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Club-Service Stuttgarter Schützengilde Armbrustschütze Louis Fürst wurde deutscher Vizemeister in der Herrenklas- se. In der Herrenklasse 2 (ebenfalls Zehn-Meter-Distanz) holte sein Vater Gebhard Fürst Bronze. In der Teamwer- tung reichte es zusammen mit Oliver Maier zu Platz vier für die Stuttgarter. Das Trio holte auch den Titel in der Teamwertung (30-m-Distanz). Im Arm- brust-Einzel (30 m) konnte sich Gebhard Fürst Gold sichern vor Sohn Louis. Stuttgart Cricket Verein Der Stuttgart Cricket Verein, der die Saison in der Südwest-Bundesliga auf Platz zwei beendet hat, veranstaltet an diesem Samstag (8 Uhr) im Esslinger Eberhard-Bauer-Stadion ein Tapeball- Turnier. Zwölf Teams treten an. Tape- ball-Cricket ist eine Art Freizeitvariante des Sports. Statt mit Lederbällen wird mit Tennisbällen gespielt, die mit Klebe- band verstärkt sind. MTV Stuttgart An diesem Sonntag findet der 1. MTV- Spendenlauf „Kräherwald bewegt sich“ in Stuttgart-West statt. Beginn ist um 10 Uhr. Mehr Infos: www.mtvspenden- lauf2017.wordpress.com. Ebenfalls am Sonntag geht der 11. Stuttgarter Lebens- lauf in Stuttgart-Ost über die Bühne. Beginn und Start des Fünf- und Zehn- Kilometer-Laufs ist um 11 Uhr. Info: www.stuttgarter-lebenslauf.de. Albershausen Crusaders Die American Footballer haben den Klassenverbleib in der GFL 2 geschafft. Möglich machte dies ein hochspannendes 65:64 gegen die Wiesbaden Phantoms. Service Jürgen Frey Sport-vor-Ort-Redaktion Hinweise, Anregungen, Kritik bitte an folgende E-Mail: [email protected] Hintergrund ¡ Seit sechs Jahren gibt es beim SV Hoffeld die Abteilung Bogenschießen. Diese hat mitt- lerweile 150 Mitglieder, davon 45 Kinder und Jugendliche. ¡ Beim SV Hoffeld wird instinktiv geschossen, das heißt, der Pfeil wird mittels eines Lang- oder Recurvebogens alleine durch das Kör- pergefühl und die Erfahrung des Schützen ins Ziel gebracht. Zieltechnik und techni- sche Unterstützung wie zum Beispiel ein Visier oder Stabilisatoren werden beim instinktiven oder auch traditionellen Bogen- schießen nicht verwendet. ¡ Geschossen wird auf dem vereinseigenen Gelände am Waldrand hinter den Vereinsan- lagen des SV Hoffeld (Bopseräcker 2, 70597 Stuttgart) nicht auf Zielscheiben, sondern auf 3-D-Figuren. Ein Hochstand und beweg- liche Ziele sorgen für Abwechslung. Da in den Stuttgarter Wäldern kein 3-D-Parcours genehmigt wird, fährt die Abteilung an vielen Wochenende zu Strecken in der Um- gebung. Dort streifen sie mit Pfeil und Bo- gen durch die Wälder, um auf lebensechte Tiernachbildungen zu schießen. Lebendige Tiere kommen dabei nicht zu Schaden. ¡ Der Trainingsbetrieb für Mitglieder läuft das ganze Jahr über. Im Sommer und Winter unter freiem Himmel, im Winter zusätzlich in der Halle. Interessierte können das intui- tive Bogenschießen bei einem Probetrai- ning selbst ausprobieren. Die Kontaktauf- nahme erfolgt über ein Formular auf der Homepage www.bogenjaeger-stuttgart.info im Internet. (kla) Instinktives Bogenschießen Noah (9 Jahre alt/li.) und Samuel (10) spielen sehr gerne Bogenschach: Sie genießen es, bei der ungewöhnlichen Kombination aus Denksport und Bogenschießen mit von der Partie zu sein. Foto: Klassen STUTTGART. Es gibt Menschen, die behaup- ten, die besten Ideen entstünden am Stamm- tisch. Nun mag in der Realität dort auch die eine oder andere Schnapsidee ihren Ur- sprung gehabt haben. Aber manchmal ent- steht aus einem Einfall in lockerer Runde tatsächlich etwas richtig Gutes. So wie bei den Bogenschützen vom SV Hoffeld. „Wir haben herumgeblödelt“, erinnert sich Ale- xander Bachor. Schon seit Langem hatten er und seine Vereinskollegen überlegt, mit welcher Turnierform man möglichst viele Bogenschützen auf die recht kleine Anlage auf der Hohen Eiche locken könnte. Da ein 3-D-Parcours im Wald, wo üblicherweise die Turniere der traditionellen Bogenschützen stattfinden, in Stuttgart nicht genehmigt wird, musste eine Alternative her. Nun waren an jenem Abend im Vereins- heim auch einige Schachspieler mit am Tisch – und die Idee lag demnach nahe: Schach und Bogenschießen, also Bogenschach, das wäre doch was. Bachor hat sich daraufhin mit der Umsetzung beschäftigt, Regeln entwickelt, Zubehör gebastelt – und vier Monate später spielten die Hoffelder Bogenschützen ihre ersten Probepartien. Zum ersten offiziellen Turnier kamen dann 30 Sportler. Viele Ver- einsmitglieder, aber auch Teilnehmer aus dem Schwarzwald und sogar aus der Schweiz hatten sich angemeldet. Die Spielidee ist simpel. Als Zielscheibe dient ein 60 mal 60 Zentimeter großes Schachbrett, das in fünf Meter Entfernung aufgehängt wird. Auf einem Tisch steht dazu ein echtes Schachbrett mit Spielfiguren. Der Spieler mit den weißen Figuren beginnt und schießt auf das aufgehängte Spielfeld. Trifft er ein Feld, auf dem auf dem realen Feld eine Figur steht, wird diese entfernt. Egal ob es die eigene oder die des Gegners ist. Danach hat der Spieler noch einen regulären Schachzug auf dem Brett. Das Spiel endet, wenn ein König getroffen wurde oder 15 Spielrunden beendet sind. Für jede Spielfigur, mit Ausnahme des Königs, gibt es Punkte. Es bringt also nichts, den König so früh wie möglich abzuschie- ßen, sondern erst dann, wenn man sicher- gehen kann, dass man vom Gegner nicht mehr überholt wird. Gewonnen hat am Ende der Spieler mit den meisten Zählern. „Die Regeln sind so einfach, dass auch Schach- anfänger gut mitspielen können. Außerdem liegt der Schwerpunkt im Treffen“, sagt Wolf-Martin Riedel vom SV Hoffeld, der beim ersten Turnier Achter wurde. Der Reiz liege in der Kombination aus der präzise durchzuführenden körperlichen Tätigkeit beim Schuss auf die Zielscheibe und den wohlüberlegten Gedankenblitzen beim Zie- hen auf dem Schachfeld. „Das ist eine enor- me mentale Anspannung. Am Ende haben diejenigen mit den besten Nerven gewon- nen“, sagt Wolf-Martin Riedel. Die jüngsten Teilnehmer waren Noah Sil- vera (9) und Samuel Clarenbach (10). Beide sind sowohl begeisterte Schachspieler als auch Bogenschützen. „Mein Opa ist Kapitän der Senioren-Schachmannschaft“, sagt Noah stolz, Samuel ist bereits selbst Mit- glied im Schachclub. „Es ist toll, wenn man sich im Denksport und Bogenschießen gleichzeitig austoben kann“, findet er. Ganz einfach ist Bogenschach aber nicht, auch nicht für geübte Schützen. „Die Felder sind viel kleiner als das, auf was wir sonst schießen“, erklärt Noah. Normalerweise sind 3-D-Figuren die Ziele der traditionel- len Bogenschützen. Lebensgroße Hasen, Füchse, Rehe oder auch mal Bären aus Poly- urethan-Schaum müssen getroffen werden. Und die sind deutlich größer als die 7,5 mal 7,5 Zentimeter kleinen Schachbrettfelder. Dafür ist man allerdings beim Bogenschach deutlich näher dran, fünf bis zehn Meter Ab- stand haben die Bogenschach-Erfinder ins Reglement geschrieben, normalerweise ste- hen die Ziele fünf- bis zehnmal so weit weg. „Das macht es allerdings nicht einfacher, weil man so einen kurzen Abstand einfach nicht gewohnt ist. Es ist außerdem schwieri- ger, sich jedes Mal ein neues Ziel auszusu- chen“, erklärt Bachor. In der Regel geht der Schuss beim traditionellen Schießen ja bes- tenfalls in die Mitte. Auch Noah und Samuel hatten am Anfang Probleme. „Man muss sich sehr konzentrieren“, sagt Noah, und auch Samuel findet: „Es ist schwerer als nur Schach oder nur Bogenschießen. Aber das macht es ja spannend.“ Noah jedenfalls hat sich seinen Trick schon überlegt: „Ich versu- che immer, als Erstes die Dame abzuschie- ßen.“ Die gibt nämlich am meisten Punkte. Beim nächsten Turnier wollen die beiden auf jeden Fall wieder dabei sein. Und dass eine Neuauflage stattfindet, ist beschlossene Sache. Bogenschach soll bekannt werden in der Szene der traditionellen Bogenschützen. Damit aus der Stammtischidee irgendwann eine etablierte Turniersportart wird. Wenn Denksportler zielen müssen Die Schützen des SV Hoffeld haben zwei Sportarten kombiniert und mit Bogenschach schon einige Sportler begeistert Es gibt einige verrückte Kombinationen im Sport. Frisbee-Golf zum Beispiel oder Schachboxen. Der SV Hoffeld hat sich nun auch etwas einfallen lassen: Bogenschach nennt sich die Idee. Von Julia Klassen Die Turbulenzen um die Fusion haben sich inzwischen gelegt. Zur Erinnerung: Die unter Krause sportlich aufgestiegenen Kor- berinnen hatten zuerst signalisiert, einen Sprung nach oben aus wirtschaftlichen Gründen nicht wahrzunehmen. Deshalb war Korb auf den Nachbarverein Waiblin- gen mit dem Ziel einer Fusion zugegangen. Zuerst lehnte der VfL ab, dann kam es zum Sinneswandel. „Jetzt ziehen alle an einem Strang. Nur so können wir auch das Ziel Klassenverbleib erreichen“, betont Krause. Mit dazu beitragen sollen auch zwei Top- Talente: Laura Waldenmaier, die beim EM- Titelgewinn der deutschen U 17 vor kurzem in der Slowakei zur besten Torhüterin des Turniers gewählt wurde. Und Chiara Baur, die Tochter von Markus Baur, dem Trainer des TVB 1898 Stuttgart. Die Spielmacherin kam vom Drittligisten SV Allensbach. Krau- se: „Sie ist nur 1,63 m groß, aber wendig ohne Ende.“ Um noch mehr Spielpraxis zu sam- meln, wird die 18-Jährige auch im Drittliga- team der FSG II eingesetzt werden. „Wir können nicht mit Geld gestandene Spiele- rinnen holen. Wir wollen mit jungen Spiele- rinnen aus der Region und attraktivem Handball zum Erfolg kommen“, stellt Krau- se klar. Die erste Bundesliga ist weit, weit weg. Obwohl der VfL Waiblingen von 1978 bis 1984 unter Trainer Ekke Hoffmann dort schon mal war. „Das ist Schnee von gestern, davon spricht keiner mehr“, sagt Krause. gegen nach wie vor direkt verbunden. Seine aktuelle Aufgabe findet er „spannend und reizvoll“. Mit der neuen Frauenspielgemein- schaft aus den Vereinen SC Korb und VfL Waiblingen startet er ins Abenteuer zweite Liga. Los geht es an diesem Samstag (19.30 Uhr) beim württembergischen Konkurren- ten SG H2Ku Herrenberg. „Wir setzen auf unsere Stärken, eine aggressive Abwehr und ein temporeiches Spiel nach vorne“, sagt Krause. Sehr zufrieden ist er, wie die Vorbe- reitung lief. „Schließlich mussten wir aus zwei Mannschaften und den Neuzugängen ein Team formen“, sagt Krause. WAIBLINGEN. Jürgen Krause ist als Trainer ein alter Hase. Er führte den weiblichen Nachwuchs des VfL Waiblingen 1998 und 1999 jeweils zur deutschen A-Jugend-Meis- terschaft. Maren Baumbach, Silke Meier, Martina Fritz, Tine Dangel hießen einige seiner Spielerinnen, die später allesamt in der Bundesliga oder so- gar in der National- mannschaft Karrie- re machten. Und natürlich gehörte seine Tochter Na- dine dazu. Ihr wurde 2006 sogar die Ehre zuteil, zur Welthandbal- lerin gewählt zu werden. Jürgen Krau- se muss lachen. „Meine jetzigen Spielerinnen kennen meine Tochter gar nicht“, sagt der Mann, der die FSG Waiblingen/Korb ge- meinsam mit Kerstin Zimmer- mann trainiert. Schon seit fünf Jahren spielt Nadine Krause nicht mehr Handball, sie arbei- tet in der Versicherungsbranche und wohnt in der Nähe von Köln. Papa Jürgen ist dem Handball da- Neuer Schwung nach Turbulenzen FSG Waiblingen/Korb startet mit jungem Handballteam, zu dem auch Markus Baurs Tochter gehört Von Jürgen Frey Erfahrener Trainer: Jürgen Krause Foto: Baumann Info TG Nürtingen Mitfavorit ¡ TG Nürtingen Für Jürgen Krause, den Trainer der FSG Waiblingen/Korb ist die TG Nürtingen einer der Mitfavoriten auf den Aufstieg. „Sie waren im Vorjahr Vierter und haben eine richtig gute Mannschaft“, sagt Krause. Los geht’s für die TGN an diesem Samstag (18.45 Uhr) beim TV Beyeröhde. ¡ SG H2 Ku Herrenberg Das vom ehemali- gen Pfullinger Bundesliga-Spieler Ogu Nwagbara trainierte Team (Vorjahr 14.) hat ein Ziel: drinbleiben. (StN) Aus der Stammtischidee soll eine etablierte Turniersportart werden Herr Märkle, wie sind Sie denn mit dem Saisonstart der Nachwuchsteams zufrieden? Die U 19 hat die ersten drei Oberligaspiele klar gewonnen und befindet sich in sehr guter Form. Die U-17-Bundesliga-Elf musste einige Spieler neu integrieren und befindet sich auf einem guten Weg. Abwehrspieler Mario Suver von der U 19 gehört schon zum Kader der ersten Mann- schaft. Das ist korrekt und aller Ehren wert. Ma- rio ist ein Paradebeispiel. Zumal er am 23. September erst 18 Jahre alt wird. Wenn uns so etwas gelingt, dann haben wir unseren Auftrag, Spieler für die erste Mannschaft auszu- bilden, erfolgreich ausgeführt. Da Sie das abgemelde- te Oberligateam nun nicht mehr trainieren: Wie nutzen Sie die gewonnene Zeit? Ich kann vor allem die Nachwuchsteams U 19, U 17 und U 16, das heißt die Trainer und die Spieler, sportlich wesentlich intensiver begleiten, sowohl bei den Spielen als auch bei den Übungseinheiten. Hinzu kommt, dass ich den Trainern Hilfestellung gebe, wir ge- meinsam etwas erarbeiten können. Und dann geht es auch alsbald weiter, die neue Saison zu planen, zum Beispiel im Bereich der Talentsichtung. ¡  Die Kickers veranstalten an diesem Samstag und Sonntag (Beginn jeweils 10 Uhr) wieder die traditionellen ADM- Jugendtage. Bis zu 100 Jugendmann- schaften spielen um die Siegertrophäen. Nachgefragt Dieter Märkle Der NLZ-Chef der Stuttgarter Kickers ist mit der Entwicklung im Nachwuchs der Blauen sehr zufrieden. Von Jürgen Frey „Suver ist ein Paradebeispiel“ Kann sich vorstel- len, seinen Vertrag zu verlängern: Dieter Märkle Foto: Baumann 35 Nummer 207 • Donnerstag, 7. September 2017 Sport vor Ort

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Club-Service

Stuttgarter Schützengilde Armbrustschütze Louis Fürst wurde deutscher Vizemeister in der Herrenklas­se. In der Herrenklasse 2 (ebenfalls Zehn­Meter­Distanz) holte sein Vater Gebhard Fürst Bronze. In der Teamwer­tung reichte es zusammen mit Oliver Maier zu Platz vier für die Stuttgarter. Das Trio holte auch den Titel in der Teamwertung (30­m­Distanz). Im Arm­brust­Einzel (30 m) konnte sich Gebhard Fürst Gold sichern vor Sohn Louis.

Stuttgart Cricket Verein Der Stuttgart Cricket Verein, der die Saison in der Südwest­Bundesliga auf Platz zwei beendet hat, veranstaltet an diesem Samstag (8 Uhr) im Esslinger Eberhard­Bauer­Stadion ein Tapeball­Turnier. Zwölf Teams treten an. Tape­ball­Cricket ist eine Art Freizeitvariante des Sports. Statt mit Lederbällen wird mit Tennisbällen gespielt, die mit Klebe­band verstärkt sind.

MTV Stuttgart An diesem Sonntag findet der 1. MTV­Spendenlauf „Kräherwald bewegt sich“ in Stuttgart­West statt. Beginn ist um 10 Uhr. Mehr Infos: www.mtvspenden­lauf2017.wordpress.com. Ebenfalls am Sonntag geht der 11. Stuttgarter Lebens­lauf in Stuttgart­Ost über die Bühne. Beginn und Start des Fünf­ und Zehn­Kilometer­Laufs ist um 11 Uhr. Info: www.stuttgarter­lebenslauf.de. 

Albershausen CrusadersDie American Footballer haben den Klassenverbleib in der GFL 2 geschafft. Möglich machte dies ein hochspannendes 65:64 gegen die Wiesbaden Phantoms. 

Service

Jürgen FreySport-vor-Ort-Redaktion

Hinweise, Anregungen, Kritik bitte anfolgende E-Mail: [email protected]

Hintergrund

¡ Seit sechs Jahren gibt es beim SV Hoffeld dieAbteilung Bogenschießen. Diese hat mitt-lerweile 150 Mitglieder, davon 45 Kinder und Jugendliche.

¡ Beim SV Hoffeld wird instinktiv geschossen,das heißt, der Pfeil wird mittels eines Lang-oder Recurvebogens alleine durch das Kör-pergefühl und die Erfahrung des Schützen ins Ziel gebracht. Zieltechnik und techni-sche Unterstützung wie zum Beispiel ein Visier oder Stabilisatoren werden beim instinktiven oder auch traditionellen Bogen-schießen nicht verwendet.

¡ Geschossen wird auf dem vereinseigenen Gelände am Waldrand hinter den Vereinsan-lagen des SV Hoffeld (Bopseräcker 2, 70597Stuttgart) nicht auf Zielscheiben, sondern

auf 3-D-Figuren. Ein Hochstand und beweg-liche Ziele sorgen für Abwechslung. Da in den Stuttgarter Wäldern kein 3-D-Parcoursgenehmigt wird, fährt die Abteilung an vielen Wochenende zu Strecken in der Um-gebung. Dort streifen sie mit Pfeil und Bo-gen durch die Wälder, um auf lebensechteTiernachbildungen zu schießen. LebendigeTiere kommen dabei nicht zu Schaden.

¡ Der Trainingsbetrieb für Mitglieder läuft dasganze Jahr über. Im Sommer und Winter unter freiem Himmel, im Winter zusätzlichin der Halle. Interessierte können das intui-tive Bogenschießen bei einem Probetrai-ning selbst ausprobieren. Die Kontaktauf-nahme erfolgt über ein Formular auf der Homepage www.bogenjaeger-stuttgart.infoim Internet. (kla)

Instinktives Bogenschießen

Noah (9 Jahre alt/li.) und Samuel (10) spielen sehr gerne Bogenschach: Sie genießen es, bei der ungewöhnlichen Kombination aus Denksport und Bogenschießen mit von der Partie zu sein. Foto: Klassen

STUTTGART. Es gibt Menschen, die behaup­ten, die besten Ideen entstünden am Stamm­tisch. Nun mag in der Realität dort auch dieeine  oder  andere  Schnapsidee  ihren  Ur­sprung gehabt haben. Aber manchmal ent­steht  aus  einem  Einfall  in  lockerer  Rundetatsächlich etwas richtig Gutes. So wie beiden  Bogenschützen  vom  SV  Hoffeld.  „Wirhaben herumgeblödelt“, erinnert sich Ale­xander Bachor. Schon seit Langem hatten erund  seine  Vereinskollegen  überlegt,  mitwelcher  Turnierform  man  möglichst  vieleBogenschützen auf die recht kleine Anlageauf der Hohen Eiche locken könnte. Da ein3­D­Parcours im Wald, wo üblicherweise dieTurniere  der  traditionellen  Bogenschützenstattfinden,  in  Stuttgart  nicht  genehmigtwird, musste eine Alternative her. 

Nun waren an jenem Abend im Vereins­heim auch einige Schachspieler mit am Tisch– und die Idee lag demnach nahe: Schach undBogenschießen, also Bogenschach, das wäredoch was. Bachor hat sich daraufhin mit derUmsetzung beschäftigt, Regeln entwickelt,Zubehör gebastelt – und vier Monate späterspielten  die  Hoffelder  Bogenschützen  ihreersten Probepartien. Zum ersten offiziellenTurnier kamen dann 30 Sportler. Viele Ver­einsmitglieder,  aber  auch  Teilnehmer  ausdem  Schwarzwald  und  sogar  aus  derSchweiz hatten sich angemeldet. 

Die Spielidee ist simpel. Als Zielscheibedient  ein  60  mal  60  Zentimeter  großesSchachbrett, das in fünf Meter Entfernungaufgehängt wird. Auf einem Tisch steht dazu

ein echtes Schachbrett mit Spielfiguren. DerSpieler mit den weißen Figuren beginnt undschießt auf das aufgehängte Spielfeld. Triffter ein Feld, auf dem auf dem realen Feld eineFigur steht, wird diese entfernt. Egal ob esdie eigene oder die des Gegners ist. Danachhat  der  Spieler  noch  einen  regulärenSchachzug auf dem Brett. Das Spiel endet,wenn  ein  König  getroffen  wurde  oder  15Spielrunden beendet sind. 

Für  jede  Spielfigur,  mit  Ausnahme  desKönigs, gibt es Punkte. Es bringt also nichts,den König so früh wie möglich abzuschie­ßen,  sondern erst dann, wenn man sicher­gehen  kann,  dass  man  vom  Gegner  nichtmehr überholt wird. Gewonnen hat am Endeder Spieler mit den meisten Zählern. „DieRegeln sind so einfach, dass auch Schach­

anfänger gut mitspielen können. Außerdemliegt  der  Schwerpunkt  im  Treffen“,  sagtWolf­Martin  Riedel  vom  SV  Hoffeld,  derbeim ersten Turnier Achter wurde. Der Reizliege  in  der  Kombination  aus  der  präzisedurchzuführenden  körperlichen  Tätigkeitbeim  Schuss  auf  die  Zielscheibe  und  denwohlüberlegten Gedankenblitzen beim Zie­hen auf dem Schachfeld. „Das ist eine enor­me mentale Anspannung. Am Ende habendiejenigen  mit  den  besten  Nerven  gewon­nen“, sagt Wolf­Martin Riedel.

Die jüngsten Teilnehmer waren Noah Sil­vera (9) und Samuel Clarenbach (10). Beidesind  sowohl  begeisterte  Schachspieler  alsauch Bogenschützen. „Mein Opa ist Kapitänder  Senioren­Schachmannschaft“,  sagtNoah  stolz,  Samuel  ist  bereits  selbst  Mit­

glied im Schachclub. „Es ist toll, wenn mansich  im  Denksport  und  Bogenschießengleichzeitig austoben kann“, findet er. 

Ganz einfach ist Bogenschach aber nicht,auch nicht für geübte Schützen. „Die Feldersind viel kleiner als das, auf was wir sonstschießen“,  erklärt  Noah.  Normalerweisesind 3­D­Figuren die Ziele der traditionel­len  Bogenschützen.  Lebensgroße  Hasen,Füchse, Rehe oder auch mal Bären aus Poly­urethan­Schaum müssen getroffen werden.Und die sind deutlich größer als die 7,5 mal7,5  Zentimeter  kleinen  Schachbrettfelder.Dafür ist man allerdings beim Bogenschachdeutlich näher dran, fünf bis zehn Meter Ab­stand haben die Bogenschach­Erfinder insReglement geschrieben, normalerweise ste­hen die Ziele fünf­ bis zehnmal so weit weg.

„Das macht es allerdings nicht einfacher,weil man so einen kurzen Abstand einfachnicht gewohnt ist. Es ist außerdem schwieri­ger, sich jedes Mal ein neues Ziel auszusu­chen“, erklärt Bachor. In der Regel geht derSchuss beim traditionellen Schießen ja bes­tenfalls in die Mitte. Auch Noah und Samuelhatten  am  Anfang  Probleme.  „Man  musssich  sehr  konzentrieren“,  sagt  Noah,  undauch Samuel findet: „Es ist schwerer als nurSchach oder nur Bogenschießen. Aber dasmacht es ja spannend.“ Noah jedenfalls hatsich seinen Trick schon überlegt: „Ich versu­che immer, als Erstes die Dame abzuschie­ßen.“ Die gibt nämlich am meisten Punkte. 

Beim nächsten Turnier wollen die beidenauf jeden Fall wieder dabei sein. Und dasseine Neuauflage stattfindet, ist beschlosseneSache. Bogenschach soll bekannt werden inder Szene der traditionellen Bogenschützen.Damit aus der Stammtischidee irgendwanneine etablierte Turniersportart wird. 

Wenn Denksportler zielen müssen Die Schützen des SV Hoffeld haben zwei Sportarten kombiniert und mit Bogenschach schon einige Sportler begeistert

Es gibt einige verrückte Kombinationen im Sport. Frisbee-Golf zum Beispiel oder Schachboxen. Der SV Hoffeld hat sich nun auch etwas einfallen lassen: Bogenschach nennt sich die Idee.

Von Julia Klassen

Die Turbulenzen um die Fusion haben sichinzwischen  gelegt.  Zur  Erinnerung:  Dieunter Krause sportlich aufgestiegenen Kor­berinnen  hatten  zuerst  signalisiert,  einenSprung  nach  oben  aus  wirtschaftlichenGründen  nicht  wahrzunehmen.  Deshalbwar Korb auf den Nachbarverein Waiblin­gen mit dem Ziel einer Fusion zugegangen.Zuerst lehnte der VfL ab, dann kam es zumSinneswandel. „Jetzt ziehen alle an einemStrang.  Nur  so  können  wir  auch  das  ZielKlassenverbleib erreichen“, betont Krause. 

Mit dazu beitragen sollen auch zwei Top­Talente: Laura Waldenmaier, die beim EM­Titelgewinn der deutschen U 17 vor kurzemin der Slowakei zur besten Torhüterin desTurniers gewählt wurde. Und Chiara Baur,die Tochter von Markus Baur, dem Trainerdes TVB 1898 Stuttgart. Die Spielmacherinkam vom Drittligisten SV Allensbach. Krau­se: „Sie ist nur 1,63 m groß, aber wendig ohneEnde.“ Um noch mehr Spielpraxis zu sam­meln, wird die 18­Jährige auch im Drittliga­team  der  FSG  II  eingesetzt  werden.  „Wirkönnen nicht mit Geld gestandene Spiele­rinnen holen. Wir wollen mit jungen Spiele­rinnen  aus  der  Region  und  attraktivemHandball zum Erfolg kommen“, stellt Krau­se klar. Die erste Bundesliga ist weit, weitweg. Obwohl der VfL Waiblingen von 1978bis 1984 unter Trainer Ekke Hoffmann dortschon mal war. „Das ist Schnee von gestern,davon spricht keiner mehr“, sagt Krause. 

gegen nach wie vor direkt verbunden. Seineaktuelle Aufgabe findet er „spannend undreizvoll“. Mit der neuen Frauenspielgemein­schaft aus den Vereinen SC Korb und VfLWaiblingen startet er ins Abenteuer zweiteLiga. Los geht es an diesem Samstag (19.30Uhr) beim württembergischen Konkurren­ten SG H2Ku Herrenberg. „Wir setzen aufunsere Stärken, eine aggressive Abwehr undein  temporeiches  Spiel  nach  vorne“,  sagtKrause. Sehr zufrieden ist er, wie die Vorbe­reitung  lief.  „Schließlich  mussten  wir  auszwei Mannschaften und den Neuzugängenein Team formen“, sagt Krause. 

WAIBLINGEN. Jürgen Krause ist als Trainerein  alter  Hase.  Er  führte  den  weiblichenNachwuchs  des  VfL  Waiblingen  1998  und1999 jeweils zur deutschen A­Jugend­Meis­terschaft.  Maren  Baumbach,  Silke  Meier,Martina  Fritz,  Tine  Dangel  hießen  einigeseiner Spielerinnen, die später allesamt  in

der  Bundesliga  oder  so­gar  in  der  National­

mannschaft Karrie­re  machten.  Undnatürlich  gehörteseine Tochter Na­dine  dazu.  Ihrwurde 2006 sogardie  Ehre  zuteil,

zur  Welthandbal­lerin  gewählt  zu

werden. Jürgen Krau­se muss lachen. „Meine

jetzigen  Spielerinnenkennen  meine  Tochter  gar

nicht“, sagt der Mann, der dieFSG  Waiblingen/Korb  ge­

meinsam mit Kerstin Zimmer­mann trainiert. Schon seit fünfJahren  spielt  Nadine  Krause

nicht mehr Handball, sie arbei­tet  in  der  Versicherungsbranche

und wohnt in der Nähe von Köln.Papa Jürgen ist dem Handball da­

Neuer Schwung nach TurbulenzenFSG Waiblingen/Korb startet mit jungem Handballteam, zu dem auch Markus Baurs Tochter gehört

Von Jürgen Frey

Erfahrener Trainer: Jürgen Krause Foto: Baumann

Info

TG Nürtingen Mitfavorit

¡ TG Nürtingen Für Jürgen Krause, den Trainer der FSG Waiblingen/Korb ist die TGNürtingen einer der Mitfavoriten auf denAufstieg. „Sie waren im Vorjahr Vierter undhaben eine richtig gute Mannschaft“, sagtKrause. Los geht’s für die TGN an diesemSamstag (18.45 Uhr) beim TV Beyeröhde.

¡ SG H2 Ku Herrenberg Das vom ehemali-gen Pfullinger Bundesliga-Spieler Ogu Nwagbara trainierte Team (Vorjahr 14.) hatein Ziel: drinbleiben. (StN)

Aus der Stammtischidee soll eine etablierte Turniersportart werden

Herr Märkle, wie sind Sie denn mit dem Saisonstart der Nachwuchsteams zufrieden? Die U 19 hat die ersten drei Oberligaspieleklar gewonnen und befindet sich in sehrguter  Form.  Die  U­17­Bundesliga­Elfmusste einige Spieler neu integrieren undbefindet sich auf einem guten Weg. 

Abwehrspieler Mario Suver von der U 19 gehört schon zum Kader der ersten Mann-schaft. Das ist korrekt und aller Ehren wert. Ma­rio ist ein Paradebeispiel. Zumal er am 23.September erst 18 Jahre alt wird. Wennuns so etwas gelingt,dann  haben  wirunseren  Auftrag,Spieler  für  die  ersteMannschaft  auszu­bilden,  erfolgreichausgeführt. 

Da Sie das abgemelde-te Oberligateam nun nicht mehr trainieren: Wie nutzen Sie die gewonnene Zeit? Ich  kann  vor  allemdie NachwuchsteamsU 19, U 17 und U 16,das heißt die Trainerund  die  Spieler,sportlich wesentlich intensiver begleiten,sowohl bei den Spielen als auch bei denÜbungseinheiten. Hinzu kommt, dass ichden Trainern Hilfestellung gebe, wir ge­meinsam  etwas  erarbeiten  können.  Unddann geht es auch alsbald weiter, die neueSaison zu planen, zum Beispiel im Bereichder Talentsichtung. 

¡   Die  Kickers  veranstalten  an  diesemSamstag und Sonntag  (Beginn  jeweils10 Uhr) wieder die traditionellen ADM­Jugendtage.  Bis  zu  100  Jugendmann­schaften spielen um die Siegertrophäen.

Nachgefragt

Dieter MärkleDer NLZ-Chef der Stuttgarter Kickers ist mit der Entwicklung im Nachwuchs der Blauen sehr zufrieden.

Von Jürgen Frey

„Suver ist ein Paradebeispiel“

Kann sich vorstel-len, seinen Vertrag zu verlängern: Dieter Märkle

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35Nummer 207 • Donnerstag, 7. September 2017Sport vor Ort