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1 Spendenkonto: Ev. Pfarramt Simbach/ VR-Bank Rottal-Inn/ BLZ 740 618 13/ KTN: 3251047 IBAN: DE34740618130003251047 BIC: GENODEF1PFK Stichwort: „Pradip“ Anja Fischer Camino del Faro Nr. 12/ BW 30 03540 Alicante Spanien Tel: 0034/965296800 Mobil: 0049/170/7318970 E-Mail: [email protected] Homepage: www.pradip.de Jahresbericht 2017 Mai 2017 Liebe Freundinnen und Freunde von Pradip – Partner Eine Welt 1 , auch im 21. Jahr von „Pradip-Partner Eine Welt“ war die Reise zu den Projekten in Kalkutta keine Routine. Routine kann es nie werden, denn diese riesige Stadt mit ihren Gegensätzen verändert sich ständig. Es gibt viele positive Entwicklungen, doch trotzdem ist die Masse der armen Menschen, die Ausbeutung von Frauen und Kindern immer noch schwer erträglich. Sehr ermutigend fand ich auch heuer wieder die vielen Gespräche mit jungen Erwachsenen, die beispielsweise jahrelang in unseren Straßenkinderprojekten waren und nun ein selbstbestimmtes Leben führen können. Einige haben bereits eigene Kinder und schicken diese wie selbstverständlich zur Schule. Ermutigend ist auch immer wieder, wie unermüdlich sich die Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter aus den von Pradip finanzierten Projekten für ihre Schützlinge einsetzen. Um die Arbeit aber dauerhaft fortführen zu können, brauchen wir, wie immer, Ihre Unterstützung. Bitte helfen Sie uns weiterhin und lassen Sie sich bitte nicht irreführen von dem starken Wirtschaftswachstum Indiens. Die Masse der absolut Armen profitiert davon minimal bis gar nicht. Vielen Dank für Ihre Hilfe! 1 Aus Gründen der Einfachheit wird im weiteren Verlauf nur die männliche Form benützt.

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Spendenkonto: Ev. Pfarramt Simbach/ VR-Bank Rottal-Inn/ BLZ 740 618 13/ KTN: 3251047 IBAN: DE34740618130003251047 BIC: GENODEF1PFK Stichwort: „Pradip“ Anja Fischer Camino del Faro Nr. 12/ BW 30 03540 Alicante Spanien Tel: 0034/965296800 Mobil: 0049/170/7318970 E-Mail: [email protected] Homepage: www.pradip.de

Jahresbericht 2017

Mai 2017 Liebe Freundinnen und Freunde von Pradip – Partner Eine Welt1, auch im 21. Jahr von „Pradip-Partner Eine Welt“ war die Reise zu den Projekten in Kalkutta keine Routine. Routine kann es nie werden, denn diese riesige Stadt mit ihren Gegensätzen verändert sich ständig. Es gibt viele positive Entwicklungen, doch trotzdem ist die Masse der armen Menschen, die Ausbeutung von Frauen und Kindern immer noch schwer erträglich. Sehr ermutigend fand ich auch heuer wieder die vielen Gespräche mit jungen Erwachsenen, die beispielsweise jahrelang in unseren Straßenkinderprojekten waren und nun ein selbstbestimmtes Leben führen können. Einige haben bereits eigene Kinder und schicken diese wie selbstverständlich zur Schule. Ermutigend ist auch immer wieder, wie unermüdlich sich die Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter aus den von Pradip finanzierten Projekten für ihre Schützlinge einsetzen. Um die Arbeit aber dauerhaft fortführen zu können, brauchen wir, wie immer, Ihre Unterstützung. Bitte helfen Sie uns weiterhin und lassen Sie sich bitte nicht irreführen von dem starken Wirtschaftswachstum Indiens. Die Masse der absolut Armen profitiert davon minimal bis gar nicht. Vielen Dank für Ihre Hilfe!

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Überblick über die Projekte für 2017 – 2018

Projekte Inhalt Kosten in Euro

Partner

Waisenheim Familia Schulmöbel Ausstattung der Kinderkrippe Spielplatz für das Heim

38.571 Familia

Zentrum für die Kinder von Prostituierten (Sonagachi)

Gruppe 1: 20 Kinder Gruppe 2: 30 Kinder Berufsausbildung: 16 junge Erwachsene/Jugendliche Renovierung des Zentrums

12.989 Women´s Interlink Foundation (WIF)

Zentrum für Straßenkinder (Kumartully)

Gruppe 1: 35 Kinder Gruppe 2: 30 Kinder

9.145 WIF

Zentrum für die Kinder von Leichenverbrennern (Sasan)

Gruppe 1: 30 Kinder Gruppe 2: 30 Kinder

8.778 WIF

Heim für Kinder von Prostituierten (Nijoloy)

Heimkosten und Ausbildungsprogramme für 95 Mädchen und Gehaltskosten der Angestellten

30.694 WIF

Waisenheim Childcare Home

Rehabilitationsmaßnahmen für 11 junge Frauen und allgemeine Ausgaben für 27 Mädchen

7.380 WIF

Behindertenprojekt 2 junge Erwachsene, inklusive Heimkosten für einen

1.240 WIF, Cheshire Homes

Polizeiprojekte für Straßen– und Slumkinder (Nabadisha)

13 Projekte mit je 30 Kindern 26.725 WIF

Gesamtkosten 2017-2018

135.522

Zu den einzelnen Projekten Partnerorganisation Familia: Waisenheim Familia Über das Waisenheim Familia haben wir in den letzten Jahren relativ wenig berichtet, da es nur einen kleinen Teil unseres Budgets einnimmt. Trotzdem verbindet „Pradip – Partner Eine Welt“ eine über zwanzigjährige Partnerschaft mit der Organisation. Familia ist ein Waisenheim mir einem ganz besonderen Konzept. In vier Häusern leben jeweils bis zu 20 Kinder mit einem Ehepaar, das für sie wie Vater und Mutter ist. Zu dem Heim gehört eine kleine Landwirtschaft mit Wasserbüffeln, Schweinen, Ziegen und Reisfeldern. Außerdem sind ein Seniorenheim, eine Kinderkrippe und eine Schule angegliedert. Wir unterstützen Familia bei besonderen Anschaffungen, so z.B. der Tieferlegung der Brunnen oder dem Bau von Biogasanlagen, dem Bau von Klassenzimmern oder mit einem Generator für die Schule. Diese hat der Leiter des Heimes, KC Thomas, vor einigen Jahren gegründet. Sie ist englischsprachig und genießt in der ganzen Umgebung einen hervorragenden Ruf. Auch Kinder aus den angrenzenden Orten

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besuchen sie gegen Schulgebühren. Dies soll langfristig die laufenden Kosten für das Heim decken, um von ausländischen Spenden unabhängig zu werden.

Wir vergleichen indischen und europäischen Geographieunterricht in Familia School.

KC Thomas, der Gründer von Familia (rechts) und Arul, einer der Lehrer der Schule, der auch ein Hausvater im Heim ist. Die Schulmöbel wurden von „Pradip“ finanziert. KC hat im Heim zum Beispiel eine „Massage-Therapie“ für die kleineren Kinder eingeführt. Er sagt, wenn Kinder so sehr vernachlässigt wurden, dass sie als Babys kaum berührt und später nie in den Arm genommen wurden, fehlt ihnen das elementare Urvertrauen. Mit der Berührungstherapie soll ihr Selbstvertrauen gestärkt werden.

Jeden Sonntag versammelt sich das ganze Heim. Es werden Lieder, Gedichte und Tänze vorge-tragen. So gewinnen die Kinder Selbst-vertrauen.

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Diese Kinder sind erst seit einer Woche im Heim, haben sich aber schon ein wenig eingelebt.

Kosten in diesem Jahr: Schulmöbel: 2.000.000Rs (ca. 28.571€) Ein neuer Spielplatz für das Heim: 400.000Rs (5.714€) Ausstattung für die neue Kinderkrippe, die der Schule angegliedert ist: 200.000Rs (2.857€) Toiletten für die Kinderkrippe: 100.000Rs (1.429€) Partnerorganisation Women´s Interlink Foundation (WIF) „Pradip - Partner Eine Welt“ arbeitet neben dem Waisenheim Familia seit 1999 mit der indischen Nichtregierungsorganisation „Women´s Interlink Foundation“ zusammen. WIF genießt einen hervorragenden Ruf in Indien. Sie arbeitet u.a. auch mit UNICEF, der GIZ, GOAL (Irland), Save A Child Fund (Großbritannien), Terre des Hommes (Schweiz), Key to Freedom (Großbritannien), Made by Survivors (USA) und dem britischen Konsulat zusammen. Aloka Mitra, die Gründerin und Leiterin von WIF, engagiert sich seit über 40 Jahren ehrenamtlich für benachteiligte Menschen in Indien. Sie erhielt für ihr großes Engagement unzählige Preise, unter anderem den National Citizens Award und den Jean Harris Award von Rotary International. Dieses Jahr wurde sie sogar von Queen Elisabeth II empfangen.

Aloka Mitra (rechts) mit der Königin von England.

Zwangsprostitution und Kinderhandel Einen Schwerpunkt setzen wir schon seit Jahren auf das Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution. Auch in Sonagachi, dem größten Rotlichtviertel Kalkuttas, mit 10.000 Zwangsprostituierten, gibt es positive Entwicklungen. So ist die Kinder-prostitution stark zurückgegangen. Es gibt u.a. mehr Polizeirazzien, die Kinder aus ihrem Sklavendasein befreien. Für die Kinder aus unseren Projekten war es noch vor zehn bis fünfzehn Jahren äußerst schwierig in eine öffentliche Schule zu gehen, weil

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die Eltern der anderen Schüler und auch viele Lehrer diese ablehnten. Diese Einstellung hat sich gewandelt, auch durch die kontinuierliche Aufklärungsarbeit unserer Sozialarbeiter. Sonagachi (Zentrum für die Kinder von Prostituierten) Die Kinder kommen während der Arbeitszeiten der Mütter zu uns ins Zentrum. Dort werden sie unterrichtet, erhalten Hausaufgabenhilfe, medizinische Betreuung, eine ausgewogene Mahlzeit, Kleidung und die Möglichkeit, nach dem Unterricht in einem geschützten Raum zu spielen. Gelegentlich werden auch Ausflüge gemacht. Einmal im Monat findet ein Treffen mit den Müttern statt, bei denen diese zum Beispiel über HIV und andere Gefahren aufgeklärt werden. Die größte Sorge der Mütter ist die Zukunft ihrer Kinder. Bereits ab dem Alter von acht Jahren strecken die Zuhälter und „Madams“ ihre Fänge aus, da jedes Mädchen mindestens 100.000Rs (ca.1493€) wert ist. Weil die Kinder abends in unserem Zentrum sind, werden die Kleinen nicht mehr von ihren Müttern mit Schlaftabletten betäubt und unter den Betten versteckt, während diese ihre Freier bedienen müssen oder lungern nicht mehr auf der Straße herum. Mittlerweile ist das Schutznetzwerk für unsere Kinder so stark, dass sich die Menschenhändler kaum mehr an sie heranwagen. Die Zimmer, in denen die Mütter mit ihren Kindern wohnen, dienen auch zur Prostitution. Meist sind es kleine Verschläge, für die ein Großteil der Einnahmen an die „Madam“ als Miete abgegeben wird. Es gibt keine Duschen, sondern nur Wassereimer. An Festtagen müssen die jüngeren Frauen ca. 15 Freier bedienen, für Centbeträge. Eine Frau kann man für unter zehn Euro für eine ganze Nacht buchen.

Unsere älteren Mädchen Sumarna und Rakhsa, beide gehen in die 11. Klasse.

Während die Lehrerin Maya Dutta (im Hintergrund links) unterrichtet, hat sie meistens noch ein kleineres Kind auf dem Schoß.

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Notizen des Journalisten Harald Rast, Donaukurier: So beschreibt der Journalist Harald Rast vom Donaukurier, der uns dieses Jahr nach Indien begleitete, Sonagachi: „Hätte die Hölle auf Erden einen Namen, könnte sie Sonagachi heißen. Die engen Gassen sind nur spärlich erleuchtet. Unzählige Frauen stehen herum, sie tragen bunte Saris, viele sind auffällig geschminkt. Doch ihre Augen sind leer. In den Gesichtern der Prostituierten spiegeln sich Angst und Ausweglosigkeit – und die Trauer über ihre verlorenen Leben, denn sie sind brutaler Willkür ausgeliefert. Viele Männer gehen an den Frauen vorbei und mustern sie schamlos. Die jungen Inderinnen werfen ihnen auffordernde Blicke zu. Der Kampf um die Kunden wird in Kalkutta erbarmungslos geführt. Auf Holzbänken und primitiven Plastikstühlen vor den Eingängen zu den Bordellen sitzen kräftige Männer. Sie reden lautstark in ihre Handys, unterhalten sich oder spielen Karten. Zu ihren Füßen lungern oft große, ungepflegte Straßenhunde. Die Blicke der Männer senden etwas Bedrohliches aus. Sie sind Zuhälter. Sie kontrollieren die Frauen, damit diese nicht davonlaufen und genug Kunden ins Haus bringen. Was sich hinter den Mauern der heruntergekommenen Gebäude abspielt, lässt sich auch mit viel Fantasie nur erahnen: Demütigungen, Schläge, Vergewaltigungen, Krankheiten und rund um die Uhr käuflicher Sex. Die hygienischen Verhältnisse sind verheerend. Kaum eines der Häuser verfügt über einen Wasseranschluss, Toiletten sind weitgehend unbekannt. Es stinkt widerlich. Dennoch arbeiten hier auf wenigen Quadratkilometern in mehreren Hundert Bordellen über 10.000 Prostituierte. An den indischen Feiertagen ist der Andrang der Freier besonders groß. Dann bedient eine Frau bis zu 15 Männer. Sonagachi ist das größte Rotlichtviertel in Indien und wahrscheinlich in ganz Südostasien. An den Einfallstoren in das Stadtviertel halten im Sekundentakt die knallgelben Taxis vom Typ Ambassador. Unaufhörlich steigen Männer aus. Auf der Suche nach dem sexuellen Kick verschwinden sie im Labyrinth der Gassen. Dabei ist Prostitution in Indien eigentlich verboten, wird aber von den Behörden toleriert. Doch sogar in der tiefsten Finsternis glimmt ein Licht der Hoffnung. Umzingelt von Bordellen, erklingt aus einem der Häuser fröhliches Kindergeschnatter. In einem winzigen Raum sitzen knapp 30 Kinder dicht an dicht auf billigen Teppichen. An einer Wäscheleine, die quer durch den Raum gespannt ist, hängen farbenfrohe Saris an Kleiderbügeln zum Trocknen. Von der Wand blicken in Gold gerahmt Mahatma Gandhi, Mutter Theresa sowie andere Persönlichkeiten aus Indiens ruhmreicher Vergangenheit. Die Mädchen und Buben sind zwischen zwei und zwölf Jahren alt. Einige malen mit Buntstiften konzentriert in Hefte, andere lesen in Schulbüchern. Doch viele lassen angesichts des Besuches aus Deutschland ihrer Ausgelassenheit freien Lauf. Wie Kinder überall auf der Welt heischen sie mit Grimassen und Gesten um Aufmerksamkeit. Ihre braunen Augen leuchten, ihr Lächeln ist unwiderstehlich...“

„Der Sexsklaverei entkommen“ - den ganzen Artikel finden Sie auf: http://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/dkonline_PMG-0815-Der-Sexsklaverei-entkommen;art154670,3348921#plx970807736

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Beispiel für ein Jahresbudget

30 Schulkinder Jährlich Rupien

Jährlich Euro (ca.)

Gehaltskosten

Sozialarbeiter 5350Rs monatlich 70.800 1011

2 Lehrerinnen x 2500Rs monatlich (Teilzeit)

67.200 960

Hilfslehrerin 1500Rs monatlich 20.400 291

Buchhalter 2000Rs monatlich 26.400 377

Krankenversicherung der Lehrerinnen pro Jahr 3.000 43

Ausstattung für die Schule

Schulmaterial 16.500 236

Schuluniform 16.200 231

Schultaschen 4.200 60

Essen 5Rs pro Kind pro Tag (275 Schultage) 41.250 589

Gesundheit

Arztkosten 1350Rs pro Monat 18.000 257

Medizin 150Rs pro Kind pro Jahr 4.500 64

Kleidung 250Rs pro Kind pro Jahr 7.500 107

Freizeit (Ausflüge) 5.000 71

Verwaltungskosten in Indien (Miete, Telefon, Fahrtkosten etc.)

31.200 446

Gesamt 332.150 4.743 Die Euro-Preise sind lediglich Richtwerte, da der Wechselkurs schwankt.

Erklärung zum Budget: Das Projektjahr läuft immer vom 1. April bis 31. März. Bei jedem Projekt zahlen wir anteilig die Gehaltskosten für einen Sozialarbeiter, eine Sozialarbeiterin, da dieser/ diese ja nicht nur in einem Projekt tätig ist. Auch die Verwaltungskosten der Partnerorganisation werden anteilig umgelegt. Ein Prinzip bei der Auswahl der Lehrerinnen ist es, dass diese aus dem gleichen Viertel, wie die Kinder kommen sollen, damit sie deren Bedürfnisse besser verstehen. Die Lehrerinnen haben einen höheren Schulabschluss und anschließend ein Trainingsprogramm durchlaufen, um Kinder in den wichtigsten Fächern unterrichten zu können. Jährliche Kosten: Vorschulkinder und jüngere Schulkinder (20 Kinder): 316.100Rs (ca. 4516€) Schulkinder (30 Kinder): 332.150Rs (ca.4745€) Renovierungsarbeiten: 100.000Rs (ca. 1428€)

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Berufsausbildung für die Kinder von Prostituierten in Sonagachi Einige junge Frauen und Männer erhalten direkt in Sonagachi eine berufsfördernde Maßnahme, auch mit dem Ziel, ihnen eine Alternative zum Beruf der Mütter zu geben.

Die Lehrerin Anjana Mal bringt den Mädchen das Nähen bei. Im Hintergrund sieht man die Hauskleider, die sie herstellen.

Jährliche Kosten: Computerkurs (10 Teilnehmer) 79.600Rs (1.137€) Schneidern und Sticken (6 Teilnehmerinnen) 81.400Rs (1.163€) Heim für die Kinder von Prostituierten (Nijoloy) In dem Heim leben 115 Kinder und Jugendliche, deren Mütter im Rotlichtviertel arbeiten. Manche Mädchen mussten selbst bereits als Kinderprostituierte tätig sein. Manche haben nie eine Schule besucht, sondern waren jahrelang in ein Bordell eingesperrt. Die Mädchen, die gefährdet sind, im Sexgeschäft zu verschwinden, werden nach Nijoloy gebracht, um sie dem unmittelbaren Einfluss der Zuhälter ihrer Mütter zu entziehen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhalten alle eine Berufsausbildung oder studieren. Manche stellen Tücher her, andere werden Köchinnen, wieder andere machen eine Krankenschwesternausbildung. Alle haben ihr eigenes Bankkonto, auf das sie ihre ersten Einnahmen einzahlen können.

Geschnitzte Holzmodelle dienen zum Stoffdruck.

Diese jungen Frauen machen eine Aus- bildung zur Köchin.

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Diese Frauen arbeiten als Schneiderinnen. Hier wird Chilipulver hergestellt.

Der Staat unterstützt das Heim, allerdings bei weitem nicht ausreichend, um die Kosten zu decken. Daher finanziert Pradip – Partner Eine Welt, neben anderen Spon-soren, die mittlerweile gefunden wurden, die verbleibende Summe. Darin enthalten sind zum Beispiel auch Berufsausbildungsprogramme und die Gehälter der Ange-stellten. Jährliche Kosten: 2.148.600Rs (ca. 30.694€) Kalighat - Sasan (Zentrum für die Kinder von Leichenverbrennern) Die Familien der Leichenverbrenner gehören zur niedrigsten Gesellschaftsstufe in Indien. Sie leben in kleinen, selbstgebauten Baracken oder Zelten am Ufer eines Gangesarms. Die hygienischen Zustände sind katastrophal. Aber auch in diesem Zentrum gibt es sehr positive Entwicklungen. Der Status der Leichenverbrenner ist dadurch verbessert worden, dass deren Arbeit nun zum Teil vom Staat gezahlt wird. Viele haben auch feste Behausungen bekommen. Dafür sind neue Familien in den angrenzenden Slum gezogen, deren Kinder wir nun auch betreuen. Es gibt kaum noch Jungen und Mädchen aus unserem Zentrum, die neben der Schule arbeiten müssen. Noch in den letzten Jahren halfen die meisten Kinder ihren Vätern bei den Bestattungszeremonien oder hatten andere Jobs, z.B. als Haushaltshilfen. Fast alle Kinder in unserem Zentrum gehen mittlerweile in die Schule. Bei uns bekommen sie Nachhilfe, werden medizinisch versorgt und erhalten eine Mahlzeit. Wichtig ist auch die Unterstützung bei den Hausaufgaben, denn viele der Eltern können kaum lesen und schreiben. Wie auch in vielen anderen Projekten unterrichtet sie ein Tanzlehrer einmal in der Woche in den traditionellen bengalischen Tänzen. Jeden Monat findet ein Treffen für die Mütter statt, bei dem diese über den Lernfortschritt ihrer Kinder informiert werden. Außerdem werden ihnen Hygiene- und Gesundheitstipps gegeben. Jährliche Kosten: Vorschulkinder und jüngere Schulkinder (30 Kinder): 309.000Rs (ca. 4.414€) Schulkinder (30 Kinder): 305.500Rs (ca. 4.364€)

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Trotz widriger Umstände meistern die Menschen ihr Leben recht positiv.

Die Kinder im Zentrum Sasan.

Kumartully (Zentrum für Straßenkinder) Die Kinder leben auf dem Bürgersteig an einer der vielen stark befahrenen Straßen Kalkuttas. Sie müssen täglich um ihren Schlafplatz, ihr Essen und ihr weniges Hab und Gut kämpfen. Als das Projekt gestartet wurde, hielten sich die meisten von ihnen durch Müllsammeln über Wasser. Alle unsere Kinder konnten mittlerweile in eine öffentliche Schule vermittelt werden. Viele Familien sind in eine feste Behausung gezogen. Die Kinder werden in dem Zentrum unterrichtet, machen ihre Hausauf-gaben, erhalten eine ausgewogene Mahlzeit, Kleidung und werden medizinisch versorgt. Einmal in der Woche besucht ein Arzt das Projekt. Ein Tanzlehrer sorgt dafür, dass die Kinder ihre unwirtliche Umgebung wenigstens ab und zu vergessen

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können. Regelmäßig werden auch Ausflüge, z.B. in den Zoo oder in Museen, unter-nommen.

Diese Bilder wurden für einen Austausch mit der Europäischen Schule in Alicante gemalt.

Hier sind sie an der Europäischen Schule Alicante ausgestellt. Die Schülerinnen und Schüler der zweiten deutschen Klasse in Alicante hatten den Straßenkindern auch Bilder von ihren Familien gemalt.

Das Leben auf der Straße ist hart, trotzdem bestehen die Mütter darauf, dass ihre Kinder in die Schule gehen.

Auf der Straße wird auch „geduscht“.

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Pflastersteine dienen zum Spielen auf der Straße. Die Sozialarbeiterin Shipra Paul kümmert sich um die Straßenkinder.

Vor dem Kumartully-Center. Die Mütter sind stolz, dass ihre Kinder in die Schule gehen.

Jährliche Kosten: Vorschulkinder und jüngere Schulkinder (35 Kinder): 324.400Rs (ca.4634€) Schulkinder (30 Kinder): 315.800Rs (ca.4511€) Zusammenarbeit zwischen Polizei und Straßen- bzw. Slumkindern (Nabadisha) Die Nabadisha-Zentren sind wie die anderen Projekte, z.B. Kumartully, organisiert. Das Besondere ist aber, dass die Räume, in denen unterrichtet wird und die älteren Kinder ihre Hausaufgaben machen, von der örtlichen Polizei zur Verfügung gestellt werden. Dadurch hat sich das Verhältnis zwischen Straßenkindern und Polizei stark verbessert. Die Kinder kommen mit ihren Problemen, z.B. Gewalt im Viertel oder in der Familie, zu den Polizisten und diese Beamten wiederum sehen die Nabadisha-Zentren als Kriminalitätsprävention. Die medizinische Versorgung übernimmt in den Nabadisha-Projekten u.a. der Lions-Club von Kalkutta.

Nabadisha-Tangra: Stolz zeigen die Mädchen ihre selbstgemalten Karten.

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Ranshed (links), die Lehrerin Runa Nath, (Mitte), Sozialarbeiter Nishi Kanta Nyak, Gulshan (rechts): Ranshed geht in die 7. Klasse und muss aber neben der Schule noch arbeiten. Gemeinsam mit ihrer Schwester Gulshan (8. Klasse) schneidet sie Gummistöpsel für einen Stundenlohn unter 10Cent. Die Lehrerin des Centers, Runa Nath, erzählt, dass sich in den letzten Jahre trotz der widrigen Umstände in dem Slum doch einiges zum Besseren gewendet hat. So gehen jetzt auch die älteren Kinder und Jugendlichen in die Schule, was die Zahl der Kinderhochzeiten deutlich reduziert hat. Durch den Hygieneunterricht haben die Leute gelernt, ihr Essen in besseren Behältern zu verstauen und so verdirbt weniger. Die Kinder kommen gewaschen in das Center, das heißt, sie haben ein wesentlich besseres Hygienebewusstsein und es gibt dadurch auch weniger Krankheiten.

Gulshan demonstriert ihre Arbeit, die sie auch mit geschlossenen Augen beherrscht. Schließlich arbeitet sie schon seit sie vier Jahre alt ist.

Kosten in diesem Jahr:

13 Center mit je 30 Kindern: 1.870.745Rs (26.725€)

(insgesamt 15 Monate, da es seit Januar keine Finanzierung durch andere Partner gibt)

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Finanzierung von 27 Mädchen im Childcare Home

Im Waisenheim „Childcare Home“ finanzieren wir die Heimkosten für 11 Mädchen, die keine staatliche Förderung mehr bekommen, da sie zu alt sind. Die Kinder in diesem Heim wurden beispielsweise völlig alleine von der Polizei auf der Straße aufge-griffen oder von Kinderarbeit befreit. Alle Mädchen erhalten eine Berufsausbildung oder können studieren.

Tanzen ist für die Mädchen sehr wichtig. Hier können sie ihre Vergangenheit verarbeiten. Mitali Bose, eine der Mitarbeiterinnen von WIF meint: „Wir ermuntern die Kinder, über ihre Probleme zu reden. Das Wichtigste ist aber, dass sie sich hier geliebt fühlen. Mit Zuwendung und Liebe geht auch das Trauma der Kinder nach und nach weg.“

Jährliche Kosten: Rehabilitationskosten für 11 Mädchen /Personalkosten und allgemeine Ausgaben für 27 Mädchen: 516.600Rs (ca. 7380€)

Behindertenprojekt Die meisten unserer ehemaligen Kinder sind inzwischen selbständig und verdienen ihren eigenen Lebensunterhalt. Zwei junge Erwachsene werden dauerhaft weiter unterstützt werden, darunter Pradip, der unser Namensgeber ist.

Pradip:

Jährliche Kosten: 86.800 (ca.1240€)

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Einige unserer Ehemaligen:

Sharmistha Barua (ehemaliges Mädchenbildungsprojekt) ist jetzt Lehrerin an einer Highschool.

Jackie Gosh (Kumartully-Projekt) lebte früher auf der Straße und arbeitet jetzt als Fahrer. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in einer kleinen Slumhütte.

Pampa Mistroy (Nabadisha-Projekt) macht gerade ihr Abitur.

Rajkumar Mondal (Nabadisha-Projekt) macht gerade sein Abitur. Er will Polizist werden.

Mamata Baydia (Nabadisha-Projekt) Sie hat Soziologie, Geschichte und Bengali studiert. Momentan arbeitet sie in einer Shoppingmall.

Sukrita Maya (Nabadisha-Projekt) Sie studiert Chemie.

Suparna Pal (Kumartully-Projekt), studiert Geschichte und Politik und will Lehrerin werden

Banti Mahato (Nabadisha-Projekt) geht in die 11. Klasse und will es ins nationale Kricketteam schaffen.

Anshu Misha (rechts; Nabadisha Projekt), arbeitet als Lehrerin im Projekt und studiert nebenher Master of Commerce.

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Homepage: Auf unserer Homepage (www.pradip.de) finden Sie auch die alten Jahresberichte, unser Pradip-Team und viele zusätzliche Informationen und Bilder. Organisatorisches � Pradip – Partner Eine Welt arbeitet in enger Kooperation mit der evangelischen

Kirchengemeinde Simbach. � Die Spenden laufen über das Evangelische Pfarramt Simbach (s.o.). � Wenn Sie eine Spendenquittung möchten, geben Sie bei der Überweisung bitte

Ihre vollständige Adresse an. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Anja Fischer oder Andrea Müller ([email protected]). Tel: 08571/2366.

� Kumar Ray (unabhängiger Buchprüfer) überprüft die Finanzen vor Ort in Indien. � Die Arbeit in Deutschland geschieht rein ehrenamtlich. Flüge nach Indien und

die Unterbringung dort, Druckkosten und Porto etc. werden privat gezahlt. Jeder Cent geht in die Projekte.

� Da die Kosten für den Druck des Jahresberichts und das Porto aber stetig steigen, da Pradip-Partner Eine Welt in den letzten Jahren noch einmal größer geworden ist und mehr Spender hat, haben wir eine Frage: Wenn Sie Interesse haben, uns bei den Verwaltungskosten zu unterstützen, geben Sie bitte bei Ihrer Spende als Stichwort „Pradip – Verwaltung“ an. Nur dann wird Ihre Spende auch für Porto und Druck verwendet.

� Pradip – Partner Eine Welt finden Sie auch auf Facebook. Herzlichen Dank Ich bedanke mich bei allen Spendern für Ihre großartige Unterstützung. Ohne Ihre Hilfe wäre die Arbeit unserer Partnerorganisationen nicht möglich. Vielen Dank an alle, die uns schon seit Jahren helfen. Darunter sind viele Privatspender, aber auch Schulen, Kindergärten, Seniorengruppen, Stiftungen etc., die mit viel Engagement und Einsatz z.B. über Spendenläufe Geld sammeln. Vielen Dank für Ihr großes Vertrauen! Bitte helfen Sie uns weiterhin. Ihnen alles Gute und herzliche Grüße von Ihrer Anja Fischer mit dem ganzen Pradip-Team