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Dokumentation der Expertenrunde am 16. Januar 2014 SPORT- UND BEWEGUNGSANGEBOTE IM GRüNZUG NORDOST

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Dokumentation der Expertenrunde am 16. Januar 2014

Sport- unD BEwEgungSangEBotE im grünzug norDoSt

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2 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

auftraggeber

Stadt mannheimFachbereich Sport und FreizeitCollinistraße 168161mannheim

Kontakt: uwe [email protected] tel.: 0621-293 7067

auftragnehmer

agl | Hartz · Saad · wendlangewandte geographie,landschafts-, stadt- und raumplanunggroßherzog-Friedrich-Straße 16-1866111 Saarbrückenwww.agl-online.de

Kontakt: andrea [email protected].: 0681-96025-14

Christine [email protected].: 0681-96025-16

24. Januar 2014

a n g e w a n d t e g e o g r a p h i e ,

l a n d s c h a f t s - , s t a d t - u n d r a u m p l a n u n g

H a r t z � S a a d � W e n d l

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3Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

1. Bewegungs- und Sportangebote im grünzug no . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

2. Ergebnis der 1. Expertenrunde: das memorandum. . . . . . . . . . . . . . . . . .8

3. grundlagen für die 2. Expertenrunde. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

4. Ergebnisse der 2. Expertenrunde: Leitlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

5. Ergebnisse der 2. Expertenrunde: Die parkflächen . . . . . . . . . . . . . . . . .20

5.1 Luisenpark, inselpark und Sportpark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

5.2 gartenpark, Feldpark und panoramapark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

5.3 Buga-gelände (Spinelli-Barracks-park) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26

5.4 Bürgerpark, Spinelli-Freiland-park und Vogelstangseen . . . . . . . . . .28

teilnehmende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

inhalt

Quellenverzeichnis:

Veranstaltungsfotos: agl, Saarbrücken

sinai – gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH (2013): grünzug rhein-neckar. Freiraum und Sport. ziele, trends und potenziale. gutachten, Stand 17. april 2013

Stadt mannheim, Fachbereich Sport und Freizeit (2013): Sport- und Bewegungs- angebote im grünzug nordost in mannheim. Konzept, Stand 19. november 2013.

titelseite, S. 20, 22, 24, 26, 28: agl auf Basis von sinai 2013

S. 12: www.kettelerhof.de; http://baristi-workout.com; www.smbseilspielgeraete.de; http://x-move.netp; www.waz-online.de; http://fudder.de; aus: Stadt mannheim. ideensammlung Sport und Bewegung für die Bundesgartenschau 2023. Hartmut Feld, 11. Dezember 2013

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4 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

1. Bewegungs- und Sportangebote im grünzug no

Der grünzug im mannheimer Stadtge-biet zwischen rhein und neckar wird vor dem Hintergrund vielfältiger Konversions-vorhaben entwickelt. Das Konzept (sinai 2013) hierzu sieht vor, die unterschiedli-chen potenziale der Freiräume durch eine spezifische gestaltung zu würdigen. initi-iert wird diese Entwicklung durch die Eta-blierung der parkfolge Luisenpark bis Spi-nelli im Kontext der Bundesgartenschau 2023. über radiale Verbindungen wird die anbindung der städtischen Quartiere gewährleistet.

Die Freiräume der parkfolge zwischen Lu-isenpark und Spinelli stehen unter dem Leitbild des „modernen parks“. ziel ist, eine Folge vielfältiger, qualitätsvoller Frei-räume zu schaffen. „moderner park“ bedeutet hierbei: ein hohes maß an Öf-fentlichkeit, multicodierung sowie eine

auseinandersetzung mit zukunftsweisen-den themen der Stadtentwicklung. (sinai 2013)

Eine wesentliche aufgabe sieht die Stadt-verwaltung darin, für den grünzug no Leitideen zu Sport- und Bewegungsan-geboten zu erarbeiten und diese in die Vorbereitung zum ideenwettbewerb zur Bundesgartenschau einfließen zu lassen.

Hierzu veranstaltete der Fachbereich Sport und Freizeit der Stadt mannheim zwei Ex-pertenrunden: in der ersten runde am 17. april 2013 wurden grundsätzliche Empfehlungen zur ausgestaltung des grünzugs no erarbeitet. am 16. Januar 2014 stand die konkretere ausgestaltung der parkfolge zwischen Luisenpark und Vogelstangseen im Vordergrund. Machbarkeitsstudie Bundesgartenschau Mannheim 2023

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Annäherung an die BUGA: Die Parkfolge Luisenpark - Spinelli02

03 Parkfolge Luisenpark-Spinelli

Luisenpark

InselparkSportpark

Gartenpark

Feldpark

Panoramapark

Spinelli-ParkBürgerpark

Zoom

Die Freiräume zwischen Luisen-park und Spinelli werden unter dem Leitbild des „Modernen Parks“ entwickelt.

Es entsteht eine Folge vielfältiger, qualitätvoller Freiräume. In einigen Parks ist eine bestimm-te Nutzung prägend (z.B. Sport in Sportpark).

„Moderner Park“ bedeutet:

- hohes Maß an Öffentlichkeit- Multicodierung- Auseinandersetzung mit zu- kunftsweisenden Themen der Stadtentwicklung

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5Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

Grünzug Rhein-Neckar Freiraum und Sport

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Grünzug Rhein-Neckar01

Innenstadtnahe Freiräume am Neckar

StraßenheimerFeldflur

Franklin und Taylor

Käfertaler Wald

Coleman

Markgrafen-Acker/ Sandtorfer Bruch

Au

SpinelliVogelstang-seen

0202 Der Grünzug im Norden MannheimsIdentifizierung von Freiraumtypen

Der Grünzug besteht aus einem Kontinuum verschiedener Freiraumtypen, die sich auf-grund ihrer unterschiedlichen räumlich-funktionalen Eigenschaften gegeneinander abgrenzen lassen.

oben: Der grünzug im norden mannheims (sinai 2013: 4)

links: parkfolge Luisenpark – Spinelli (sinai 2013: 6)

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programm der Expertenrunde am 17. april 2013

10.00 uhr Begrüßung Bürgermeister Lothar Quast

Einführung in das programm Andrea Hartz (agI)

10.30 uhr input FB Städtebau (61): Strukturelle Betrachtung (städtebauliche Struktur) der angrenzenden Stadtteile Vogelstang, Käfertal und Feudenheim weitere relevante Eckdaten aus den Bereichen planung und Klima

input sinai – Freiraumplanung: machbarkeitsstudie Buga

input FB Sport und Freizeit (52): Betrachtung des Sports in den angrenzenden Stadtteilen. wünsche der Bürgerinnen und Bürger aus der Sportentwicklungs- planung und ideen zum Sport aus dem weißbuch Konversion

11.15 uhr Erfahrungswerte internationale gartenausstellung Hamburg; Strukturen der Vereinsentwicklung Herr Klages (DOSB)

„Best practice“ – Beispiele Bewegungslandschaften und Sportgelegenheiten Herr Dr. Wetterich (ikps)

12.00 uhr mittagspause

12.30 uhr ideenentwicklung der Experten aufgrund des inputs und der fachlichen richtungen der Experten

13.00 uhr Vorstellung der ideen

14.00 uhr Kaffeepause

14.15 uhr Diskussion, Entwicklung von thesen, Verortung der ideen im Bereich des grünzuges, abstimmung der runde mit priorisierung, zusam-menfassung

17.00 uhr Ende der Veranstaltung

moderation: andrea Hartz (agi), Eva Lichtenberger (agl)

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7Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

programm der Expertenrunde am 16. Januar 2014

10.00 uhr Begrüßung Bürgermeister Lothar Quast

rückblick auf die Ergebnisse der ersten Expertenrunde und Einführung in das programm Andrea Hartz (agI)

10:45 uhr Vorstellungsrunde

11:00 uhr Sport- und Bewegungsangebote im grünzug nordost – grundkonzeption und ideensammlung Uwe Kaliske (Leiter des Fachbereichs Sport und Freizeit)

zwischenbericht aus den planungsgruppen Herr Klaus Ammer (Leiter des Projektteams Konversion im Fachbereich Stadtplanung)

nachfragen

11:30 uhr world Café mit 4 tischen tisch 1: Luisenpark, inselpark und Sportpark tisch 2: gartenpark, Feldpark und panoramapark tisch 3: Buga-gelände (Spinelli-Barracks-park) tisch 4: Bürgerpark, Spinelli-Freiland-park und Vogelstangseen

12:45 uhr mittagsimbiss

13:15 uhr Fortsetzung world Café

14:15 uhr Ergebnisse gemeinsam interpretieren Statements der externen Experten

15.15 uhr Fazit

15.30 uhr Ende der Veranstaltung

moderation: andrea Hartz (agi), Christine Schaal-Lehr (agl)

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Die erste Expertenrunde fand am 17. ap-ril 2013 statt. geladen waren Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fach-bereichen, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung sowie politischer gremien. gemeinsam wurden folgende Leitfragen erörtert:

• welche Sport- und Bewegungsange-bote eignen sich für eine integration in den grünzug nordost – aus Sicht der Freiraumentwicklung wie auch mit Blick auf zukünftige Bedarfe (Stich-wort: „urban sports“)?

• wie können in der Entwicklungs-planung zum grünzug nordost be-stehende und neu zu konzipierende Sport- und Bewegungsangebote bes-ser vernetzt werden?

• wie lässt sich ein intensiveres zusam-menspiel von organisiertem und infor-mellem Sport im Kontext der Entwick-lung des grünzugs nordost fördern?

• wie lassen sich für Sport- und Bewe-gungsangebote geeignete Flächen in das Freiraum- wie auch das Buga-

Konzept angemessen integrieren? welche konkreten anforderungen ergeben sich aus der Buga- und Frei-raumplanung an die Beschaffenheit dieser Fläche?

• welche anforderungen ergeben sich hinsichtlich umsetzbarkeit, ressour-cenaufwand und nachhaltigkeit an die (neuen) Sport- und Bewegungsange-bote im grünzug nordost?

• welche Chancen bzw. welchen mehr-wert bringen (neue) Sport- und Bewe-gungsangebote im grünzug nordost für die Entwicklung der gesamtstadt?

Sehr hilfreich waren die impulsvorträge aus der perspektive der Stadtplanung und des Fachbereichs Sport und Freizeit sowie von externen Experten aus den Bereichen Sport, Landschaftsplanung und trendfor-schung.

Die Ergebnisse wurden in einem memo-randum festgehalten und bildeten die grundlage für den zweiten Experten-workshop.

2. Ergebnis der 1. Expertenrunde: das memorandum

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10 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

1. Das gelände zwischen neckar und Vogelstangseen muss im Blickfeld der großen Vision grünzug nordost bleiben, der nicht nur eine gesamtstädtische Bedeu-tung, sondern eine regionale Bedeutung hat. wichtig ist hierbei, eine Kohärenz zwischen den unterschiedlichen nutzungen herzustellen.

2. Die profilierung des grünzuges kann dadurch erfolgen, dass die Leitidee von Sport und Bewegung weiterentwickelt wird. trendsportarten (urban sports) ha-ben eine Verbindungsfunktion, wirken integrativ und können so wichtige im-pulse geben. Es sollen Leuchtturmprojekte zu Sport und Bewegung geschaffen werden.

3. themen wie gesundheit, Ernährung oder auch Kultur sollen mit Sport- und Be-wegungsangeboten offensiv verknüpft werden, um daraus einen mehrwert zu generieren.

4. Die landschaftlichen möglichkeitsräume für Sport und Bewegung sollen weiter-entwickelt und neue offene räume geschaffen werden. Durch Kontaktzonen, „offene Felder“, Bewegungsräume und -orte sowie multifunktionale räume werden interkulturelle Begegnungen geboten. Dabei werden neue trends und neue zielgruppen eingebunden. Die räume bieten einerseits platz für Sport, Spiel und Bewegung, haben aber darüber hinaus eine attraktivität hinsichtlich der architektur und/oder der Landschaftsarchitektur. Des weiteren können sich diese auch durch die aneignung der nutzer entwickeln. Stichworte wie „atmosphä-ren“, Kreativität, innovationen, interkulturelle angebote und Experimente kön-nen mit diesen neuen räumen in Verbindung gebracht werden.

5. Bestehende „inseln“ (Sportanlagen) des organisierten Sports sollten integriert und aufgewertet werden. in absprache mit den Betreibern könnten diese geöff-net und vernetzt werden. ziel ist es, die infrastruktur multifunktional nutzen zu können.

6. Den mannheimer Sporttraditionen wird raum gegeben, wobei der demogra-fische wandel berücksichtigt werden muss. Es muss auf die Veränderungen in der Sportnachfrage reagiert werden und hier auch interkulturelle Bedarfe be-rücksichtigt werden. ziel ist eine Verbindungslinie zu schaffen, zwischen neuen trends, neuen zielgruppen und traditionen.

Memorandum

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7. Durch die Konversion besteht die einmalige möglichkeit die Funktionsfähigkeit des grünzuges nordost wieder herzustellen. Hierbei kann die Buga der motor sein, diese Entwicklung anzutreiben.

8. Die idee der parkfolge in der machbarkeitsstudie zur Buga soll adäquat für Sport und Bewegung genutzt werden. Es soll eine Kohärenz zwischen geländeformen und raumqualitäten hergestellt werden.

9. Der grünzug soll auch als mobilitäts- und Verkehrsnetz entwickelt werden, wo-bei die anbindung an die Kernstadt, die angrenzenden wohngebiete und an das wasser von zentraler Bedeutung ist. Es gilt Barrieren zu überwinden, transitmög-lichkeiten zu schaffen und „funktionierende“ wegesysteme zu gestalten.

10. Die Balance zwischen der gesamtstädtischen ausrichtung und der integration der unmittelbaren nachbarschaft (angrenzende Stadtteile) muss ausgewogen sein. Hier ist es wichtig, die integrationsfunktion des Sports zu stärken und dann zu nutzen.

11. Die Entwicklung des grünzuges ist als prozess zu sehen. initialprojekte können am anfang gezündet werden und durch niederschwellige Sport- und Bewe-gungsangebote ergänzt werden.

12. Ein wichtiger punkt ist der aufbau von Kooperationsstrukturen für die einzelnen projekte. Die übernahme von Verantwortung durch teilhabe in Form von tempo-rärer aneignung ist ein möglicher Schritt.

13. Bei allen ideen ist auf die nachhaltigkeit zu achten. Hierbei ist es von großer Bedeutung die Folgekosten und die Lebenszyklen der projekte offen zu legen.

14. Die Entwicklung einer marke bzw. eines Schlüsselbegriffs für das gesamtprojekt wäre für die Kommunikation nach außen von Vorteil.

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grundkonzept ideensamm-lung zu Sport und Bewegung im grünzug no

als grundlage für die 2. Expertenrunde hatte der Fachbereich Sport und Freizeit der Stadtverwaltung mannheim ein Kon-zept zu den Sport- und Bewegungsange-boten im grünzug nordost ausgearbeitet. Es war den teilnehmenden bereits als an-lage zur Einladung im Vorfeld des work-shops zusammen mit einer umfangreichen ideensammlung zugegangen. uwe Kalis-ke, der Leiter des Fachbereichs Sport und Freizeit der Stadt mannheim, stellte zu Be-ginn des workshops das Konzept kurz vor.

Die integration von Einrichtungen und angeboten für Sport, Bewegung und ge-sundheit in die parkfolge des grünzugs nordost stellt ein wichtiges ziel sowohl bei der gestaltung des Buga-geländes als auch bei der nutzung der anderen parks im grünzug dar. ziel ist dabei, für alle alters- und zielgruppen adäquate Sportmöglichkeiten bereit zu stellen.

Das grundkonzept greift die Empfehlun-gen der ersten Expertenrunde auf, for-muliert für jeden park Leitideen und un-terbreitet Vorschläge zur Konzeption und Bespielung der verschiedenen Bereiche. grundsätzlich wird dabei – wie bereits in der 1. Expertenrunde – der Sportbegriff sehr offen gesehen: Das heißt, es werden alle Formen von Bewegung in die Be-trachtung mit einbezogen.

ausgangspunkt des Konzeptes war eine Exkursion der Verwaltung, bei der die einzelnen parkbereiche auf ihre Eignung für Sport- und Bewegungsangebote in augenschein genommen wurden. Dabei zeigte sich, dass nicht alle parks gleicher-maßen für eine sportliche ausrichtung geeignet sind. Daher sieht das Konzept für manche Bereiche, wie den gartenpark oder den Feldpark, keine oder nur wenige angebote für Bewegung und Sport vor.

Der vereinsorganisierte Sport soll wei-terhin auf den „Sportpark“, in Käfertal-Süd und den Bereich der Vogelstangseen konzentriert bleiben, während für das immer stärker werdende Segment des vereinsungebundenen Sports neue, offen zugängliche, gut erreichbare und attrak-tive Sport- und Bewegungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Schranken des Buga-geländes geschaffen werden sollen. „Sportpark“ und „parksport“ sol-len dabei eine organische Verbindung eingehen: zwar setzen die verschiedenen parks unterschiedliche Schwerpunkte für die nutzung durch die unterschiedlichen Sportlergruppen. Dennoch trägt die Kon-zeption der Verbindung von organisiertem und nicht-organisiertem Sport rechnung, indem versucht wird, durch örtliche nähe und evtl. angebote oder patenschaften der Vereine interesse für den Vereinssport zu wecken und die Bevölkerung an diese Form der Sportausübung heranzuführen.

3. grundlagen für die 2. Expertenrunde

rechts: aus ideensammlung Sport und Bewegung für die Bundesgartenschau 2023

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in das Konzept würde sich auch das „alla hopp!“ projekt einfügen. Die Bewerbung um einen der von der Dietmar Hopp Stif-tung gespendeten 16 Bewegungs- und Begegnungsanlagen wurde letztes Jahr abgegeben. Die Entscheidung, welche gemeinden das glück haben, wird in den nächsten wochen erwartet.

in einer Bildergalerie zeigte der FB Sport und Freizeit eine Sammlung von Beispie-len interessanter, außergewöhnlicher und innovativer Bewegungs-, Sport- und Spielangebote sowie eine reihe von vor-bildlichen Spiel- und Sportparklösungen. Diese ideensammlung sollte anregungen geben und als informationsgrundlage dienen ohne bereits festzulegen, welches angebot den einzelnen parks im grünzug nordost zugeordnet werden könnte.

zwischenbericht aus den planungsgruppen

Die Konzeption des grünzugs nordost und die Vorbereitungen zur Buga 2023 sind in mannheim in ein umfassendes partizipationsverfahren eingebettet. Vier offene Bürgerplanungsgruppen zur Buga 2023 beschäftigten sich mit der umge-staltung des mannheimer ostens vom neckarplatt über die Feudenheimer au und die Spinelli-Kaserne bis zu den Freiflä-chen zwischen Käfertal, Feudenheim und Vogelstang. Die gruppen sind nach dem „trialogischen“ prinzip zusammengesetzt: d.h., sie sind mit Vertretern aus politik, Verbänden und der Bürgerschaft besetzt. Vom Herbst 2013 bis Januar 2014 haben sie sich je dreimal getroffen, um Eckpunk-te zur planung zu erarbeiten, die nun der Verwaltung übergeben werden. am 5. mai 2014 sollen in einer gemeinsamen, öffentlichen Sitzung der planungsgruppen im rahmen eines Bürgerforums die Eck-punkte als grundlage für die ausschrei-bung des öffentlichen wettbewerbs über die Flächengestaltung beschlossen und in den gemeinderat als Beschlussvorlage eingebracht werden. Klaus-Jürgen ammer vom Fachbereich Stadtplanung berichtete kurz über den Stand der Diskussionen in den planungsgruppen:

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Die Buga-planungsgruppe neckarsprung hat zum ziel, den leistungsorientierten Sport im Sportpark zu fördern, denn der Standort hat eine herausragende Bedeu-tung für den Leistungssport in mannheim. Der Sportpark zerfällt in zwei teilbereiche, die sich in ihren Entwicklungspotenzialen unterscheiden: Der westlich der ried-bahn gelegene teil pfeifferswörth wird teilweise noch gewerblich genutzt. Die Betriebe genießen zwar Bestandsschutz, doch langfristig wird eine nutzung der Flächen für Sport angestrebt. Damit ließe sich auch das ausbreitungspotenzial für die Sportstätten erhöhen. Fehlende aus-baumöglichkeiten und eine mangelnde Durchlässigkeit kennzeichnen auch den östlichen teilbereich „neckarplatt“. Beide teilbereiche besitzen besondere potenzia-le durch die Lage am neckar, die bisher nicht ausreichend genutzt werden. als verbesserungsbedürftig wird die Verkehrs-infrastruktur insbesondere im Hinblick auf den ruhenden Verkehr angesehen. zu-dem sollten sich die Vereinsgelände stär-ker öffnen.

Die Buga-planungsgruppe Freiland stellt trotz der teilweise dichten infrastruktur den Landschaftsbezug dieses grünzug-bereiches in den mittelpunkt. Hier sollen generationsübergreifende, integrative Sport- und Bewegungsangebote geschaf-fen werden. So sollten vor allem von Ju-gendlichen ausgeübte trendsportarten nicht in gesonderten anlagen konzent-riert, sondern in „klassische“ angebote im gesamten gebiet integriert werden:

Beispielsweise könnten entlang eines „klassischen“ rad-/gehweges Stationen oder anlagen für Skateboard- oder inli-neskatetricks installiert werden. neben Sport und Bewegung sollen jedoch auch ruhe und Stille oder der aspekt „Lernen“ in diesem Bereich thematisiert werden. Die planungsgruppe beschäftigte sich zu-dem mit der Frage, ob und welche zwi-schennutzungen bis zur Bundesgarten-schau auf dem gelände möglich sind.

Das Klimagutachten spielt eine wichtige rolle bei der ausarbeitung der Eckpunkte und der grundkonzeption des grünzugs nordost. So fordert die planungsgruppe Freiland, dass Spiel- und Sportanlagen der klimatischen Bedeutung des grünzugs als Frischluftschneise für die innenstadt durch eine naturnahe gestaltung und natur-nahe materialien rechnung tragen. Für notwendige infrastruktur, wie umkleiden, Duschen u.ä., sollten vorhandene gebäu-de genutzt werden, die nicht innerhalb des grünzugs liegen. Für die planungs-gruppe Spinelli Barracks war die wichtige Klimafunktion des grünzugs ein grund, sich trotz der grundsätzlichen Eignung der imposanten und einzigartigen u-Halle für Kultur und Sport gegen den Erhalt dieser Halle auszusprechen.

Die Buga planungsgruppe Feudenheimer au hat sich nicht mit Sport- und Bewe-gungsangeboten beschäftigt und auch bei der planungsgruppe Spinelli Barracks stand dieses thema nicht im mittelpunkt.

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16 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

in den anschließenden Diskussionsrunden beschäftigten sich die teilnehmenden mit den aussagen des Fachbereich-Konzeptes zu den einzelnen Freiräumen der parkfol-ge, den Leitideen und konkreten Vorstel-lungen zur Einbettung von Sport- und Be-wegungsangeboten.

als Leitfaden dienten folgende Fragen für die Diskussion der einzelnen Freiräume:

• passt die Leitidee? wie kann man die Leitidee als Leitmotiv für den park for-mulieren?

• wie lässt sich die Leitidee mit Leben füllen? welche Sport- und Bewe-gungsangebote eigenen sich dafür?

• welche mengen- und Flächenbedarfe ergeben sich daraus?

• was sollte bei der planung unbedingt beachtet werden?

• Ergeben sich aus ihrer Sicht Hemmnis-se oder Konflikte?

in einer gemeinsamen Schlussrunde wurden nochmals in der gesamtschau die grundzüge einer ausgestaltung des grünzugs no als Sport- und Bewegungs-raum diskutiert:

• wird die parkfolge mit ihren Leitideen der Vision eines regional bedeutsamen grünzugs nordost gerecht?

• tragen die Leitideen für die parkanla-gen in ihrer gesamtwirkung zur profi-lierung des grünzugs als herausragen-des Sport- und Bewegungsangebot in der Stadt mannheim bei?

• werden die landschaftlichen möglich-keitsräume für Sport und Bewegung weiterentwickelt und offene räume geschaffen?

• Bietet die parkfolge räume für unter-schiedliche nutzungen und interkul-turelle Begegnungen? werden der demografische wandel und Verände-rungen in der Sportnachfrage sowie interkulturelle Bedarfe berücksichtigt?

in der abschließenden Diskussion konnten die Ergebnisse zu Leitlinien für Sport- und Bewegungsangebote im grünzug no ver-dichtet werden. mit ihrem übergeordne-ten Charakter setzen sie den rahmen für die ausgestaltung der parks und die um-setzung der Leitideen.

neben Sport und Bewegung dürfen die aspekt ruhe und Stille nicht unbeachtet bleiben. Das Freiraumangebot sollte zu-dem auch einen Beitrag zum lebenslan-gen Lernen leisten. Darüber hinaus ist die Klimafunktion des grünzugs nordost zur Belüftung der innenstadt von großer Be-deutung. Sie sollte bei der gestaltung und ausformung von anlagen und infrastruk-turen immer Beachtung finden.

4. Ergebnisse der 2. Expertenrunde: Leitlinien

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17Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

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18 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

1. grünzug und parkfolge als Bewegungsräume gestalten

Ein netz attraktiver wege verbindet die parks untereinander und mit den angrenzenden Stadtquartieren. Es bietet raum für die unterschiedlichsten Bewegungsarten wie Lau-fen, radfahren, Skaten u.ä. und ermöglicht eine aneignung der räume durch Bewe-gung. Das wegenetz durchbricht Barrieren und Blockaden, erhöht die Durchlässigkeit und hilft, die innere Struktur der areale neu zu ordnen. neue landschaftsarchitektoni-sche antworten ermöglichen ein Erleben des raums mit allen Sinnen.

2. Die räumliche Kohärenz in der Vielfalt fördern

Die Freiflächen des grünzugs no zeigen eine sehr unterschiedliche gestaltung und vielfältige potenziale, aus denen sich allerdings nicht zwangsläufig ein ganzes ergibt. Einzelne Bereiche stellen heute eher Barrieren dar. zwar soll die Spezifik der Freiräume erhalten bleiben, aber dennoch eine räumliche Kohärenz in der parkfolge erreicht und ablesbar werden.

3. Jedem park sein eigenes profil geben

Die parks sollen sich durch ein jeweils spezifisches profil auszeichnen, das in den Leitide-en einprägsam zum ausdruck kommt und vor ort erfahrbar und erlebbar ist.

4. Hot Spots schaffen orientierung und anziehungspunkte

Hot Spots bieten den Besuchern herausragende attraktionen, die in der Stadt mann-heim und der region alleinstellungsmerkmale besitzen. als anziehungspunkte tragen sie zur Strukturierung des grünzugs bei und bilden Knotenpunkte innerhalb der Frei-raumfolge. Für das Sport-, Spiel und Bewegungsangebot stellen u.a. der Kinder- und Jugendpark im panoramapark und die u-Halle der Spirelli-Barracks solche besondere orte dar.

5. Sport- und Bewegungsangebote fördern integration und schaffen mehrwert:

Spezifische Sport- und Bewegungsangebote für verschiedene nutzergruppen aus un-terschiedlichen generationen, Kulturen und Lebensbereichen werden in ein gesamt-konzept integriert. Sie ermöglichen Begegnungen und austausch. Sie generieren einen mehrwert für die Funktionalität der parkfolge.

Leitlinien

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19Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

6. Experimente wagen, neue ideen fördern

neue ideen und experimentelle ansätze sind notwendig, um eine nachhaltige attrakti-vität zu gewährleisten. neue Konzepte können die wahrnehmung und das Erleben von Landschaft verändern.

7. nah an den menschen – Freiräume für die menschen

Das Konzept des grünzugs nordost muss sich an den Bedürfnissen der menschen ori-entieren, die die anlagen und angebote später nutzen sollen und werden. gestaltung und angebote müssen sich den Veränderungen in der gesellschafts- und altersstruktur anpassen, gleichzeitig jedoch auch die mannheimer Sporttraditionen berücksichtigen.

8. Beteiligen – partner suchen – nachbarschaften einbeziehen

nur mit Beteiligung lokaler akteure und Vereine können nachhaltige nutzungskonzep-te entwickelt werden. Eine Öffnung heute weitgehend „geschlossener“ Bereiche ist nur möglich, wenn sich die ansässigen Vereine gegenüber neuen Konzepten und nutzungs-formen öffnen. mit der anbindung städtischer Quartiere werden nachbarschaften aktiv in die gestaltung und ausrichtung der parks einbezogen.

9. Leuchtturmprojekte definieren

Leuchtturmprojekte zeigen innovative ansätze im umgang mit bestehenden, mögli-cherweise hemmenden Strukturen auf, entwickeln neue ideen zur aneignung von Landschaftsräumen und zur gestaltung von Bewegungsnetzen. Sie sollten direkt „star-ten“ und nach der Buga 2023 eine nachhaltige Fortsetzung finden. mögliche Leucht-turmprojekte könnten dabei sein:

• Sportpark: Hier können sich die traditionellen Strukturen für eine neuorientierung öffnen.

• Spinelli-Freiland: Hier lässt sich das Leitbild der „Landschaft in Bewegung“ beson-ders gut umsetzen.

• Bewegungsnetz(e): innovative wegenetze verbinden die verschiedenen, in die parks integrierten attraktionen.

• panoramapark: Er macht den einzigartigen geländesprung des alten neckargesta-des erlebbar und könnte mit einem Hot Spot des Kinder- und Jugendbereichs eine besondere attraktion bieten.

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20 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

5. Ergebnisse der 2. Expertenrunde: Die parkflächen

Bei der vertiefenden Betrachtung der ein-zelnen parkflächen kamen die Experten zu dem Schluss, dass die von der Verwal-tung erarbeitete grundkonzeption einen guten ausgangspunkt für die weiteren planungen zum grünzug nordost dar-stellen. Viele aspekte waren unstrittig bzw. wurden nochmals betont. in den Diskussionen konnte diese grundlage um konkrete Hinweise zu den Leitideen und zur ausgestaltung der parkfolge ergänzt werden. in den nachfolgenden Kapiteln werden zunächst die auszüge aus dem

Konzept des Fachbereichs zu den jeweili-gen parkflächen zitiert und anschließend die wesentlichen aspekte der Diskussion zusammengefasst. Die Ergebniswände sind auf den Seiten 30-35 dokumentiert.

Es wurde an 4 tischen gearbeitet:

1. Luisenpark, inselpark und Sportpark

2. gartenpark, Feldpark und panorama-park

3. Buga-gelände (Spinelli-Barracks-park)

4. Bürgerpark, Spinelli-Freiland-park und Vogelstangseen

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22 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

über den Luisenpark, inselpark und Sport-park erfolgt die anbindung des grünzugs nordost an die innenstadt von mannheim. aufgrund der aktuellen Situation besteht hier die gefahr einer „Sollbruchstelle“ zwischen Freiraum und Stadt. Deshalb sind die Vernetzung der parks und ein möglicher weiterer Brückenschlag über den neckar wichtige Fragestellungen. Die Verbindung der parks könnte über ein netzartiges Laufwegesystem oder über eine zentrale achse erfolgen.

Luisenpark

Der Erhalt des Luisenparks steht außer Frage. uneinigkeit besteht darüber, ob er in seiner jetzigen Form veraltet und daher „überarbeitungsbedürftig“ oder gera-de wegen seiner tradierten ausstattung sehr beliebt ist. Die Vorschläge reichten von einer neuen Eingangsgestaltung über ein „up date“, von Verkleinern bis zu ei-ner Erweiterung. Einigkeit bestand darin, den park zum neckar hin zu öffnen. Dazu

gehört die Einbeziehung der neckarufer, angebote für wassersport und eine an-sprechende ufergestaltung, die die Er-fahrbarkeit und Erlebbarkeit der necka-rufer auch auf der gegenüberliegenden maulbeerinsel erhöht. Ein besonderes Hemmnis stellt dabei die bestehende tras-se der oEg dar, die den direkten zugang zum neckar behindert und als starke Bar-riere wirkt. Diskutiert wurde auch darüber, ob die östlich angrenzenden Sportflächen verlegt werden sollten. Dies erfordert je-doch eine entsprechende Kompensation an anderer Stelle, was nicht sehr realis-tisch ist.

inselpark

„insel der ruhe“ sollte das Leitmotiv für den inselpark sein. Eine zonierung der maulbeerinsel kann einerseits den natur-schutz in den Vordergrund stellen und an-dererseits einen teil der insel für eine vor-sichtige nutzung ohne bauliche Eingriffe öffnen.

5.1 Luisenpark, inselpark und Sportpark

ausgangspunkt: Konzept des FB Sport und Freizeit

Luisenpark. Leitidee: Der Luisenpark wird in seinen bisherigen Funktionen erhalten.

Für den Luisenpark wird kein weiterer Bedarf für Sport und Bewegung über die bestehenden nutzungsmöglichkeiten hinaus gesehen. an den Sportflächen rund um das rhein-neckar-Stadion und das Carl-Benz-Stadion soll festgehalten werden. Eine überlegung besteht darin, die drei nicht mehr genutzten tennisplätze am ausgang teehaus für andere nutzungen (z.B. optimierung der Verbindungsmöglichkeit zu den weiteren parks) aufzugeben. in diesem zusammenhang ist auch eine Erweiterung des Luisenparks für ein neues Entree geplant.

inselpark. Leitidee: auf der maulbeerinsel ergänzen Bewegungs- und Entspannungsstatio-nen die bestehenden angebote.

Die maulbeerinsel soll weiterhin der Erholung und dem naturerleben dienen. angedacht ist die Einrichtung von „ruheinseln“ (Blick aufs wasser), bei denen Yoga-Stationen (bildliche Darstellung) beschildert werden. in das naturschutzgebiet soll nicht eingegriffen werden. Es wird zwar heute auch schon durch Jogger, angler etc. genutzt, dennoch soll der Charakter des nSg beibehalten werden und auf keinen Fall eine intensivierung der nutzung erfolgen. Die „ruheinseln sollen im östlichen teil verortet werden. Hier gibt es schon nutzungen wie reiten, minigolf, Laufen oder wassersport.

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zusammenfassung der Diskussion

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23Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

ausgangspunkt: Konzept des FB Sport und Freizeit

Sportpark. Leitidee: im Sportpark konzentriert sich der vereinsgebundene und leistungsori-entierte Sport. ziel ist die aufwertung der infrastruktur und die bessere Vermarktung und Vernetzung des Sportparks.

in Bezug auf den Sportpark stehen der Erhalt und die Verbesserung der Sportstätten des vereins-gebundenen und leistungsorientierten Sports im Vordergrund der Entwicklungsmöglichkeiten. Die bestehenden Vereinsgelände sollten – entgegen der Vorschläge in der machbarkeitsstudie – nicht strukturell für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Die angedachten möglichkeiten für den nicht-vereinsgebundenen Sport sollen dagegen in anderen parks konzentriert werden, wobei allerdings jedem Verein die möglichkeit gegeben werden sollte, offene angebote anzu-bieten oder auf seinem gelände teilbereiche der Öffentlichkeit, z.B. für mitmachaktionen und Events, zur Verfügung zu stellen. Beabsichtigt ist die Verbesserung der parkplatzsituation, z.B. durch die Verlegung der Hundesportvereine in andere park- bzw. Konversionsflächen. zudem wird die gesamte Verkehrsinfrastruktur überprüft und verbessert. insbesondere die Straßen „am neckarkanal“ und „in der anlage“ sollen aufgewertet werden.

Verbessert werden soll die „Durchwegung“ des Sportparks in Form einer zentralen Verbin-dungsachse („radschnellweg“), die sich vom Luisenpark ausgehend in richtung der anderen parks erstreckt, und damit die Vernetzung mit dem übergeordneten Freiraumsystem. Hierfür eignet sich die Schneise zwischen riedbahn und der Straße „neckarplatt“. Evtl. können sich entlang dieser Schneise kleinere, von den Vereinen angebotene Bewegungsstationen/-mög-lichkeiten ansiedeln. Eine sinnvolle Beschilderung, die auf die möglichkeiten der umliegenden Vereine hinweist, soll interesse für die Vereine wecken. im zeitraum der Buga können die Vereine durch (gemeinsame) Veranstaltungen ihr angebot der Bevölkerung bekannt machen.

als Vision ist die ausweitung der vorhandenen beschilderten Laufmöglichkeiten angedacht. in Kooperation der Vereine könnte eine das gesamte gelände erschließende Laufstrecke entstehen.

Sollte innerhalb des Buga-geländes ein Hoch- oder niedrigseilgarten angelegt werden, sollte eine abstimmung mit dem bestehenden Hochseilgarten im Sportpark vorgenommen werden. Denkbar sind dabei sowohl eine Verlegung des gartens oder eine nur temporäre installation im Buga-gelände.

Sportpark

im Sportpark konzentrieren sich die Sportangebote. Heute stehen hier die nicht öffentlichen, vereinsgebundenen anlagen einer steigenden nachfrage nach ungebundenen Sportaktivitäten ge-genüber. Dies erfordert die Entwicklung einer neuen idee von Sportpark, die auch offene räume und angebote beinhaltet und bisherige grenzen überwindet.

Von besonderer Bedeutung für den Sport-park sind eine Verbesserung der Durchläs-sigkeit und die Verknüpfung der einzelnen teilbereiche untereinander. Dabei müssen vor allem für die überwindung der tren-nenden riedbahn ansprechende Lösun-gen gefunden werden. Die Verbesserung der verkehrlichen Erschließung, der park-platzsituation und der Beschilderung sind weitere punkte, die zur aufwertung des Sportparks beitragen könnten. Chancen für neues bietet langfristig die Verlegung der bestehenden gewerbebetriebe.

zusammenfassung der Diskussion

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24 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

ausgangspunkt: Konzept des FB Sport und Freizeit

gartenpark. Leitidee: im gartenpark soll im wesentlichen der status quo erhalten werden.

Der gartenpark bietet wenig potenzial für Bewegungsflächen. Eine möglichkeit besteht in der anlage einer gemeinsam nutzbaren Freifläche, in die auch auf die zielgruppe der garten-betreiber zugeschnittene Bewegungsangebote integriert sind. Die Verortung dieses Bereichs ist stark von der neuen Straßenführung abhängig. Sollte das gelände der Schützengesell-schaft in diesem zusammenhang frei werden, würde sich dort die oben angesprochene Frei-fläche anbieten. Bei Belassung des Vereines am ort sollte entlang des wegesystems dennoch geprüft werden, ob es adäquate Qualifizierungsmaßnahmen der vorhandenen infrastruktur gibt. Das ziel ist die aufwertung der linearen Strecken z.B. durch „Spielmöglichkeiten am rande“ und umgestaltung der außenseite der Schutzwälle.

Für diese parkfolge ist die Durchwegung ein zentrales thema. Es steht in enger wechselwirkung zur städtischen Verkehrs-planung, denn die notwendigen Querun-gen der barrierebildenden und trennenden Verkehrswege in diesen parkbereichen las-sen sich erst mit der Festlegung des neuen Verkehrsnetzes bestimmen.

Bei Spiel- und Bewegungsangeboten im gartenpark aber vor allem auch im panoramapark wird auf die Bedeutung einer generationenübergreifende gestal-tung hingewiesen. So besuchen heute oftmals die großeltern mit ihren Enkel-kindern die Spielplätze. Sie haben an-dere ansprüche an die gestaltung und ausstattung von Spielplätzen. gerade im garten- und Feldpark ist eine anregende und attraktive gestaltung der räume an-zustreben. Es sollten zudem offene Spiel-flächen und angebote ohne besondere infrastrukturen geschaffen werden, um auch möglichkeiten zur individuellen an-eignung zu bieten.

gartenpark

Für den gartenpark wird „die Öffnung“ als Leitmotiv formuliert. Dies bedeutet nicht nur eine bessere Durchwegung des areals sondern auch eine Öffnung der Vereine gegenüber neuen ideen und an-geboten. Die Beibehaltung des Status quo als Leitidee wird deshalb als zu statisch bewertet, auch wenn die Kleingärten als dominierende nutzung durchaus zu er-halten sind. Eine offensive anbindung an die Buga 2023 wird angeregt. Für spezi-fische Bewegungs- und Spielangebote für Kinder und Familien im gartenpark sollte das ideenpotenzial der Kleingartenvereine genutzt werden.

als Hemmnisse werden einerseits die ge-ringe Bereitschaft der Kleingartenvereine, sich zu öffnen, und andererseits die not-wendige Flächeninanspruchnahme für neue wege angesehen. zudem kann sich die Verbindung zwischen gartenpark und Sportpark als nadelöhr erweisen.

5.2 gartenpark, Feldpark und panoramapark

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zusammenfassung der Diskussion

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25Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

Feldpark

Der Feldpark bildet in seiner Funktion als landwirtschaftliche nutzfläche eine über-gangszone zum Buga-gelände und zum panoramapark. Er nimmt damit eine über-geordnete Verbindungsfunktion wahr, bei der das thema Bewegung über interes-sante wege, wie Erlebnis- oder themen-wege, umgesetzt werden könnte. aller-dings sieht das Expertengremium auch die gefahr, dass die landwirtschaftliche nutz-fläche eher als Barriere in der parkfolge wirkt. im übergang zum panoramapark stehen natur- und wassererleben im mit-telpunkt und können mit angeboten zur umweltbildung verknüpft werden. poten-zielle Konflikte mit dem Landschafts- bzw. naturschutzgebiet sollten offensiv ange-gangen und thematisiert werden.

ausgangspunkt: Konzept des FB Sport und Freizeit

Feldpark, panoramapark. Leitidee: innerhalb des Buga-geländes entsteht der attraktivste Spiel- und Bewegungsbereich für Kinder in mannheim nach dem motto „zu Lande, zu was-ser und in der Luft“.

während außerhalb des Buga-geländes für den Feldpark keine weiteren Sport- und Bewe-gungsmöglichkeiten vorgesehen sind und die großflächigen Strukturen erhalten werden sol-len, soll innerhalb des geländes (übergang der Bereiche 06/07 – nähe zu 08) ein attraktives Bewegungsgelände für Kinder eingerichtet werden. Dabei sollen sowohl das potenzial des vorhandenen Höhensprungs als auch die zu schaffenden wasserflächen in die gestaltung einbezogen werden. Für die zielgruppe der kleineren Kinder / Familien soll in das gelände-relief ein „rutschenparadies“ integriert werden, wobei die Böschung durch verschiedene aufstiegsmöglichkeiten erklommen werden kann (evtl. auch integration von kleineren Boul-derblöcken). Für ältere Kinder soll der Erlebnisaspekt im Vordergrund stehen (Seilrutsche über das wasser, piraten auf pontons…) (5.000 – 6.000m²). außerdem sollen angebote für größere gruppen (Schulklassen) vorhanden sein (z.B. analog des Spielbereiches der Kin-derturnstiftung in der wilhelma Stuttgart, Stationen im gelände verteilt mit verschiedenen Bewegungsangeboten). Bei späterer Öffnung des geländes ist eine Verbindung zum Ju-gend- und trendsportbereich angedacht (s.u.). Dezentral ergänzen kleinere Spielbereiche das angebot innerhalb des Buga-geländes.

panoramapark

Der panoramapark besitzt mit den ange-dachten spektakulären Sport-, Spiel- und Bewegungsangeboten das potenzial, sich zu einem Hot Spot im grünzug nordost und der Stadt mannheim zu entwickeln. allein durch die markante topografische Situation weist der ort alleinstellungs-charakter im Stadtgebiet auf. allerdings muss die attraktivität des angebots an Spiel- und Bewegungsinfrastruktur weit über das übliche maß hinausgehen. Vor-geschlagen wird eine Kombination mit kulturellen angeboten in der art von Stra-ßentheater oder artistik. Die Details müs-sen im ideenwettbewerb geklärt werden, wobei die grundsätzliche Konzeption des panoramaparks auch erheblich durch die Verkehrsplanung beeinflusst wird.

zusammenfassung der Diskussion

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26 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

5.3 Buga-gelände (Spinelli-Barracks-park)

ausgangspunkt: Konzept des FB Sport und Freizeit

Spinelli-Baracks-park (innerhalb Buga-gelände). Leitidee: Die Sport- und Bewegungsange-bote innerhalb des Buga-geländes sollen nachhaltig konzipiert werden, so dass sie nach Ende der Buga weiterhin für sportliche nutzungen zur Verfügung stehen.

innerhalb des Buga-geländes sollen für verschiedene zielgruppen Sport- und Bewegungs-möglichkeiten entstehen. angedacht sind hier ein Kleinspielfeld/multifunktionsfeld mit Ban-de (300m²)(ausleihmöglichkeiten für Spielgeräte) und ein Slacklinebereich (mehrere Holz-stämme ca. 1,50 bis 2m hoch in verschiedenen abständen an denen Slacklines gespannt werden können), ein Balance-/gleichgewichtsparcours bzw. geräte für das Kraft- und ge-schicklichkeitstraining (ca. 1.000m²), Boule (1.500m²), minigolf 1.500 bis 3.000m²), Boden-schach, evtl. Hoch- oder niedrigseilgarten (6.000m²). Bei der Verortung dieser Bereiche soll auf eine spätere Vernetzung mit der „Sportmeile“ (s.u.) geachtet werden. alternativ soll geprüft werden, einzelne angebote eher für eine temporäre nutzung zu planen, damit sie anschließend versetzt und in die „parksportangebote“ (s.u.) integriert werden können.

Darüber hinaus ist eine sportliche nachnutzung vorhandener Hallen zu prüfen, wobei hier insbesondere die u-Halle geeignet ist. Diese entspricht dem zunehmenden trend im Sport-stättenbau, für Sportarten und Bewegungsformen, die nicht an die normen von Sportfach-verbänden gebunden sind, überdachte räume zur Verfügung zu stellen. zu denken ist hier an eine Kombination von zwei nutzungsmöglichkeiten: auf der einen Seite könnte ein öf-fentlich zugänglicher Bereich z.B. für trendsportarten entstehen, der die Sportmöglichkei-ten im Spinelli-Freiland-park (vgl. nächstes Kapitel) ergänzt. Hier könnte eine kommerziel-le nutzung in Erwägung gezogen werden, wobei auch die integration eines Jugendtreffs mit Sportbezug eine attraktive möglichkeit für die Stadt mannheim darstellen könnte. auf der anderen Seite ist zu prüfen, ob hier auch eine trainingsstätte für Vereinsangebote (z.B. Kampf- oder tanzsport, Klettern, Fechten o.ä.) entstehen könnte. in diesem zusammenhang sollten perspektivisch gespräche mit potenziellen nutzern geführt werden.

3BUGA

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27Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

Die Buga ist der „motor des grünzugs nordost“; sie wirkt als impulsgeber. Die weitaus größten investitionen gehen in die Entwicklung der Flächen außerhalb der Buga.

Für das Buga-gelände ist eine sequenti-elle planung unabdingbar, da jenseits der kurzzeitigen nutzung durch die Buga das Vor- und nachher bedacht werden muss. So stellt sich die Frage, ob eine tempo-räre nutzung der Flächen im Vorfeld der Buga möglich ist und wie diese aussehen bzw. organisiert werden könnte? in Be-zug auf die übergeordnete wegeplanung für den grünzug nordost muss bedacht werden, wie die wegeführung während der zeit der Buga erfolgt (Endet der weg während der Buga am zaun?). Bei der Konzeption für die Sport- und Bewe-gungsangebote auf dem Buga-gelände sollten potenzielle nachnutzer bereits in der planungsphase involviert werden, um bei einer langfristigen nutzung aspekte wie Kosten und Sicherheit von vorne he-rein mit zu bedenken. Für Einrichtungen, die bereits vor der Buga als Sportstätten genutzt werden, sollten während der Buga ergänzende angebote zur Verfü-gung stehen.

Spiel, Sport und Bewegung werden im Kernbereich der Buga als mittel der raumaneignung aufgefasst. im Buga-Kerngelände ist keine objekthafte Sport-planung vorgesehen. Vielmehr wird das Buga gelände insgesamt als Bewegungs- und Erlebnisraum aufgefasst. Es gilt neue, landschaftsarchitektonische antworten zu finden: wie bewegen wir uns durch den raum bzw. die räume? wie wird eine (neue) ästhetische wahrnehmung des raums in der Bewegung möglich?

Sportangebote werden als eine möglich-keit angesehen, jüngere Besucher anzu-locken. Hierbei ist es wichtig, kurzweilige und niederschwellige angebote zu entwi-ckeln. auch offene angebote, die eige-nen raum für gestaltung und aneignung schaffen, tragen zur attraktivität bei.

Die Einbindung von Vereinen und Bevöl-kerung in die planungen für das Buga-gelände, aber auch in die Buga-pro-gramme sollten ein zentrales anliegen sein. So können lokale Bedarfe besser berücksichtigt und damit eine stärkere nachhaltigkeit erzielt werden. Sportverei-nen sollte eine Freifläche und/oder Bühne zur präsentation ihrer aktivitäten zur Ver-fügung stehen.

zusammenfassung der Diskussion

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28 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

5.4 Bürgerpark, Spinelli-Freiland-park und Vogelstangseen

ausgangspunkt: Konzept des FB Sport und Freizeit

Bürgerpark, Spinelli-Freiland-park (außerhalb des Buga-geländes). Leitidee: in diesem Be-reich werden die offen zugänglichen Sportmöglichkeiten für den Breiten- und Freizeitsport in Form einer „Freizeitsportmeile“ konzentriert, wobei ein Schwerpunkt in einem trendsport- und Jugendbereich besteht.

in diesem Bereich wird dem wandel des Sportverhaltens der Bevölkerung, das zu einem groß-teil selbst organisiert auf offen zugänglichen Flächen stattfindet, rechnung getragen. in anleh-nung an moderne „parksport“-Konzepte (infrastrukturelle Einrichtungen und Sportangebote in öffentlichen grünflächen) sollen hier die frei zugänglichen Sportmöglichkeiten konzentriert werden, wobei die räumliche nähe und die gute Verbindung der einzelnen Bereiche eine in-tensive nutzung garantieren sollen. Die geplante Freizeitsportmeile verbindet die städtische Sportanlage Käfertal-Süd – die Sportanlagen Käfertal-Süd und tV Käfertal sollen am jetzigen Standort bleiben – mit der bestehenden Skateanlage im Bürgerpark und setzt sich in richtung Vogelstangseen mit großflächigen Spiel- und Sportwiesen fort.

Das oben genannte städtische Sportgelände dient als ausgangspunkt für die vielfältigen nutzungsmöglichkeiten. Hier sind offen zugängliche umkleideräume und toiletten, evtl. auch Duschmöglichkeiten vorgesehen. Eine Öffnung des gesamten Sportgeländes, die auch eine nutzung der Leichtathletikanlage ermöglichen würde, soll geprüft werden.

Einen ersten Schwerpunkt stellen attraktive, für Sport und Bewegung nutzbare wegesyste-me dar, die auch zur Verbindung der einzelnen Bereiche dienen. angedacht sind hier neben ausgeschilderten rad- und Laufwegen eine beleuchtete Finnenlaufbahn sowie eine inliner-rundstrecke, die entweder separat ausgewiesen werden oder durch eine attraktivierung der bestehenden wege (evtl. trennung der wege für die verschiedenen Fortbewegungsmittel) entstehen soll. an diese wege werden verschiedene Bewegungsinseln für bestimmte ziel-gruppen angegliedert (z.B. öffentlicher Bouleplatz, mehrgenerationenspielplatz – vgl. die Beschreibungen bei Kapitel 5 und 6 – Bereiche innerhalb des Buga-geländes werden ent-weder versetzt oder durch die wegeführung der „Sportmeile“ einbezogen).

Den zweiten Schwerpunkt innerhalb dieses „parksport-angebots“ bildet ein kompaktes Ju-gend- und trendsportareal, das durch eine Vergrößerung und attraktivierung des bestehen-den trendsportbereichs entstehen soll. mögliche Bestandteile dieses areals bilden der mit Flutlicht ausgestattete Skaterbereich, die wiederinstandsetzung der naturnahen BmX-Bahn, Bereiche für parkour, eine in die vorhandenen Hügel eingegliederte Boulderwand, Sitzberei-che, ein amphitheater, ein öffentlicher outdoor-Fitnessbereich mit geräten sowie Spielfelder für Streetball, Beachvolleyball und inlinehockey mit Bande. Falls möglich, soll dieses gebiet mit dem Kinder-und Erlebnisbereich (vgl. Kapitel 5) in Form einer altersachse verknüpft wer-den (die einzelnen Felder sind zwischen 300 und 600m² groß).

in richtung Vogelstangseen (Verbindungsachse zu den dortigen Vereinssportstätten) schlie-ßen sich innerhalb des Bürgerparks großzügige offen zugängliche Spielwiesen und Flächen an (2-3ha zusammenhängender Bereich). großspielfelder mit toren für Fußball und z.B. Fris-bee, grillwiese oder (evtl. kommerziell betriebene) angebote wie Cross golf oder Disc golf stellen für den Freizeitsport attraktive angebote dar.

Vogelstangseen

Die bestehenden Sportanlagen sollen in diesem Bereich durch den Bau einer generations-übergreifenden Bewegungs- und Begegnungsanlage (unterstützt und finanziert durch die Hopp-Stiftung) ergänzt werden. Die Bewerbung für dieses angebot ist bereits bei der Stif-tung gestellt. weitere Sportangebote bieten die Vereine Spvgg 1910 wallstadt, SSV Vogel-stang, tennisgemeinschaft Vogelstang und reiterverein Vogelstang-wallstadt.

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29Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

Die Leitidee einer „Freizeitsportmeile“ wird kritisch hinterfragt. Statt einer achse sollte vielmehr ein netz, in dem strategi-sche orte (netzknoten) definiert werden, dem Konzept zugrunde gelegt werden. Es kann als aktives Bewegungsnetz für die aneignung des Freiraums genutzt wer-den. grundlage bildet ein wegesystem, das die unterschiedlichsten Bewegungsar-ten integriert und gleichzeitig die Durch-wegung der parkfolge sicherstellt.

Die Freiräume werden als „Freie räume“ aufgefasst. Sie ermöglichen eine sport-liche nutzung ohne Vorgaben durch bauliche Einrichtungen. Lediglich durch gestaltung und modellierung werden spezifische Flächen für vielfältige nut-zungen geschaffen. Hier können neue Formen des Vereinssports im Freiraum ausprobiert werden und sich offen zu-gängliche Spiel-, Sport- und Bewegungs-möglichkeiten entfalten.

Das Bewegungsnetz bietet eine mischung aus zentralen und dezentralen Sport- und Bewegungsangeboten. Eine einfache überdachung einzelner Bereiche kann das nutzungsspektrum erweitern.

Die u-Halle sollte erhalten bleiben: Die-se in ihren ausmaßen außergewöhnliche gebäudehülle bietet einen witterungsun-abhängigen innenraum für ein vielfältiges, offenes, anpassungsfähiges Sport- und Bewegungsangebot, das sowohl vereins-gebunden als auch selbst organisiert sein kann. Sie kann sich damit zu einem Hot Spot entwickeln und das angebot in den Freiräumen sinnvoll ergänzen. Diese Emp-fehlung steht jedoch im gegensatz zum Beschluss der Buga-planungsgruppe Spi-nelli, die aus klimatischen gründen den abriss der Halle befürwortet.

wichtig ist es, Kooperationspartner zu finden, um eine nachhaltige nutzbarkeit von anlagen und infrastrukturen zu ge-währleisten. Hier sollte der organisierte Sport, beispielsweise die Vereine aus den angrenzenden Stadtteilen, die vielfach die Sportanlagen im Bereich der Vogelstang-seen nutzen, einbezogen werden. Dabei gilt es, den Schutz des Freiraums zu „re-geln“. So sollte der Charakter des grün-zugs nicht durch Flutlicht oder Einzäunun-gen beeinträchtigt werden

zusammenfassung der Diskussion

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30 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

Die Ergebniswände im überblick

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31Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

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33Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

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35Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

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36 Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

teilnehmende an der Expertenrunde am 17. april 2013

Klaus-Jürgen ammer (Dezernat iV)

marcus Becker (Fachbereich Sport und Freizeit)

Bernhard Drews (vhw – Bundesverband für wohnen und Stadtentwicklung, Berlin)

Klaus Elliger (Fachbereich Stadtplanung)

matthias Fischer (Fachbereich Sport und Freizeit)

andrea Hartz (agl, Saarbrücken; moderation)

Dr. Konrad Hummel (Konversionsbüro)

uwe Kaliske (Fachbereich Sport und Freizeit)

prof. Dr. robin Kähler (ehem. Sportinstitute der uni Kiel und der uni mannheim)

andreas Klages (DoSB)

matthias Krebs (Strategische Steuerung)

Eva Lichtenberger (agl, Saarbrücken; moderation)

Susanne metz (Fachbereich Stadtplanung)

prof. Klaus overmeyer (Bu wuppertal, urban Catalyst Studio, Berlin)

Bürgermeister Lothar Quast (Dezernat iV)

regina reich (Dezernat iV)

Bodo rose (Fachbereich Stadtplanung)

rebekka Schmitt (Fachbereich Sport und Freizeit)

Bernhard Schwarz (sinai Freiraumplanung, Berlin)

Christian Siegel (DoSB)

Jens weisener (Fachbereich Stadtplanung)

Dr. Jörg wetterich (institut für kooperative planung und Sportentwicklung, Stuttgart)

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37Sport- und Bewegungsangebote im Grünzug Nordost, Mannheim | Expertenrunde am 16. Januar 2014

teilnehmende an der Expertenrunde am 16. Januar 2014

Klaus ammer (Dezernat iV)

Christopher Barron (Fachbereich Stadtplanung)

marcus Becker (Fachbereich Sport und Freizeit)

Christine Biehal (Fachbereich Sport und Freizeit)

Klaus Elliger (Fachbereich Stadtplanung)

matthias Fischer (Fachbereich Sport und Freizeit)

ilse gerling (zukunftslotsin Sport)

andrea Hartz (agl, Saarbrücken; moderation)

michael Himmelsbach (mannheimer Liste)

Dr. Konrad Hummel (Konversionsbüro)

Jan Erik Jonescheit (stellv. Vorsitzender Sportkreis mannheim, planungsgruppe Freiland Spinelli)

prof. Dr. robin Kähler (Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft, Kommission Sport und raum)

uwe Kaliske (Fachbereich Sport und Freizeit)

ingo Kirrinnis (Fachbereich Sport und Freizeit)

matthias Krebs (Strategische Steuerung)

Jochen meißner (interessengemeinschaft Sportpark neckarplatt-pfeifferswörth, planungsgruppe neckarsprung)

prof. Klaus overmeyer (urban Catalyst studion Berlin)

Bürgermeister Lothar Quast (Dezernat iV)

regina reich (Dezernat iV)

andrea Safferling (sportpol. Sprecherin SpD-Fraktion)

Christine Schaal-Lehr (agl, Saarbrücken; moderation)

michael Scheidel (Vorsitzender Sportkreis mannheim)

Bernhard Schwarz (Büro sinai Berlin)

gerald Schwemmle (Fachbereich Stadtplanung)

Christian Siegel (Deutscher olympischer Sportbund)

Dr. Jörg wetterich (institut für Kooperative planung und Sportentwicklung Stuttgart)

Dr. Elke wormer (FDp-Fraktion)

Page 38: Sport- unD BEwEgungSangEBotE im grünzug norDoSt€¦ · Sport und Bewegung weiterentwickelt wird. rendsportarten (urban sports) hat - ben eine Verbindungsfunktion, wirken integrativ