SPEAK! Jugendliche rappen Mozarts Requiem · PDF file2 PROGRAMM Wolfgang Amadeus Mozart...

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SPEAK! Jugendliche rappen Mozarts Requiem Donnerstag 21. Mai 2015 20:00

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SPEAK! Jugendliche rappen Mozarts RequiemDonnerstag21. Mai 201520:00

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SPEAK! Jugendliche rappen Mozarts Requiem

Christina Roterberg Sopran Marie Henriette Reinhold Alt Henning Jendritza Tenor Andrey Akhmetov Bass Megaloh Rap MIKI Rap

Axel Steinbiss Keyboard, SynthesizerMax Dommers BassAchim Buschmann Schlagzeug

Klasse 8b/8d des Gymnasiums Köln-Pesch

Jugendchor am Kölner DomOliver Sperling Einstudierung

Kölner Schul- und Jugendchöre

Jugendbarockorchester RheinlandSylvie Kraus Einstudierung

Concerto Köln

Alexander Scherf Leitung

Donnerstag 21. Mai 2015 20:00 Keine Pause Ende gegen 21:30

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. und die RheinEnergieStiftung Kultur.

KölnMusik gemeinsam mit Concerto Köln

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PROGRAMM

Wolfgang Amadeus MozartRequiem d-Moll KV 626 (1791)für Soli, Chor und OrchesterFragment (vervollständigt von Franz Xaver Süßmayr) mit Arrangements für Rapgesang, Chor, Orchester und Live-Band von MIKI (2015)

I. IntroitusRequiem aeternam

II. KyrieKyrie eleison

III. Sequenz1. Dies irae »Eiszeit« (Dies irae)2. Tuba mirum 3. Rex tremendae »Himmel oder Hölle« (Rex tremendae)4. Recordare 5. Confutatis 6. Lacrimosa

IV. Offertorium»Rebellion« (Confutatis)1. Domine Jesu 2. Hostias

V. Sanctus

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VI. Benedictus

VII. Agnus Dei»Einfach nach vorn …« (Recordare)

VIII. Communio1. Lux aeterna »Alles okay«2. Cum sanctis

Finale: »Kein Ende in Sicht«

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DIE GESANGSTEXTE

Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll KV 626 (1791)für Soli, Chor und OrchesterFragment (vervollständigt von Franz Xaver Süßmayr)mit Arrangements für Rapgesang, Chor, Orchester und Live-Band von MIKI

I. Introitus

Requiem aeternam dona eis, Domine,

lux perpetua luceat eis.Te decet hymnus, Deus, in Sion:Et tibi reddetur votum in Jerusalem:Exaudi orationem meam, Ad te omnis caro veniet.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihnen.Dir, o Gott, gebührt ein Loblied in

Zion,und in Jerusalem Erhöre mein Gebet,alles Fleisch wird zu Dir kommen.

II. Kyrie

Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison.

Herr, erbarme Dich unser.Christus, erbarme Dich unser.Herr, erbarme Dich unser.

III. Sequenz

1. Dies iraeDies irae, dies illaSolvet saeclum in favilla, Teste David cum Sibylla.Quantus tremor est futurus Quando judex est venturus Cuncta stricte discussurus.

Tag der Rache, Tag der Sünden,Wird das Weltall sich entzünden,wie Sibyll und David künden.Welch ein Graus wird sein und

Zagen,Wenn der Richter kommt mit

Fragen,Streng zu prüfen alle Klagen!

»Eiszeit«(Dies irae, Arrangement: MIKI)Ein zunächst banal scheinender Streit zwischen Freundinnen über das Ausplaudern eines intimen Geheimnisses. Hier suchten wir zu dieser Ausgangssituation nach einer weiteren thematischen Ebene, die wir in der dritten Strophe fanden, wo wir das Kernthema des Songs entwickelten. Wir ließen eine der Protagonistinnen verunglücken. Somit besteht die Gefahr, dass dieser Konflikt zwischen den beiden niemals zu einer Lösung findet … (MIKI)

Chorus:Woher kommt diese Eiszeit?Die über uns hereinschneitUnd zwischen uns das Seil entzweitUnd nur noch Kälte bringt weit und breit.

Strophe 1:Wir trafen uns in dem CaféIn dem alles begann und endeteFlüsternd rieselte der SchneeDoch war er nicht so kalt wie die Blicke, die ich sendete.

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Sag, wie konntest Du mir das nur antun, sag es mir!Denn alte Geheimnisse lässt man ruh’n, rat’ ich Dir!Wir kennen uns doch ewig. Erkenne, sowas geht nicht!Du sagst, Du hättest nichts verraten. Ha! Wer’s glaubt wird selig!Es war doch nur für Deine Ohren bestimmt, weißt Du noch?!Jedes Wort war wie ein Fall ins tiefste Loch, denk Dir doch!Was sitzt Du da so stumm? Denkst Du, ich wär’ dumm?!Hast Du mir gar nichts mehr zu sagen? Wie konntest Du’s nur wagen?!

Zuckst mit Deinen Schultern, schüttelst Deinen Kopf,Warum sehe ich keine Träne, die Dir von der Nase tropft?Ich hab genug, ich gehe jetztMit Deinem Schweigen hast Du unserer Freundschaft den letzten Hieb

versetzt.

Strophe 2:Wochen sind ins Land gegangenUnd wir sind immer noch im Hass gefangenIch erinnere mich an goldene ZeitenUnd frag mich warum konnten wir nicht einfach Freunde bleiben.

Ich hab so vieles im Kopf was uns einst verbandNur wir beide tiefst entspannt, lagen wir im feinsten SandWie Yin und Yang, Pech und Schwefel waren wir unzertrennlichVon je her bis unendlich.

Wir haben die ganze Nacht geredet über Dich und michteilten unser Leid zu zweit, brachten uns ins GleichgewichtDoch ein Wind kam auf, rüttelte am KartenhausNach und nach nahm er zu, zog zu viele Karten raus.

Aus dem Wind wurde Sturm, aus dem Sturm ein OrkanBrachte Schnee, brachte Eis … Aug’ um Aug’, Zahn um ZahnDu hast unsere Herzen eingefrorenUnd ganz tief in meinem Inneren wünscht’ ich, Du wärst nie geboren.

[Chorus]

Strophe 3:Kalte Flocken fallen auf uns niederdie Straße menschenleer, in der Ferne WeihnachtsliederUnser Streit ist lange her, unser Blick versöhnlichGehen wir aufeinander zu, klären wir das persönlich.

Keiner von uns schaut nach rechts oder linksalles geht so schnell, und dann seh’ ich nur noch, wie Du um Dein Leben

ringstBlaulicht, Sirenen, Du wirst weggebrachtHätten wir die Eiszeit doch nur früher zum Ende gebracht!

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2. Tuba mirumTuba mirum spargens sonum Per sepulcra regionum Coget omnes ante thronum.Mors stupebit et natura Cum resurget creatura Judicanti responsura.Liber scriptus profereturIn quo totum continetur,Unde mundus judicetur.Judex ergo cum sedebit Quidquid latet apparebit, Nil inultum remanebit.Quid sum miser tunc dicturus, Quem patronum rogaturus Cum vix justus sit securus?

Laut wird die Posau’n erklingen,Durch die Erde Gräber dringen,Alle hin zum Throne zwingen. Schaudernd sehen Tod und LebenSich die Kreatur erheben,Rechenschaft dem Herrn zu geben.Und ein Buch wird aufgeschlagen,Treu darin ist eingetragenJede Schuld aus Erdentagen.Sitzt der Richter dann zu richten,Wird sich das Verborg’ne lichten;Nichts kann vor der Strafe flüchten.Weh! Was werd’ ich Armer sagen?Welchen Anwalt mir erfragen,Wenn Gerechte selbst verzagen?

3. Rex tremendaeRex tremendae majestatis Qui salvandos salvas gratis, Salva me, fons pietatis.

König schrecklicher Gewalten,Frei ist Deiner Gnade Schalten:Gnadenquell, lass Gnade walten!

»Himmel oder Hölle«(Rex tremendae, Arrangement: MIKI)Das Mobbingthema des Songs »Himmel oder Hölle« war ein spezielles Anliegen der Jugendlichen. Wir haben also eine Situation geschaffen, die zunächst aus zwei Blickwinkeln erzählt wird. Die zwei Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, erzählen die Geschichte aus ihrer Sicht. In der dritten Strophe spitzt sich die Situation auf melancholische Weise (auch musikalisch) zu. Es wird klar, dass beide Kinder das gleiche Grundgefühl plagt. Einsamkeit. Nur gehen sie grundverschieden damit um. Hier gab es auf unserer textlichen Reise sehr viele angeregte Diskussionen über den Ausgang des Songs. Wir entschieden uns für ein halb offenes Ende … (MIKI)

Chorus:Sag mir, woran glaubst Du, Himmel oder Hölle?!Ich glaub’ nicht an den Himmel, denn ich lebe in der HölleDoch irgendwann lass’ ich los und komme rausDenn eines Tages geht die Sonne auch im Westen auf.

Strophe 1:Herz klopft, stehe vor der Tür zu einem neuen LebenKlopfe an, dreimal, werd’ hereingebetenTür öffnet sich, sechzig Augen mustern mich»Komm doch rein, Steffen!« sagt die Lehrerin, »Wir grüßen Dich.«

Schau mal da, in der letzten Reihe ist noch Platz.Plötzlich lachen alle, und mein Herz macht einen SatzWer ist der Junge, dessen Blick sich verfinstert?Das geborene Opfer hinten links da am Fenster.

Ich setz’ mich neben ihn, denk’ mir ›Was für’n Typ!‹Seine Miene ausdruckslos, seine Augen trübEs tut mir leid, aber Du musst jetzt dran glaubenUm beliebt zu sein werd’ ich Dein Selbstbewusstsein rauben.

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»Sag, wie heißt Du?« »Mein Name ist Jamal.«»Ach, Junge, weißt Du, es ist mir so egal!«Denn eigentlich leben wir beide mit dieser QualZeiten sind düster, wir haben keine Wahl.

[Chorus]

Strophe 2:Herz klopft, sitz’ auf meinem Platz in meinem alten LebenUnd es klopft dreimal, es wird hereingebetenDie Tür öffnet sich, diesen Typen kenn’ ich nichtmit viel Glück find’ ich in ihm hoffentlich ’nen Freund für mich.

Ich schau mich um, nur der Platz neben mir ist noch leerKaum hab ich’s gedacht, schickt sie Steffen zu mir herUnd schon lachen alle, plötzlich wird mir schwarz vor AugenSie tun’s schon wieder, mir den Funken Hoffnung rauben.

Kaum sitzt er neben mir, fragt er mich nach meinem NamenIst das vielleicht der erste Freund nach all den leeren Jahren?Dann fällt der Satz, ich sei ihm im Grunde völlig gleichund mit einem Mal scheinen alle Farben völlig bleich.

Tunnelblick, um mich gar keine Gestalten mehrAlles taub, wie versunken, tief im kalten MeerMein Leben lang leb’ ich schon mit dieser QualEr hätt’s beenden können, er hatte doch die Wahl.

[Chorus]

Strophe 3:Die letzten paar Stufen bis zur Tür und sie öffnet sichWindstoß trifft mich mitten ins GesichtAuf dem Schuldach ist es still, nur die Stadt sprichtWie ne dunkle Insel, die verloren aus dem Meer sticht.

Plötzlich seh’ ich ihn und merk’ wie meine Hand schwitztEs ist Jamal, der unter Tränen dort am Rand sitztIch geh’ rüber, setz’ mich hin, er fragt »Was machst Du hier?!«»Wie mir scheint, geht es mir ganz genau wie Dir.

Ich bin auch allein, schon mein ganzes Leben lang.Jedes Jahr, neue Stadt, diese Hölle ist kein Leben, Mann!«Und beide nähern sich dem Rand ein StückEiner macht den Schritt nach vorn, der andere den Schritt zurück.

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4. RecordareRecordare, Jesu pie, Quod sum causa tuae viae, Ne me perdas illa die.Quaerens me sedisti lassus, Redemisti crucem passus, Tantus labor non sit cassus.Juste judex ultionis Donum fac remissionis Ante diem rationis.Ingemisco tamquam reus, Culpa rubet vultus meus, Supplicanti parce, Deus.Qui Mariam absolvisti Et latronem exaudisti, Mihi quoque spem dedisti. Preces meae non sunt dignae, Sed tu bonus fac benigne, Ne perenni cremer igne Inter oves locum praesta,Et ab haedis me sequestra,Statuens in parte dextra.

Milder Jesus, wollst erwägen,Dass Du kamest meinetwegen,Schleudre mir nicht Fluch

entgegen.Bist, mich suchend, müd’

gegangen,Mir zum Heil am Kreuz gehangen,Mög’ dies Müh’n zum Ziel

gelangen.Richter Du gerechter Rache,Nachsicht üb’ in meiner SacheEh’ ich zum Gericht erwache.Seufzend steh’ ich schuldbefangen,Schamrot glühen meine Wangen,Lass mein Bitten Gnad erlangen.Hast vergeben einst Marien,Hast dem Schächer dann

verziehen,Hast auch Hoffnung mir verliehen.Wenig gilt vor Dir mein Flehen;Doch aus Gnade lass’ geschehen,Dass ich möcht’ der Höll’ entgehen.Bei den Schafen gib mir Weide,Von der Böcke Schar mich scheide,Stell mich auf die rechte Seite.

5. ConfutatisConfutatis maledictisFlammis acribus addictis. Voca me cum benedictis.Oro supplex et acclinis,Cor contritum quasi cinis,Gere curam mei finis.

Wird die Hölle ohne SchonungDen Verdammten zur Belohnung,Ruf’ mich zu der Sel’gen Wohnung.Schuldgebeugt zu Dir ich schreie,Tief zerknirscht in Herzensreue,Sel’ges Ende mir verleihe.

6. LacrimosaLacrimosa dies illaQua resurget ex favilla Judicandus homo reus.Huic ergo parce Deus, Pie Jesus Domine, Dona eis requiem. Amen.

Tag der Tränen, Tag der Wehen,Da vom Grabe wird erstehenZum Gericht der Mensch voll

Sünden;Lass ihn, Gott, Erbarmen finden.Milder Jesus, Herrscher Du,Schenk den Toten ew’ge Ruh.

Amen.

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»Rebellion«(Confutatis, Arrangement: MIKI)Hier haben wir einen Song, der eingangs das Spannungsverhältnis von Rache und Vergebung thematisieren sollte. Dies verschob sich bei der Textarbeit etwas in Richtung Macht und Machtverhältnisse. Wir fanden es spannend zu zeigen, inwiefern eine eskalierte Situation eine überraschende Wendung nehmen kann und was wahre Stärke und »Führungsqualität« ausmacht. (MIKI)

Chorus:Wooah! Sag mir, wer ist hier am Drücker?!Machtverhältnisse verschieben sich in AugenblickenWooah! Sagt mir wer ist hier am Drücker?!Die Letzten werden die Ersten sein und sie vom Thron schicken.

Strophe 1:›Ding Dong‹, Glocke schellt, wir freuen uns auf die PauseNoch zwei Stunden Langeweile und dann geht’s nach Hause»Nix da!« sagt Herr K., »Wir sind noch nicht durch!Ich bestimm’ wann Schluss ist und so lange bleibt ihr ruhig!«

›Klick Klack‹, Schlüssel dreht. Blick sagt ›Wir müssen gehen!‹Doch Herr K. lacht nur, setzt sich hin und die Klasse stehtauf. Aaron meldet sich zu Wort »Hör mal her!Schliess sofort die Klasse auf, sonst bereust Du’s schwer!

»Was soll schon passieren, wer seid Ihr mir zu befehlen?!Wollt Ihr mich erschlagen und mir meine Schlüssel stehlen?«»Ganz genau!« Aaron mach einen Schritt nach vorn, Faust geballt3 – 4 Jungs hinterher, Blick voll Zorn, drauf geknallt!

Aaron nimmt den Schlüssel an sich »Alle raus!Das ist unser Haus!« Freudenschreie, tobender ApplausAuf’m Boden liegend schreit Herr K., »Ihr geht nicht nach draußen!«›Klick Klack‹, Schlüssel dreht, doch diesmal von außen!

[Chorus]

Klopf, Klopf, alles still, es hämmert an die Tür»Ihr könnt mich nicht einsperren, wie ein wild gewordenes Tier!Was wollt Ihr jetzt machen, sagt, was ist Euer Ziel?!«Aaron wird nervös und sagt: »Spielen wir doch ein Spiel!

Ich stell Dir ne Frage, Du beantwortest sie mir.Findest Du die Lösung, dann gehört der Schlüssel Dir …«»Nix da!« meldet sich die Stimme aus dem Nichts.Aaron dreht sich um und schaut Tina ins Gesicht.

Unscheinbar im Wesen, doch mit Blitzen in den AugenSteht sie vor ihm, baut sich auf und sagt »Lass ihn jetzt nach draußen!«Aaron lacht, »Was willst Du Streberin von mir?!«Gibt ihr eine mit und wendet sich wieder zur Tür.

»Lass ihn raus!« brüllt ihn Tina an und steht noch mutig da.Richtet ihre Brille, wischt die Nase, die noch blutig warPlötzlich stellen sich alle hinter sie, Aarons Spiel scheint beendet So schnell kann es gehen, dass das Blatt sich wendet.

IV. Offertorium

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1. Domine Jesu ChristeDomine Jesu Christe, Rex gloriae, Libera animas omnium fidelium

defunctorum De poenis inferni, et de profundo

lacuLibera eas de ore leonis, Ne absorbeat eas tartarus, Ne cadant in obscurum, Sed signifer sanctus Michael Repraesentet eas in lucem

sanctam, Quam olim Abrahae promisisti et

semini ejus.

O Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,

bewahre die Seelen aller verstorbenen Gläubigen

vor den Strafen der Hölleund vor den Tiefen der UnterweltBewahre sie vor dem Rachen des

Löwen,dass die Hölle sie nicht verschlinge,dass sie nicht hinabstürzen in die

Finsternis.Vielmehr geleite sie Sankt Michael,

der Bannerträger,führe sie zum ewigen Licht,das Du einstens Abraham

verheißenund seinen Nachkommen.

2. HostiasHostias et preces tibi Domine laudis offerimus;Tu suscipe pro animabus illis,Quarum hodie memoriam facimus:Fac eas, Domine, de morte transire

at vitam. Quam olim Abrahae promisisti et

semini ejus.

Opfergaben und Gebete bringen, Herr, wir Dir lobsingend dar.Nimm sie an für die Seelen;derer wir heute gedenken.Herr, lass sie vom Tode

hinübergehen zum Leben,das du einstens Abraham

verheißen und seinen Nachkommen.

V. Sanctus

Sanctus, Sanctus, Sanctus,Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua.Osanna in excelsis.

Heilig, heilig, heilig Herr, Gott der Heerscharen.Himmel und Erde sind erfüllt von

deiner Herrlichkeit.Hosanna in der Höhe

VI. Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini.

Osanna in excelsis.

Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.

Hosanna in der Höhe

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»Einfach nach vorn …«(Recordare, Arrangement: MIKI)»Einfach nach vorn …« ist eine Verarbeitung des Schicksalsbegriffes. Die Jugendlichen haben sich überlegt, in welcher Form Schicksal einen Einfluss auf ihr Leben hat, bzw. haben könnte. Denn unklar ist, was Fiktion und was Realität ist in diesen sehr tiefgründigen Texten. Für mich war es erschreckend, in welchem Maß ich die Kids anfangs unterschätzt habe. Eine durchweg selbstbewusste Gruppe, die sehr genau wusste, wohin die textliche Reise gehen sollte … (MIKI)

Chorus:Hab keine Angst was zu sagenSei selbstbewusst und trau Dich zu fragenDu gewinnst, Du verlierstSchau nicht zurück, sondern einfach nach vorn

Menschen kommen, Menschen gehenMan kann die Welt nicht immer verstehenDu gewinnst, Du verlierstSchau nicht zurück, sondern einfach nach vorn

Strophe 1:Es gibt Zeiten in unserem Leben, daIst das Licht von Schatten umgebenDas Schicksal nimmt Dir geliebte MenschenDer Verlust durch eine Krankheit treibt Dich an Deine Grenzen. Es war

ein langer Kampf, doch es hat nicht gereicht. Und ihnzu verlieren fällt uns oft nicht so leicht. Undwo der geliebte Mensch war, ist nun ein Loch.Doch ganz tief in unseren Herzen bleibt er uns immer noch

Wir erinnern uns. Endlosschleifen in unserem KopfHaben zwei Millionen Bilder in ein Album gestopftWir blättern durch, bis die Farbe verblasst unter dem LichtDoch er wird zum hellsten Stern der aus dem Himmel sticht

Der Tod des Menschen lässt uns zusammenhaltenUnd so sehr man es versucht, kann man das Leben nicht zurückschaltenDas Schicksal quält uns, füllt uns mit ZornDoch wir nutzen jedes Licht und schauen einfach nach vorn

[Chorus]

VII. Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,

Dona eis requiem.Agnus Dei, qui tollis peccata

mundi, Dona eis requiem sempiternam.

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,

gib ihnen die Ruhe.Lamm Gottes, Du nimmst hinweg

die Sünden der Welt, gib ihnen die ewige Ruhe.

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Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,

Dona eis requiem.Agnus Dei, qui tollis peccata

mundi, Dona eis requiem sempiternam.

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,

gib ihnen die Ruhe.Lamm Gottes, Du nimmst hinweg

die Sünden der Welt, gib ihnen die ewige Ruhe.

VIII. Communio

Lux aeterna luceat eis, Domine Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr

Strophe 2:Es gibt Zeiten in unserem Leben, dageht das Schicksal mit uns auf neuen WegenWir entfernen uns vom HeimathafenLassen Freunde und Erinnerungen in Kleinstadtstraßen

Haben Angst vor einer neuen Welt nach all den JahrenWollen doch mit Rückenwind in unsere Zukunft fahrenWir sind angekommen, die Anfangszeit war ziemlich hartDoch das Schicksal hat uns einen neuen Menschen offenbart

Das verblasste Bild gewinnt an Farbe und KontrastUnd die Person ist das Puzzleteil, das in das fremde Leben passtWo vorher Angst und Bange war, ist nun Vertrauensie ist wie ein Fundament, auf dem wir unser neues Haus bauen

Es liegt an uns, das Glück in unsere Hand zu nehmenes zu fassen, festzuhalten oder einfach wegzugebenund wenn alles dunkel scheint, kommt Licht in Menschenformund dieser neue Freund im Leben bringt uns einfach nach vorn

[Chorus]

Strophe 3:Jetzt stehen wir hier und erzählen übers LebenÜber unbegrenzte Möglichkeiten, die noch vor uns schwebenWie viel liegt in unserer Hand und was ist vorgegebenWie finden wir den Weg auf den wir uns begeben, ha?

Wir fangen doch grad erst an auf eigenen Beinen zu stehenAuf der Schwelle des Erwachsenwerdens, haben so vieles noch nicht

gesehenWelche Freunde bleiben uns, für welchen Job sind wir geboren?Wir wissen’s nicht, doch gehen … einfach nach vorn.

[Chorus]

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Alles okay (Lacrimosa, Arrangement: MIKI, Text: Megaloh)

Strophe 1:Warum quäl ich mich, alles vergeht, nichts was ewig istich geh meinen Weg aber wohin beweg ich mich?Richt’ den Blick nach oben als ob mir nach beten istich weiss die Sterne leuchten weiter doch ich seh es nicht

Ich höre zu wenn meine Seele spricht aber ich versteh es nichtdenke nur an Scheisse die meinen Schädel brichtmach mir den Schädel dicht, versuch zu atmenaber inhalier nur Schädliches, Leid kriegt was Alltägliches

Mein Kopf versucht mich zu besiegen also wehr ich michfühle mich allein doch viele hier erleben ÄhnlichesWir haben nur dunkle Gedanken denn uns fehlt das Lichtauch am Tag, das Rad des Schicksals wie rum dreht es sich?

Ständig das Gefühl als wär die Welt nur gegen michdoch weiter geht’s, weiss ich werd geblendet wie bei Gegenlichterwarte nicht, dass jemand kommt und mich seelig sprichtIch gebe nicht auf, ich schau nach vorn auch wenn es neblig ist

[Chorus]

Keine Sorge, es ist alles okayIch verdräng nur Kummer und mein Kopf tut wehGeb’ nicht auf, es ist nicht zu spätauch wenn ihr’s nicht versteht

Mein Herz ist schwer, mein Blick ist leeraber glaub mir ich geh ganz alleine immer weiter durch Regen und

Schneesag’ Mama: Es ist alles okes ist alles ok

Strophe 2:Ein Feuer brennt in mir, ihr nennt es Lebenslichtfühle mich so wie auf hoher See, doch wohin Segel ich?Halte Kurs und bewege Unbeweglicheshabe keine Wahl trotzdem denk ich, ich verwähle mich

Manchmal Rätsel ich über das Leben aber weiss ich lös’ das Rätsel nichtstört mich auch allmählich nichtFühl mich wie im Loch, sitze an ’nem leeren Tischdoch manövrier ums Loch herum wie jemand der ’nen Bagel isst

Ich hab die Käfig-Sicht wie jemand der in Tegel sitztbrauchst dich nicht zu wundern warum dieser Junge Regeln brichtWo ich bin ist nur das Überleben wesentlichum zu bestehen geh ich gegen jeden, der am Hebel ist

Die Leute hören dir nur zu wenn deine Knete sprichthat meinen Kopf vergiftet und ich finde nicht das Gegengiftich warte nicht darauf, dass mich der Segen trifftwenn der Sturm mich holt, geh ich unter mit meinem Segelschiff

[ Chorus 2x ]

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Finale: »Kein Ende in Sicht«(Sanctus, Arrangement: MIKI)Beim großen Finale »Kein Ende in Sicht« hatte ich den Wunsch, einen Widerstandsgedanken zu formulieren. In welcher Form auch immer wir Widerstand praktizieren, wogegen wir uns auflehnen, der allgegenwärtige Respekt sollte immer im Vordergrund stehen. Imirza Sahin, einer der Schüler und äußerst talentierter Rapper, bekommt hier sein »Spotlight« mit einer eigenen Strophe, in der er das Thema Toleranz durchaus provokant, aber nie respektlos aufgreift und verarbeitet. (MIKI)

Chorus:Unser Widerstand bleibt ungebrochen(Kein Ende in Sicht)Gedankensitzblockade über Wochen(Kein Ende in Sicht)Wir gehen nicht mehr weg, wir sind wie der schwarze FleckAuf der weißen Weste des Establishments(Kein Ende in Sicht)

MIKI:Ich bin dagegen, einfach nichts zu sagenUnd bin dagegen, jede Pflicht zu tragenBin auch dagegen das Leben zu beweinenund bin entschieden dagegen, nur dagegen zu sein.Ich mein’…Es wird Zeit mal politisch zu werden, genauer gesagt Kultur zu bewerbenEs will nicht in meinen Kopf was das soll, ich hör’ nur sparen, dennoch

steigt unser SollIns Unermessliche, die Schuld wiegt schwer wie ’ne hässliche,Narbe auf dem Angesicht der schönsten Frauen der westlichen WeltDoch ausnahmsweise geht’s nicht um Geld.Es geht um blutrote Zahlen, die unser Seelenkonto zählt. Da sitzen …Aberdutzende von schlauen Köpfen an Runden Tischendebattieren über Kultur, obwohl sie da im Dunkeln fischenWollen den letzten Funken löschen, Ihr Problem versunken wissenTrauen sich nicht die Hand zu heben, »Sorry, Leute, haben verschissen!«Stattdessen zücken sie den Rotstift. Wo’s trifft kann man nie vorhersagen, Hauptsachedie Heerscharen von Beamten sahnen massig ab, wisst Ihr was ich sag?!

Cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es.

Requiem aeternam dona eis, Domine,

Et lux perpetua luceat eis. Cum sanctis tuis in aeternum, quia

pius es.

Bei Deinen Heiligen in Ewigkeit,denn du bist gütig und mild.Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihnen.Bei Deinen Heiligen in Ewigkeit,denn du bist gütig und mild.

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Megaloh:Letzter Wunsch nach Vergebungunserer VerfehlungenKlunkerverehrung,beteten nur für die Umsatzvermehrungglaubten zu lange ans Wunder der WährungHunderte Millionen sterben noch immer an UnterernährungWachstum bedrohtsie prüfen Haftungsverbotim Namen des Vaters, des Sohnesmissachten mehr als nur das Achte GebotWaffen für die Not, großkalibrig, beliebigwer den Krieg will, ruhe friedlichwirb für die Sache und dann stirb für die Sache, du verdienst esHennessyschüsse, häng den Rüssel rausTreff das Ziel nicht wie Vereinte Nationen Milleniumsbeschlüsseschrei die Parolen, bleib ein Anonymous, die Gefühle ertränkt in der Pisse,die Flügel der Engel haben Rissedie Führer der Menschen sind Lügner und Händler,verbrüdert und kennen sich, betrügen uns ständigschon früher, steht in Büchern, ist längst schon Geschichtein Büchern ist längst die Geschichtegibt sogar Videos und Fotos von,sehen nicht wenn wieder die Drohnen kommenwir sind schon zu tief im Spiel drin ist so wie Tronkomplett entfremdet wie Dia von SolomonSprengstoff am Körper, will ins Paradies, heiss den Tod willkommen

Imirza:Ich bin gegen den Kamm über den ich geschoren werdeWenn es um Terror geht in Gottes Namen auf der ErdeWas hab ich zu tun mit IS oder HamasDie meinen sich auf dem Koran auszuruhen, mit ihrer Fantasie von Krieg

und Hass?!Nein, das bin ich nicht, ist nicht meine Sicht, wegen solcher Typen stehe

ich im falschen Lichtwenn Ihr mehr über die wissen wollt, dann fragt sie. Ich denk doch auch

nicht, jeder Deutsche sei ein Nazi.Nein, P-E-G-I-DA , welche Ängste sehen wir da?Die wie ein Feuer durch die Massen gehen, ihre Parolen durch die Gassen

wehenBin doch nur ein Junge, der dazu steht was er sagtAuf der Bühne steht mit Mikrofon und der was wagtWill denen doch nichts klauen, sie können ruhig ihr Spielzeug habenWill in Deutschlands Sand nur meine Tunnel in die Zukunft grabenOh! Das ist mein Protest, meine Form von WiderstandKreativität ist meine Waffe gegen IgnoranzWorte sind wie Kriegstanz, Bilder sind wie NachtsichtWenn es Euch im Abendland zu dunkel wir, dann macht Licht!

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SPEAK! – Das SchulprojektVor über einem Jahr haben sich Concerto Köln und die Schüle-rinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Köln-Pesch auf einen ungewöhnlichen Weg gemacht, um Mozarts berühmtes Requiem neu zu entdecken.

Im Unterricht und in Workshops haben sich Jugendliche inten-siv mit den Themen Verlust, Trauer und Hoffnung auseinander-gesetzt und die Fragestellungen des Requiems in die eigene Lebenswirklichkeit und Sprache übersetzt. Unter Anleitung von MIKI, Geiger, Rapper und Komponist, konnten die Jugendli-chen neue musikalische Ideen ausprobieren, eigene Songtexte schreiben und in einem mobilen Tonstudio ihre eigenen Raps produzieren. Motive aus Mozarts Fragment gebliebener Partitur dienten hierbei als Inspirationsquelle.

Entstanden sind brisante und berührende Songs, die die Schü-lerinnen und Schüler im heutigen Konzert präsentieren und der Musik Mozarts gegenüberstellen, die sie beim Erfinden ihrer eigenen Lieder inspiriert hat.

Die Schüler arbeiten mit MIKI im mobilen Tonstudio

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Drei Fragen an … Alexander Scherf (Concerto Köln)

Warum ausgerechnet ein Requiem im Mittelpunkt eines Projekts für Jugendliche?

Die Idee von SPEAK! ist, ein musikalisches Vermittlungsprojekt mit zeitlosen und essentiellen »Menschheitsfragen« zu verbin-den. Mozarts Requiem ist eines meiner Lieblingsstücke und ich bin mir sicher, dass diese ergreifende Musik jeden erreichen kann, der sie mit offenen Ohren hört.

Ich bin sehr beeindruckt, wie viele kritische Fragen die Jugend-lichen bei der Arbeit aufgeworfen haben und wie tief sie in die Thematik eingetaucht sind. Und dass es nicht deprimierend und frustrierend sein muss, sich mit einer Trauermusik auseinander-zusetzen, das zeigen die tiefsinnigen und nach vorne gewandten Raptexte.

Du hast Mozarts Requiem schon oft gespielt. Hast Du durch dieses Projekt einen neuen Blick auf das Werk bekommen?

Auf alle Fälle! Das Überraschendste für mich war es zu entde-cken, dass das Requiem nicht nur mit den Verstorbenen und mit der Trauer um sie zu tun hat, sondern dass es vielmehr einen großartigen Appell an uns Lebende darstellt, das Kostbarste, was wir besitzen, unser eigenes, begrenztes Leben, sorgsam zu behandeln und es mit all unserer Kreativität und Energie zu ent-falten. Und diese universelle Botschaft funktioniert auch losge-löst vom christlichen Kontext des Requiems!

Was bedeutet es für einen Dirigenten, so unterschiedliche Ensemb-les in einem Konzert auf der Bühne zusammenzubringen?

Die Herausforderung ist nicht nur die Tatsache, dass hier Jugend-liche und Profis zusammen auf der Bühne Musik machen, sondern auch die verschiedenen Herangehensweisen und Mentalitäten.

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Rapmusiker, Barockmusiker oder Chorsänger sprechen mit einem unterschiedlichen Vokabular über Musik, obwohl sie viel-leicht das Gleiche meinen. Da braucht man manchmal einen Dolmetscher …

Dabei freue ich mich sehr, dass meinen Kollegen von Concerto Köln genauso offen an die Stilistik Rap herangehen wie die Jugendlichen an Mozart!

… Mihalj Kekenj (Rap/Komponist):Was bedeutet es für Dich, ein Stück wie Mozarts Requiem neu zu bearbeiten?

In erster Linie flößt es einem Respekt ein, sich an solch ein Meis-terwerk zu wagen. Ich habe mich dann dazu entschlossen, mich (relativ) strikt an das Original zu halten und nicht zu verspielt dazu zu komponieren. Somit zolle ich dem Meister meinen Res-pekt und binde ihn authentischer ins Hip-Hop-Geschehen ein.

Inwieweit sind die Themen aus Mozarts Requiem in Deine Arbeit mit den Schülern eingeflossen?

Die Themen waren natürlich besonders in der Anfangsphase bei der »Storyfindung« entscheidend. Jedoch habe ich die Kids dazu ermuntert, sich dann von der Vorlage zu emanzipieren und ihre eigene Wahrheit aus dem »alten Text« zu generieren.

Was hast Du als Musiker bei der Arbeit mit den Jugendlichen gelernt?

Als MENSCH habe ich folgendes gelernt: Dass man junge Men-schen niemals unterschätzen sollte. Wir Erwachsenen verwech-seln Verspieltheit mit Naivität. Diese Kids sind tiefgründige Men-schen. Auch mit ihren vierzehn Jahren! Das wird in den Texten deutlich, für die sie selbst die Themen entwickelt haben. Ich

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habe hier und da nur eine weitere Ebene dazu geschaffen und ihre Ideen in Rapform gebracht.

… Megaloh (Rap):Hast Du Dir jemals denken können, zu Mozart zu rappen?

Ich finde es generell spannend, Orchestermusik mit Rap-Rhyth-men zu kombinieren und einen neuen Kontext zu schaffen. Mozart ist da natürlich ein Muss, habe ich aber bisher noch nicht gemacht. Vivaldi habe ich schon mal berappt, das hat Spaß gemacht.

Siehst du Parallelen zwischen den Fragen, die das Requiem aufwirft und den Themen in Deiner Musik?

Themen wie Vergänglichkeit, Glaube, Zweifel, aber auch Zorn und Überwindung sind aus meiner Sicht allgegenwärtig und spielen auch in meinen Texten eine große Rolle.

Was möchtest Du bei Deiner Arbeit mit Jugendlichen weitergeben?

Rapmusik bietet eine Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken und funktioniert dabei quasi als ein Ventil. Ich denke, sie hat somit – richtig angewendet – einen hohen therapeutischen Wert. Gleichzeitig wird man zum Schöpfer beim Kreieren eines Textes oder eines Liedes, was ein sehr begeisterndes Gefühl sein kann. Gerade als Jugendlicher weiß man oft nicht, wohin mit seinen Gedanken und Gefühlen – da bietet Rap eine sehr gute Möglich-keit, sich Luft zu machen und sich Gehör zu verschaffen.

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… Barbara El-Arabi Dietz und Benjamin Kuß (Gymnasium Köln-Pesch)

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, bei SPEAK! mitzumachen?

Von der Idee, dass unsere gut 50 Achtklässler einmal gemein-sam mit einem professionellen Orchester, Chor und Band auf der Philharmoniebühne stehen würden, waren wir sehr fasziniert. Auf der anderen Seite hatten wir aber auch gehörigen Respekt. Wir sahen es als spannende pädagogische Herausforderung an, den Schülern ein so komplexes und für 15-Jährige nicht unbedingt direkt zugängliches Werk nahezubringen.

Was war für Euch die Besonderheit an diesem Projekt?

Wir hatten immer das Gefühl, dass die Schüler mit ihren Fähig-keiten und Bedürfnissen ernst genommen werden und im Zent-rum von SPEAK! stehen. Durch die fünf intensiven Projekttage mit Schauspielern, Gesangsdozenten, Songwritern und Rapkünstlern

Theater-Workshop im Gymnasium Köln-Pesch

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und vor allem die enge und zeitintensive Zusammenarbeit mit Alexander und MIKI wurden sie dann langfristig und auf sehr behutsame Weise auf ihren Bühnenauftritt vorbereitet. So war es möglich, die Schüler auf ganz unterschiedlichen Kanälen anzu-sprechen und für Mozarts Musik zu gewinnen.

Was haben die Schüler durch das Projekt an neuen Erfahrungen gesammelt?

Innerhalb des Projekts gelang es den Jugendlichen, eine eigene musikalische Sprache zu finden und die Themen aus Mozarts Requiem in ihre Lebens- und Erfahrungswelt zu übersetzen. Wir waren davon beeindruckt, wie tiefgründig die entstandenen Texte sind. Gerade Schüler, die im Unterricht eher unscheinbar wirkten, fanden offensichtlich durch SPEAK! eine kreative Ausdrucks-möglichkeit und traten selbstbewusster in Erscheinung. Wir den-ken, dass die Schüler durch das Projekt einzigartige Erfahrungen gemacht haben. Durch die vielfältige Begegnung mit Mozarts Musik und der Zusammenarbeit mit Orchester und Chor haben sie einen sehr facettenreichen Zugang zu klassischer Musik und Rapmusik gewonnen. Ich denke, dass sie durch die eigene Per-formance den Leistungen von professionellen Musikern mit sehr viel Wertschätzung begegnen werden, da sie wissen, wie viel Arbeit und Engagement hinter einer Aufführung steckt.

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DIE MITWIRKENDEN

Christina Roterberg Sopran

Die gebürtige Dresdnerin Christina Rot-erberg studierte an der Musikhochschule ihrer Heimatstadt Gesang. Direkt nach dem Studium folgte ein Festengagement beim RIAS Kammerchor Berlin. Seit 2014 arbeitet Christina Roterberg als freischaffende Sän-gerin im Konzert- und Opernbereich. Enga-

gements führten sie bisher an die Staatsoper Unter den Linden Berlin, zur internationalen Bachakademie Stuttgart, ins Festspiel-haus Hellerau Dresden und in die Berliner Philharmonie. Chris-tina Roterberg ist Stipendiatin der Walter-Kaminski-Stiftung für junge Opernsänger.

Marie Henriette Reinhold Mezzosopran

Marie Henriette Reinhold wurde 1990 in Leipzig geboren und studiert seit Oktober 2011 klassischen Gesang bei Elvira Dreßen an der Musikhochschule »Felix Mendels-sohn Bartholdy« Leipzig. Ihre rege Konzert-tätigkeit führte Marie Henriette Reinhold

bereits in die Leipziger Thomaskirche, in die Dresdner Kreuzkir-che sowie in das Leipziger Gewandhaus. Marie Henriette Rein-hold ist erste Junior-Preisträgerin des Bundeswettbewerbes Ber-lin 2012 und Preisträgerin der Kammeroper Schloss Rheinsberg 2014.

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Henning Jendritza Tenor

Der Tenor Henning Jendritza studierte zunächst Katholische Theologie und Philo-sophie in Bonn und erhielt seine gesangli-che Grundausbildung bei der Sopranistin Dorothea Kares in Brühl. Seit 2014 studiert er Gesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Lioba Braun. Zudem besuchte

er Meisterkurse bei Thomas Heyer, Lioba Braun und Annette Robbert. Gerade im Konzert- und Oratorienfach fühlt sich der junge Tenor sehr beheimatet. So sang er bereits die Solopartien in diversen Oratorien von Bach, Haydn, Mozart und Händel und arbeitete u. a. mit Orchestern wie den Bergischen Symphonikern, dem Neuen Rheinischen Kammerorchester, den Kölner Sympho-nikern und dem Beethoven Orchester Bonn.

Andrey Akhmetov Bass

Andrey Akhmetov, geboren in Tjumen, Russ-land, studierte Gesang bei N. Dumtzev in Sankt Petersburg. Zurzeit studiert er Barock-Gesang in der Klasse von Kai Wessel an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Von 2008 bis 2011 war er Chor- und Solosänger an der Staatlichen Akademischen Kapelle in

St. Petersburg. Seit 2010 tritt er regelmäßig als Solist mit Ensem-bles für Alte Musik wie ExLibris und Prattica Terza auf. Er ist Laureat des renommierten Internationalen Shtokolov-Gesangs-wettbewerbs (2012, St. Petersburg). 2014 hatte Andrey Akhmetov seinen ersten Auftritt auf der Bühne des Aachener Theaters als Nardo in Mozarts La finta giardiniera.

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MegalohWer die Musik von Megaloh wirklich verste-hen will, muss einen genaueren Blick werfen auf die Geschichte des Mannes mit nigeria-nisch-niederländischen Wurzeln. 1981 wurde er als Uchenna van Capelleveen in Frank-furt am Main geboren. Bereits im Alter von drei Monaten siedelte er mit seinen Eltern

nach Berlin-Moabit über: mitten hinein in eine Welt voller Kon-traste und Widersprüche, die sein Leben prägen sollten. Hier die Kälte der Straßen. Dort die Wärme und die Werte seines akade-mischen Elternhauses. Hier der Beton. Dort die Bildung, die vor allem seiner Mutter stets wichtiger war als alles andere. In dieser Zeit entwickelte Uchenna seine Liebe zur Sprache, seine Faszi-nation für den Umgang mit dem Wort als Waffe.

Megaloh war immer ein Wandler zwischen den Welten. Der Sohn eines studierten Soziologen und Bibliothekars, der gegen den Willen und den Rat seiner Eltern ein Leben als Musiker einschlug und erst Jahre später herausfinden sollte, dass er sich richtig ent-schieden hat. Der viele Fehler gemacht hat und dennoch nichts bereut. Diesen Lebensweg zeichnet er auf seinem Album Endlich Unendlich noch einmal nach, ungeschönt und voller Empathie, wie der große Bruder, den man sich immer gewünscht hat. Sollen andere einen erfundenen Lifestyle zelebrieren. Megaloh erzählt lieber aus seinem Leben. Dem echten Leben. Denn das ganz Normale auszusprechen ist im Fantasieuniversum Hip-Hop eben mutiger als jede Superheldentat. Megaloh malt kleine Bilder von überwältigender Kraft, die einen binnen weniger Sekunden hin-einreißen in seinen atemlosen Erzählstrom – und dennoch genü-gend Spielraum lassen, um sich selbst darin wiederzufinden.

Mit Endlich Unendlich ist der Getriebene angekommen. Das Album sicherte ihm nicht nur einen Top-10-Einstieg, sondern vor allem eröffnete es Megaloh die Möglichkeit, sein Publikum in den letzten zwei Jahren auch auf der Bühne mit seiner beeindrucken-den Präsenz zu überzeugen. Inzwischen gilt er als einer der bes-ten Live-Rapper des Landes. Gleichzeitig arbeitet er an seinem zweiten Album für Max Herres Nesola-Label. Sein Förderer und

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Labelboss nannte Megaloh kürzlich in einem Interview »einen der besten Lyriker des Landes«. »Er holt einen direkt ab mit sei-ner Stimme und seinen Texten. Er berührt einen an der Stelle, wo einen gute Musik eben berührt, unabhängig von Sprache oder Genre. Für mich ist das deutscher Rap in seiner besten Form.«

MIKI»Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust, die eine will sich von der anderen tren-nen …« (Zitat nach Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil)

Mihalj Kekenj … das ist sein Name. 1979 in Braunschweig geboren, hatte er keine Wahl

außer mit Leib und Seele Violinist zu werden, da dieses Instru-ment seine Familie schon seit Generationen beherrschte. Seit dem sechsten Lebensjahr studierte er bei verschiedenen Pro-fessoren, so z. B. bei Jens Ellermann und schließlich bei And-reas Krecher, bei dem er 2007 auch sein Studium an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf absolvierte, wo er noch heute lebt. Aber da ist noch etwas … Es gibt ein zweites Gesicht von MIKI. Seit seinem fünfzehnten Lebensjahr verfolgt er seine zweite Leidenschaft für die Komposition und Produktion von soulgeprägter Hip-Hop-Musik. Insofern lag es nahe, diese bei-den musikalischen Welten irgendwann zu kombinieren und in »Opus 1« zu verwirklichen. »Ich mache einfach das, was ich kann. Tracks produzieren und Geige spielen. Mehr nicht … aber auch nicht weniger.« sagt er heute über sein Werk. Dabei komponiert, arrangiert, produziert und performt er seine Musik zusammen mit Gastkünstlern, die in sein musikalisches Konzept passen. Seit der Fusion dieser beiden musikalischen Welten weiß er mit Bestimmtheit, wohin er künstlerisch gehört.

Für MADE in Berlin legte er seinen Hip-Hop-Background zur Seite und komponierte im klassischen Sinne mehrere kammer-musikalische Werke. Ob den Valse Automatique, ein Stück für Violine und Klavier, oder die Konzertreihe »Moments at MADE«,

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wo er mit seinem Streichquintett Soulgrößen wie Aloe Blacc und Erykah Badu in ein klassisches Gewand gehüllt hat. In dieser Manier lädt er mindestens zweimal pro Jahr auch zu seiner Kon-zertreihe TAKEOVER! in die Philharmonie Essen ein. Max Mutzke, Bosse, Cassandra Steen und kürzlich erst das DJ-Duo Moon-bootica waren schon seine Gäste, mit denen er zusammen den klassischen Raum »feindlich übernommen« hat.

Alexander Scherf Dirigent

»Musik ist Mitteilen« oder anders ausge-drückt: »Musik braucht einen Share-Button!«

Wer Alexander Scherf auf der Bühne erlebt, sei es als Cellisten, Dirigenten oder als Moderator, spürt etwas von dieser Lust am Kommunizieren mit und über Musik. Ale-

xander Scherf erlernte sein musikalisches Handwerk an den Hochschulen von Düsseldorf und London und tourt seitdem als Cellist mit Concerto Köln rund um den Globus. Daneben leitet er begeistert Expeditionen in unbekannte Klangwelten. Für die jun-gen Hörer von Concerto Köln entwickelte er das viel beachtete Education-Programm »Die Hörpiraten«. Zuweilen setzt er seine musikalischen Ideen auch vom Dirigentenpult aus um. Erfolg-reich realisierte er Projekte mit dem Stuttgarter Kammerorches-ter, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, den Stuttgarter Philharmonikern und den Bergischen Symphonikern.

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Jugendchor am Kölner DomDer Jugendchor am Kölner Dom bildet sich projektbezogen aus Sängerinnen des Mädchenchores am Kölner Dom (ab 8. Schul-jahr) und jungen Männerstimmen des Kölner Domchores. Die musikalische Realisierung besonderer Chormusik wie dem Ora-torium Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy (2009) oder die Gestaltung besonderer Ereignisse am Kölner Dom bzw. im Erz-bistum (Weltjugendtag 2005) sind Anlässe für die gemeinsame musikalische Arbeit. Bei SPEAK! wirken 50 Sängerinnen und 20 Sänger der beiden Chöre am Kölner Dom mit. Die Einstudierung liegt bei Domkantor Oliver Sperling.

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Kölner Schul- und JugendchöreJugendchor Singaholics (ev. Kirchengemeinde Köln Dellbrück/Holweide)Chor des Abteigymasiums BrauweilerChor der Gesamtschule BrühlEvangelischer Jugendchor BrühlUnterstufenchor der Königin-Luise-SchuleOberstufenchor Hansa-Gymnasium KölnJugendkantorei an der Johanneskirche TroisdorfJugendchor der evangelischen Kirchengemeinde FrechenChor »Voices« der Gesamtschule Meiersheide Musical AG Gymnasium FrechenEurokids der Europaschule BornheimStiftisches Gymnasium Düren und Jugendchor St. Anna DürenJugendchor St. Agnes (Kath. Kirchengemeinde St. Agnes)Jugendchor St. Nikolaus von Tolentino, RösrathSing It (ev. Kirchengemeinde Wesseling)Evangelischer Jugendkirchenchor WahlscheidKinderchor St. Clemens und St. Konrad Bergisch Gladbach

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Schüler des Gymnasiums Köln-PeschMusiklehrer: Barbara El-Arabi-Dietz, Benjamin Kuß

Eiszeit (»Dies irae«)Alexandra Bölter, Paula Gentner, Carlotta Krämer, Hannah Lemmer, Carsten Lingk, Sandra Martinez Böhme, Céline Meister, Lara Otto, Laura Tillmann, Katharina Diemer, Sena Kacmaz, Viktoria Kesseler, Lejla Paratusic, Maurice Reichert, Giancarlo Dotto

Himmel oder Hölle (»Rex Tremendae«) Carolin Nowak, Lisa Royer, Imirza Sahinler, Julia Schumann, Benjamin Wagner, Nina Wolf, Arda-Can Aytekin, Jonathan Bernsdorf, Serkan Bingöl, Ali Cakir, Samed Gencer, Lukas Neuheuser, Patrick Pauli, Tom Siekendieck, Narek Zadorian, Richard Sewald

Rebellion (»Confutatis«)Isaak Kalonji, Nikolai Linz, Niklas Ludes, Harnoor Singh, Florian Stark, Tobias Wieschollek, Anamika Arenja, Marc Uhlenbrock, Felicitas Prümm, Leonie Silckerodt, Anna Tran, Leonora Puka, Noah Dahmen

Einfach nach vorn … (»Recordare«)Annika Dörich, Sarah Fischer, Lara Kappes, Anna Angel, Kira Cremerius, Beyzanur Dasci, Simon Flock, Jonas Fokken, Max Heesen, Max Schlabitz, Anna Schultze Eckel, Franka Tyrell, Tim Welter

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Jugendbarockorchester RheinlandAuch an den Musikschulen hat die historische Aufführungspraxis Spuren hinterlassen und gerade Schülerinnen und Schüler aus NRW belegen beim Wettbewerb Jugend musiziert in der Sparte »Alte Musik« die vordersten Plätze. Da lag es auf der Hand, ein Jugendbarockorchester zu gründen. Das Jugendbarockorches-ter Rheinland wurde gegründet und wird geleitet von der Gei-gerin Sylvie Kraus und arbeitet mit verschiedenen rheinischen Musikschulen, insbesondere der Musikschule der Stadt Bonn zusammen. Eine enge Kooperation wird mit dem Ensemble Con-certo Köln gepflegt. 2014 spielte das Jugendbarockorchester in einer hochgelobten Produktion von Purcells Dido and Aeneas in Zusammenarbeit mit der Oper der Stadt Bonn.

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Violine IAnn-Sophie Klein, Moritz Vegesack, Johanna Pistorius, Jonathan Pungel

Violine IILea Jelinek, Charlotte Komar, Felix Wise, Laurin Nagel

VioloncelloJohannes Zipfel, Rebekka Jelinek, Elias Abele

OrgelJulius Lorscheider

DozentenSylvie Kraus, Antje Engel, John Semon, Alexander Scherf

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Concerto KölnSeit seiner Gründung im Jahr 1985 zählt Concerto Köln zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungs-praxis. Es ist regelmäßiger Gast in renommierten Konzertsälen und bei großen Musikfestivals rund um den Globus. Zahlreiche Tourneen führten das Ensemble, unter anderem unterstützt vom Goethe-Institut, nach Nord- und Südamerika, in asiatische Län-der wie China, Japan oder Südkorea sowie nach Israel und in die meisten Länder Europas. Ein Großteil der CDs von Concerto Köln wurde mit bedeutenden Preisen wie dem ECHO Klassik, dem Grammy Award, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem MIDEM Classic Award, dem Choc du Monde de la Musique, dem Diapason d’Année oder dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Ein Markenzeichen des Ensembles ist die Wiederentdeckung von Komponisten, deren Musik im Schatten des Wirkens gro-ßer Namen stand. So hat Concerto Köln u. a. zur Renaissance der Werke Joseph Martin Kraus’, Evaristo Felice dall’Abacos und besonders Henri-Joseph Rigels beigetragen. Das Ineinander-greifen von Forschung und Praxis ist für das Ensemble wich-tig und nimmt einen großen Stellenwert in der musikalischen Arbeit ein. Die künstlerische Leitung liegt seit 2005 in den Hän-den von Flötist Martin Sandhoff. Neben Markus Hoffmann, dem

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Konzertmeister aus eigenen Reihen, werden zu ausgewählten Projekten auch externe Konzertmeister wie Shunske Sato oder Mayumi Hirasaki engagiert. Bei umfangreich besetzten Produk-tionen arbeitet Concerto Köln zudem mit Dirigenten wie Kent Nagano, Ivor Bolton, Daniel Harding, René Jacobs, Marcus Creed, Peter Dijkstra, Laurence Equilbey und Emmanuelle Haïm zusammen.

Concerto Köln hat seit 2005 seinen Sitz im Kölner Stadtteil Ehren-feld, wo auf Initiative des Ensembles ein Zentrum für Alte Musik entstanden ist. Das Zentrum, mittlerweile in die Trägerschaft der Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. übergeben, dokumentiert die Bedeutung Kölns als Hauptstadt der Alten Musik und gibt den Akteuren der Szene ein gemeinsames Dach. Förderer wie das Land Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die Stadt Köln, der TÜV Rheinland, der Landschaftsverband Rheinland, die Bauwens Group und die RheinEnergieStiftung Kultur unterstüt-zen diese Vision. Seit Oktober 2009 besteht eine Partnerschaft mit dem High-End-Audiospezialisten MBL. Concerto Köln wurde 2012 von der Generaldirektion Bildung und Kultur der EU-Kom-mission zum kulturellen Botschafter der Europäischen Union ernannt. Als weltweit erstes Ensemble hat Concerto Köln ein Qualitätsmanagement nach ISO 9001 eingeführt und ist nun offi-zieller Träger der »TÜV Rheinland-Plakette«.

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Violine I Markus Hoffmann, Horst-Peter Steffen, Frauke Pöhl, Chiharu Abe

Violine II Jörg Buschhaus, Antje Engel, Hedwig van der Linde, Bettina von Dombois

Viola Aino Hildebrandt, Cosima Nieschlag, Gabrielle Kancachian

Violoncello Werner Matzke, John Semon

Kontrabass Jean-Michel Forest, Francesco Savignano

Bassetthorn Toni Salar-Verdu, Marie Ross

Fagott Lorenzo Alpert, Marita Schaar

Trompete Karel Munk, Almut Rux

PosauneRaphael Vang, Simen van Mechelen, Uwe Haase

Pauke Jonas Brodbeck

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Unser Dank gilt allen Dozenten, die uns bei der Umsetzung des SPEAK! Schulprojekts unterstützt haben:Mihalj Kekenj (Rap, Arrangements, Studio)Kathrin Sievers (Regisseurin)Robert Christott (Theaterakademie)Rabih Lahoud (Pop-Gesang)Masen Abou-Dakn (Songwriting)Dominik Meiering (Theologe)Megaloh (Rap)

Projektleitung: Alexander Scherf, Michael Rathmann, Johannes Voit

Das Schulprojekt SPEAK! wurde gefördert von: RheinenergieStiftung Kulturcon moto foundationF. Victor Rolff-StiftungBörner StiftungFreunde von Concerto Köln e. V.Ministerium für Familie, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Landesmusikrat NRWKuratorium KölnMusik e. V.

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Mai

SA2320:00

Lisa Batiashvili Violine

The Philadelphia OrchestraYannick Nézet-Séguin Dirigent

Nico MuhlyMixed Messages, für Orchester

Dmitrij SchostakowitschKonzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 77

Sergej RachmaninowSinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44

SO3111:00

Jugend musiziertKonzert der Bundespreisträger aus Nordrhein-Westfalen

KölnMusik gemeinsam mit dem Lan-desmusikrat NRW

SO3120:00

Magdalena Kožená MezzosopranMitsuko Uchida Klavier

Robert SchumannGedichte der Königin Maria Stuart op. 135

Claude DebussyChansons de Bilitis L 90, Ariettes oubliées

Gustav Mahler»Rückert-Lieder«

Olivier MessiaenPoèmes pour Mi (Auswahl)

Liederabende 6

Juni

DO 04 11:00

Fronleichnam

Kindertag in der PhilharmonieEmpfohlen für Kinder ab 5 Jahren

Konzerte, Instrumente und Aktionen in der ganzen Philharmonie bietet dieser Tag der offenen Tür speziell für junge Familien. Zuhören, Mitmachen, Musik entdecken!

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Ende gegen 15 Uhr

FR05 20:00

Mihoko Fujimura MezzosopranKaoru Kakizakai ShakuhachiKakujo Nakamura Biwa

Kyoto Symphony OrchestraJunichi Hirokami Dirigent

Tōru TakemitsuNovember Steps für Shakuhachi, Biwa und Orchester

Toshio HosokawaKlage für Mezzosopran und Orchester Texte von Georg Trakl

Sergej ProkofjewSinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100

KölNMuSIK-VORSchAu

Seit 13 Jahren ist Hélène Grimaud regelmäßig zu Gast in Köln und beweist ihre Klasse als leidenschaftliche, ausdrucksstarke Musikerin, die neben CD-Aufnahmen und ausgedehnten Kon-zertreisen noch Zeit und Energie fi ndet, sich für Menschenrechte und den Naturschutz zu engagieren und daneben noch Bücher schreibt. Ihr neues Buch »Das Lied der Natur« handelt von einer Spurensuche zu Johannes Brahms, dessen Sonate für Klavier Nr. 2 fi s-Moll sie im zweiten Konzertteil spielen wird. Um 19 Uhr hält Christoph Vratz eine Einführung in das Konzert.

Dienstag 26. Mai 2015 20:00

Hélène Grimaud Klavier

Foto: Deutsche Grammophon/Mat Hennek

Werke vonBerio, Takemitsu, Fauré, Ravel, Albéniz, Liszt, Janáček, Debussy und Brahms

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MI 10 20:00

Gautier Capuçon Violoncello

hr-SinfonieorchesterAndrés Orozco-Estrada Dirigent

Béla BartókKossuth DD 75 Sinfonische Dichtung für großes Orchester

Dmitrij SchostakowitschKonzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107

Igor StrawinskyLe Sacre du printemps

extra mit Deutschlandfunk 5

DO 11 20:00

Gunnar Idenstam Orgel

Gunnar IdenstamProcession III für Orgel

Toccata V für Orgel

Claude DebussyLa mer L 109 Drei sinfonische Skizzen für Orchester

Maurice RavelLever du jouraus: Fragment symphonique 2me Série aus dem Ballett »Daphnis et Chloé« für gemischten Chor und Orchester

sowie weitere Werke von Maurice Ravel und Werke vonJean-Baptiste Lully

Gunnar Idenstam spielt die Werke des Konzerts in eigenen Bearbeitungen für Orgel

Orgel Plus 4

DO 11 21:00

Stadtgarten

TRIPCLUBBING

KrausFrink PercussionGeorg Conrad DJ

Steve ReichClapping music für 2 klatschende Musiker, beide verstärkt

Gesungene Fassung von KrausFrink

Philippe Manoury2. Duo de marimbaphonesaus: Le livre des claviers sechs Stücke für sechs Schlagzeuger

KrausFrinkMusic Is Evil Welcome to KF Club Missuk

SO 14 15:00

Filmforum

Der Lieblingsfilm von Ivor Bolton

Hollywood EndingUSA, 2002, 112 Min.Regie: Woody Allen

Medienpartner: choices

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse

Jörg Widmann Klarinette

Hagen Quartett Lukas Hagen Violine

Rainer Schmidt Violine

Veronika Hagen Viola

Clemens Hagen Violoncello

Streichquartette von Wolfgang Amadeus Mozart

Auf Welttournee befi ndet sich derzeit das Hagen Quartett mit den 10 großen Streichquartetten von Wolfgang Amadeus Mozart. Neben den 2 »Preußischen« Quartetten spielen die drei Hagen-Geschwister und Rainer Schmidt in der Kölner Philharmonie auch Mozarts berühmtes »Stadler-Quintett«, in dem der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann den Solo-Part übernimmt. Ihm wurden bereits mehrere Klarinettenkonzerte gewidmet und er gehört zu den aufregendsten und vielseitigsten Künstlern seiner Generation.

Mittwoch 24. Juni 201520:00

Foto

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHFotonachweise: Schüler arbeiten mit MIKI im mobilen Tonstudio © Michael Rathmann; Theaterworkshop im Gymnasium Köln-Pesch © Michael Rathmann; Christina Roterberg © Ebba Dangschat/mittelstandimportrait.de; Megaloh © Robert Winter; MIKI © Sandra Muequin; Jugendchor am Kölner Dom © Michael Rathmann; Schüler des Gymnasiums Köln-Pesch © Michael Rathmann; Jugend-barockorchester © Michael Rathmann; Concerto Köln © Harald Hoffmann

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

koelner-philharmonie.de 0221 280 280 koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Dienstag16. Juni 2015

20:00

Foto

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Bugge Wesseltoft, Henrik Schwarz &

Dan BerglundBugge Wesseltoft piano, synth Henrik Schwarz computer, percDan Berglund bass