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Der so gern verwendete Ausdruck „Neue Volksmusik“ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Volksmusik ist immer neu und alt zugleich. Betrachten wir die

Tradition des Gstanzlsingens: Der Brauch, Vierzeilerauf bestimmte Personen oder Situationen zu dichten,

ist jahrhundertealt. Der Gstanzlvers selbst ist in dem Augenblick, in dem er gesungen wird, so aktuell

wie es kein veröffentlichter Popsong sein kann. Neu waren auch einmal die Klarinette, die Gitarre in

der instrumentalen Volksmusik, neu war auch das dreistimmige Singen in Bayern, alles Elemente,

die es so im 19. Jahrhundert, auf das sich die Volksmusikpflege bezieht, nicht gegeben hat.

Eine logische Entwicklung also ist dieVerwendung von Saxophon, Schlagzeug

oder E-Gitarre, die Instrumente des vorigen, also des 20. Jahrhunderts.

Mit der Kultur der Berge allerdings, mit Themen, die Wanderer,Bergsteiger, Alpinisten direkt ansprechen, beschäftigen sich diewenigsten der Alpenszene. Das mag daran liegen, dass einer derAuslöser des bayerischen alternativen Singens in den ausge-henden 70er Jahren die Bestrebung war, sich von der etablier-ten Volksmusikpflege im Sinne eines Wastl Fanderl oder KiemPauli abzusetzen. Man distanzierte sich von der starken Be-tonung der Almlieder, der naturbetrachtenden Berglieder, mansuchte seinen Ausdruck in Balladen, Couplets oder Gstanzln, diesozialkritische Aktualität zuließen, ein Element, das von derneuen Generation der bayerischen Liedermacher in der Pflegevermisst worden war. Die stilistische Aussage hieß: Es gibt auchein bayerisches Volkslied, das nichts mit den Bergen zu tun hat.Die inhaltliche Aussage hieß: Das Volkslied kann sich nicht dar-in erschöpfen, zu singen, wie schön die Bergwelt ist, es mussauch kritische Töne zulassen. Vereinzelt hört man auch bergbe-zogene kritische Töne heraus: Wenn die steirische Gruppe „A ni-ada a Noar“ (Ein jeder ein Narr) sich

bissig über die Gebirgswilderei imgroßen Stil, mit Jeep und

Scheinwerfer, auslässt, oderwenn der Allgäuer Lieder-macher Werner Specht „diemit den roten Strümpfenund den rot-weiß-kariertenHemden“ besingt.

Die älplerischen Klänge der letzten Jahre kommennicht unbedingt von der Seite der kritischen Lieder-

macher. Sie sind eher von Musikern zu hören, die andereStilarten kennen, nebeneinander mit traditioneller, Rock- oder

Bluesmusik aufgewachsen sind. Vorreiter der Szene war die stei-rische Gruppe Broadlahn, die in den ausgehenden 80er Jahrenanfing, Jodler und Tänze auf neue Weise zu interpretieren. Ineiner Bühnenankündigung – man ist eher versucht, von einerSzene zu sprechen – zeichnen die Musiker die Situation nach,wie es wäre, wenn Dollar Brand alias Abdullah Ibrahim auf ei-

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Eine logische Entwicklung war es auch,dass Anfang der 90er Jahre ein Popmusikeraus dem oberösterreichischen Bad Goisernsich musikalisch auf seine alpine Ver-gangenheit besann, mit den „Alpinkatzen“eine neue Ära der Musik beginnen wollte,die sich schon durch Versuche in der Folk-oder Weltmusikszene angekündigt hatte.Die Alpinkatzen verwendeten Elemente dertraditionellen Bergmusik, das Jodeln bei-spielsweise oder als Instrument die Dia-tonische Harmonika, verbanden dies mitElementen der Popmusik und ließen sichauch in Popmusikmanier vermarkten. Damit setzte Hubert von Goisern als Ersteraus der alpinen Szene den aggressivenMarktstrategien der „Volkstümlichen Musik“á la Musikantenstadl ein eigenes Marktver-halten entgegen. Er schaffte damit nicht

nur den Aufstieg in die Charts, sondern auch die Akzeptanz al-les Ländlichen, Älplerischen in Kreisen, die sich bis dahin da-von distanziert hatten. Das Berglerische wurde „in“, Trachten-joppen und Lederhosen, wie sie Hubert von Goisern und die ihnbegleitenden Frauen trugen, wurden zunächst zu einem Mode-Artikel der Alternativszene. Später schlug die Welle um in eineForm des Country-Looks, auf den man bei dörflichen Abenden,offenen Marktsonntagen oder beim Oktoberfestbummel nichtverzichten wollte.Das Alternative, das Rebellische der Goisernschen Alpenmusikwar nicht nur in der Trachtenmode zum Allgemeingut geworden:Auch seine Musik mit Versatzstücken aus Pop, Rock undVolksmusik fand Anklang bei einer breiteren Schicht. So tritt et-wa die Gruppe „Alpenrebellen“ in der Szene der volkstümlichenMusik auf, der alternative Touch, den Goisern sich zu Beginn sei-ner Karriere gab, ist, in abgeschwächter Form, genau dazu ge-eignet, das Wohnzimmer der 30- bis 40-jährigen AlpenfreundeDeutschlands und Österreichs zu erreichen, eine Altersgruppe,die Ende der 80er Jahre ein unerreichtes Wunschpublikum derPlattenindustrie war.

Gibt es also heute noch „Neue Volksmusik der Berge“ im alter-nativen, im kritischen Sinn? Um die wirklichen Rebellen von heute zu finden, muss man nichtlange suchen: Da lebt im Berchtesgadener Land einer, der vonsich behauptet, der Wildschütz des 21. Jahrhunderts zu sein, einvon der Obrigkeit Gejagter, der mit seinen Sympathisanten gro-ße Openair-Plätze und Stadien füllen kann. Hans Söllner ziehtmit seinem Rebellentum, seinen nicht immersehr feinsinnigen Liedern gegen „die da oben“das junge bayerische Publikum an wie derRattenfänger von Hameln.Nicht weniger beliebt, bayernweit inzwischenetabliert, sind die Lieder der Biermöslblosn,die sich seit 25 Jahren mit der alpenländi-schen Musik, deren Vertretern und Förderernkritisch auseinandersetzen.

nen steirischen Bergbauern träfe. Letztlich würden sie sich zu-sammensetzen und spielen, der eine auf seiner Schwegelflöte,der andere auf seine Weise, „Blues meets Steirischen“. Das glei-che passiert in der Szene, die dem Stück „Gastarbeiterroute“vorangeht. Die Bauern, die niemals vorher aus ihrem oberstei-rischen Tal hinausgekommen sind, fahren zum ersten Mal in dieUntersteiermark, treffen auf einem Parkplatz dunkle Gestalten,die zufällig Instrumente dabeihaben. Es beginnt ein Zusammen-spielen, das von einem bekannten Boarischen übergeht in orien-talische Klänge, später in neuere musikalische Formen weiter-geführt wird, in der Neuzeit endet. Was Broadlahn mit ihrerMischung gelingt, ist in dieser Art bis jetzt in Bayern unüber-troffen: Gut gespielte steirische Volksmusik wird auf respekt-volle Weise mit bluesigen Klängen ergänzt. Es entsteht eine fi-ligran geführte Zwei- und Dreistimmigkeit, etwa zwischen derSchwegelpfeife, einer klappenlosen Holzquerflöte, und demSaxophon, ehrlich gesungene Jodler, die melodisch wiederumvom Saxophon abgeholt werden: Es ist ein Spielen mit den Berg-melodien, ein Spielen im besten Sinne.

Ähnlich wie Broadlahn aus der Steiermark ist auch den KerberBrothers aus Oberstaufen im Allgäu die traditionelle Volksmusiknicht unbekannt. Schon als Schulbuben spielten sie regelmäßigbei Musikantentreffen, Bauernhochzeiten oder kirchlichenKonzerten zusammen mit ihren Eltern als Familienmusik Kerber.Die jungen Multi-Instrumentalisten studierten klassischeInstrumente und beschäftigten sich mit Jazz. Wobei langeMusiziernächte in Münchner oder Allgäuer Jazzkellern vor allemden jüngsten Bruder Markus nicht davon abhielten, gegen vierUhr wieder aufzustehen, um den Sonnenaufgang bereits am Fußeines Allgäuer Berggipfels zu erleben. Er kann ein Lied davonsingen, wie viel Kondition es erfordert, das Musikanten- mit demBergsteigerleben zu verbinden.Jedenfalls: Nach jahrelangem parallelem Spielen von Jazz undVolksmusik kamen die drei dann doch einmal auf den Gedanken,das eine in das andere übergehen zu lassen, auf dem Alphorn zujazzen, was sicher nicht jedem Alphornbläser auf Anhieb gelin-

von Ulrike Zöller

Hubert von Goisern und Band

Biermöslblosn

Werner Specht und Band

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Fotos: Gerhard Heidorn

Fotos: Philipp Radtke

gen mag, für Andreas Kerber als studierten Hornisten aberzu den leichteren Übungen zählt. Martin Kerber, der Zither-spieler brilliert dafür mit Blues auf dem Raffele, der drei-saitigen Schlagzither.Auf ihrer 1998 erschienenen CD scheuen sich die Brüderauch nicht, über ihre Liebe zu den Bergen zu singen, zu jo-deln und zu ihrer musikalischen wie zur ihrer Heimat aufdem Allgäuer Bergbauernhof zu stehen.

Robert Zollitsch, ein Zitherkollege von Martin Kerber, kamüber einen ganz ungewöhnlichen Umweg zurück zur Alpen-musik: Er studierte in Shanghai chinesische Zither, lerntedort seine mongolische Frau, die Sängerin Urna, kennen undbegleitete ihren Gesang auf der bayerischen Zither. BeiVersuchen, die mongolische mit der alpenländischen Musikzu verbinden, hatte er die Idee, dass Obertongesang undJodler zusammenpassen könnten. So hat der Musikwissen-schaftler, der unter anderem in Tibet musikalische Feld-forschung betrieb, den Kreis wieder geschlossen. In Berlin,seiner zeitweiligen Wahlheimat der letzten Jahre, wird sei-ne CD mit bayerischen Jodlern als Geheimtipp gehandelt.Wenn also heute auch unter kritischeren außerbayerischenMusikgeistern das Jodeln und die Alpenmusik ein ganz neu-es Image erhalten hat, so sind Musiker wie die KerberBrothers oder Robert Zollitsch, zusammen mit Avantgarde-Jodlerinnen wie etwa Christine Lauterberg oder ChristinaZurbrügg nicht ganz unschuldig daran.Was ist den Musikern des neuen Alpenklangs gemein? Nacheiner Ära der Ablehnung gegen Bergklänge, nach einer Kon-zentration auf den Text, der den kritischen Alpenmusikernder 80er Jahre abverlangt wurde, haben die jungen Alpieserkannt, welche musikalischen Chancen in der Musik derAlpen liegen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht inSprachlosigkeit erstarren, sondern sich irgendwann auchwieder zu Wort melden mit Liedern über die Berge, derenSchönheit, deren Gefahren, deren Bedrohtheit. Das Lied derBerge zu singen bedeutet noch lange nicht, im Vorhof desMusikantenstadls zu stehen, das zeitgemäße Lied der Bergezu singen, erfordert jedoch sicher eine Extraportion anKönnen und Mut.

Robert Zolltisch

ChristineLauterberg

Sautanz. XI-. Eine Sportklettertour in derFränkischen Schweiz, 1981 von Kurt Albert erstbegangen. Auch eineMünchner Band, die durchehrlichen Sound mit bayrischen Texten auffällt,nennt sich „Sautanz“.„Sautanz“, das sind FlorianBlau, Martin Rastinger undSebastian Ring. Philipp Radtke hat mit denbayerischen Jungmusikerngesprochen...

Unsere Besetzung war da-mals Martin am Banjo, Sebastian Ge-sang und ich am Akkordeon.

Sebastian sollte deswegensingen, weil er nichts anderes konnte.Wir wollten ihn unbedingt dabei haben.Wenn er kein Instrument spielt, musser halt singen. Wir haben aber schnellgemerkt, dass es nichts bringt, wennSebastian Bayrisch singt, weil er es garnicht kann. Dann hat der Sebastian sau-schnell Gitarre gelernt und ich habe ge-sungen.

Das Freistadler-Zeug ha-ben wir so drei Monate gespielt. Dannhat der Martin angefangen, eigene Lie-der zu schreiben.

In Bierzelten aufzutretenwäre uns wahrscheinlich auch ziemlichschnell zu dumm geworden, aber es warauf jeden Fall eine saulustige Idee.

Wolltet ihr von Anfang an bayerische Texte singen?Ja, eigentlich war es für mich von Anfang an

klar, denn ich habe vorher versucht englisch und hoch-deutsch zu texten, aber es hat nie richtig funktioniert.Und dann gab es diese bayerische Richtung, in die wiruns entwickeln wollten. Irgendwann haben wir nur nochbayrisch gesungen. Außerdem haben wir das von Beginnan ziemlich lässig gefunden. Es war etwas Besonderesfür uns, die bayerische Sprache, die am Aussterben ist,mit einer völlig normalen modernen Musik ohne irgend-welche volkstümlichen Elemente zu verbinden.

Wie seid ihr auf den Namen „Sautanz“ gekommen?Wir haben in der Besetzung sicher schon ein

Jahr gespielt. Erst dann haben wir daran gedacht, dasswir jetzt endlich einen Namen brauchen.

Und zu dieser Zeit bin ich gerade kläglich ge-scheitert in der Kletterroute Sautanz und habe mir ge-dacht: Scheiß Name für eine Tour!

Also bist Du aufgrund der Klettertour auf den Namengekommen?

Ja, genau.

Wie lange gibt’s euch schon?Wir spielen jetzt seit acht Jahren

zusammen.

Habt Ihr immer schon Sautanz geheißen?

Wir hatten vorher einen an-deren Namen. (lacht)

Das bleibt aber ein Geheim-nis!

Ja, und zwar?Wir hießen vorher Freistad-

ler, so wie der Freistaat, aber wie Stadl.Angefangen haben wir, weil

wir Geld verdienen wollten mit Gstanzlnund so Sachen, wie sie auf der Wiesnlaufen. Wir haben gedacht, dass diessuper einfach mit Akkordeon nachzu-spielen ist, spielen auf irgendwelchenFesten und dann fett abkassieren.

Wir hatten eine Lieder-mappe voller Ohrenwürmer wie „EinProsit...“, „Das Trompetenecho“ undden ganzen Schmarrn.

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Und hat euch anderen der Name dannirgendwas gesagt ?

Wir fanden den Namen von An-fang an cool, denn es ist einfach ein geilerName.

Für eine Tour ist der Name schonkomisch. Das habe ich auch dem Kurt ge-sagt, als ich ihm irgendwann mal unsere CDin die Hand gedrückt habe.

Was waren denn so eure Vorbilder, oder werhat euch und euren eigenen Stil geprägt?

Karl Moik... (lacht)

Ja, was haltet ihr denn von der ganzenvolkstümlichen Musik?

Bayrisch singen nur Leute, diesich entweder selber verarschen oder dieso schlecht sind, dass man sie verarschenmuss. Es gibt auch ein paar Leute, die gutsind, zum Beispiel Haindling oder Konstan-tin Wecker – Leute, die echt was drauf ha-

ben. Aber bei den meisten, wieauch zum Beispiel bei Haindling,ist es so, dass sie immer wiederihre Volksmusik-Elemente mitrein bringen. Das wollten wirirgendwann nicht mehr machen.Wir wollten einfach, dass unserDialekt in einer modernen Funk-band ganz normal als Liedsprachebestehen kann.

Ihr singt also nicht bayrisch aus Tradition?Keiner von uns hat ein Problem damit, dass er

von hier ist und so redet. Ich denke halt nun mal auf bay-risch und schreibe meine Lieder so wie ich denke undnicht anders. Ich habe mal als Gag versucht, meine Texteins Hochdeutsche zu übersetzen. Das ist der Hammer,das könnte dann auch von Wolfgang Petri sein: „I hab’ aG’fui im Bauch ganz diaf drin in mia“ heißt übersetzt:Ich habe ein Gefühl in meinem Bauch ganz tief drinnenin mir. Also da steigst du völlig aus. Außerdem bin ichder Meinung, dass sich das Bayrische wesentlich besserzum Reimen eignet als das Hochdeutsche. Das ist ein-fach eine weichere Sprache.

Es ist die Sprache der Gegend, aus der wirkommen. Meine Mutter spricht bayrisch, es ist dieSprache Münchens. Und so kommt es auch echter rüber,wenn du deine eigene Sprache sprichst.

Sautanz hat im Prinzip zwei Mottos: Zum ei-nen die bayrische Sprache, zum anderen das Spielen oh-ne irgendwelche Grenzen. Das ist auch der Grund, warumwir früher ein heilloses Stilchaos hatten. Wir waren frü-her grundsätzlich rocklastig, hatten aber auch schon malReggae- oder Jazzelemente in unsere Musik integriert.Was die Stilrichtung betrifft, so hatten wir noch nie ei-nen roten Faden. Einfach immer drauf los, immer das,was uns gefällt.

Ist also die Sprache für euren Sound nicht entscheidend?Wir achten natürlich darauf, dass alles mit-

einander harmoniert. Aber wir verwenden bewusst kei-ne volkstümlichen Elemente.

Es ist so, dass wir unsere Musik machen,und der Gesang ist dann auf bayrisch, weil wir es andersnicht geregelt bekommen und auch nicht anders wollen.

Ihr seht euch also auch nicht in der Stilrichtung, wie beispielsweise von Hubert von Goisern oder der Biermöslblosn?

Natürlich habe ich fast alle Platten von ih-nen, finde aber außer Konstantin Wecker nichts so rich-tig gut. Wobei Wecker was völlig anderes macht als wir,der ist eher ein Poet. Es ist interessant, was die anderenan Stilrichtungen entwickeln, wobei da immer irgendet-was dabei ist, was mich nervt, seien es Texte oder Musik.

Sonst sind wir eher international orien-tiert und hören uns viel um, was es sonst gibt.

Für mich ist auch der Hip Hop wichtig, vorallem der deutsche.

Seht ihr im Hinblick auf den deutschen Hip Hop bestä-tigt, dass man auch auf deutsch gute Musik machenkann?

Klar, die haben eine Stilrichtung durchge-setzt, die vorher nicht vorhanden war und für den Hörertotal ungewohnt ist: den deutschen Rap.

Schau dir die Geschichte zum Beispiel vonden Fantastischen Vier an, die ohne jegliche Unter-stützung von Plattenfirmen auskommen mussten. Diesehaben immer gesagt, dass das, was ihr macht, der volleScheiß sei. Dass sie trotzdem so weit gekommen sind,hält uns oben. Wenn man eine Idee hat und diese auchverfolgt, kann man sein Ziel erreichen. Das sind Sachen,die es wirklich bringen, im Gegensatz zu irgendwelchembilligem Pop-Schmarrn, der im Radio rauf und runter ge-spielt wird.

Inwiefern haben gerade dich, Martin, die Berge beimSchreiben deiner Lieder beeinflusst? Gerade beiLiedern wie „Oben auf“ oder „A koida Wind“ ist deineNähe zu den Bergen nicht zu überhören.

Dadurch, dass ich Kletterer bin, ist einiges da-von in meinen Liedern zu hören. Viele Lieder sind aucham Berg oder im Urlaub beim Klettern entstanden. Dashat aber mehr mit den Texten zu tun als mit der Musik.Es ist halt einfach geil draußen am Fels und auch brutalinspirierend.

Na gut, soll ich jetzt noch schreiben, dass ihr einenSchlagzeuger sucht?

Ja, das wäre super! Wir sind eine Live-Bandund unser Drummer ist gerade ausgestiegen. Wir ex-perimentieren jetzt mit elektronischen Beats, hättenaber voll Bock, wieder mit einem Drummer zusammen-zuspielen.

Wer Lust hat, bei uns mal Schlagzeug zu spielen – er sollte das Instrument auch beherrschen -kann gern mal bei uns vorbei schauen!

Wollt ihr jetzt noch dringend irgendetwas loswerden?Ja, die Zillertaler Schürzenjäger finden wir

scheiße! Und wenn einer in München mal eine Pizza be-stellen will, dann unbedingt bei Phone-Pizza in derHumboldtstraße, weil das die beste in der ganzen Stadtist!

Stimmt! Vor allem die Pizza-Zwiebel! Perfekt!Wenn das hier nur

Kletterer lesen: Wo’s jetzt gutes Müsli gibt,

weiß ich leider

nicht!

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Wer ambitio-nierter Schlag-

zeuger ist und Lust hat, die Musiker

von „Sautanz“ näher kennen zu lernen, kann sich gerne beim DAV, Von-Kahr-Str. 2-4,80997 München, E-Mail:dav-panorama@alpen-

verein.de melden. Wirleiten dann Eure Briefe und Mails an „Sautanz“weiter!

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art und modernem Design überzeugt der Scout GTX aus

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Gargamel, der sich wieder einen nieder-trächtigen Plan ausgedacht hat, um dieSchlümpfe zu ärgern. Er hat eine erkälte-te Fliege zu Mutter Natur ins Schlafzimmergeschickt und sie mit einer bösen Grippeangesteckt. Nun fröstelt und hustet MutterNatur und nur ein Heiltrunk aus vielen ver-schiedenen Zutaten kann sie wieder ge-sund machen. Erst wenn die Spieler alle 18schlumpfigen Denk- und Lernspiele gelösthaben und so die Zutaten für den Heil-trunk gesammelt haben, kann Schlumpf-Land gerettet werden. Ein Naturabenteuervoller kniffliger Aufgaben, lustiger Rätselund spannender Spiele im Land derSchlümpfe! Die Kids müssen mit Phanta-sie, Geschicklichkeit und Konzentrationvorgehen und lernen so spielerisch etwasüber die Natur. Jedes Spiel kann in dreiSchwierigkeitsstufen gespielt und belie-big oft wiederholt werden.

USM systhema Classics, DM 29,95ab 13 bis 113 Jahre geeignetISBN 3-634-26018-1Mächtige Wirbelstürme, faustgroße Hagel-körner – wen interessiert nicht, ob Sonnen-schein oder Schneeregen für das Wochen-ende angesagt ist? Doch was ist eigentlichdas Wetter? Wie entstehen Hurricans? Wiehängen Blitz und Donner zusammen? Wel-che Zusammenhänge stehen hinter Hochsund Tiefs? Welche Möglichkeiten bietenmoderne Wettersatelliten? Wie unter-

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Kleiner DenkanstoßZum Leserbrief „Praktisch, ideologisch und abhängig vonden Finanzen“ in DAV Panorama 3/2001, S. 73.Auch wenn ich mit 38 Jahren noch ein sehr „junges“ Mitgliedbin, kann ich den Artikel nicht widerspruchslos hinnehmen.Die Autorin schreibt im letzten Teil zum Thema „Diktat derMode“ in Jugendgruppen in Bezug auf Alkoholgenuss. Seitdem letzten Jahr gehöre ich zusammen mit meinem Sohn (10Jahre) zur Sektion „Sedlitzer Bergfreunde e.V.“ Auch wir ha-ben dort eine kleine Kinder- und Jugendgruppe gegründet.Ca. ein Mal im Monat verbringen wir gemeinsam ein Wochen-ende mit Wandern und Klettern. Schon beim ersten gemein-samen Wochenende hatte ich einen äußerst positiven Ein-druck von dieser Gruppe, denn es gab dort keinen Alkoholauch nicht für die „Alten“. Dafür fanden am Samstagabendkleine Gesellschaftsspiele statt – ein äußerst vorbildlichesVerhalten gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen.Sollten wir mit unserer Gruppe alleine dastehen? Wenn esJugendgruppen geben sollte, die dem „Diktat des Alkohols“frönen, könnte es vielleicht sein, dass wir „Alten“ eine ge-wisse Mitschuld tragen. Dies soll aber kein Vorwurf sein,sondern nur ein ganz kleiner Anstoß zum Nachdenken.

Harald Hübler, Hohenbocka

■■ Bundesjungendleitertag 2001 + + + + + ■Vom 12.-14. Oktober 2001 findet in Offenburg der Bundesjugend-leitertag 2001 der JDAV statt. Eingeladen sind hierzu alle Jugendlei-ter und Jugendreferenten der JDAV. Auf dem umfangreichen Pro-gramm stehen Themen wie Toleranz, Canyoning, Erschließung derAlpen, Ehrenamt, Internet und Hütten sowie auch einige Neuwahlen.Auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen und zwei JDAV-DJs stehen für Samstagabend bereits in den Startlöchern.

■ Online-Reservierung + + + + + ■■■■■Auf der Internet-Homepage der JDAV unter www.jdav.de kann mansich rund um die Uhr einen aktuellen Überblick über freie Plätzeeinschließlich Reservierungsmöglichkeiten in Jugendkursen, All-gäuer Seminaren, Jugendleiterschulungen sowie über freie Bettenin der Jugendbildungsstätte Hindelang verschaffen. Voraussichtlichab Ende Oktober sind auch alle Programme für 2002 am Netz.

■■ Jugendherbergen im Aufwind + + + + + ■■Die Jugendherbergen werden immer beliebter: Im ersten Halbjahr2001 konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 150.000 wei-tere Übernachtungen registriert werden. Im gesamten Jahr 2000 ver-zeichneten die 600 Jugendherbergen in Deutschland 10,3 MillionenÜbernachtungen. Die aktuellen Daten liegen noch über dem Trend dervergangenen Jahre, die von einer kontinuierlichen Zunahme geprägtwaren. Im laufenden Jahr werden zehn Jugendherbergen u. a. inMeppen, Niebüll, Duisburg und Dortmund neu eröffnet. Informatio-nen sind bei der DJH-Service GmbH, Bismarckstr. 8, 32756 Detmold,Tel.: 05231/7 40 10 oder unter www.djh.de im Internet erhältlich(mit der Möglichkeit direkt zu reservieren).

Tivola Verlag, ca. DM 69 ab 4 Jahre geeignet ISBN 3-931372-81-2, mehrsprachigMit dieser CD-ROM sind die Kinder derNatur auf der Spur. Milli-Metha schließtmit Baumbesitzer Dagobert Depp, der dieschöne, alte Eiche fällen will, eine Wetteab: Wenn sie es schafft, zehn Lebewesenim Baum zu finden und zum Beweis Fotosvon ihnen mitzubringen, wird die Eicheverschont.Zusammen mit Milli-Metha beginnen dieKids eine Reise durch den Baum. In jedemTeil der Eiche trifft Milli-Metha die Tiere,die dort wohnen und die ihr erklären, wiesie leben. Außerdem erforscht Milli-Methaden Baum selbst und trifft dabei Wesen,wie Basti, den Baustellenleiter unter derRinde oder Sonja Lux, die im Innern einesBlattes mittels einer komplizierten Appa-ratur die Photosynthese betreibt. Am Endeder Reise hat der Spieler nicht nur viel er-lebt, sondern auch viel Wissenswertesüber den Baum, seine Bewohner und denKreislauf der Natur gelernt.

EUROPA MultiMedia, DM 39,90ab 3 Jahre geeignetISBN 3-934789-27-7Mit dieser CD-ROM werden die bekanntenFernseh-Schlümpfe erstmals interaktiv.Die Kinder unternehmen zusammen mitden Schlümpfen spannende Ausflüge imSchlumpf-Land und erleben dort schlump-fige Abenteuer. Die große Aufgabe derKinder ist es, gemeinsam mit den Schlüm-pfen das Schlumpf-Land zu retten, denndort wüten schlimme Naturkatastrophen.Schuld daran ist der böse Zauberer

scheidet man Wetter- und Klimazonen undwas beeinflusst das Wetter in Deutsch-land? Was geschieht, bis der täglicheWetterbericht ins Fernsehen gelangt? An-schauliche Grafiken, Animationen, Sate-llitenaufnahmen und Videos machen dasWetter für die Kids durchschaubar.

Kiribatis, DM 39,95ab 6 Jahre geeignetISBN 3-934462-50-2Das Wetter ist bestimmt das Gesprächs-thema Nummer eins auf der Welt, denn obes regnet oder ob die Sonne scheint, istauch den meisten Kindern nicht egal. DasWetter aber macht, was es will: Es schicktlebensspendenden Regen, aber auch schlim-me Überschwemmungen. Es sorgt fürschönsten Sonnenschein oder schrecklicheDürren. Es formt Wolken und Regenbogen,zaubert Gewitter, Schneekristalle undPolarlichter oder jagt Taifune übers Land.Hier erfahren die Kids, wie das Wetter ent-steht und was es alles kann.

USM Navigo, DM 79,90ab 13 bis 113 Jahre geeignetISBN 3-8032-1705-9Zwei unverwechselbare Werke zu denPlaneten in einem! Einmalige Ansichtender Planeten und Monde unseres Sonnen-systems durch einen leistungsfähigen 3D-Viewer, Navigation und Rotation mit belie-bigem Freiheitsgrad; detaillierte Erkundungder Planetenoberfläche durch simulierteEchtzeitflüge; umfangreiches Hintergrund-wissen mit mehr als 2.000 Abbildungenund Fotografien; alle interessanten Datenund Fakten über unser Zentralgestirn.

Eckhard Lade

Impressum: JDAV Special – Sonderteil für die Jugend des DAV, aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesgefördert, 46. Jahrgang, JDAV Special in DAV Panorama 5/01. Herausgeber ist die Jugend des Deutschen Alpenvereins,Bundesjugendleiter ist Dr. Johannes Rauschnabel. Chefredakteur von JDAV Special ist Lutz Bormann in Zusammenarbeitmit dem JDAV-Redaktionsteam Florian Bischof, Thomas Borm, Michael Düchs, Claudia Weineisen. Mitarbeiter dieserAusgabe sind: Thomas Cerny, Eckhard Lade, Philipp Radtke und Ulrike Zöller. Bitte Beiträge an den DAV, Redaktion DAVPanorama, Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München, Tel.: 089/1 40 03-80 richten. Die Beiträge geben die Meinung derVerfasser, nicht die der Jugend des Deutschen Alpenvereins wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung der Chefredaktion.Titelgrafik: Handrych & Vogt Grafik.

Wie in Heft 4/2001 angekündigt stellen wir Euch in dieserAusgabe weitere spannende Multimedia-Spiele für Kinderund Jugendliche von der Frankfurter Buchmesse vor …

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