Spartacus Traveler 04/2015

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OKTOBER – DEZEMBER 2015 € 3,95 | CHF 7,10 04 4 196365 303958 > ARGENTINIEN: ZU GAST BEI GAUCHOS AUFBRUCH: DETROIT UND MICHIGAN NEUSTART: JOHANNESBURG AB AUF DIE PISTE: SCHWULE SKIWOCHEN PARTYTIPP: SILVESTER IN BANGKOK WIEDERENTDECKT: MANNHEIM UND HEIDELBERG

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Reiselust im Herbst und die besten schwulen Travel-Tipps fürs ganze Jahr. Die aktuelle Ausgabe des SPARTACUS TRAVELER berichtet unter anderem über folgende Themen: //Argentinien: Vom wilden Patagonien bis in die kosmopolitische Hauptstadt Buenos Aires wissen die Argentinier gutes Essen zu schätzen. Auch viele schwule Köche bereichern die kulinarische Szene. Wir setzen uns mit an den Tisch. //Johannesburg: Südafrikas Metropole erfindet sich gerade neu: Vom verrufenen Moloch zur angesagten Hauptstadt Afrikas, von gefährlichen No-Go-Areas zu hippen Trend-Vierteln. Johannesburg ist eine Reise wert – und schwule Reisende können sich hier rundum wohl fühlen. //Schwedisch Lappland: Rentiere, Schneemobile und Hundeschlittenfahrten lassen einen in Schwedisch Lappland die kalten Temperaturen glatt vergessen. Und wenn dann noch das Nordlicht leuchtet, sind nicht nur schwer verliebte Romantiker entzückt.

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€ 3,95 | CHF 7,10

ZÜRICHGROSSE KLEINSTADT

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OKTOBER – DEZEMBER 2015

€ 3,95 | CHF 7,10

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ARGENTINIEN:

ZU GAST BEI GAUCHOS

AUFBRUCH:DETROIT UND MICHIGAN

NEUSTART:JOHANNESBURG

AB AUF DIE PISTE: SCHWULE SKIWOCHEN

PARTYTIPP: SILVESTER IN BANGKOK

WIEDERENTDECKT: MANNHEIM UND HEIDELBERG

€ 3,95 | CHF 7,10

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ARGENTINIEN:

ZU GAST BEI GAUCHOS

AUFBRUCH:DETROIT UND MICHIGAN

NEUSTART:JOHANNESBURG

AB AUF DIE PISTE: PARTYTIPP: WIEDERENTDECKT:

OKTOBER – DEZEMBER 2015

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EXPLORE THE GAY WORLD

Photo: photostudiomiami.com, Model: Roman Shlyakis

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Wer reist, kommt meistens ein kleines bisschen verändert nach Hause zurück. Viele unserer Ansichten werden differenzierter, wenn wir in der Fremde waren.

Einen solchen Sinneswandel dokumentieren gleich mehrere Berichte in dieser Ausgabe des SPARTACUS TRAVELER. Helge Bendl ist nach Südafrika gereist – aber nicht etwa ins schö-ne Kapstadt, sondern nach Johannesburg, das lange als gefährliche Großstadt galt. Heute droht den meisten Touristen mehr Gefahr durch geklaute Gullydeckel als durch Entführer oder Taschendiebe, schreibt er in seiner Reporta-ge. Besucher können eine Stadt im Aufbruch erleben (S. 48).

Aufbruch und Optimismus versprüht auch Detroit im amerikanischen Bundesstaat Michi-gan. Nach Jahren des Niedergangs glauben die Bewohner nun fest an einen Wiederauf-stieg – viele Gebäude werden restauriert und nach Downtown ziehen viele Neubürger. Ein Grund für das Comeback: Die Stadt und ihre Bewohner streben nach Vielfalt, um für mög-lichst alle Menschen attraktiv zu sein. Klar, dass die schwule Community in Detroit daran mit-wirkt (S. 24).

Mannheim und Heidelberg sind ebenfalls zwei Städte, bei denen viele von uns so ihre Bilder im Kopf haben: Mannheim als nicht gerade schöne Industriestadt, Heidelberg als etwas

langweiliges Ziel für Touristen aus aller Welt. Stimmt so beides nicht: Mannheim ist mit einer spannenden schwulen Szene deren Hotspot im Südwesten. Und Heidelberg bietet dank der Universität viel alternative Kultur (S. 58).

Auf der anderen Seite ist es manchmal auch ganz schön, wenigstens ein paar Klischees zu bestätigen. In Argentinien können wir sehen: Ja, die dortige Küche ist tatsächlich genau so gut, wie ihr Ruf behauptet. Schwule Köche haben an der kulinarischen Entwicklung des Landes ihren Anteil – und schwule Reiseanbie-ter nutzen das Thema, um ihren Gästen die viel-fältige argentinische Kultur zu vermitteln (S. 14).

Wer den auf Reisen angefutterten Speck wie-der abtrainieren will, sollte vielleicht nach Schwedisch Lappland fahren, und dort, unse-rem Autoren Carsten Bauhaus gleich, eine Karriere als Biathlet beginnen (S. 34). Alterna-tiv kann man sich auch zu einer schwulen Ski- woche anmelden – hoffentlich nicht nur zum Après-Ski (S. 40).

Einen Herbst voller Erlebnisse, die Augen öff-nen, wünscht uns allen

Tobias SauerChefredakteur

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EDITORIAL

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34 Schwedisch Lappland

24 Michigan

58 Mannheim und Heidelberg

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INHALT SPARTACUS TRAVELER OKTOBER – DEZEMBER 2015

www.spartacusworld.com

Wintersport 40

Johannesburg 48

Argentinien 14

TRAVEL

14 ArgentinienVon Patagonien bis Buenos Aires weiß man in Argentinien gutes Essen zu schätzen. Wir setzen uns mit an den Tisch.

24 MichiganMichigan betört mit einer überraschenden Vielfalt aus traum-haften Dünenlandschaften, lebhaften Studentenstädten und einem prallen Kulturleben in der Metropole Detroit.

34 Schwedisch LapplandSpaß im Schnee bietet Schwedisch Lappland zuhauf. Wenn dann noch das Nordlicht leuchtet, sind nicht nur schwer verliebte Romantiker entzückt.

40 WintersportSchwule Skiwochen versprechen neben Sport ein immer differenzierteres Angebot an Unterhaltung. Wir stellen die besten Events vor.

48 JohannesburgJohannesburg galt früher als gefährliche Großstadt – heute können sich schwule Reisende in der bunten Metropole rundum wohlfühlen.

58 Mannheim und HeidelbergDie beiden Neckarstädte sind eine Neuentdeckung wert: Mannheim ist der schwule Hotspot im deutschen Südwesten und Heidelberg überzeugt mit alternativer Kultur.

GUIDES

Argentinien 20

Michigan 30

Schwedisch Lappland 38

Johannesburg 54

Mannheim & Heidelberg 62

STANDARDS

Editorial 3

Contributors 6

Impressum 6

Termine 8

Inspiration 10

News 22

Media 32

Party 56 Bangkok

Duty Free 64

Insider 74 Kopenhagen

EXTRA

Win! 12, 32, 41

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Das Wasser in Argentiniens größtem See Lago Argentino, der von den Gletschern der Anden tief im Süden Patagoniens gespeist wird, leuchtet in der Sonne im selben zarten Hellblau wie die Flagge des Landes. Immer wieder landen rosafarbene Fla-mingos im See und wirken dabei, als würden sie

eine Zeit lang grazil über die Wasseroberfläche laufen. Die hohen Berge im Hintergrund sind mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt, fast wie Puderzucker sieht das aus. Und am Fuße der Anden kalbt der riesige Perito-Moreno-Gletscher in den See. Mehr als zwei Kilo-meter ist dessen hellblau schimmernde Abbruchkante lang, das Eis türmt sich in wilden Zacken bis zu 75 Meter hoch.

So majestätisch diese weitgehend menschenleere Landschaft also ist, so rau ist sie auch. Die riesigen Ebenen im Süden Argentiniens, Pampas genannt, sind geprägt von strengen Wintern, einem steten, kräftigen Wind und großer Trockenheit – denn die Wolken entladen sich meist schon auf der anderen Seite der Anden, in Chile. Trotz dieser Widrigkeiten holen die Argentinier aus dieser Landschaft das Beste für eine geradezu sensationelle Küche heraus – auf die das Land ausgesprochen stolz ist.

Land für Genießer

Vom wilden Patagonien bis in die kosmopolitische Hauptstadt Buenos Aires wissen die Argentinier gutes Essen zu schätzen.

Wir setzen uns mit an den Tisch.

Text: Tobias Sauer

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TRAVEL Argentinien

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Abenteuerspielplatz für Erwachsene

Rentiere, Schneemobile und Hundeschlittenfahrten lassen einen in Schwedisch Lappland die kalten Temperaturen glatt vergessen. Und bei romantischen Nordlichtern wird

nicht nur verliebten Pärchen warm ums Herz.

Text: Carsten Bauhaus

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TRAVEL Schwedisch Lappland

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Geradezu andächtig stehen wir in der Eiseskälte und blicken staunend nach oben. Es ist definitiv einer dieser Wow-Momente: Über uns tanzen flir-

rend die Polarlichter, quer über den gesamten Himmel, in wechselnden, meist weiß-grünlichen Tönen. Fast wie bei einer choreographierten Show verändern sie sich langsam, aber pau-senlos; mal bilden sie lange Bänder, mal tür-men sie sich zu geradezu flammenförmigen Gebilden auf. Abgesehen von unserem Atmen und dem knirschenden Geräusch im Schnee, wenn jemand einen Schritt geht, hört man kei-nen Ton. Nicht nur die Tiere sind still, auch unsere Gespräche verstummen – zu beeindru-ckend ist die Himmelserscheinung.

Jetzt, Mitte März, hätte ich mit der Chance auf Polarlichter gar nicht mehr gerechnet, auch nicht in Arvidsjaur, rund 1.000 Kilometer nörd-lich von Stockholm, mitten in Schwedisch Lapp-land. Gleich nach der Ankunft aber erfahren wir noch am Flughafen von der guten Nach-

richt, besorgen uns am Abend erstaunlich leicht zu bedienende Schneemobile und düsen durch den Tannenwald, bis wir von einen einsamen Hügel abseits aller Siedlungen und störenden Lichtquellen das Schauspiel besonders gut beobachten können.

Das 4.500-Einwohner-Nest Arvidsjaur ist bis-lang vor allem in der Autoindustrie berühmt. Viele deutsche Hersteller testen hier ihre neues-ten Modelle auf Schnee- und Frosttauglichkeit. Wahrscheinlich deshalb ist die Gegend durch erstaunlich viele Direktflüge mit Deutschland ver-bunden. Findige Reiseveranstalter bieten auch Laien an, sich auf den vereisten Teststrecken zu beweisen. Tatsächlich sitzen im Flieger einige Testfahrer und Autonarren – eine Autozeitschrift ist also ein Muss fürs Reisegepäck.

Dabei ist Schwedisch Lappland vor allem durch seine weite Natur geprägt – und viel, viel Schnee. Und was ist gegen einen richtigen Win-ter auch einzuwenden? Weißes Paradies statt Schmuddelwetter, knirschender Schnee statt

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