St. Jacobi Schützenbruderschaft 375 Jahr Feier

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Man kann sicher sein, dass wir alle nur ein Glied in einer langen Kette sind. Wir wollen dafür sorgen, dass jedes Glied stark und kräftig ist. So stark und kräftig, dass nach 375 Jahren die Kette nicht zu Ende geht, sondern noch manches neue Glied angeschmiedet werden kann.

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Impressum

Herausgeber: St. Jacobi Schützenbruderschaft Nienberge von 1626

Text- und Stefan Bexten Bildauswahl Hubert Döme Hermann Feldmann Klaus-Dieter Helmchen Josef Krevert Willi van Bevern

Bild Umschlag- Motiv auf der Vereinsfahnerückseite: „Sankt Jacobus mit Jäger und Bauern“ Fotos: Privat Foto Köster

Quellen: Kassenbuch Chronik von Nienberge Pfarrblättken Zeitungsberichte von WN und MZ

Satz: Stefan Bexten Klaus-Dieter Helmchen Herstellung: Druckerei Hermann Kleyer Münster-Roxel

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Grußworte 4

Jubiläums – Festprogramm 14

Gedenken an die Toten 16

Von den Anfängen 17

Das Kassenbuch von 1886 35

Standorte der Vogelstange 78

Gebet 79

Plattdeutsches Gedicht 80

Gespräch mit Heinrich u. Alberta Schürmann 95

Die Königspaare seit 1949 98

Gespräch mit unserem Kaiser Walter Mersmann 136

Glückwunsch des Musikzuges Nienberge e.V 140

Erhalt des Festplatzes 141

Die Runkelmutt 143

Impressionen vom Jungschützenfest 147

Totenehrung am Mahnmahl 168

Projekt Arcoverde 170

Vorstand und Offiziere 172

Die Nachwuchs-Fahnenschläger 181

Impressionen vom Schützenfest 182

Danke 201

Verzeichnis der Inserenten 202

Gedicht zum Jubiläum 1976 204

„Jeder Fortschritt in neue Zeiten braucht auch feste Bindung an die echten Werte der Vergangenheit“ aus: Grußwort Präses Carl Neuendorff, 1976

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Liebe Schützenbrüder, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste! Im Namen des Vorstandes der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626 möchte ich Sie zum Jubelfest aus Anlass des 375-jährigen Bestehens herz-lich willkommen heißen. Möge sich auch dieses Jubiläum ähnlich wie die Jubelfeiern 1926 und 1976 zu einem Volksfest entfalten, bei dem jeder mit Freude mitfeiern kann. Wenn die St. Jacobi Schützenbruderschaft im Volksmund noch als der „Bauernverein“ bezeichnet wird, so hat sich die Bruderschaft zwischen-zeitlich doch zu einem allgemeinen „ Bürgerverein“ weiterentwickelt. So können wir stolz darauf sein, dass unsere Mitglieder nicht nur aus allen Nienberger Bauernschaften, sondern vor allem auch aus „Nienberge Dorf“ stammen und dass im Verein alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten sind. Trotz dieses Wandels ist die Pflege der bewährten Tradition und die Förde-rung des Gemeinsinns bis zum heutigen Tag ein wesentliches Merkmal geblieben. Dies haben wir in der Vereinsgeschichte vielen Menschen zu verdanken, die sich immer wieder und häufig über Jahre hin in den Dienst der Bruderschaft gestellt haben.

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Sie haben für die Beständigkeit inmitten der Veränderungen unserer Zeit gesorgt. Unseren Königinnen und Königen gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank! Für die Zukunft ist es auch weiterhin das Bestreben des Vorstandes, dass jeder Schützenbruder, der es möchte, König werden kann. Es soll auch weiterhin Freude machen, in unserer Schützenbruderschaft zu sein, wo das Alter keine Rolle spielt und keiner fragt, wer du bist oder was du hast. In diesem Sinne wünsche ich allen Schützenbrüdern und deren Familien und allen Besuchern von nah und fern einen frohen und unbeschwerten Festverlauf. Gebe Gott, dass wir auch zukünftig noch manches gute Schützenfest mit der St. Jacobi Schützenbruderschaft feiern können. Norbert Bexten 1. Vorsitzender

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Der Oberbürgermeister der Stadt Münster

Die Schützenvereine in Münster gehören von jeher zu den traditionellen, historisch geprägten Zusammenschlüssen von Münsteranern, die sich um die Heimatpflege in unserer Stadt kümmern. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadtkultur. Sie sind jedoch auch vor allem Förderer der vielfältigen Stadtteilkultur . Die Stadtteile Münsters, die Stadtviertel haben es in den letzten Jahrzehnten trotz der Eingemeindung und der sich ständig vergrößernden Stadtbevölke-rung geschafft, ihre Identität, ihren Charakter zu erhalten, ihre historischen Wurzeln zu pflegen. Die Münsteraner Stadtteile sind die viel beschworenen kleinen Lebenskreise, in denen sich Menschen wohlfühlen, in denen man sich kennt, in denen man sich hilft. Dies gilt in besonderem Maße auch für Nienberge. Münster ist keine anonyme Großstadt und das ist vor allem auf die ausgeprägten Identitäten unserer Stadtteile zurückzuführen. Dass dies so ist, haben wir vor allen Dingen den vielen Vereinen und Ver-bänden zu verdanken, die sich intensiv mit „ihren“ Stadtteilen beschäftigen, auch ihre historischen Wurzeln pflegen, aber auch das gegenwärtige gesell-schaftliche Leben mitbestimmen. Eine besonders herausragende Rolle spie-len die vielen Schützenvereine. Das zeigt in besonders vorbildlicher Weise das Beispiel der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626.

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Sie hat sich in diesem Sinne insbesondere um Nienberge verdient gemacht. Sie fördert das Zusammenleben, den Zusammenhalt in diesem Stadtteil, sie prägt das Gesicht dieses Stadtteils, sie hilft Neuzugezogenen sich schnell in Nienberge einzugewöhnen, denjenigen, die schon länger dort wohnen, bietet sie ein reges Vereinsleben. Doch trotz dieser tiefen Verwurzelung in ihrem Stadtteil blicken die Nien-berger Schützenbrüder auch weit über den örtlichen „ Tellerrand“ hinaus, in dem sie das Projekt Arcoverde in Brasilien unterstützen. Ein Beispiel von aktiver Entwicklungshilfe, über das ich mich wegen meiner vielen persön-lichen Kontakte nach Brasilien sehr freue. Ich beglückwünsche daher die St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626 zu seinem 375-jährigen Jubiläum. Mein Dank gilt insbesondere denjenigen, die in der langen Geschichte der Schützenbruderschaft mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu beigetragen haben, die Bruderschaft zunächst aufzubauen und ständig weiter zu entwickeln. Ein reges Vereinsleben bedeutet immer viel Arbeit insbesondere für den Vereinsvorstand. Diese Arbeit wird ehrenamt-lich, freiwillig, neben dem Beruf geleistet und verdient nicht nur den Dank der Vereinsmitglieder, sondern auch der Stadt. Ich wünsche der Schützen-bruderschaft St. Jacobi von 1626 ein schönes Jubiläumsjahr und mindestens 375 weitere erfolgreiche Jahre. Dr. Berthold Tillmann

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Grußwort zum 375-jährigen Jubiläum der Jacobi-Schützen In Nienberge wird die Ökumene groß geschrieben. Und ich wurde als evangelische Pastorin genauso wie mein katholischer Kollege gebeten, Ihnen ein Grußwort zu sagen zu Ihrem 375-jährigen Jubi-läum. Das ist ein schönes Zeichen der Ökumene und darum komme ich auch Ih-rem Wunsch gerne nach. Meine erste Begegnung mit einem Schützenverein habe ich nicht erst hier in Nienberge gemacht, sondern in einem kleinen Ort in der Nähe von Osna-brück: in Bohmte. Mein Vater gehörte damals zum dortigen Schützenverein, und als ich fünf Jahre alt war, wurde er Schützenkönig. Welch eine Ehre für ein kleines Mädchen, in der Kutsche beim Vater zu sitzen und durch den Ort gefahren zu werden. Überhaupt waren für mich die jährlichen Schützenfeste immer ein großes Vergnügen, gab es dort ein Karussell und allerlei andere Kinderbelustigung. So ist mir das „ Schützenleben“ also nicht ganz fremd. Und hier im Pfarrhaus erlebe ich es ja mehrmals im Jahr auch „ hautnah“ mit. Es geht nicht nur um`s Schießen, es geht auch um`s Feiern. Jahr für Jahr kommen viele Menschen auf dem Festplatz zusammen, große und kleine, um miteinander zu feiern.

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Das Schießen, das zu Gründungszeiten einen sehr ernsten Hintergrund hat-te, nämlich der Verteidigung zu dienen, ist inzwischen zum Sport gewor-den. Und mit diesem Sport verbindet sich viel Geselligkeit. In Ihrer Satzung von 1980 heißt es:“ Der Verein verfolgt ausschließlich die Pflege der Tradition und der Geselligkeit.“ Es geht wohl darum, das Gute aus der Vergangenheit zu bewahren und über die unruhigen Zeiten zu retten (Traditionspflege) und dies mit Spaß und Gemeinschaft zu verbinden (Geselligkeitspflege). An einem solchen Jubiläum wie dem Ihren ist es sicher gut, in die Vergan-genheit zu schauen und diese auch kritisch zu beleuchten, um eben wirklich nur das „ Gute“ zu tradieren. Irrungen und Wirrungen der Vergangenheit sollte man nicht wiederholen, aber tradierte Werte wollen durch manche Zeiterscheinungen gerettet werden. Aber natürlich wendet man bei einem Jubiläum auch den Blick nach vorn. Wie soll es weitergehen? So wie unsere Kirchen manche Mühen damit haben, ihre „Mitglieder“ im-mer wieder auf`s Neue anzusprechen und zu motivieren, so haben dies viele Vereine auch . Und ich denke, im Schützenverein ist die Rekrutierung des Nachwuchses manchmal ein Problem. Wer will sich heute noch binden? Wer ist bereit, Aufgaben zu übernehmen, die „Pflege der Tradition und der Geselligkeit“ zu verantworten? Wer stellt seine Freizeit zur Verfügung? Es braucht sehr viel Kreativität und Einsatz, um alle „bei der Stange“ zu halten. Da sitzen Sie mit uns Kirchen sozusagen in einem Boot... . Aber gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen an Vereinsamung leiden, ist es gut, die Gemeinschaft zu pflegen, miteinander in Kontakt zu kommen, gemeinsam zu feiern. Ein Jubiläum ist immer ein besonders schöner Grund zum Feiern. Und so wünsche ich Ihnen ein ganz besonders schönes Schützenfest in diesem Jahr und für die Zukunft Ihres Vereins alles Gute. Ihre Jutta Neumann, Pastorin

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Liebe Mitglieder der Jakobus-Schützenbruderschaft, Mein erster Pfarrer während meiner Kaplanszeit kam als Bauernsohn von einem großen landwirtschaftlichen Betrieb. Der ansonsten sehr resolute Mann flüchtete vor persönlichen Jubiläen. Geburtstage fanden am liebsten „in aller Stille“ statt. Von seiner Mutter zitierte er bei sol-chen Gelegenheiten den Satz, den er sich sehr zu Eigen gemacht hatte: „Junge, nimm dich in Acht. Jubiläen sind in Wahrheit Alterserscheinun-gen.“ Nun wird die Schützenbruderschaft St. Jakobus 375 Jahre alt. Sicher ist das auch eine Art Alterserscheinung. Aber wenn Sie dieses Jubiläum eben nicht „in aller Stille“ vorüber gehen lassen, sondern festlich bege-hen, so bringen Sie damit zum Ausdruck, dass es etwas Bedeutsames und Schönes ist, in einer so langen Tradition zu stehen und zu bestehen. Wir leben eben - nicht nur in einer Schützenbruderschaft - auf dem Rük-ken unserer Vorfahren, auf dem was sie geschaffen oder verteidigt ha-ben. In einer so schnelllebigen und von Vergesslichkeit geprägten Zeit kann die Besinnung auf die Tradition, in der wir stehen, uns auch be-scheiden machen. Wir stehen in einer Geschichte mit Menschen, die vor uns gelebt haben. Und nach uns werden Menschen dasein, für die wir Vergangenheit sein werden. Bruderschaften waren einmal das, was wir heute vielleicht eher als Bür-gerinitiativen bezeichnen würden. Menschen schlossen sich zusammen, solidarisierten sich in der Verfolgung sozialer Belange. Die ursprüng-lichen Zielstellungen können sich erledigen und haben sich im Falle der

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Bruderschaften auch erledigt. Aber die Frage bleibt, was motiviert uns heute, die Bruderschaftsidee aufrecht zu halten und zu pflegen. Wenn sich eine Bruderschaft dieser Frage nicht stellt, kann sie leicht zur leeren Traditionspflege verkommen. Sie feiert dann nur noch die Jahre, auf die sie zurückblicken kann, und nicht mehr das, was sie zusammenhält und ihr Sinn macht. Ich wünsche Ihnen ein schönes Jubiläumsfest, bei dem Sie etwas davon spüren, dass es Sinn macht, in dieser Gemeinschaft in unserer Zeit zu-sammen zu sein und zu feiern. Ihr Reinhold Waltermann, Pfarrer �

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Die Zeit überschlägt sich. Soll heißen: Was gestern modern war, ist heute ein alter Hut. Ein Ereignis jagt das andere: was uns heute erregt, ist morgen vergessen. Nicht mehr Spinnstube, Herdfeuer oder der Frühschoppen nach dem Hochamt sind unsere Informationsquellen, sondern die Zeitung, das Fernsehen oder das Internet. Merkwürdig ist nur, dass wir uns dabei nicht ganz wohl fühlen: je schneller sich die Zeitläufe ändern, je größer ist der Wunsch nach Beständigkeit. Wir haben plötzlich die Nostalgie entdeckt, das sehnliche Verlangen nach der alten Zeit, nach vergessenen Sitten und Bräuchen, nach Tradition und Geschichte. Da kommt uns das Jubiläum unserer Schützenbruderschaft wie gerufen. Wer einmal Gelegenheit hat, das älteste Schild unserer Königskette zu be-rühren, der fühlt sich versetzt in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wo man sich „brüderlich“ zusammenschloss um sich gegenseitig zu „schützen“: die Frauen und Kinder, Haus und Hof und die Heimat. Wo man einen Pa-tron erkor und sein Vor-Bild auf die Fahne heftete. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich viel geändert. Mancher wundert sich, dass es diese Vereine, Bruderschaften und Gilden überhaupt noch gibt.

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Zwar wird noch immer geschossen – aber nur auf hölzerne Vögel. Es wird marschiert, aber nicht um den bösen Feind zu jagen, sondern locker und fröhlich als Polonaise durch die Gemeinde. Noch immer gibt es einen Kö-nig und eine Königin , deren fröhliche Herrschaft sich manche unserer Ah-nen gewünscht hätten. Noch immer sind unsere Feste die gesellschaftlichen Höhepunkte in unserer Gemeinde. Die alten Nienberger haben ihren Kreis längst geöffnet für die, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder jene, die Nienberge gesucht haben, um sich hier eine Wohnstätte zu errichten. Man kann sicher sein, dass wir alle nur ein Glied in einer langen Kette sind. Wir wollen dafür sorgen, dass jedes Glied stark und kräftig ist. So stark und kräftig, dass nach 375 Jahren die Kette nicht zu Ende geht, sondern noch manches neue Glied angeschmiedet werden kann. Dies ist unser Jubiläumswunsch. Er gilt für unsere Tage. Er gilt in besonderer Weise denen, die nach uns kommen. Walter Mersmann Josef Krevert Ehrenvorsitzender Ehrenvorsitzender seit 1983 seit 1996

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Jubiläums – Festprogramm:

Sonntag, 01. Juli 200111.00 Uhr Familiengottesdienst der Gemeinde auf dem

Hof Bexten, anschl. Familientag

Freitag, 06. Juli 200119.00 Uhr Kommersabend

Einzug des amtierenden Königs-u. Kaiserpaares sowie der ehemaligen Königspaare u. Königinnen

Samstag, 07. Juli 200113.00 Uhr Antreten am Festplatz 14.30 Uhr Königsschießen in Hofkampsbusch 20.00 Uhr Königsball im Festzelt 20.30 Uhr Einzug des Königspaares anschließend Königsproklamation und Fahnenschlag

Sonntag, 08. Juli 200113.30 Uhr Sternmarsch zum Schulhof der geladenen Vereine ab: Hof Mersmann Parkplatz Nientied Clubheim Sportverein Zelt am Festplatz 15.00 Uhr Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Festansprache d. Bürgermeisters Herrn Fritz Krüger

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16.00 Uhr gemeinsamer Marsch zum Festzelt Entgegennahme der Glückwünsche der Gastvereine Vogelschießen der Gastvereine Aufspielen der Gast-Musikzüge Ausklang im Festzelt mit dem Musikzug Nienberge

Montag, 09. Juli 2001 9.00 Uhr Bruderschaftsamt in der Kirche mit Weihbischof Ostermann 10.00 Uhr Frühschoppen im Festzelt 11.00 Uhr Kaiserschießen am Festzelt anschl. Proklamation des Kaiserpaares 19.00 Uhr Polonaise mit Fahnenschlag und Festansprache auf dem Schulhof Kaiser- und Königsball im Festzelt Dienstag, 10. Juli 200117.00 Uhr Jungschützenfest Ausklang bei Luis Gonzales

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Allen gefallenen und verstorbenen Mitgliedern der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626 ein ehrendes Gedenken

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Von den Anfängen Von den Anfängen der St. Jacobi Schützenbruderschaft ist nur wenig überliefert worden. Im Jahre 1896 wollte man zunächst ein 300-jähriges Jubiläum feiern und damit das Jahr 1596 als Gründungsdatum zu Grunde legen. Doch dann entschied man sich aufgrund der Tatsache, dass die älteste noch erhaltene Königsplakette das Jahr 1626 ausweist, für ein 270-jähriges Jubiläum (siehe auch „Das Kassenbuch von 1886). Das Gründungsjahr wurde 1983 im Zusammenhang mit der Erarbei-tung der Chronik von Nienberge von Karl Moritz zunächst noch an-gezweifelt, da man auf der erwähnten Plakette aus der Zahl 1626 auch die Jahreszahl 1696 deuten konnte.

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Mit Hilfe einer elektromikroskopischen Untersuchung in einem Insti-tut der Universität Münster wurde die Jahreszahl 1626 eindeutig festgestellt, so dass auch Karl Moritz dieses Datum für die Gründung der St. Jacobi Schützenbruderschaft herangezogen hat. Dagegen erwähnte Adolf Risse 1976 in seinem Beitrag für die Zeit-schrift anlässlich des 350-jährigen Jubiläums eine Eintragung im Kassenbuch des Jahres 1896, wo nach mündlicher Überlieferung und ziemlich bestimmtem Aussagen die „St. Jacobi Schützengesell-schaft“ schon weit älter sei, als dass dies die Plakette von 1626 do-kumentiert. Die weiterführenden Betrachtungen von Adolf Risse fasste Karl Mo-ritz in der oben erwähnten Chronik wie folgt zusammen: ������ ����� ����� � ����� ����� ������������ � � ���� �� � ��� ������������ �������������� �� ���� ������� ���� ���� ���������� �� ����� ������������� ���� � � �� ������ ���� ���� ������������� ��������� ���!�����������"��� #� ��������!����� $�%� ���� ��!���� �� � ���������� ��"���������%� �"��� ����&��������� ����� �� ������������� � �� ������'����!�������#�(���� ��� �)� ������ ������������ ��*�+� ���&� �,-.,��������� ���&�&� ��������������������"����"���#� / � ���"������ ������� ������ ����� ������� �0�1�����"� ���"������ �����0������������������������������� �2�� �������� ��&��� �� �"��#��� ����"���� ����� %� �"��"����� � ������� � � �� ��� 2������� &���������#� ������ ���� ����� � ���3��� � �������� �����������������4� ������������������������������� ������5���� ���� ������ ����������!!�� 6�7�!����� $8� � �� ������ ���� ���� ���� � ��� � �� ���9�� ��� �����������+��������������&� ������������ �"��������5���� �������������9�� ������ �����#� :�� ������� ���������� ���� � ���� ���� ���� ��;���� � �;��� �����9������ ��"������&����� ������������ ����� ���<����,=>>� �����������"����#�)� ������ &#� ��� ����+�� ��� ������� 7������ ��� '������� ������� ���� ?��������� ����� ������� ��������� �������� ������ � � �������� ���� ��";��� ����$� � �2�� ���������������� ��������� ������ ����#������� ����@������� ��0�����@��������� ��� A� ��<��������)1���� ���� �������� ���������2�� �������������#$��Da die Plakette als der sichtbare Beweis für den Bestand der St. Jacobi Schützenbruderschaft gilt, wird das Jahr 1626 bis zum heuti-gen Tage als Gründungsjahr angesehen.

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Das Kassenbuch von 1886 Das im Jahre 1886 angelegte Kassenbuch ist das älteste Dokument im Archivbestand der St. Jacobi Schützenbruderschaft und wird bis in die heutige Zeit hinein chronologisch fortgeführt.

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Die Aufzeichnungen beginnen mit einem Verzeichnis aller Könige ab 1626:

1626 1627

Joan Slotmann Franz Meyer-Haus Uhlenbrock

1680 Ludwig Osterhoff, Receptor 1686 Hermann Wesseling 1682 Heinrich Wiedemann 1714 Martin Richard v. Schonebeck 1721 Joan Henrich Wermeling 1724 Jürgen Henrich Wenning 1729 Phillip Ketteler 1763 Schulte Kalthoff 1765 August v. Schonebeck, Platzmajor Münster 1767 August v. Schonebeck, Platzmajor Münster 1770 Joannes Hermann Vorberg 1773 Joan Albert Schulte Relau 1774 Joan Henrich Schulze Hannasch 1775 Joan Melchior Schulte Langenhorst 1776 Joan Hinrich Sestrup 1779 Ernst Theodor Wesseling, jetzt Schulze Kalthoff 1781 Joannes Bernardus Wittober,Provisor 1782 Georgius Henrikus Twent jun. 1783 Christian Vorberg 1785 Georgius Henrich Twent 1787 Georgius Henrich Twent 1788 Georgius Henrich Twent 1789 Joannes Hermanus Sessendrup 1791 Theodorus Greiwe, gnt. Degender 1793 J.W. Dreier 1794 Friedrich Bogener 1795 Joannes Wilhelm Wiedau 1796 Henrikus Schulte Kalthoff 1799 Joannes Henrikus Sestrup

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1804 Joannes Kasparus Langenhorst 1809 Joannes Kaspar Große Lohmann 1811 J. Hermann Hunnebeck 1814 Johann Evert Weling 1815 Joann Hermann Schulte Relau 1816 Johann Evert Weling 1818 Kaspar Glose 1820 Wilhelm Elbers 1821 Engelbert Engberding 1822 Wilhelm Alberding, Provisor 1823 Henrikus Schulte Kalthoff 1824 Theodor Schulze Hannasch 1827 B.W.Bußmann 1828 Joseph Wilhelm Grotholtmann 1829 Joseph Roesmann 1831 W.H. Große Deitermann 1831 Wilhelm Engberding 1832 Melchior Twent, gnt. Flothmann 1833 J.B. Farwick Uhlenbrock 1834 Joannes Wilhelm Curnei 1835 J.H. Holling, gnt. Schulte Langenhorst 1836 J.H. Holling, gnt. Schulte Langenhorst 1837 J.B. Farwick Uhlenbrock 1838 J.B. Farwick Uhlenbrock 1845 Joannes Farwick z. Hagen 1850 Joannes Wilhelm Curnei 1852 Franz Hartmann 1853 Ferdinand Erdmann 1854 Bernhard Schmiemann 1855 Bernhard Schmiemann 1857 Bernhard Schmiemann 1858 Heinrich Weßeling 1859 Heinrich Weßeling 1860 Heinrich Weßeling 1861 1862

H. Hülsmann A. Rohling

1863 Heinrich Bußmann 1864 F. Elbers 1865 Wilhelm Wiedau

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1865 Heinrich Wißing 1867 Heinrich Sessendrup 1868 Franz Hartmann 1869 Bernard Wesseling 1872 Bernard Niehaus 1873 Franz Flothmann 1874 Wilhelm Wißing 1878 Heinrich Wißing 1879 Heinrich Engberding 1880 H. Halsband 1881 August Wißing 1883 Franz Hölken 1884 Franz Henrichmann 1885 Melchior Wiedau 1886 Heinrich Engberding 1887 Melchior Wiedau 1888 Hermann Henrichmann 1889 Heinrich Engberding 1891 Franz Schulze Wermeling 1892 F. Overbeck 1893 Joseph Schleithoff 1894 Heinrich Große Wiedemann 1895 Wilhelm Wiedau, gnt. Borgmann 1896 Joseph Schleithoff 1897 Hermann Fischer 1898 Franz Hölken 1899 Bernard Kinnebrock 1900 Bernard Hölken

Königsplakette 1855 Bernhard Schmiemann

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1901 Bernard Weßeling

1902 Joseph Sporkmann 1903 Heinrich Thiering 1905 Heinrich Sendhoff 1906 Heinrich Wiemeler 1907 Joseph Kock 1908 Heinrich Schürmann 1909 Joseph Wiedau 1910 Wilhelm Wittover 1911 Wilhelm Wannigmann 1912 Franz Berning 1913 Theodor Thiering 1914 Johann Berkemeier 1920 Josef Arlinghaus 1921 Philipp Kinnebrock 1922 Bernhard Pohlmann 1923 Alfons Hölken 1924 Heinrich Pohlmann 1925 Heinrich Möllmann 1926 Heinrich Lutte 1927 Anton Middendorf 1928 Josef Oeing 1929 Anton Feldmann 1930 Anton Pohlmann 1931 Heinrich Brinkmann 1932 Hermann Rölver 1933 Franz Bullermann 1934 Alfons Hölken 1935 Pfarrer v.d. Becke 1936 Wilhelm Wannigmann jun. 1937 Heinrich Reckfort 1938 Gerhard Beuker 1939-1949 Professor Schulte Kemminghausen 1949 Bernhard Böhr

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1950 Heinrich Schürmann 1951 Heinz Lutte-Scheltrup 1952 Heinrich Hundebeck - Risse 1953 Bernhard Brirup 1954 Wilhelm Brirup 1955 Bernhard Hundebeck Sessendrup 1956 Heinrich Leising 1957 Heinrich Hülsmann

1958 Bernhard Rölver 1959 Bernhard Hundebeck jun.

1960 Theo Schulze -Relau 1961 Heinrich Große Wiedemann 1962 Paul Lutte - Wannigmann 1963 Wilhelm Große Dahlmann 1964 Paul Inkmann 1965 August Böhr 1966 Paul Siegel 1967 Alfons Entrup-Lödde 1968 Fritz Wissing 1969 Josef Krevert 1970 Franz Bleker 1971 Heinrich Bertling 1972 Peter Gottschalk 1973 Josef Geßmann 1974 Walter Mersmann 1975 Bernhard Fehmer 1976 Anton Feldmann 1977 Aloys Kreuzheck 1978 Willi van Bevern 1979 Anton Suttrup 1980 Günter Berger 1981 Willi Duwenig 1982 Ludger Dahlhaus 1983 Josef Westhues 1984 Karl-Heinz Suttrup 1985 Friedhelm Berger 1986 Hubert Döme 1987 Antonius Rickert

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1988 Karl Berger 1989 Franz-Josef Andrasch 1990 Hermann Feldmann 1991 Alfred Schnieders 1992 Manfred Daut 1993 Berni Riemann 1994 Rudolf Stenner 1995 Franz-Josef Suttrup 1996 Bernhard Hundebeck 1997 Ewald Rüschoff 1998 Franz-Josef Schäper 1999 Markus Krevert 2000 Luis Gonzales

Abschreiten der Front durch Franz-Josef Suttrup u. Rudolf Stenner

1996

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Im Kassenbuch geht weiterhin aus den Eintragungen für das Jahr 1886 hervor, dass eine in der Gemeinde abgehaltene Sammlung zur Anschaffung von Schützenfestsachen einen Gesamtbetrag von 90,96 Mark erbrachte. Der damalige Festwirt Kinnebrock erließ rück-ständige Schulden aus früheren Jahren und der Kassenbestand betrug letztendlich 7,96 Mark. 1887 wurde die Anzahl der Schützen mit 36 Mann angegeben. An Einnahmen für einen Ehrentanz wurden 1890 von 4 Personen a 10 Pf = 40 Pf verbucht. Die Schützenbrüder hatten ein Schützengeld von 50 Pf pro Person zu entrichten und auf der Vorversammlung wurde beschlossen, dem König ein Königsgeld in Höhe von 10 Mark zu zahlen. Im Jahre 1896 wurde auf einer Versammlung zunächst beschlossen, ein 300-jähriges Vereinsjubiläum zu feiern. Da aber das Schild des Königs „Joan Slotmann, genand Timan“ (heute Hof Thoring) als der erste gesicherte Beweis für den Beginn der Schützenbruderschaft galt, wurde dann ein 270-jähriges Jubilä-um gefeiert. Anlässlich des Jubiläums wurde am 15. Juli 1896 morgens um 10 Uhr ein feierliches Hochamt zelebriert. Unter der Vogelstange wurde dann auf Beschluss der Generalversammlung folgende Be-kanntmachung verlesen: „Mitschießen können nur ansässige Einwohner der Gemeinde Nien-berge und deren direkte Familienmitglieder. Andere, die in Dienstverhältnissen sich befinden und nicht direkte Familienmitglieder der ansässigen Gemeindemitglieder sind, können nur dann mitschießen, wenn sie schriftlich oder mündliche Erlaubnis des Dienstherren selber beibringen; woraus hervorgeht, dass ihre Herrschaft, falls jener den Vogel abschießt und im folgendem Jahre sich nicht mehr in der Gemeinde befindet, in dem Jahre die alte Kö-nigswürde wenn nötig selbst übernimmt und auch die Sachen zu geben sich verpflichtet.“ An dem Schießen nahmen 56 Mann teil; König wurde Joseph Schleithoff. Der König hatte wie gehabt für ein Schild an der Königs-kette zu sorgen, einen neuen Vogel für das nächste Schützenfest erstellen zu lassen und das übliche Bier zu spendieren. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden auch Böllerschüsse abgegeben und ein Feuerwerk veranstaltet.

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Der damalige Chronist notierte: „Größte Festfreude und höchste Einigkeit herrschten bis zum folgen-den Morgen. Es wurde ebenfalls nach alter Sitte der Königshut wie-der gebraucht, der seit 50 Jahren nicht mehr benutzt wurde.“ 1897 wurden die im Vorjahr wahrscheinlich aufgrund von üblen Er-fahrungen erlassenen Bestimmungen hinsichtlich der Bestätigung von Königen erstmals angewandt, in dem Hermann Fischer mit Ge-nehmigung des Kolon (Dienstherrn) Farwick – Uhlenbrock König wurde. Ein Kassenbestand von 62,10 Mark wurde bei der Darlehnskasse Nienberge verzinslich angelegt. Die Vorversammlung im Jahr 1903 beschloss, dass Oberst, Adjutant und Vorstand den Bauernschaften nach abwechselnd gewählten werden sollten. Da im Jahre 1904 in Nienberge eine Mission abgehalten worden war, fiel das Schützenfest aus. Das Kassenbuch führte ab 1905 Rudolf Mersmann. In den Vorjahren wurde Hermann Henrichmann als Schriftführer und Kassenwart er-wähnt. Die Versammlung beschloss, ab jetzt eine Prämie für das Abschie-ßen des rechten Flügels von 4 Mark und für das Abschießen des linken Flügels 2 Mark an den Schützen auszuzahlen. Im nächsten Jahr wurde diese Prämienregelung noch erweitert um 1 Mark für den abgeschossenen Schwanz. 45 Schützen beteiligten sich 1906 am Vogelschießen und der Kö-nigsschuss erfolgte mit dem 59. Schuss. Zum Kassenbestand in Höhe von 56,55 Mark wurde vom Kassierer vermerkt, dass 56 Mark bei der Darlehnskasse eingezahlt wurden und die übriggebliebenen 55 Pfennig von ihm bis 1907 verwahrt und dann dem Geld „beige-zählt“ wurde, weil die Darlehnskasse nur ganze Mark annahm. Im Jahre 1908 wurde das Königsgeld auf 20 Mark erhöht. Zahlten in diesem Jahr noch 42 Schützen ein Schützengeld in Höhe von 50 Pfennig, so wurde im Jahr 1909 von 160 Mitgliedern ein Beitrag in Höhe von 1 Mark entrichtet. Der Vorstand wurde nun für die Dauer von 3 Jahren gewählt. Die Mitgliederzahl verringerte sich 1914 auf 93 Schützen; Schützen-könig wurde Johann Berkemeyer bei Schulte Hullern mit Königin Änne Pelzer. Von 1914 – 1919 fielen die Schützenfeste kriegsbedingt aus.

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Hatte sich bis vor dem 1. Weltkrieg der Vorstand ausschließlich aus den jeweiligen Bauernschaftsvertretern zusammengesetzt, so wurde im Jahr 1920 mit Rudolf Mersmann erstmalig ein 1. Vorsitzender von der Generalversammlung gewählt. Rudolf Mersmann war der Vater des heute noch aktiven Ehrenvorsitzenden Walter Mersmann. Theodor Thiering übernahm das Amt des Schriftführers und Kas-senwartes. 172 Mitglieder zahlten jeweils einen Beitrag von 3 Mark. 1922 wurde dieser Beitrag auf 15 Mark erhöht und von insgesamt 206 Mitgliedern entrichtet. Das Königsgeld wurde in Höhe von 200 Mark ausgezahlt. Weiterhin wurde von der Versammlung beschlossen, für Fehlschüs-se 3 Mark zu kassieren. Der Kassenwart notierte für 1923 an Einnahmen und Ausgaben fol-gende Beträge: 203 Mitglieder a 5.000 Mark Beitrag 1.015.000 Mark Einnahmen vom Festwirt 25.000 Mark Insgesamt 1.040.000 Mark Ausgaben: Versicherungsprämie 44.000 Mark für den König 205.000 Mark für den alten König 75.000 Mark Prämie r. Flügel 10.000 Mark Königswagen 30.000 Mark Reparaturen 20.760 Mark 150 Patronen 75.000 Mark Bekanntmachung 700 Mark Musik 480.000 Mark Nachforderungen 100.800 Mark Insgesamt 1.041.260 Mark Eintritt für Nichtmitglieder zum Tanz 10.000 Mark Fehlbetrag 1923 1.260 Mark Im Jahre 1924 konnten wieder „normale“ Beträge aufgeführt werden, so zahlten 182 Mitglieder jeweils einen Beitrag von 1,50 Mark; dem König wurden 40 Mark ausgezahlt.

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Es wurde 1925 beschlossen, dass Neueingepfarrte von Nienberge (Uppenberg) ebenfalls am Vogelschießen teilnehmen konnten.

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Das 300-jährige Jubiläum wurde 1926 mit hohem Aufwand gefeiert. Am Sonntag, den 11. Juli 1926 nachmittags um 3 Uhr wurden die eingeladenen 12 Nachbarvereine an den Empfangsbögen abgeholt und mit Musik zu den ihnen zugewiesenen Lokalen geleitet.

Der langjährige Schriftführer und Kassierer Theodor Thiering notierte dazu folgendes: „ Unter dem Klange sämtlicher Kapellen ging es durch das mit vie-lem Fleiße schön ausgeschmückte und reichlich beflaggte Dorf. Den ca. 600 Schützen folgte ein endloser Zug Zuschauer, und es war ein wundervoller Anblick, als auf der ansteigenden Chaussee zum Fest-platz 15 Fahnen im leichten Winde flatterten, wobei die Sonne nach dem Dauerregen am Vortag den ca. 800 m langen Zug herrlich be-leuchtete.“

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In der von Dr. Karl Moritz im Jahre 1983 verfassten Chronik von Nienberge werden die umfangreichen Aufzeichnungen des Kassen-buches wie folgt zusammengefasst: „Der Bauer Lutte-Scheltrup (heute Westfleisch) hatte die Festwiese zur Verfügung gestellt, auf der Festredner, Gesangverein und Fah-nenschläger den Auftakt bildeten. Darauf folgte der große Festzug durch alle Dorfstraßen, Totengedenken, Zapfenstreich und Feuer-werk. Am folgenden Tage, Montag, dem 12. Juli, nahmen alle Schüt-zen zunächst am Gottesdienst teil, stärkten sich darauf beim Früh-schoppen und marschierten dann zur Vogelstange, wo der Jubilä-umsvogel von Lutte-Scheltrup heruntergeschossen wurde. Seine Frau wurde als Königin feierlich eingeholt, worauf sich der Festzug erneut in Bewegung setzte. Mittagessen und Kaffee mit Kuchen wurden im Vereinslokal „Baumberger Hof“ eingenommen und mit Reden und Musik gewürzt. Darauf schwang man das Tanzbein bis in die frühen Morgenstunden. – Die Gemeinde spendierte dem Verein 500 RM, „was besonders anerkannt wurde“. Es bleibt noch nachzutragen, dass der Fähnrich Landwirt Heinrich Egger sein 25-jähriges Fähnrichsjubiläum feierte und auf der Fest-wiese bei Lutte einen „historischen Fahnenschlag“ aufführte. Im Jubeljahr zahlten 205 Mitglieder einen Beitrag von 2 Mark. Der König erhielt ein Königsgeld in Höhe von 80 Mark. Nach diesem Jubeljahr folgten zunächst ganz „normale“ Schützenfe-ste, nur für das Jahr 1930 wurde die Verleihung je einer „Hinden-burgmedaille“ an den König und an die Schützen des rechten und linken Flügels sowie des Schwanzes vermerkt. 1932 nahm die St. Jacobi Schützenbruderschaft mit einer Fahnen-abordnung an der Fahnenweihe des DJK Nienberge teil. Das Kö-nigsgeld wurde zwischenzeitlich auf 100 Mark erhöht. Im Jahre 1934 lehnte Theodor Thiering seine Wiederwahl als Schrift-führer und Kassierer ab; an seiner Stelle wurde Hermann Milskem-per durch Stimmzettel mit Mehrheit gewählt. Im Folgenden ein Orginalauszug des Kassen- und Schriftführerbe-richtes aus dem Jahre 1935:

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Nach 38-jähriger Tätigkeit als Fähnrich wurde Anton Egger zum Eh-renmitglied ernannt; sein Nachfolger wurde der Schuhmacher-meister Bernhard Hakenes. Das herausragende Ereignis war im Jahr 1935 der Königsschuss von Pastor von der Becke, dessen Königswürde im Jahr 1999 von Schützenbruder Reinhold Klumpe im Pfarrblättken wie folgt doku-mentiert wurde: Pastor tat den Königsschuss Die Folge davon war: ‚kien Rüen bleew in`n Huse‘, Nienberge .. Das war eine echte Sensation Anno 1935 als der Pfar-rer in der bäuerlichen Traditionsbruderschaft St.Jacobi regierte. Der Fall war einmalig nicht nur in der Chronik der seit 1626 nachweisba-ren Schützengilde. Wenn auch in den Jahren nach dem Kriege hier und dort, zuletzt noch in Nordwalde nicht selten der Pfarrer auch als Schützenkönig amtierte, so war dieses Ereignis vor dem Kriege je-doch eine Einmaligkeit. Sie wurde schon damals als solche in den Zeitungsartikeln heraus gestellt, und selbst die Essener Nationalzei-tung schrieb in jenen Jahren zu diesem Falle: „Ein Pfarrer nach dem Herzen des Volkes.“ Dies war Pastor Anton von der Becke in der Tat. Unnachahmlich, auf der Kanzel wie auch im Gespräch von Mann zu Mann auf der Straße, war sein populärer Ton, der immer ankam. Zumal in jenen nicht immer leichten Tagen vor dem letzten Kriege wußte er stets das Herz auf dem richtigen Fleck zu tragen. Ihm gehörte daher die Sympatie aller, als dieser aufrechte Mann, der auch die Kirche ein vorbildlicher Seelsorger war, auf dem sommerlichen Jahreshauptfest der bäuerlichen Festgemeinschaft als Schützenkönig auch „Held des Tages“ wurde. Voll des Verständ-nisses für derlei dörfliche Belange gab ihm auch sofort Clemens August Graf von Galen, der bald darauf in Nienberge herzlichst empfangen wurde, das bischöfliche Einverständnis. Die Gattin des Nienberger Bürgermeisters und Patronatsherren von St.Sebastian, Frau Gertha Mersmann, wurde seine Königin. Die Königskutsche, die zuvor als „Eilexpreß“ mit Pastor und Bauernkönig von Nienberge zum Bischöflichen Palais nach Münster gerollt war, saßen hernach beide Majestäten. Und auf die ungewöhnlich, großer Schar huldigender Untertanen beiderseits der Straßen weisend, sag-te in seiner köstlichen scherzhaften Art der Pfarrer: „Kien Rüen is in`n Huse bliewen!“ Um Mitternacht, Schlag Zwölf, übergab der Pfar-rer Königskette und Insignien und die weitere Amtsbürde seinem Bruder, dem Apotheker von der Becke, der aus seinem schlesischen

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Domezil just auf Heimaturlaub nach Nienberge gekommen war. Das Fest des Jahres 1935 war auch für den Wirt und die gesamte Bru-derschaft kein schlechtes gewesen. Beide, König und Königin, deckt der Rasen des Friedhofs von St. Sebastian. Pfarrer von der Becke, der noch 1938 auf besonderen Wunsch von Bischof von Galen die einen starken Mann brauchende Pfarrei St. Ewaldi zu Duisburg-Laar übernommen hatte, um dann auch Denfinitor des dortigen Dekana-tes zu werden, kam bald als ein vom Tode Gezeichneter nach Nien-berge zurück. Im Hanseller Pastorat starb er in den letzten Monaten des Krieges, als Kirche und Pastorat zu Duisburg längst schon bom-bardiert am Boden lagen. Weder damals noch hernach konnte seiner gebührend gedacht werden. Die Erinnerung an den aus örtlichen Priestertum gekommenen Bau-ernkönig gibt auch die selten schön gearbeitet Königsplakette. Das von einem münsterschen Goldschmied gefertigte Schild zeigt auf der Vorderseite den Patron der Pfarrkirche St.Sebastian und auf der Rückseite den Text: „Pfr.v.d.Beck-König / Frau Mersmann Königin 1935.“ Im Jahr danach 1936 begann der amtierende Schützenkönig der Jakobianer Pfarrer von der Becke das Schützenfest mit einem Got-tesdienst. Damals feierte man das Schützenfest nur am Montag. Dieser noch heute übliche Beginn des Montagmorgens mit einem Gottesdienst war damals eine Besonderheit. Daher notierte die Bru-

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derschaftchronik „Auf Anregung unseres Pastors von der Becke wurde am Montag des Schützentages eine hl. Messe für die Ver-storbenen der Jacobibruderschaft gelesen.“

Jacobi Schützenfest 1935

König von der Becke mit seiner Königin Frau Mersmann rechts das alte Königspaar Alfons und Maria Hölken

Nach 31-jähriger verantwortungsvoller Tätigkeit im Vorstand wurde 1937 Rudolf Mersmann zum Ehrenmitglied ernannt. Seit 1920 hatte er das Amt des 1. Vorsitzenden ausgeübt; sein Nachfolger wurde Wilhelm Wannigmann jun.. Franz Brirup übernahm das Amt des Schriftführers. Von der Versammlung wurden die neuen Richtlinien des Deutschen Schützenverbandes (Gauschützenverband) angenommen. Zum ersten Mal wurde eine Nachfeier mit Preisschießen und Preiskegeln im Vereinslokal veranstaltet.

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Für das Jahr 1938 wurden u. a. folgende Ausgaben notiert: Verkauf der Abzeichen WHW (Winterhilfswerk) 2,50 Mark Rechnung Güthmann Gaststätte – Schießstand 7,50 Mark Anschaffung Bundesfahne 40,00 Mark Gauschützenverband 24,11 Mark Zeitungsgeld Schützenwarte 4,08 Mark Im Jahre 1939 wurde bei den Ausgaben u. a. die Position „Feldpost-päckchen an 17 Mitglieder – 32,06 Mark“ aufgeführt. In diesem Jahr errang der Kustos von Haus Rüschhaus, Herr Prof. Karl Schulte Kemminghausen die Königswürde; gleichzeitig war er auch der erste evangelische König der Schützenbruderschaft. Von 1940 bis 1948 wurden wiederum kriegsbedingt keine Schützen-feste gefeiert. Auf der Generalversammlung am 29. Juni 1949 wurde nochmals Rudolf Mersmann als Nachfolger für den gefallenen 1. Vorsitzenden Wilhelm Wanningmann einstimmig gewählt. Das Amt des Schriftführers übernahm für den gefallenen Franz Bri-rup der heutige Ehrenvorsitzende Walter Mersmann. Als Fähnrich wurde erneut Johannes Averesch gewählt. Das Schießen erfolgte mit der Armbrust und König wurde Bernhard Böhr; zur Königin wählte er Fräulein Maria Brirup. 158 Mitglieder zahlten einen Beitrag in Höhe von 3 DM und das Kö-nigsgeld betrug 150 DM.

WN Juli 1950

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1950 übernahm Martin Rölver das Amt des Kassierers von Hermann Milskemper. An Prämien wurden für Kopf und Hals 5 DM, für den rechten Flügel 4 DM und für den linken Flügel 3 DM ausgezahlt. Auf den Vogel wurde mit dem Luftgewehr geschossen. Der heute noch lebende König Heinrich Schürmann sen. hat seine damalige „Königsabrechnung“ noch aufbewahrt und für die Festzeitschrift zur Verfügung gestellt:

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Das von Walter Mersmann verfasste Protokoll des Jahres 1951 folgt nun im Wortlaut: „Generalversammlung am 20.5.1951 16 Uhr im Vereinslokal. Das Schützenfest wurde am 9. Juli‘ 51 gefeiert. 8.30 Uhr Antreten, Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, 9 Uhr hl. Messe, anschließend gemeinsames Frühstück beim Festwirt. 10.45 Uhr Antreten, 11 Uhr Abmarsch zur Vogelstange. 13 Uhr gemeinsames Mittagessen an der Vogelstange.Der Mitgliedsbeitrag erhöht sich auf 4,- DM. Dafür hat jedes Mitglied das Frühstück und Mittagessen frei. Nichtmitglieder auch 4,- DM. Damen 1,- DM. Herr Rudolf Mersmann trat als 1. Vorsitzender zurück. An seiner Stelle trat Herr Theodor Schulze Relau. Herr Rudolf Mersmann wur-de als Ehrenvorsitzender ernannt. Als Oberst wurde Herr August Hundebeck – Sessendrup gewählt. Als sein Adjutant Herr Otto Leising. Als Fähnrich Herr Johannes Averesch. Als Fahnenunteroffiziere wählte der Fähnrich die Herren Felix Everhard und Fritz Reckfort – Wissing. Der Bauer Schlautmann schoss zuerst den Vogel ab. Da er in Trauer war, wurde auf Beschluss des Vorstandes der Vogel wieder aufge-setzt. Danach tat Herr Heinz Lutte – Scheltrup den Königsschuss. Er wählte zur Königin Fräulein Maria Leising.“

Erbsensuppeessen vor dem Vogelschießen 1951

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Fahnenschlag anlässig des Schützenfestes 1951

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Im Jahre 1953 wurde der noch heute als Bauernschaftsvertreter für das Dorf amtierende Hubert Döme einstimmig gewählt. Damit ist Hubert Döme im Jubiläumsjahr 48 Jahre ununterbrochen im Vor-stand verantwortungsvoll tätig. Eine neue Vereinsfahne wurde von dem Ehepaar Rossmöller aus Nienberge angefertigt und von Pastor Clairmont vor der hl. Messe feierlich eingeweiht. Die Kosten der Fahne in Höhe von 950,- DM wurde zum größten Teil durch eine Sammlung in Höhe von 696,50 DM gedeckt. Es wurde weiterhin beschlossen, dass die Fahne bei der Beerdigung eines verstorbenen Mitglieds mitgeführt wird. 1954 wurden die Statuten dahingehend geändert, dass jeder König werden kann, der 3 Jahre Mitglied des Vereins ist. Hubert Döme weiß aus der Erinnerung heraus noch zu erzählen, dass wegen starker Regenfälle der Vogel auf einer „Holzschleite“ durch das Dach einer Wagenremise des Hofes Lutte Scheltrup ge-schoben wurde und die Schützen von dem gegenüberliegenden Tennentor aus den Vogel anvisierten. Aufgrund des ebenfalls schlechten Wetters im Jahre 1955 wurde das Vogelschießen in den Anlagen des Festwirtes Ewald Risse abgehal-ten. 173 Mitglieder zahlten den erhöhten Beitrag von 5,- DM und der König erhielt 200,- DM. Die Bratwurst kostete damals 1,10 DM und ein Teller Erbsensuppe 1,30 DM. Für den verstorbenen Kassierer Martin Rölver wurde 1956 Paul Ink-mann gewählt. Während des Schützenfestes fiel der Umzug am Abend wegen eines Gewitters aus. Am 15. Juli 1957 wurde das Frühstück zum ersten Mal bei Ketteler (heute: Gasthof zur Post) eingenommen. Es wurde beschlossen, das Frühstück in jedem Jahr in einer anderen Gastwirtschaft einzuneh-men. Ein neuer Kugelfang wurde 1958 im Hofkampsbusch gebaut. Das nötige Holz wurde von den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Auf-grund der Neuanschaffung wurde der Mitgliedsbeitrag auf 6,- DM festgesetzt. Die St. Sebastian Schützenbruderschaft beteiligte sich 1959 mit der Hälfte der Kosten = 178,47 DM an dem neuen Kugelfang.

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Marsch beim Schützenfest 1960 1960 schoss der amtierende 1. Vorsitzende Theodor Schulze Relau den Vogel ab. Da Heinz Große Wiedemann 1961 als gewählter Adjutant den Vogel abschoss, löste Josef Leising ihn in dieser Funktion ab. Im Jahr 1962 übernahm der heutige Ehrenvorsitzende Josef Krevert sein erstes Amt in der Schützenbruderschaft als Fahnenunteroffizier. Die alljährliche Fronleichnamsprozession wurde seit 1963 begleitet von der Fahnenabordnung und dem König mit mindestens zwei Vor-standsmitgliedern. Heinrich Egger schied 1964 aus dem Vorstand aus und wurde für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. 168 Mitglieder zahlten den erhöhten Beitrag von 7,- DM. Schon 1965 wurde dieser Beitrag auf 10,- DM pro Mitglied angeho-ben. Schützenfest 1965

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1966 ließ Ferdi Uhlenbrock den abgeschossenen Vogel wieder auf-stecken und zahlte dafür 75,- DM in die Vereinskasse. Auf der Generalversammlung am 9.6.1968 wurde beschlossen, der Landjugend für den Kauf von Fahnen für 3 Fahnenschläger einen Betrag von 40,- DM zu übergeben. Weiterhin wurde zu den beiden Königspaaren ein Hofstaat, beste-hend aus 2 Paaren, eingeführt. Der Vorstand wurde beauftragt, die Kosten für ein zweitägiges Schützenfest zu prüfen.

Fahnenoffiziere 1969

v.l. Berni Riemann, Ludger Krevert, Heinz Inkmann, August Böhr, Willi Voß

1969 wurde folgendes Protokoll verfasst: „Generalversammlung der St. Jacobi Schützenbruderschaft 1626 am 16.3.1969. Es wurden gewählt Herr Josef Geßmann als Oberst, Herr Bernhard Hundebeck jun. als Adjutant, Herr Ludger Krevert und Herr Heinz Inkmann als Fahnenunteroffiziere. Das Schützenfest wird jetzt zwei Tage gefeiert. Am Sonntag, den 13. Juli 13.30 Uhr Antreten, anschließend Kranzniederlegung, danach Abmarsch zur Vogelstange. Mit dem neuen König ca. 16 Uhr zum Vereinswirt und zunächst Auflösung. 19 Uhr Krönung, 19.30 Uhr Antreten beim Festwirt, Umzug, Fahnenschlag Kirchplatz, 20 Uhr öffentlicher Tanz. Am Montag, den 14. Juli 8.40 Uhr Antreten beim Festwirt, 9 Uhr hl. Messe, danach zurück zum Festwirt. Frühschoppen mit den Damen bis 12 Uhr; dabei Preisschießen.

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19 Uhr Antreten, Umzug, Fahnenschlag Kirchplatz, 20 Uhr Festball für Mitglieder. Die Herren Theodor Schulze Relau, Paul Lutte und Heinz Lutte-Scheltrup wurden wieder in den Vorstand gewählt. Den Königsschuss erhielt Herr Josef Krevert, Maria Kerkhey erkor er zur Königin.“ 152 Mitglieder zahlten 1970 einen Beitrag in Höhe von 13,- DM. Wei-terhin erklärten sich auf der Generalversammlung alle Schützenbrü-der bereit, einen Schützenhut anzuschaffen. 1971 wurde beschlossen, am Sonntag keinen Umzug mehr durchzu-führen. Nach 20-jähriger Tätigkeit als Fähnrich trat Johannes Averesch von diesem Amt zurück.

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Jubiläumsschützenfest 1976 Marsch zum Hofkampsbusch

Adolf Risse erklärte sich 1975 bereit, aktiv an der Festzeitschrift für das 350-jährige Jubiläum im Jahr 1976 mitzuarbeiten. Der Schüt-zenbruderschaft gehörten inzwischen 193 Mitglieder an. Der damalige Schriftführer Josef Krevert verfasste 1976 vom Jubilä-umsfest einen umfassenden Bericht. Demnach zeichneten sich in einem von der Generalversammlung extra gewählten Festausschuss Albert Oeing, Walter Mersmann, Bernhard Hundebeck jun., Heinz Inkmann und Friedhelm Berger für die Organisation der Jubiläumsfeierlichkeiten verantwortlich. „Drei Tage und mehr wurden daraus gemacht, so dass jeder auf seine Kosten kommen konnte.“

Theo Schulze Relau, der seit 1951 das Amt des 1. Vorsitzenden inne hatte, wurde 1972 von der Generalversammlung zum Ehrenvorsit-zenden ernannt. Sein Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Walter Mersmann. Der Mitgliedsbeitrag wurde 1974 gleich um 7,- DM von 13,- DM auf 20,- DM erhöht. Erstmalig wurde mit Heinz Inkmann ein Jungschüt-zenoberst gewählt. Auf der Generalversammlung wurde die Anre-gung gegeben, dass alle Schützenbrüder beim Schützenfest weiße Hosen tragen sollten.

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Anton Feldmann errang im Jubiläumsjahr die Königswürde; seine Frau Mathilde erkor er zur Königin. Am Sonntag wurden „nach einem sternförmigen Eintreffen“ auf dem Schulplatz Gedichte, Ansprachen und Reden geschwungen. – Wal-ter Mersmann als 1. Vorsitzender begrüßte den Oberbürgermeister Dr. Pierchalla der Stadt Münster, MDL Heinz Ostrop sowie Präses Pastor Neuendorff und alle anwesenden Vereine. MDL Ostrop hielt die Festansprache. Anschließend wurden die Fah-nenwimpel u. –nägel an unsere Bruderschaft überreicht.

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Treffen der Vereine zum Jubelfest 1976 auf dem Schulhof Besonderes Ansehen galt dem Pferdegespann, einem Viererzug gefahren von Hermann Kintrup und Hubert Böckenholt. Zwei weitere Gespanne wurden von Ludger Ltk. Wermeling und vom Pferdehof Heggelmann aus Hansell gefahren. Nach der Begrüßung und Ansprache wurde ein Umzug durch’s Dorf in Richtung Festzelt gehalten. Wo es dann zum langersehnten küh-len Bierchen ging. Zum Ausklang des Tages wurde das Tanzbein bei Bier, Wein und Sekt geschwungen. Montag, den 12. Juli wurde mit dem Bruderschaftsamt in der Pfarrkirche St. Sebastian begonnen. ... Weiter marschierten wir zum Festzelt um uns nach zwei harten Tagen einen ordentlichen Frühschoppen einzuverleiben. Nachdem die meisten sich gestärkt hatten, stand noch das Kaiserschießen bevor. Nach einer guten Bratwurst und einigen Bierchen machten sich die ehemaligen Könige an die Arbeit. Die Könige, die sich alle schon mit solch einem Vogel beschäftigt hatten, machten sich schnell mit ihm vertraut.

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Der neue Fahnenwimpel wurde von den Damen des Vereins angebracht. (v.l. Heinz Bexten, Antonius Große Lordemann, Wilma van Bexten)

Es wurde tüchtig geballert. Nach einem gut gezielten Schuss von Josef Geßmann vom Gutshof aus Schonebeck hob sich der Vogel aus den Federn. Der nächste Schütze Walter Mersmann brachte mit einem Meisterschuss den Vogel zur Strecke. Das war der Höhepunkt des Jubelfestes. Wir haben einen Kaiser. ...

Bei Sonnenuntergang und blauen Himmel, in festlich geschmückten Kleidern zog die Polonaise samt Kaiser und Königspaaren im Vierer-zug durch das Dorf. ... An den Straßen standen dicht umsäumt die Zuschauer von nah und fern. Oberst und Adjutant vorn auf ging es zum festlich geschmückten Zelt. Mit einer kräftig schmissigen Musik kam ganz Nienberge nicht in den Schlaf. Man könnte vielleicht sagen: das Schützenfest der St Jacobi - „Schützenfest des Jahrhunderts“-.

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Bevern)

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Es bleibt weiterhin noch zu erwähnen, dass die Kaiserkette vom Verein bestellt und vom Kaiser bezahlt wurde. Die Mitgliederzahl stieg im Jubiläumsjahr auf 243 Schützenbrüder an. Nach dem ausgiebig gefeierten Jubiläum wurde ab 1977 zu den traditionellen Schützenfestveranstaltungen wie Vogelschießen, Frühschoppen und Polonaise eine ausgedehnte Festfolge beschlos-sen: Samstagabend Öffentlicher Tanzabend Sonntagabend Königsball mit Proklamation des neues Königs Montagabend Bruderschaftsball Das Festzelt wurde 1977 wiederum auf der Wiese an der Beuker-schen Mühle aufgebaut. 1978 wurde Albert Oeing für seine langjährige Tätigkeit als 2. Vorsit-zender und Bauernschaftsvertreter von der Generalversammlung zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Der heutige Vorsitzende Nor-bert Bexten übernahm sein erstes Amt in der Schützenbruderschaft als Fahnenschläger gemeinsam mit Josef Westhues und Berni Rie-mann. Das Königsgeld wurde auf 400,- DM erhöht. Die mit der St. Sebastian Schützenbruderschaft gemeinsam erneuer-te Vogelstange wurde im Hofkampsbusch in Betrieb genommen. Hierfür wurden im Kassenbuch Kosten in Höhe von 2.434,53 DM ausgewiesen. Die Musik kostete am 1. und 2. Abend jeweils 600,- DM und am Montagabend 1.110,--DM. Der Spielmannszug erhielt ein Honorar in Höhe von 800,- DM. Der während einer „amerikani-schen Versteigerung“ anlässlich eines erstmals durchgeführten Win-terfestes erzielte Gewinn in Höhe von 475,- DM wurde Pfarrer Rein-hold Waltermann als „Baustein“ für das in Bau befindliche Pfarr- und Jugendzentrum Nienberge übergeben. Für den seit 1954 im Vorstand als Bauernschaftsvertreter tätigen Wilhelm Große Dahlmann wurde 1979 von der Generalversammlung sein Sohn Reinhold gewählt. Aufgrund des starken Mitgliederzu-wachses aus Nienberge Dorf wurde mit Willi Bremer erstmals ein „Dorfvertreter“ gewählt. Die Mitgliederzahl stieg auf 331 Schützen-brüder. 1980 verabschiedete die Generalversammlung eine neue Satzung, in der als Zweck des Vereins die Pflege der Tradition und der Gesel-ligkeit festgeschrieben wurde. Weiterhin wurde die Anschaffung einer neuen Königskette beschlossen; die alte Kette sollte mit den Königsplaketten bis ca. 1900 in einem Safe aufbewahrt werden und jeweils zum Schützenfest ausgestellt werden.

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Die Bauernschaftsvertreter sollten bei Geburtstagen von Mitgliedern (75,80,85,90 Jahre, usw.) jeweils ein Präsent (1 Flasche Schnaps, 1 Blumenstrauß) vom Verein überreichen. Der amtierende König Ludger Dahlhaus leitete auf dem Winterfest am 15.1.1983 eine „amerikanische Versteigerung“, deren Erlös in Höhe von 900,- DM für ein Mutter-Kind-Heim in der Diözese Sao Paulo an den brasilianischen Kardinal Arns weitergeleitet wurde. Auf der Generalversammlung am 19.2.1983 stellte sich Walter Mersmann für die Wahl zum 1. Vorsitzenden nach 34-jähriger Tätig-keit im Vorstand nicht mehr zur Wahl. Sein Nachfolger wurde Josef Krevert. Walter Mersmann wurde von der Generalversammlung zum Ehren-vorsitzenden ernannt. Die Westfälischen Nachrichten verfasste von der Versammlung fol-genden Bericht:

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Zeitungsartikel WN vom 21.2.1983

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Als Nachfolger für den ausscheidenden Schießmeister Hermann Reeken wurde Theo Schulze Relau jun. bestimmt. Am 1. Oktober 1983 wurde erstmalig gemeinsam mit der KLJB Nienberge ein „zünf-tiges“ Erntedankfest gefeiert. 1984 traten genau 118 Schützen zum Marsch zur Vogelstange auf der Kurneystraße an. Die Königswürde errang Karl-Heinz Suttrup. Zur Königin erkor er seine heutige Ehefrau Renate geb. Sessendrup. Auf der Generalversammlung des Jahres 1985 wurde für die Reno-vierung der Apostelfigur Jakobus in der Pfarrkirche St. Sebastian ein Betrag in Höhe von 500,- DM und während des Frühschoppens am Schützenfestmontag 700,- DM gesammelt. Ein Knobelstand während des Pfarrfestes erbrachte einen Gewinn von 591,- DM. Von insgesamt 391 Mitgliedern zahlten 365 Mitglieder den Jahres-beitrag von 20,- DM, da Mitglieder ab dem 70. Lebensjahr beitrags-frei sind. Im Rahmen einer Unterschriftenaktion sprachen sich über 1100 Nienberger Bürger für den Erhalt eines Festplatzes an der Pletten-dorfstraße / Ecke Kurneystraße aus, so dass der Festplatz seitens der Stadt Münster im Bebauungsplan rechtskräftig festgeschrieben wurde.

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Bauernpräsident Constatin Freiherr Heeremann mit der

amtierenden Majestät Hubert Döme 1986 und ehemaligen Königen

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Wie holt tosammen jung un olt, up usse Fest doa sin wie stolt“ Mit diesen Worten auf dem noch heute verwendeten Holzbogen am Eingang des Festzeltplatzes wurden die Gäste anlässlich des 360-jährigen Bestehens im Jahr 1986 besonders begrüßt. Der Festzelt-Vorplatz erhielt zusätzlich durch die hoch aufgehängten grün-weißen Fähnchen einen besonders einladenden Charakter. 140 Schützen traten am Sonntagnachmittag zum Vogelschießen an. Die Königs-würde errang mit dem 200. Schuss Hubert Döme; zur Königein erkor er seine Ehefrau Elisabeth.

Königin

Constantin

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„... Im wohlverstandenen Sinne sind die Schützenvereine und Bru-derschaften ein Hort mitbürgerlicher Gesinnung – gerade auch für die junge Generation, auf die so vielerlei Verwirrendes vom Video bis zum Flipper eindringt. ... Denn in unserem Zeitalter der Spezialisierung und Technisierung gibt es kaum eine wichtigere Aufgabe, als das Miteinander gerade dort zu bewahren, wo es infolge geänderter Lebensumstände im Zeichen von Computer-Technik und isolierendem Glotze Verfal-lenseins mit demnächst einem Dutzend Programmen verloren zu gehen droht. ... „ aus: Ansprache von Constantin Freiherr Heeremann von Zuydtwyck MdB Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverban-des e.V. und des Deutschen Bauernverbandes e.V. beim ‚Frühschoppen‘ anlässlich des Schützenfestes zum

360-jährigen Bestehen der St. Jacobi Schützenbruderschaft von 1626 Nienberge am 14. Juli 1986.

Schriftführer Heiner Meyer dokumentierte im Kassenbuch für das Jahr 1987 eine bis heute hin aktuelle und vieldiskutierte Änderung: „Das Schützenfest vom 11. – 13. Juli 1987 fand zum ersten Mal auf dem neuen Festplatz an der Beukerschen Mühle statt. Dieser Platz, ursprünglich eine Wiese mit altem Obstbaumbestand, wurde in Ge-meinschaftsarbeit von Sebastianer- und Jacobischützen im Februar 1987 durch Fällen sämtlicher Bäume restlos gesäubert und somit die Grundlage für die heutige gut gestaltete Grünfläche im Herzen von Nienberge geschaffen.“

68 MZ 21.03.1988

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MZ 21.03.1988

Beim Vogelschießen lehnte Rudi Keckstein nach erfolgreichem Ab-schuss die Königswürde ab und ließ den „bereits arg zerrupften“ Vogel erneut an der Vogelstange befestigen. Den Königsschuss tat nun Antonius Rickert; zur Königin erwählte er seine Frau Mariechen. In einer Festansprache während des Frühschoppens hob Schützen-bruder Heinz Ostrop, der zu der Zeit auch als stellvertretender Lan-desvorsitzender des nordrhein-westfälischen CDU-Landesverbandes fungierte, die große Bedeutung der St. Jacobi Schützenbruderschaft als wichtige Integrationsmöglichkeit für Nienberger Neubürger her-vor. Er sprach den Wunsch aus, die 361 Jahre alte Bruderschaft möge auch in 100 Jahren ein fester Bestandteil des Nienberger Ver-einslebens sein. Im Jahr 1988 wurde auf der Generalversammlung ein Appell an alle Nienberger Hauseigentümer gerichtet, eine Fahne zu den Schützen-festen herauszuhängen, um somit zur Dorfverschönerung während der Festtage beizutragen. „Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums des Musikzuges Nienberge wurde der neue Festplatz, der zuvor von Mitgliedern der beiden Schützenvereine sowie des Musikzuges bepflanzt wurde, am 5. Mai 1988 mit einem großen Zapfenstreich feierlich eingeweiht. Zum Festkommers am nächsten Tag konnte der 1. Vorsitzende eine statt-liche Anzahl Schützenbrüder nebst Frauen begrüßen.“ Während des Frühschoppens am Schützenfestmontag wurde das Silberkönigspaar Maria und Wilhelm Große Dahlmann mit Blumen und einem Bruderschaftsorden geehrt.

begrüßen

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Ein neues Transparent mit der Aufschrift „Herzlich willkommen zum Schützenfest der St. Jacobi Schüt-zenbruderschaft von 1626“ wurde 1989 erstmals an der Sebastianstraße in Höhe des Pfarrhau-ses aufgehängt. Die von Prof. Karl Kertelge zelebrierte hl. Messe während des Schützenfestes stand unter dem Thema der Verwirkli-chung des traditionellen Gedankens der Notgemeinschaft einer Bru-derschaft. Folgende Ein- und Ausgaben wurden vom Kassierer Hermann Feldmann für das Jahr 1989 im Kassenbuch notiert: Einnahmen: -DM- Ausgaben: -DM- Beitrag 8.405,-- Generalversamm-

ung 893,50

Kasse 1. Abend 1.487,-- Versicherungen 869,20 Kasse 2. Abend 342,-- Porto/Briefe 246,80 Kasse 3. Abend 70,-- Musik 1. Abend 900,-- Knobeln 369,-- Musik 2. + 3. Abend 2.800,-- Festwirt (netto) 1.750,-- Kutsche 350,-- Zinsen 190,54 Pferde Oberst/Adj. 200,-- Stadtschützenfest 400,-- Anschaffun-

gen/Änderungen 1.372,29

Präsente 273,73 Musikzug 2000,-- Durchführung

Schützenfest 1.821,50

Stadtschützenfest 400,--- Gesamt: 13.013,54 12.127,02 1990 wurde erstmalig ein vom Jungschützenoberst Engelbert van Bevern organisierter Dreikampf – Wettbewerb mit den Disziplinen Kegeln, Knobeln und Luftgewehrschießen im Gasthof zur Post durchgeführt. Der Gewinner bei den Kindern hieß Andre Andrasch und bei den Erwachsenen Bernhard Riemann. Die Restaurierung der Vereinsfahne mit Kosten in Höhe von 2.500,- DM wurde auf der Generalversammlung 1991 beschlossen. Diese Reparatur wurde durch eine einmalige Sonderzahlung zum Jahresbeitrag in Höhe von 5,- DM pro Mitglied finanziert. Alfred Schnieders bezwang den zähen Holzvogel mit dem 695. Schuss.

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„Am Montag zelebrierte der Weihbischof Ostermann das Bruder-schaftshochamt. Anschließend feierten die Schützen und viele Nien-berger Bürger den Frühschoppen mit Bratwurstessen. In seiner Festansprache ging der Weihbischof Ostermann auf die zahlreichen Herausforderungen ein, die den in alter Tradition fest verwurzelten Bruderschaften gestellt werden. Über den Schutz des ungeborenen Lebens sowie das Wohl der Umwelt sprach er sich dafür aus, den ansässigen Asylanten offen zu begegnen, außerdem betonte er, dass zur Bruderschaft auch immer wieder die geistliche Besinnung gehört.“ Im Laufe des Frühschoppens wurden sämtliche noch lebenden 32 Könige geehrt. Anwesend waren sowohl Hermann Rölver und Änne Egger, die im Jahre 1932 die Bruderschaft regiert hatten als auch Paul Siegel, der vor 25 Jahren die Königswürde errang. Der Festtag endete mit der abendlichen Polonaise durch Nienberge und dem anschließenden Königsball im Schützenzelt.“ Insgesamt 425 Mitglieder zahlten den Jahresbeitrag in Höhe von 20,- DM. Eine neue Festfolge wurde auf der Generalversammlung am 7. März 1992 beschlossen. Demnach wurde der Königsball am Sonntag-abend gestrichen, das Vogelschießen am Sonntagnachmittag klingt seither mit der Königsproklamation je nach Wetterlage direkt im Schützenbusch oder im Festzelt aus. Heinz Lutte-Scheltrup wurde von der Generalversammlung aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand von 1952 – 1987 zum Eh-renmitglied ernannt. Sehr zahlreich beteiligten sich im Juni 1993 die Schützenbrüder an den Feierlichkeiten der St. Sebastian Schützenbruderschaft anläss-lich des 100-jährigen Bestehens. Während des St. Jacobi Schützenfestes schoss der Altkönig Man-fred Daut mit dem 420. Schuss den Vogel erneut ab. Er ließ den Vogel mit der Auflage, ein Fass Bier zu spendieren, wieder aufhän-gen, so dass Berni Riemann mit dem 444. Schuss die Königswürde errang. Zur Königin erwählte er seine Frau Elisabeth. Im September nahm der Schützenverein an einem großen Festum-zug, der im Rahmen eines Stadtteilfestes anlässlich des 1200-jährigen Jubiläums der Stadt Münster stattfand, teil.

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Die noch lebenden Könige erhielten auf der Generalversammlung des Jahres 1994 als Andenken an ihre Königswürde ein Bild von der jeweiligen Königsplakette. In diesem Zusammenhang erinnerte der 1. Vorsitzende Josef Kre-vert „an die wachsende Bedeutung der Bruderschaften in den Ge-meinden als Bewahrer von Tradition und Brauchtum“. Im Verlauf des Frühschoppens am Schützenfestmontag erhielt Bernhard Hundebeck für sein 30-jähriges Schaffen als Oberst und Adjutant einen Ehrenorden. Weiterhin erbrachte eine Sammlung für die Bosnienhilfe einen Be-trag in Höhe von 1.000,- DM. Da die Kosten für das Schützenfest in den letzten Jahren gestiegen waren, wurde der Beitrag 1995 durch die Generalversammlung von 20,- DM auf 25,- DM pro Mitglied festgesetzt. Das Königsgeld wurde gleichzeitig von 400,- DM auf 600,- DM erhöht. Am 24. Februar 1996 stellte sich auf der Generalversammlung Josef Krevert für die Wahl zum 1. Vorsitzenden nach 13-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. WN 26.02.1996

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In seiner Abschiedsrede appellierte er an alle Anwesenden, das Brauchtum weiterhin zu pflegen. Der 2. Vorsitzende Berthold Wortberg bedankte sich im Namen aller Schützenbrüder bei Josef für die geleistete Arbeit und überreichte ihm einen bemalten Teller von Alois Kerger. Die Generalversamm-lung ernannte auf Antrag des Vorstandes Josef Krevert zum Ehren-vorsitzenden. Anschließend wurde der Bauernschaftsvertreter Norbert Bexten zum 1. Vorsitzenden gewählt. In seiner Antrittsrede äußerte er u. a. auch die Hoffnung, dass es den Frauen in absehbarer Zeit ermöglicht würde, sich durch eine Mitgliedschaft im Verein aktiv am Schützenfest zu beteiligen. Im Rahmen des Vogelschießens während des Schützenfestes konnte Hubert Niehoff die Königswürde aus persönlichen Gründen nicht annehmen, so dass der Vogel ein zweites Mal aufgehängt werden musste. Nach weiteren 127 Schuss errang aus einer Vielzahl von Bewerbern Oberst Bernhard Hundebeck die Königswürde, der damit nach 1959 ein weiteres Mal Schützenkönig der St. Jacobi Schützen-bruderschaft wurde. Zur Königin erwählte er seine Frau Elfriede. Am Schützenfestmontag wurden während des Frühschoppens zahl-reiche Unterschriften zum Erhalt des Festplatzes an der Plettendorf-straße gesammelt.

WN vom 10.07.96

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Am Abend hob die Bürgermeisterin und heutige Landtagsabgeordne-te Marie-Theres Kastner den Erhalt des Festplatzes als ein Stück Lebensqualität in Nienberge besonders hervor. Der Schriftführer Klaus-Dieter Helmchen erwähnte in seinem Jah-resbericht abschließend als besonderen Programmpunkt die Besich-tigung der Veltinsbrauerei. 1997 bestimmte die Generalversammlung als neue Schießwarte für den nach 14-jähriger Amtszeit ausscheidenden Theo Schulze Relau die beiden Bauernschaftsvertreter Bernhard Farwick und Heiner Wortberg. Im Rahmen der Anzugsordnung wurde über die Anschaf-fung von einheitlichen Krawatten abgestimmt und allen Schützen-brüdern zum Kauf empfohlen. In diesem Jahr nutzte die Soldaten-kameradschaft das bereits aufgebaute Festzelt am Freitagabend für ein Fest aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Kameradschaft. Der öffentliche Tanzabend am Samstagabend begann mit dem Ein-marsch des Königspaares Elfriede und Bernhard Hundebeck sowie aller Jungschützenkönige der letzten 25 Jahre. Die Königswürde errang nach „einem spannenden und zähen Rin-gen“ mit dem 1.337 Schuss Ewald Rüschoff; als Königin stellte sich Elisabeth Dahlhaus an seine Seite.

WN Juli 1997

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Das Runkelschießen fand am Dienstag auf dem Hof Hundebeck statt. Jungschützenkönig wurde Christian Riemann; als Sieger ging aus dem Kaiserschießen, das aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des Jungschützenfestes veranstaltet wurde, August Bruland hervor.

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v.l. Christian Riemann , August Bruland „Genannt werden muss ebenfalls der gemeinsame Einsatz mit der St. Sebastian Bruderschaft für den Erhalt des Festplatzes, der mit der Übergabe der 1256 gesammelten Unterschriften bei der Ober-bürgermeisterin der Stadt Münster fortgesetzt wurde.“ Im Jahre 1998 wurde der Jahresbeitrag um 5,- DM von 25,- DM auf 30,- DM an die allgemeine Kostenentwicklung „angepasst“.

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Bernhard Hundebeck wurde aufgrund seiner langjährigen Verdienste für die Bruderschaft von der Generalversammlung zum Ehrenoberst ernannt.

v.l.Oberst Bernhard Hundebeck Adjutant Uli Riemann

Die Landjugend nutzte am Freitagabend vor den Schützenfesttagen das Zelt für ein Jubiläumsfest anlässlich des 45-jährigen Bestehens der KLJB Nienberge. Das Vogelschießen fand wegen des schlechten Wetters an einer mobilen Vogelstange, die neben dem Zelt auf dem Festplatz aufge-baut wurde, statt. Erstmals wurde 1999 am Freitagabend eine gemeinsame Schlager-party mit der Landjugend Nienberge gefeiert. „Die Schlagerparty begann schleppend, wurde aber im Laufe des Abends zu einer gelungenen Veranstaltung.“ Die St. Jacobi Schützenbruderschaft nahm in diesem Jahr an den Jubiläumsfeierlichkeiten der Schützenvereine Grinkenschmidt und St. Augustinus teil. Nach 27-jähriger Tätigkeit als Bauernschaftsvertreter stellte sich Ludger Lütke Wermeling auf der Generalversammlung 2000 nicht mehr zur Wahl.

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Er wurde auf Antrag des Vorstandes von der Versammlung zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt.

Polonaise anlässlich des Schützenfestes 1984 mit Ludger Lütke-Wermeling auf dem Kutschbock

Der 1. Vorsitzende Norbert Bexten stellte das umfangreiche Fest-programm für das 375-jährige Jubiläum im Jahr 2001 vor. Den hölzernen Vogel schoss im Jahr 2000 mit dem 419 . Schuss Luis Gonzales ab; ihm stellte sich als Königin Tanja Weitkamp zur Seite. Die Bruderschaft zählte insgesamt 478 Mitglieder, wovon 392 Schüt-zenbrüder den Beitrag von 30,- DM zahlten. An beitragsfreien Eh-renmitgliedern wurden 60 Schützen registriert, die entweder bereits das 70. Lebensjahr (56) erreicht hatten oder durch die Generalver-sammlung zum Ehrenmitglied (4) ernannt wurden. Weiterhin konnten im Jahr 2000 erfreulicherweise auch 26 ausschließlich junge Mitglie-der in die St.Jacobi Schützenbruderschaft aufgenommen werden. �

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Standorte der Vogelstangen der St.Jacobi Schützenbruderschaft

1. Vogelstange am Hillgenbrei ( Pestfriedhof) am Vorbergshügel bis 1939 2. Vogelstange am Waldrand auf der Wiese von Lutte-Scheltrup

1949-1957 3 . Vogelstange im Hofkampsbusch seit 1958 Verlagerung wegen Straßenbau (Hägerstr.) 1970 Errichtung des Kugelfangs auf dem VEW - Stahlmasten 1978

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Herr, setze dem Überfluss Grenzen, und lasse die Grenzen überflüssig werden.

Lasse die Leute kein falsches Geld machen,

aber auch das Geld keine falschen Leute.

Nimm den Ehefrauen das letzte Wort,

und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.

Schenke unsern Freunden mehr Wahrheit,

und der Wahrheit mehr Freunde.

Bessere solche Beamten, Geschäfts- und Arbeitsleute,

die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.

Gib den Regierenden ein besseres Deutsch,

und den Deutschen eine bessere Regierung.

Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen,

aber nicht sofort.

Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti Münster, aus dem Jahr 1883

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Schützenfest 1984

So`n Schützenfest dat duert mehrst `ne ganze Wiäk,

tüskendör is Sunndag, dann gáoh wi auk nao Kiärk.

Jau, man doet jä wat man kann,

un biäden för use Sünn`n is auk kiene Schann.

Use Telt, da baut use Wärt Bernd Hidding,

ower Fienmaken, Blomen uphangen help wi us all,

daomet wi könnt danzen up den grauten Ball.

Sunndag Meddag in de heete Sunn,

dao hett use Adjudant to dohn,

dat he siene Schützenbroers krieg an`t Staohn.

Dann kümp de Böverst, de us wat van`t Wiär vertellt,

un nich dran denkt, dat`t Beer in `Busk is längst bestellt.

He up sien Piärd vörn an, (Oberst Bernhard Hundebeck)

dat versteiht he un best guet kann.

In`n Busk bi `t Vuegelscheiten,

mott so mannige Kuegel fleiten.

Vörig Jaohr hebt `s schorten up Düwel kuemm harut,

use Küening, Franz-Josef und Waltring sienen,

(K.H. Suttrup, F.J. Schäper, M.Waltring)

de konnen`t auk nich laoten bliewen,

bes unnen was dat Dier,

dao verschreckt sick so mannig een schier.

Ower Karl- Heinz un Renate hebbt sick freit,

dat sick de Vuegel hett so dreiht.

Dann gong de Fieerie erst recht loss,

drei Dage lang, dat was ganz famous.

Josef Krevert

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Gespräch mit Alberta und Heinrich Schürmann

-Königspaar des Jahres 1950 - Frage: 50 Jahre ist es nun schon her, dass Ihr König und Königin der St. Jacobi Schützenbruderschaft gewesen seid. Könnt Ihr uns darüber noch etwas erzählen? Heinrich: O ja - das war doch damals eine ganz tolle Sache! Damals wurde das Schützenfest noch an einem Tag gefeiert. Am späten Montagmorgen wurde zunächst eine heilige Messe in der Pfarrkirche gefeiert und anschließend marschierten wir zur Vo-gelstange in „Vorbergs Busch“. Dort gab es zunächst zum Mittagessen eine Erbsensuppe und an-schließend begann das Vogelschießen mit der Luftbüchse. Normalerweise fiel der Vogel immer am Nachmittag, aber in dem Jahr hatten wir einen zähen Holzvogel, so dass der Königsschuss erst am Spätnachmittag fiel. Alberta: Ja genau! Es war schon recht spät, als der Adjutant Heinz Große Wiedemann auf dem Pferd angeritten kam, um mir mitzuteilen, dass ich die Köni-gin werden sollte. Kurz darauf kam schon die Kutsche, um mich ab-zuholen. Frage: Wie ging es weiter? Alberta: Die Kutsche brachte mich nach Lutte Scheltrup (heute: Westfleisch), wo ich dann ein Krönchen aufgesetzt bekam. Heinrich: Und dann fuhren wir mit der Kutsche nach Risse (heute: Baumberger Hof); die „Übriggebliebenen“ vom Vogelschießen zogen hinter uns her. Bei Risse gab es dann recht spät ein Kaffeetrinken.

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Frage: Konntet Ihr danach noch nach Hause, um Euch auf das Fest vorzubereiten? Heinrich: „Daoto was kiene Tied mähr. Dat Schützenfest was eene Brakerie!“ So gegen 19 Uhr begann die Polonaise auf Risses Vorplatz. Dort führte Jans Averesch einen Fahnenschlag auf und anschließend zog die Polonaise über die Dorfstraße nach Ketteler (heute: Gasthof zur Post). Nach einer kurzen Pause ging es dann „eenmaol üm de Kiärk harüm“ zurück zum Baumberger Hof, wo es dann mit dem Königsball losging. Alberta: Und auf dem wurde viel getanzt; es wurde Walzer, Rhein-länder und Foxtrott getanzt. Es war ein rauschendes Fest! Heinrich: „Un een Schnaps kostete fiefunwintig Pennige un een Beer därtig Pennige. Dat Fest duerde de ganze Nacht un auk dao-maols wor de Künig erst in Hellen nao Hues hen bracht!“ Frage: Hattet Ihr in dem Jahr als Königspaar noch weitere Verpflich-tungen? Alberta: Eigentlich nicht. Im Herbst haben wir auf dem Hof noch eine private Nachfeier ge-habt. Auch diese Nachfeier mit allen Schonebecker Nachbarn ist uns in guter Erinnerung geblieben. Frage: Wie hoch waren damals die Kosten? Heinrich: Das blieb eigentlich im Rahmen; meine „Abrechnung“ kennt ihr ja schon (siehe Seite 53). Ein Königsgeld wurde in Höhe von 150,- DM ausgezahlt. Und die Nachfeier haben wir aus den Einnahmen des Schonebecker „Arme Seelen Vereins“ bezahlen können. Frage: „Arme Seelen Verein“? Heinrich: Wenn ein Schützenbruder aus Schonebeck den Vogel abschoss, sammelten die „Schonebecker“ für den König Geld. Frage: Heinrich, kam der Königsschuss für Dich überraschend?

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Heinrich: Wie man’s nimmt, einer musste es ja machen! Mein Vater hatte 1908 den Vogel auch schon abgeschossen und 1926 war ich bereits mit 5 Jahren beim 300-jährigen Jubiläumsfest als Schildträger dabei. Die damalige „Festschrift“ hab ich noch von meinem Vater und ich möchte sie Euch hiermit überreichen! Frage: Danke schön! Kannst Du uns sonst noch etwas von den Schützenfesten aus Dei-ner Jugendzeit erzählen? Heinrich: Die Jugendzeit war natürlich geprägt von den Erlebnissen des 2. Weltkrieges und den Nachkriegsjahren. Aber 1935 hatten wir mit Pastor von der Becke einen besonders beliebten und weit geachteten König, der im übrigen 1936 den Vogel nochmal abschoss und gegen die Gabe von einem Fass Freibier wieder aufhängen ließ. Damals stand die Vogelstange bekanntlich noch in Vorbergs Busch und bestand aus einem Holzpfahl und das obere Ende aus einer Eisenstange. Einen Kugelfang und die aufwendigen Sicherheitsvor-kehrungen, wie sie heute bestehen, kannte man damals noch nicht. Es bestand nur die Auflage, die Eisenstange direkt unterhalb des Vogels mit Sackleinen oder Ähnlichem zu umwickeln, damit keine Querschläger die Schützen oder Zuschauer gefährden konnten. Diese „Umwicklung“ hatte sich im Laufe des Vogelschießens aufge-löst und als Pastor von der Becke dann den heraneilenden Wacht-meister sah, schoss er mit einem beherzten Schuss den Vogel ab. Damit hatte er den Verein vor einer saftigen Ordnungsstrafe be-wahrt! Danach wurde der Vogel von Wilhelm Wanningmann jun. abge-schossen. Alberta und Heinrich, wir danken euch für das Gespräch und wün-schen euch, dass ihr auch das 375-jährige Jubiläum bei bester Gesund-heit mitfeiert und noch lange in guter Erinnerung behalten werdet. Das Gespräch führten Klaus-Dieter Helmchen und Stefan Bexten.

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Königsbilder 1949-2000

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v.l. 1949 Königspaar Bernhard Böhr und Maria BrirupFrau Schulte Kemminghaus und Prof. Schulte Kemminghaus

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1950 Königspaar Heinrich Schürmann und Alberta Everding

1951 Königspaar Heinz Lutte-Scheltrup und Maria Leising

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1952 Königspaar Heinrich Hundebeck-Risse und Frau Eugenie

v.l. Heinrich Hundebeck-Risse und Frau Eugenie1953 Königspaar Bernhard Brirup und Frau Maria

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1954 Königspaar Willi Brirup und Änne Feldmann

1955 Königspaar Bernhard Hundebeck-Sessendrup und Frau Agnes

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v.l. 1956 Königspaar Heinrich Leising und Liesel LahrkampBernhard Hundebeck-Sessendrup und Frau Agnes

v.l. 1957 Königspaar Heinrich Hülsmann und Martha Große VerspohlHeinrich Leising und Liesel Lahrkamp

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v.l. Bernhard Hundebeck und Christa Middendorf1958 Königspaar Bernhard Rölver und Frau Änne

1959 Königspaar Bernhard Hundebeck undChrista Middendorf

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v.l. 1960 Königspaar Theodor Schulze Relau und Frau WilhelmineBernhard Hundebeck und Christa Middendorf

v.l.Antonia und Paul Lutte Wannigmann1961 Königspaar Heinrich Große Wiedemann und Frau Hanna

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1962 Königspaar Paul Lutte Wannigmann und Frau Antonia

1963 Königspaar Wilhelm Große Dahlmann und Frau Maria

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v.l. 1964 Königspaar Paul Inkmann und Frau BernadineWilhelm Große Dahlmann und Frau Maria

v.l. 1965 Königspaar August Böhr und Waltraud WinkelmannMaria und Wilhelm Große Dahlmann

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v.l. Gertrud und Alfons Entrup-Lödde1966 Königspaar Paul Siegel und Hildegard Farwick-Vorberg

1967 Königspaar Alfons Entrup - Lödde und Frau Gertrud

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v.l. 1968 Königspaar Fritz Wissing und Frau IdaAlfons Entrup - Lödde und Frau Gertrud

1969 Königspaar Josef Krevert und Maria Kerkhey

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v.l. Ida und Fritz Wissing, Königspaar 1970 Franz Bleker undFrau Lieselotte, Maria Kerkhey und Josef Krevert ,

Marianne und Heinrich Thoring

1971 Königspaar Heinrich Bertling und Frau Josefa

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1972 Königspaar Peter Gottschalk und Frau Maria

1973 Königspaar Josef Geßmann und Frau Hildegard

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1974 Königspaar Walter Mersmann und Frau Hanni

1975 Königspaar Bernhard Fehmer und Frau Anneliese

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1976 Jubelkönigspaar Anton Feldmann und Frau Mathilde

1977 Königspaar Aloys Kreuzheck und Frau Edeltrud

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1978 Königspaar Willi van Bevern und Frau Wilma

1979 Königspaar Anton Suttrup und Frau Hildegardu. Tochter Anita

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1980 Königspaar Günter Berger und Frau Käthe

1981 Königspaar Willi Duwenig und Frau Maria

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1982 Königspaar Ludger Dahlhaus und Frau Katharina

1983 Königspaar Josef Westhues und Frau Gabi

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1984 Königspaar Karl-Heinz Suttrup und Renate Sessendrup

1985 Königspaar Friedhelm Berger und Frau Hildegard

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v.l. Maria u.Josef Krevert, Hanni u.Walter Mersmann, Festredner und Ehrengast zum 360-jährigen Jubiläum Freiherr Herremann,

1986 Königspaar Hubert Döme und Frau Elisabeth, Hildegard u. Friedhelm Berger, Edeltrud u. Aloys Kreuzheck

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v.l. Monika u.Theo Welling, Königspaar 1987 Antonius Rickert undFrau Mariechen, Elisabeth u. Hubert Döme, Agnes u. Willi Freise

1988 Königspaar Karl Berger und Frau Agnes

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1989 Königspaar Franz - Josef Andrasch und Frau Maria

1990 Königspaar Hermann Feldmann und Frau Renate

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v.l. Angelika u. Werner Albring, Königspaar 1991 Alfred Schnieders und Frau Gudrun,

Renate u.Hermann Feldmann, Margret u. Franz-Josef Oeing

1992 Königspaar Manfred Daut und Frau Brigitte

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1993 Königspaar Berni Riemann und Frau Elisabeth

1994 Königspaar Rudolf Stenner und Frau Marlies

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1995 Königspaar Franz-Josef Suttrup und Frau Christiane u. Tochter Caroline

1996 Königspaar Bernhard Hundebeck und Frau Elfriede

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1997 Königspaar Ewald Rüschoff und Elisabeth Dahlhaus

1998 Königspaar Franz-Josef Schäper und Frau Maresa

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2000 Königspaar Luis Gonzales und Tanja Weitkamp

1999 Königspaar Markus Krevert undKatja FeldhausHofstaat: Thorsten Blockwitz u.Sandra KrevertBernd Fehmer u.Barbara Fischer

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Gespräch mit unserem Kaiser Walter Mersmann Walter hat über 5 Jahrzehnte die Geschicke der Bruderschaft mitge-staltet: 1949 Schriftführer / Kassierer 1972 1. Vorsitzender

1974 König 1976 Kaiser 1983 Ehrenvorsitzender

Frage: Siehst du dem Ende deiner Regentschaft als Kaiser etwas wehmütig entgegen? Walter: Nein, überhaupt nicht! Es war eine schöne Zeit und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich die Entwicklung der St. Jacobi Schützenbruderschaft nach dem 2. Welt-krieg über so viele Jahre miterleben und mitgestalten durfte und die Bruderschaft bis zum heutigen Tag hin ein wichtiger Bestandteil im örtlichen Vereinsleben geblieben ist. Dass ich diese Entwicklung auch aus der „Perspektive“ eines Kai-sers erleben konnte, war für mich ein Glücksfall und stellte für mich das „Sahnehäubchen“ meines Wirkens für den Verein dar. Insofern freue ich mich jetzt auf einen würdigen Nachfolger! Frage: Kannst du uns den damaligen Ablauf des Kaiserschießens beschreiben? Walter: Ja natürlich, als wenn es gestern gewesen wäre! Es war an dem Montag ein sehr heißer Tag (12.7.1976)! Nach dem Bruderschaftsamt in der Pfarrkirche zogen wir zum Zelt, um zunächst einen Frühschoppen mit einer leckeren Bratwurst und einigen kühlen Bierchen abzuhalten.

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Eine mobile Vogelstange war auf dem abgeernteten Roggenfeld neben der Beukerschen Mühle für das Kaiserschießen aufgebaut worden. Gegen 11.30 Uhr begannen wir mit dem Schießen auf den Vogel, indem die anwesenden Könige in der Reihenfolge vom ältesten (Jahr des Königsschusses) bis zum jüngsten König jeweils einen Schuss abgaben. Wir hielten uns nicht lange mit Flügeln und Schwanz auf, sondern schossen auf Empfehlung des mitschießenden Oberst Bernhard Hundebeck (König 1959) zentral jeweils unterhalb oder oberhalb der Vogelaufhängung, so dass der Vogel früher oder später auseinanderfallen musste. Frage: Schossen alle Könige bis zum Schluss mit? Walter: Das gerade nicht, aber es gab eine Vielzahl von Bewerbern. Bekanntlich machte Josef Geßmann ja den vorletzten Schuss und dies stellte für mich eine besondere Pointe dar, da ich 1973 beim Königsschuss von Josef der vorletzte Schütze war.

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Frage: Und danach wurde der Kaiserschuss sicherlich kräftig begossen?

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Walter: Natürlich ging es nach dem Abschuss erst mal ins Zelt zu-rück und anschließend nach Hause. Abends gab’s erst die Polonaise und dann den Festball. Ich hatte den König und andere Gäste an den „Kaisertisch“ geladen und wir hatten insgesamt ein „volles Haus“! Es wurde bis in die frühen Morgenstunden tüchtig gefeiert und anschließend wurden wir gebührend nach Hause begleitet. Frage: Können wir mal deine Kaiserkette sehen? Walter: Na klar, die Kaiserkette wird ja von mir dem Verein gestiftet und dann auch dem neuen Kaiser umgehängt. Für eine neue Kai-serplakette muss der dann selber sorgen. Zur Königskette kann ich euch übrigens auch noch erzählen, dass wir es nur glücklichen Umständen zu verdanken haben, dass sie und das Kassenbuch den 2. Weltkrieg schadlos überstanden haben. Das Kassenbuch wurde privat von Theodor Thiering aufbewahrt und ist aufgrund der Tatsache, dass sein Haus nicht den Bomben zum Opfer gefallen ist, erhalten geblieben. Die bereits sehr alte Königskette lagerte im Safe unseres damaligen Festwirtes Heinrich Risse und ist trotz mehrerer vergeblicher Versu-che durch die „Besatzer“, den Safe zu öffnen, unversehrt geblieben. Dieser Safe wurde nach dem Krieg vom Landhandel Böckmann für dessen Verkaufsraum übernommen und ist sicherlich noch vielen Nienbergern in Erinnerung geblieben. Walter, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir und deiner Frau ein schönes Jubiläumsfest 2001! Möge euch auch dieses Fest noch möglichst lang bei guter Gesundheit in Erin-nerung bleiben. Das Gespräch führten Klaus-Dieter Helmchen und Stefan Bexten.

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WN vom 20.Mai 1996

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Berichte um den Erhalt des Festplatzes Gemeinsame Aktionen mit St. Sebastian Bruderschaft. WN 06.Juni 1996

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Geschmückter Zeltvorplatz am Samstagabend

Das gemeinsame Säubern des Festplatzes nach unserem Schützenfest 1998

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Jungschützenkönige Jungschützenkaiser

August Bruland 1972 Bernhard Riemann 1982 Peter Kuldoja 1973 Klaus-Dieter Helmchen 1987 Bernhard Böhr 1974 Fritz Rottmann 1992 Heinz Inkmann 1975 August Bruland 1997 Bernhard Riemann 1976 Helmut Gilhaus 1977 Josef Tegeler 1978 Alfred Schnieders 1979 Rainer Claßen 1980 Fritz Rottmann 1981 Bernhard Hundebeck 1982 Ewald Rüschoff 1983 Klaus-Dieter Helmchen 1984 Günter Böckenholt 1985 Ortwin Menke 1986 Felix Bögemann 1987 Siegfried Grzibek 1988 Bernhard Voß 1989 Franz-Josef Suttrup 1990 Dennis Niehoff 1991 Berthold Wortberg 1992 Bernhard Farwick 1993 Stefan Lenz 1994 Markus Röhr 1995 Frank Schülting 1996 Christian Riemann 1997 Thomas Reeken 1998 Christian Prawdzik 1999 Lars Figge 2000

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WN 18.Juli 1975

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Impressionen Jungschützenfest

Jungschützenfest auf dem Hof Mersmann, Jungschützengericht Alfred Schnieders und Willi Duwenig

Alkoholsondergericht, auf der Anklagebank Friedel Pattmöller

Unser Festwirt Bernhard Hidding auf der Anklagebank beim Jungschützenfest 1993

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Polonaise anläßlich des Jungschützenfestes 1999 bei Maresa u. Franz-Josef Schäper

Jungschützenoberst Tobias Berger und JungschützenAdjutant Andre Andrasch

Polonaise anläßlichdes Jungschützenfestes1999 bei Maresa u.Franz-Josef Schäper

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Totenehrung am Mahnmal In der St. Jacobi Schützenbruderschaft ist es bereits seit Jahrzehn-ten zur guten Tradition geworden, am Schützenfestsonntag auf dem Weg zur Vogelstange am Mahnmal an der Nordseite der St. Seba-stian Kirche der Toten beider Weltkriege zu gedenken. Die Soldatenkameradschaft Nienberge als Rechtsnachfolgerin des im Jahre 1896 gegründeten Kriegervereins übernahm 1960 die Auf-gabe, das sog. Ehrenmal zu einem Mahnmal umzugestalten und an den heutigen Standort aufzustellen. Dieser „Umzug“ wurde nötig, da das Ehrenmal dem Erweiterungsbau der Pfarrkirche St. Sebastian weichen musste. In Verbindung mit dieser Umgestaltung wurde in der Kirche das Ehrenbuch mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege von 1914 – 1918 und 1939 – 1945 aufgelegt. In unserer Schützenbruderschaft ist es in den vergangenen Jahren guter Brauch geworden, dass nicht nur Personen des öffentlichen Lebens, sondern auch Mitglieder des Schützenvereins eine Anspra-che am Mahnmal halten. Alljährlich wird vor dem Mahnmal ein Kranz zu Ehren der Gefallenen niedergelegt. Der Musikzug Nienberge begleitet die Kranzniederlegung mit dem Musikstück „Ich hatt` einen Kameraden...“. Das Totengedenken endet mit dem gemeinsamen Gebet aller Schützenbrüder, dem „Vater unser“. Totengedenken am ehemaligen Ehrenmahl 1953

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1987 berichtete das heutige Ehrenvorstandsmitglied Ludger Lütke Wermeling von seinen Kindheitserlebnissen während und nach dem 2. Weltkrieg und der damit verbundenen Trauer um einen gefallenen und einen vermissten Bruder. Er schloss seine sehr persönlich gehaltene Ansprache mit einem Gedicht des 1. Bundespräsidenten Theodor Heuß: „Die in den Gräbern ruhen, warten auf uns alle, auf uns alle. Sie wollen gar nicht, daß wir Mit lauten Worten sie „ Helden“ nennen. Sie haben für uns gekämpft, gezagt, gelitten. Sie sind für uns gestorben. Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille An den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefaßt gewordene Stimme: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, daß Frieden bleibe, Frieden zwischen den Menschen,

Frieden zwischen den Völkern !“

Totengedenken am Mahnmahl 1998

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Projekt Arcoverde Im Jahre 2000 stellte Schützenbruder Ludger Lütke Wermeling wäh-rend der Bruderschaftsmesse am Schützenfestmontag die Aktivitä-ten der Fundascao Terra mit dem Projekt Arcoverde im Nordosten von Brasilien vor. Die Fundacao Terra (Stiftung Erde) ist eine anerkannte, gemeinnüt-zige, brasilianische Stiftung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensverhältnisse der ärmsten Menschen in der sogenannten „Müllstraße“ zu verbessern. Sie entstand aus dem Zusammen-schluss von 380 Familien, die sich mit der Zeit am Rande der Stadt Arcoverde, direkt neben der Müllkippe angesiedelt haben. Zum Überleben sammelten und verkauften sie noch verwertbare Abfälle der Müllhalde und suchten darin nach Essbarem. Die andere Ein-nahmequelle bestand aus Steineklopfen. Ziel des Zusammenschlus-ses der Bewohner war und ist es, durch gemeinsame Aktivitäten das Leben in der Müllstraße menschenwürdig zu gestalten. Dies in erster Linie durch die Schaffung neuer Einkommensquellen und einer In-teressenvertretung gegenüber den örtlichen Behörden, die auf die bestehenden Missstände aufmerksam macht. Seitdem arbeitet die Fundacao Terra darauf hin, den Kindern und Jugendlichen mit den verschiedenen Einrichtungen einen Weg aus dem Teufelskreis der Armut zu ermöglichen. Dabei versucht die Or-ganisation, den Kindern ein zusammenhängendes System von Be-treuungs-, Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten, um ihnen andere Lebensperspektiven als die des Müllsammelns und Bettelns zu eröffnen. Es wird ihnen hierdurch eine Chance gegeben, teilzu-nehmen an einem menschenwürdigen Leben mit Arbeitsplatz und Lebensqualität. Als gemeinschaftliches Grundprinzip wird von der Stiftung ein Leben und Handeln aus dem Glauben heraus in der Nachfolge Christi an-gestrebt. Kirche heißt hier: „Hoffnung haben in Ausweglosigkeit, Hilfe für sonst Vergessene, Gemeinschaft statt Einzelkampf, Zukunft statt Stillstand.“

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Konkret wird von der Stiftung ein Mutter-Kind-Zentrum, mehrere Kindergärten und eine Grundschule unterhalten. Eine berufliche Ausbildung der Jugendlichen erfolgt in einer Schreinerei und einer Näherei und wird mit Berufsschulangeboten begleitet, um damit die Schere zwischen gelernten und ungelernten Hilfskräften nicht weiter auseinanderklaffen zu lassen. Weitere Angebote in der Erwachsenenbildung wie Alphabetisie-rungs- und Stickereikurse sowie eine Reihe von kirchlichen Aktivitä-ten fördert bei den Bewohnern ein Gefühl des Angenommenseins und der Gleichwertigkeit. Nach 16-jähriger Tätigkeit möchte die Stiftung die Grund- und Be-rufsschule weiter ausbauen, um eine Schulbildung bis zum 8. Schul-jahr zu ermöglichen. Hierfür werden noch weitere Spenden benötigt. Der Vorstand hat angeregt, das Projekt „Arcoverde“ auch im Jubilä-umsjahr weiter zu fördern und möchte für diesen Zweck Geld sam-meln. Wer für einen Betrag eine Spendenquittung ausgestellt haben möch-te, kann diesen unter Angabe der vollständigen Adresse überweisen auf das Konto: Kath. Kirchengemeinde St. Wilhelm, Hamburg Verwendungszweck: Projekt Arcoverde Konto Nr.: 447 270 002 bei Deutsche Bank 24, Hamburg BLZ: 200 700 24

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Wilhelm Wannigmann jun. 1937 - im Krieg gefallen Rudolf Mersmann 1949 - 1950

Vorstand und Offiziere

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Rudolf Mersmann 1920 - 1936

1.Vorsitzender

Theodor Schulze Relau 1951 - 1971 Walter Mersmann 1972 - 1982 Josef Krevert 1983 - 1995 Norbert Bexten 1996 – lfd.

1944 (im Krieg gefallen)

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2.Vorsitzender Heinrich Egger 1963 Albert Oeing 1964 - 1977 Bernhard Riemann 1978 - 1984 Anton Feldmann 1985 - 1988 Franz – Josef Andrasch 1989 - 1992 Berthold Wortberg 1993 - lfd. Kassierer Hermann Milskemper 1937 - 1949 Martin Rölver 1950 - 1955 Paul Inkmann 1956 - 1964 Alfons Schürjan 1965 - 1971 Josef Krevert 1972 - 1977 Paul Everding 1978 - 1982 Franz-Josef Andrasch 1983 - 1987 Hermann Feldmann 1988 – lfd. Schriftführer Franz Brirup 1937 im Krieg gefallen Walter Mersmann 1949 - 1971 Josef Krevert 1972 - 1977 Heinz Bexten 1978 - 1985 Heiner Meyer 1986 - 1991 Klaus-Dieter Helmchen 1992 - lfd. Oberst August Vorberg 1903 - 1904 Kurnei 1905 Heinrich Wipperfeld 1906 Heinrich Wiedau 1907 Josef Möllmann 1908 Wilhelm Wannigmann 1909 Heinrich Schürmann 1910

- 1945 (im Krieg gefallen)

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Heinrich Lohmann 1911 Heinrich Möllmann 1912 Wilhelm Wannigmann 1913 - 1914 Wilhelm Schulte Hullern 1920 August Frieling 1921 Bernhard Pohlmann 1922.- 1923 Josef Schlüter 1924 Anton Middendorf 1925 Hermann Reeken 1926 Major Josef Schlüter 1926 Hauptmann Josef Schlüter 1927 Herman Reeken 1928 - 1930 Heinrich Möllmann 1931 - 1932 Bernhard Sessendrup 1933 - 1934 Martin Rölver 1935 - 1936 Hermann Reeken 1953 Max Meessen 1954 Heinrich Hundebeck – Risse 1955 - 1956 Heinz Große Wiedemann 1957 - 1959 Bernhard Hundebeck 1960 - 1961 Alfons Schürjann 1967 Heinz Große Wiedemann 1968

Josef Geßmann 1969 - 1973 Bernhard Hundebeck jun. 1974 - 1996 1996 wegen Königsschuss abgelöst durch Uli Riemann Uli Riemann

1996 - lfd.

Max Meessen u. Josef Schürmann 1954

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Adjutant Franz Reckfort nicht erschienen als Ersatz Heinrich Möllmann

1903 - 1904

J. Richter 1905 Franz Reckfort 1906 Heinrich Schürmann 1907 Anton Lordemann 1908 Bernhard Schulze Relau 1909 Anton Niehues 1910 Willhelm Hullern 1911 Josef Schlüter 1912 Hermann Reeken jun. 1913 Fritz Pohlmann 1914 Hubert Horstmann 1920 Anton Feldmann 1921 August Frieling 1922 Josef Nüsing 1923 Bernhard Hunnebeck Sessendrup 1924 Josef Nüsing 1925 Alfons Farwick zum Hagen / Hubert Thiering

1926

August Schulze Relau 1927 Franz Henrichmann 1928 Heinrich Reckfort 1929 Anton Pohlmann 1930 Willi Wannigmann 1931-1934 Wilhelm Krevert 1935 Heinrich Sessendrup 1937 Alfred Leising 1938-1939 Heinrich Große Wiedemann 1949-1950

Otto Leising 1951-1952 Josef Schürmann 1953-1954 Alfred Leising 1955-1956 Günter Berger 1957 Erich Kurney 1958 Hermann Reeken 1959 Heinrich Große Wiedemann 1960 Wegen Königsschuss abgelöst durch Josef Leising

1960-1961

Wilhelm Weber Dahlmann 1962-1963 Bernhard Hundebeck 1964-1966

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Heinz Große Wiedemann 1967 Bernhard Hundebeck 1968-1973 Günter Berger 1974-1978 Heinz Große Wiedemann 1979 Karl Berger 1980-1986 Uli Riemann 1987-1995 Friedhelm Berger 1996- lfd.

Oberst und Adjutant 1950 mit Frauen v.l. Eugenie u. Heinrich Hundebeck-Risse,Hermine u. Otto Leising Bauernschaftsvertreter

Albert Oeing 1949-1978 Hemann Milskemper 1949-1950 Alfons Farwick zum Hagen 1949-1952 Wilhelm Dirksen 1949-1962 Anton Feldmann 1949-1955 Franz Henrichmann 1949-1956 Paul Lutte 1949-1975 Martin Rölver 1950-1956 Heinz Lutte-Scheltrup 1952-1986 Hubert Döme 1953-lfd. Wilhelm Weber Dahlmann 1954-1979 Josef Schürmann 1955-1959 Paul Inkmann 1956-1965 Fritz Klumpe 1956-1965

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Bernhard Brirup 1959-1968 Heinz Große Wiedemann 1965-1980 Alfons Schürjann 1965-1973 Josef Krevert 1968-1972 Anton Feldmann 1972-1985 Ludger Lütke Wermeling 1973-2000 Walter Lahrkamp 1975-1987 Alfons Entrup-Lödde 1978-1987 Reinhold Große Dahlmann 1979-lfd. Willi Bremer 1979-1980 Heiner Wortberg 1980-lfd. Franz-Josef Frerking 1985-lfd. Willi van Bevern 1985-2000 Franz -Josef Schäper 1986-lfd. Norbert Bexten 1987-1996 Karl Berger 1987-1996 Alfred Schnieders 1991-1995 Josef Westhues 1998-lfd. Stefan Bexten 1996-lfd. Bernhard Farwick 1996-lfd. Bernd Fehmer 2000-lfd. Thorsten Ullrich 2001-lfd. Jungschützen-Oberst Heinz Inkmann 1974-1977 Friedhelm Berger 1978 Josef Tegeler 1979-1980 Berthold Wortberg 1981-1987 Engelbert van Bevern 1988-1992 Michael Berger 1993-1994 Christoph Röhr 1995-1998 Tobias Berger 1999-lfd.

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Jungschützen-Adjutant

Friedhelm Farwick 1988-1991 Michael Berger 1992 Franz Wissing 1993 Christoph Röhr 1994 Christian Prawdzik 1995-1998 Andre Andrasch 1999-lfd.

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Ehrungen für Schützenbrüder, die sich über viele Jahre für die

St. Jacobi Schützenbruderschaft eingesetzt haben:

1935 Ehrenmitglied Anton Egger 1937 Ehrenmitglied Rudolf Mersmann 1951 Ehrenvorsitzender Rudolf Mersmann 1964 Ehrenmitglied Heinrich Egger 1972 Ehrenvorsitzender Theo Schulze Relau 1977 Ehrenmitglied Johannes Averesch 1978 Ehrenvorstandsmitglied Albert Oeing 1983 Ehrenvorsitzender Walter Mersmann 1992 Ehrenmitglied Heinz Lutte-Scheltrup 1996 Ehrenvorsitzender Josef Krevert 1998 Ehrenoberst Bernhard Hundebeck 2000 Ehrenvorstandsmitglied Ludger Lütke Wermeling

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„ Geboren ist er schon !“ Bernhard Hundebeck gen. „Taddy“ Hundebeck 1996 im Rahmen der Kandidatensuche für das Amt des 1. Vorsitzenden

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Unsere kleinen Fahnenschläger

Am 12.Juli 1998 durften ( v.l.n.r. ) Burkhard Farwick zum Hagen, Rene Berger, Dennis Westhues

und Ferdinand Farwick zum Hagen das 1. Mal mit ausgeliehener Fahne den großen Fahnenschlag begleiten.

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Am 11. Juli 1999 hatten unsere „Kleinen“ ihre eigenen Fahnen!

( v.l.n.r.) Burkhard Farwick zum Hagen, Philipp Häger, Frederick Häger, Matthias Oskamp

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Impressionen von den Schützenfesten der St. Jacobi Schützenbruderschaft

Fahnenschlag auf dem Schulhof anlässlich des Schützenfestes 1985

Jungschützen bei der Durch-

führung der Kinderbelusti-

gung für unseren

Nachwuchs im Hofkampsbusch

Fahnenschlag auf dem Schulhof anlässlich des Schützenfestes 1985

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Kinderbelustigung auf dem Schulhof anlässlich der Polonaise 2000

Doppelkopfspieler im Hofkampsbusch

Hutparade auf dem Dach des Bierwagens beim Vogelschießen

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Die beliebte Knobelecke beim Frühschoppen auf dem Schützenfest 1998

Nachwuchs der St.Jacobi Schüt-zenbruderschaft

Musik während eines Schützenfestes - um die 50er Jahre bei Lutte-Scheltrup

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Das volle Festzelt beim Frühschoppen

gespanntes Warten auf den Königsschuss 1997 Bernhard Hidding und Mitarbeiterin beim Einsatz am Frühschoppen

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Danke

An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen recht herzlich bedanken, die mit dazu beigetragen haben, dass wir unser 375-jähriges Jubiläum noch lange in guter Erinnerung behalten werden. Es hat mich sehr gefreut, so viele „Mitwirkende“ bei den Vorbereitungen für das Schützenfest erleben zu dürfen; sei es bei der Erstellung der Fest-zeitschrift, bei den Vorbereitungen für den Kommersabend, den Familien-tag, den Sternmarsch, für das Königs- und Kaiserschießen, die Polonaise oder auch bei den Vorbereitungen für das Jungschützenfest. Bei der Ausschmückung des Zeltes legen die (Ehe-) Frauen der Vorstands-mitglieder besonders Hand an! Mir ist es ein besonderes Anliegen, mich bei den Frauen und bei der Köni-gin für die tatkräftige Unterstützung ganz herzlich zu bedanken. Wir alle tragen durch unseren Einsatz für die Schützenbruderschaft, durch unsere Bereitschaft zum Mitfeiern und besonders durch unseren Frohsinn dazu bei, dass unsere Schützenfeste immer wieder gelingen. Abschließend gilt mein Dank allen Unternehmerinnen und Unternehmern aus der nähern Umgebung, die mit ihrer Werbung die Schützenbruderschaft ideell und den Druck der Festzeitschrift finanziell unterstützt haben. Für die Zukunft wünsche ich Allen Gesundheit, ein langes und ausgefülltes Leben und das wir auch zukünftig noch manches gute Schützenfest feiern können. Euer Norbert Bexten 1. Vorsitzender

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Folgende Personen und Firmen haben die St. Jacobi Schützenbruder-schaft durch ein Sach- oder Geldspende unterstützt:

Name SeiteAhrens, Garten- u. Landschaftsbau 94Ambiente Geschenkeservice, Spende Apotheke Sebastian 23Baackmann, Elektro u. Haushaltswaren 25Bad u. Haushaltsparadies 24Bakenhof, Hotel & Restaurant 25Beckmann, Tischlerei 21Berendsen Heizöl 193Bergmann, Textilpfl ege 131Bier-Galerie 167Bölling u. Partner, Sachverständigenbüro 28Bölling, Dr. E., SpendeBösing, Friseursalon 29Blitz Blank, Autowaschpark 27Brandes & Dschüdow, Autohaus 22Brannekämper, Bauunternehmen 129Dachwitz, Reisebüro, SpendeDahlhaus Optik 30Dierkes, Viehhandel 34Dietrich von Speth, Fahrräder u. Lederwaren 189Dobermann, Baustoffhandel 152Drübbel & Vohs, Reifenservice 165Ebbert, Ludger, Bauschlosserei & Kunstschmiede 21Egemann, Manfred, Trocken- u. Akustikbau 32Egon`s Kotten, Café u. Bistro 194Eiscafe Bergamo 163Elferich GmbH, Akustik- u. Trockenbau 151Elshoff, Landbäckerei 165Fehmer GmbH, Zimmerei u. Trockenbau 33Fennenkötter, Ludger, Gefl ügel-Hof 135Foto Köster, SpendeFranco`s Babalou, Pizzeria 26Frisse, Gärtnerei 85Füllborn GmbH, Bauunternehmen 89Fun Hair, Friseursalon 85Gerdes, B., Imkerei 195

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Große Dahlmann, Manfred, Sanitär 33Große Westhues, Fahrschule 153Haneberg u. Leusing GmbH, Mischfutterwerke u. Landhandel 93Hanhart, Blumen Atelier 93Haus Hüerländer, Hotel Restaurant 31Haus Niemann, Hotel Restaurant 127Heynck-Mayer, Friseursalon 194Hidding, Bernard, Festwirt 186Hidding Fleischerfachgeschäft 200Hillebrand + Huge, Autohaus 132HUK Coburg Versicherung, Anne Jablonski 161Humana, Milchunion 187Inkmann, Heinz, Fleischerei & Partyservice 86Kappel, Werner GmbH, Bauunternehmen 29Keller, Brigitte, Faszination Wolle 154Keller - Deusch, Elektrotechnik 154Kersting, Gartenmarkt 91Klute`s Historisches Brauhaus 162Knubel, Autohaus 196Kortenbrede, Datentechnik, Holz, Groß- u. Einzelhandel 199Kumbrink, Blumenhof 189Lenz, Hermann, Bauunternehmen 164Lohrmann, Fahrschule 130Lütke Uphues, Autohaus 87Luis Getränke Shop 20LVM Versicherungen, Paul Everding GbR 188M + B, Bekleidungshaus 167Markmann, Wilh., Uhren Schmuck 82Matschke, Sanitär 134Mosel, Dieter Spezialabdichtungen 191Münsterländer Bauernmarkt, Birgit Niehaus 163Münsterländer Heinzelmännchen, Garten- u. Landschaftsbau 162Nienberger Schnell-Restaurant 90Nientied, Heinz, Edeka aktiv markt 32Nüßing, A., Partyservice 24Ossege, Bau + Selbstbau GmbH 83Ottenjann, Mode Lifestyle 86Overwaul, Landgasthaus 135Pahls, Thomas, Garten-Landschaftsbau GmbH 89Palm Tours, Reisebüro 157

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Paprotny, Karosseriebau 160Paso, Chem-techn. Produkte GmbH 159Provinzial Versicherung, Christoph Wessels 131Raiffeisen-Markt, Münster-Roxel 158Reers Gefl ügel GmbH 127Reifi g, Georg, Gartenbaubetrieb 198Reifi g Goldschmiede 150Rheinland Versicherung, Leo Drees 166Rüschoff, Zaunbau 126Rüther, Audiovisionen 24Rickert, Hundepension 133Rösmann, Sanitär 156S.E. Media, Service Partner 195Schneppe, Sanitär 197Schrunz, Bäckerei 128Schulze Greiving, Gasthof 155Schulze Relau, Bauernhof-Café 195Schulze Schleithoff, Autohaus 94Schulze Wermeling, J., Immobilien 164Sparkasse Münster 125Stephan, H., Fleisch- u. Wurtwarengroßhandel GmbH 190Stermann, Gasthof 192Sun u. More, Sonnenstudio 190Sunlight Studio`s, Sonnenstudio 200Suttrup, K.-H., Lohnunternehmen 81Theo`s Reisen, Reisebüro & Omnibusbetrieb 191Trentmann, Georg, Tischlerei 126Volkert, A., Akzente, Antik & Modern 133Volksbank Münster 92Wärme u. Design, Kamin- u. Kachelöfen 198Weihermann Mineralölhandel GmbH 88Westfalen Gas 149Wienker & Terdenge, Kälte- und Klimatechnik 84Zur Post, Hotel Restaurant 82

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Gedicht zum Jubiläum 1976350 Jahre St. Jacobi Schützenbruderschaft

Heut ist ein ganz besonderer Tag in blumenreicher Jahreszeit

die Vöglein sind, in Feld und Hag zu Jubelliedern auch bereit

Das Dorf sowie die Bauernschaft ja Greise, Männer, Kinderlein sie haben heut sich aufgerafft beim Jubelfest dabei zu sein

350 lange Jahr die zogen ein in deutsches Land seit wohl in Not und in Gefahr die Schützengilde hier erstand

Sie bot der Heimat gute Wehr wenn früher rohe wilde Banden Gesellen, ohne Zucht und Ehr

zu Plünderung und Raub sich fanden

Ja um der Heimat wohl zu nützen um alte Sitten hoch zu halten

drum mußten unsere braven Schützen alljährlich alten Brauches walten

Mit Mut die Waffe fest umspannen das Auge richten nach dem Ziel

die Kugel schicken fl ink von dannen bis endlich dann der Vogel fi el

So ward geübt stets Hand und Aug und Nerv und Muskel angespannt nach altgewohntem Väterbrauch

für Heimat und für Vaterland

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Und Jahre kamen, Jahre gingen die Knaben wurden Männer, Greise

beim Vogelschiessen ging das Ringen so Jahr für Jahr in gleicher Weise

Und Throne stürzten, Fürsten gingen und Klage lief weitum im Kreise

beim Schützenfest tönt frohes Klingen so Jahr für Jahr nach alter Weise

So stehen wir heut im Jubelglanz zu dem Verein in alten Treuen

und wollen heut bei Spiel und Tanz uns alle recht von Herzen freuen

Ihr Schützenbrüder allesamt die Ihr so froh seid hergeeilt

die Ihr von Nah und Ferne kamt und mit uns unsere Freude teilt

O freut Euch laut in unserer Mitte und eßt und trinkt nur nicht zu vielund wählt nach alter Schützensitte

die Mitte stets als bestes Ziel

Auch hütet treu Euren Verein als altehrwürdig heilig Gut

laßt ihn so nah und wert Euch sein so nah wie Euer eigen Blut

Daß jeder fest zur Fahne steht beharrlich treu für seinen Teil

daß es nach meinem Wunsche geht lang lebe noch der Festverein

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Vorstehendes Gedicht zum Jubelfest 1976 vorgetragen von den Damenv.l. Maria Krevert, Wilma van Bevern und Käthe Inkmann

rechts im Bild: Wilhelm Große-Dahlmann

Empfang auf dem Schulplatz mit Jubelkönigspaar 1976 Anton Feldmann und Frau Mathilde

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