sport EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer NLB · 2015. 9. 8. · EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer...

1
Stadtanzeiger Dienstag, 8. September 2015 sport 29 Ein Anlass der Superlative Mit einer festlichen Gala und einem Sportlertreff feierte der Sportclub Veltheim am Wochen- ende sein 100-jähriges Bestehen. Die Gäste vergnügten sich im «Flüeli» bis spät in die Nacht. Winterthur: Im Jahre 1915 begann der Sportclub Veltheim noch klein und unbekannt auf der Schützenwiese in Winterthur. Seit 1973 ist der Verein auf dem Fussballplatz Flüeli zu Hause und etablierte sich in den 100 Jahren mit über 800 Mitgliedern zum grössten Verein der Stadt Winterthur. Anläss- lich des 100-Jahr-Jubiläums wurde das Flüeli dieses Wochenende zum Treff- punkt von Politikern, Fussballern und Mitgliedern des Vereins. Auch Spitzensportler, wie etwa der Schwinger Noldi Ehrensberger, Robert Bretscher (Kunstturn-Weltmeister) so- wie die ehemalige Fussball-National- spielerin Sonja Spinner, waren zuge- gen. Mit Apéros, feinem Essen und tollen Auftritten von Drums to Street, dem Tanzstudio Liba Borak und dem Rock- ’n’-Roller M. G. Grace wurde jeweils bis spät in die Nacht gefeiert. «Ein Anlass der Superlative», waren sich die Vereins- mitglie- der einig. aba. Die Fussballerinnen der Frauen 1 Melanie Zellweger, Chiara Salimbeni, Monika Lajqi, Dodo Wachter und Lynne Hussel (v. l.) hatten viel Spass. Bilder: Anouk Batt Die Fussballer Zinedan Fresneda, Luca Spänni, Sven Buchmann und Norbu Dobler mit Kioskdame Heidi Ceroli. Kevin Müller (Mitte) half beim Aufbau mit, Vania und Luca Spänni arbeite- ten bei der Feier im Service. Werner Buchmann (Vize-Präsident, l.) und Jürg Ryffel (Präsident) feierten mit den vielen Gästen des Jubiläumsanlasses. Ex-Spieler Rolli Müller, Trainer Sepp Brazda. Noldi Ehrensberger und Robert Bretscher. Kioskfrauen Karin Gah- linger und Heidi Ceroli. EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer NLB Nach Jahrzehnten an der Spitze der 1. Liga beginnt für den EHC Winterthur in der NLB eine neue Zeitrechnung. Das Team und die Fans dürfen sich auf hochklassigere Spiele freuen, müs- sen aber wohl auch mehr Nieder- lagen als bisher wegstecken. Winterthur: Neue Trainingszeiten, neue Gegner, ein zur Hälfte erneuertes Kader – nur der Trainer ist immer noch der alte. Markus Studer (49) steigt in seine zehnte Saison als Chef an der Ban- de. Eine spezielle Saison zum persönli- chen Jubiläum – plötzlich heissen die Gegner Rapperswil-Jona Lakers, Lan- genthal, Martigny oder Visp statt Dü- bendorf, Frauenfeld, Biasca oder Arosa. Reisetechnisch will Studer gar keinen Unterschied ausmachen. Durch den Aufstieg des EHCW und den Abstieg der Lakers ist die als «West-Liga» ver- schrieene NLB plötzlich zentraler ge- worden und die Reisen dauerten schon eine Liga tiefer oft lange. «Ob wir ins Wallis statt ins Tessin oder ins Bünd- nerland fahren, spielt keine Rolle», meint Studer. Auch die Anzahl Spiele bleibt gleich – allerdings in einer viel kürzeren Zeitspanne, was die Regenera- tion während der Saison wichtiger macht. Nicht zuletzt deshalb wurde am Trainingsplan geschraubt – statt abends finden die Übungseinheiten nun schon am späten Nachmittag statt. «So sind die Spieler um 17 Uhr statt erst um 22 Uhr vom Eis und können mit dem Abend noch etwas anfangen», freut sich Markus Studer. Dies bedingte aber natürlich auch, dass nur Spieler im Kader stehen, die sich das neue Regime beruflich einrich- ten konnten. Von den zehn Abgängen aus dem letzten Meisterteam (fünf da- von bleiben beim EC Wil in der 1. Liga) ist die Mehrheit beruflichen Verpflich- tungen geschuldet. Das abgestufte Sa- lärsystem erlaubt es den Spielern, mit einem 70-Prozent-Job gut über die Run- den zu kommen. Wer sein Arbeitspen- sum nicht reduzieren konnte oder woll- te, fand im NLB-Team grundsätzlich keinen Platz mehr. Als letzte Pendenz fand man leider auch mit dem verlässli- chen Skorer Eric Geiser keine Einigung. Weitere Plätze der bisherigen Spieler fielen weg, weil Verstärkungen mit Na- tionalliga-Erfahrung gesucht wurden, um in der NLB zu bestehen. Zum Bei- spiel Center Samuel Keller (Visp), Wet- zikons Topskorer Gian Andrea Thöny und die Verteidiger Thomas Mettler (Ajoie) und Thomas Büsser (Thurgau). Dazu war schon im Frühling bekannt, dass ein Block vom Partnerteam der Kloten Flyers in Winterthur Spielpraxis erhalten soll. Zehn Neue werden somit beim Saisonbeginn am Freitag in Lan- genthal für den EHCW auflaufen. «Ich bin davon überzeugt, dass jeder unserer Spieler der letzten Saison in der NLB bestehen könnte. Als ganzes Team den Sprung in eine höhere Liga zu schaffen, ist aber schwierig», begründet Studer die externen Verpflichtungen. Das Team ist sehr jung, Timon Vesely mit 28 Jahren schon der Älteste im Kader. «Einen routinierten Führungsspieler, der sich ganz in den Dienst der Mann- schaft stellt, hätte ich gerne genommen – aber solche Spieler sind selten, begehrt und für uns nicht zu bezahlen», sagt der Cheftrainer. Nur zwei Testspiele gegen B-Ligisten (4:5 n.P. gegen Ajoie, 2:5 gegen La Chaux-de-Fonds) standen auf dem Pro- gramm, gegen physisch harte Teams aus Deutschland und Österreich funk- tionierte das Spiel aber schon recht gut. Studer weiss, dass dies in der NLB nicht immer reichen wird. «Wir werden damit leben müssen, trotz guter Leistungen auch mal von den Ausländern der Geg- ner abgeschossen zu werden und fünf- oder sechsmal in Folge zu verlieren.» Trotzdem, oder gerade deshalb, will er seiner Linie treu bleiben und wenn im- mer möglich mit vier kompletten Blö- cken antreten, was schon in der 1. Liga eine Stärke war. Und wenn acht von zehn Teams der Liga in die Playoffs kommen, kann man sich diese – zumin- dest insgeheim – auch als Aufsteiger ohne Söldner zum Ziel setzen. Zu- nächst einmal geht es aber darum, sich als Liganeuling an die NLB zu gewöh- nen und sich bei der Gegnerschaft Res- pekt zu verschaffen. Am besten gleich mit einem Sieg im ersten Heimspiel gegen die GCK Lions am Samstag. Es wäre ein schönes Geschenk der Mann- schaft an ihren Trainer, der an diesem Tag 50 Jahre jung wird. Damian Keller Weitere Informationen: Eishockey NLB, 1. Heimspiel EHC Winterthur – GCK Lions Samstag, 12. September Eishalle Deutweg, 17 Uhr Fans dürfen sich auf hochklassige Spiele des EHCW freuen. Bild: Urs Kindhauser kommentar von Damian Keller Endlich NLB Schon zu Zelgli-Zeiten war der EHC Winterthur in den meisten Saisons eine sichere Bank. Wer ein weiss-rotes Team innerhalb der Stadtgrenzen ge- winnen sehen wollte, war bei den Eis- hockeyanern in der Regel gut aufgeho- ben. Oft war der EHCW gar «zu gut» für die 1. Liga – und es ist kein Zufall, dass er mit dem Amateur-Meistertitel im Sack den Weg in die NLB angetre- ten hat. Erst fehlt lange Jahre die Inf- rastruktur, um das Abenteuer in Be- tracht zu ziehen – auch mein Hintern taute nach einem Matchbesuch auf dem Zelgli oft erst Tage später wieder auf. Seit die Eishalle Deutweg steht, gab es nur noch die Furcht vor dem fi- nanziellen Risiko, um den Aufstieg nicht zu wagen. Indem man vorder- hand auf teure Ausländer verzichtet, konnte auch dieses Risiko minimiert werden. Bleibt zu hoffen, dass die Fans mindestens so zahlreich wie bisher er- scheinen werden und diese Vernunft belohnen, auch wenn die Heimsiege et- was seltener ausfallen werden. In die- sem Sinne: Nie mehr 1. Liga, EHC Winterthur. Ich wünsche einen guten Start und einen langen Atem. [email protected] Der FCW setzt ein Zeichen Der «Kick für Toleranz» auf der Schützenwiese war ein voller Erfolg: 48 Teams aus nah und fern nahmen am Fussballturnier gegen Ausgrenzung teil – über die Hälfte der 500 Teilnehmen- den waren Flüchtlinge. Kurdisch, Syrisch, Eritreisch, Tibetisch, Englisch, Französisch, Deutsch: Am Samstag war die Welt zu Gast auf der Schützenwiese. Die Flüchtlingsteams kamen auf Einladung der Organisato- ren aus der ganzen Schweiz angereist. Aus Hamburg nahm der FC Lampedusa teil. Reisekosten und Verpflegung für die Flüchtlinge übernahmen die Veran- stalter, die das Turnier mit Spenden und Catering finanzieren. Lanciert worden ist es vom FC Winterthur, der WOZ, der Autonomen Schule Zürich und dem Verein Solinetz. FCW-Geschäftsführer Andreas Mös- li zieht eine positive Bilanz: «Das Tur- nier war sportlich wie organisatorisch ein voller Erfolg, unsere Botschaft kam an.» Der Anlass soll ein Zeichen setzen gegen Ausgrenzung und für Solidarität. Gewonnen hat das Turnier übrigens der FC Ararat. Das Team aus syrischen Kurden und einem Schwarzafrikaner besiegte im Final das Team des Durch- gangszentrums Oberhalden 1:0. red. Über 250 Flüchtlinge nahmen am Turnier teil. Sieger wurde der FC Ararat. pd. Zürcher OL in Winterthur Winterthur: Der traditionelle Zürcher OL ist der älteste und war in den meisten Jahren auch der grösste Orientierungs- lauf in der Schweiz. Zusammen mit der OLG Welsikon organisiert das Sportamt des Kantons Zürich und der Zürcher Kantonalverband für Sport die nun schon 74. Auflage dieses traditionellen Anlasses. Gelaufen wird am 27. Septem- ber unter dem Motto «Ein Sportfest für Gross und Klein.» Fast alle Kategorien werden im Team mit mindestens zwei Läufern bestritten. Besonders beliebt sind jeweils die Familien-Kategorien so- wie Sie und Er. Als der Zürcher OL zu- letzt in Winterthur im Eschenberg gas- tierte, war die Teilnehmerzahl enttäu- schend klein. Dies gilt es diesmal, wenn im Hegiberg gelaufen wird, auszubügeln. Das Wettkampfzentrum befindet sich in der Schulanlage Oberseen. Zum OL- Fest gehören die Rangverkündigung um 14.15 Uhr sowie das Verpflegungsbuffet des Zürcher Nachwuchskaders und die im Startgeld inbegriffene Bratwurst nach dem Lauf. dk. ▶ www.zuercherol.ch

Transcript of sport EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer NLB · 2015. 9. 8. · EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer...

Page 1: sport EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer NLB · 2015. 9. 8. · EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer NLB Nach Jahrzehnten an der Spitze der 1. Liga beginnt für den EHC Winterthur in

Stadtanzeiger Dienstag, 8. September 2015 sport 29

Ein Anlass der SuperlativeMit einer festlichen Gala und einem Sportlertreff feierte der Sportclub Veltheim am Wochen-ende sein 100-jähriges Bestehen. Die Gäste vergnügten sich im «Flüeli» bis spät in die Nacht.

Winterthur: Im Jahre 1915 begann der Sportclub Veltheim noch klein und unbekannt auf der Schützenwiese in Winterthur. Seit 1973 ist der Verein auf dem Fussballplatz Flüeli zu Hause und etablierte sich in den 100 Jahren mit über 800 Mitgliedern zum grössten Verein der Stadt Winterthur. Anläss-lich des 100-Jahr-Jubiläums wurde das Flüeli dieses Wochenende zum Treff-punkt von Politikern, Fussballern und Mitgliedern des Vereins. Auch Spitzensportler, wie etwa der Schwinger Noldi Ehrensberger, Robert Bretscher (Kunstturn-Weltmeister) so-wie die ehemalige Fussball-National-spielerin Sonja Spinner, waren zuge-gen. Mit Apéros, feinem Essen und tollen Auftritten von Drums to Street, dem Tanzstudio Liba Borak und dem Rock-’n’-Roller M. G. Grace wurde jeweils bis spät in die Nacht gefeiert. «Ein Anlass der Superlative», waren

sich die Vereins-mitglie-der einig. aba.

Die Fussballerinnen der Frauen 1 Melanie Zellweger, Chiara Salimbeni, Monika Lajqi, Dodo Wachter und Lynne Hussel (v. l.) hatten viel Spass. Bilder: Anouk Batt

Die Fussballer Zinedan Fresneda, Luca Spänni, Sven Buchmann und Norbu Dobler mit Kioskdame Heidi Ceroli.

der Superlative», waren sich die

Vereins-mitglie-der einig. aba.

Spänni, Sven Buchmann und Norbu Dobler mit Kioskdame Heidi Ceroli.

Kevin Müller (Mitte) half beim Aufbau mit, Vania und Luca Spänni arbeite-ten bei der Feier im Service.

Werner Buchmann (Vize-Präsident, l.) und Jürg Ryffel (Präsident) feierten mit den vielen Gästen des Jubiläumsanlasses.

Ex-Spieler Rolli Müller, Trainer Sepp Brazda.

Noldi Ehrensberger und Robert Bretscher.

Kioskfrauen Karin Gah-linger und Heidi Ceroli.

EHC Winterthur: Auf ins Abenteuer NLBNach Jahrzehnten an der Spitze der 1. Liga beginnt für den EHC Winterthur in der NLB eine neue Zeitrechnung. Das Team und die Fans dürfen sich auf hochklassigere Spiele freuen, müs-sen aber wohl auch mehr Nieder-lagen als bisher wegstecken.

Winterthur: Neue Trainingszeiten, neue Gegner, ein zur Hälfte erneuertes Kader – nur der Trainer ist immer noch der alte. Markus Studer (49) steigt in seine zehnte Saison als Chef an der Ban-de. Eine spezielle Saison zum persönli-chen Jubiläum – plötzlich heissen die Gegner Rapperswil-Jona Lakers, Lan-gen thal, Martigny oder Visp statt Dü-bendorf, Frauenfeld, Biasca oder Arosa. Reisetechnisch will Studer gar keinen Unterschied ausmachen. Durch den Aufstieg des EHCW und den Abstieg der Lakers ist die als «West-Liga» ver-schrieene NLB plötzlich zentraler ge-worden und die Reisen dauerten schon eine Liga tiefer oft lange. «Ob wir ins Wallis statt ins Tessin oder ins Bünd-nerland fahren, spielt keine Rolle», meint Studer. Auch die Anzahl Spiele bleibt gleich – allerdings in einer viel kürzeren Zeitspanne, was die Regenera-tion während der Saison wichtiger macht. Nicht zuletzt deshalb wurde am Trainingsplan geschraubt – statt abends finden die Übungseinheiten nun schon am späten Nachmittag statt. «So sind die Spieler um 17 Uhr statt erst um 22 Uhr vom Eis und können mit dem Abend noch etwas anfangen», freut sich Markus Studer.

Dies bedingte aber natürlich auch, dass nur Spieler im Kader stehen, die sich das neue Regime beruflich einrich-ten konnten. Von den zehn Abgängen aus dem letzten Meisterteam (fünf da-

von bleiben beim EC Wil in der 1. Liga) ist die Mehrheit beruflichen Verpflich-tungen geschuldet. Das abgestufte Sa-lärsystem erlaubt es den Spielern, mit einem 70-Prozent-Job gut über die Run-den zu kommen. Wer sein Arbeitspen-sum nicht reduzieren konnte oder woll-te, fand im NLB-Team grundsätzlich keinen Platz mehr. Als letzte Pendenz fand man leider auch mit dem verlässli-chen Skorer Eric Geiser keine Einigung.

Weitere Plätze der bisherigen Spieler fielen weg, weil Verstärkungen mit Na-

tionalliga-Erfahrung gesucht wurden, um in der NLB zu bestehen. Zum Bei-spiel Center Samuel Keller (Visp), Wet-zikons Topskorer Gian Andrea Thöny und die Verteidiger Thomas Mettler (Ajoie) und Thomas Büsser (Thurgau). Dazu war schon im Frühling bekannt, dass ein Block vom Partnerteam der Kloten Flyers in Winterthur Spielpraxis erhalten soll. Zehn Neue werden somit beim Saisonbeginn am Freitag in Lan-genthal für den EHCW auflaufen. «Ich bin davon überzeugt, dass jeder unserer

Spieler der letzten Saison in der NLB bestehen könnte. Als ganzes Team den Sprung in eine höhere Liga zu schaffen, ist aber schwierig», begründet Studer die externen Verpflichtungen. Das Team ist sehr jung, Timon Vesely mit 28 Jahren schon der Älteste im Kader. «Einen routinierten Führungsspieler, der sich ganz in den Dienst der Mann-schaft stellt, hätte ich gerne genommen – aber solche Spieler sind selten, begehrt und für uns nicht zu bezahlen», sagt der Cheftrainer.

Nur zwei Testspiele gegen B-Ligisten (4:5 n.P. gegen Ajoie, 2:5 gegen La Chaux-de-Fonds) standen auf dem Pro-gramm, gegen physisch harte Teams aus Deutschland und Österreich funk-tionierte das Spiel aber schon recht gut. Studer weiss, dass dies in der NLB nicht immer reichen wird. «Wir werden damit leben müssen, trotz guter Leistungen auch mal von den Ausländern der Geg-ner abgeschossen zu werden und fünf- oder sechsmal in Folge zu verlieren.» Trotzdem, oder gerade deshalb, will er seiner Linie treu bleiben und wenn im-mer möglich mit vier kompletten Blö-cken antreten, was schon in der 1. Liga eine Stärke war. Und wenn acht von zehn Teams der Liga in die Playoffs kommen, kann man sich diese – zumin-dest insgeheim – auch als Aufsteiger ohne Söldner zum Ziel setzen. Zu-nächst einmal geht es aber darum, sich als Liganeuling an die NLB zu gewöh-nen und sich bei der Gegnerschaft Res-pekt zu verschaffen. Am besten gleich mit einem Sieg im ersten Heimspiel gegen die GCK Lions am Samstag. Es wäre ein schönes Geschenk der Mann-schaft an ihren Trainer, der an diesem Tag 50 Jahre jung wird. Damian Keller

Weitere Informationen:Eishockey NLB, 1. HeimspielEHC Winterthur – GCK LionsSamstag, 12. SeptemberEishalle Deutweg, 17 Uhr

Fans dürfen sich auf hochklassige Spiele des EHCW freuen. Bild: Urs Kindhauser

kommentar

von Damian Keller

Endlich NLBSchon zu Zelgli-Zeiten war der EHC Winterthur in den meisten Saisons eine sichere Bank. Wer ein weiss-rotes Team innerhalb der Stadtgrenzen ge-winnen sehen wollte, war bei den Eis-hockeyanern in der Regel gut aufgeho-ben. Oft war der EHCW gar «zu gut» für die 1. Liga – und es ist kein Zufall, dass er mit dem Amateur-Meistertitel im Sack den Weg in die NLB angetre-ten hat. Erst fehlt lange Jahre die Inf-rastruktur, um das Abenteuer in Be-tracht zu ziehen – auch mein Hintern taute nach einem Matchbesuch auf dem Zelgli oft erst Tage später wieder auf. Seit die Eishalle Deutweg steht, gab es nur noch die Furcht vor dem fi-nanziellen Risiko, um den Aufstieg nicht zu wagen. Indem man vorder-hand auf teure Ausländer verzichtet, konnte auch dieses Risiko minimiert werden. Bleibt zu hoffen, dass die Fans mindestens so zahlreich wie bisher er-scheinen werden und diese Vernunft belohnen, auch wenn die Heimsiege et-was seltener ausfallen werden. In die-sem Sinne: Nie mehr 1. Liga, EHC Winterthur. Ich wünsche einen guten Start und einen langen Atem. [email protected]

Der FCW setzt ein ZeichenDer «Kick für Toleranz» auf der Schützenwiese war ein voller Erfolg: 48 Teams aus nah und fern nahmen am Fussballturnier gegen Ausgrenzung teil – über die Hälfte der 500 Teilnehmen-den waren Flüchtlinge.

Kurdisch, Syrisch, Eritreisch, Tibetisch, Englisch, Französisch, Deutsch: Am Samstag war die Welt zu Gast auf der Schützenwiese. Die Flüchtlingsteams kamen auf Einladung der Organisato-ren aus der ganzen Schweiz angereist. Aus Hamburg nahm der FC Lampedusa

teil. Reisekosten und Verpflegung für die Flüchtlinge übernahmen die Veran-stalter, die das Turnier mit Spenden und Catering finanzieren. Lanciert worden ist es vom FC Winterthur, der WOZ, der Autonomen Schule Zürich und dem Verein Solinetz.

FCW-Geschäftsführer Andreas Mös-li zieht eine positive Bilanz: «Das Tur-nier war sportlich wie organisatorisch ein voller Erfolg, unsere Botschaft kam an.» Der Anlass soll ein Zeichen setzen gegen Ausgrenzung und für Solidarität.Gewonnen hat das Turnier übrigens der FC Ararat. Das Team aus syrischen Kurden und einem Schwarzafrikaner besiegte im Final das Team des Durch-gangszentrums Oberhalden 1:0. red.

Über 250 Flüchtlinge nahmen am Turnier teil. Sieger wurde der FC Ararat. pd.

Zürcher OL in WinterthurWinterthur: Der traditionelle Zürcher OL ist der älteste und war in den meisten Jahren auch der grösste Orientierungs-lauf in der Schweiz. Zusammen mit der OLG Welsikon organisiert das Sportamt des Kantons Zürich und der Zürcher Kantonalverband für Sport die nun schon 74. Auflage dieses traditionellen Anlasses. Gelaufen wird am 27. Septem-ber unter dem Motto «Ein Sportfest für Gross und Klein.» Fast alle Kategorien werden im Team mit mindestens zwei Läufern bestritten. Besonders beliebt

sind jeweils die Familien-Kategorien so-wie Sie und Er. Als der Zürcher OL zu-letzt in Winterthur im Eschenberg gas-tierte, war die Teilnehmerzahl enttäu-schend klein. Dies gilt es diesmal, wenn im Hegiberg gelaufen wird, auszubügeln. Das Wettkampfzentrum befindet sich in der Schulanlage Oberseen. Zum OL-Fest gehören die Rangverkündigung um 14.15 Uhr sowie das Verpflegungsbuffet des Zürcher Nachwuchskaders und die im Startgeld inbegriffene Bratwurst nach dem Lauf. dk. ▶ www.zuercherol.ch