St. Pöltner Stadtexpress September 2014

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25 Jahre schrankenlos Mit dem Fall des Eisernen Vorhanges wurde die Basis für ein vereintes Europa gelegt Sozialer Wohnbau Steigende Fixkosten werden immer öfter zum Problem. Um zur Ent- lastung wieder sozialen Wohnbau zu ermöglichen, soll eine neue Widmungskategorie den größten Kostenfaktor bei Wohnbauten, die Grundstückspreise, stabilisieren. Soziales Netz Uneingeschränkter und freier Zu- gang zu umfassender Information ist ein wesentlicher Bestandteil einer aufgeklärten Gesellschaft. Die SJ-Forderung nach kosten- losem Internetzugang in der Innenstadt wurde umgesetzt. Der Stadtexpress sprach exklusiv mit Personen, deren Schicksal in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ostöffnung steht. Die Re- portage im Blattinneren beleuch- tet diese komplexe Thematik an- hand persönlicher Erinnerungen und Einschätzungen. Über Mau- ern im Kopf und im Karmeliterhof. > seite 7 > seite 19 > seite 8 Österreichische Post AG / Postentgelt bar bezahlt Verlagsort:3100 St. Pölten RM 13A039750 K nr. 589 september 2014 kritisch. meinungsbildend. auflagenstark. Naturfreunde in der Blattmitte

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Die Septemberausgabe des St. Pöltner Stadtexpress 2014

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Page 1: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

25 Jahre schrankenlosMit dem Fall des Eisernen Vorhanges wurdedie Basis für ein vereintes Europa gelegt

Sozialer Wohnbau

Steigende Fixkosten werden immer öfter zum Problem. Um zur Ent-lastung wieder sozialen Wohnbau zu ermöglichen, soll eine neue Widmungskategorie den größten Kostenfaktor bei Wohnbauten, die Grundstückspreise, stabilisieren.

Soziales Netz

Uneingeschränkter und freier Zu-gang zu umfassender Information ist ein wesentlicher Bestandteil einer aufgeklärten Gesellschaft. Die SJ-Forderung nach kosten-losem Internetzugang in der Innenstadt wurde umgesetzt.

Der Stadtexpress sprach exklusiv mit Personen, deren Schicksal in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ostöffnung steht. Die Re-portage im Blattinneren beleuch-tet diese komplexe Thematik an-hand persönlicher Erinnerungen und Einschätzungen. Über Mau-ern im Kopf und im Karmeliterhof.

> seite 7 > seite 19 > seite 8

Österreichische Post AG / Postentgelt bar bezahltVerlagsort:3100 St. Pölten

RM 13A039750 K

nr. 589 september 2014

kritisch. meinungsbildend.

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Sonja, 52, geht mit den Naturfreunden quer durch die Dolomiten.

Allein würde ich eine solche Tour nie machen!

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stadt expressst.pöltner | 3

Editorial

Kein Millimeter Grenze

Euphorie, Jubel, Aufbruch – Ge-fühle, mit denen die vorherrschen-de Stimmung zum Beginn des 2. Weltkrieges vor exakt 75 Jahren be-schrieben werden kann. Nach dem Anschluss Österreichs und mit dem Überfall von Hitler-Deutschland auf Polen veränderte sich alles. Mil-lionen Tote, Zerstörung und unsag-bares Leid brachte dieses nationalis-tische Denken über weite Teile der Welt, um in einer Aufteilung des da-mals bekannten Europa in Ost und West zu resultieren. Als sichtbare, omnipräsente Grenze dienten nicht nur Stacheldraht, Selbstschussan-lagen und kilometerlanges Mauer-werk. Vor allem die ideologischen Grenzen schienen von Jahr zu Jahr unüberwindbarer.Wenn in diesen Tagen pro-russische Separatisten auf europäisch-orien-tierte Ukrainer treffen und wieder Grenzen zwischen Völkern gezogen werden, so ist Obacht geboten. Nie wieder wollen wir Krieg in Europa, nie wieder sollen unsere Völker ge-trennt werden. Ein Mahnmal sollen uns auf ewig die Bilder und Ge-schichten aus dem 2. Weltkrieg und der darauffolgenden Trennung sein. Der Fall des Eisernen Vorhanges vor 25 Jahren war ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Ge-hen wir nun nicht zurück. Keinen Millimeter!

Ihr Stadtwolf

Vom Pflanzen und gepflanzt werden, und warum die Topfpflanzen endlich spazieren gehen sollten.

Der Querdenker

Medieninhaber und Herausgeber: SPÖ Bezirksorganisation St. Pölten, 3100 St. Pölten, Prandtauerstraße 4, Telefon: 02742/352134, Fax: 02742/357393 E-Mail: [email protected], Grundlegende Richtung: Informationen und Nachrichten der SPÖ St. Pölten. Redaktionelle Leitung: Harald Ludwig. Fotos: SPÖ Bezirksorganisation St. Pölten bzw. ZVG. Leser- und Adressservice: SPÖ Bezirksor-ganisation St. Pölten. Anzeigenannahme: Jakob Winter, 0664/9149634. Hersteller: Landesverlag Druckservice, 4300 Wels, Boschstraße 29. Auflage: 4 Ausgaben plus eine Sonderausgabe pro Jahr erscheinen im Stadtgebiet St. Pölten mit je 25.000 Stk. Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren und des Medieninhabers ist ausge-schlossen. Meinungen in persönlich gezeichneten Artikeln entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers.

Impressum:

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die seite drei

Millionen für St. Pölten

Jahrelang musste die Stadt für das Krankenhaus unverhältnismäßig hohe Standortbeiträge an das Land Nieder-österreich bezahlen. Zu Unrecht, wie der Verfassungsgerichtshof vor dem Sommer bestätigte. Mit dem nun ge-schlossenen Vergleich vergrößert sich der künftige Gestaltungsspielraum für die Stadtpolitik spürbar. Der neue Standortbeitrag wurde mit 3,3 Milli-onen Euro festgesetzt und somit das jährliche Budget um knapp 7 Millio-nen entlastet. Von den zu viel bezahl-ten Beiträgen erhält St. Pölten zudem 35,1 Millionen Euro zurück. Um den Schuldenstand der Stadt nachhaltig zu senken, werde der eingeschlagene Sparkurs dennoch weiter beschritten, so Bürgermeister Matthias Stadler, der je-doch umgehend klarstellte: „Wir fahren aber kein Crash-Szenario und machen kein zu-Tode-Sparen”. Zusätzlich hat das Land Unterstützung beim Thema „Öffentlicher Verkehr” zugesagt, ebenso wurde eine Landesförderung in Höhe von rund 4 Millionen Euro für weitere Projekte beschlossen.

Tagesbetreuung ausgebaut

Mit dem neuen Schuljahr wird auch in der Volksschule Radlberg eine Tages-betreuung angeboten. Damit gibt es an 15 St. Pöltner Pflichtschulen eine Ta-gesbetreuung. Die Betreuungsform wird in getrennter Abfolge von Unter-richts- und Betreuungsteil erfolgen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Nachmittagsbetreuung nur an einzelnen Wochentagen in Anspruch zu nehmen. „St. Pölten ist im Bildungsbereich sehr gut aufgestellt und verfügt alleine im Be-reich der Pflichtschulen über insgesamt 3.300 Ausbildungsplätze. Im Schuljahr 2014/15 bieten wir in zehn Volksschu-len, drei Mittelschulen und zwei Sonder-schulen eine schulische Tagesbetreuung an“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler. Die beiden Volksschulen in Radlberg und Viehofen wurden dar-über hinaus über die Sommermonate umfassend saniert. Die Schulgebäude wurden neu ausgemalt, die Fenster und Portale getauscht sowie die Fußböden in Viehofen erneuert. Die Kosten der Renovierungsarbeiten belaufen sich auf rund 200.000 Euro.

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Es reicht.

Wir brauchen eine Steuerreform. Und zwar jetzt.

„Es reicht!“ Mit diesen Worten hat sich der damalige ÖVP-Chef und Vizekanz-ler Wilhelm Molterer 2008 in Neuwahlen geflüchtet. Er hat diese verloren und trat zurück. Nun ist auch der übernächste ÖVP-Obmann Michael Spindelegger an seiner eigenen Blockade-Politik geschei-tert. Nicht zuletzt an seinem Unwillen, die so dringend nötige Steuerentlastung der unteren Einkommen möglichst rasch umzusetzen und die Schieflage gegen-über der viel zu geringen Besteuerung von Vermögen zu beseitigen. In der per-sonellen Neuausrichtung der ÖVP sehe ich nun eine große Chance für Öster-reich. Eine große Chance auf Reformen, die das Land so dringend braucht. Eine große Chance auf eine möglichst baldige Steuerreform, die mehr Gerechtigkeit ins heimische Steuersystem bringt und die Arbeit entlastet. Damit wird unmittelbar der Konsum angekurbelt und direkt am Wirtschaftsstandort investiert. Deshalb hoffe ich im Interesse aller Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmer, dass der neue Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und sein neuer Finanzminister Hans-Jörg Schelling möglichst bald sagen: „Es reicht. Wir brauchen eine Steuerreform. Und zwar jetzt.“

Matthias StadlerBürgermeister

Wissen ist MachtDas neue Kursprogramm der Volkshochschule St. Pölten ist da. Wie diese Einrichtungen entstanden sind, welche Bedeutung diese für die ArberterIn-nenbewegung hatten und welche gesellschaftliche Funktion Volkshochschu-len heute einnehmen, hat der Stadtexpress für sie recherchiert.

Das auf den Schriftsteller Francis Bacon zurückgehende Schlagwort

„Wissen ist Macht“ wurde von der Ar-beiterbewegung immer wieder im Sinne der Aufklärung aufgegriffen. Damit war gemeint, dass nur jene Menschen, die über ein ausreichendes Maß an Allge-meinbildung verfügten und auch in der Lage waren, sich mündlich und schrift-lich klar und korrekt auszudrücken, ihre Interessen effizient vertreten konnten. Für die Arbeiterklasse, die in der Regel ihren Kindern nur die grundlegendste Schulbildung zukommen lassen konn-te, galt dies auf besondere Weise. Nur eine entsprechende allgemeine und be-rufliche Ausbildung ermöglichte es, in der sozialen Hierarchie ein Stück weit aufzusteigen, an der Gesellschaft teilzu-haben und diese mitzugestalten.

Die Zielsetzung

Als zentrales Instrument der Erwachse-nenbildung haben die Volkshochschulen damals wie heute das vorrangige Ziel, Menschen für die Herausforderungen des Alltags fit zu machen. „Neben be-

rufsfördernden Kursen, wie der Berufs-reifeprüfung, geht es uns darum, unse-ren KursteilnehmerInnen sinnstiftende Bildungsangebote bieten zu können und auch die soziale, gemeinschaftliche Komponente spielt eine wichtige Rol-le“, so Doris Gwinner, die seit 2011 die St. Pöltner Volkshochschule leitet. Das Kursangebot hat sich jedoch im Laufe der Jahrzehnte deutlich gewandelt: „In der Zwischenkriegs- und Nachkriegs-zeit waren Themen wie Babypflege und Kinderernährung ein großes Thema, vor 30, 40 Jahren waren Schreibmaschine-schreiben, Steno oder „Hausfrauenkur-se“ sehr beliebt. Mit der Globalisierung hat sich auch der Bedarf im Bereich der Erwachsenenbildung gesteigert. Heute ist das Angebot deutlich vielfältiger, da auch die Interessen und die erforderli-chen Fähigkeiten vielseitiger geworden sind“, erklärt Gwinner.

Die Anfänge

Die Anfänge der Volkshochschulen gehen auf die erste Hälfte des 19. Jahr-hunderts zurück, als die ersten Arbei-

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stadt expressst.pöltner | 5thema

terbildungsvereine gegründet wurden. Besondere Bedeutung für die Entwick-lung einer allgemeinen Erwachsenen-bildung hatten Organisationen wie der Volksbildungsverein oder das um 1900 gegründete Volksheim in Wien-Ottak-ring. Vereine wie das Volksheim und ge-nerell die Volkshochschulen waren poli-tisch neutrale Bildungsinstitute. In ihrem Auditorium fanden sich jedoch häufig Arbeiterinnen und Arbeiter, die sich nach den Mühen eines Arbeitstages die Gelegenheit zum Bildungserwerb nicht entgehen lassen wollten. In der Ersten Re-publik wurde das Volkshochschulwesen weiter ausgebaut und bot den Menschen eine Fülle an Möglichkeiten, unterschied-lichste Kurse zu besuchen oder in Fach-gruppen selbst aktiv mitzuarbeiten. Eine zweite Gründungswelle gab es nach dem Zweiten Weltkrieg.Heute gibt es in Österreich 272 Volks-hochschulen, im Kursjahr 2011/12 wur-den knapp 50.000 Kurse mit ca. 500.000 Teilnahmen gezählt. Der Frauenanteil in den Kursen beträgt übrigens beachtliche 75 Prozent. Somit nehmen die Volks-hochschulen heute mehr denn je eine wichtige Position in der österreichischen Erwachsenenbildung ein.

Das Programm

Die St. Pöltner Volkshochschule wurde im Jahre 1919 als Filiale der Wiener Ura-nia gegründet und gilt als erste „echte“ Volkshochschule Niederösterreichs. In den Anfangsjahren engagierte sich unter anderem die bekannte Kinderbuchauto-rin Hulda Maria Mical.Heute präsentiert sich die Volkshoch-schule im Kolpingheim auf der Her-mannshöhe (Kolpingstraße 1, westlich von HAK/HTL) als idealer Standort für entspannte Weiterbildung. Die neue Ad-resse in direkter Bahnhofsnähe ist un-kompliziert mit öffentlichen Verkehrs-

mitteln erreichbar, die Seminarräume wurden neu renoviert und es bietet sich ein wunderbarer Ausblick über die Stadt. Die ersten Kurse aus dem aktuellen Kur-sprogramm starten ab 15. September, offizieller Anmeldeschluss ist jeweils eine Woche vor Kursbeginn. „Aber auch danach können Interessierte jederzeit nachfragen, ob eine Teilnahme noch möglich ist“, verrät Gwinner. Das neue Kursprogramm kann unverbindlich unter www.vhs-stpoelten.at bzw. unter 02742/333-3100 angefordert werden. Anmeldungen sind ab sofort möglich und können entweder persönlich vor Ort oder telefonisch erledigt werden.

Hier eine Auswahl aus dem breit gefächerten Programm:

Berufsreifeprüfung Lehrgang: Ab 15. September beginnt der Vorbereitungs-lehrgang zur Berufsreifeprüfung. In vier Teilbereichen (Deutsch, Englisch, Mathematik, Fachbereich) werden die TeilnehmerInnen auf Maturaniveau gebracht. Für offene Fragen bietet die VHS am 5. September einen Info-Abend (Anmeldung erbeten).

Sprachen – berufsorientierte Bildung – EDV: Neben den beliebten Sprach-kursen beinhaltet das Herbstprogramm zahlreiche Seminare und Workshops

im Bereich „Berufsorientiere Bildung“, Moderation, „Streiten mit Happy End“, Selbst- und Zeitmanagement, uvm. Ne-ben den bewährten EDV-Grundkursen, „Digitaler Bildbearbeitung“ und einem WORD/EXCEL-Kurs steht auch erst-mals das Thema „Smartphone und Ta-blet“ am Programm.

Kreativität und Gesundheit: Beson-ders im kreativen Bereich offeriert die VHS neben Mal- und Fotokursen eine erweiterte Kurspalette: aktuell zur Ur-laubsnachbereitung „Mein Fotobuch

gestalten“ oder passend zu Halloween & Fasching: Schminkworkshop für Eltern. Weitere neue Kreativ-Ange-bote: Afrikanisches Trommeln, Mu-sical-Workshop oder Weihnachtliche Winterlandschaften in Aquarell. Im Gesundheitsbereich stehen neben den etablierten Semesterkursen interessante Themen, wie z.B. „Massage für zu Hau-se“, „Diabetes verständlich gemacht“ oder beispielsweise ein Genuss-Work-shop zu „Olivenöl. Ein Lebenselixier“ auf dem Programm.

Das neue Kursprogramm ist ab sofort unter 02742 / 333-3100 oder [email protected] erhältlich.

fact box

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6 | stadt expressst.pöltner kurz angemerkt

kurz & gut

Stadt beschleunigt Informations-

fluss mit neuem Online-Auftritt.

Als erste Landeshauptstadt Österreichs

bringt St. Pölten das Amtsblatt als voll-

wertiges interaktives Online-Medium in

„responsive Design“ heraus. Das offizielle

Service-Magazin „St. Pölten Konkret“ bietet

nun unter www.stp-konkret.at täglich aktu-

elle Informationen über das Stadtgeschehen.

Carsharing-Standort am nördlichen Bahnhofplatz. Was bei Fahrrädern bereits bestens angenom-men wird, setzt sich auch im motorisierten Bereich durch: Für die organisierte gemein-schaftliche Nutzung von Automobilen wurde nun am nördlichen Bahnhofplatz ein Stand-platz eingerichtet. Infos zur Online-Reservie-rung finden Sie unter www.carsharing.at.

Desigual kommt

in die Innenstadt. Das spanische Modelabel eröffnet am 9.

Oktober in der Franziskanergasse den ers-

ten Shop in der Landeshautstadt. Desigual

steht für kreatives, farbenfrohes Design

bei den Kleidungsstücken und bei der

Shop-Gestaltung. Ein weiterer Farbklecks

in unserer florierenden Innenstadt!

Schmackhafte Lochkrapfen für St. Pölten. Nach Wien eröffnete das Frankfurter Start-up-Unternehmen „Tasty Donuts“ nun ihren zweiten Österreich-Shop in der Kremser Gasse 2. Die zahlreichen Donuts-Kreatio-nen werden täglich frisch produziert. Zu-dem erweitern Muffins, Sandwiches, Kaf-fee- und Teespezialitäten das Angebot.

Entlehn-Rekord

in der Stadtbücherei.

Der wechselhafte, kühle Sommer schlug

sich in der städtischen Bücherei positiv zu

Buche: 22.000 Entlehnungen von 1. Juli

bis Mitte August, ganze 6.000 mehr als im

Vergleichszeitraum des Vorjahres konn-

ten verzeichnet werden. Überdies gab es

seit Ferienbeginn über 100 Neuanmel-

dungen in der Bücherei.

plus! minus!Friedliches Fest Wegwerfgesellschaft

Die Polizei hat Bilanz über das Frequen-cy-Wochenende gezogen: Das mit ins-gesamt fast 200.000 Besucherinnen und Besuchern ausverkaufte Musikfestival ist auffallend friedlich abgelaufen. Der Großteil der Anzeigen betraf wie schon in den Vorjahren Eigentumsdelikte am Gelände. Bei den Alkohol- und Drogen-kontrollen im Zuge des Rückreisever-kehrs am Sonntag wurden drei Lenker aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt wurden 800 Alkoholtests durchgeführt, davon ließen sich 500 Personen vorab freiwillig auf Alkohol testen, bevor sie sich ans Steuer setzten. „An einem nor-malen Wochenende im Süden haben wir etwa dieselbe Anzahl an Gewaltdelikten, wie im Zuge des Festivals, an dem sich St. Pölten fast verdoppelt“, so Gruppen-inspektor Walter Hobiger von der Poli-zeiinspektion Spratzern.

Bei der Müllbeseitigung nach dem Frequen-cy konnten die Abläufe bereits deutlich opti-miert werden, das muss selbst der schärfste Festival-Kritiker anerkennen. Auch bei der Müllvermeidung wurden die Bemühun-gen weiter verstärkt: Die Zahl der Green-Camper hat sich verdoppelt und auch die Entsorgungsmöglichkeiten waren deutlich verbessert. Dennoch besteht bei der Be-wusstseinsbildung noch massiver Nachhol-bedarf. Der verantwortungslose Umgang mit dem eigenen Unrat ist allerdings nicht Festival-immanent, sondern führt uns die Auswüchse der kapitalistischen Wegwerf-gesellschaft nur besonders drastisch vor Au-gen. Um es an einem Beispiel festzumachen: Das Camping-Zelt musste früher zahlreiche Urlaube überstehen, heute werden sie so billig produziert, dass es sich aus Sicht vieler Festival-Besucher tatsächlich „auszahlt“ das Zelt zurückzulassen.

Unsere Kurse im Sommer 2014:

08.09. bis 18.09.13.10. bis 23.10.17.11. bis 27.11.

Mopedunterricht wird auch im Herbst abgehalten, immer der 2., 3. und 4. Kurstag jeweils von 17.00 bis 20.30 Uhr.

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Juli30.06. - 10.07.

21.07. - 31.07.August11.08. - 22.08.

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stadt expressst.pöltner | 7thema

Neue Widmungskategorie „Soziales Wohnen“ soll Fixkosten senkenWohnungsmieten von 700 Euro und mehr sind leider keine Seltenheit mehr, besonders in größeren Städten und Gemeinden können sich immer weniger junge Menschen und Familien eine Wohnung leisten.

Der St. Pöltner SPÖ-Bezirksvorsitzende Nationalrat Anton Heinzl plant für

den kommenden SPNÖ-Landesparteitag und in späterer Folge auch für den Bun-desparteitag eine Initiative zur Schaffung einer eigenen Widmungskategorie „Sozialer Wohnbau“.„Betriebskosten, Heizkosten, Wasser, Ener-gie und vieles mehr sind Kostenbestandteile an den Mieten, an denen kaum zu drehen ist. Sie steigen im Jahresvergleich 2013/2014 doppelt so stark wie die Gesamtteuerung. Vielen Menschen bleibt immer weniger vom Haushaltsbudget übrig, weil die Wohnkos-ten viel zu stark steigen. Wir müssen dort ansetzen, wo wir es jungen Menschen und jungen Familien ermöglichen können, ohne einen übervollen Schuldenrucksack eine Existenzgründung in eigenen vier Wänden zu schaffen. Das heißt, die Baukosten für die Wohnungen müssen runter, die Anzahlun-gen für Genossenschaftswohnungen, die sich derzeit auch schon zwischen 20.000 und 30.000 Euro bewegen, müssen sinken. Das ist mit einer eigenen Widmungskatego-rie ‚Soziales Wohnen‘ zu schaffen. 10 bis 20 Prozent der für den Wohnbau gewidmeten Grundstücke einer Gemeinde sollten in Zu-kunft in diese Kategorie fallen, die Grund-stückskosten könnten sich, so Experten, mit dieser Zweckwidmung um zumindest 20 bis 30 % reduzieren. Auch würde man mit dieser Widmung sicherstellen, dass mit der-artigen Grundstücken kein Spekulations-schindluder mehr betrieben werden kann“, so Heinzl, der auf die Tatsache verweist, dass es eine derartige Kategorie beispielsweise schon im Nachbarland Südtirol gibt: „Auch dort war es Kommunen kaum mehr mög-lich, günstige Grundstücke für den kommu-nalen Wohnbau und leistbare Wohnungen bereitzustellen. Die Wohnkosten stiegen für viele junge Südtiroler ins Unleistbare. Nun gibt es diese Kategorie und die Gemeinden

machen sehr gute Erfahrungen damit. In Niederösterreich ist ja derzeit eine Novelle zur Bauordnung in Arbeit, die im Herbst beschlossen werden soll. Was spricht da-gegen, diese Kategorie ‚Soziales Wohnen‘ gleich mit einzubauen?“Unterstützung für dieses Vorhaben kommt auch aus dem Rathaus. Vor allem im städ-

tischen Kontext hätten Politik und Verwal-tung mit der Widmungskategorie wieder ein Werkzeug in Händen, um leistbaren Wohnbau gezielt voranzutreiben. „Mit Projekten zum ‚Jungen Wohnen‘, bei de-nen Grundstücke in Baurecht an die Genos-senschaften vergeben werden, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung passiert. St. Pölten war hier Vorreiter, aber prinzipi-ell brauchen Gemeinden Luft zum Atmen in der Stadtplanung, um zum Wohl der

EinwohnerInnen die Ausgestaltung ihrer Kommune zu beeinflussen. Dieses Werk-zeug, eine solche Widmung, ist auch bitter nötig, wenn man sich die Wohnkosten in den Städten vor Augen führt“, so Bürger-meister Matthias Stadler.Grund für die Verknappung, aber auch die Verteuerung von Grundstücken ist die in-ternationale Finanzkrise. Viele Menschen haben in sichere Immobilien und Grund-stücke investiert, die Preise kletterten in die Höhe, die Grundstücke fehlen aber am Markt und heben damit das allgemeine Preisniveau mit an. „Leistbare Wohnun-gen mit Grundstückpreisen von 150 Euro pro Quadratmeter und mehr zu errichten, wie sie in vielen Städten, auch in Nieder-österreich, keine Seltenheit mehr sind, ist praktisch unmöglich. Die auf derartigen Kalkulationen basierenden Mieten sind für junge Menschen, die vielleicht gerade ins Berufsleben eingestiegen sind, nicht leist-bar. Die Politik muss hier gegensteuern, wir dürfen nicht zusehen, wie sich eine ganze Generation junger Familien für ihre Exis-tenzgründung über Gebühr verschulden muss“, so Heinzl, der diese entsprechende Gesetzesänderung auf Landes- und Bundes-ebene „mit Nachdruck und entsprechenden Beschlüssen“ auf den Weg bringen will.

„Den Menschen bleibt immer weniger vom

Haushaltsbudget übrig, weil die Wohnkosten viel zu stark steigen.“

Anton Heinzl

Page 8: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

8 | stadt expressst.pöltner reportage

Im Westen nichts Neues? Vor genau 25 Jahren wurde der „Eiserne Vorhang“, die Grenze zwischen den westlichen und den vormals kommunisti-schen Ländern im Osten Europas endgültig geöffnet. Welche Auswirkungen hatte dieser wichtige Schritt für ein geeintes Europa und für die Menschen im Allgemeinen? Der Stadtexpress hat mit Betroffenen gesprochen und versucht, diese Frage zu beantworten. | Eine Reportage von Thomas Kainz

Nach dem zweiten Weltkrieg installiert, teil-te der „Eiserne Vorhang“ viele Jahrzehnte den Westen vom Osten Europas. Besonders hart traf die Teilung Deutschland, wo mitten durch das Land eine Mauer gezogen wur-de. Österreich, das von mehreren alliierten Mächten befreit bzw. danach besetzt wurde, entging diesem Schicksal nur knapp.Einer, der diese Teilung selbst miterlebt hat, ist Jens de Buck. Der 1969 in Dresden, eine jener Städte, die im Krieg die schlimmsten Beschädigungen erfahren mussten, gebore-ne de Buck ist heute als Stadtplaner für die räumliche Entwicklung St. Pöltens verant-wortlich. Im Rahmen seines Studiums der Stadt-, Regional- und Raumplanung an der Bauhaus-Universität in Weimar verschlug es ihn als einen der ersten Ostdeutschen durch ein Erasmus-Austauschprogramm nach Ös-terreich, wo er auch seine zukünftige Frau kennenlernte. Darauf angesprochen, ob er sich noch als „Ossi“ sieht, schmunzelt er. „Ich bin Europäer. Meine Kinder sind St. Pöltner und können sich gar nichts anderes vorstellen.

Bezug zu meiner Heimat werde ich aber schon allein durch meine Sprache immer haben“, so der Familienvater. Mit einer Mischung aus sächsischem Dialekt und Wienerisch fügt er noch hinzu: „Mir war es immer wichtig, dass meine Kinder auch meine Herkunft kennen. Heimatbesuche bei den Eltern standen also in allen Ferien am Programm.“

Mitten in Europa

In seiner Funktion als Stadtplaner für die jüngste Landeshauptstadt muss sich Jens de Buck auch mit dem Potential und den Entwicklungsperspektiven in St. Pölten aus-einandersetzen. Was sich also für St. Pölten geändert hat, wie sich die Anforderungen entwickelt haben, fragen wir ihn. „St. Pölten war – wie Wien – immer am östlichen Rand. Nun sind wir sozusagen in die Mitte gerückt. Mitten in Europa, im Zentrum, agiert man ganz anders. Räume rücken zusammen, zu-sätzlich zu wirtschaftlichem Wachstum ist in und um Ballungszentren der Wohnbau ein

entscheidendes Thema“, weiß Jens de Buck. „Ich lebe seit 2001 hier. Damals hatten die St. Pöltner hinsichtlich des Potentials der Stadt sozusagen auch noch eine Mauer im Kopf, das hat sich massiv verändert. Fast alle fühlen sich nun als Landeshauptstädter, eine ganz neue Basis für eine selbstbewusstere Entwicklung.“

Zeiten der Annäherung

Am Ende des Gespräches mit dem ambitio-nierten Stadtplaner wollen wir noch wissen, wie er über das Verhältnis der Österreiche-rInnen zu Personen aus dem ehemaligen Ostblock denkt. Wir fragen bewusst provo-kant: „Haben wir noch eine Grenze, einen immaginären Vorhang?“De Buck überlegt lange und antwortet dann knapp: „Ja, vielleicht haben wir das. 40 Jahre andauernde Entwicklungen sind offensicht-lich nicht nach 25 Jahren nichtig. Eine voll-ständige Annäherung wird wohl zumindest genauso lange dauern.“

In Dresden ließ das kommunistische Regime barocke Bauten bewusst verkommen, um an deren Stelle Plattenbauten zu errichten. Stadtplaner Jens de Buck hat diese Bilder noch im Kopf und weiß um den Wert der, auch in St. Pölten zahlreich vorhandenen, barocken Bauten. Er spricht mit dem Stadtexpress über Mauern im Kopf. Seiner Herkunft bewusst, erzählt er neben einem Exponat der Berliner Mauer im städtischen Karmeliterhof über das Potential St. Pöltens als Wohnstadt im Ballungszentrum.

Page 9: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

stadt expressst.pöltner | 9reportage

Der Stadtexpress im Gespräch mit Roman Onderka, Bürgermeister von Brünn

Niederösterreich und Tschechien, das ist sich sowohl geografisch als auch histo-risch gar nicht so unähnlich. Einst vereint, um dann wieder getrennt zu werden, mit einer langen gemeinsamen Grenze und jeder Menge politischer Brisanz ist dies eine Nachbarschaft, die sehr vielfältig be-trachtet werden muss.St. Pölten unterhält seit Oktober 1990 eine tiefgreifende Städtepartnerschaft mit Brünn. Der Stadtexpress hat den Brünner Bürgermeister Roman Onderka zum Ge-spräch gebeten, um zu erfahren, wie er die Verbindung zu Niederösterreich und die Entwicklung seit dem Fall des Vorhanges sieht.

Stadtexpress: Wie beurteilen Sie die Ent-wicklung von Brünn in den letzten 25 Jahren?

Onderka: Brünn war vor 25 Jahren eine Stadt mit reicher Kultur und Geschichte, jedoch mit vernachlässigter Infrastruktur. Durch Milliardeninvestitionen haben wir ordentlich aufgeholt und wurden zur Uni-versitäts-, Messe-, sowie Wissenschafts- und Forschungsstadt. Das Wichtigste ist jedoch, dass wir eine Stadt zum Leben sind, und eine, auf die ihre Bürger, die hier leben und arbeiten, stolz sind.

Stadtexpress: Inwiefern hat Brünn von der Städtepartnerschaft mit St. Pölten profitiert? Welchen Stellenwert hat diese Partnerschaft?

Onderka: Die Städtepartnerschaft mit einer Stadt wie St. Pölten ist für uns sehr bedeutend. Wir unternehmen eine Reihe von Projekten, vor allem im Sozialbe-reich sowie im Schulwesen. Es macht mir immer Freude, wenn ich sehe, wie die

Schulen in Brünn und St. Pölten bereits langfristig zusammenarbeiten, ohne dass wir hier noch viel eingreifen müssten. Für uns bleibt dann Raum für gemeinsame Projekte in anderen Bereichen.

Stadtexpress: Welche Auswirkungen hat die Öffnung des „Eisernen Vorhanges“ aus Ihrer Sicht auf Niederösterreich bzw. das Verhältnis zwischen Tschechien und Nie-derösterreich?

Onderka: Von Niederösterreich tren-nen uns gerade einmal 40 Kilometer, weniger als eine halbe Stunde mit dem Auto. Das ist doch keine Entfernung! Es wurde wieder das zusammengefügt, was nach 1948 zerrissen wurde. Seit 1989 haben wir wieder die Chance einen ge-meinsamen, grenzübergreifenden Raum aufzubauen und zu gestalten. Und wenn wir darauf mit einem guten Weißwein anstoßen, was für beide Regionen ty-pisch ist, dann haben wir einen Grund zu feiern und die Grenzen bedeuten gar nichts mehr.

Schrankenloses Europa

Vor 20 Jahren initiierte die Stadt St. Pöl-ten eine umfassende Ausstellung mit regem Zuspruch, selbst aus den Reihen nationaler und internationaler Würden-träger. Die Ausstellung „Europa Schran-kenlos?“ beschäftigte sich vorrangig mit dem Fragezeichen im Titel und regte an, über die damit verbundenen Perspekti-ven, aber auch damit einhergehenden Verpflichtungen nachzudenken. Im Ka-talog zu dieser Ausstellung kamen Ver-treter aller teilnehmenden Nationen zu Wort. Nachfolgende Zitate illustrieren den damals vorherrschenden Zeitgeist und die Stimmung.

„Natürlich ist eines der großen Di-lemmas die Frage, ob die Weiterent-

wicklung der europäischen Integration die Vertiefung oder die Erweiterung sein soll. Es ist ganz klar, dass die Vertiefung für die kleineren Länder in Ostmitteleuropa eine viel größere Herausforderung, einen viel größeren Anpassungszwang bedeutet, und dass auch die Gefahren einer Europafestung nicht ausgeschlossen werden können.“

Univ.-Prof. Dr. Dénes HunkárUngarischer Botschafter

„Die Hindernisse aus Stacheldraht sind gestürzt, aber soziale Barrieren sind ge-blieben. Falls wir uns selbst im Inneren nicht verändern, und wenn wir auch nicht verstehen, dass dauerhafte und gute Nachbarschaft von zwei gleichbe-

rechtigten Partnern einen höheren Wert einnimmt, als zeitbegrenzte Popularität und Gewinn der Wählerstimmen, dann werden wir gezwungen, Bitterkeit der geschichtlichen Niederlagen und Ent-täuschungen auch an der Schwelle des 21. Jahrhunderts erneut zu erleben.“

DI Pavel JajtnerBotschafter der Tschechischen Republik

fact box

Page 10: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

10 | stadt expressst.pöltner

Neues Sommerbad bricht Rekorde

Das „citysplash“ hat einen tollen Start hingelegt. Bereits im Juli wurde die Mar-ke von 20.000 Badegästen überschritten. Wie der rege Zuspruch beweist, sind die Badegäste durchwegs begeistert, es stei-gen die Besucherzahlen und damit auch die Einnahmen für die Stadt. Gleichzeitig sinken die Betriebskosten am Energiesek-tor durch den Einsatz modernster Tech-nik. Bis August und trotz Schlechtwetter konnten 29.780 BesucherInnen gezählt

werden. Bei den Tagesgästen Erwachsene ist eine Steigerung um 61% zu verzeich-nen. Schätzungsweise besuchten rund 6.000 Kinder unter 6 Jahren bei freiem Eintritt das neue Bad. Und auch bei den Stammgästen kommt das neue Sommer-bad gut an: Konnten im Vorjahr von April bis August noch 359 Saisonkarten ver-kauft werden, so hatten sich heuer schon 788 Badegäste ihre Dauerkarte gesichert – ein sattes Plus von knapp 120 Prozent.

Ehrenzeichen für Stadler

Anlässlich das zehnjährigen Amtsjubiläums als Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten wurde Matthias Stadler kürzlich das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich vom Bundes-kanzler überreicht. In der Amtszeit von Mat-thias Stadler konnten in St. Pölten zahlreiche Projekte mit großer Tragweite – vom neuen Bahnhof, der Kinder- und Schuloffensive bis hin zur Steigerung der Arbeitsplätze (derzeit 54.000) – umgesetzt werden.

kurz angemerkt

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Weg frei! Mensch frei! Naturfreunde fordern Öffnung der Forstwege für Radfahrer

Radfahren ist in! Land und Gemeinde haben in den letzten Jahren hunderte Ki-lometer Radwege gebaut, aufgelassene Bahntrassen umfunktioniert. Radfahren fördert die Volksgesundheit und auch der Tourismus hat den Wirtschaftsfak-tor Radtourist längst entdeckt.Obwohl bereits 8% der Niederöster-reicher ein Mountainbike besitzen, ist Mountainbiken nach wie vor nur auf

gekennzeichneten Touren erlaubt. Wer auf Forststraßen fährt, steht mit einem Fuß im „Kriminal“. Dies zeigte jüngst die Verhandlung am Bezirksgericht Li-lienfeld, wo ein Jagdpächter vier Moun-tainbiker verklagte.Für die Naturfreunde Niederösterreich ist klar: Höchste Zeit, die Mountainbiker zu entkriminalisieren und die Forststra-ßen mit Ausnahme von Schutzgebieten

zu öffnen! Grundlage dafür bilden die „Fair Play Regeln für Mountainbiker“.Für die Landesvorsitzende der Natur-freunde Karin Scheele ist klar: „Die Mountainbiker wissen, dass sie Gäste im Wald sind und sich auch so beneh-men müssen. Als Naturfreunde Nieder-österreich liegt uns die Flora und Fauna am Herzen. Wir sehen aber keinen Wi-derspruch.“

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Page 12: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

naturfreunde

Fair Play im Wald Was kann es schöneres geben, als sich nach einer anstrengenden Woche aufs Mountainbike zu schwingen, und einfach drauf los zu fahren? Unsere Heimat hat einiges an imposanten Landschaften zu bieten. Leider gibt es immer noch zu wenige ausgewiesene Radstrecken und nicht selten sind die Biker auf die Gunst der Jäger, Förster und Grundeigentümer angewiesen, die diesem Sport nicht immer positiv gesonnen sind. Dies zeigte auch jüngst die Verhand-lung am Bezirksgericht Lilienfeld. Ein Jagdpächter klagte 4 Mountainbiker – ein wochenlanger, zum Teil medialer Streit folgte – das Urteil war ein Ver-gleich! Um nicht wieder in diese, für die Tou-rismusregion Niederösterreich nicht einfache, Situation zu gelangen, for-dern die Naturfreunde Niederöster-reichs die Wegefreiheit auf Forststra-ßen für Mountainbiker und Radfahrer! Was in Bayern, Italien, Slowenien und Schweiz möglich ist sollte auch in NÖ möglich sein. Nach unserem Motto „Berg frei, Weg frei, Mensch frei“ un-terstützen wir sämtliche Initiativen, die die Ausübung der Sportart „Moun-tainbike“ in der Natur zulässt und da-mit den SportlerInnen die Ausübung ihres Hobbys ohne Beeinträchtigung ermöglicht.

In diesem Sinne ein naturfreundschaftliches Berg frei

LAbg. Karin ScheeleVorsitzende der Naturfreunde NÖ Medieninhaber und Herausgeber: Naturfreunde St. Pölten, 3100 St. Pölten, Heßstraße 4, Web: www.st-poelten.naturfreunde.at Grundlegende Richtung: Informationen und

Nachrichten der Naturfreunde St. Pölten. Redaktionelle Leitung: Heinz Hauptmann Fotos: Naturfreunde St. Pölten bzw. ZVG. Leser- und Adressservice: Naturfreunde St. Pölten. Hersteller: Landesverlag Druckservice, 4300 Wels, Boschstraße 29. Auflage: 4 Ausgaben pro Jahr erscheinen im Stadtgebiet St. Pölten mit je 25.000 Stk. Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren und des Medieninhabers ist ausgeschlossen. Meinungen in persönlich gezeichneten Artikeln entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers.

Bergrettung St. Pölten - Allrad für Wurzeldreier

„Die Bergrettung ist das Allrad-Vehikel unter den Rettungsorganisationen und als Rückgrat eines Sicherheitssystems im alpinen Gelände jederzeit verfügbar“, sagt Landesleiter Franz Lindenberg.

Der Bergrettungsdienst übernimmt im unwegsamen Gelände, abseits von Straßen und Wegen, in Wintersport-, Kletter- und Wandergebieten die rettungsdienstlichen Aufgaben. Neben der eigentlichen Notfall-versorgung des Patienten geht es vor allem um die Lösung der technischen Probleme des Abtransportes im Gelände. Hier ist Spezialistentum gefragt: Gut am Ski stehen ist eine der Voraussetzungen für Bergretter in der Ortsstelle St. Pölten, denn diese betreuen im Winter das Skitourenge-

biet rund um den Tirolerkogel.Wer Bergretter/in werden will, muss 16 Jahre alt sein und soziale Kompetenz und Teamfähigkeit mitbringen. Er oder sie soll-ten ihre Freizeit gerne in den Bergen ver-bringen und ein „Wurzeldreier“ – so nennen altgediente Bergsteiger den dritten Schwie-rigkeitsgrad im Latschen-Dschungel - sollte dabei kein Fremdwort sein. Auch Skifahren im Gelände wird eingefordert. Die Bergrettung St. Pölten sucht junge Bergfreunde, die an diesem Freiwilligenjob interessiert sind. Interessierte Frauen und Männer melden sich bei Ortsstellenleiter Reinhard Wilthaner (0664/3384654) Mail: [email protected] www.bergrettung-stpoelten.at

Öffnungszeiten Göllerhütte13.09-14.09.2014 geöffnet19.09.-12.10.2014 wegen Jagdsperre geschlossenVon 18.10 bis 2.11.2014 an den Wochenenden geöffnet3.11.2014 - 30.4.2015 Wintersperre - Hütte geschlossen

Infos bei Christian Tezak 0664 / 511 54 74 oder unter www.goellerhuette.at

Impressum:

Page 13: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

Skitouren mit Markus Rosenauer

Grundkurs

Sa/So 12.12.-13.12.2014Teichhütte am Eibel/TürnitzSo-Di 27.12-29.12.2014Freinerhof/Frein an d. Mürz,Info: Markus Rosenauer, Tel: 0660/5771942

Skitourenwochen 2015

07.-14.2.2015 Kärntner Mölltalgemeinsam mit dem Trachtenhotel Lainach21.-28.2.2015. SüdtirolGsiestal – Pustertal21.-28.3.2015 DolomitenFalcade – im Herzen der Dolomiten zwischen Palagruppe und Marmolada,

Infos für alle Skitouren: Eva Pelousek 02762/53590 Markus Rosenauer 0660/5771942

Sanftes Bewegen 60+

Weit mehr als 13.000 Bürger der Stadt St. Pölten sind älter als 60 Jahre. Für vie-le davon ist tägliche Bewegung fest im Lebensplan verankert. Es gibt aber auch viele, die sich seit Jahren nicht gesund-heitsorientiert bewegen. Genau für diese Frauen und Männer der 60+Generation hat die Stadt in Zusammenarbeit mit Uni-on, ASKÖ, Naturfreunde, Alpenverein und der NÖGKK ein spezielles Angebot eingerichtet.Jeden Donnerstag findet im Turnsaal der „Theodor Körnerschule“ (Eingang beim Hammerpark) von 17:30 – 18:45 Uhr das „Sanfte Bewegen 60+“ statt. Die Übungs-einheiten, von erfahrenen Übungsleitern ausgerichtet, können unverbindlich und kostenfrei besucht werden. Eine not-wendige Jahreshaftpflichtversicherung (€ 10,00) kann vor Ort abgeschlossen wer-den. Eine sportärztliche Untersuchung wird empfohlen.Was wird gebraucht?• Freizeitbekleidung (z.B. Trainingsanzug)• Turnschuhe (rutschfest)• Matte oder Decke• einen kleinen Polster• Trinkflasche

Sanftes Bewegen 60+Theodor Körner Schule (Eingang beim Hammerpark) Jeden Donnerstag, 17:30-18:45Start: 11.09.2014 Kontakte und Info: Ingolf Wöll Tel. 0676/9216280

naturfreunde

Nordic Walking Treff

Die Nordic Walking Gruppe der Natur-freunde trifft sich während der Winter-monate jeden Dienstag ab 14:00 beim Na-turfreundehaus in der Dr. Mical-Gasse. Anmeldung ist keine notwendig.Eine Nordic Walking Wanderung dauert ca. 1,5 Stunden, wobei unterschiedliche Leistungsgruppen auch Ungeübten den Start leicht machen.Jeden Dienstag ab 14 UhrNaturfreunde-VereinsheimDr. Mical-GasseInfo Franz Schweiger 0664/4970579

Schauen, stöbern, finden

Beim Flohmarkt der Naturfreunde im Ver-einsheim in der Dr. Mical-Gasse kommen Freunde von Antiquitäten und Kuriosi-täten auf ihre Rechnung. Seit Monaten ist Johanna Humpelstätter auf der Suche nach besonderen Stücken für den traditionellen Naturfreunde Flohmarkt. Vielleicht hat sie auch genau das Stück gefunden, das Sie schon seit ewigen Zeit suchen.

Naturfreunde FlohmarktDr. Mical-GasseFreitag, 7.11. 14:00 – 16:00 Samstag 8.11. 10:00 – 16:00

Sonderaktion:Samstag von 15 bis 16 Uhr jeder Sack Flohmarktware € 5,-Info bei Johanna Humpelstätter 0699/10447506

Page 14: St. Pöltner Stadtexpress September 2014

naturfreunde

So, 14.09.

HOCHSTAFFFreundschaftstreffen der alpinen Vereine. Abf. 8:00 Josefskirche nach Kleinzell - Eben-waldhöhe. Wanderung Hochstaff – Ebenwald-hütte. 12:00: Treffen der alpinen St. Pöltner Vereine. Gemeinsame Wanderung zur Kienst-eineröde. Info Hans Girsch 02742/32217

Do, 18.09.

BÜRGERALPETP 7:20 HBF, Bahnfahrt nach Mitterbach. Wan-derung Sonneck – Bürgeralpe - Mariazell. GZ 4,5 Std., Info Hans Maier 0664/4624709

Sa. 20.09.

HOHE VEITSCHAbf. 8:00 nach Niederalpl. GZ 5 Std., Info Hans Pelzer, 0680/2093616

Sa, 20.9.

KINDERWANDERUNGTirolerkogel Überschreitung Annaberg - Tirolerkogel - Türnitz. GZ ca. 6 Std. Kinder ab 7 J. mit erw. Begleitperson. Info Ursula Breuer, 0664/73597709

Sa, 27.09.

GEMEINDEALPEAbf. 8:00* nach Mitterbach, GH Seewirt. Wanderung Erlaufursprung, Kleinalm, GZ 5 Std., Info Hans Pelzer 0680/2093616

So, 28.09.

RADTOURAbf. 10:00 NF Vereinsheim nach Herzogenburg, weiter am Weinberg Radweg - Reichersdorf - Wagram - Hollenburg - Traismauer. Einkehr Donaurestaurant, Info Kurt Marik 0699/10447506

Do, 02.10.

GEISBERGAbf. 8:30* nach Eschenau (Autos werden umgestellt) Wanderung vom Sonnleitgraben - Rempelsberg in den Laimergraben. Einkehr Stoani Hittn. GZ 5 Std, Proviant mitnehmen. Info Leo Humpelstätter 0699/10447507

Sa, 4.10.

TIROLERKOGELAbf. 8:00* nach Annaberg. Wanderung An-nabergerhaus (Einkehr) u. Bergrettungshütte Österleinbrunn. Abstieg in die Weidenau. GZ 4,5 Std., Info Hans Girsch 02742/32217

Mi, 8.10.

BRANDSTÄTTERKOGELAbf. 8:00 * nach Grein. Wanderung von Tiefenbach entlang d.Donau bis Hößgang - Oberschlag - Brandstätterkogelhütte (Ein-kehr) - Tiefenbach, GZ 4,5 Std.,13 km, 700 HM, J. Maier 0664/4624709

Do, 9.10.

LORENZIPECHKOGELAbf. 9:00 nach Lilienfeld. Wanderung über Höhenberg, 863m, retour über Kleinreiter. Info Christine Bauer

Fr, 10.10.

LILIENFELDAbf. 9:00 * nach Lilienfeld-KH, Wanderung Stilles Tal-Klosteralm (Einkehr) zurück entlang Spitzbrand GZ 4 Std., Heidi+Bruno 02742/71217

So, 12.10.

FALKENWÄNDEAbf. 8:00 *nach Waldhausen. trudengau Wanderung an der Grenze von Mühl- u. Waldviertel an der kl. Ysper - Rote Säge - Falkenwände Burgsteinmauer, GZ 6 Std., Gerhard Daxberger, 0664/5071830

Do, 16.10.

HOCHBÄRNECKAbf. 8:00 * nach Puchenstuben. Rundwande-rung zum Almgasthaus (Einkehr), Abstieg zur Eibenmühle und über Trefflingfall retour. GZ 4,5 Std., Info Hans Girsch, 02742/32217

Sa, 18.10.

KINDERWANDERUNGRundweg Perschenegg - Kukubauerhütte (Ein-kehr) - Perschenegg. TP 9:00 Josefskirche , GZ ca. 4 Std. Für Kinder ab 5 J. mit erw. Begleitper-son. Info Ursula Breuer, 0664/73597709

Mi, 22.10.

SOOSSER LINDKOGELAbf. 8:30 * nach Baden. Wanderung von St. Helena-Jägerhaus-Sooßer Lindkogel-Vös-lauer Hütte (Einkehr)-Mariazeller Zwickel-Sooß, GZ 4,5 Std., Info Johann Maier 0664/4624709

Do, 23.10.

HÖLLENSTEINHAUSAbf. 8:00 * nach Sparbach. Im Naturpark Föhrenberge zum Höllensteinhaus, danach schöne Höhenwanderung zum Kammer-steinerhaus mit Aussichtswarte, GZ 5 Std. Info F. Höfler 0676/84964311

Do, 30.10.

SCHUSSLUCKAAbfahrt 10:00 * nach Michelbach. Rundwande-rung Schußlucka (Einkehr), retour über Kuku-bauerhütte. GZ 4 Std., Info Christine Bauer

Sa, 1.11.

TÜRNITZER HÖGERRundwanderung, Abf. 7.30 Josefskirche nach Furthof. Aufstieg durch den Dachsgraben, Högerhütte (Einkehr) Abstieg über Stadel-bergkamm und Gossental. GZ ca. 6 Std., Info Manfred Fuchs 0664/6170373

Fr, 7.11.

STOCKERHÜTTEAbf. 8:30 nach Wilhelmsburg-Kreisbach (Renz) Wanderung Katzelhofer Höhe-Stockerhütte, GZ 4 Std., Info Heidi & Bruno Tel. 02742/71217

Do, 13.11.

MUCKENKOGELAbf. 9:00 * nach Lilienfeld, Billensteiner. Wan-derung zur Traisner Hütte auf dem Muckenko-gel. GZ 4 Std., Info Hans Girsch, 02742/32217

So, 16.11.

SCHÖPFLAbf. 7:00 * nach Klammhöhe. Wanderung durch schöne Landschaft. GZ 5 Std., Info Gerhard Daxberger 0664/5071830

Do, 20.11.

ANNINGERAbf. 8:00*nach Mödl Wanderung im Natur-park Föhrenberge auf den kleinen Anninger und zum legendären Husarentempel, weiter auf den Anninger zur Jubiläumswarte, An-ninger Schutzhaus (Einkehr). GZ 5 Std. Info Franz Höfler 02743/3122, 0676/84964311

So, 30.11.

DREI-BERGE WEGTP 8:15 HBF St. Pölten. Zug 8:37 nach Böheimkirchen. Schöne Wanderung über Mechters nach Bhk., GZ 5 Std., Gerhard Daxberger, 0664/5071830

So, 7.12.

KIRCHENBERGTP 9:20 HBF Kassenhalle, Zugabfahrt 9:35 nach Hainfeld Wanderung Hainfeld-Heugra-ben - Unterhöhenberger-Schönleiten - Hainfel-der Hütte (Einkehr)-Liasenböndel - Hainfeld, GZ 4 Std., Info Hans. Maier 0664/4624709

Fr. 12.12.

KUKUBAUER HÜTTEAbf. 8:30 nach Perschenegg. Wanderung über Haberegg zur Hütte. GZ 4 Std., Info Heidi & Bruno 02742/71217

So, 14.12.

STEYRChristkindlwanderung, Abf. 8:00 *mit Bus nach Steyr. Wanderstrecken 8 oder 12 km, Postamt Christkindl und großer Adventmarkt im Stadt-park, Bus und Startgeld 15 Euro, (Rückfahrt 15.00) Info Franz Höfler 0676/84964311

*Treffpunkt, wenn nicht anders angegeben, ist Parkplatz Josefskirche

Das aktuelle Programm und Fotos der Wan-derungen finden Sie auf unserer Homepage: www.st-poelten.naturfreunde.at

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stadt expressst.pöltner | 15kurz angemerkt

Der Querdenker„Wollen Sie mich pflanzen?“ - Diesen Satz hatte Reinhold Mitterlehner, seines Zeichens neuer ÖVP-Chiefchecker, vor einiger Zeit auf Lager, als er danach gefragt wurde, wie viele Unterschriften die Petiti-on für einen U-Ausschuss zur Hypo denn benötigen würde, damit sich etwas tut. Doch der Satz begleitet mich zur Zeit durch mehr Lebenslagen, als mir eigent-lich lieb ist. Makabererweise ist Rein-hold Mitterlehner auch ein Teil dieses Gefühls. Ich fühle mich nämlich zum Beispiel gepflanzt, wenn die Volkspar-tei ein Übel durch ein anderes ersetzt und das als die größte Errungenschaft der zweiten Republik verkauft. Ich fühle mich gepflanzt, wenn ich sehe, wie der Finanz-Karlheinz immer noch auf frei-em Fuß herumstolziert und dem ganzen

Land auf der Nase herumtanzt. Oder wenn ich mitbekomme, wie gleichzeitig Antifaschisten anhand obskurer „Be-weise“ kriminalisiert werden, während die Rechten in Österreich Unbehelligt ihre unmenschliche Propaganda ver-breiten können. Ich fühle mich auch gepflanzt, wenn ich mit erlebe, wie die FPÖ immer wieder aufs Neue ihre Lü-gen über ein Nikoloverbot, die unglaub-lich reichen Asylwerber, etc. verbreitet. Und noch mehr gepflanzt fühle ich mich dann, wenn ich mitbekomme, wie viele Leute diesen Blödsinn auch noch glau-ben. Ich fühle mich gepflanzt, wenn ich mir etwas bestelle und der Paketdienst geht davon aus, dass ich zwischen 8 und 18 Uhr zu Hause sein und auf das Teil warten kann.

Eigentlich sollte man meinen, so ge-pflanzt zu sein, wie man sich in Öster-reich oft vorkommt, würde bewirken, man würde sich erfrischt und voller Ta-tendrang fühlen, um rasch einen ersten Trieb an die Erdoberfläche zu bekom-men. Tatsächlich aber führt das ständige Gepflanzt-werden zu einem Abstump-fen. Und so pflanzen die Reichen, Mäch-tigen und Schönen in unserem Land vor sich hin, während die große Masse sich gepflanzt fühlt. Leider fühle ich mich gepflanzt, wenn ich mit bekomme, dass die Gepflanz-ten oft einfach nicht mitbekommen, von wem sie da die ganze zeit gepflanzt werden. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass diese – und viele andere Dinge immer noch passieren,...

GÜPL-Kauf: Bestätigung vom Verfassungsgerichtshof

Im Dezember 2009 kaufte die Stadt das 140 ha große Areal des ehemaligen Gar-nisons-Übungsplatzes (GÜPL) bei Völten-dorf. Der Kauf wurde allerdings von der Grundverkehrsbehörde nicht genehmigt. Der Verfassungsgerichtshof hat nun diese Entscheidung wegen Verletzung des Gleich-heitsgrundsatzes aufgehoben. Mit der An-gelegenheit wird sich in Folge das nunmehr zuständige NÖ Landesverwaltungsgericht auseinandersetzen müssen und hat dabei die Rechtsansicht des Verfassungsgerichts-hofes zu berücksichtigen. „Die Stadt St. Pöl-ten betreibt eine vorausschauende Grund-

stückspolitik als einer der Eckpfeiler für die Stadtentwicklung. Deshalb ist es notwen-dig, entsprechende Grünflächen als Nah-erholungsräume zu sichern. Nachdem im Norden der Stadt mit dem Seenerlebnis ein riesiges Areal zur Verfügung steht, ist es nun notwendig, auch im Süden der Stadt eine hinreichend große Fläche für die Zukunft zu sichern. Ich hoffe, dass der NÖ Lan-desverwaltungsgerichtshof für die jungen St. PöltnerInnen entscheidet, denn die wer-den das Naherholungsgebiet, das die Größe von etwa 200 Fußballfeldern hat, sehr gut brauchen können“, so Bgm. Stadler.

So wird der Herrenplatz

Die neue Platzgestaltung soll noch im nächsten Jahr fertiggestellt werden. Dabei soll der Eindruck der historischen Häu-serfronten noch deutlicher hervorgekehrt werden. Die bestehenden Betonbereiche werden durch hochwertige Granitplatten ersetzt, wodurch eine gelungene Balan-ce aus gediegenem Aussehen und lan-ger Haltbarkeit erreicht wird. Auch die kunsthistorisch bedeutende Mariensäule aus dem Jahr 1718 wird restauriert. Die nicht originale, unterste Stufe des Sockels wird ersatzlos abgetragen, womit sich die Schanigartenfläche etwas vergrößert.

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Ein Nachruf der Bezirksfrauenvorsitzen-den Stadträtin Renate Gamsjäger

Die Nachricht, dass Barbara Prammer den Kampf gegen ihre heimtückische Krebser-krankung verloren hat, traf uns alle uner-wartet, obwohl sie ihre Erkrankung be-reits im September 2013 bekannt gegeben hatte. Viele machte diese Nachricht sehr betroffen. Sie war durch ihre Positionen, ihren politischen Werdegang und vor al-lem aber als Mensch eine ganz besondere Persönlichkeit in unserer Partei und in Ös-terreich. Zum Abschied ist in den Medien sehr viel über ihre Verdienste geschrieben worden: zum Beispiel, als sie sich als Frau-enministerin in der Regierung Viktor Kli-mas (1997 bis 1999) für die Beibehaltung des ungleichen Antrittsalters für Frauen in die Pension einsetzte. Besonders wird sie den Österreicherinnen und Österrei-chern als Präsidentin des Nationalrates in Erinnerung bleiben. Ein Amt, das sie seit 2004 bis zu ihrem Tod als erste Frau mit Umsicht und Würde erfüllte. Mich selbst haben bei allen Begegnun-gen mit Barbara Prammer vor allem ihre

Natürlichkeit, ihr feiner Humor und ihr Charme beeindruckt. Sie war sehr klar und überzeugend in ihren Vorstellungen und Argumenten, die von ihrer zutiefst humanen und sozialdemokratischen Hal-tung geprägt waren. Sehr eindrucksvoll sind für mich auch ihre Bücher, in denen sie ihre (demokratie-)politische Überzeu-

gung aber auch ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat Oberösterreich und ihrer Familie darlegt.Barbara Prammer war eine Ermutigung für alle, die sich für eine gerechte Ge-sellschaft einsetzen. Sie war und ist ein Vorbild, eine der größten Töchter Öster-reichs.

Abschied von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer

nachruf

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Landtagsabgeordnete Heidemaria Onodi macht sich günstige Energietarife stark.

In Niederösterreich sind rund 16.700 Haushalte von Energiearmut betroffen. Ein großes Problem für die Betroffenen ist, dass die günstigen Großhandelsprei-se nicht an private Haushalte weiterge-geben werden. Oft mangelt es auch an Informationen, wie man zu günstigeren Energietarifen kommen kann.„Die Volkshilfe Niederösterreich ori-entiert sich daher am alten Modell der Konsumgemeinschaften. Mit dem Pro-jekt ‚Energiepreissenkung für Freun-dInnen der Volkshilfe‘, das auch vom SPÖ-Gemeindevertreterverband un-terstützt wird, soll die Position der KonsumentInnen gestärkt werden“, er-

läutert Onodi. Die Vizepräsidentin der Volkshilfe Niederösterreich besucht nun gemeinsam mit ehrenamtlichen HelferInnen auf Wunsch betroffene Haushalte und hilft, um mögliche Ein-sparungen bei den Energiepreisen zu erzielen.

Stimmungsvolles Fest trotz Regentropfen

Das Sommerfest der SPÖ Bezirksorgani-sation St. Pölten war trotz kurzer Regen-schauer ein großartiger Abend für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im herrlichen Steingötterhof. Auf Ein-ladung von Bezirksvorsitzenden Natio-nalrat Anton Heinzl ließen es sich Gäste aus allen Städten und Gemeinden des Be-zirkes, als auch Vertreter zahlreicher be-

freundeter Organisationen nicht nehmen, einige Stunden bei guter Verpflegung und Unterhaltung zu verbringen. Musikalisch für Stimmung sorgte Chris Heart, um die kulinarische Verpflegung, von der Heu-rigenjause bis zum Dessert, waren die zahlreichen freiwilligen MitarbeiterInnen bemüht. Die Weine wurden heuer vom Weingut Hubert Patzl kredenzt.

Wohnkosten senken durch neue Flächenwidmung.Die Mietkosten stiegen im Jahresver-gleich 2013/2014 doppelt so stark wie die Gesamtteuerung. Immer mehr Fa-milien und junge Menschen können sich die hohen Mietkosten nicht mehr leisten. Grund für diese Kostenent-wicklung sind nicht nur die steigenden Energie- und Betrieskosten, mittler-weile machen die Grundstückspreise einen nicht unerheblichen Anteil an den Errichtungskosten aus.Diesen Tatsachen will ich als Sozialde-mokrat nicht tatenlos zusehen. Daher planen wir, von der SPÖ Bezirksor-ganisation St. Pölten ausgehend, eine Initiative für den kommenden Landes-parteitag der SPÖ Niederösterreich, sowie den kommenden Bundespar-teitag, die als Ziel, die Schaffung einer eigenen Widmungskategorie „Sozialer Wohnbau“ hat.10 bis 20 Prozent von den für den Wohnbau gewidmeten Grundstücke einer Gemeinde sollten in Zukunft in diese Kategorie fallen. Die Mietpreise könnten sich, so Experten, mit dieser Zweckwidmung um zumindest 20 bis 30 Prozent reduzieren.Die Politik muss jetzt gegensteuern. Wir können nicht tatenlos zusehen, wenn sich eine ganze Generation jun-ger Familien für ihre Existenzgrün-dung über Gebühr verschulden muss.

IhrAnton Heinzl

Abg. z. Nationalrat

Volkshilfe: Energiearmut bekämpfen

SPÖ Sommerfest im Hof

aus erster hand

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Sektion 6 – Eine Serviceeinrichtung im Süden

Begrenzt durch die Josefstraße, Jahn-straße, Kranzbichlerstraße ist das Gebiet der Sektion 6 eine kleine, schmucke und lebenswerte Wohnge-gend. Das ruhige Gebiet zu erhalten und wo möglich für die Wohnbevöl-kerung zu verbessern war auch immer Auftrag der SPÖ. Der Einsatz für eine Einbahnregelung in der Heidenheimer Straße, die Verkehrsberuhigung durch Geschwindigkeitsbeschränkungen, die

Entfernung und Neupflanzungen von Bäumen und die radfreundliche Ge-staltung sind auch auf den unermüdli-chen Einsatz der Funktionäre vor Ort zurückzuführen. In einem historisch gewachsenen und etablierten Wohn-gebiet ist eine Sektion auch immer Ansprechpartner und Verstärker der Anliegen und Wünsche. Diesen Ser-viceauftrag erfüllt die SPÖ in diesem Stadtteil mit Engagement und Freude.

Steckbrief

Sozialer Friede braucht Streben nach Gerechtigkeit

Das Streben nach Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich begleitete Ger-hard Schatzl schon von den frühen Tagen seines beruflichen Lebens. Als Betriebsrat bei der Firma Voith un-terstrich er diesen Ansatz mit seinem Einsatz für die Gewerkschaftsbewe-gung und die MitarbeiterInnen des Unternehmens. Auch jetzt, nach seiner Betriebsrats-laufbahn ist dieses Anliegen nach Ausgleich zwischen den Menschen verschiedener Einkommensschich-ten deutlich spürbar, wenn der Ge-

meinderat die Forderung nach einer Steuerreform vehement in den Raum stellt. „Wenn ich mir die Zahlen an-sehe, damit konfrontiert werde, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklappt, dann darf es gar keine Diskussion über den Sinn einer Steuerreform geben, keine Diskussion in welche Richtung eine solche Reform umverteilt. Dann darf es nur mehr darum gehen, wie ich Chancengleichheit und real greifbare Leistung bewerte. Für mich leistet eine Krankenpflegerin einen weitaus wich-

tigeren Beitrag zum gesellschaftlichen Leben als der Vorstandsvorsitzende eines Investmentfonds. Also Zeit das sich die Gesellschaft bei der Kran-kenpflegerin revanchiert“, so Schatzl. Gleich danach kommt für ihn der Wunsch, dass „kleines Sparen“ zu-mindest wieder einen Werterhalt bie-tet. Denn nur so sei es möglich, dass arbeitende Menschen langfristiges und nachhaltiges Eigentum schaffen. Genau solche Investitionen, wie zum Beispiel Häuser, hätten Generationen Bestand und führen zu wirklich spür-baren Wohlstand für den Großteil der Menschen.

Gerhard Schatzl, 59Gemeinderat, verheiratet, Vater eines Sohnes und Vorsitzender der Sektion 6

portrait

Stadtteil: St. Pölten-Süd

Gemeinderat: seit 2004

Ausbildung: Lehre als KFZ-Mechaniker

Beruf: Logistikmitarbeiter bei Fritz Egger GmbH

Hobbies: Schwammerlsuchen, Fahrten mit dem Kleinmotorrad

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Über mehrere Hotspots werden folgende Straßenzüge bzw. Plätze der Fußgän-gerzone mit einem Internetzugang ver-sorgt: Schreinergasse, Riemerplatz, Lin-zer Straße, Rathausgasse, Rathausplatz, Brunngasse, gesamte Kremser Gasse, Domgasse, Herrenplatz und Wiener Straße. Der Umsetzung des Projektes war eine mehrmonatige Kampagne der SJ vorausgegangen, in der über 1000 Unterstützungsunterschriften für das jugendliche Anliegen gesammelt wer-den konnten. Für die Jungsozialisten ist das Internetangebot in der Innenstadt aber nur der erste Schritt. Sie wollen sich in den nächsten Monaten für weitere WLAN-Hotspots in St. Pölten einsetz-ten: gefordert wird eine Ausweitung auf die Badeseen und das neue Freibad. Ziel sei es, allen Jugendlichen freien Zugang zum Internet zu garantieren.

Mit ihrer Gründungskonferenz am 26.09.2014, stellt sich die Junge Ge-neration (JG) in der SPÖ St. Pölten personell, als auch strukturell neu auf.

Nachdem die politische Arbeit bisher auf Kooperation der verschiedenen JG-Sektionen basierte wird es ab der Neugründung eine Stadt-JG geben, die für alle jungen Menschen in St. Pölten steht. Der bisherige Vorsitzende der JG Sektion 2, Daniel Skarek, wird sich auf der Gründungskonferenz gemein-sam mit seinem Team vorstellen und politische Ziele für die nächsten Jahre präsentieren.Als jugendpolitisches Referat in der SPÖ ist die JG die erste Anlaufstelle für politisch interessierte, junge Menschen, die ihr Lebensumfeld (mit-)gestalten

wollen. Egal, ob leistbares Wohnen, Angebote für Jungfamilien, oder die attraktive Gestaltung von Freizeitmög-lichkeiten- junge Interessen müssen als Querschnittsmaterie wahrgenommen werden.

Für die nächsten Jahre planen Skarek und sein Team zahlreiche Projekte und stellen abschließend die Forde-rung: „Wir wollen, dass St. Pölten noch attraktiver für Jugendliche und junge Familien wird!“

Internet für die Innenstadt

Neugründung der Jungen Generation

auf seite der jugend

Bürgermeister Matthias Stadler und die Sozialistische Jugend haben sich in den letzten Monaten für WLAN-Hotspots eingesetzt. Mit Erfolg: kostenloses Internet steht ab sofort in der St. Pöltner Innenstadt zur Verfügung.

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St. Pölten einst und jetztUnser erstes Bild stammt noch aus der Zeit, als der Rathausplatz als öffentlicher Parkplatz verwendet wurde. Heute unvorstellbar, war es vor der Neugestaltung gang und gäbe, dass stinkende Autos das historische, barocke Ensemble unseres Rathausplatzes verstellten. Von Sommerfestival, Schanigarten und Hauptstadtflair war daher lange Zeit nicht einmal zu träumen. 1989 wurde mit der Eröffnung der Tiefgarage auch der herrliche, neu gestaltete Rathauspatz eröffnet. 25 Jahre ist das mittlerweile her – ein erfreuliches Jubiläum.

In Heinrich Bauernebels Buch „St. Pölten – ein geschichtlicher Rundgang von 1963“ hieß es zum Rathausplatz noch etwas euphemistisch: „Im Zeitalter des Motors ist er ein Autoparkplatz, Spiegelbild seiner Zeit. Die Engel der Dreifaltigkeitssäule schauen ho-heitsvoll auf die zeitgemäße Fahrzeugversammlung zu ihren Füßen.“ Andere verparkte Plätze waren jedoch schon damals wohl nicht nur dem Autor ein Dorn im Auge: „Wie schade, dass unsere Zeit den kunstgeweihten kleinen Herrenplatz zum Autoparkplatz herabgewürdigt hat!“ Und über den Domplatz stand bereits vor 50 Jahren zu lesen: „Nach dem Marktrummel säumen Autokolonnen den Platz. – Wohl ist es richtig, dass man ihn solcherart profaniert hat.“ Heute sind parkende Autos am Herrenplatz unvorstellbar und den Rathausplatz kennen wir so, wie auf den zweiten Bild. Wie werden wohl künftige Generationen unseren Domplatz erleben können?

Der RosenkavalierKolumne von Toni Wegscheider Der Rosenkavalier liebt!

Der Rosenkavalier liebt St. Pölten! Der Rosenkavalier hatte das Vergnü-gen, im letzten Jahr an drei Plätzen in unserer Stadt zu leben. Und überall war es schön!

Er lebte auf einem Bauernhof inner-halb der Stadtgrenze, wo ihn das Ru-fen der Fasane weckte. Er lebte lange Zeit im Norden der Stadt, wo ihn das Krähen der Hähne aus dem Schlaf riss; und jetzt dort in der Stadt, wo ihn das Plätschern der Traisen sanft weckt.

Und erst das Zentrum: geschichts-trächtig, ein toller Platz zum Einkau-fen, um zu essen und zu trinken, um Kultur in mannigfaltigster Form zu erleben. St. Pölten – eine Stadt zum Leben. Wie pulsiert das Leben in Santo Hippolyto, an den Naherho-lungsseen, an den vielen Sportstätten in den Parks!

Willst du in diesem Land was göt´n,dann lebst am Besten in St. Pölten.In dir, meiner wunderbaren Stadt,die soviele schöne Seiten hat.Ja, mein St. Pölten, wenn ich etwas brauche; du lässt mich nie im Stich.St. Pölten, du mein St. Pölten, der Rosenkavalier liebt dich!

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St. Pöltner Arbeiterschaft im 1. Weltkrieg – von Historiker Thomas Lösch

Wie auch in den übrigen Teilen der Do-naumonarchie bedeutete der Krieg für die arbeitende Bevölkerung großes Leid in vielfacher Hinsicht. Zum einen erwies sich die k.u.k. Bürokratie als unfähig, die Versorgung mit Lebensmitteln si-cherzustellen. Was oft nur am Rande er-wähnt wird, war die Aufhebung der oh-nehin beschränkten politischen Rechte der Arbeiter. So wurde das Parlament ausgeschaltet und die Zeitungen unter Zensur gestellt. Betriebsräte wurden be-vorzugt an die Front geschickt und so gewerkschaftliche Arbeit unterbunden. Im Laufe des Krieges ging die Militari-sierung der zivilen Gesellschaft so weit, dass militärisch wichtige Betriebe in St. Pölten, u. a. die Firmen Whitehead, Gasser und Glanzstoff, unter Militär-recht gestellt wurden. Durch dieses

Druckmittel konnten die Arbeiter und Arbeiterinnen im Falle von Arbeits-kämpfen im härtesten Fällen auch in Form von Todesurteilen abgeurteilt werden.Doch die Arbeiter ließen sich im Laufe des Krieges nicht mehr davon einschüchtern. So standen auch wäh-rend der großen Jännerstreiks 1918 in St. Pölten so gut wie alle Räder still. Viele arbeitende Frauen wie auch Ma-ria Emhart fanden in jenen Tagen den Weg in die Sozialdemokratie. Streikziel war der sofortige Friede. Bei Kriegsende übernahmen Arbeiter-und Soldaten-räte die Ordnung in der Stadt und ver-suchten Wucher und Schiebereien mit Lebensmitteln zu unterbinden und so die Versorgung der arbeitenden Bevöl-kerung sicherzustellen.

Die Banalität des Guten

Was war vor dem NS-Militärjustizmord an Anton Schmid, vor seinem gewaltsamen, schandhaften Ende im Hof des Wilnaer Wehrmachtsgefängnisses Stefanska? Dieses Buch versucht sich daran, die Geschichte des Feldwebels zu erzählen, so präzise es die Quel-len, die Akten und Berichte nur zulassen. Das neueste Werk des St. Pöltner Kramer-Preis-trägers Manfred Wieninger „Die Banalität des Guten. Feldwebel Anton Schmid“ ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.

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residenzverlag.at316 Seiten, zahlreiche Abbildungen, EUR 24,90 ISBN 978 3 7017 3279 1

Die große Geschichte einer der faszinierendsten Familien des 19. und 20. Jahrhunderts

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Rückblick

Einen guten Draht hat St. Pölten zu Bundeskanzler Werner Faymann, das beweist auch die schon traditionelle Wande-rung auf Einladung von Nationalrat Anton Heinzl. Heuer wurde die herrliche Landschaft rund um die Marktgemein-de Neidling erkundet.

Kanzlerwanderung

Beim „Beach Battle 2014“ der Sozialistischen Jugend „SJ“ St. Pölten duellierten sich am Samstag, 02. August, insge-samt sechs Teams um den Sieg. Knapp 70 ZuseherInnen verfolgten das Volleyballspektakel am Ratzersdorfersee bei strahlendem Sonnenschein und 30°C. 100 Euro waren als Preisgeld zu holen.

Beachvolleyball am See

Diesmal hatte der Wettergott ein Einsehen. Nachdem er heuer schon unzählige Sommerfeste buchstäblich untergehen lies, zeig-te sich er sich beim traditionellen Frühschoppen der SPÖ-Sektion Neuviehofen von seiner freundlichen Seite. Die Blasmusikkapelle der Musikschule St. Pölten sorgte wie immer für die zünftige mu-sikalische Untermalung im Volksheim Viehofen.

Frühschoppen der SPÖ Neuviehofen

Die Sektionen 2 und 7a veranstalteten am Spielplatz in der Heidenheimer Straße ihr großes Kinderfest und konnten rund 300 Kindern einen abwechslungsreichen Tag bie-ten. Durch die Zusammenarbeit mit dem ASKÖ wurden neue Attraktionen geboten. Auf dem Programm standen der beliebte Kletterturm, eine Football Wurfwand, zwei Hüpfburgen, Kinderschminken und der begehrte Bum-melzug.

Auch wenn das Wetter diesmal nicht mitspielte und das Fest in den Saal des Amtshauses übersiedeln musste, war die Stimmung dennoch prächtig. Zahlreiche BesucherIn-nen aus der ganzen Stadt genossen Speis und Trank und lauschten der Musik von Chris Heart und den Romanti-kern. Jedes Jahr arbeiten rund 70 ehrenamtliche Helfer bei diesem von der SPÖ Harland und der Kulturinitiative St. Pölten organisierten Fest.

Kinderfest

Harlander Sommerfest

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Ausblick

Oktoberfeststimmung wird am Samstag, 27. September und Sonntag, 28. September in der Naturfreundehalle (Dr. Mical Gasse 4) aufkommen. Geboten wird Stimmungsmusik mit der Schickaria, am Sonntag ab 10 Uhr gibt es einen Frühschoppen mit dem Jugendblasorchester der Landeshauptstadt. Bierspezia-litäten, Weißwürste, Grillhenderl, Brezen und vieles mehr dürfen natürlich nicht fehlen. Organisiert wird die Veranstaltung von der SPÖ Sektion 8b und der Kulturinitiative St. Pölten. Samstag, ab 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 14 Uhr

Großes Oktoberfest (27. und 28.09.)

Die Volkshilfe St. Pölten, die SPÖ-Sektionen 10 und 20 sowie die Kinderfreunde St. Pölten laden am 25. September zu einer Lesung mit Irmtraud Karlsson in den Steingöttersaal. Der Erlös der Veran-staltung kommt dem Johanna Dohnal-Kinderwohnhaus zugute.Karlsson wird aus ihrem Buch „Verwaltete Kindheit“ lesen. Das Buch räumt mit dem Irrglauben auf, dass in den Jahren 1970 bis 1980 über die bundesweiten gewalttätigen Erziehungsmethoden in den Heimen nichts bekannt gewesen sei. Tausende Seiten von Akten, wissenschaftlichen Arbeiten und Medienberichten wur-den von den Autoren durchforstet und rund 200 Interviews mit ehemaligen Heimkindern sowie Erziehern geführt.

Lesung mit Irmtraud Karlsson (25.09.)

Am Sonntag, 14. September 2014 lädt die SPÖ Sektion 8 ins Amtshaus Harland zum traditionellen Sturmheurigen ein. Von 10 bis 15 Uhr wird beste Unterhaltung mit Hubsis Musik, frischem Sturm, Geselchtem, Erdäpfel und vielem mehr angeboten.

Kultur verbindet. Am 17. September (18 Uhr) lädt deshalb die Kulturinititative St. Pölten in den Steingöttersaal ein. Junge mol-dauische KünstlerInnen präsentieren klassische Werke, Unter-haltungsmusik und landestypische Stücke. Der Eintritt ist frei.

Sturm Heuriger in Harland (14.09.)

Moldova grüßt Österreich (17.09.)

Das vielfach kopierte Höfefest feiert am 13. September sei-nen 20. Geburtstag. Zu diesem Anlass gibt es einen Mix aus den besten Programmpunkten der vergangenen 10 Jahre. Die SPÖ Frauen laden wieder traditionell in den Steingötterhof zu musikalischen Leckerbissen und bester Verpflegung. Im 2. Stock, Prandtauerstraße 4, präsentieren heuer die Botschaft der Republik Kuba und der Gemeindevertreterverband eine Ausstellung mit kubanischer Musik und Cocktails. Anschlie-ßend findet ab 17 Uhr eine große Kuba-Gala in der Bühne im Hof statt. Der Eintritt ist frei.

20. Höfefest (13.09.)

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