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Universität Konstanz – Soziologie Sozialstruktur Deutschlands - SS 2008 - Sven Giersig Anthony Giddens: Die Klassenstruktur fortgeschrittener Gesellschaften Seminar „Die Sozialstruktur Deutschlands“ Universität Konstanz am 24.04.2008 Prof. Dr. Werner Georg Selin Hamuryen Bader, Lorena Galeano, Jonathan Heck

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Anthony Giddens:Die Klassenstruktur fortgeschrittener

Gesellschaften

Seminar „Die Sozialstruktur Deutschlands“Universität Konstanz am 24.04.2008

Prof. Dr. Werner Georg

Selin Hamuryen Bader, Lorena Galeano,Jonathan Heck

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Kontakt

Folien, Handout, Literatur:

http://smg.cybcon-industries.de/stud/sozstrukt.html

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Agenda

0) Einleitung (Jonathan Heck)

I) Die Klassentheorie von Marx (Jonathan Heck)

II) Marx: Konzeption des Kapitalismus (Jonathan Heck)

II) Die Kritik Max Webers (Selin Hamuryen Bader)

III) Spätere TheorienR. Dahrendorf (Selin Hamuryen Bader)

R. Aron (Lorena Galeano)

S. Ossowski (Lorena Galeano)

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I) Die Klassentheorie von Marx

Ideeller Ursprung− Saint-Simon: dichotome Klassenstruktur

„proletaires“ und „industriels“− Hegel: Dialektik der „sich auflösenden Widersprüche“

− Smith: politische Ökonomie

Kapitalismus- und Klassentheorie als Erklärungsversuch der Umwälzungen in Europa

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I) Die Klassentheorie von Marx

Grundlagen des Marxschen Klassenmodells

Stammesgesellschaften: niedrige Arbeitsteilung Eigentum ist gemeinsamer Besitz

Kapitalismus: hohe Arbeitsteilung,Produktion von Mehrwert, Eigentum nur bei wenigen

Arbeitsteilung führt zur Beherrschung der materiellen Welt, aber auch zur Selbstentfremdung

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I) Die Klassentheorie von Marx

Marx liefert keine formale Definition des Terminus „Klasse“, so muss man 3 Faktorenkomplexe unterscheiden:

a) Terminologie: unterschiedlicher Gebrauch von „Klasse“

− Austauschbarkeit von Klassen, Schicht, Stand?− Segmente von Klassen z.B. „ideologische Klasse“ als

eigene Klasse?

b) Analyse der Klassen: Kapitalismusanalyse

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I) Die Klassentheorie von Marx

c) Begriffliche Konstruktion: „abstraktes Modell“ Verhältnis von Gruppen zu den Produktionsmitteln

(Dichotomie) Abhängigkeit: Identität von Klassen durch andere bedingt Konflikt: Klassen als Konfliktgruppen Empirische Probleme: Konkrete historische Verhältnisse,

Übergangsklassen

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II) Marx: Konzeption des Kapitalismus

• Wesen des Kapitalismus = Klassenverhältnis zw. Kapital & Lohnarbeit

− Proletariat: Verkauf der Arbeitskraft− Bourgeoisie: Aneignung des Mehrwertes

Mehrwert: Differenz zw. Gesamtwert der Arbeitsproduktion des Arbeiters & Kosten der Arbeitskraft (Lohn)

Aufspaltung des Menschen: Person (Mensch) <-> Klassenindividuum, politischer Mensch <-> ökonomischer Mensch

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II) Marx: Konzeption des Kapitalismus

Negative Reziprozität zw. Politik und Ökonomie− Herrschaft der Bourgeoisie durch politische Freiheiten

Markt ohne politische Einflussnahme: Profitstreben auf dem Markt, allg. Beteiligung in der Politik

Warenfähigkeit der Arbeitskraft statt persönlicher Verpflichtung (Feudalismus)

-> Ideologie (Überbau) als Verschleierung Staat überwacht und koordiniert die Verträge auf

denen der Kapitalismus beruht − Existenz des Staates und seiner Politik schon im

Kapitalismus selbst angelegt

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II) Marx: Konzeption des Kapitalismus

Klassenpolarisierung− Verschwinden der alten feudalen Übergangsklassen− Ausschaltung verschiedenartiger Sektoren der

Arbeiterklasse− Verelendung: Wachsende ökonomische Disparität

Krisen− Fehlende Vermittlungsinstanz zw. Produktion und

Konsumption -> Überproduktion− Konzentration & Zentralisation des Kapitals− Umkehrung seiner Prämissen (Staatsbanken, AGs)

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II) Marx: Konzeption des Kapitalismus

Übergang der Arbeiterklasse von „Klasse an sich“ in „Klasse für sich“ (Klassenbewusstsein)

1. Relative Verschlechterung der Lebensbedingungen

2. Konzentration in den Städten

3. Entstehung von großen Produktionseinheiten auf großer Stufenleiter

Nur wirksam wenn organisierte & politische Form Demokratie erleichtert dies, weil Gewerkschaften,

Parteien usw. möglich

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III) Die Kritik Max Webers

1.Klassen und Stände

Starke Betonung pluralistische Klassenkonzepts

Besitzklassen / Erwerbsklassen

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III) Die Kritik Max Webers

Besitzklassen: ein quantitativer Unterscheid mit

eventuell qualitativen Folgen

Erwerbsklassen: verwertbare Fähigkeiten

Marktwert (market value)

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III) Die Kritik Max Webers

Unterschiede zwischen den zwei Theorien

1. Moderner Kapitalismus nach Weber:− Expropriation: Teilung von Machthabern und

Dienstleistenden− Rationalität: systematische Arbeitsteilung, Organisation

menschlichen Verhaltens. Bürokratie als Resultante der Rationalität des Menschen.

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III) Die Kritik Max Webers

2. Keine Polarisierung der Klassen, sondern die Erzeugung neuer Klassenverhältnisse aus gemeinsamen ökonomischen/politischen Interessen.

− Mittelklassen.

3. Terminus der Sozialen Klasse von Weber:− Interaktion zwischen Individuen

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IV) Spätere Theorien - Dahrendorf

Transformation des Kapitalismus

1. Die Aufsplitterung des Kapitals

2. Die Aufsplitterung der Arbeit

3. Das Anwachsen der neuen Mittelklasse

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IV) Spätere Theorien - Dahrendorf

Kritik an Marx

Sonderfall von Herrschaft

Sonderfall von Eigentum

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IV) Spätere Theorien – Dahrendorf

Transformation des Kapitalismus

4. Die proportionale Zunahme sozialer Mobilität

5. Die Errungenschaft von bürgerlichen Rechten

6. Die Institutionalisierung von Klassenkonflikt

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IV) Spätere Theorien - Dahrendorf

Quasi-Gruppe

Interessengruppe

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IV) Spätere Theorien - Ossowski

Formen von Klassen und Analyse der Klassentypen

1. Analyse des Terminus „Klasse“ im Sprach-gebrauch

− Insbesondere räumlich verstanden− Beschreibung der vertikalen Ordnung

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IV) Spätere Theorien - Ossowski

2. Konzeption der Klassenstruktur

a) Erster Typus: „Dichotomisch“: polare Trennung zw. zwei Hauptklassen, Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Klassen

b) Zweiter Typus: „Gradationsschemata“: Mittelklasse als Grundklasse, keine Abhängigkeit zwischen Klassen:

− Einfache Gradationsschemata− Synthetischen Gradationsschemata

c) Dritter Typus: „Funktionelle Schemata“: Klassen als interdependente und kooperative Kräfte.

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IV) Spätere Theorien - Aron

Berücksichtigung der gesellschaftlichen Entwicklung in der modernen Welt: innere und äußere Faktoren des Kapitalismus

Charakteristiken der industriellen Gesellschaften: Widersprüche zwischen den Gleichheitsidealen und der politischen und ökonomischen Realität.

Einschränkung des Terms der sozialer Klassen bzw. sozio-ökonomischer Kategorien

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