durchschnitt sehr hoch

10% des Haushaltsnettoeinkommens verwenden junge HH in Deutschland für Kredittilgung (alte HH nur 1,3%)

Ca. 35% ihres Haushaltsnettoeinkommens verwenden sie für Miete und Kreditkosten (alte HH nur 18%)

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3. Überschuldung

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3.1 Definition von Überschuldung

Das nach Abzug der Kreditverpflichtungen zur Verfügung stehende Haushaltseinkommen liegt unter der Pfändungsfreigrenze (=Armutsgrenze).

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3.2 Ursachen für Überschuldung

Hauptsächlich Arbeitslosigkeit Steigende Scheidungszahlen Zunahme von Niedriglohngruppen Krankheit Steigende Kosten Exzessive Kreditaufnahme

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3.3 Daten zu Überschuldung

Eher junge HH sind davon betroffen: 2002 waren im Westen 10,8% von allen jungen und 1,2% von allen alten HH überschuldet. Im Osten waren es 18,6% von allen jungen und 2,2% von allen alten HH.

In West-D sind 6,6%, in Ost-D 11% aller HH überschuldet (ihr frei verfügbares Einkommen liegt unterhalb der für sie geltenden Pfändungsfreigrenze)

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3.4.1 Folgen der Überschuldung

Betroffene kommen nach Abzug der monatlichen Verbindlichkeiten schnell an die Armutsgrenze (=Pfändungsfreigrenze)

2002 lag die Pfändungsfreigrenze für eine allein lebende Person bei 930€

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3.4.2 Folgen der Überschuldung

Die meisten Betroffenen schaffen es sich aus der Schuldenfalle zu befreien

Aber 20% müssen sich auf ein Leben am Rand des Existenzminimums einstellen

Überschuldung ist eine spezielle Form der monetären Armut

betroffene HH kennzeichnen geringe Bildungsabschlüsse, eine hohe Arbeitslosenquote, oft Niedrigeinkommensbezieher, nah an Armutslage.

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3.5 Wege aus der Schuldenfalle

Verbraucherinsolvenzverfahren in der Insolvenzordnung (InsO)

Schuldner kann durch ein gerichtliches Verfahren von seinen Restschulden befreit werden

Eingriff in die Rechte des Gläubigers, dieser verliert seinen Anspruch

Verfahren ist allerdings zu teuer für mittellose Betroffene

Prozesskostenhilfe in Diskussion