Wasserqualität Grundzüge Wasserhaushalt SS 06 Wolfgang Kinzelbach.
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25.10.2010 Strömungsmodellierung
WS10Spezielle Hydrogeologie I
dienstags : Strömungsmodellierungfreitags: physiko-chemische Aspekte des
Stofftransportes
Prof. Sabine Attinger, Jun.-Prof. Anke HildebrandtProf. Kai-Uwe Totsche
Universität Jena
25.10.2010 Strömungsmodellierung
Zeitplan
• 25.10. : Einführung in die grundlegenden Gleichungen, 1D-Lösung
• 09.11. : Einfache stationäre Lösungen• 16.11. : Einführung in PMWin und Modellierung
einfacher stationärer Grundwasserströmungen• 23.11 : Einführung in Finite-Differenzen Verfahren• 30.11 -07.12 : Num. Modellierung von
Grundwasserströmungen• 14.12. : Fallbeispiel – Film „Civil Action“ (1. Teil Hausarbeit)• 04.01. - 25.01.: Grundwassermodell Woburn• 01.02.-08.02. :
2. Teil Hausarbeit
25.10.2010 StrömungsmodellierungModified from Chow etal., 1988, Applied Hydrology
25.10.2010 Strömungsmodellierung
Wasserhaushalt
0.1-1 Jahr0,0010,01Atmosphäre
1-1000 Jahre0,588.06Grundwasser uBodenfeuchte
10 Jahre (Seen),10 Tage (Flüsse)
0,020,23Seen u Flüsse
10-1000 Jahre2,0127,82Eiskappen
1000 Jahre97,381348Meer
Größenordnung derVerweilzeiten
Anteil %Volumenin106 km3
-Nur Wasser in Seen und Flüssen sind leicht zugängliche Resourcen-In Deutschland werden etwa 80% des Wassers aus Grundwasser gewonnen (in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen sogar fast 100%)
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Gefahren für dasGrundwasser
• Eindringen von Nitraten aus überdüngten LandwirtschaftlichenFlächen (Gülle, Dünger)
• Eindringen von Pflanzenschutzmitteln
• Eindringen von Kontaminanten (Öl, Lösungsmittel, Deponiewasser,nukleare Abfälle, Kanalisationswasser)
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Wozu Modellierung
• Vorhersage / Ingenieurfragen
– Abschätzung der verfügbaren Grundwassermenge undErschließungskosten
– Abschätzung von Gefahren (Zufluss von Kontaminanten)• Dateninterpretation
– Interpolation zwischen Messpunkten– Statistische Auswertungen (Regression)– Inverse Modellierung: Rückschluss auf nicht messbare
Eigenschaften anhand von Modellen• Hyopthesentests / Erkenntnisgewinn
– Veranschaulichen und testen komplexer Zusammenhänge undKonzepte
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Was ist ein Modell
• Vereinfachte Darstellung der Realität um demZweck näher zu kommen
• Modellarten:– Gedankenexperimente– Visuelles Modell (Picasso)– Mathematische Modelle
• Numerische (Wettervorhersage)• Analytische (t=v*s)
– Physikalische Modelle• Analogien, Nachbildungen (Lysimeter)
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Analytische Berechnungen
Zieldefinition
Modellbildung
Mathematisches Modell
Numerisch oder Analytisch
Code
Code Verification
Modellaufbau
Kalibrierung
Validierung
Vorhersage (Unsicherheiten?)
Präsentation der Resultate
1. Teil Vorlesung
2. Teil Vorlesung
Felddaten
3. Teil Vorlesung
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Wasserkreislauf
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Unterscheidungwasserführender Schichten
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Porengrundwasserleiter
Theoretisch: Beschreibung der Strömung durch Porennetzwerk
Aber: praktisch unmöglich, da genaue Geometrie nicht bekannt
Daher: Einführung eines Kontinuumsmodells
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RepräsentativesElementarvolumen (REV)
dVffV
V != 1
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Charakteristika PoröserMedien
Mediumseigenschaften
• Porosität
• Durchlässigkeit/Leitfähigkeit
Strömung durch poröse Medien:
• Druck
• Strömungsgeschwindigkeit
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Porosität
Charakteristische Größen
• Gesamtvolumen V• Feststoffanteil• Hohlraumanteil• Porosität:
Definitionsmöglichkeiten für Porositäten:• Gesamtporosität: jeglicher Hohlraum in der Gesteinsmatrix wird
betrachtet.• Durchgängige Porosität: Nur untereinander verbundene
Hohlräume zählen zum Hohlraumanteil.• Effektive Porosität: Nur am Wassertransport teilnehmende
Hohlräume zählen zum Hohlraumanteil. (kein Haftwasser, nurdurchgängige Porosität)
fV
HV
V
Vn
H=
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Porosität
a) gut sortiertes Sediment mit hoher Porosität.b) schlecht sortiertes Sediment mit niedriger Porosität.c) gut sortiertes Sediment aus porösen Körnernd) gut sortiertes Sediment mit durch nachträgliche Zementation
verringerter Porositäte) Karstgrundwasserleiterf) Kluftgrundwasserleiter
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Porosität undDurchlässigkeit
Die Durchlässigkeit eines Mediums wird in erster Linie nicht durch diePorosität, sondern die Struktur des Mediums bestimmt.
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Druck undPiezometerhöhe
Piezometerhöhe = Druckhöhe + geodätische Höhe
Freier Aquifer
!
H " h =p
# $ g+ z
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Piezometerhöhe undDruck
Piezometerhöhe = Druckhöhe + geodätische Höhe
Gespannter Aquifer
!
H " h =p
# $ g+ z
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Strömungsgeschwindigkeit
!
vF
=Q
A=V " t
A
Fvn
u1
=
Filtergeschwindigkeit
Abstandsgeschwindigkeit
Q = durchströmende Wasservolumen pro Zeit
A= Querschnittsfläche
AQvF /=
Q
A
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Darcy Gesetz
Experimente zeigten linearen Zusammenhang zwischen hydr. Gradientund Durchfluss (Analogie zum elektrischen Widerstand)
Vorrausetzungen:
•laminare schleichende Strömung im Porenraum
•REV > 30 Korndurchmesser
•Porendurchmesser > 80nm
L
hk
L
hK
AQv
f
F
!=
!=
= /
Kf _ Durchlässigkeitsbeiwert
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Gültigkeit Darcy-Gesetz
L
h!
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Grundwasserfließmuster
Seehh >
Seehh <
Seehh <
Seehh >
Seehh >
Seehh <
Seehh <
Seehh <
Seehh >
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Grundwasserströmung
13.5
13.5
13.0
13.0
12.011.0
10.0
11.5
12.0
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Gradient
13.5
13.5
13.0
13.0
12.011.0
10.0
11.5
12.0
• Steigung des Potentials h
• Der Vektor grad h weist indie Richtung der größtenSteigung des Potentials.
• Der Vektor grad h steht aufder Äquipotentialfläche, diedurch den betrachtetenPunkt geht, senkrecht.
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Kontinuität
13.5
13.5
13.0
13.0
12.011.0
10.0
11.5
12.0
Die Wassermenge,die ein Volumenhineinfließt, mussauch wiederhinausfließen,solange es keinezusätzlichenQuellen/Senken gibt.
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Beispiel 1
Zeichnen Sie Stromlinien ein!
Achten Sie auf Gradienten
und Kontinuität.
25.10.2010 Strömungsmodellierung
StationäreGrundwasserströmung
!
vx = Kx
"h
"x,vy = Ky
"h
"y,vz = Kz
"h
"z
Einsetzen der Darcy Gleichung(en)
In die Kontinuitäts-gleichung(Massenbilanz)
ergibt
!
"#vx
#x"#vy
#y"#vz
#z= q
!
"#
#xKx
#h
#x
$
% &
'
( ) "
#
#yKy
#h
#y
$
% &
'
( ) "
#
#zKz
#h
#z
$
% &
'
( ) = q
Gleichung zur Berechnung des stationären Flusses durch einanisotropes, gesättigtes poröses Medium
25.10.2010 Strömungsmodellierung
1D, 2D Grundwasser
Dupuit-Forchheimer-Näherung: In Strömungsfällen, in denen die
Ausdehnung in x Richtung groß ist gegen die Ausdehnung in z-Richtung,
ist es sinnvoll die Strömungskomponente in z-Richtung zu vernachlässigen
x
z
Strömung(1-D, gespannt)
x
z
Reale Strömung(2-D, ungespannt)
z
x
Idealisierte Strömung(1-D, ungespannt)