Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

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GERHART HAUPTMANN THEATER 2011/2012 SPIEL ZEIT

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Auszug aus dem Spielzeitheft des Gerhart Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau für die Spielzeit 2011/2012

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Gerhart hauptmanntheater

2011/2012

Spielzeit

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16 | Spielzeit 2011/2012

»Der Zauberer von Oss«, 2009/2010,

Foto: Olaf Hais

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einleitung

Verehrtes theaterpublikum, liebe leser, wir freuen uns, dass Sie endlich unser neues Spielzeitheft in den Händen halten können!Anders als in den vergangenen Jahren haben wir unsere premieren und Wiederaufnahmen chronologisch geordnet, sodass Sie die Höhe-punkte eines jeden Monats leichter finden kön-nen. Darüber hinaus haben wir für Sie ab Seite 164 eine titelübersicht eingefügt, die ihnen die Suche nach Häusern und Sparten ermöglicht.

Wir wünschen ihnen viel Vergnügen beim lesen und Blättern in diesem Heft und freuen uns mit ihnen gemeinsam auf eine abwechslungsreiche, spannende Spielzeit in görlitz und zittau!

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18 | Spielzeit 2011/2012

Klaus Arauner generalintendant

»neues schaffen heißt Widerstand leisten.Widerstand leisten heißt neues schaffen.«

Mit diesem Aufruf zum Widerstand wendet sich Stéphane Hessel an unsere gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Seine Streitschrift »empört euch!« (deutschsprachig erschienen bei ullstein) gehört zu den wich-tigsten und meist diskutierten texten der letzten Monate. in ihr ruft er auf zum Widerstand gegen die internationale Diktatur der Finanz-märkte, gegen den Wahn eines unendlichen Wachstums, gegen »die Verachtung der Schwächsten und der Kultur, gegen den allgemeinen gedächtnisschwund und die maßlose Konkurrenz aller gegen alle«.

es sind dies tendenzen massiver Bedrohungen unserer gemeinwohl-orientierten Demokratie; und sie sind allzu aktuell, wenn durch riskante Finanzspekulationen Milliarden euro »verbrannt« und gleichzeitig Kultur- und Bildungseinrichtungen in Frage gestellt werden, um einen Bruchteil dieser Summe einzusparen. Dem sollten wir uns aktiv verwehren.

in diesem Sinne Widerstand zu leisten heißt, sich aktiv mit der Welt auseinanderzusetzen, Alternativen zu entwickeln, zukunft zu gestalten, kurz gesagt: neues zu schaffen. Dies wollen wir auch in der Spielzeit 2011/2012 mit ihnen gemeinsam versuchen.

»Hexenritt & Drachentöne« nennt sich eine neue Konzertreihe für junge Menschen, die wir in zusammenarbeit mit dem Meetingpoint Music Messian realisieren. Das Konzept setzt auf interaktivität und macht neben den Musikern der neuen lausitzer philharmonie auch die Kinder und Jugendlichen selbst zu Mitwirkenden der Konzerte.

Dan pelleg und Marko e. Weigert übernehmen die leitung der tanzcom-pany und thematisieren mit ihrer inszenierung »Schmetterlingsdefekt« gleich zu Beginn die Systeme schöpfende Rolle des Menschen in seiner Welt.

Ausgehend von einem Romanfragment von Charles Dickens ist mit »Droodgame oder Das Jahrhundert-Spiel« ein höchst spannendes Musiktheater entstanden, das wir im April 2012 zur uraufführung bringen.

VoRWoRt

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VoRWoRt»Das Märchen vom Zaren Saltan«, 2009/2010,

Foto: Nikolai Schmidt

und im gerhart-Hauptmann-Jahr 2012 bringen wir natürlich auch ein Werk unseres namens-patrons auf die Bühne. Die von Carsten Knödler inszenierte »Winterballade« hat im Februar 2012 premiere und ist einer unserer Beiträge zum 7. Sächsischen theatertreffen, welches im Mai 2012 unter dem titel »Vor Sonnenaufgang – gerhart Hauptmann und das soziale Drama« in görlitz und zittau statt-finden wird.

trotz ihrer Verschiedenheit sind sich all diese Vorhaben in einer Hinsicht gleich. Sie sollen Wege aufzeigen, sie sollen impulse geben für gesellschaftliche entwicklungen und sind damit Ausdruck der sozialen Funktionalität unserer Arbeit. Diese gilt es mehr denn je zu betonen.

Denn jede Kürzung im Bildungs- und Kultur-bereich stört nachhaltig das immunsystem unserer gesellschaft. Wer so handelt, der handelt verantwortungslos.

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Spielzeit 2011/2012 | 21

»Wir Kassandra«, 2009/2010,

Foto: Nikolai Schmidt

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22 | Spielzeit 2011/2012

»Orpheus und Eurydike«, 2010/2011,

Foto: Marlies Kross

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Spielzeit 2011/2012 | 23

Vor Sonnenaufgang 7. Sächsisches theatertreffen im gerhart-Hauptmann-Jahr

Vom 6. bis zum 13. Mai 2012 wird die grenzregion der oberlausitz zum Mittelpunkt der sächsischen theaterkunst.

Anlässlich des 150. geburtstages und des 100. Jahrestages der nobel-preisverleihung an gerhart Hauptmann treffen sich hier alle sächsischen theater von Annaberg bis zwickau. Das theatertreffen in diesem Jubi-läumsjahr wird mit seinen gastspielen eine thematische Auseinander-setzung mit dem sozialen Drama im Spannungsfeld von tradition und Moderne ermöglichen. im zentrum steht so eine Annäherung an originale Stoffe gerhart Hauptmanns im direkten Vergleich zu aktuellen Betrach-tungen unserer lebenswelten durch moderne Dramatiker. Die lebendige Rezeption eines der wesentlichsten deutschen Dramatiker soll mit inhaltlichen und kulturpolitischen impulsen weit über eine traditionelle erinnerungsfunktion hinausgehen.

Als Veranstaltungsort ist vom träger des alle zwei Jahre stattfindenden Sächsischen theatertreffens, dem landesverband Sachsen im deutschen Bühnenverein, für das Jubiläumsjahr bewusst die Kulturregion oberlausitz/niederschlesien gewählt worden.

es ist Verantwortung und Herausforderung zugleich für die deutschen und polnischen theater der bi-nationalen Region und die sächsischen theater mit dem auf gerhart Hauptmann bezogenen programm des theatertreffens diesen Auftrag zu übernehmen und mit leben und nach-haltigkeit zu erfüllen.

Wir freuen uns auf spannende Begegnungen der theatermacher mit ihrem publikum bei mehr als 20 Vorstellungen und zahlreichen Begleit-veranstaltungen dieser außergewöhnlichen theaterwoche in unserer Region.

FeStiVAl

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24 | Spielzeit 2011/2012

My Fair Lady Musiktheater Musical von Frederick loewe und Alan Jay lerner nach Bernhard Shaws »pygmalion« und dem Film von gabriel pascal, Musik von Frederick loewe Buch | liedtexte von Alan Jay lernerDeutsch von Robert gilbert

Das bis heute erfolgreichste Musical der Welt feierte 1956 in new York seine premiere. Frederick loewe und george Bernhard Shaw adaptierten für ihren Welterfolg das Schauspiel »pygmalion« von george Bernard Shaw. zunächst jedoch verfilmte gabriel pascal das Schauspiel, bevor er lerner das Stück zur Bearbeitung anbot. gemeinsam mit dem Komponisten Frederick loewe begann er kurz darauf »pygmalion« musicaltauglich zu machen. Die beiden Künstler bauten den Handlungsrahmen aus und verpassten dem in »My Fair lady« umbenannten Stück ein Happy end. Mit viel ironie und Satire wird erzählt wie der Sprachforscher Henry Higgins aus einer »Rinnsteinpflanze« eine prinzessin macht, eingebettet in eine Reihe unvergessener evergreens wie »Wäre das nicht wundaschön, es grünt so grün« und »ich hätt’ getanzt heut nacht«. Dabei vergisst der eingefleischte Junggeselle Higgins schnell, dass auch »Rinnsteinpflanzen» wie Herzoginnen behan-delt werden wollen.

Musikal. leitung: Manuel pujolinszenierung: egon BaumgartenAusstattung: Heike MirbachChoreografie: george giraldo

WieDeRAuFnAHMe Sa., 09.09.2011 | 19:30 uhrtheater görlitz

SepteMBeR 2011

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Spielzeit 2011/2012 | 25

»Regisseur Egon Baumgarten und Choreograf

George Giraldo führen das große, engagiert und

dabei diszipliniert spielende Ensemble flott durch

die mit viel theatralischen Geschick konstruierte

Handlung. Gut geführte Arrangements und

mitreißende Choreographien wechseln geschickt

mit kammerspielartigen Szenen. [...] Melanie Starkl

ist diese vielseitige mitreißende Eliza. Sie kann die

Wandlung zum Objekt und schließlich zum Subjekt

ihres eigenen Lebens glaubwürdig zeigen. [...]

Diese Musicaldarstellerin zieht das Publikum in

Bann, sie durchbricht die vergilbte Distanz, ist le-

bendig, heutig hiesig. [...] Frederick Loewes Musik

hat unter der Leitung von Lancelot Fuhry Schmiss.

Das Fazit des Abends: Görlitz überzeugt mit der

neuen Produktion und animierte das Publikum zu

Begeisterungsstürmen.«

Jens-Daniel Schubert, Sächsische Zeitung

»My fair Lady«, 2008/2009,

Foto: Karen Stuke

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Spielzeit 2011/2012 | 27

MarleneMusiktheater ein Stück mit Musik von pam gemsDeutsch von Angela Kingsford Röhltheater hinterm Vorhang

Marlene Dietrich gibt eines ihrer letzten Konzerte in paris. im theater wird sie empfangen von Vivian Hoffmann, einer jungen Schriftstel-lerin und Freundin, und von der seit Dachau verstummten »Mutti«. Marlene ist die göttin, die Furie, die diszipli nierte Junkerstochter, die Hausfrau – sie lässt es sich nicht nehmen, den Fußboden selbst zu wischen, und das auf Knien – und vor allen Dingen ist sie der Star. Mit interviews und proben schreitet der Abend in ihrer garderobe voran, der Beginn ihrer Vorstellung naht: Marlene tritt auf, Marlene singt und Marlene triumphiert.

SepteMBeR 2011

»Die Dietrich ist mehr als blondes Haar und bekannte

Lieder – die Sopranistin Yvonne Reich zeigt es. Yvonne

Reich spielt und singt die Diva und wurde gefeiert

wie diese in ihren besten Tagen. […] Tatsächlich

ist es faszinierend, wie die Sängerin Reich die

Schauspielerin Dietrich verinnerlicht hat,

wie sie deren Geschichte spielt, als wäre es

ihre eigene. […] Fast noch packender als

der ›Spielteil‹ hinter dem Vorhang ist der

›Konzertteil‹ anschließend davor. Manuel

Pujol am Klavier wird zum bescheidenen,

wichtigen Partner von beeindruckenden

Liedgestaltungen, die Leben und Karriere

der Dietrich nachzeichnen. […] Sie sind

Abbild einer großen ›One Woman Show‹

und erzählen doch authentisch aus dem

Leben der Sängerin. Das ist fesselnd und

schockierend. Etwa wenn sie nach einer

ergreifenden Interpretation von ›Sag mir

wo die Blumen sind‹ davon singt, sie sei

›von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt‹, weil

sie nur das kann ›und sonst gar nichts‹. Die

Dietrich konnte offenbar viel mehr – und die

Reich zeigt es.«

Jens-Daniel Schubert, Sächsische Zeitung

Musikal. leitung: Manuel pujolinszenierung: Rita SchallerAusstattung: Barbara Blaschke

pReMieRe Sa., 10.09.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

WieDeRAuFnAHMe Sa., 19.11.2011 | 19:30 uhrtheater görlitz

»Marlene«, 2010/2011,

Foto: Nikolai Schmidt

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28 | Spielzeit 2011/2012

»Frau Müller muss weg«, 2010/2011,

Foto: Miroslaw Nowotny

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Spielzeit 2011/2012 | 29

Frau Müller muss weg! Schauspiel

Komödie von lutz Hübnerinszenierung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen

Die Bildungsempfehlung wird fällig. Wer den falschen Schultypus erwischt, kann einpacken, ist aussortiert und kommt nicht mehr hoch. Das ist der Albtraum aller eltern, und dagegen wird gekämpft, mit allen Mitteln, über und auch gerne unter der gürtellinie. Sachlichkeit und objektivität spielen keine Rolle, es geht schließlich um alles: um das eigene Kind. Deshalb geht es bei elternabenden ans eingemachte. Wann trägt man sonst außerhalb von Familie und Freundeskreis einen existenziellen Konflikt aus? einen Konflikt, der einen nächtelang wach gehalten hat, wo man in ohnmächtiger Wut frühmorgens vor dem Kühlschrank Volksreden konzipiert, Rachefantasien hat (Schluss mit lustig, Frau Müller!) und panikattacken... und dann sitzen alle zusammen im Klassenzimmer auf Kinderstühlchen zwischen Kastanienmännchen, laubgirlanden, tonpapiercollagen und Kuschelecken, und vorne steht der Feind (Frau Müller!). Jetzt muss man zeigen, dass man seine Brut mit zähnen und Klauen verteidigen kann, man hat so große töne gespuckt... Aber plötzlich ist das problem weg, oder unscharf, und die Mutter von lukas fängt schon wieder an zu heulen, und solche Verbündete will man ja auch nicht...

An elternabenden kämpfen nicht nur eltern um ihre Kinder, sondern auch immer die eltern für sich selbst. ein Scheißjob, aber, das sollte man nicht vergessen: Frau Müller muss weg!

Regie/Bühne: Michael Funke Kostüme: Katharina lorenz

pReMieRe Sa., 17.09.2011 | 19:30 uhrtheater görlitz

SepteMBeR 2011

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30 | Spielzeit 2011/2012

TheaterSeniorenClub, »Schnappschüsse«, 2008/2009,

Foto: Luisa Lange

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Spielzeit 2011/2012 | 31

Die Scharfensteins – Festspiel theaterpädagogik

eine intrigante Familienkomödie des theaterSeniorenClubs

unbeirrt steuert Henriette von Scharfenstein auf ihren hun-dertsten geburtstag zu. Für die Familienmitglieder grund genug näher zusammenzurücken, um die Festvorbereitungen zu treffen. Doch was oberflächlich nach geordneter planung aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung für jeden einzelnen als Chance, einen kleinen Vorteil für sich herauszuschlagen.

Die Dinge nehmen ihren lauf, pikante Familiengeheimnisse treten ans licht und unter der Fassade des scheinbar festen zusammenhalts tun sich unerwartete Abgründe auf. Der schöne plan droht zu einer gepfefferten Abrechnung zu werden.

Seit 2003 gibt es den TheaterSeniorenClub, der sich einmal wöchent-lich in zittau trifft. Während der proben unter theaterpädagogischer leitung werden Stücke selbst erarbeitet sowie Atem-, Sprech- und Kreativitätsübungen angewandt. Die geschichten werden von den Mitgliedern des theaterSeniorenClubs mit viel improvisations-talent, tanz- und gesangseinlagen humorvoll in Szene gesetzt.

leitung: Mechthild Roth

pReMieRe So., 25.09.2011 | 15:00 uhrtheater zittau

SepteMBeR 2011

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32 | Spielzeit 2011/2012

Agent im Spiel Schauspiel

Kinder- und Jugendstück von David S. Craig Ab 8 Jahren

Für Kinder, die in prekären Verhältnissen aufwachsen, ist die Wirklichkeit hart und kalt. Der kleine Dani erschafft sich deshalb eine Welt, in der er der Held ist, in der er die Dinge unter Kontrolle hat: Der »Agent im Spiel«. Dieser Agent kommt immer dann »ins Spiel«, wenn Dani sich in seinem leben ohnmächtig fühlt und hilft ihm, die Kontrolle zurückzugewinnen.

Spielerisch erschließt sich der Junge die Herzen anderer Kinder, fasziniert sie mit seinen ideen und seinem Abenteuerdrang. Das gemeinsame Spiel lässt sie nicht nur zu Freunden werden, sondern hilft ihnen auch, reale probleme zu lösen.

Das aktuelle und brisante Stück »Agent im Spiel« des Kanadiers David S. Craig spricht Kinder und erwachsene gleichermaßen an. es schildert anrührend und zuversichtlich, wie ein Junge mit Hilfe seiner phantasie Hindernisse überwindet und Kontakte schafft.

themen wie Armut, Arbeitslosigkeit der eltern, Scheidung und Schul-angst verbindet Craig zu einer optimistischen geschichte über Kinder, die zu Helden des Alltags werden und die das leben mitunter besser meistern als die erwachsenen.

Der naive, kindliche Blick ermöglicht eine neue Betrachtungsweise von Situationen, die wir alle kennen und führt uns vor Augen, dass der innere Reichtum eines Menschen entscheidender ist als der materielle.

»Ich kann an einem einzigen

Morgen einen Freund finden und

für einen richtig guten Freund

brauche ich einen Tag.« David S. Craig

Regie: Anja panse Bühne/Kostüme: Christian R. Müller

pReMieRe Do., 29.09.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

Mobile produktion!

SepteMBeR 2011

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Spielzeit 2011/2012 | 33

»Stones«, 2009/2010,

Foto: Maxi Ratzkowski

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34 | Spielzeit 2011/2012

»Offene Zweierbeziehung«, 2009/2010,

Foto: Olaf Hais

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Spielzeit 2011/2012 | 35

Offene ZweierbeziehungSchauspiel ehekomödie von Franca Rame und Dario Fo

eine ehe in der Krise. Der ehemann – in den besten Jahren – langweilt sich und betrügt seine Frau. Seine Seitensprünge bettet er in die idee einer »offenen zweierbeziehung« ein, von deren Vorteilen er seine Frau überzeugen will. Doch die gehörnte ehefrau ist nicht begeistert. Sie entwickelt eine Menge ideen, ihren abenteuerlustigen Mann zur Räson zu bringen und mit der Situation klar zu kommen. Doch am ende ist plötzlich alles ganz anders...

in dieser turbulenten Komödie werden die Figuren durch ein Wechselbad der gefühle gejagt und kein gag ausgelassen. Mit bissi-gem Wortwitz und bitterer ironie stellen die Autoren Dario Fo und Franca Rame eheliche Streitmuster bloß und offenbaren dabei, wie ein kollektives phänomen der zeitgeschichte – die partnerschaft – funktioniert.

Regie/Bühne: petra Dannenhöfer Kostüme: Ricarda Knödler

WieDeRAuFnAHMeFr., 07.10.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

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36 | Spielzeit 2011/2012

leitung: Moritz Manuel Michel

pReMieRe Fr., 07.10.2011 | 19:30 uhrApollo görlitz

oKtoBeR 2011

Zwischenzeit theaterpädagogik Schauspielprojekt von juthe

Was passiert, wenn ein Bösewicht seinen Schatten trifft? Was ist ein Rümpelchen? und wie klingt ein pilgerer auf einsamen pfaden? Stellen Sie noch viel verrücktere Fragen! unsere jungen Schauspieler haben die Antworten darauf! in der »zwischenzeit« übt sich das Jugendtheater juthe in der hohen Kunst des improvisierens und spielt ihre geschichten.

zum ersten Mal können Sie sich in görlitz auf diese Art ins Schauspiel einbringen: Rufen Sie uns orte, namen oder erinnerungen zu und wir stellen mit viel Freude am Spiel die dazugehöri-gen geschichten dar. unser Motto dabei: Alles ist unmöglich komisch und alles Komische ist möglich.

In der Jugendtheatergruppe juThe treffen sich zweimal jede Woche deutsche und polnische Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren, um gemeinsam eine theaterproduktion von der Konzeption bis zur premiere zu erarbeiten. Sie stehen auf der Bühne oder arbeiten hinter den Kulissen (z. B. als Regieassistent, Souffleur, Requisiteur).

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Spielzeit 2011/2012 | 37

juThe, »Linie 1«, 2009/2010,

Foto: Holger Peschel

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38 | Spielzeit 2011/2012

»‘n Bursche braucht keinen

Verstand, um nett zu sein. Eher

umgekehrt. Sieh dir die ganzen

gescheiten Burschen an – selten,

dass es nette Kerle sind.«John Steinbeck

»Von Mäusen und Menschen«, Spielzeit 2011/2012,

Foto: Charlotte Burchard

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Spielzeit 2011/2012 | 39

Von Mäusen und Menschen Schauspiel

Schauspiel von John Steinbeck

lennie und george sind Wanderarbeiter. ein ungleiches paar: lennie – geistig zurückgeblieben, übermenschlich stark und unglaublich sanftmütig; george – lebenstüchtig und klug. Beide verbindet der traum von Freiheit und von einem selbstbestimmten leben auf einem eigenen Stück land. Aber davon sind sie weit entfernt. Heimatlos und auf der Suche nach Arbeit und dem täglich Brot ziehen sie umher.

Der Hüne lennie liebt alles, was zart und weich ist und will es darum anfassen. Dies bringt ihn häufig in Schwierigkeiten, doch immer ist george, wenn auch mitunter genervt, an seiner Seite.

Die berührende geschichte beschreibt zwei unzertrennliche Freunde, die gemeinsam durchs leben gehen, aber dabei oft ins Stolpern kommen. eine Komödie, obwohl sie tragisch endet, die authentisch und spannend von einfachen, wunderbaren Menschen in einer groben Welt voller Arbeit erzählt.

Die erfahrung der Wanderarbeiter hat der Autor John Steinbeck (1902-1968) mit seinen Hauptfiguren geteilt. nachdem er Anfang der 1920er Jahre die universität ohne Abschluss verlassen hatte, zog er für zwei Jahre arbeitend durch Kalifornien. Später schaffte er den Durchbruch als Schriftsteller. ihm wurde 1940 der pulitzer-preis für seinen Roman »Früchte des zorns« verliehen und 1962 der nobelpreis für literatur mit der Begründung: »für seine einmalige realistische und phantasievolle erzählkunst, gekenn-zeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen Scharfsinn.«

Regie: tilo Krügel Bühne/Kostüme: Frank Heublein

pReMieRe Sa., 08.10.11 | 19:30 uhrtheater zittau

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40 | Spielzeit 2011/2012

Der Vogelhändler Musiktheater

operette von Carl zeller Mit deutschen und polnischen ÜbertitelnMusiktheater Kategorie A »Der Vogelhändler« ist eine der wenigen operetten, die seit ihrer urauf-führung durchgängig einen unumstößlichen pfeiler im operettenrepertoire bilden. Das Werk ist ein eindrucksvolles Beispiel für die entwicklung der operette von bissiger Burleske und parodie hin zu sentimentaler, nicht infrage gestellter idylle. So orientieren sich zeller und seine librettisten an handfester Volkstümlichkeit sowohl in der Charakterzeichnung der Figuren als auch in den eingängigen Musiknummern. Auf der anderen Seite verfügt das libretto über straffe dramatische Spannungsbögen und pointierte Begegnungen der einzelnen Charaktere, sodass sich mit zellers meisterhafter Musik voller dramatischer Schwungkraft ein wirkungsvolles ganzes ergibt. Dass eine ganze Reihe von Melodien wie »Schenkt man sich Rosen in tirol« oder »ich bin die Christl von der post« aus dem »Vogel-händler« in kürzester zeit die popularität von Volksliedern erlangt und bis heute behalten hat, deutet auf die Qualität von zellers kompositorischen einfällen, aber auch darauf, dass mit ihnen ein spezieller nerv nicht nur des zeitgenössischen publikums getroffen wurde.

HandlungDer Vogelhändler Adam kommt aus tirol in die Kurpfalz, um seine Vögel zu verkaufen. Dort lebt auch seine Verlobte Christel, die ihn erst heiraten will, wenn er eine einträglichere Stellung als Menageriedirektor hat. um diese bittet sie den Kurfürsten, der jedoch in Wahrheit Stanislaus ist. Als Christel mit der von dem falschen Fürsten unterschriebenen Bittschrift wieder-kommt, muss sie sehen, dass sich Adam mittlerweile dem Bauernmädchen Marie zugewandt hat. er vermutete ein techtelmechtel mit dem Kurfürsten und will nun auch die Stelle bei Hofe nicht mehr haben. Marie, die eigentlich die verkleidete Kurfürstin ist, kann unterdessen den Schwindler Stanislaus entlarven. Adam darf sich für ihn die Strafe ausdenken und beschließt, dass Stanislaus Christel heiraten soll. Mit dieser lösung ist am ende keiner recht zufrieden, sodass am ende doch die Hochzeitsglocken für Adam und Christel läuten, die denn auch den klatschsüchtigen Hof hinter sich lassen und gemeinsam nach tirol ziehen.

Musikal. leitung: Manuel pujolinszenierung: Sebastian RitschelAusstattung: Heike MirbachChoreografie: Dan pelleg, Marko e. Weigert

pReMieRe Sa., 08.10.2011 | 19:30 uhrtheater görlitz

Sa., 09.06.2012 | 19:30 uhrtheater zittau

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Page 27: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

Spielzeit 2011/2012 | 41

»Carmen«, 2009/2010,

Foto: Nikolai Schmidt

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42 | Spielzeit 2011/2012

»Das Herz eines Boxers«, 2010/2011,

Foto: Thomas Knorr

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Spielzeit 2011/2012 | 43

Das Herz eines BoxersSchauspiel generationenstück von lutz Hübner

es schlägt, das Herz des alten Boxers, auch wenn man ihn in die geschlossene Abteilung abgeschoben hat. im laufe seines lebens hat er gelernt, auf den richtigen zeitpunkt zu warten. ihm wird der junge Jojo aufs zimmer geschickt. Jojo muss Sozialstunden ableisten und das zimmer des Alten streichen. er behandelt leo wie ein Möbelstück, das man beliebig zutexten kann. Doch der alte Boxer erkennt in Jojo den suchenden jungen Mann und überrascht ihn mit mehreren verbalen Haken.

lutz Hübners Stück zeigt sehr berührend die Annäherung zweier Menschen verschiedener generationen.

Regie/Bühne: Benjamin petschke Kostüme: Susanne toth

WieDeRAuFnAHMeMi., 12.10.2011 | 14:00 uhrtheater zittau

Mobile produktion!

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Page 30: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

44 | Spielzeit 2011/2012

»Das Gastmahl bei der Gräfin Torremal«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

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Spielzeit 2011/2012 | 45

Das Gastmahl bei der Gräfin TorremalSchauspiel Witold gombrowicz eine groteske bei Kerzenschein

ein junger Mann, der nur Sinn für die schönsten und erhabensten gedanken hat, ist begeistert von dem adeligen Kreis um die gräfin torremal, deren weltläufigen Manieren, dem verfeinerten geschmack.

Für ihn überraschend wird er in diese feine gesellschaft eingeladen, zu einem Mahl, zu einem Fastenmahl. Während man dort formvoll-endet gemüse speist, stirbt draußen vor der tür ein Kind namens Blumkol. Des jungen Mannes ideale prallen auf eine brutale Realität.

Der polnische Regisseur Robert Czechowski, intendant des lubuski teatr w zielonej górze, lädt Sie ein – zu einer »Schwarzen Messe« bei Kerzenschein.

Regie: Robert Czechowski Bühne/Kostüme: elzbieta terlikowska-Misiak

WieDeRAuFnAHMe So., 16.10.2011, 19:30 uhrtheater zittau

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Page 32: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

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Drei Haselnüsse für AschenbrödelSchauspiel Václav Vorlícek/Frantisek pavlícek nach Motiven des Märchens von Bozena nemcová

Der deutsch-tschechische Film »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« nach dem Märchen von Bozena nemcová ist ein Klassiker und für manche der schönste aller je gedrehten Märchenfilme. Darin helfen dem armen Aschenbrödel drei zaubernüsse zum großen glück. Die Bearbeitung der Verfilmung für die Bühne macht aus dem zeitlosen Klassiker ein wunderbares theater-erlebnis für groß und Klein.

oKtoBeR 2011

Bühnenfassung/Regie: tom Quaas Bühne/Kostüme: tilo Schiemenz

WieDeRAuFnAHMe Di., 18.10.2011 | 10:00 uhrtheater zittau

»Die Wangen sind mit Asche

beschmutzt, aber der Schornstein-

feger ist es nicht. Die Armbrust

über der Schulter, aber ein Jäger ist

es nicht. Ein silbergewirktes Kleid

mit Schleppe zum Ball, aber eine

Prinzessin ist es nicht.«

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

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Spielzeit 2011/2012 | 47

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

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Hexe Hillary geht in die Oper Musiktheater

ein Kinderstück mit Musik von peter lundab 6 Jahren echt schick! Hexe Hillary ist begeistert. Sie hat im Radio bei »Kultur für Kurze« zwei Freikarten für die oper gewonnen. Aber was ist oper eigentlich?

Selbst das lexikon »Die kleine Hexe von A bis zett« kann ihr nicht weiter-helfen. zum glück entdeckt Hillary die Adresse von Maria Bellacanta und zauberfaxt die staatlich geprüfte Hexe und opernsängerin sofort zu sich. nachdem Hillary ihr die zweite Freikarte versprochen hat, ist Maria gern bereit, sie in die große Welt der oper einzuführen. Dort geht es um gefühle wie liebe, leidenschaft, Wut und trauer und die kann man am besten singen. So erklärt es Maria Bellacanta und sie tut es so mitreißend, dass Hillary es sogar im Bauch spüren kann.

»Noten sind kein Fliegendreck: Hillary rennt über das bunt gesteppte Bett

mit der eingebauten Mäuseeisenbahn, reißt in Windeseile zwei Tassen von

der Wäscheleine, überreicht ihrer Kollegin Maria eine Blume, gießt ein,

stimmt ein Lied an und sinkt erschöpft zusammen, bevor sie die größere

Teetasse mit durstigen Schlucken leert. […] In der Görlitzer Inszenierung von

Peter Hanslik springt das Hexlein mit der roten Lockenperücke in der statt-

lichen Größe eines Erwachsenen über die einfallsreiche Bühne von Karen

Hilde Fries. Hanslik hat sich für einen lebensechten Darsteller entschieden,

um Hillary größeren Spielraum zu geben. Den nutzt Torsten Imber ausgiebig

bei der Premiere am Sonntag, zur Freude der vielen Kinder im ausverkauften

Apollo, die über seine gelenkige Komik und die mal von Lund erdachten,

mal in den Proben entstanden Gags lachen: Ob Hillary die zappelige

Hausschlange Edelgard am Boden einer Teedose antrifft oder ihrer Maus

Wühli einen Husten anzaubert. Ob sie aufs Papier geschriebene Noten als

›Fliegendreck‹ oder die hohe Stimme als ›Klo-Reparatur-Sopran‹ bezeichnet.

Oder ob sie meint, der Gewinn zweier Opernkarten sei todschick, mindestens

so schick wie eine Mikrowelle. Das ist der Auftakt. […]Heftiger Applaus.«

ines eifler, Sächsische zeitung

inszenierung: peter Hanslik Ausstattung: Karen Hilde Fries Klavier: tobias Kruse

WieDeRAuFnAHMe Di., 18.10.2011 | 10:00 uhrApollo görlitz

gefördert von

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Spielzeit 2011/2012 | 49

»Hexe Hillary geht in die Oper«, 2010/2011,

Foto: Nikolai Schmidt

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50 | Spielzeit 2011/2012

»Effi Briest«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

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Spielzeit 2011/2012 | 51

Effi BriestSchauspiel Schauspiel von Claudia philipp und Carsten Knödler nach theodor Fontane

Die junge und lebenshungrige effi Briest heiratet den weitaus älteren Baron von innstetten – aber sie schätzt ihn mehr, als sie ihn liebt. Das paar zieht in die pommersche Kleinstadt Kessin, in der sich effi entsetzlich langweilt. zerstreuung findet sie beim Apotheker gieshübler und dem charmanten Major von Crampas. Sie beginnt eine Affäre mit Crampas. Durch einen zufall findet der betrogene ehemann dessen liebes-briefe an effi und die Dinge nehmen ihren lauf...

theodor Fontanes episches Meisterwerk »effi Briest« (1894) ist einer der beliebtesten Romane deutscher Sprache und handelt vom ehebruch einer jungen Frau mit seinen verhängnisvollen Folgen.

oKtoBeR 2011

Regie: Carsten Knödler Bühne/Kostüme: Frank Heublein

WieDeRAuFnAHMeFr., 21.10.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

pReMieReSa., 17.03.2012 | 19:30 uhr,theater görlitz

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52 | Spielzeit 2011/2012

Ring of FireSchauspiel Johnny-Cash-Hommage

Aufgewachsen auf den Baumwollfeldern im Süden der uSA, verlor Cash durch einen unfall früh seinen Bruder und vermochte sich kaum von der Schuld zu befreien, die ihm sein Vater deswegen zuschrieb. Als Musiker machte er eine sensationelle Karriere: Cash tourte in den 1950ern mit elvis, Jerry lee lewis und anderen, spielte 1968 legendär im Folsom prison. – Mit dieser Hommage wird sehr persönlich an den Mann erinnert, der ein leben zwischen Rausch und Religion, zwischen Verausgabung und beständiger liebe zu seiner Frau June Carter lebte.

oKtoBeR 2011

Musikal. leitung: Steffan Claußner

pReMieRe So., 23.10.2011 | 19:00 uhrtheater görlitz

WieDeRAuFnAHMe Sa., 05.11.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

»Ring of Fire«, 2010/2011,

Foto: Thomas Knorr

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Spielzeit 2011/2012 | 53

Page 40: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

54 | Spielzeit 2011/2012

»Woyzeck«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

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Spielzeit 2011/2012 | 55

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Schauspiel

Monolog von Éric-emmanuel Schmitt

im paris der sechziger Jahre befreundet sich der elfjährige jüdische Junge Moses mit dem alten arabischen Krämer Monsieur ibrahim

in der Rue Bleue. Mit ihm lernt Moses die Kunst, einen Anisette-likör zu trinken, begegnet Brigitte Bardot und der liebe. Die beiden beschließen, in die alte Heimat Monsieur ibrahims zu reisen. Die Reise deckt einige täuschungen auf: Denn Monsieur ibrahim, der Krämer, ist gar kein Araber, die Rue Bleue ist

nicht blau, und der Junge ist möglicherweise auch kein Jude.

Éric-emmanuel Schmitts Schauspiel ist eine liebeserklärung an die Kraft des glaubens, die Freundlichkeit des lächelns und die Weisheit, die im tod liegen kann.

eine geschichte voller Freundlichkeit und eine Schule des lächelns.

Schmitt, geboren 1960, ist einer der bedeutendsten französi-schen Autoren der gegenwart. er widmete mehrere erzählungen den großen Weltreligionen, so »Monsieur ibrahim und die Blumen des Koran« dem islam. Seine Werke sind politisch und gleichzeitig voller Wärme, leichtigkeit und poesie.

Regie: René Schmidt

pReMieRe Fr., 28.10.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

oKtoBeR 2011

»Es ist das Lächeln,

das glücklich macht.«

Éric-emmanuel Schmitt

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56 | Spielzeit 2011/2012

Schmetterlingsdefekt tanz

tanzstück von Dan pelleg und Marko e. Weigert Die Chaostheorie stand am Anfang der Recherche – ursprünglich sollte das Stück »Schmetterlingsdefekt« heißen. Während der choreographischen Arbeit wurde den Choreografen dann bald bewusst, dass dieser titel nicht mehr wirklich passt, denn der Mensch, nicht die physik, sollte im Mittelpunkt stehen. er schafft sich Systeme im scheinbaren Chaos, er ist fähig, das ganze zu beeinflussen, zu zerstören oder zu erschaffen. er ist der Defekt in der theorie.

eine Bühne mit mannshohen pappkisten und einer Reihe Faltkartons sind der Schauplatz, an dem die tänzerinnen der görlitzer Company eine Verkettung von Begegnungen, ereignissen, Bildern, Stimmungen und Verwandlungen erleben. Ausgangspunkt »Chaos – ordnung« bleibt Baustein, ist jedoch kein Hauptthema mehr. Was es ist, überlassen wir den zuschauern. Sie laden wir ein, in der Welt des »Schmetterlingsdefekt« ihre persönliche erfahrung zu entfalten. Da ist keine verschlüs-selte Botschaft, es gilt nicht, einen Code zu

entziffern – es gilt: dabei sein, sehen, hören, mitempfinden, mitdenken, treiben lassen.

Kritiken

Hinreißend, traumhaft, flüchtig»... in ihrem hinreißenden Stück ... spielen sie zu verträumter schwedischer Folklore ein Orientierungsspiel, das perfekt choreographiert und getanzt ist, und das von komisch bis melancholisch sämtliche Stimmungen an-spricht. Faszinierend die Leichtigkeit, mit der die tanzenden Teilchen immer den nicht erwartbaren, aber schönsten weg zu- und auseinander finden.«

Stefanie Möller, leipziger Volkszeitung

Körperliche Sprachgewalt, gegen die jedes Wort verblasst »...Nur grenzenlos kann Liebe bleiben. Die ‚wee dance company‘ aus Berlin erzählte diese alltägliche Geschichte mit ihrem weniger alltäglichen

oKtoBeR 2011

Wenn eine Erbse bei Helvoet in die See

geschossen wird, so würde ich, wenn

die See mein Gehirn wäre, vermutlich

die Wirkung an der chinesischen Küste

verspüren.g. C. lichtenberg

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Spielzeit 2011/2012 | 57

Ausgang ... Drei Frauen und zwei Männer tanzen, dass der Atem stockt. Mal, weil so technisch perfekt ... Noch atemloser macht die Fülle zutiefst menschlicher Ver- und Missverständ-nisse im Miteinander und im Gegeneinander. Am Atemlosesten aber macht den Zuschauer die große Schönheit, die darin liegt, wenn sich Menschen wirklich treffen.

Katja tessnow, Volksstimme

Sicher gelandet – Selten ist tanz so eine verliebte Angelegenheit wie in dem Stück »Schmetterlingsdefekt« der wee dance company »...tänzer sind ausgebildete Spezialisten für Richtungswechsel; was lag also näher, als ein Stück über die liebe in zeiten der Autonaviga-tionssysteme zu machen. ... ein Alphabet der zärtlichkeit wird erfunden in Hütten, auf Flößen und Betten. ... Wie man trotz des Chaos die Balance findet, ist eines der themen.«

Katrin Bettina Müller, Die tageszeitung

»Wir irren allesamt,

nur jeder irret anders.«Georg Christoph Lichtenberg

(1742-1799)

Choreografie & Ausstattung: Dan pelleg und Marko e. Weigert

pReMieReSa., 29.10.2011, 19:30 uhrtheater görlitz

»Interface I«, 2006/2007,

Foto: Karen Stuke

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58 | Spielzeit 2011/2012

»Ich habe es gewusst. Ich hab es

verdammt noch mal gewusst.

Das wird die schlimmste Nacht

meines Lebens.«Peter Shaffer

»Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

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Spielzeit 2011/2012 | 59

Komödie im Dunkeln Schauspiel

Boulevardkomödie von peter Shaffer

Der Künstler Brindsley hat ein problem: er ist arm wie eine Kirchenmaus. Seine Verlobte Carol aber stammt aus einer reichen Familie. um von Carols Vater die einwilligung zur Heirat zu erlangen, will Brindsley eine seiner Skulpturen einem schwerreichen russischen Kunstmäzen verkaufen. Seine Verlobte Carol will Brindsley beistehen. ob es allerdings eine gute idee war, ihren Vater und den Kunsthändler am gleichen Abend einzuladen, scheint fraglich. Vor deren Besuch wollen die beiden die Wohnung des armen Künstlers noch ein wenig mit dem kostbaren Mobiliar seines nachbarn »aufwerten«. Der nachbar, ein Antiquitätenhändler, der gerade im urlaub ist, darf allerdings nie erfahren, dass sich Brindsley ein paar seiner wertvollsten Möbel »ausgeliehen« hat. Doch gleich zu Beginn dieses vielversprechenden Abends passiert die Katastrophe: Stromausfall! Während Brindsley versucht, mit seiner illustren Abendgesellschaft klarzukommen, stoßen weitere – ungeladene – gäste hinzu und das Chaos nimmt seinen lauf... .

Diese rasante Komödie über die Katastrophen des lebens bringt düstere geheimnisse ans licht. Damit der zuschauer nicht im Dunkeln tappt, dreht der Autor peter Shaffer die lichtverhältnisse einfach um: im hellen Scheinwerferlicht erleben Sie, was sich auf der Bühne im Dunkeln ereignet.

Der 1926 in liverpool geborenen peter Shaffer wurde vor allem durch seine Stücke »equus« (1973) und »Amadeus« (1979) bekannt. Für das Drehbuch zu »Amadeus« bekam er 1984 den oscar. Sein internationaler Durchbruch als Dramatiker gelang ihm, als er 1965 am londoner national theatre mit der »Komödie im Dunkeln« erstmals die zuschauer hinters licht führte.

Regie: Axel Stöcker Bühne/Kostüme: peer palmowski

pReMieRe Sa., 12.11.2011 | 19:30 uhrtheater zittau

Sa., 18.02.2012 | 19:30 uhrtheater görlitz

noVeMBeR 2011

Page 46: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

60 | Spielzeit 2011/2012

»Hexe Hillary geht in die Oper«, 2010/2011,

Foto: Nikolai Schmidt

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Spielzeit 2011/2012 | 61

Hexe Hillary und der beleidigte KontrabassMusiktheater theater mit Musik von peter lund und Winfried Radeckegroßes theater für kleine zuschauer ab 4 Jahren

Dass Hexe Hillary zwei opernkarten im Radio gewonnen hat, weiß mittlerweile jedes Kind. Aber wie Hillarys erster opernbesuch ausge-gangen ist, und dass Hillary beim Bravorufen in den orchestergraben gefallen ist, dass dann plötzlich die lichter ausgingen und warum der orchesterwart Herr Marotzke so wütend wird und warum der Kontrabass so beleidigt ist – tja – das wissen noch nicht alle. Aber das kann man in diesem Stück erfahren – und darüber hinaus noch, wie ein orchester funktioniert, wo bei einer trompete das Mundstück sitzt und warum Hexen so gut tuba blasen können.

noVeMBeR 2011

inszenierung: Moritz Manuel Michel Ausstattung: Britta Bremer

pReMieRe Sa., 19.11.2011 | 10:00 uhrApollo görlitz

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62 | Spielzeit 2011/2012

A Christmas Carol Schauspiel

Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens Der überall als geizhals und Menschenhasser bekannte ebenezer Scrooge trifft seinen ehemaligen geschäftspartner Jacob Marley – was nicht weiter

verwundern würde, wenn Marley nicht schon vor sieben Jahren gestorben wäre. Der ehemalige teilhaber zeigt sich als geist, den sein geiz nach seinem tod buchstäblich in Ketten gelegt hat. Marley kündigt Scrooge das erscheinen dreier geister an, um ihn vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. nacheinander sprechen der geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der

zukünftigen Weihnacht bei ihm vor und entführen ihn zu einer fantasti-schen Reise.

Die geschichte des egoistischen, geldgierigen Scrooge, der durch erscheinungen am Heiligen Abend zu einem besseren Menschen geläutert wird, ist eine der bekanntesten Weihnachtsgeschichten. Viele Filme, wie »Die geister, die ich rief« (1988), »Die Muppets Weihnachtsgeschichte« (1992) oder auch »Disneys eine Weihnachtsgeschichte« (2009), nehmen Dickens’ idee auf.

Als einer der ersten Schriftsteller des Realismus unterhält Charles Dickens (1812-1870) sein publikum nicht nur, sondern zeigt auch die dunklen Seiten einer gesellschaft: Armut und Verzweiflung. So rühren seine Werke die Herzen von Kindern und erwachsenen und zeigen, dass Weihnachten das Fest ist, an dem Wunder möglich sind.

Regie: tom Quaas Bühne/Kostüme: tilo Schiemenz

pReMieRe Sa., 26.11.2011 | 18:00 uhrtheater zittau

Mi., 07.12.2011 | 09:00 uhrtheater görlitz

noVeMBeR 2011

»Selbst eine schwere

Tür hat nur einen kleinen

Schlüssel nötig.« Charles Dickens

Page 49: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

Spielzeit 2011/2012 | 63

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

Page 50: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

64 | Spielzeit 2011/2012

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«, 2010/2011,

Foto: Detlef Ulbrich

Page 51: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

Spielzeit 2011/2012 | 65

Schwanda, der Dudelsackpfeifer Musiktheater

Volksoper von Jaromír Weinbergerin deutscher Sprache Mit deutschen und polnischen ÜbertitelnMusiktheater Kategorie B

Der Räuber Babinsky kehrt auf seiner Flucht im Hause des Dudelsack-pfeifers Schwanda und seiner Frau Dorota ein. Babinsky begehrt Dorota für sich und lockt Schwanda in die weite Welt: dank seiner Kunst könne er zu Ruhm und Reichtum gelangen.

im benachbarten Königreich bringt Schwanda mit seiner Musik das Herz der Königin eisherz zum Schmelzen, die ihn daraufhin heiraten will. Der Musikus vergisst seine Frau und stimmt zu. Die vom Magier eilig herbei gezauberte Dorota lässt ihn aber wieder klar werden. nun soll er für seinen Verrat an der Königin hingerichtet werden, was Babinsky im letzten Moment verhindert. Als er gegenüber Dorota leugnet, die Königin geküsst zu haben, fährt Schwanda zur Hölle. Dort weigert er sich, dem gelangweilten teufel zum tanz aufzuspielen, worauf der ihm seine Seele abluchst. Da taucht Babinsky in der Hölle auf, überlistet seinerseits den teufel, um Schwanda zu befreien, versucht aber mit einer letzten list, doch noch an Dorota heranzukommen…

»Schwanda, der Dudelsackpfeifer«, das bekannteste Werk Jaromír Wein-bergers, ist ein Konglomerat tschechischer erzählungen. Die Handlung speist sich aus der Sage um den Dudelsackspieler von Strakonice, der mit seinem feurigen Spiel die höllischen Heerscharen zum tanzen brachte, und der geschichte des böhmischen Räubers Wenzel Babinsky, der im 19. Jahrhundert sein unwesen trieb und bereits zu lebzeiten gegenstand von romantisierenden liedern und erzählungen wurde.

nach der überaus erfolgreichen uraufführung in prag fand »Schwanda« international rasch Verbreitung und wurde in München, london und new York gegeben.

Musikl. leitung: ulrich Kerninszenierung: Klaus AraunerAusstattung: ÄnnChoreografie: Dan pelleg, Marko e. Weigert

pReMieRe Sa., 26.11.2011 | 19:30 uhrtheater görlitz

noVeMBeR 2011

Page 52: Spielzeitheft Theater Görlitz-Zittau

184 | Spielzeit 2011/2012