St. Pöltner Stadtexpress Juli 2012

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St. Pölten blüht auf Neueste Umfrage bestätigt die hohe Lebensqualität. Bürgermeister Stadler dazu im Interview. Tourismus ahoi! Das Team von progressNetz hat sich in den letzten zwei Jahren mit dem touristischen Potential des NÖ Zentralraumes beschäf- tigt. Nun wurden die Ideen und Vorschläge in der FH St. Pölten der Öffentlichkeit präsentiert. Voithplatz adé! Mit dem Umzug des SKN St. Pölten in das neue Stadion am Ratzersdorfer See ist der Voithplatz Geschichte. Der Stadtexpress bat langjährige Wegbegleiter, noch einmal einen Blick zurückzuwerfen. Im großen Stadtexpress Som- merinterview spricht Bürger- meister Matthias Stadler über seine politischen Ziele und die Projekte der jüngeren Vergan- genheit. Er zieht dabei Bilanz über die letzte Arbeitsperiode und gibt einen Ausblick für die Zukunft der Stadt. > seite 8 > seite 4 > seite 6 An einen Haushalt Verteilt durch post.at Gruppe nr. 535 Juli 2012 kritisch. meinungsbildend. auflagenstark.

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Die Juliausgabe des St. Pöltner Stadtexpress 2012

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St. Pölten blüht aufNeueste Umfrage bestätigt die hohe Lebensqualität. Bürgermeister Stadler dazu im Interview.

Tourismus ahoi!

Das Team von progressNetz hat sich in den letzten zwei Jahren mit dem touristischen Potential des NÖ Zentralraumes beschäf-tigt. Nun wurden die Ideen und Vorschläge in der FH St. Pölten der Öffentlichkeit präsentiert.

Voithplatz adé!

Mit dem Umzug des SKN St. Pölten in das neue Stadion am Ratzersdorfer See ist der Voithplatz Geschichte. Der Stadtexpress bat langjährige Wegbegleiter, noch einmal einen Blick zurückzuwerfen.

Im großen Stadtexpress Som-merinterview spricht Bürger-meister Matthias Stadler über seine politischen Ziele und die Projekte der jüngeren Vergan-genheit. Er zieht dabei Bilanz über die letzte Arbeitsperiode und gibt einen Ausblick für die Zukunft der Stadt.

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An einen HaushaltVerteilt durch post.at Gruppe

nr. 535 Juli 2012

kritisch. meinungsbildend.

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Editorial

Es ist Zeit.

Vor genau einem Jahr wurde in St. Pölten die Gemeinderatswahl ge-schlagen; Vieles wurde versprochen, ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre geschrieben. Nun ist es Zeit, Bilanz zu ziehen – Bür-germeister Matthias Stadler nahm sich Zeit und resümiert im Stadtexpress-Interview die ersten 365 Tage mit sei-nen insgesamt 3.500 Terminen der aktuellen Arbeitsperiode und verrät, wo die Fahrt des Landeshauptstadt-Schiffes hingehen soll.Es ist Zeit für ein neues Stadion, und die jungen Ballesterer des SKN wollen ihren frischen Spielstil in einer ent-sprechenden „Arena“ den Freunden des runden Leders vorführen. Für den guten alten Voithplatz ist die Zeit al-lerdings vorbei. Ebenso wie für viele verdiente Mitwirkende und Spieler des Vereines. Es sind neue Zeiten angebrochen… Wurde ja auch Zeit, oder? Nehmen Sie sich Zeit und le-sen Sie dazu die Reportage auf den nächsten beiden Seiten.Sommerzeit! Egal ob im Freibad oder an einem der Badeseen: Genießen Sie Ihre Freizeit in der schönsten Jahres-zeit beim Schwimmen, Sonnen oder einem erfrischenden Eis. Kulinarische Genüsse gibt es übrigens auch dazwi-schen – genau in der Mitte – beim Sommerfestival am Rathausplatz. Egal ob aus Spanien, Ghana oder Hawaii, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. MahlZEIT!

Ihr Stadtwolf

Wir sind Festivalhauptstadt

Zum Nabel der weltweiten Elekt-ro- und Alternativmusikszene wird St. Pölten auch im heurigen Sommer wieder, wenn von 20. bis 22. Juli das „hausgemachte“ Beatpatrol-Festival und von 16. bis 18. August das FM4-Frequency in der Traisenmetropole gastieren. Während das Line-Up mit interna-tionalen Acts der Extraklasse – von Star-DJ Avicii bis hin zu den Kultro-ckern von Placebo - brilliert, setzen die Veranstalter mit einem vom Bun-desministerium ausgezeichneten An-rainer- und Umweltkonzept ein klares Zeichen.Freuen dürfen sich auch alle jungen St. PöltnerInnen zwischen 14 und 24: Besitzer der Jugendkarte der Stadt (ci-tySUPAcard) können den Frequen-cy-Festivalpass nämlich um „supa“ 120 Euro (anstatt 134,50 Euro) er-werben. Alle Infos dazu gibt es unter www.citysupacard.at

Nahversorger für Stat-tersdorf und Spratzern

Ein lang gehegter Wunsch der Bevölke-rung nach einem Nahversorger in den Stadtteilen Spratzern und Stattersdorf geht jetzt in Erfüllung: Der REWE-Konzern errichtet jeweils eine neue Billa-Filiale. Beim Projekt an der Stattersdorfer Hauptstraße kam es zu Verzögerungen, da erst die Schaffung eines zusätzlichen Abbiegestreifens notwendig war. Die Weichen dafür konnten jetzt Bürger-meister Matthias Stadler und das Team der Bauverwaltung durch eine Verein-barung mit dem Grundeigentümer stellen. Mit dem Beschluss im letzten Gemeinderat sind damit auch alle be-hördlichen Voraussetzungen erfüllt und der konsequente Einsatz der ansässigen SP-Funktionäre wurde schlussendlich belohnt.Noch schneller ging es in Spratzern: Wer in den letzten Tagen von der Ma-riazeller-Straße in Richtung Völtendorf fuhr, konnte hier bereits die ersten Bag-ger beobachten.

Österreichs witzigste Home-Videos, Benjamin Franklin, und was Orwell damit zu tun hat...

Der Querdenker

Medieninhaber und Herausgeber: SPÖ Bezirksorganisation St.Pölten, 3100 St.Pölten, Prandtauerstraße 4, Telefon: 02742/352134, Fax: 02742/357393 E-Mail: [email protected], Grundlegende Richtung: Informationen und Nachrichten der SPÖ St. Pölten. Redak-tionelle Leitung: STR Robert Laimer. Fotos: SPÖ Bezirksorganisation St.Pölten bzw. ZVG. Leser- und Adressservice: SPÖ Bezirksor-ganisation St.Pölten. Anzeigenannahme: Jakob Winter, 0664/9149634. Hersteller: Landesverlag Druckservice, 4300 Wels, Boschstraße 29. Auflage: 4 Ausgaben plus eine Sonderausgabe pro Jahr erscheinen im Stadtgebiet St. Pölten mit je 25.000 Stk. Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren und des Medieninhabers ist ausge-schlossen. Meinungen in persönlich gezeichneten Artikeln entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers.

Impressum:

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Das Ende einer ÄraDer Voithplatz ist Geschichte. Mit dem Umzug des SKN St. Pölten in das neue Stadion am Ratzersdorfer See geht eine wechselhafte Ära zu Ende. 61 Jahre lang kämpften, litten und feierten Spieler und Fans auf der Spielstätte am Spratzerner Kirchenweg. Der Stadtexpress bat langjährige Wegbegleiter noch einmal einen Blick zurück zu werfen.

In den letzten Jahren war der Voithplatz vor allem eines: gemütlich. Michael Ro-bausch bemerkte dazu im Standard tref-fend, ein Besuch sei eher zum Naturer-lebnis geworden: „Regen, Sonne und was sonst so (weitestgehend ungehindert) von oben kommen mag, sprießende Flora von unten. Sogar das Glucksen des angrenzen-den Mühlbaches ist manchmal zu hören, so still kann es werden.“ Sportlich hat man sich in der Ersten Liga eingenistet – keine Gefahr nach unten, aber auch kein wirk-liches Potential nach oben. Dabei hat die 1950 größtenteils von Voith-Arbeitern selbst errichtete Spielstätte im Süden der Stadt auch ganz andere Zeiten erlebt: Schon in den 60er Jahren wurde Spitzenfußball geboten. 1961 hätte der Werksklub BSV Voith fast den Aufstieg in die Staatsliga, in die damals höchste Spiel-klasse geschafft. Schlussendlich blieb nur der Vizemeistertitel.

Stolz einer Arbeiterstadt

Den gescheiterten Aufstiegskampf ver-folgte auch der junge Fritz, der später zur jahrzehntelangen Stimme des Voithplatzes werden sollte. Ins Gedächtnis gebrannt hat sich beim „ewigen“ Platzsprecher Fritz Dibidanzl vor allem eine Begegnung: „Die Voithelf spielte in der Staatsliga B gegen Admira. Es stand schon 2:0, doch nach ganzen zehn Minuten Nachspielzeit kam dann ein 2:2 heraus.“ Es wurden sogar Doppelveranstaltungen mit dem Krem-ser Sportclub ausgetragen, da die Kremser zuhause eine Platzsperre hatten, wie sich Dibidanzl erinnert. Gemeinsame Fußball-nachmittage mit dem Erzrivalen? Heute wohl nicht nur aufgrund der unterschied-lichen Spielklassen undenkbar. Es folgten sportlich durchwachsene Jahre, bis VSE St. Pölten 1988 der triumphale Durchmarsch in die Bundesliga gelang.

Frisch an die Arbeit

Dürfen Politikerinnen und Politiker überhaupt Urlaub machen?

Ich habe das Image eines Workaholic und wahrscheinlich bin ich das auch. Erst vor Kurzem musste ich mir von einem Oppositionspolitiker „vor-werfen“ lassen, ich wäre in St. Pölten omnipräsent. Den Vorwurf lasse ich mir gerne machen. Genau das ist meine Aufgabe! Aber dürfen Politiker überhaupt eine Auszeit nehmen? Sogar auf Urlaub gehen?Natürlich dürfen sie. Und sie sollten sogar. Jeder von uns weiß, wie wich-tig es sein kann, seinen Kopf frei zu machen, durchzuschnaufen, Ab-stand zu den Dingen zu gewinnen, die einen täglich beschäftigen, um wieder fokussiert und frisch an die Arbeit gehen zu können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe St. Pöltnerinnen und St. Pölt-ner, wie auch allen politischen Mit-streitern, einen schönen Sommer, Erholung und viele frische Ideen, die uns gemeinsam weiter bringen.

IhrMatthias Stadler

Bürgermeister

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Gleich in der ersten Runde war der Re-kordmeister Rapid auf dem Voithplatz zu Gast. 8000 Zuschauer feierten den argen-tinischen Weltmeister Mario Kempes, der den Siegestreffer durch einen wuchtigen Weitschuss erzielte.

Hungrig nach Fußball

Nur einige Wochen später kam der damals erst 22-jährige Michael Paal, seinerzeit noch im Dress von Sturm Graz, erstmals auf den Voithplatz: „Es war übervoll und das Pub-likum war hungrig nach Fußball – es war so eine positive Stimmung, von der man als Spieler mitgerissen wurde. Als ich dann im Winter ein Angebot von St. Pölten bekam, hab ich nicht lange überlegt“. Seine sechs Jahre zwischen den Torpfosten gehören zu der glorreichen Zeit, an die viele so ger-ne zurückdenken. „Wir haben ja doch alle ‚Großen‘ geschlagen“, so Paal.Das war auch jener Zeitraum, in dem Gre-gor Unfried, heute Obmann des Fanclubs Wolfbrigade, im zarten Alter von sieben Jahren erstmalig Voithplatz-Luft schnup-perte: „Mein erstes Spiel verfolgte ich mit meinem Opa gegen Krems. Ich weiß noch, dass der Schiedsrichter ein grünes Dress anhatte, da ich damals ebenfalls ein grünes Leiberl trug und ein älterer Herr, der anscheinend nicht mit der Leistung des Schiris zufrieden war, ihn mit ‚grünes Oa-rschloch!‘ betitelte, sich dann aber sofort bei mir entschuldigte und mir erklärte, dass er nicht mich meine.“ Hart aber herzlich – das beschreibt die damalige Gemütslage der Zuschauer wohl ganz gut.

Die fußballlose Zeit

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga be-gann der allmähliche Zerfall des Vereins. Es folgten Fusionen, schlussendlich kam es zur Auflösung. Fritz Dibidanzl erinnert sich an dieses düstere Kapitel am Voithplatz: „Es gab hier mitunter auch eine fußballlose Zeit im Süden der Stadt, als nach dem finanziellen Desaster keine Spiele stattfanden. Es hätte wohl nie wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft werden können, wenn sich nicht der seinerzeitige Bürgermeister Willi Gruber sehr weit hinausgelehnt hätte, und sich eini-ge Funktionäre bereit erklärt hätten, wieder einen Verein zu gründen. Viel zu schnell wird dies alles vergessen!“Der im Jahr 2000 neu gegründete SKN St. Pöl-ten kämpfte sich in nur wenigen Jahren wie-der zurück in den Profifußball. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch Jochen Fallmann, der „letzte Kapitän“ am Voithplatz. Aber auch sei-ne Karriere am Voithplatz hat eigentlich schon viel früher begonnen: „Ich durfte als Kind den

Bundesligastars auf die Beine schauen oder später mit der Admira gegen den damaligen FCN spielen. Die schönsten Erinnerungen sind aber sicher der Aufstieg mit dem SKN in die Erste Liga im Jahr 2004 und auch das letzte Spiel vor einigen Wochen.“

Ein magischer Moment

Der letzte Akt auf der Spielstätte am Spratzer-ner Kirchenweg war auch aus Sicht des Fan-clubs ein ganz besonderes Highlight: „Wäh-rend dem Spiel war jeder einzelne Moment einfach magisch. Diese Stimmung, die vielen Leute und die ganze Atmosphäre“, so Un-fried. Als Fritz Dibidanzl an diesem Abend das Mikrofon zur Seite legte, wusste er noch nicht, dass es auch für ihn als Platzsprecher das letzte Match werden würde. „Aber es gibt auch sehr erfolgreiche Trainer und Spieler die auf einmal nicht mehr gebraucht werden, warum soll das nicht auch einem Stadions-precher passieren?“, resümiert Dibidanzl.

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Die Zukunft des SKN

Der SKN St. Pölten hat 13 Jahre nach sei-ner Gründung mit dem Umzug in die Arena am Ratzersdorfer See einen großen Schritt Richtung erstklassigem Fußball geschafft. Wird er groß genug sein, um ein Jahr nach dem Eröffnungsspiel am 7. Juli gegen Rapid 2013 auch in der Bundesliga gegen die Wiener zu spielen?+ Der SKN verfügt mit Langzeit-Trainer Martin Scherb über einen aufstrebenden

Coach, dessen eingespielte Mannschaft gezielt verstärkt wurde.+ Neue Stadien sorgen neben erhöhtem Zuschauerinteresse traditionell auch für einen sportlichen Aufschwung, wie etwa beim Wiederaufstieg der Rieder.+ Die St. Pöltner Akademie bildet laufend Spieler mit Qualität für die Bundesliga aus.– Das Budget liegt weiterhin klar unter jenen der Titelfavoriten. Ein Aufstieg mit zugekaufter Qualität ist also nicht leistbar.Fazit: Der SKN wird sich besser als zu-

letzt (Rang 5) platzieren. Der Titel wäre aber nur möglich, wenn die finanzstär-keren Klubs (Austria Lustenau, Altach, Kapfenberg) schwächeln. Die Politik der kleinen Schritte muss fortgesetzt werden, vermutlich mit noch einem weiteren Jahr in Liga zwei.

Alexander Huber schreibt seit 2001 für den KURIER. Der 31-Jährige ist als Fußball-Experte insbesondere für Rapid und den SKN zuständig.

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Stadler: „Die Hälfte des Arbeitsprogrammes ist umgesetzt!“Der Stadtexpress bat den Bürgermeister zum Sommergespräch. Was seit der Wahl bereits geleistet wurde und wo im Alternativenergiebereich noch Potentiale liegen erzählte er uns im Gastgarten des Cinema Paradiso.

Stadtexpress: Vor einem Jahr hast du dich bei den Gemeinderatswahlen zum zweiten Mal um das Amt des Bürgermeisters be-worben. Eine beeindruckende Mehrheit schenkte dir damals das Vertrauen. Wel-che Projekte konnten bis jetzt umgesetzt werden?Matthias Stadler: Zuallererst hat es mich gefreut, dass wieder so eine große und deutliche Mehrheit möglich geworden ist. St. Pölten hat damit bei den großen Städten in Österreich mittlerweile Alleinstellungs-merkmal. Ermöglicht hat das unsere Politik der letzten Jahre und darauf können wir stolz sein. Es war aber auch die Verpflichtung so-fort wieder mit Volldampf zu arbeiten und vor kurzem haben wir Bilanz gezogen: Von unserem Wahlprogramm haben wir inner-halb von einem Jahr fast 50% umgesetzt. Es ist wirklich erstaunlich, welche großen

Brocken schon gemeistert werden konnten: Ich nenne nur die Brücke in St. Georgen – dort fahren schon die Baumaschinen –, die Park&Ride Anlage, die neue Traisenbrücke, die Einigung auf die Ansiedlung der Arbei-terkammer. Weiter im Schul- und Kinder-gartenbereich: Ausbau der Nachmittagsbe-treuung in Spratzern und Harland, weitere Verbesserungen bei den Kindergärten. Und vieles mehr!

Was haben du und dein Team für die ver-bleibenden vier Jahre der Legislaturperi-ode noch vor?Also fad wird uns ganz sicher nicht, das hat auch meine erste Amtsperiode gezeigt. Wir haben Herausforderungen, die auf uns zu-gekommen sind, immer angenommen und es wird natürlich auch von der Wirtschafts-lage abhängen, was alles verwirklicht wer-

den kann. Aber wir möchten den gesamten Visionsprozess 2020 mit allen Maßnahmen durchziehen. Wobei auch da bereits vieles umgesetzt oder in Umsetzung begriffen ist, wie zum Beispiel der Domplatz, der Ausbau der Fachhochschule, aber auch der HTL/HAK-Ausbau, sowie die Neugestaltung des Bahnhofsplatzes und das Cityhotel. Da ist wirklich vieles gelungen. Ich bin mir sicher, dass wir auch die letzten Mosaiksteine um-setzen können.

Der Sommer ist mittlerweile auch in unse-ren Breitengraden angekommen. Wie prä-sentiert sich St. Pölten in der Ferienzeit?Zuerst einmal gibt es eine Vielzahl an Ak-tivitäten. St. Pölten hat sich auch schon als Festivalstadt etabliert – mit Frequency, Be-atpatrol, Exteme Festival, aber auch dem neuen Ostufernd Festival der Seedose. Wir

interview

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wollen aber auch da noch voranschreiten. Weiters ist das Seenerlebnis eines der zen-tralen Highlights in St. Pölten. Aber auch Freizeitaktivitäten, wie Radfahren, wo wir jetzt fast 200 km Radwege haben. Ich glau-be, man kann in St. Pölten wirklich so viel unternehmen, bis hin zum abendlichen Kel-lergassenbesuch, oder in tollen Lokalen wie dem Cinema Paradiso, dem Barrock und vielen anderen den Sommer in vollen Zügen genießen. Man sieht, dass viele Initiativen sowohl von Stadtseite als auch von Privaten und manchmal auch gemeinsam – wie zum Beispiel beim Blues Festival – zum Erfolg führen und ein buntes Programm bieten. Wir haben insgesamt über 15.000 Veranstal-tungen im Jahr. Es würde daher den Rahmen sprengen jetzt alles aufzuzählen.

Matthias Adl von der Stadt-ÖVP atta-ckierte unlängst die Kindergartenhelfe-rinnen, die aus seiner Sicht minder qualifi-ziert sind. Was ist an den Vorwürfen dran?Also erstens ein Mal ist gar nichts dran. Hier wird eine Berufsgruppe diskreditiert, die das überhaupt nicht verdient hat. Ich rate jedem, der in diese Kerbe schlägt, zumindest eine Woche als KindergartenbetreuerIn tätig zu sein. Da wird man schnell sehen, was alles dahinter steckt. Wenn man schon Parteipolitik machen will und die SPÖ angreift, dann sollte das fundiert sein, aber nicht auf dem Rücken von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die

hervorragende Arbeit leisten. Und gerade bei den BetreuerInnen braucht man nur die Eltern zu fragen. Die werden alle bestätigen, was da tagtäglich in unseren Kindergärten geleistet wird.

In der Vergangenheit war dir parteiüber-greifender Konsens ein großes Anliegen. Bringt Adl das Gesprächsklima im Ge-meinderat in Gefahr?Es ist natürlich besser, wenn solche Quer-schüsse nicht kommen. Vor allem jene, die jeder Grundlage entbehren. Ich rate aber jedem, in diesen schwierigen wirtschafts-politischen Zeiten zusammenzustehen und das Wohl der Stadt St. Pölten und der Be-völkerung in den Vordergrund zu stellen. Da ist für Hick-Hack normalerweise kein Platz. Das wird auch die Bevölkerung so sehen. Ich hoffe, dass da in allen Bereichen Vernunft einkehrt und dass man wirklich bei den wichtigen Themen für die Stadt das Wohl aller St. Pöltnerinnen und St. Pöltner über die Parteipolitik stellt.

Mit den ÖBB wird man auf der Westbahn-strecke ab 8. Dezember 2012 unter einer halben Stunde von St. Pölten nach Wien fahren können. Welche Auswirkungen werden erwartet?Das ist eine gewaltige Veränderung, die man noch gar nicht abschätzen kann. Auch was das für die liebens- und lebenswerte Stadt St. Pölten heißt, die eine enorm hohe Lebens-

qualität hat, was auch eine aktuelle Umfrage bestätigt. Ich denke, wenn man 24 Minuten von Wien nach St. Pölten braucht, dann wird es für viele sicher interessant, auch in Wien zu studieren oder zu arbeiten und in St. Pöl-ten zu wohnen. Die Stadt wird letztlich sehr von der neuen Strecke profitieren.

Kommst du bei der Dichte an Aktivitäten heuer selbst zum Urlauben?Ich habe mir heuer schon vorgenommen, auf Urlaub zu fahren und mir ein bisschen eine Auszeit im Sommer zu gönnen. Zu welchem Zeitpunkt das sein wird, habe ich noch nicht festgelegt.

Verrätst du uns, wohin die Reise gehen wird?Ich überlege zwischen einem Urlaub in den österreichischen Bergen und einem Urlaub in Oberitalien.

Wie viele Wochenstunden absolvierst du für gewöhnlich?Das habe ich mir nie ausgerechnet. Mein Sekretariat wird es vielleicht wissen. Die ha-ben errechnet, dass ich im Jahr an die 3.000 Termine bewältige. Ich habe mich mit sol-chen Fragen aber nie belastet. Das was an Terminen gegeben ist, absolviere ich und zähle nicht mit.

Danke für das Gespräch!

interview

1 Jahr nach der Wahl

Beeindruckende Bilanz bringt beachtliche BeliebtheitswerteEine repräsentative Umfrage unter 2.000 St. PöltnerInnen bescheinigt Bürger-meister Stadler und der Stadt-SPÖ große Zustimmung für die Arbeit seit der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2011. Mehr als 82 % der St. PöltnerInnen sind der Meinung, dass sich die Lebensverhältnisse in St. Pölten in den letzten Jahren verbessert haben. Die Landeshauptstadt liegt damit um 15%-Punkte über dem durchschnittlichen Zufriedenheitsgrad in NÖ. Ganze zwei Drittel der Bevölkerung attestieren der SPÖ Führungskompetenz, während alle anderen Parteien in dieser Frage nicht einmal über 14% hinauskommen. Würden morgen Bürgermeister-direktwahlen ausgerufen werden, so könnte Matthias Stadler übrigens auf das Vertrauen von 80% der St.PöltnerInnen zählen.

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Foto: SPÖ / Thomas Lehmann

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St. Pölten ist sexy. Machen wir darauf aufmerksam

Das progressNETZ-Team hat in den ver-gangenen zwei Jahren kreative Tourismus-ideen für den Zentralraum NÖ erarbeitet. Am 25. Juni wurden die Ergebnisse an der FH St. Pölten präsentiert. Über 100 Teil-nehmerInnen waren zur Veranstaltung Tourismusdestination NÖ Zentral ge-kommen, um den Fachvorträgen von Ru-dolf Hundstorfer, Sepp Leitner, Matthias Stadler sowie Rufolf Kaske beizuwohnen: „St. Pölten ist sexy. Machen wir die Leute

darauf aufmerksam! Nur das Meer fehlt vielleicht, aber das machen die gepflegten und sauberen Badeseen im Bezirk locker wett“, resümiert Projektleiter Alexander Szöllösy. Um das touristische Potenti-al auch ausschöpfen zu können, halten die Projektverantwortlichen eine Tou-rismusdestination „Zentralraum NÖ“, sowie eine verstärkte Vermarktung für relevant, um die Stärken St. Pöltens klar zu kommunizieren.

Wir sind Meister!

St. Pölten ist jene Gemeinde in Nieder-österreich mit den meisten Photovoltaik-Anlagen. Aus diesem Grund überreichte zuletzt Landesrat Stephan Pernkopf den Sonderpreis der NÖ Photovoltaik-Liga an den zuständigen Stadtrat Robert Laimer. „171 Sonnenkraftwerke in der Stadt sind der Beweis, dass unsere Arbeit im Be-reich der erneuerbaren Energien in die richtige Richtung geht“, so Laimer.

kurz angemerkt

Wir stehen auf der Seite der ArbeitnehmerInnen.

KR René PfisterFSG NÖ Vorsitzender

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MobiFit um den Viehofener See

Die St. Pöltner Seenlandschaft ist seit kurzem um eine Attraktion reicher. Ein Projekt von Studierenden der Fach-hochschule St. Pölten ging letzte Woche online und bietet Jugendlichen, wie auch technisch interessierten Erwachsenen die Möglichkeit, ihr sonst so bequemes Smartphone zu ihrem personal Trainer zu machen. Trainiert wird beim Bestrei-ten der interaktiven Schnitzeljagd aber nicht nur der Körper, sondern auch der Geist: So hat man die Gelegenheit, sich seine Punkte durch das Beantworten einfacher Fragen aufzubessern. Es ist außerdem möglich, eigene Fragen und Strecken anzulegen. Damit kann Mobi-

Fit nicht nur zum Outdoor-Lernen von Prüfungsstoff genutzt werden, sondern auch für spannende Familienausflüge oder abwechslungsreiche Lehreinheiten in der Schule. Derzeit gibt es in ganz NÖ rund 10 Strecken, davon mehrere in der Landeshauptstadt, weitere Vorschläge werden gerne umgesetzt. Das Spiel kann mit allen modernen Smartphones (un-eingeschränkt kompatibel sind Geräte mit iOS ab Version 4.3 und Android ab Version 2.1) gespielt werden. Weitere aktuelle Informationen, eine Anmel-dung für den Newsletter, und natürlich auch das Spiel an sich finden Sie unter www.mobifit.at.

Resolutionen einstimmig

Die von der SPÖ im vergangenen Ge-meinderat eingebrachten Resolutionen gegen die „finanzielle Aushöhlung der Siedlungswasserwirtschaft“ und zur „Aufnahme der Fahrradstraße in die StVO“ bekamen einstimmigen Zuspruch. Bürgermeister Stadler dazu: „Gerade wenn es um die hygienische Trinkwas-serversorgung und die Sicherung des Ausbaues unseres Radnetzes geht, ist mir parteiübergreifende Einigkeit ein besonderes Anliegen. Bei derart wichti-gen Entscheidungen freut es mich daher besonders, dass es gelungen ist, hier eine Einstimmigkeit zu erzielen.“

kurz angemerkt

Der QuerdenkerNeuer Tag, neues Glück, wie es so schön heißt. Nach der üblichen Morgenhygie-ne geht es für viele Menschen tagtäglich in die Öffentlichkeit, die immer mehr zu einem Netz von Überwachungska-meras wird. Den Menschen scheint es nichts auszumachen. Im Gegenteil, der Ruf nach immer mehr Überwachung, „Recht und Ordnung“ wird immer wieder laut, und mit jedem Mal lauter. In jedem Supermarkt können bereits Kameras erwoben werden, mit denen sich jeder sein eigenes System bauen und seine Umgebung ausspionieren kann. „Wer nichts zu verbergen hat, hat immerhin nichts zu befürchten“, sagt der Volksmund. Na ja, ganz so ist es ja

auch wieder nicht. Ich muss beispiels-weise gestehen, auch wenn ich mich nach bestem Wissen und Gewissen an die gültige Rechtslage halte, fühle ich mich dennoch oft unangenehm be-obachtet. Völlig klar, denn es findet ja auch Überwachung statt. Tatsächlich sind diese Systeme aber - am Beispiel von U-Bahnen in Großstädten - zwar schweineteuer, konnten hingegen die Kosten für Vandalismus etc. kaum sen-ken. Klar, denn jemanden zu sehen, wie er etwas kaputt macht, hilft wohl kaum dabei, ihn daran zu hindern. „Aber die Abschreckung...“ tönt es dann, und spä-testens an dieser Stelle fragt man sich, ob die Argumentation ernst gemeint

ist, stehen doch Millionenteure Über-wachungssysteme Vandalismusschäden von einigen tausend Euro gegenüber. Dennoch forcieren - offensichtlich un-informierte - Mitmenschen den Ausbau von Überwachungssystemen. „Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlie-ren“ sagte einst schon Benjamin Frank-lin. Tatsächlich wiegt das heutzutage noch viel dramatischer, in Anbetracht der enormen technischen Möglichkei-ten. Aber auch die Gefahren sind nicht zu verachten. So wäre beispielsweise ein „Österreichs witzigste Home-Videos“-Contest von Anonymous durchaus denkbar. George Orwell lässt grüßen.

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Stück für Stück wird der alte Skatepark bei der Dr. Theodor Körner-Haupt-schule vom Team der Stadtgärtnerei abgebaut. Bevor die Geräte aber am neuen Areal wieder ihrer ursprüngli-chen Bestimmung zugeführt werden, steht ein Aufputz an. Dabei führt die städtische Skaterszene selbst Regie. So wurden bereits Holzplatten bestellt, die

künftig für eine qualitative Aufwertung der Rampen sorgen werden. Bürger-meister Matthias Stadler findet lobende Worte: „Wir haben eine wirklich tolle Skaterszene. Ich war immer begeistert, wie die Skater sich einbringen, auch bei der Indoor-Anlage im Jugendzentrum.“ Geschraubt, gebohrt und gehämmert wird nun den ganzen Juli über, sodass

sich der neue Skatepark bei der Eröff-nung im August von seiner besten Seite präsentiert. Das neue Areal wird dann im Gegensatz zum alten Park nicht mehr eingezäunt und damit rund um die Uhr verfügbar sein. Zudem will die Stadt zusätzlich für Licht sorgen, um Fahrspaß auch in den Abendstunden zu garantieren.

„Wir machen Schule!“ – so lautete das verheißungsvolle Motto der Initiative. Dutzende Schülerinnen und Schüler zogen am 1. Juni vor den Landesschul-rat Niederösterreich, um ihren Ideen von einem besseren Bildungssystem Raum zu schaffen. „Die AKS wollte auf die gravierenden Missstände in unserem Bildungssystem aufmerksam machen!“ so Valerie Kalnein, Vorsitzen-de der SchülerInnenorganisation. Die als Flashmob angekündigte Initiative stützte sich auf einen repräsentativen Meinungsquerschnitt: Vorangegan-gen war nämlich eine niederöster-reichweite SchülerInnenumfrage, bei der etwa 2.000 Jugendliche das jetzige Bildungssystem auf Herz und Nieren prüften. Konkret wurde eine bessere Lehrkraftausbildung, gratis Nachhilfe an Schulen, mehr Raum zum Lernen

und mehr Mitbestimmung eingefor-dert. Die Initiatoren sehen große Defi-zite vor allem im Unterricht, weil Dis-kussionen und demokratische Elemente zu kurz kämen. Zudem wird kritisiert, dass über den weiteren Bildungsweg nur wenige Informationen geboten werden. „Mit dem Flashmob haben wir ein Zei-chen gesetzt, dass unser Bildungssys-tem dringend Reformen braucht. Wir werden weiter für eine demokratische, angstfreie und sozial gerechte Schule kämpfen!“, so Kalnein. Immerhin ein offenes Ohr haben die kritischen Schü-lerInnen bereits gefunden: LSR-Vizepräsidentin Beate Schasching nahm sich Zeit, um die Umfrageergeb-nisse entgegen zu nehmen und sicherte ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Anliegen zu.

Skater basteln neuen Park

Landesschulrat wurde okkupiert

Unweit des Fußballstadions wird am Ratzersdorfer See ein neues Skate-Areal entstehen (der Stadtexpress berichtete). Die Fläche wurde bereits asphaltiert, jetzt beweisen die Skater ihre Handwerker-Qualitäten.

Mit den Ergebnissen einer landesweiten SchülerInnenbefragung im Gepäck, forderte die Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) vor dem LSR-Gebäude im Regierungsviertel Bildungsreformen ein.

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Staatsbesuch in Vietnam

Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums bi-lateraler Beziehungen zwischen Vietnam und Österreich besuchte eine hochrangi-ge Delegation aus Österreich die Städte Hanoi und Saigon. Neben dem österrei-chischen Staatsoberhaupt reisten auch Gesundheitsminister Alois Stöger, Wirt-schaftsminister Reinhold Mitterlehner und Wirtschaftskammerpräsident Chris-toph Leitl mit, um die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit der

beiden Länder zu verstärken. In Saigon wurde zudem das erste österreichisch-vi-etnamesische Wirtschaftsforum eröffnet, zumal die Republik Vietnam einer sehr dynamischen Entwicklung unterliegt und ein großer Markt der Zukunft sein wird. Hier gemeinsam mit Bundespräsi-dent Heinz Fischer im Bild zu sehen sind Wirtschaftstreibender Peter Lampl so-wie die Nationalratsabgeordneten Peter Wittmann und Anton Heinzl.

Pflege und Altenbetreuung: Herausforderung der Zukunft

„Es ist wichtig, dass wir Position beziehen für die Menschen, die wir zu vertreten ha-ben – die ArbeitnehmerInnen, die jungen Menschen, die Familien, die Pensionis-tInnen. Wir müssen uns für sie einsetzen, sagen, wofür wir stehen und unsere Politik dort umsetzen, wo sie wichtig und richtig ist! Gerade deshalb sind die Arbeitsschwer-punkte der SPÖ NÖ die Bereiche Pflege, Gesundheit, Bildung, Arbeitsmarkt und Kinderbetreuung“, so die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der SPNÖ, LAbg. Heidemaria Onodi. Im Bereich der Pflege geht es darum, dem Wunsch der Menschen nach einem „Alt werden zu Hause und in der gewohnten Umgebung“ Rechnung zu tragen. Dabei orientiert sich die SPNÖ am Best Practi-ce-Modell aus Ludesch in Vorarlberg. Die Lösung liegt für die NÖ Gesundheitspo-

litikerin demnach nicht allein im Ausbau der großvolumigen Pflegeheime, sondern vor allem auch in alternativen Konzepten. Dezentrale Betreuungseinrichtungen sol-len den älteren Menschen ein möglichst langes Verbleiben in ihrer gewohnten Um-gebung ermöglichen. Einrichtungen der Tagespflege als auch der ständigen Pflege sollen in unmittelbarer Nähe in Anspruch genommen, pflegende Angehörige mit flexiblen ambulanten und teilstationären Diensten unterstützt werden können. Der Schlüssel liegt in der Bündelung aller Pfle-geleistungen – von der Langzeitpflege und der Tagesbetreuung bis hin zu Freizeitan-geboten. Außerdem zeigt das Erfolgsmo-dell „Umsorgt vor Ort“, dass dieses Mo-dell nicht nur finanzierbar, sondern sogar kostengünstiger ist als andere Formen der Betreuung.

Märkte der Zukunft

Im Juni reiste ich mit einer Wirtschafts-delegation nach Vietnam. Bei Gesprä-chen mit u.a. dem Premierminister Vi-etnams, Nguyen Tan Dung, und dem Vizebürgermeister der 10-Millionen-Metropole Hanoi konnten wichtige Kontakte geknüpft werden. In den letzten Jahren hat Vietnam ei-nen beeindruckenden Boom erlebt. Ein Wirtschaftswachstum von über fünf Prozent im Jahr ist nichts Besonderes. Eine hohe Rechtssicherheit macht das Land für Investoren aus aller Welt in-teressant. Auch österreichische Firmen nutzen zusehends die Chancen, die ihnen das Land am Mekong bietet. Besonders im Bereich Infrastruktur und erneu-erbare Energie aber auch was das Ge-sundheitssystem betrifft, gibt es viele gemeinsame Interessen. Das Wachstum des allgemeinen Wohl-standes ist für jeden, dessen letzter Be-such schon ein bis zwei Jahre her ist, deutlich sichtbar. Die Zahl der Autos, Handys und anderer „Luxusgüter“ ist exorbitant gestiegen. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Neben Wirtschaftsbeziehungen gibt es zwischen Vietnam und Österreich schon lange gute diplomatische und kulturelle Kontakte, die vom gegensei-tigen Respekt vor dem reichen Erbe des jeweils anderen geprägt sind.

IhrAnton Heinzl

Abg. z. Nationalrat

Bild: pixelio.de

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Gemeinschaft im Ortsteil

Als sich 2005 die Wagramer Faschings-gilde aufgelöste, hat sich Renate Gamsjä-ger mit den zahlreichen Vereinen im Ort kurzgeschlossen: Gemeinsam wurde der Wagramer Verein für Events, kurz WAVE, gegründet. WAVE ist als überparteiliche Plattform für den Stadtteil engagiert. Als größte Veranstaltungen gelten das Wa-gramer Sonnwendspektakel und der Fa-schingsumzug. Mit dem Michaelkirtag am 30. September reiht sich 2012 eine weitere Veranstaltung in den Kalender. Mit diesen Aktivitäten tragen die Vorsitzende und ihr Team viel zum Gemeinschaftsleben und damit zur Lebensqualität in Wagram bei.

Steckbrief

Politik braucht Motivation

Die Interessen der Frauen waren für Renate Gamsjäger schon vor ihrer po-litischen Laufbahn ein zentrales The-ma. Prägend und verantwortlich für das politische Engagement war das Frauen-volksbegehren. „Aus eigener Erfahrung weiß ich um die Herausforderungen von alleinerziehenden Müttern und welche

Chancen, aber auch Lücken unser Sozi-alsystem bietet. Von diesen Erfahrungen lasse ich mich anleiten“, so Gamsjäger.Als Stadträtin setzte sie sich bis 2008 für die Etablierung eines Frauenzentrums in St. Pölten ein und konnte mit der Eröff-nung der Beratungsstelle in der Linzer Straße einen großen Erfolg verbuchen. Allein 2011 haben 1.000 Frauen Rat und Hilfe gesucht und die beiden Mitarbei-

terinnen leisteten fast 500 Stunden in-tensive Einzelberatung. Da schon die Eltern am Vereinsleben in Wagram mitgewirkt haben, war auch für Renate Gamsjäger das Engagement im Stadtteil selbstversändlich. Mindes-tens seit 1994, als sie den Vorsitz der Kinderfreunde in Wagram übernahm, gehört sie zum Fixpunkt des Wagramer Vereinslebens.

Renate Gamsjäger, 51Stadträtin, zweifache Mutter und Vorsitzende der SPÖ Sektion 15

steckbrief

Stadtteil: Wagram

Gemeinderat: seit 1997, Stadträtin seit 2000

Ausbildung: Studium Kunstgeschichte/New Public Management

Beruf: Büroleiterin Dachverband NÖ Selbsthilfegruppen

Hobbies: Garten, Tanzen, Malen, Kino

Kontakt: Rathaus, 1. StockRathausplatz 13100 St. PöltenTel.: +43 ( 664 ) 134 03 62E-Mail: [email protected]

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Senkrechtstarter „Young & Lost“ suchen Verstärkung

Kaum ein DJ-Projekt sorgte in letzter Zeit für mehr Furore in der Landes-hauptstadt, als „Young&Lost“, ins Leben gerufen von den vier jungen St. Pöltnern Flo, Michael, Toni und Hubert. Auf der musikalischen Menü-Karte steht ein breites Spektrum der letzten zehn Jahre FM4-Musik.

Dass dieses Konzept funktioniert, be-weisen die stets prall gefüllten Locations. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann mit den Jungs unter facebook.com/youngpluslost in Kontakt treten – außerdem werden noch engagierte Al-ternative-DJs als Verstärkung gesucht, wie das Kollektiv verrät.

St. Pölten unter der Lupe

2009 erschienen und schon ein beliebter Klassiker: In den von SPÖ Stadtrat Hans Rankl gesammelten „St. Pöltner Geschich-ten“ erzählen St. Pöltnerinnen und St. Pölt-ner ihre oft sehr persönlichen Erlebnisse in ihrer Heimatstadt. Die vielen oft kleinen, teils scheinbar unbedeutenden Begeben-heiten in den einzelnen Geschichten fü-gen sich schließlich zu einer gefühlvollen Liebeserklärung an St. Pölten zusammen.

kultur

Bürgermeister Matthias Stadler und die Gemeinderatsfraktion der SPÖ

wünschen einen schönen, erholsamen Sommer

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Vielfalt am Rathausplatz

Zum bereits 20. Mal fand heuer Anfang Juni das von der SPÖ unterstützte Fest der Begegnung am St. Pöltner Rathausplatz statt – diesmal unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt.“Durch die Präsentation unterschiedlicher Kulturen und Weltreligionen mit Hilfe von Geschichten, Musik, Tanz und vielem mehr konnte Organisator Sepp Gruber aufs Neue einen wichtigen Anknüpfungspunkt schaffen und zur Bewusstseinsbildung beitragen.

Fußball mit Freunden

Traditionell veranstaltet das EGON in der Fuhrmannsgasse bei Fußball-Großveranstaltungen ein „Public-Viewing“. So konnte hier auch heuer wieder gemeinsam mit der „insBe-sondere Innenstadt“ ein Mekka für alle Fans der Wuchtel geschaffen werden.Auf einer 3,20 mal 1,80 Meter-Leinwand konnten die Freun-de des runden Leders bei kulinarischen Genüssen in netter Gesellschaft und bester Full-HD-Technik jedes Spiel der Europameisterschaft im überdachten Gastgarten des Kult-Beisl verfolgen. Bereichert wurden die Übertragungen um DJ-Lines und Konzerte. Für alle, die bis dato nicht dazugekommen sind, bietet sich am 1. Juli beim Finale der Europameisterschaft noch ein letztes Mal die Gelegenheit, die einzigartige Gastgartenat-mosphäre beim Public-Viewing zu genießen.

Kanzlerfest

Vertreter aus Kunst und Wirtschaft sowie sozialdemokra-tische Spitzenpolitiker folgten der Einladung von Bundes-kanzler Werner Faymann und trafen sich in diesen Tagen zum traditionellen Kanzlerfest im Gartenhotel Altmanns-dorf. Jutta Buchegger, STR Robert Laimer, BM Alois Stöger, NR Willi Haberzettel, Brigitte Daxböck, LAbg. Heidema-ria Onodi, BK Werner Faymann, Willi Koblitzek, Ingrid Schultz, Bgm. Herbert Pfeffer, MEP Karin Kadenbach, NR a.D. Adelheid Praher, NR Anton Heinzl und Labg. Ger-hard Razborcan (v.l.) genossen die musikalische und ku-linarische Vielfalt des Abends und es wurden bis spät in die Nacht Vernetzungs-Gespräche zur Durchsetzung von St. Pöltner Interessen geführt.

Benefiz Kinderhaus

Die Volkshilfe St. Pölten veranstaltete am 6. Juni zugunsten des Kinderhauses eine Benefizgala. Dabei sorgten die Neu-ninger, sowie Joannis Raymond, Renate und Wolfgang für einen stimmungsvollen Abend. Als musikalischer Über-raschungsgast stellte sich LH-Stv. Sepp Leitner mit seiner Ziehharmonika ein. Karin Gorenzl, Leiterin des Kinder-hauses, freute sich über einen Scheck in der Höhe von 4.000 Euro, der von LAbg. Heidemaria Onodi überreicht wurde.

was war?

Rückblick

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Sommernachtsfest (14.07.)

Am Samstag, 14. Juli findet am Erlebnisspielplatz bei den Baurechtsgründen in Ratzersdorf wieder das traditionelle Sommernachtsfest statt. Beginn ist um 18 Uhr, als Stargast wird DJ Chris Heart für Stimmung sorgen.

Traisen-Oval Eröffnung (07.07.)

Im vergangenen Vierteljahrhundert wurden am Voithplatz fast 400 Meisterschaftsspiele ausgetragen, dabei konnten alle Höhen und Tiefen des Fußballsports hautnah miterlebt werden. Der Abschied von dieser altehrwürdigen Spielstätte ist daher sicherlich mit etwas Wehmut verbunden. Das neue Stadion des SKN, das Traisen-Oval zwischen dem Ratzersdorfer-See und der Sportwelt NÖ, wird dem Verein jedoch fortan eine zeitgemäße, entsprechende Spielstätte sein. Die Eröffnung ebendieser findet am 7. Juli statt. Ab 16 Uhr ist der sogenannte Fan Park geöffnet, ab 17 Uhr gibt es dann ein aufwändiges Rahmenprogramm (DJ Ötzi, Magic Acrobatics, …) und um 19 Uhr folgt ein Blitzturnier mit Sparta Prag und Rapid Wien. Alle Infos unter www.skn-stpoelten.at

Sommerfestival (05.07. bis 12.08.)

Sommerzeit heißt Festivalzeit und die kann man beim Som-merfestival am Rathausplatz wieder in vollen Zügen genießen. Die Eröffnung am 5. Juli 2012 findet mit dem schon traditio-nellen Bieranstich durch Bürgermeister Matthias Stadler um 18 Uhr statt. Die Black & White Company und Lukascher sorgen an diesem Abend für die ersten musikalischen Highlights dieses Sommerevents mitten im Herzen der Stadt. Erstmals wird es heuer an zwei Mittwoch-Abenden eine After Work Party mit DJ Little John geben, und zwar am 18. Juli und am 1. August, jeweils ab 17.30 Uhr. Ideal für alle, die einen harten Arbeitstag ausklingen lassen oder die Köstlichkeiten der 13 Kulinarik-Stände genießen wollen.

Südfest (10. bis 12.08.)

Nirgendwo lässt es sich bei Surschnitzel, Kotelett, einem Bier oder Spritzer entspannter plaudern, als im beschaulichen Garten des Franz-Pichler Volkshauses (ehem. Forum-Kino). Die SPÖ-Süd Sektionen 6, 8a und 8b laden wieder zum ge-mütlichen Beisammensein in einzigartiger Atmosphäre. Das garantiert Urlaubsstimmung vor der Haustüre!

Sommerfest im Hof (18.08.)

Am 18. August lädt die SPÖ Bezirksorganisation St. Pölten zum Sommerfest im Steingötterhof (Prandtauerstraße 4). Für musikalische Unterhaltung bei einer herzhaften Heurigenjause sorgt Chris Heart, auch eine große Tombola wird es geben. Bieranstich ist um 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei

was kommt?

Ausblick

„Der Schurl ist mit sein Greiwe nach Gigritzpotschen tschundert“

ISBN 978-3-7017-1590-9 EUR 9,90

Vor-/Nachname

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Peter Meissner

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