St. Hubertus und Mariä Geburt · 2019. 6. 4. · St. Hubertus und Mariä Geburt PGR-Wochenende...

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St. Hubertus und Mariä Geburt PGR-Wochenende Maria in der Aue Firmkonzept Protokoll: Franz-Josef Ostermann 1. bis 3. Februar 2019

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St. Hubertus und Mariä Geburt

PGR-Wochenende Maria in der Aue

Firmkonzept

Protokoll:Franz-Josef Ostermann

1. bis 3. Februar 2019

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1 Firmkonzept

Am Ende des Klausurwochenende des Pfarrgemeinderates vom 1. bis 3. Februar 2019in Maria in derAue gibt es jetzt ein neues Konzept für die Vorbereitung und Durchführung der Firmung in unsererGemeinde. Wesentliche Elemente, die schon im bisherigen Konzept ausschlaggebend waren, finden sichauch im neuen Modell wieder. Die Ergebnisse aus den Überlegungen zu den einzelnen Fragestellungensind im zweiten Teil des Protokolls aufgeführt und werden deshalb in den Ergebnissen nicht mehrausdrücklich zitiert.

1.1 Zielsetzung der Firmvorbereitung

Der Vorbereitungskurs soll die Entscheidungskompetenz der Firmbewerberinnen und Firmbewerberstärken. Dazu gehören:

• die Auseinandersetzung mit den Kernthemen unseres Glaubens auf der kognitiven, praktischenund emotionalen Ebene

• die praktische Teilnahme am Gemeindeleben

• die Teilnahme und Gestaltung der Liturgie

• die Begegnung mit authentischen Menschen, die aus dem Glauben heraus leben

• die Auseinandersetzung mit Kirche und Gemeinde

Die vorwiegend jungen Menschen sollen Gott als Gesprächs- und Lebenspartner erfahren und sichin der Gemeinschaft der Gruppe wohlfühlen. Sie sollten am Ende der Vorbereitungszeit neugierig aufden Heiligen Geist geworden sein.

1.2 Aufbau der Firmvorbereitung

1.2.1 Vorbereitung

Im Vorfeld einer Firmvorbereitung wird ein Katechetenteam gebildet. In diesem Team werden allePlanungsschritte und Termine geplant. Auch die Entscheidung für die einzelnen Themenfelder werdenvon diesem Team getroffen.Das Mindestalter der Firmbewerber wird auf 16 Jahre bei der Firmung festgelegt. Über Ausnahmen

und Einzelfälle entscheidet das Katechetenteam, das gegebenenfalls den PGR zu Rate zieht.

1.2.2 Werbung

Die Werbung und die Einladung für eine neue Firmvorbereitung wird von der ganzen Gemeindegetragen. Es sollen alle zur Verfügung stehenden Medien genutzt werden. Auch eine Werbung auföffentlichen Plätzen kann einbezogen werden.Im Verlauf der Firmvorbereitungszeit kann eine Flipchart in den Kirchen über den Stand der

Firmgruppen informieren.

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1 Firmkonzept

1.2.3 Dauer und Ablauf der Firmvorbereitung

Die Firmvorbereitung beginnt mit einem offenen Informationsabend. An diesem Abend wird dieZielsetzung und der komplette Verlauf der Vorbereitungszeit vorgestellt. An diesem Abend kannman sich erst für die Firmvorbereitung anmelden und sich einer der Kleingruppen zuordnen.Die Themen der Kleingruppentreffen werden in einer transparenten Liste erfasst, damit die Mög-

lichkeit besteht, Themen, die man in der eigenen Kleingruppe nicht besuchen konnte, in einer anderenGruppe nachzuholen. Insgesamt dürfen die Firmbewerber drei Treffen ohne Angabe von Gründen ver-säumen, auch wenn sie nicht an anderer Stelle nachgeholt werden können. Bei mehr als drei versäumtenEinheiten ist eine Teilnahme an der Firmung in der Regel nicht möglich.Die gesamte Vorbereitung wird für neun bis zwölf Monate angelegt. Nach der Vorbereitungszeit

können sich die Firmbewerber in einem Einzelgespräch zur eigentlichen Firmung anmelden. Die Ein-zelgespräche sollen die Firmbewerber dazu nutzen, sich selbst Rechenschaft über ihre Motivation,gefirmt zu werden, abzulegen. Es geht nicht um eine Beurteilung von Seiten der Katecheten.

1.2.4 Feste Bestandteile der Firmvorbereitung

Die Vorbereitungszeit auf die Firmung baut auf fünf Säulen auf:

• Die Gruppe aller Firmbewerberinnen und Firmbewerber wird in stabile Kleingruppen geteilt,die sich etwa acht bis zehnmal treffen. Für besondere Personengruppen wie Studenten undAuszubildende, die in der notwendigen Häufigkeit nicht vor Ort sein können, soll eine Grup-pe angeboten werden, die die gleiche Themen an zwei Ganztagen behandelt, die die anderenKleingruppen in ihren Treffen behandeln.

• Zwei bis drei ganztägige Treffen stehen der Gesamtgruppe für besondere Themen zur Verfügung.Diese Tage sollen jeweils mit einer Gemeindemesse beginnen oder enden.

• Auf einem Wochenende ist Raum für das zentrale Thema Heiliger Geist.

• Jede Firmbewerberin und jeder Firmbewerber soll sich zwei Praktika aus dem Leben der Ge-meinde aussuchen. Die Praktika sind in ihrem Umfang und in ihrer Dauer begrenzt. MöglicheAngebote sind z.B.:

– Begleitung Sternsingeraktion

– Mitarbeit bei einem Pfarrfest

– Proben für eine Messe in einem unserer Chöre

– 3 bis 5 Tage im Café Lichtblick

– Weihnachtspakete der Caritas

• Jede Firmbewerberin und jeder Firmbewerber soll bei einem Besuch einer christlichen Ein-richtung oder einer Person, die aus dem Glauben heraus einen Lebensbereich gestaltet, einenEindruck vom Wirken des Heiligen Geistes im Alltag gewinnen.

1.3 Nachbereitung der Firmung

Eine neue Möglichkeit, die Gemeinde an der Firmung teilhaben zu lassen, soll durch thematischeGesprächstreffen für Neugefirmte und alle interessierten Gemeindemitglieder geschaffen werden. Häu-figkeit und Inhalt dieser Treffen sind noch nicht definiert und können immer an die pastorale Situationder Gemeinde angepasst werden.

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2 Überlegungen und Diskussion auf demWochenende

2.1 Werbung

Keine Firmvorbereitung und keine Firmung ohne Werbung. Wie sollte unsere Einladung zu einerneuen Firmvorbereitung aussehen? Denkt bitte über folgende Punkte nach und versucht Antwortenzu finden. Am besten gebt ihr auch eine kurze Begründung an, weshalb euer Vorschlag so ausgefallenist.

Formen: Wie soll eingeladen werden? Mit einem persönlichen Brief, Plakaten, Mund zu Mund Pro-paganda, Werbestände auf der Straße, QR-Codes in den Schulen . . .

Zielgruppe: Wen wollen wir eigentlich einladen? Jugendliche, Erwachsene, welches Mindestalter . . .

Inhalt: Was soll in unserer Ansprache zum Ausdruck kommen? Der Heilige Geist, Eigenverantwortungfür den Glauben, Verantwortung in der Gemeinde, Gemeinschaftserleben . . .

Wann: Wie viel Vorlauf braucht die Werbung vor dem ersten Infoabend?

Nonverbale Formen: Woran sollen interessierte Menschen erkennen, das es sich bei dem Wirken desHeiligen Geistes nicht nur um frommes Gerede handelt? Wie müsste unser Auftreten auch nachaußen sein?

Ergebnisse der Gespräche

Zusammenfassung der Ergebniszettel zu 1 Werbung:

Formen: Wie soll eingeladen werden?

• Mit Plakaten (3)

• Mund zu Mund Propaganda (3)! Persönli-che Ansprache beim Firmjahrgang.

• Werbestände auf der Straße! (2)

• QR-Codes in den Schulen (4), (aber ist daspraktikabel?) QR-Code in Schule ist nichtpraktisch. Eher auf Plakaten.

• Sakristei (1)

• Pfarrheim (1)

• Schaukästen (1)

• KREUZundQUER (2)

• Ein persönlicher Brief, mit einem QR-Code,wo die Infos drin stehen. (QR-Code machtneugierig. Verschmelzung von alten undneuen Kommunikationsmitteln. ZusätzlichInternet Werbung (Homepage) (2)

• Abhängig vom Konzept: persönlicher Briefoder als Postkarte.

• Mehrgleisig fahren.

• Struktur der Verteiler nutzen: z.B. Mail-verteiler Messdiener, Pfadfinder. WhatsApp[Anmerkung von Florian: WhatsApp istvom kirchlichen Datenschutz verboten].

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2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende

Zielgruppe: Wen sollen wir einladen?

• Jugendliche, Erwachsene eher nicht. Min-destalter 16 (aber gnädig auslegen!) (2)

• 14-Jährige (1) Abhängig vom Firmkonzept.

• Schon die Jugendlichen, aber durch den In-ternetauftritt, können z.B. auch Erwachsenedie noch nicht gefirmt sind, die Einladung

erreichen (auch so formulieren)

• Alle ab dem 15./16. Lebensjahr.

• Mindestalter 16 - Besondere Interessentendie jünger sind nach extra Gespräch (solldeutlich machen, wie wichtig den Jugend-lichen das Zhema ist)

Inhalt: Was soll in unserer Ansprache zum Ausdruck kommen?

• Gemeinschaftserleben (2)

• Vollendung der Aufnahme in die Christen-heit durch Taufe, Erstkommunion und Fir-mung (1)

• Eigenverantwortung für den Glauben (2)

• Den Text des Plakates lassen, Text modifi-zieren! 2-3 Monate

• Beginnen sollte der Brief mit einem, fürbesonders Jugendliche, besonders anspre-chenden Schlagwort, um die Neugierde zuwecken, dann der QR-Code.

• Auf dem Weg sich machen mit an-deren, seinen Glauben weiter zu fin-den/entdecken/festigen zu können. Mög-lichkeit Gemeinde/Gruppierungen kennen-zulernen.

Wann: Wieviel Vorlauf braucht die Werbung vor dem ersten Infoabend?

• Einen Monat (1)

• Ein halbes Jahr und wiederholt drei Monatevorher.

• Kurze Vorlaufzeit, maximal 8 Wochen, gün-stiger Zeitpunkt. (Nicht vor Ferienbeginn)

• 2-3 Wochen vorher. In KREUZundQUERwohl schon früher - Redaktionsschluß.

• Ankündigug Schaukästen, KREUZundQUER, Homepage 6 Monate vorher

• Erinnern evtl. über Verteiler, in den Gottes-diensten 2 Wochen vorher.

Nonverbale Formen: Woran sollen interessierte Menschen erkennen, dass es sich bei demWirken des Heiligen Geistes nicht nur um frommes Gerede handelt? Wie müsste unserAuftreten auch nach außen sein?

• An ihren TATEN soll man sie erkennen.Christen sollen erlöst aussehen! Jeden Tageine gute Tat! (1)

• Das Gesagte/Vermittelte Vorleben.

• Handeln, Interesse zeigen, auch um den Ju-gendlichen, positive Stimmung verbreiten(z.B. lächeln), nicht weggucken.

• Vorleben (Engagement).

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2.2 Begleitung durch die Gemeinde

2.2 Begleitung durch die Gemeinde

In der Firmvorbereitung sollen die Firmlinge die Möglichkeit bekommen, ihren Glauben neu und tieferkennen zu lernen. Sie sollen die Begegnung mit Gott suchen. Welches Interesse hat die Gemeinde andieser Zeit? Die Firmvorbereitung findet nicht nur für die Firmlinge, sonder auch für die Gemeindestatt. Denkt bitte über folgende Punkte nach und versucht Antworten zu finden. Am besten gebt ihrauch eine kurze Begründung an, weshalb euer Vorschlag so ausgefallen ist.

Gebetspatenschaft: Wollen wir Menschen aus der Gemeinde einladen, in der Zeit der Firmvorbe-reitung speziell für einen Firmling zu beten? Was könnte der Inhalt sein? Wie können wir denDatenschutz erfüllen? Wie fühlt sich der Firmling, wenn weiß, dass jemand im Gebet an ihndenkt?

Fester Ort in den Kirchen: Soll es einen festen Ort in den Kirchen geben, der nur für Inhalte derFirmung gedacht ist? Was könnte dort stehen: Informationen über die Firmlinge, Informationenüber das nächste Firmprojekt, Pinwand für Fragen der Firmlinge an die Gemeinde . . . ?

Thematische Begleitung: Wie kann das Thema Firmung in die Gemeinde getragen werden? Predig-treihe, Fotoausstellung, Firmerneuerung . . .

Liturgie: Sollte es spezielle liturgische Angebote für Firmlinge und Gemeinde geben? Wie könntendie Aussehen? Wer könnte sie vorbereiten?

Ergebnisse der Gespräche

Gebetspatenschaft

• Gute Idee, ist persönliches Kennenlernenvorgesehen?

• Super! So nimmt die Gemeinde die Firmvor-bereitung wahr, sinnvoll.

• Ja, Gebetspatenschaft auf freiwilliger Basis

von den Firmlingen

• Andere Menschen einschließen

• Patenschaft trägt die Firmung zur Gemein-de

Was könnte der Inhalt sein?

• Mach, dass alles gut wird.

• Brief mit Bitte um Gebet.

• Gebetsvorschlag

Wie können wir den Datenschutz erfüllen?

• Der Firmling muss zustimmen (mündlichreicht)

• Firmling sucht sich aus einer Liste den Ge-betspaten aus und willigt in Datenweiterga-be ein.

Wie fühlt sich der Firmling, wenn weiß, dassjemand im Gebet an ihn denkt?

• Gut

• Wertschätzung für den Firmling

• Stärkung

Fester Ort in den Kirchen

Soll es einen festen Ort in den Kirchen geben,der nur für Inhalte der Firmung gedacht ist?

• Nein <> sichtbare optische Präsenz (großes

Bild, Fahne, Kerze, Foto?)

• Temporäres Flipchart im Eingangsbereich

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2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende

Was könnte dort stehen? (Pinnwand, Internet,Schaukästen, KuQ)

• Freiwilliger Steckbrief der Firmlinge

• Pläne für das laufende Programm

• Werbung für die nächste Firmung

• Wichtig auch um die Gemeinde zu informie-

ren

• Internet ist zeitgemäßer (alle Infos Firmlin-ge und Gemeinde)

• Infos über Schaukästen und Kreuz und Quer

• Präsentation der Aktivitäten in Eigenregieder Firmlinge

Thematische Begleitung

• Lieder

• Predigtreihe > Anteilnahme der Gemeinde

• Firmerneuerung gute Idee: Menschen an dieeigene Firmung und Auftrag erinnern

• Gemeinde (Messbesucher) schreiben einePostkarte mit Wünschen und Gebeten andie Firmlinge. Sie werden gesammelt (Fol-gemesse, Briefkasten . . . ) und werden an dieFirmlingen per Zufall verteilt.

Spezielle liturgische Angebote für die Firmlinge

Messen

• Drei Messen in der Vorbereitungszeit wer-den von den Firmlingen gestaltet, auch alsÜbung für die Gestaltung der Firmmesseselbst.

• Regelmäßig für die Firmlinge beten

• Gestaltung der Gottesdienste mit speziellenLiedern. (Vorbereitung durch die Firmlingeoder ehemalige Firmlinge.)

• Wichtig ist, dass die Ideen auch Raum be-kommen und das vorbereitete, besprocheneKonzept durchgeführt wird.

• Firmlinge sollten Gebetsanliegen formulie-ren. Firmlinge und Gemeinde beten dann

für diese Anliegen.

• Firmlinge berichten in der Messe zwischen-durch von ihrer Vorbereitung

Andere Gottesdienste

• Taizégebet

• Abendlob (gutes Angebot)

Wer könnte vorbereiten?

• PGR

• Liturgieausschuss

• Firmlinge

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2.3 Aufbau der Firmvorbereitung – bisheriges Modell

2.3 Aufbau der Firmvorbereitung – bisheriges Modell

Wie soll unsere Firmvorbereitung in der Zukunft aussehen? Das Modell, das wir bis jetzt zu Grundelegen, baut fünf Elementen auf. Wie bewertet ihr den Aufbau? Was sollte neu bedacht werden?Welche Inhalte sollen in den jeweiligen Elementen bearbeitet werden? Wie passt das Modell in dieLebenssituation der Jugendlichen?

Dauer: Die Firmvorbereitung sollte nicht kürzer als ein Dreivierteljahr sein. Sie beginnt mit einemInfoabend, auf dem das gesamte Projekt mit allen Terminen und Elementen vorgestellt wirdund endet mit der Einladung zu den Anmeldegesprächen.

Kleingruppen: Der Kreis der Firmlinge wird in Kleingruppen aufgeteilt, die für die Dauer der Vor-bereitung zusammenbleiben und einen fest zugeordneten Katecheten haben. Die Kleingruppentreffen sich zwischen acht und zehnmal zu den einzelnen Themen.

Großgruppentreffen: Zwei bis dreimal treffen sich alle Kleingruppen an einem Samstag für vier Stun-den um sich gemeinsam mit einem Thema zu beschäftigen. Die Treffen beginnen oder endenmit einer Gemeindemesse.

Prkatika: Die Firmlinge erhalten die Möglichkeit, sich selbst als Mitgestalter in der Gemeinde aus-zuprobieren. Dazu werden verschiedene Praktika angeboten, von denen jeder mindestens einsauswählen muss.

Besuche: Die Firmlinge erhalten die Möglichkeit, Menschen kennen zu lernen, die ihren beruflichenoder ehrenamtlichen Alltag aus dem Glauben heraus gestalten. Es werden verschiedene Men-schen oder Einrichtungen besucht, die von ihrer Arbeit erzählen können. Ein solcher Besuch istfür jeden Firmling verpflichtend.

Gemeindames Wochenende: In der Vorbereitung gibt es ein gemeinsames Wochenende zum The-ma Heiliger Geist. An dem Wochenende werden meist auch die Gedanken und Texte für dieFirmmesse vorbereitet.

Ergebnisse der Gespräche

Dauer der Firmvorbereitung

• Der Zeitrahmen ist gut (3)

• Praktika werden gewünscht mit 3 –4 Einhei-

ten

• nicht zu lange

Kleingruppen

Kleingruppen ja, aber dann auch an Wochenenden Seminare.

Großgruppemtreffen

Keine eindeutige Antwort.

Praktika

• unverzichtbar

• hoher Zeitaufwand

• Praktikum ist Pflicht

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2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende

Besuche

Firmlinge in Gemeindeanliegen einbinden, Ralley

Gemeinsames Wochenende

Gemeinsames Wochenende wird oft befürwortet, weit weg wegen Erlebnis.

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2.4 Aufbau der Firmvorbereitung – Crashkurs

2.4 Aufbau der Firmvorbereitung – Crashkurs

In manchen Gemeinden ist es üblich geworden, junge Menschen in einem Crashkurs auf die Firmungvorzubereiten. Meist gibt es dann zwei bis drei Wochenenden, oder eine Ferienwoche, in denen diewichtigsten Dinge zum Thema Firmung vermittel werden. Der Vorteil liegt darin, dass die jungenLeute nur wenig Zeit aufbringen müssen und das man auch noch sehr spontan Leute mit in den Kurseinladen kann. Oft werden solche Angebote eher akzeptiert, als Kurse die fast ein Jahr dauern.

1 Was sind die Vor- und Nachteile solcher Angebote?

2 Welche Inhalte sind in der Kürze der Zeit unverzichtbar?

3 Welche Perspektiven ergeben sich mit einem Crashkurs für die Gemeinde?

4 Ist es denkbar, einen solchen Kurs als paralleles Angebot neben einen längeren Kurs zu stellen?

5 Wie könnte so ein Kurs aufgebaut werden? Wochenende, Ferienangebot, Pilgerwoche . . .

Ergebnisse der Gespräche

Vorteile eines Crashkurses

• Begrenzter Zeitaufwand

• Es trifft mehr die Akzeptanz und die Le-

bensführung der Jugendlichen

• Man bekommt die Jugendlichen eher

Nachteile eines Crashkurses

• Kostenintensiv

• schnell vergessen

• keine Wochenenden belegen lassen

• Spricht nicht die ganze Gemeinde an

Welche Inhalte sind in der Kürze der Zeit unverzichtbar?

• Themen wie gestern

• Welche Rolle spielt der Glaube in meinemLeben?

• Was bedeutet das Sakrament?

• Jugendmessen vorbereiten

Perspektiven für die Gemeinde

• Als Ehrenamtler einbringen

• Gemeindepraktikum

• keine

• Viele Firmlinge, wenig Bindung an die Ge-meinde

Ist es denkbar, einen solchen Kurs als paralleles Angebot neben einen längeren Kurs zu stellen?

• Nicht ideal, da es zwei Vorbereitungskreisegibt.

• Nein, es ist eher sinnvoll, Crashkurs und

einen Vertiefungskurs anzubieten.

• Ja, sehr wünschenswert.

• Parallel gut denkbar.

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2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende

2.5 Aufbau der Firmvorbereitung – Firmvorbereitung alsDauerprojekt

In diesem Konzept gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Firmkurs und einem be-stimmten Firmtermin. Über das ganze Jahr verteilt finden offene Treffen zu Glaubensfragen statt, zudenen Interessierte eingeladen sind, unabhängig davon, ob sie gefirmt sind oder nicht. Bestimmte The-men kommen verlässlich in einem bekannten Rhythmus vor. Jeder, der sich gezielt auf die Firmungvorbereiten will, kann in einem Heft die besuchten Treffen eintragen lassen. In der gleichen Weisewerden auch Gemeindepraktika und Besuche bei Personen, die ihren beruflichen oder ehrenamtlichenDienst aus dem Glauben heraus gestalten, angeboten. (Thematische Wochenenden und Fahrten kön-nen auch dazu gehören.) Wenn ein definierter Umfang besuchter Angebote erfüllt ist, kann man sichfür eine konkrete Firmung in einem Anmeldegespräch anmelden und die Firmung empfangen.Dieses Konzept ließe sich auch mit dem bisherigen Konzept verbinden, wenn man zu einem be-

stimmten Termin darauf hinweist, dass wer ab jetzt alle Angebote besucht, bis zum Firmtermin alleVoraussetzungen erfüllt hat.

• Was sind die Vor- und Nachteile dieses Konzepte?

• Wie ist die Gruppenstruktur?

• Welche Inhalte sollten angeboten werden?

• Welche Perspektiven ergeben sich mit diesem Konzept für die Gemeinde?

• Wie häufig sollen die Treffen angeboten werden?

• Wen könnte man in ein solches Projekt einbinden?

Ergebnisse der Gespräche

Vor und Nachteile

Vorteile

• Kein Termindruck

• Lange Entscheidungsdauer (2)

• Beliebiges Angebot je nach Laune

• Vernetzung zwischen Jugendlichen und Er-wachsenen (2)

• Jeder kann ganz unverbindlich seine Pla-nung der Firmung vornehmen (thematischund zeitliche) nach individueller Lebenssi-tuation (3)

• Könnte Gruppendynamik entwickeln

• Gemeindemitglieder treffen

Nachteile

• Kein Aufbau möglich

• Kein Infoabend

• Keine Gruppengemeinschaft

• Das Ehrenamt wird mehr benötigt (2)

• Keine Gemeinschaft

• Fehlende, langlebige Charakterbildung

• Schwierig durchführbar:

Mindestens ein Katechet muss das gan-ze Jahr zur Verfügung stehen

Auf lange Sicht ein RohrkrepiererHoher Anspruch an die Katecheten

und hohe Frustration bei den Katecheten(Abend wird angenommen oder nicht, Ka-techet beliebt oder nicht)

Unnötig in die Länge gezogen (The-men mehrmals jährlich, Zeitverlust bis zumnächsten Termin)

Sehr arbeitsaufwändig

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2.5 Aufbau der Firmvorbereitung – Firmvorbereitung als Dauerprojekt

Gruppenstruktur

• Keine Gruppenstruktur ersichtlich.

• Gruppenstruktur muss bei jedem Treffenneu gebildet werden.

• Sollte gemischt sein

• Offene Struktur, wechselnd (3)

Inhalte

• Glaubensthemen

• Spezielle Firmthemen

• Glaubensbildung

• Infoveranstaltung zum Ablauf

• Wochenendfahrt und Austausch

• Glaubensaustausch (2)

• Gemeinderallye

• Heiliger Geist (spüren?) (2)

• Firmlieder singen

• Eigenverantwortung für den eigenen Glau-ben

• Bedeutung des Sakramentes

• Gemeinschaft erleben

• Rechte und Pflichten lernen

• Wie bisher / Wie gehabt

Perspektiven für die Gemeinde

• Angebot, auf das die Leute zugehen können,Netzwerk offen für alle

• Gleichgesinnte und Suchende werden zu-sammengeführt

• Neue Impulse

• Treffen außerhalb der Gottesdienste; spre-chen, zusammenrücken über Glaubensfra-gen

• Größeres Angebot für die Gemeinde

• Firmvorbereitung als Dauerangebot vorhan-den

• Beliebige Teilnahme, individuell planbar,»Lieblingsthemen« priorisieren (2)

• Keine, da durch Dauerthema einschläft

Häufigkeit der Treffen

• Wie gehabt

• Mindestens 1x im Quartal, besser 2x (2)

• Großtreffen und Praktika das ganze Jahr,Fahrt alle halbe Jahr

• 10x jährlich und Fahrt

• 1x monatlich

• 8 Einheiten im Jahr, dabei jedes Themazweimal jährlich anbieten

Wen könnte man in ein solches Projekt einbinden?

• Die Bestandskatecheten aus deren Mitteauch das Orgateam entstehen sollte

• Katechetenteam aufstocken (auch aus KV)

• Ehemalige Firmlinge ansprechen

• Eltern, Paten, Verwandte, etc.

• Niemand außer Hauptamtlichen

• PGR zusammen mit Hauptamtlichen (alsTeam)

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2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende

• Gremien der Gemeinde und interessierte Gemeindemitglieder (2)

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2.6 Perspektiven für die Gemeinde

2.6 Perspektiven für die Gemeinde

Die Vorbereitung junger Menschen auf die Firmung ist nach den Aussagen des Konzils und der Synodeeine zentrale Aufgabe der Gemeinden. Die Firmung verändert aber nicht nur die Gefirmten, sonderauch die Gemeinde.

• Welche Ziele wollen wir mit der Firmung erreichen? Neue Mitarbeiter gewinnen, den Glaubenverkünden, die Zukunft der Kirche sichern, junge Menschen mündig machen . . .

• Was verstehe ich unter: »Pflicht und Recht zum Apostolat haben die Laien [. . . ] durch dieFirmung mit der Kraft des Heiligen Geistes gestärkt, werden sie vom Herrn selbst mit demApostolat betraut.« (AA 3)?

• Was möchte ich von den jungen Menschen lernen?

• Welchen (Frei-)raum sollen junge Menschen in unserer Gemeinde füllen?

Ergebnisse der Gespräche

Welche Ziele wollen wir mit der Firmung erreichen?

• Junge Menschen mündig machen, Jugendli-che im Glauben stärken

• Die Zukunft der Kirche sichern

• Den Glauben verkünden, Glauben erneuern

• Die Firmlinge an die Gemeinde binden

• Samenkorn aussäen

Was bedeutet Pflicht und Recht zum Apostolat

• Dass ich meinen Glauben leben und michbemühe, ihn weiterzutragen: Vorleben, au-thentisch als Christ sein

• Zu missionieren

• Ausdruck von Apostolat in Musik und Chor

• Gemäß den Gaben des heiligen Geistes dieWelt verändern

Was möchte ich von jungen Menschen lernen?

• Eine neue Sprache über den Glauben

• Lernen von den jungen Menschen, Dingeneu zu entdecken und mit neutralem Blickanzunehmen

• Ihren Blick / ihre Einstellung zu Kirche undGemeindeleben

• Neue Sichtweisen, Impulse, neu beleben

Freiräume für Junge Menschen in unserer Gemeinde

• Jeden, den sie wollen (z.B Messdienerzei-tung)

• Möglichkeit, nach der Firmung als Katechetweiterzumachen (Kommunion, Firmung)

• Teams verstärken z.B. Herbstlager, Jugend-ausschuss

• Die Gemeinde inspirieren für Innovationen

• Nachrücker für Positionen, die wegen»Überalterung« sonst nicht gehalten werdenkönnen, jedoch immer mit dem Aspekt derÜberarbeitung / Aktualisierung > Update

• Die Jugend füllt den Raum zwischen denGenerationen Kinder und Erwachsene

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2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende

• Die Jugendlichen sollten den Freiraum ha-ben, ihren Glauben so zu leben, wie sie wol-

len.

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2.7 Meine Rolle zum Thema Firmung

2.7 Meine Rolle zum Thema Firmung

Sowohl als Mitglied des Pfarrgemeinderates als auch als Gefirmter liegt die Verantwortung für dieVerkündigung des Evangeliums und die lebendige Gestaltung des Glaubens in meiner Hand. Wiekann ich mir vorstellen, diese Verantwortung umzusetzen?

• Was sind meine Erfahrungen mit dem Heiligen Geist?

• Was stärkt mich in meinem Glauben?

• Wen stärke ich in seinem Glauben?

• Welches Bild von Kirche prägt mich?

Ergebnisse der Gespräche

Was sind meine Erfahrungen mit dem Heiligen Geist?

• Sehr gut und immer wieder.

• Ein Glücksgefühl, bei dem das Herz aufgeht.

• Bereitschaft, Erfahrung weiterzugeben.

• Er legt mir die richtigen Werte in der Welt.Heiliger Geist verleiht mir Stärke und Mut.

Was stärkt mich in meinem Glauben?

• Gemeinschaftliches Gefühl durch den Geist.

• Stärkung durch andere Mitstreiter

• Gemeinsames Erleben sehr wichtig

Wen stärke ich in seinem Glauben?

• Vorbild für andere

• Tun / Einsatz für andere

• Durch Web-Auftritt jeden, der es liest, undjeder, der zu einem Gespräch bereit ist

Welches Bild von Kirche prägt mich?

• Gemeindebild statt Amtskirche

• Dreifaltigkeit

• Bild, das Eltern, Seelsorger und Religions-lehrer vorgeben (unterliegt aber einer stän-

digen Herausforderung durch die eigene Le-benserfahrung)

• Die Liebe Jesu, das Bild eines liebendenGottes da, wo Menschen füreinander da sind

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3 Vorüberlegungen und Material zumWochenende

3.1 Inhalt und Bedeutung der Firmung

Die Firmung hat lange Zeit im Empfinden der Gemeinden ein Schattendasein gefristet. Für vielewar es ein Sakrament, das man bis in die Sechziger Jahre hinein gefeiert hat, wenn sich gerade dieGelegenheit ergab, weil der Bischof auf Visitation war, oft noch im Klassenverband, den Klassenlehreroder die Klassenlehrerin als Universalpate für alle Schüler, irgendwann in einer Morgenmesse in derWoche.Ende der Sechziger Anfang der Siebziger beginnt sich das Bild zu wandeln. Anstelle der oft nur

schulischen Vorbereitung tritt eine eigene Vorbereitungsarbeit in den Gemeinden, die sich auf denEinsatz von Eltern und Katecheten stützt, die in regelmäßigen, oft wöchentlichen Treffen die Ju-gendlichen zu einer gemeinsamen Firmfeier, an der die ganze Gemeinde teilnehmen kann, führen. DenNachklang dieses gemeindekatechetischen Aufbruchs erleben wir jetzt. Sowohl die Bereitschaft sich alsKatechetin oder Katechet einzusetzen, als auch die Bereitschaft der Firmaspiranten, sich regelmäßigüber einen längeren Zeitraum zu treffen, nimmt stetig ab; wobei die Gründe z. T. sehr nachvollzieh-bar sind. Es geht nicht darum, hier irgendwelche Vorwürfe oder Schuldzuweisungen zu formulieren,sondern um die Notwendigkeit, die Lebenswirklichkeit in den Blick zu nehmen und gangbare Wegezu suchen. Dazu später mehr.

3.1.1 Biblische Ausgangssituation

In den Texten des neuen Testaments wird der Heilige Geist vor allem bei Johannes als Begleitervorgestellt, der den Jüngern zur Seite steht, ihnen Klarheit im Glauben gibt und sie befähigt, auchohne die sichtbare Präsenz Jesu die Beziehung zu ihm lebendig zu halten und Verantwortung fürdas Reich Gottes zu übernehmen.1 Der Heilig Geist ist demnach keine Randerscheinung, sondern dieBasis für unseren Glauben. Ohne ihn würde die lebendige Brücke zwischen dem, was Jesus als froheBotschaft verkündet und gelebt hat, und unserer Gegenwart fehlen.Schon früh wird ein enger Zusammenhang hergestellt zwischen der Taufe, als Aufnahme in die

Gemeinschaft der Christen und der Zusage des Heiligen Geistes, der den angenommenen Glaubenlebbar macht. Johannes, der die Menschen im Jordan zum Zeichen der Umkehr tauft, kündigt Jesusals den an, der nicht mit Wasser sonder mit dem Heiligen Geist taufen wird.2

In den Missionsberichten der Apostelgeschichte finden sich einige Unterschiede in der Art, wie dieGabe des Heiligen Geistes mit der Taufe verbunden ist. In Apg 8,14–17 wird von Menschen in Samarienberichtet, dass sie zwar schon getauft sind, sie den Heiligen Geist aber noch nicht empfangen haben.Erst durch Gebet und Handauflegung werden auch sie vom Geist erfüllt. Bei der Taufe des Kornelius,als erstem Nichtjuden, der sich der christlichen Gemeinde anschließen möchte, ist die Reihenfolgeumgekehrt: Erst als Petrus sieht, das der Heilige Geist in Kornelius und seine Familie wirkt, stimmter der Taufe zu.3

1Vgl. »Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleibensoll.« (Joh 14,16) und »Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, derwird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.« (Joh 14,26).

2Vgl. Mt 3,11.3Vgl. Apg 10,44ff.

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3 Vorüberlegungen und Material zum Wochenende

3.1.2 Kirchliche Sicht und Praxis

In der Praxis der jungen Kirche findet sich zunächst kein eigenes Sakrament der Firmung. In derFeier der Taufe war eine zweite Salbung zum Zeichen des Besiegelung mit dem Heiligen Geist festerBestandteil der Feier. Erst mit der zunehmenden Zahl der Kindertaufen kommt es zu einer Abkopplungder Firmung von der Taufe. Dabei geht er nicht um eine inhaltliche, sonder im wesentlichen um einezeitliche Trennung, um den Charakter der Übernahme der Mitverantwortung für den Glauben stärkerzur Geltung zu bringen. Die Firmung bildet gedanklich den Abschluss der Taufe.Taufe, Erstkommunion und Firmung bilden in der heutigen Praxis die Sakramente der Initiation

eines Menschen in die volle Gemeinschaft der Kirche.4 Die Ostkirche betont als einzige den innerenZusammenhang der drei Sakramente, indem sie sie in einer Feier spendet. Bei uns hat sich einebewusste Dreiteilung herausgebildet, die die Menschen in separaten Feiern dem Alter entsprechendmit wachsender Eigenverantwortung in Glaube und Kirche einführt. Daran knüpft sich natürlich auchdie Frage nach dem entsprechenden Alter, ab dem die Sakramente empfangen werden können. DasKonzil selbst trifft keine Aussage über ein bestimmtes Alter der Firmlinge. Im Kirchenrecht wird inCanon 891 das »Unterscheidungsalter« genannt, was aber auch keine konkrete Aussage zulässt. Inder gemeinsamen Synode (1971 bis 1975) der deutschen Bistümer, die am Anschluss an das zweiteVatikanische Konzil gemeinsame Wege für die Umsetzung des Konzils in die Kirche vor Ort gesuchthaben, definieren ein Mindestalter von 12 Jahren, nennen aber auch Gründe für ein höheres Alter.5

Damit bleibt die Frage nach dem »richtigen« Firmalter für uns offen. Es kommt darauf an, welchenSchwerpunkt der Firmung wir für unsere Gemeinde in den Vordergrund stellen wollen. Wenn wir inerster Linie daran denken, möglichst nah bei der Erstkommunion zu bleiben, um die Initiationssakra-mente als Einheit herauszustellen, ist sicher ein frühes Firmalter angebracht. Wenn wir den Aspektder Eigenverantwortung betonen wollen, spricht das eher für ein höheres Firmalter.Nach meiner persönlichen Meinung sollten wir das bei uns in den letzten Jahren übliche Mindestalter

von 16 Jahren beibehalten. Dafür sprechen für mich folgende Gründe: Mit der Firmung wird dem(jungen) Menschen die Begleitung durch den Heiligen Geist zugesprochen. Er übernimmt damit aberauch die Verantwortung, sich aktiv an der Gestaltung der Kirche und der Verkündigung des Glaubenszu beteiligen. Mit den Worten des Konzils klingt das so:

»Pflicht und Recht zum Apostolat haben die Laien kraft ihrer Vereinigung mit Christus,dem Haupt. Denn durch die Taufe dem mystischen Leib Christi eingegliedert und durch dieFirmung mit dem Heiligen Geist gestärkt, werden sie vom Herrn selbst mit dem Apostolatbetraut.«6

Ich glaube nicht, von Ausnahmen abgesehen, dass ein 12 oder 14jähriger Jugendlicher diesem Ge-danken folgen kann und auch in der Lage ist, ihn zu erfüllen. Ein weiterer Grund ist, dass wir vonden Firmbewerbern erwarten, dass sie sich mündig und aus eigenem Wollen für das Sakrament derFirmung entscheiden. Auch diese Entscheidungskompetenz sehe ich eher bei Älteren. Und als letztesArgument an dieser Stelle sehe ich die Gefahr, dass wir mit einem jungen Firmalter den Eindruckerwecken, dass intensive Zeiten, sich mit dem Glauben zu beschäftigen, eine Sache für Kinder ist.

3.2 Lebensituation junger Menschen

Die Lebenssituation junger Menschen in unserer Gemeinde ist durchaus bunt gemischt. Von deninsgesamt 7873 katholischen Christen in unserer Gemeinde sind 1288 im Alter zwischen 10 und 25

4Vgl. Karl Rahner/Herbert Vorgrimmler (Hrsg.): Kleines Konzilskompendium. Sämtliche Texte des Zweiten Vati-kanums mit Einführungen und ausführlichem Sachregister, 1989, SC 71.

5Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland: Gemeinsame Synode der Bistümerder Bundesrepublik Deutschland: Offizielle Gesamtausgabe I. Beschlüsse der Vollversammlung, Freiburg Basel Wien1989, S. 256.

6Rahner/Vorgrimmler (Hrsg.): Kleines Konzilskompendium, AA 3.

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3.2 Lebensituation junger Menschen

Jahren; das sind 16,4 %(siehe Abbildung 3.1). In den einzelnen Ortsteilen finden sich alle sozialenund Bildungs- Schichten wie sie sich auch in anderen Stadtteilen Kölns finden. Was auffällt, ist,dass sich dieses Mischungsverhältnis in unseren gemeindlichen Angeboten so nicht antreffen lässt.Wenn man einmal von schulischen Aktivitäten und der Kommunionvorbereitung absieht, finden sichin unseren Reihen kaum Menschen, die aus »einfachen« Verhältnissen stammen. Darunter lassensich noch weitere Unterscheidungen ausmachen: In den Messdienergruppen finden sich nach demWechsel auf weiterführende Schulen vor allem Kinder, die auf Gymnasien gehen. Im Bereich derOM’s wird diese Unterscheidung noch deutlicher. Bei den Mitgliedern der KJG, der Pfadfinder unddem Jugendausschuss ist die Trennung durch das Bildungsniveau deutlich kleiner. Ein möglicherSchluss aus dieser Beobachtung ist, wenn man einmal unterstellt, dass die Messdiener die am ehestenreligiös ausgerichtete Gruppe ist, dass die eher bildungsnahen Jugendlichen religiösen Dingen eheraufgeschlossen sind, oder, was vielleicht noch wahrscheinlicher ist, dass wir mit unserer Art, denGlauben zu leben, die »einfacheren« Jugendlichen nicht ansprechen und erreichen.

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Abbildung 3.1: Altersverteilung in unserer Gemeinde (nur kath.)

Im alltäglichen Ablauf hat die Schule in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewon-nen. Das liegt zum einen daran, dass Lebensqualität gedanklich zunehmend mit schulischen Erfolgverknüpft wird und zum anderen daran, dass die Schule rein zeitlich für viele einen Umfang angenom-

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3 Vorüberlegungen und Material zum Wochenende

men hat, der einem Vollzeitjob in nichts nachsteht. Von den weiterführenden Schulen, die in unseremEinzugsbereich liegen, haben zwei einen gebundenen Ganztag (Rhein Gymn, und Liese Meitner), zweieinen offenen Ganztag (Johnann Bendel Reals. und Genoveva Gymn. für die Klassen 5 – 9), eine Über-mittagbtreuung (Ferdinand Lassalle Reals.) und vier Schulen, die kein bindendes Ganztagsangebotvorhalten (Hölderlin Gymn., MSO, Ursulinen Reals. und Gymn. und die Elly Heuss Reals.). Für vieleJugendliche ist die Schule nicht nur der Ort für den Unterricht, sonder auch für den Freizeitbereich.Eine neue Lebenswelt für die meisten Jugendlichen (und auch für die meisten Erwachsenen) ist

das Internet. Die Bedeutung mobiler Geräte für die Gestaltung und Bewältigung des Alltags istunübersehbar. »Für sie ist das Handy Infozentrale, Navi, Unterhaltungsmedium und – vor allem –Kommunikationsstandleitung zu den Freunden. Gerade die Integration diverser Funktionen macht dasSmartphone nicht nur unentbehrlich, man hat vielmehr eine persönliche Beziehung mit emotionalenQualitäten zu ihm aufgebaut.«7

Seit einigen Jahren beschäftigt mich die Frage, ob und welchen Einfluss die allgegenwärtige In-ternetnutzung auf das religiöse Leben und Empfinden hat. Glaube und Religion hat immer zweiSeiten. Zunächst einmal die Gegebenheit, dass es Gott gibt. Die Frage, ob das so ist oder ob esGott nicht gibt, wie er ist und wie er sich zeigt, kann ich nicht empirisch ermitteln. Ich kann michnur auf die Glaubenszeugen, die vor mir oder mit mir leben berufen und ich kann in meiner eige-nen Lebensgeschichte nach Spuren und Begegnungen suchen, die ich als Offenbarung Gottes deute.Auf der anderen Seite erfüllt Religion aber auch eine wichtige Funktion in meinem Leben. Wenn ichmich nicht auf eine transzendente Wirklichkeit beziehen kann, bin ich meiner Abhängigkeit in Zeitund Raum, den Unrechtserfahrungen meines Lebens und der relativen Bedeutungslosigkeit meineseigenen Menschseins schutzlos ausgeliefert. An der zweiten Seite, der funktionalen, kann das Internetnach meiner Einschätzung zu einem attraktives Ersatzangebot werden. Mit dem Smartphone habeich einen Zugang zu einer unbegrenzten Zahl von Menschen in der Hand. Um mich meiner eigenenWichtigkeit zu vergewissern, kann ich mit Bildern und Kommentaren die Welt teilhaben lassen anmeinem Mittagessen, meinen Reisen, meinem Ärger über andere, meinem Unmut über erfahrenesUnrecht, meinen Sorgen, meinen tollen Erlebnissen, meinen Fähigkeiten und eigentlich allem, was ichso mache. Darüber hinaus finde ich auf fast alle Fragen des Alltags bei Google und Co eine passendeAntwort. Ich fühle mich ja sogar verstanden und wertgeschätzt, weil ich nach einer Zeit der Nutzungmit personalisierten Antworten belohnt werde. (Wer möchte, kann ja mal Psalm 139 lesen und dabeidas Wort HERR durch Google ersetzen.) Der besondere Reiz liegt darin, dass es funktioniert auchohne, dass ich die Frage auf der ersten Seite von Religion und Glaube beantworten und entscheidenmuss. Das ist wohlgemerkt keine allgemeine Kritik an der Nutzung des Internets als solches, sondernnur ein Verdacht, welchen funktionalen Stellenwert es bei manchen einnehmen kann.

7Marc Calmbach u. a.: SINUS-Jugendstudie u18. Wie ticken Jugendliche 2016? Lebenswelten von Jugendlichen imAlter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland, 2016, S. 176.

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Abbildung 3.2: Firmstatus der 15 – 30jährigen (nur kath.)

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Inhaltsverzeichnis

1 Firmkonzept 31.1 Zielsetzung der Firmvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.2 Aufbau der Firmvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

1.2.1 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.2.2 Werbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.2.3 Dauer und Ablauf der Firmvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41.2.4 Feste Bestandteile der Firmvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1.3 Nachbereitung der Firmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2 Überlegungen und Diskussion auf dem Wochenende 52.1 Werbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52.2 Begleitung durch die Gemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.3 Aufbau der Firmvorbereitung – bisheriges Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.4 Aufbau der Firmvorbereitung – Crashkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.5 Aufbau der Firmvorbereitung – Firmvorbereitung als Dauerprojekt . . . . . . . . . . . 122.6 Perspektiven für die Gemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.7 Meine Rolle zum Thema Firmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

3 Vorüberlegungen und Material zum Wochenende 193.1 Inhalt und Bedeutung der Firmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

3.1.1 Biblische Ausgangssituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193.1.2 Kirchliche Sicht und Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

3.2 Lebensituation junger Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

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