SPLITTER 92

28
LANDESZEITSCHRIFT DES VCP RHEINLAND-PFALZ/SAAR SPLITTER Ausgabe 1/2015 92

description

VCP Rheinland-Pfalz/Saar

Transcript of SPLITTER 92

L A N D E S Z E I T S C H R I F T D E SVCP RHEINLAND-PFALZ/SAAR

SPLITTER

Ausgabe 1/2015

92

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,in deinen Händen hältst du die Ausgabe #92 dieser Zeitschrift – wie hieß sie nochmal? Ach-ja: der SPLITTER. Warum eigentlich Splitter? Was hat es mit diesem Splitter auf sich? Ist er etwa nur ein kleiner unwichtiger Splitter, sozu-sagen ein Abfallprodukt, das bei der Landesar-beit abfällt? Ist er so unangenehm wie ein Split-ter im Finger, zum Beispiel nach dem Schnitzen kleiner B.P.-Figuren für den Gründer-Altar? Gab es einmal eine Zeitschrift im Land, bei der sich einige mutige Journalisten, die (im Gegen-satz zu den alten) für Liberté, Egalité, Fraternité, und natürlich diese Pressefreiheit, plädierten, abspalteten, eine Splitter-Zeitschrift gründeten und diese selbstironisch „Splitter“ nannten? Wahrheiten aussprechend, die die Betroffenen sozusagen splitter-fasernackt zurücklassen? So reißerisch geschrieben, dass er ganze Stämme, Bezirke, Gaue, das Land, ja die ganze Gesell-schaft in verfeindete Lager zersplittert?

Wohl nicht.

Was also hat es mit dem Namen auf sich? Viel-leicht sollte er ausdrücken, dass der SPLITTER allgegenwärtig ist und dadurch entsteht, ja nur davon leben kann, dass an guter Arbeit im ganzen Land gemeinsam gearbeitet wird; gemeinsam daran gefeilt und geschnitzt wird, Projekte, Ideen und Veranstaltungen zu verbessern – wovon dann im Splitter be-richtet wird, damit er als Schnittstelle aller Mitglieder im schönen Land RPS funktioniert.Der zu dieser Idee passende Aufruf: schickt uns bitte, bitte, bitte (hier ist niemand panisch) zu Aktionen, die ihr macht, einen Bericht. Der Splitter lebt nur durch euch und eure Artikel; die Redaktion kann nicht nur über sich selbst berichten. Einfach eine halbe bis ganze Seite (gerne auch mehr) Text schreiben; wo ihr was,

mit wie viel Spaß, und warum gemacht habt; ein schönes Bild in ausreichender Größe dazu und ab damit an [email protected]!

Zur übernächsten Ausgabe, dem SPLITTER #94, wollen wir, wenn ihr mitmacht, einen klei-nen Versuch starten. Sicherlich kennt ihr alle die Kleinanzeigen, die man z. B. im Telegraphen auf dem BuLa oder in den Helferzeitschriften auf den Kirchentagen schalten kann. Nach dem Motto: „Paris grüßt das Land und erinnert daran, dass gelbe Entchen die süßesten sind“. Zunächst natürlich absolut kostenlos wollen wir eine solche, kleine Rubrik ins Leben rufen! Schickt eure Kleinanzeige an [email protected] und wir drucken sie für euch ab. (Aussortie-ren vorbehalten.)

Zurück zu Ausgabe #92: wie immer findet ihr im Streif licht wieder viele schöne Artikel, z. B. über den Besuch im Kernkraftwerk während der Aktion Tatendrang (S. 16 ), über einen Kulturschock in Australien (S. 10) und über das Ringlager des RsP im kleinen aber feinen Saarland (S. 20). Leider fehlt in dieser Ausgabe ein Bericht über das Bundeslager. Da das aber so toll und außergewöhnlich war, würden wir euch hiermit gerne bitten bis zum nächsten Redaktionsschluss einen solchen Artikel zu verfassen, damit auch aller Daheimgebliebenen in den Genuss von ein wenig Bula-Stimmung kommen (und sich grün und blau ärgern – Ähn-lichkeiten mit Halstuchfarben unbeabsichtigt – dass sie nicht mitgefahren sind).

Viel Spaß beim Lesen und gut Pfad wünschen:

3

Inhalt

Wölflingskoch-kurs Seite 4

Blumenkarten selbst geschöpft Seite 6

Ostern in Taizé

Seite 8

G‘day mates – hey guys, how are ya? Seite 10

Waldeck: gestern dort – heute hier Seite 14

Was strahlen wir aus? Seite 16

Der Stamm Römer auf dem RsP-Pfingstlager Seite 20

Meldungen Seite 23

Termine und Impressum Seite 27

Redaktionsschluss für die Ausgabe SPLITTER 94:20. März 2015

Wir freuen uns – das ganze Jahr lang – über Berichte per E-Mail an folgende Adresse:[email protected]

4

Was lag 2014 näher, als Deutschland Mar-melade? Es war auch wirklich neu mit Me-lonen und Pfirsichen für die goldene Farbe. Der Ahmed hatte eine Packung Pf laster mit dabei – für alle Fälle! Das Rot ist am beliebtesten aus Erdbeeren – nur mussten über Nacht die Gläser in den Kühlschrank, damit die Farben nicht ineinanderlaufen. Schwarz oben drauf war dann Gelee aus Holunderbeerensaft mit sauren unreifen Äpfeln. Jeder Wölf ling bekam sein Glas mit heim, am Pfila fanden wir dann raus, dass ein Löffel voll durch alle drei Ge-schmäcker am besten schmeckt.

Die Landfrauen wollen unsere Idee übernehmen für die Winterküche, am nächsten Bauernmarkt werden wir dann damit erst mal selber einen Stand ma-chen. Die Weltmeisterschaft kam für uns wie gerufen!So fühlen wir uns richtig löwenstark als Rudel Löwen.

PS: Keine Mutter hatte schon alle drei Marmeladen selbst gekocht.

Wölflingskochkurs

Vor besonderen Lagern machen wir immer einen Kochkurs. So waren vor dem Pfingstlager „60 Jahre Albert Schweitzer“ bei Breitenbach unsere Jüngsten dran mit Marmelade kochen.

Text und Bilder: Gebo Siedlung König Dagobert Märzheim

5

6

Dazu braucht man gar nicht viel:• Altes Papier• heißes Wasser• einen Pürierstab• eine Schüssel• eine große Wanne• Plastiktischdecke

• ein Papierschöpfsieb, bzw. ein Fliegengitter• altes Papier• Zeitungen• Küchenpapier• Handtücher• ein Nudelholz• Spültücher

Als besonderen Clou kann man Blumen- oder Kressesamen mit einarbeiten. Dann kann man das Papier zwar nicht noch ein-mal recyclen, dafür erfüllt das Papier noch einen sehr schönen Zweck nach seinem Ende. Dann bräuchte man noch:

• Blumen- bzw. Kressesamen• evtl. Ausstecher bzw. Schablone• evtl. Bänder

Zuerst wird das Papier klein gerissen, in der Schüssel mit heißem Wasser übergos-sen. dann sollte es am Besten über Nacht ziehen.

Jetzt wird der Papierbrei portionsweise mit dem Pürierstab zerkleinert. Eventu-ell musst du noch etwas warmes Wasser dazugeben.

Fülle die große Wanne zur Hälfte mit Wasser – sie sollte so groß sein dass dein Schöpfrahmen, oder das Fliegengitter gut reinpasst. Nun gebe einen Teil des Papier-breis dazu. Je mehr Papierbrei, umso dicker wird das geschöpfte Papier.

Einmal kräftig durchrühren, dann warten bis sich der Papierbrei an der Oberf läche absetzt.

Nun kommt der Schöpfrahmen zum Ein-satz. Tauche ihn in die Wanne ein und hebe ihn langsam wieder raus. Schön gleichmä-ßig damit sich der Papierbrei ebenso gleich-mäßig auf dem Sieb verteilt.

Das Schöne an Papier ist: sogar beschriftetes kann man selbst so bearbeiten, dass man es nochmal verwenden kann.

Blumenkarten selbst geschöpft

Text und Bilder: Rebecca Armingeon

7

Erstmal muss das Ganze jetzt abtropfen. Dann wird das Sieb auf die Zeitungen gestellt – Achtung, jetzt wird’s nass! Mit Hilfe eines Tuches muss der Papierbrei vom Sieb gelöst werden. Dafür legst du das Tuch über das Sieb mit dem Papierbrei. Gemeinsam wird alles gewendet. Arbeite schnell und mit Druck. Stell dir vor das Tuch ist eine Platte (natürlich kannst du auch einfach noch ein Brett drauflegen).

Jetzt wird das Sieb vorsichtig vom Papier-brei gelöst. Anschließend legst du auf die nun freie Seite ein weiteres Tuch.Falls du bis jetzt dachtest du bräuchtest die Tischdecke nicht: beim Auspressen des Papierbreis mithilfe des Nudelholzes zeigt sich wie saugfähig Papier doch ist. Rolle über den zwischen Tüchern gesicherten Papierbrei als ob du Teig ausrollen wolltest. Eventuell solltest du zwischendurch die Tücher austauschen. Dabei immer das obe-re vorsichtig ablösen, durch ein neues erset-zen, vorsichtig mit allen drei Lagen wenden und gegebenenfalls das andere Tuch auch austauschen.

Wenn das Papier beinahe fertig ausge-drückt ist, kommen die Blumensamen ins Spiel, die du nach Wunsch darüber streuen kannst – mit Kresse lassen sich auch Mu-ster machen. Dann ein letztes Mal drüber rollen und zum Trocknen legen. Dafür vor-sichtig die Tücher lösen. Die Masse sollte so fest und an die Tücher gepresst sein, dass du es auch ohne 2 Tücher wenden kannst.

Wenn das Papier trocken ist, kann es ent-weder direkt beschrieben oder vorher noch in die gewünschte Form gebracht werden. Hierfür eine Schablone herstellen oder ein Ausstech-Förmchen verwenden. Die ge-wünschte Form aufzeichnen, ausschneiden und, wenn gewünscht, mit Nadel und Fa-den zu einem Geschenkanhänger machen.

Nicht vergessen: weise den Empfänger da-rauf hin, dass er das Papier entweder leicht mit Erde bedecken, oder einfach kräftig gießen sollte, um die zusätzliche Überra-schung zum Sprießen zu bringen.

8

So fuhren also vier Gausaarler und zwei Bezirkler in einem knallorangenen Klein-bus mehr oder weniger spontan Rich-tung Taizé – die letzte hatte erst zwei Tage vor Abfahrt von der Fahrt gehört :D. In diesem spirituellen Jugendzentrum nördlich von Lyon, Frankreich, treffen an Ostern rund 7000 Jugendliche zusam-men und erleben die einmalig freund-schaftliche und entspannte Atmosphä-re, die – falls überhaupt möglich – sogar die unserer eigenen Lager übersteigt.

Nach „geringfügigen“ Umwegen (Navis oder Karten würden ja dem Pfadi-Stolz widersprechen) kamen wir also Kar-freitagabend in Taizé an. Inmitten von bunten Camping-Zelten stellten wir dann das einzig RICHTIGE Zelt auf: unse-re Kohte. Nach einem etwas spärlichen Abendessen (hoch lebe das Extrafood alias „freier Nachschlag“) besuchten wir dann unsere erste Andacht….nicht. Zu spät, die Kirche war mit den 6000 Jugendlichen leider doch schon voll.

Stattdessen erkundeten wir unsere Um-gebung und verwandelten uns (späte-stens) auf der nahegelegenen TGV-Brü-cke zurück in Kleinkinder: denn wie cool ist es denn bitte, wenn nur knapp 2 Me-ter unter dir ein 350 km/h schneller Zug direkt auf dich zufährt – und dann auch noch im Dunkeln und alle fünf Minuten?!

Nach diesem hochintellektuellen Aus-f lug statteten wir der Kirche dann aber doch noch einen Besuch ab und ließen den Abend mit den allseits bekannten Taizéliedern ausklingen.

Jetzt allerdings begann der grausame Teil unserer Fahrt: die eisigen Nächte. Trotz der eigentlich perfekten Bewohne-ranzahl, von sechs Personen pro Kohte, (er)froren wir bei 3°C ausnahmslos alle und konnten uns am nächsten Morgen sogar überraschend enthusiastisch über die ziemlich frühe Andacht freuen - denn in der Kirche war es wenigstens warm! So starteten wir also „leicht“ übermüdet

Was tun, wenn man in Osterferien nichts vor hat und was unternehmen will? Ist doch logisch: man sucht sich den am weitesten entfernten Gau/Bezirk und fährt mit ihm dorthin, wo an Ostern am meisten los ist: nach Taizé!

Ostern in Taizé

Text: Ulrike RheinheimerBilder: Anna Riede

9

in den nächsten Tag, und anstatt uns ei-ner Bibelgruppe anzuschließen erkun-deten wir den nahegelegenen Ort Cluny, ein wirklich hübsches und ziemlich altes Dorf mit dem besten Marktstand über-haupt: Abzeichen! Ja, wir fahren also extra nach Taizé um die „Saarländer Tan-nenbäume“ neu zu dekorieren ;)

Davon abgesehen lernten wir ganz viele Menschen aus aller Welt kennen, unter anderem Heliand-Pfadfinder aus Hanau und französische Kleinkinder im Got-tesdienst… das passierte eigentlich auch ganz von alleine, denn an der unglaublich schnellen Essensausgabe (innerhalb von 20 Minuten hatten wirklich alle 7000 Men-schen ihr Essen) verlor man doch recht

schnell mal seine Gruppe und setzte sich stattdessen einfach irgendwo dazu. Und schon kannte man fünf neue Menschen.So vergingen die Tage dann auch wie im Flug und auch wenn man ab und zu in all dem Gewimmel mal eine Auszeit brauchte, wären wir doch alle gerne län-ger geblieben. Besonders, da es sogar den perfekten „Auszeit-Ort“ gab: ein kleiner See inmitten von grün, etwas abseits vom Taizé-Chaos und als Oase der Ruhe ein wenig außerhalb der Zeit liegend.

Dennoch mussten wir Ostermontag lei-der wieder heim. Doch selbst die eigent-lich ziemlich lange Rückfahrt in unserem quietschorangenen Bus verging mit der besten Taizé-Gruppe überhaupt – und einer Gitarre im Gepäck – eher zu schnell als zu langsam.

10

G‘day mates – hey guys, how are ya?So fängt jede Gruppenstunde der Pfad-finder hier in Australien an. Als ich das erste Mal bei den Pfadfindern war, kam ein Mädchen auf mich zu gestürmt, um-armte mich und meinte: „Hey sweet that you’re here. How are ya going? What’s your name?“. Erst war ich total verblüfft und dann hatte ich Tränen in den Augen. Im Vergleich zu vielen anderen Jugend-lichen in Australien waren die Venturers (Stufe vergleichbar mit Rovern) einfach direkt heraus. Ich habe mich von der er-sten Sekunde an willkommen und sehr wohl gefühlt.

Auch wenn so ungefähr alles, was an-ders sein könnte, anders ist, bleibt eines gleich: die Grundeinstellung. Ich habe die Pfadf inder hier genauso kennen gelernt, wie die Pfadfinder in Deutsch-land, die ich bisher getroffen habe: offen für neue Dinge, interessiert an anderen Menschen, total verrückt. Und auch die

Lagereinstellung – „egal wie du aus-siehst, wir sind auf einem Lager, keiner hat in den letzten drei Tagen eine Du-sche gesehen“ , das Zusammensein und das Zusammen-Spaß-Haben erinnerten mich an zuhause.

Aber nun zurück zum Anfang! Am An-fang und am Ende einer Gruppenstun-de stehen wir im Halbkreis salutierend vor der Australischen Flagge. Das wird hier parade genannt. Dann geht es im Kreis herum und jeder sagt, für was er Gott dankt. Nach dem die anstehen-den Dinge besprochen wurden, wird der Kreis mit einem Pfadf indergruß aufgebrochen. Ich war sehr erstaunt, denn in dieser Form hab ich das noch nie gesehen.

In den Gruppenstunden gibt es dann meistens Fun-Aktionen, wie Wasser- oder Farbschlachten oder Schnitzel-jagden – durch die Stadt oder über den

Leonie vom Stamm Ritter von Dalberg aus Wachenheim an der Wein-straße war über Silvester 2013/14 ein halbes Jahr in Australien. Auch am anderen Ende der Welt konnte sie vom Pfadfinden nicht lassen – und erlebte, neben vielem Vertrautem, auch feine Unterschiede.

G‘day mates – hey guys, how are ya?

Text und Bilder: Leonie

11

Strand. Dann gibt es aber auch Kon-struktionstage oder patch work. Wobei wir wahrscheinlich etwas anderes unter Abzeichen-Arbeit verstehen. Ich bin seit Mitte Februar bei den Pfadfindern und ich habe das „Kawana“-Abzeichen, und bin damit off iziell in den „Stamm“ auf-genommen – wobei es hier nicht wirk-lich eine Bezeichnung für den Stamm gibt. Dann habe ich das „Venturer“-Ab-zeichen; somit bin ich also auch offiziell in die „Venturer“-Stufe aufgenommen. Diese beiden Abzeichen habe ich inner-halb von zwei Stunden, also einer Grup-penstunde, gemacht. Ich musste ein paar Fragen über Erste Hilfe, den „Stamm“, Knoten und Konstruktionen, sowie die parade beantworten, und hatte damit meine Abzeichen.

Zwei Wochen später war dann mein erstes Lager, auf dem unsere neuen Konstruk-tions- und Knotenkenntnisse gezwunge-nermaßen zur Anwendung kamen. Mir schien es bisher immer so, als wäre es nicht so schwer ein normales Zelt aufzubauen. Aber hier in Australien scheint das wohl anders zu sein – zumindest bei diesem La-ger. Es fehlten Heringe, die Stangen für das eine Zelt waren zu kurz und auf einmal wa-ren alle aufgeschmissen. Ich wurde gefragt,

was wir denn machen, wenn bei uns irgen-detwas fehlt... – also sind wir los, haben Holzstücke und Stämme und Äste gesucht, was nicht so leicht war wie gedacht, und fingen an mühevoll, mit einem ziemlich stumpfen Taschenmesser, aus den Holz-stücken Heringe zu schnitzen und mit den Stämmen und Ästen Plastikplanen und Zelt aufzustellen und abzuspannen. Die australischen Pfadfinder staunten ziemlich, dass man das auch mit Holz machen kann und meinten, das müssten sie sich merken.

Und dann habe ich gestaunt! Haben die auf einmal angefangen, Campingstühle und einen Campingtisch auszupacken. Ich konnte nicht mehr aufhören zu la-chen! Während ich noch auf das tragbare Klo wartete - Gott sei Dank blieb das aus – , kam unsere Nachbargruppe mit Sofas an. Ich staunte echt nicht schlecht. Statt Gitarre und Liederbuch wurde nun die Musikanlage aus dem Auto ausgepackt

12

und Musik angemacht; für mich war da-mit das Lagerfeeling total hinüber. Aber das war erst der Anfang: wir hatten ei-nen sagenumwobenen 10,5-Kilometer-Hajk vor uns, und alle erzählten mir, dass es wahrscheinlich der anstrengendste Hajk sein würde, den ich je machen wür-de. Einer meinte einfach nur: „Ehh dude, I‘m not kidding! You feel like dying at the end but you still go on because you want to win. Doesn’t matter how tired you are and how sore your legs are!”*.

Als es dann losging, lag erst mal eine zwei Kilometer lange Kanufahrt über den Brisbane River vor uns. Die Fahrt war

ziemlich schwer, denn es war stürmisch und man wurde immer wieder auf den Fluss raus getrieben. Danach ging der ei-gentliche Hajk los, der sich als Stationen-lauf entpuppte, und als tatsächlich nur noch 8,5 Kilometer lang. Auf der Strecke waren 6 Stationen verteilt – das hieß nach je rund 1,5 Kilometern erst mal ‘ne Pause und eine kleine Aufgabe lösen. Wir ka-men eigentlich fast nicht voran, weil wir entweder eine Station machen mussten, einen neuen Winkel mit dem Kompass einstellen mussten oder die Venturer be-merkten, dass wir rennen und uns eigent-lich nicht beeilen müssen - rennen meinte hierbei etwa das Tempo bei einem nor-malen Mittagsspaziergang. An den Stati-onen waren dann Konstruktionswissen, Kartenlesen, Teamwork, Geschicklichkeit und „um die Ecke Denken“ angesagt. Als wir dann nachts um 3 wieder auf dem La-gerplatz ankamen, hatte ich mein näch-stes Abzeichen: Nummer 3.

Tatsächlich schwer bei dem Hajk war, weiter zu laufen! Nicht, weil meine Bei-ne wehgetan hätten, sondern wegen der riesigen Spinnennetze und riesigen Spinnen, die überall waren – manchmal krochen auch Schlangen wortwörtlich über die Füße.

13

Als ich ihnen vom Burgunderlauf erzählte, dachten die Venturer, ich mache nur einen Scherz. Aber als sie dann das Abzeichen gesehen haben, fanden sie es so cool, dass sie mich fragten, ob sie beim nächsten Mal mitlaufen können.

Wenn ich jetzt meinen Stamm mit den Pfadfindern am anderen Ende der Welt vergleichen würde, würde ich sagen: „So unterschiedlich, aber doch so gleich!“.Nicht nur das halbe Jahr hier in Australi-en war die beste Entscheidung, die ich nur treffen konnte; auch mich einfach darauf einzulassen, andere Pfadfinder kennen zu lernen, war eine gute Entscheidung – und das war am Anfang echt nicht leicht in den Kopf zu bekommen. Die Pfadfinder

waren eines der Dinge, die ich Anfang am meisten vermisst habe, und es war schwer von dem Gedanken wegzukommen, dass Pfadfinder am anderen Ende der Welt ge-nauso sein können oder müssen. Die Pfad-finderarbeit mag so unterschiedlich sein, aber die Pfadfinder, die alles auf die Beine stellen sind ziemlich ähnlich dem, was ich als „Pfadfinder“ kennen gelernt habe. Ich wurde nicht enttäuscht!

See ya soon, good path from Australia!Leonie (RvD, GNB)

*Auf deutsch etwa: „Junge, ich mach’ keinen Spaß! Am Ende fühlst du dich, als müsstest du sterben, aber du machst weiter, weil du gewinnen willst. Ganz egal, wie müde du bist oder wie wund deine Beine sind“.

Wie man sich bei einem Hajk, den man in einer – pardon – frischen Unterhose absol-viert, die Beine wund laufen kann, bleibt ein Geheimnis des anonymen Venture-Scouts (Anm. d. Red.)

14

Wir haben uns auf eine Zeitreise begeben: Wir schreiben das Jahr 1966. An Pfing-sten fand auf der Burg Waldeck im Huns-rück ein Chanson- und Folklore-Festival statt. „Was auch immer wir auf der Burg Waldeck erwartet hatten, es war alles anders. Wir haben mit einer Burg ge-rechnet, einem Rittersaal, einem Schau-platz für das Festival, aber die Waldeck ist eine Ruine. Das Fest fand im Freien statt. Es war alles improvisiert und pri-mitiv. Wir erwarteten ein Aufgebot inter-nationaler Künstler, aber bis auf ein paar wenige alle ohne Namen. Man sagte uns, hier ginge Ursprünglichkeit vor Routine und Engagement vor Perfekti-on. Wir hatten mit einem musikalischen Ereignis gerechnet, aber was wir fanden war ein interessantes Phänomen.“, so hieß es im Fernsehbericht zum Festivals im Jahr 1966.

Und dieses Phänomen haben wir uns als Motto für unsere Stammesaufgabe gege-ben. Wir wollten den Flair, die Einfachheit,

das Zusammensein und das Künstlerische hervorheben. Wir wollten Ideen sammeln

und den Kopf frei bekommen von der Leistungs- und Mediengesellschaft. Wir wollten die Musik machen, die uns gefällt, die uns bewegt und zu uns passt.

So begann unser Lager mit einem Hajk, damit wir Erfahrungen sammeln, uns auf das Ursprüngliche konzentrieren, und ein-fach nur das Sein genießen konnten. So

Als Stammesaufgabe hat sich die Siedlung Daun Under (GT) auf eine Zeitreise in das Jahr 1966 begeben.

Waldeck: gestern dort – heute hier

Text: und Bilder: Esther Meckelburg

15

konnten wir an den 1,5 Künstler-Tagen, die zum Austausch, zum Kreativ-Werden, zum Vorbereiten der Festivalpräsentation am bunten Abend dienten, frei entfalten, und bei so viel Offenheit im Programm auch mal einfach die Seele baumeln las-sen. Der Bunte Abend, an dem die Ideen des Lagers und das von den Gästen mitge-brachte Liedgut präsentiert wurden, fand auf einer, von uns selbst aufgebauten Büh-ne, die man hier auf dem Bild auch sehen kann, statt.

Das Festival am bunten Abend war reich gesät mit musikalischen, aber auch ande-ren künstlerischen Beiträgen. Ein inter-nationales Feeling gab uns nicht nur das leckere Essen, sondern auch der spontane Besuch von drei Pfadfinderinnen aus den

Niederlanden. Lustige Zufälle führten auch zu zwei Pferden auf dem Lagerplatz.

Für dieses gelungene Lager möchte ich Konrad danken für die aufwändigen und stabilen Lagerbauten, so wie Sabine und Frank für die starke Unterstützung in fast allen Bereichen, der Siedlungsältesten Marie für ihr Engagement. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Künstler, die den bunten Abend mitgestaltet haben, und natürlich auch ein Dankeschön an alle Gäste, die uns besucht haben.

Liebe Grüße und Gut PfadEure SchwEsther

16

Die Sonne scheint. Blickt man sich um so sieht man Felder, Wiesen und in der Fer-ne ein paar Wäldchen. Vögel zwitschern, ein paar Reiher steigen auf und von wei-tem hört man einen Wasserfall. So hätten die meisten die Ankunft an einem Atom-kraftwerk wohl nicht erwartet. Schließlich handelt es sich bei der Atomenergie um die wohl umstrittenste Technologie zur Ener-giegewinnung in Deutschland. Seit über 30 Jahren kämpfen Bürger im wahrsten Sinne des Wortes für bzw. gegen den Bau und Er-halt von Atomkraftwerken in Deutschland. Beim Transport von Castor-Behältern zu den Zwischenlagern, und von ihnen weg, demonstrieren tausende Menschen.

Die Verbindung zur Tatendrang-Aktion findet man, wenn man den ökologischen Fußabdruck der Kernenergie betrachten will. So lange ein AKW reibungslos funk-tioniert setzt es kaum CO2 frei. Kommt es allerdings zu einem Zwischenfall wie in

Tschernobyl oder Fukushima sind die Fol-gen enorm.

All das waren Gründe, die für den Be-such des AKW Philippsburg gesprochen haben. Anschauen und ergründen, wie es in einem Atomkraftwerk aussieht, was die Betreiber zu ihrer Technik sagen und sich bewusst in den Standpunkt der „Ge-genseite“ hineinversetzen.

„Gegenseite“? Unser Test (siehe Kasten) zeigt deutlich: fast 90 %1 sehen Atom-kraft kritisch. Und nach dem Besuch sind es sogar knapp 95 %.

Zu Beginn gab es einen Vortrag und Film zur Funktion eines Atomkraftwerks und wir waren allesamt positiv überrascht, wie wenig Eigenwerbung darin vor kam. Danach ging es zunächst in den Kühl-turm. Auf dem Weg dahin wurde auch klar woher das Rauschen des Wasserfalls

Die Tatendrang-Aktion „Auf großem Fuß“ ist im März mit dem landes-weiten Aktionstag zu Ende gegangen. Schon damals stand aber fest, dass es noch ein Highlight im Juni geben wird: der AK Tatendrang hatte eingeladen, das Kernkraftwerk in Philippsburg zu besichtigen, und 18 VCPer waren der Einladung gefolgt.

Was strahlen wir aus?

Text: Florian VogelBilder: Florian Vogel,

pixelio, wikipedia, enbw

17

kam: das Kühlwasser aus dem Maschi-nengebäude wird fein im Kühlturm ver-sprüht, kondensiert an den Außenwänden des 150 Meter hohen Turmes und f ließt in Strömen herunter. Nur ein kleiner Teil des Wasser gelangt als Wolke oben in die Atmosphäre. Das klingt dann von außen wie ein Wasserfall. Durch diesen Vorgang wird das Wasser um einige Grad abge-kühlt bevor es zurück in den Rhein ge-leitet wird. Wir konnten einen Kühlturm außer Betrieb von innen besichtigen. Das Echo war phänomenal und lud zum Sin-gen ein.

Als nächstes ging es zur Sicherheitskon-trolle. Ausweise kontrollieren, Taschen durchsuchen, Metalldetektor, und na-türlich: sämtliche elektronischen Geräte abgeben. Dann vorbei an den Panzer-sperren und dem Stacheldraht. Mit dem Besucherausweis gab es dann auch Helm und Dosimeter um die Strahlung zu messen, der wir ausgesetzt sind.

Sind wir schon drin? Nein, wir hatten erst den äußeren Sicherungsbereich hinter uns gebracht. Nun konnten wir das Maschi-nenhaus besichtigen – unter ohrenbetäu-bendem Lärm, der von den vier Turbinen kam.

Jeder, der ein Atomkraftwerk be-sucht, erwartet mit Sicherheit eine Werbeveranstaltung des Betreibers. In unserem Fall war das die EnBW. Um herauszuf inden wie gut das funktioniert haben wir einen klei-nen Test gemacht: Alle Teilnehmerinnen und Teilneh-mer haben vor und nach dem Be-such einen kurzen Fragebogen aus-gefüllt. Die Ergebnisse zeigen, wo sich deren Meinungen positiv oder negativ verändert haben.

18

Danach ging es dann zum Reaktorge-bäude. Als erstes eine weitere Sicherheits-schleuse: neue Helme, weiße Overalls und Überschuhe… und ein weiteres Dosimeter. Das Dosimeter zeigte 0,000 – mal sehen ob das auch so bleiben würde.

Es folgte die Schleuse – durch ziemlich viele Meter Stahlbeton in das Reaktorgebäude. Da waren wir also drin … und es wimmel-te nur so von Rohren, Leitungen, Instru-mententafeln, Schaltern und Hebeln. Und es hatte wohlige 30 °C oder mehr. Von Angst und Vorbehalten gegenüber der

Kernenergie war nicht mehr viel zu Spü-ren. Alle wollten hinein und endlich den Reaktor und die Brennstäbe sehen. Aber nur keine Eile. Es ging gesittet im Gänse-marsch, eingeschlossen von zwei Mitarbei-terinnen, über Treppen und Gänge weiter, bis wir plötzlich vor dem Abklingbecken mit den alten und neuen Brennstäben standen. Vom Reaktor, in dem gerade die Kernspaltung ablief, trennte uns nur noch eine 6 Meter dicke Stahlbetondecke. Das klare, blaue Wasser des Abklingbeckens lag nur eine Armeslänge entfernt. Alles sah so harmlos aus. Arbeiter waren im Hinter-grund zu Gange. Ruhe. Erste scheue Blicke auf das Dosimeter. Immer noch 0,000. Ob es wirklich angeschaltet war? Gut, dass wir Helme hatten.

Wir machten eine Runde durch die Re-aktorkuppel und dann ging es wieder hi-naus durch die Schleuse. Alle waren be-eindruckt, wie nah wir heran gekommen

19

waren. Nun folgten zwei Schleusen bei de-nen wir auf Strahlung an unserer Kleidung und Körpern untersucht wurden. Alle hatten es ohne Zwischenfall hindurch ge-schafft. Und die Dosimeter waren immer noch bei 0,000.

Alarm! Als wir das Reaktorgebäude verlas-sen hatten ertönt eine Alarmsirene und da war es kurz, das mulmige Gefühl der Unsi-cherheit. Männer der Werksfeuerwehr ren-nen los, fahren auf ihren Werksfahrrädern vorbei, Sicherheitspersonal rennt in das nächste Gebäude. Eine Durchsage ertönt. Feueralarm im Labor. Puh! Wir verlassen den inneren Sicherheitsbereich und treffen uns zur abschließenden Diskussion.

Was bleibt hängen von diesem Besuch? Die Grundsätzliche Einstellung zur

Kernenergie ändert sich bei den wenigsten. Aber die anschließende Diskussion und die Besichtigung der Anlagen führt bei mehr als der Hälfte zu einer veränderten Mei-nung über die Risiken der Kernenergie: sie werden nach dem Besuch tendenziell als weniger hoch eingeschätzt.

Der Atomausstieg 2011 nach der Katastro-phe von Fukushima wird dagegen weniger positiv bewertet. Das liegt vermutlich da-ran, dass die Folgen für die Betreiber bei dem Besuch deutlich wurden.

Alles in allem eine gelungene Veranstal-tung mit ganz neuen Einblicken für jeden der dabei gewesen ist.

1 Die Prozentwerte beziehen sich immer auf die 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

20

Freitagabends reisten wir mit Bahn und Bus an und ba uten wie alle anderen un-sere Zelte auf. Danach folgte die feier-liche Eröffnung zu einem der sonnigsten Pf ingstlager der jüngeren Geschichte. Davon schon völlig erschöpft f ielen wir alle bald in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen ging es dafür schon früh los. Bei den Kleinen hatte sich die typische Früh-Aufsteh-Mentalität ein-gestellt und so war, ab 6 Uhr, praktisch jeder wach. Vom gestohlenen Schlaf ungehindert begannen wir mit einem gemeinsamen “Auf-der-Wiese-Stehen, Reden und Wachwerden“-Spiel den Tag.

Nach einer Runde Workshops für jeder-mann, bei denen Flöten, Bumerangs und vieles mehr gebastelt wurden, kam schon der erste Höhepunkt des Tages: Mittages-sen. Dazu nicht irgendein Mittagessen, nein! Tag der offenen Töpfe! Also wuselten alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder von

Zelt zu Zelt, von Stamm zu Stamm, und naschten sich durch die angebotenen Köst-lichkeiten. Von Hoorischen zu Pfannku-chen mit selbstgemachter Tschai-Marmela-de (wer dieses Essen wohl angeboten hat?) und Chili-con/sin-carne und vielem mehr reichte das Angebot.Gegen Mittag kam dann unsere Landes-führung, vertreten durch Khol, Martin, Jana und Jan, vorbei und genoss mit uns das unglaublich schöne Wetter. Alsdann ging

Am Pfingstwochenende fuhren 250 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus dem Saarland (RsP: Ring saarländischer Pfadfinderinnen und Pfad-finder) auf ein gemeinsames Pfingstlager nach Jägersburg (Homburg). Zusammen mit Freunden aus dem BdP, dem DPSG und dem PSG wurde gegessen, getrunken, gespielt, gefeiert und geschlafen.

Der Stamm Römer auf dem RsP-Pfingstlager

+++ Ein Ausschnitt des Gruppen-bildes. Zu erkennen: Ganz links Stamm Römer und in der Mitte der Stamm Scheidterhaufen.

Text: ParisBilder: Paris, Martin Rybak

21

es weiter und in die nächste Runde Work-shops. Diesmal konnte man Knautschbälle, Trommeln, Gesichtsmasken u.v.m herstel-len – oder einfach an einer Wasserschlacht gigantischen, besser: galaktischen, Aus-maßes aktiv teilnehmen.

Den Rest des Tages verbrachte man entwe-der in der gemütlichen Hängematte oder in der angenehm sengenden Hitze beim He-rumtollen und Spielen (hatte meistens was mit Wasser zu tun). Abends dann trafen wir uns am Lagerfeuer wieder und began-nen unsere Singerunde. Als Highlight des Abends wurden die Leoparden in die Stufe der Pfadfinder aufgenommen.

Der nächste Tag wartete mit einem ange-nehmen Pfingstsonntag-Frühstück, einer lustigen Morgenrunde, einem Wölflingslauf sowie einem Pfadilauf auf. Drei Stunden versuchten Wölfling-und Pfadfindergrup-pen sich untereinander zu überbieten. Für die Wöflinge wurden allerhand Stationen angeboten, die, von dem allseits bekannten Spinnennetz bis zum Dosenwerfen, aller-hand Spaß zu bieten hatten. Die Pfadfinder, für die es tatsächlich um eine Punktewer-tung ging, versuchten so schnell wie möglich die 9 Stationen zu bewältigen. Doch Schnel-ligkeit allein reichte nicht; man musste sich

tatsächlich anstrengen, Teamlösungen fin-den und kreativ werden. Ob beim Apfelspiel (statt eines Apfels, der normalerweise dabei ausschließlich mit dem Mund aus einer Schale mit Wasser befördert und anschlie-ßend gegessen werden muss, erwartete die Gruppen eine halbe Zwiebel...) bei der Blu-menwiese-Pfadilauf-Spüldienst-Wörterkrea-tivstation, beim ätzenden Säure-See, der cle-ver überwunden werden musste, oder beim Kohtenplanenwettknüpfen: der Spaß fehlte zum Glück nie.Nach einem freien Nachmittag ging es dann zum bunten Abend. Jeder Stamm hatte sich ein kleines Spiel oder ein Thea-terstück ausgedacht oder sang etwas schö-nes vor. Nach vielen tollen Theaterstücken (eine Romeo&Julia-Adaption in einem Akt, ein Pantomime-Stück um einen Geist, ein Was-ist-das-für-ein-Theater?-Theater), Spielen und Gesangseinlagen ging es zur Siegerehrung der Stationsläufe.

Danach wurde noch etwas aufgeräumt und wir fielen wieder müde ins Bett. Der näch-ste Morgen war, naturgemäß für eine letzten Morgen, sehr vom Abbauen geprägt. Doch trotz der Hitze wurde dies zügig hinter sich gebracht und schon bald ging es per Bus und Bahn wieder Richtung schnöden Alltags, und ein großartiges Lager ging zu Ende.

+++ Das tolle bunte Abzeichen! +++ Der VCP Stamm Römer lässt sich auch mal ablichten.

23

+++ Mokka wird 80!

+++ Der Trupp „Loreley“ auf dem 23. World Scout Jamboree 2015Der Trupp „Loreley“, der 2015 als einer von zwei Trupps aus RPS (der andere ist der Trupp „Elwedritsche“; siehe auch SPLIT-TER #89) auf das 23. World Scout Jambo-ree in Japan fahren wird, ist weiterhin als „VCP RPS Trupp Loreley“auf Facebook vertreten und informiert dort über seine Aktivitäten.

24

+++ Meldung 1

+++ Nachruf HeioUnser ehemaliger Gauführer Heio (Heinz Obenauer) ist am 29. Dezember 2013 plötzlich und unerwartet im Alter von 74 Jahren in Worms gestorben.

Heio kam in Worms-Horchheim zum Stamm Gustav Adolf in der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands. Schon kurz darauf gründete er eine Sippe in Hep-penheim an der Wiese, aus der der Stamm Hesso von Dagsburg hervorging. Von 1968 bis 1975 stand er an der Spitze des Gaues Alt-Burgund, zunächst in einem Team, ab 1970 alleine. In diesen fast sieben Jahre Gauführung erlebte er unter anderem die Entstehung der ersten Mädchengruppen im Gau Alt-Burgund, die Gründung des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder und das Ritter- und Bau-ernlager in Groß-Gerau 1974.

Nach seiner Zeit als Gauführer versuchte sich Heio mit einer Bibergruppe, die er für seine Kinder und die aus der Nachbar-schaft gegründet hatte. Aus dieser Gruppe erwuchs die Siedlung Pfrimm mit zeitweise mehr als 100 Mitgliedern in Herrnsheim, Leiselheim, Pfeddersheim und Monsheim. Obwohl später „nur noch“ in der Erwach-senenarbeit des VCP Rheinland-Pfalz/Saar und im Verband deutscher Altpfad-findergilden aktiv – letzterer wurde von Heio einige Jahre lang in der Bundeser-wachsenenvertretung des VCP repräsen-tiert –, blieb Heio seinem Gau und seinen Wormser Pfadfinderinnen und Pfadfin-dern immer eng verbunden. Natürlich war er beim 60. Jubiläum von Alt-Burgund an Pfingsten 2013 dabei, genau wie bei der Waldweihnacht des Stammes Nibelungen in der CPD am vierten Advent 2013, eine Woche vor seinem Tod. Dort sprachen wir noch über Heios pfadfinderischen Pläne für 2014; sie können nun nicht mehr aus-geführt werden.

Heio war uns ein treuer, liebevoller Freund, immer hilfsbereit und freundlich und stets offen für den ständigen Wandel in unserer Pfadfinderarbeit. In einer bewegenden großen Trauerfeier nahmen viele Pfadfinderfreundinnen und -freunde am 6. Januar Abschied von Heio auf dem Wormser Hauptfriedhof.

Herzlich Gut Pfad, Jörg Bürgis

25

+++ Nachruf Heio

27

Redaktionsschluss SPLITTER 94:20. März 2015Wir freuen uns – das ganze Jahr lang – über

Berichte per E-Mail an folgende Adresse:

[email protected]

Impressum

SPLITTER ist die Landeszeitschrift des

Verbandes Christlicher Pfadfi nderinnen

und Pfadfi nder (VCP) Rheinland-Pfalz/

Saar

Der Bezug ist im Mitgliedspreis enthalten.

Herausgeber:

VCP Rheinland-Pfalz/Saar

Tel. (0 62 33) 21 95 5

Fax (0 62 33) 92 50

E-Mail: [email protected]

www.vcp-rps.de

Redaktion:

Jens Hatzfeld

Am Zollhafen 2

55118 Mainz

E-Mail: [email protected]

Layout:

Daniela Polzin

Seidlhofstraße 4

80639 München

E-Mail: [email protected]

Bildnachweis Titel, S. 22 und Rückseite:

Julia Rübel

Druck:

fl yeralarm GmbH

Alfred-Nobel-Str. 18

97080 Würzburg

Aufl age: 2.500 Stück · 01/2005 · D6376

Termine38. Hamburger Singewettstreit21.02.2015

Landesversammlung06.03.–08.03.2015

Turm-Uni27.03.–31.03.2015

R/R-Aktion Segeln01.04.–05.04.2015

Osterhajk06.04.–12.04.2015

RPS-Erwachsenentreffen17.04.–19.04.2015

Turmbauhütte im Frühjahr24.04.–26.04.2015

Ökumenischer Kirchentag der Ev. Kirche der Pfalz in Speyer23.05–24.05.2015

35. Deutscher Ev. Kirchentag in Stuttgart03.06.–07.06.2015

43. Bundesversammlung19.06.–21.06.2015

VCP-Bundesfahrt01.08.–15.08.2015

VCP-Singetreffen06.11.–08.11.2015

VCP Rheinland-Pfalz/Saar · Stadtgrabenstr. 25 a · 67245 Lambsheim

VSt DP AG · Entgelt bezahlt · D6376

»Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig.«

Lord Robert Baden-Powell