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Streif - lichter 2 | 2018 Zeitschrift des CVJM Baden Was Kinder heute brauchen – Konsequenzen für die praktische CVJM-Arbeit | 05 proKids – Innovative Arbeit mit Kindern | 06-07 Jungschar – ein Erfolgsmodell im CVJM Spöck | 10 proKids

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Streif-lichter2 | 2018

Zeitschrift des CVJM Baden

Was Kinder heute brauchen – Konsequenzen für die praktische CVJM-Arbeit | 05proKids – Innovative Arbeit mit Kindern | 06-07Jungschar – ein Erfolgsmodell im CVJM Spöck | 10

proKids

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Für euch unterwegs

02 2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden

Die Arbeit mit Kindern lohnt sich. Sie istallein schon deshalb wertvoll, weil es umKinder geht; bereits Jesus bringt ihnen imNeuen Testament eine ganz besondereWertschätzung entgegen. Mit der Arbeit mit Kindern sind vieleChancen verbunden. Von daher möchteich in dieser Ausgabe der Streiflichter allendanken, die sich in Kindergruppen, derJungschar, den Mutter-Kind-Gruppen, denScout-Gruppen investieren. Die Gruppenarbeit bildet nach wie vorden Kern der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit (Rauschenbach, Lage undZukunft, 184). Wie die Statistik „Jugendzählt“ zeigt, handelt es sich bei den 6- bis12-Jährigen immer noch um den größtenArbeitsbereich der Kinder- und Jugendar-beit in Baden-Württemberg. Damit wirddeutlich, dass heute bei den Kindern nocheine breite Möglichkeit zur Anknüpfung

besteht. Diese Kontaktflächen sind vonjeher ein Gelingensfaktor für die Kinder-und Jugendarbeit in der Kirchengemeindeund in der Jugendverbandsarbeit. Aber worum geht es überhaupt, wenn wirim CVJM von der Arbeit mit Kindern spre-chen? Es geht darum, die nächste Gene-ration auf kreative Art und Weise zumGlauben einzuladen.„Wenn dein Kind dich morgen fragt…“ –Mit diesen Worten werden Erwachsene inder Bibel dazu aufgefordert, Auskunft zugeben über den eigenen Glauben: Sie sollen die Geschichte Gottes mit denMenschen erzählen, die Liebe von Jesusbezeugen und erläutern, wie es dazukam, dass Gott dem Volk Israel die Gebote gab (vgl. 5. Mose 6,20 ff.). Anlassdazu bildet die Frage eines Kindes; unddamit solche Fragen gestellt werden,braucht es Vertrauensräume.

InhaltZum Thema03 | Kindersegnung04 | Wachstums-Impulse für die Arbeit

mit Kindern05 | Was Kinder heute brauchen06 | proKids – Innovative Arbeit

mit Kindern08 | Mit Kindern biblische Texte entdecken 09 | Die Chance einer Scout-Gruppe10 | Jungschar – ein Erfolgsmodell11 | Langer Atem in der Jungschararbeit12 | Best Practice-Modelle14 | Grundkurse16 | Fresh X – Impulse für die Arbeit

mit Kindern

Aus dem Landesverband15 | MAXX-Camp17 | Vereins- und Familiennachrichten18 | Spendenstand18 | Gebetsanliegen

CVJM-Pinnwand19 | Wer, wo, was, wann, warum?20 | CVJM-Badentreff 2018

Die Bedeutung von Beziehungen ist dabeinach wie vor ein entscheidender Faktor,wie die Vertiefungsstudie „Jugend gefragt!“eindrucksvoll zu verstehen gibt. (vgl. Ilg,Jugend gefragt!, 146).

Anregende Diskussionen und gute Erfahrungen in der Arbeit mit Kindernwünschen dir das Redaktionsteam und

Matthias Kerschbaum

Arbeit mit Kindern

Matthias Kerschbaum

07251 / [email protected]

Damaris Dietelbach

07251 / [email protected]

Kai Günther

07251 / 98246-39 [email protected]

Damaris Märte

07251 / [email protected]

Albrecht Röther

07251 / [email protected]

Impressum

Herausgeber CVJM-Landesverband Baden e.V., Mühlweg 10, 76703 Kraichtal-Unteröwisheim, Tel. 0 72 51 / 9 82 46-0,Fax -19, www.cvjmbaden.de, [email protected]ür den Inhalt verantwortlich Matthias KerschbaumRedaktionsleitung Albrecht RötherRedaktionsteamSigrid Zumbach-Ischir, Albrecht Röther, Matthias KerschbaumGestaltung www.Kreativ-Agentur-Zilly.deHerstellung www.Gemeindebriefdruckerei.de

Konto Volksbank Bruchsal-Bretten eGIBAN: DE77 6639 1200 0005 4666 01 BIC: GENODE61BTTBezugspreis 16 Euro im JahrHinweis Der CVJM-Landesverband geht davon aus, dassSie mit der Weitergabe Ihrer neuen Adresse nach Umzugdurch die deutsche Post einverstanden sind. Entsprechendden gesetzlichen Bestimmungen können Sie innerhalb von14 Tagen nach Zustellung dieser Regelung widersprechen.Redaktionsschlussfür die Streiflichter 3 | 2018 ist der 20.07.2018Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist der 25.09.2018

Bildnachweis03 groß wikimedia.org, 04 klein Julian Meinhardt,19 Metall IngoAnstötz/pixelio.de, Rest: pixabay.com, Rainer Zilly, Archiv + privat

Georg Rühle

07251 / [email protected]

Hendrik Schneider

07807 / [email protected]

Sybille Wüst

07236 / [email protected]

Robin Zapf

07251 / [email protected]

Matthias Zeller

07821 / [email protected]

Ralf Zimmermann

07247 / [email protected]

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ran! Denn das Reich Gottes gehörtMenschen wie ihnen. Ich versichereeuch: Wer nicht solchen Glaubenhat wie sie, kommt nicht ins ReichGottes.“ (Mk 10, 14-16 NLB)Wenn ich diese Verse aus dem Markus-evangelium lese, muss ich wieder anMurat denken. Für den war klar: Gottist der Chef von allem, auch vom Ju-gendhaus. Und ich möchte mir einBeispiel an ihm und all den Kindernin meinem Umfeld nehmen, wenn siemal wieder auf Entdecker-Tour gehenund furchtlos Gottes Schöpfung ent-decken. So unvoreingenommen wiesie möchte ich auch gerne GottesReich entdecken: in meinem Alltag,in der Bibel und in unserer Gemeinde.

Ich glaube, Jesus möchte uns dazuauffordern, dran zu bleiben und offenfür Neues zu sein, wenn er sagt:„Das Reich Gottes gehört den Kin-dern.“ Das Reich Gottes lässt sichnämlich nicht von unseren „Erwach-senen-Grenzen“ begrenzen. Es sprengtsie! Und das können wir nur sehenund erleben, wenn wir es unvorein-genommen entdecken gehen. Wennwir uns nicht von Fragen begrenzenlassen wie: Was kostet das? Was den-ken die anderen über mich? Machtman das überhaupt so?

Darum: Folgen wir doch der Auffor-derung von Jesus, unseren kindlichenForschergeist wieder rauszuholenund Gott ganz neu kennenzulernen.

Mareike BöttingerCVJM-Sekretärin im CVJM Ellmendingen

2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden 03

Diese Frage des 6-jährigen Murat begleitet mich nun schon siebenJahre lang. In dieser Zeit machte ichgerade mein FSJ bei der EvangelischenJugend Weigle-Haus. Eine meinerAufgaben war die Hausaufgabenbe-treuung im Zwingli-Jugendhaus, dasmitten in einem Brennpunktviertel inEssen steht. Deshalb saß ich also vorziemlich genau sieben Jahren mit demkleinen Murat bei den Hausaufgaben,und er stellte mir plötzlich diese Frage.„Mareike, wer ist hier eigentlich derChef?“ Etwas verwundert darüber, wieer jetzt auf die Frage kam, antworteteich ihm: „Na, Magda (die Leiterin),ist hier der Chef im Zwingli.“ Ichdachte, wir könnten uns nun wiederden Matheaufgaben widmen, nach-dem die Frage beantwortet war. Falschgedacht! „Nee, ich meine, wer ist deroberste Chef hier?“ Murat war mitmeiner Antwort offensichtlich nichtzufrieden. Also sagte ich wieder:„Magda, die ist hier der Chef.“ Daverzog Murat ein bisschen sein Gesichtund meinte: „Hä?! Aber ich dachte,Gott ist der Chef von allem?“. Bäm,das saß! Recht hatte er, der kleine Mann.Mir hat sich diese Unterhaltung sosehr ins Herz gebrannt, dass ich nachsieben Jahren immer noch verwundertbin, was Murat mit seinen sechs Jahrenschon begriffen hatte. Gott ist deroberste Chef von allem; für Muratwar das glasklar.

Ja, ich glaube, darin liegt einer dergrößten Unterschiede zwischen unsErwachsenen und Kindern: Wir denkensehr viel in Grenzen und Regeln. Zu-

mindest geht es mir oft so; ich erwischemich häufig dabei, wie ich mich selbsteinschränke. Mit dem Erwachsenwer-den verlernen wir irgendwie das gren-zenlose Träumen und auch das Nach-fragen und Erforschen. Bei unserenPatenkindern beobachte ich immerwieder, dass sie alles erforschen, mutigdie Welt entdecken und sich nicht vonGedanken wie „Was kostet das?Macht man das überhaupt so? Wasdenken wohl die anderen?“ davonabbringen lassen. Sie tun es einfach.

Es gibt Tage, da wünsche ich mir diesenForschergeist wieder zurück, vor allembezogen auf meinen Glauben. Oftdenke ich – vielleicht auch berufsbe-dingt –, ich weiß, wie der Hase läuft,habe herausgefunden, wie Gott ist.Schließlich habe ich ja schon das eineoder andere mit ihm erlebt. Dabei ver-gesse ich immer und immer wieder,dass Gott so viel größer und so andersist, als ich es mir in meinem kleinen Kopfjemals ausmalen kann. Was Gott angeht,wird es noch so viel zu erforschen undzu erleben geben, dass mein Lebendafür wahrscheinlich nicht ausreicht.

Ich kann mir gut vorstellen, dass auchdie Jünger dachten, sie würden Jesusschon so gut kennen, dass sie wüssten,was er möchte. Als einige Eltern nunihre Kinder von Jesus segnen lassenwollen, werden sie von den Jüngernweggeschickt. Jesus ist ziemlich verär-gert darüber und nimmt das zum An-lass, um seinen Schülern etwas deut-lich zu machen: „Lasst die Kinder zumir kommen. Hindert sie nicht da-

Kindersegnung„Mareike, wer

ist hier eigentlich der Chef?“

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04 2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden

Wachstums-Impulsefür die Arbeit mit KindernErkenntnisse aus den Studien „Jugend zählt“ und „Jugend gefragt“

Sie ist und bleibt ein Markenzeichen imGarten der CVJM-Arbeit: die Jungschar.Über 100 Jahre verzeichnet dieses Eigengewächs des CVJM mittlerweileund wirkt doch noch kein bisschenüberaltert. Zwei Forschungsprojekte,angestoßen durch die evang. Landes-kirchen in Baden und in Württemberg,haben in den letzten Jahren den „Gar-ten“ der evang. Kinder- und Jugendar-beit neu vermessen und Bedingungenfür gelingendes Wachstum erkundet. DieErkenntnisse aus den Büchern „Jugendzählt“ und „Jugend gefragt“ bietenImpulse für die Arbeit mit Kindern.

Arbeit mit Kindern: Ein Schwerpunkt derCVJM-Arbeit

Wo erreicht der CVJM besonders vieleMenschen? Ganz klar: im Altersbereichder Kinder. Knapp 2.400 Jungscharlerzählte die Statistik „Jugend zählt“ alleineim CVJM Baden. Die meisten dieserAngebote (92%) laufen noch immerwöchentlich. Auf drei oder vier Kinderkommt ein Mitarbeiter – ein hervorra-gender Betreuungsschlüssel. Neben derwöchentlichen Jungschar bieten aberauch Freizeiten, Kinderbibeltage oderKooperationen mit dem Kindergottes-dienst interessante Zukunftsmodelle.

Ganztagesschule: Schre-ckensbild oder Partner?

Bei den Grundschulen geht der Ausbauin Richtung Ganztagesschule voran.

Kontakt mit den Eltern:Heraus- oder Überforderung?

Der Reflexionsbogen aus „Jugend gefragt“ benennt einige Herausforde-rungen für die Zukunft (Download:www.jugend-gefragt.de). Eine davonlautet: „Wer Kinder und Jugendlicheerreichen will, darf die Eltern nicht aus dem Blick verlieren. ... VerstärkteKontakte zu Eltern, sei es durch Briefe,direkte Gespräche oder durch Angebotefür Familien, strahlen auf die Arbeitmit Kindern und Jugendlichen positivaus. ... Für junge Ehrenamtliche be-deutet allerdings die Arbeit mit Elterneine große Herausforderung; hier werden häufig Hauptamtliche als ältere Unterstützer benötigt.“

Wachsen auf gutem Grund

Die Pflanze „Arbeit mit Kindern“ stehtvor Herausforderungen, die manchenmit Sorge erfüllen könnten. Nährbodenund Klima verändern sich. Ähnlicheshatten bereits die Jünger erlebt, diemit Jesus unterwegs waren. Sein Rat inden Veränderungen des Lebens lautetenicht „Bleibt wie ihr seid.“, sondern„Bleibt in mir und ich in euch. So bringtihr viel Frucht.“ (Jo 15,5). Auf diesemguten Grund verwurzelt kann dieCVJM-Arbeit mit Kindern sich den gesellschaftlichen Veränderungen fröhlich stellen – und kommt auch inUmbrüchen mutig voran.

Prof. Dr. Wolfgang IlgEvang. Hochschule Ludwigsburg

Kein Grund allerdings für Panik: Wervon der Ganztagsschule um 16 Uhr zuHause ist (Und das ist die Regel!) hatdurchaus noch Zeit für die Jungschar;die zeitliche Herausforderung ergibtsich eher bei den Ehrenamtlichen. Im Schulbereich erwachsen auch neueChancen durch mögliche Kooperationen.Ein CVJM, der – beispielsweise mitFreiwilligen im BFD – Angebote in der Ganztagsgrundschule einbringt,taucht mitten hinein in den Lebens-raum Schule, oft sogar mit staatlicherRefinanzierung und unter dem Dachder kirchlichen Rahmenvereinbarung(Infos: www.ganztag.de).

U 6: Ein Zukunftsfeld des CVJM?!

In der kirchlichen Arbeit mit Kindernwächst der Anteil der unter 6-Jährigendeutlich. Im CVJM scheint man in die-sem Altersbereich laut der Statistik „Jugend zählt“ noch zögerlich zu sein.Dieses Feld weiter auszubauen, dürftesich lohnen, erfordert aber neue Kon-zeptionen, zum Beispiel bei der Schulungvon Ehrenamtlichen. Unterstützungkönnte durchaus naheliegen: Viele Kir-chengemeinden haben nämlich Expertenfür die frühe Kindheit auf ihrer Gehalts-liste – die Erzieher/innen in den kirchli-chen Kindergärten. Vernetzung lautetdas Gebot der Stunde. Die Arbeit mitKindern und Jugendlichen braucht„Landschaften statt Inseln“, also eingutes Miteinander von Kirche undCVJM, Absprachen zwischen Jungschar,Kinderchor und Pfadi-Zeltlager.

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2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden 05

Ich schließe meine Augen und drehedas Rad der Zeit gedanklich zurück: Ichbin sieben Jahre alt. Mit meinem rotenFahrrad flitze ich durch meinen Heimat-ort Graben-Neudorf. Ich liebe es, nach-mittags durch die Gegend zu fahren,mich mit Freunden zu treffen, in derNatur unterwegs und kreativ zu sein.Dafür habe ich viel Zeit; die Schule istnur ein „Halbtagsjob“. Mein großerBruder ist mein Vorbild. Er ist es, dermich zu meiner ersten Jungscharstundebringt. Die Mädchenjungschar wird vieleJahre von Andrea geleitet; sie ist eineverlässliche Größe, Glaubensvorbildund Vertrauensperson. Die Jungscharist von nun an ein unverzichtbaresHighlight meiner Woche. Hier fühle ich mich willkommen.

Zurück in die Gegenwart: Meine kleineZeitreise führt mir vor Augen, was ich als Kind neben einigem anderenbrauchte: Beziehungen, die mir Haltgaben, gute Vorbilder in Glaubens- bzw.Lebensfragen und frei verfügbare Zeit.Sind die Bedürfnisse der Kinder heutedieselben? Was hat sich seitdem imLeben eines Kindes verändert?

Durch die Zunahme von Ganztages-schulen verfügen junge Menschen heutenur noch über ein kleines Kontingentan frei verfügbarer Zeit, und um dieseZeit buhlen diverse Vereine und Frei-zeitveranstalter. Kinder und Jugendlichesind daher permanent Entscheidungs-

prozessen ausgesetzt, womit sie ihrekostbare freie Zeit verbringen. Ihre stilleFrage lautet darum vielleicht: „Warumsollte ich ausgerechnet ein CVJM-Angebot besuchen?“ Paul-LudwigBöcking, ehemaliger CVJM-Generalse-kretär in Baden, formulierte die Exklusi-vität eines CVJM-Angebots sinngemäßso: „Fußball spielen lernen Kinderim Fußballverein besser. Wir habenunseren Glauben an Christus. Lasstuns junge Menschen dazu einladen.“Die Stärke der CVJM-Arbeit liegt alsodarin, junge Menschen mit Gott bekanntzu machen. Unsere Beziehungsarbeit isthierbei ein wichtiger Gelingungsfaktor. Zunächst aber braucht es Kinder, dieein CVJM-Angebot besuchen. Hier istsicherlich mehr Überzeugungsarbeit zuleisten als früher. Die Eltern sind dabeidie entscheidenden Personen; wer dieEltern überzeugt, hat mehr Chancenauf neue Teilnehmende.

Die frei verfügbare Zeit eines Mitarbei-tenden ist ebenfalls kostbar. Ohne Zeitinvestition ist aber keine Beziehungmöglich, ohne Beziehung keine gelin-gende Arbeit mit Kindern. Es fordert dieBereitschaft von Mitarbeitenden, Zeit in Kinder zu investieren und sich für ihreBelange zu interessieren. Ein jungerMensch, der ein Teil seines begrenztenZeitbudgets in die Arbeit mit Kinderninvestiert, verdient entsprechendeWertschätzung. CVJM sind hier in derVerantwortung, Mitarbeitende gut zubegleiten und ihnen geistliche Vorbilderzu sein. So können Gemeinschaft untereinander und Motivation zur Mit-arbeit wachsen.

Kinder spüren wiederum, wenn Mitar-beitende gerne mit ihnen Zeit verbrin-gen. Sie brauchen mehr denn je festeBezugspersonen, da Kinder zunehmendunfreiwillig innerfamiliären Veränderun-gen ausgesetzt sind. Geht etwa die Beziehung der Eltern in die Brüche,braucht es andere Konstanten. DerGlaube an den einen verlässlichen Gottbietet da Halt. Ein wöchentliches Ange-bot, wie z.B. die „Jungschar“, ist dahernach wie vor wertvoll. Wo das Zeitbud-get kein wöchentliches Engagementzulässt, werden manchmal monatliche„Jungscharsamstage“ angeboten; dieses mehrstündige Programm bietetden Kindern Freiräume zur eigenen Gestaltung, die sie sonst wenig erleben.

Tendenziell stellen Mitarbeitende amliebsten Zeit für einen bestimmten über-schaubaren Zeitraum zur Verfügung,darum boomen Angebote in den kleinenFerien. Eltern sind dankbar, wenn ihreKinder genau in dieser Zeit „gut auf-gehoben“ sind. Clevere Gemeindensetzen zudem auf Familienangebote anWochenenden; da genießen Eltern undKinder gemeinsame Zeiten, wofür esunter der Woche keine oder nur wenigRäume gibt.

Antje MetzgerLandesjugendreferentin

für die Arbeit mit Kindern / proKidsim Evang. Jugendwerk in Württemberg

Was Kinder heute brauchenKonsequenzen für die praktische CVJM-Arbeit

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06 2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden

Kinder schon vor demJungscharalter erreichen

Die landeskirchliche Beauftragte fürKindergottesdienst, Pfarrerin ChristineWolf, stellte zu den aktuellen Herausfor-derungen in der Arbeit mit Kindern fest:„Die Zielgruppe wird jünger.“ Sie sagtemir, dass Schulkinder häufig nachmittagskeine Zeit mehr für klassische Jungschar-arbeit haben, weil ihre Freizeit durchSchule und Hobbys bereits schon prallgefüllt ist. Jüngere Kinder haben jedochnoch keinen so vollen Wochenplan undsind somit offen für christliche Angebote.Viele Angebote des CVJM richten sichmeist an Kinder ab dem Schulalter.Wir wollen nun gezielt die Altersspanneerweitern und auch jüngere Kinder mitder Liebe Gottes erreichen. Kinder in diesem Alter sind neugierigund lieben Geschichten, sie saugen bi-blische Geschichten oft förmlich in sichauf. In jeder Entwicklungsphase des Le-bens glauben Kinder anders. Auf dieverschiedenen Bedürfnisse und Grund-voraussetzungen wollen wir mit neuenKonzepten eingehen, dabei sind unszeitgemäße und altersgerechte Formender Verkündigung ein Anliegen.

If you want to walk on water you’vegot to get out of the boat.(John Ortberg)(Wenn du auf dem Wasser gehen willst,musst du aus dem Boot steigen.)

Diese Aussage von John Ortberg begleitetmich schon einige Zeit. Neues wagen,alte Sicherheiten aufgeben und neueAbenteuer erleben – so habe ich auchmeinen Start hier im CVJM Baden erlebt.Um aus dem Boot zu steigen, erfordert esMut und Vertrauen. Petrus wusste nicht,was passiert, wenn er aus dem Bootsteigt, und wagte diesen Schritt den-noch. Er ist mir ein Vorbild im Glauben. Aber nicht nur persönlich begleitet michdieser Satz, auch zu meinem Projekt„proKids – Innovative Arbeit mit Kindern“passt er. Für Innovationen, neue Konzepteund neue Projekte braucht es immerdie Offenheit und den Mut, Neues aus-zuprobieren.

Das Projekt „proKids“ läuft seit Novem-ber 2017. Der CVJM Baden möchtedamit neue kreative Formen entwickelnund neue Zugänge zu Kindern und Familien ermöglichen. Außerdem sollmit dem Projekt die Arbeit mit Kindernim CVJM insgesamt gefördert werden,wobei der ländliche Raum im NordenBadens besonders in den Blick genom-men werden soll.

Kreative innovative Verkündigung: Performative Didaktik

In der Methodik der Verkündigung beiKindern kann man einen Trend beob-achten: Man lässt die Kinder bei denGeschichten und Andachten mitmachenund selbständig denken. Durch Metho-den wie „Performative Didaktik“, „Theo-logisieren mit Kindern“ und „Bibliodrama“geht es primär darum, die Kinder zu er-mutigen, eigenständig über Gott undden Glauben nachzudenken. Beim Er-zählen von biblischen Geschichtennehmen die Kinder dazu die Rollen derCharaktere aktiv ein und können sichso in die biblischen Personen hineinver-setzen.

Bei der Mitmach-Andacht (Bild oben)erzählte ich die Geschichte der Sturm-stillung. Die Lohrbacher Jungscharlerwurden zunächst in zwei Gruppen ein-geteilt: Die eine Gruppe (die Jüngerund Jesus) bauten sich aus Tischen undStühlen ein Boot, die andere Gruppedurfte sich mit Utensilien wie blauenMüllsäcken und Percussion-Instrumentenausstatten. Während ich die Geschichtenun erzählte, spielten die Kinder dieGeschichte selber und füllten sie mitLeben. Zu Beginn saßen die „Sturmkin-der“, doch während der Sturm immermehr tobte und die Jünger mit Paddelnund Eimern hektisch hin- und herrann-ten, sprangen sie immer höher undwurden immer lauter. Auf den Befehlvon Jesus: „Sturm, sei still!“ setzten siesich augenblicklich wieder – und derSturm war gestillt. Die Kinder waren so

proKids – Innovative Arbeit mit Kindern

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2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden 07

wird man schnell feststellen: TraditionelleGruppenstunden ziehen immer weniger.Angebote wie Fußballjungscharen, Win-terspielplätze, Abenteuerspielplätze,Camps des CVJM-Baumhauscamp oderKinderkochgruppen werden dagegenimmer mehr dankend angenommen.Auch die Scout-Arbeit ist ein Ansatz,der im CVJM Baden bereits viele kleinePfadfinder und Pfadfinderinnen prägte. Man muss dabei gar nicht immer allesAlte und Bewährte über den Haufenwerfen. Warum nicht bestehende An-gebote mit innovativen Methoden auf-peppen? So etwa das Beispiel einerZimmermannsjungschar; hier wurdenicht eine ganze Pfadfinderarbeit auf-gebaut, sondern lediglich die traditio-nelle Jungschar mit Elementen aus derPfadfinderarbeit ergänzt. Durch solchoffene Angebote können Kinder undFamilien einen einfachen Zugang zuCVJM, Christen und Gott bekommen.Wenn nicht „Kindergottesdienst/Jung-schar oder Bibelstunde“ auf dem Titelsteht und es zunächst primär um Ge-meinschaft, Spaß und gemeinsame Ak-tionen geht, trauen sich auch mehrkirchenferne Menschen in unsere Häu-ser. Kurze und kreative Verkündigungs-einheiten werden dann nicht mehr als„Keule“, sondern als zusätzliches Ange-bot wahrgenommen.

Konzeptentwicklung

Laut der Studie „Jugend gefragt“ liegtein zentraler Gelingensfaktor für Inno-vationsfähigkeit in der „Konzeptent-wicklungskompetenz der

Verantwortlichen“ ((Ilg, Jugend ge-fragt! 212). Um Konzepte der innovati-ven Arbeit mit Kindern zu entwickeln,wird derzeit ein „Projektteam proKids“gebildet. In diesem Projektteam, dasaus Haupt- und Ehrenamtlichen be-steht, sollen Konzepte für die innova-tive Arbeit mit Kindern erarbeitetwerden. Diese Konzepte sollen dann imNorden Badens erprobt und so doku-mentiert werden, dass auch andereCVJM-Vereine in ganz Baden davonprofitieren und diese Projekte eigen-ständig durchführen können.

Kinder prägen

Ob und wie Kinder Christen erleben, isteiner der ganz entscheidenden Faktorendafür, ob und wie sich ihr Glaube ent-wickelt. Meiner Meinung nach sindchristliche Angebote für Kinder einegute Möglichkeit, um sie zum Glaubeneinzuladen. In der Kindheit werdenSamen gesät, die oft erst viel späterFrüchte bringen. Wir vom CVJM Badenwollen Kindern Gutes tun und ihnenmit der Liebe Gottes begegnen. Ichwurde selbst in meiner Kindheit durchchristliche Jungschar- und Freizeitarbeitgeprägt; diesen kostbaren Schatzmöchte ich nun weitergeben. Wegendieses Zieles bin ich aus dem Boot gestiegen und freue mich, jetzt mitdem proKids-Team und einigen CVJM-Ortsvereinen gemeinsam auf dem Wasser zu gehen.

Damaris Dietelbachneue CVJM Sekretärin im CVJM Baden

begeistert, dass sie die Geschichte ingetauschten Gruppen nochmal spielenwollten. Beim anschließenden Gesprächdurften die Kinder dann erzählen, wiees ihnen als Jünger, Jesus oder Sturmerging.

proKids-Bolly

Ein konkretes Projekt von proKids wirdder proKids-Bolly sein - eine aufsu-chende, offene Arbeit. Hierbei wird einBollerwagen mit Sport- und Spielmate-rial, Bluetooth-Boxen für laute Musikund kreativem Verkündigungsequip-ment beladen. Mit diesem Bollerwagengeht es dann zu Orten, an denen be-reits Kinder sind, zum Bespiel Spiel-plätze. Wo es bereits eine Jungschargibt, können die Jungscharler mitge-nommen werden, damit so eine spie-lende Kindergruppe andere Kinderanzieht. An den Orten außerhalb vonKirche und CVJM-Häusern soll dann vorallem gespielt und getobt werden.Durch dieses niederschwellige Angebotkönnen Erstkontakte zwischen Kindern,Eltern und CVJM bzw. Kirchenge-meinde stattfinden. In der Erprobungs-phase wird auch geschaut, ob kurzeVerkündigungselemente oder christli-che Lieder fester Bestandteil des Projek-tes werden können.

Offene Angebote undniederschwellige Zugänge

Wenn man sich die breite Angebotspa-lette für Kinder in christlichen Organi-sationen und Gemeinden anschaut,

Das Projekt proKids wi

rd

gefördert durch die

Evang. Landeskirche in B

aden

und die Stiftung für

Christliche Wertebildung

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Mit KindernbiblischeTexteentdecken

Ein türkisches Kind in meiner 1. Klassekam neulich begeistert auf mich zu:„Du, mein Papa hat meiner Schwesterfür Reli eine Bibel gekauft, und dannhabe ich darin geblättert und denPsalm 23 gefunden. Der steht da echtdrin!“ Wir hatten gerade den Psalm23 im Unterricht durchgenommenund einige Verse auswendig gelernt.Wie schön, wenn Kinder von sich ausin der Bibel stöbern und eigene Ent-deckungen machen! Ein Highlight,wenn das gelingt.

„Die Bibel ist ein Schatz, den man unbedingt entdecken muss, die Bibel istein Schatz, Überraschung überall ...“Diesen alten „Schlager“ von DanielKallauch singen unsere jüngerenJungscharkinder voller Begeisterung.Aber: Was uns da immer so leicht vonden Lippen geht, ist in der Praxiseiner Kindergruppe gar nicht so leichtumzusetzen. Biblische Texte mitein-ander zu lesen, das empfinden vieleKinder als sehr schulisch; und dasdazu nötige Texterfassungsvermögenkann auch nicht mehr unbedingt vor-ausgesetzt werden. (Manchmal ist esja sogar schon bei den Mitarbeiternmühsam, mit ihnen die Geschichtenim Originaltext zu lesen und sie ge-meinsam für die Kinder vorzubereiten).Selbst das einfache Zuhörenkönnenist für viele Kinder heute schwieriggeworden, und weil sie stark von denMedien geprägt sind, ist ein stärkerervisueller Anreiz wichtig.

Deshalb setzen wir in unserer Ge-meinde mit dem Entdecken von biblischen Texten sehr viel früher an –nämlich mit der Begeisterung für dieInhalte der Bibel überhaupt. Diese Inhalte sind zu 70 Prozent in Erzäh-lungen verpackte Geschichte Gottes,der sich im Leben ganz unterschied-licher Menschen offenbart. Und diewollen wir so erzählen, dass die Kin-der entdecken können: Da bin ja ichgemeint. Diese Zusage gilt mir!Dafür setzen wir dann möglichst vielKreativität ein: Playmobil-Figuren, Kamishibai, Anspiele, Gegenstands-andachten, Brick-Testament, Lego-Video-Clips. Dazu habe ich viel vonden Promiseland-Kongressen gelernt:Gott und Langeweile passen nicht zusammen.

Die meisten unserer Gruppenbesu-cher unter der Woche kommen beiuns zum ersten Mal in Kontakt mitder Kirche. Das Wichtigste ist darum,dass sie hier eine tolle Zeit erlebenund merken, dass wir Mitarbeiter begeistert Geschichten von Gott erzählen und die Bibel als Wegweiserfür unser Leben sehen. Deshalb darfeine biblische Geschichte in keinerJungscharstunde fehlen!

Die zweite Gruppe sind die „Ge-meinde-Kinder“, die am Sonntag zur„Bibelbande“ kommen, unserem wöchentlichen Kindergottesdienst.Sie bringen aus ihren Familien einbreiteres Wissen über den Glaubenmit. In der „Bibelbande“ steht außerder Verkündigung in Form eines

Bibeltheaters immer auch Vertiefungauf dem Programm, das heißt, wirentdecken das im Plenum Gehörtedann in altersgerechten Kleingruppendurch Gespräche, Rätsel, Spiele, Bibellesen, Verse lernen und andersmehr. Das bereiten wir mit hohemAufwand vor.

Im Luther-Jahr führten wir eine ganzeEinheit zum Buch der Bibel durch.Wir hatten vom Claudius-Verlag fürjedes Kind ein Reli-Poster als Bibel-burg bestellt, und die Kinder beka-men nach und nach die einzelnenBibelbücher als Aufkleber. Auf dieseSticker gab es einen regelrechtenRun, und natürlich erhielten dieSchnellsten eine Bibel als Preis.

Ein weiterer guter Rahmen zum ver-tiefenden Bibellesen in Kleingruppensind die Jungschar-Camps im Som-mer. Jedes Kind erhält dort anfangseinen Bibelleseplan vom Bibellese-bund, und täglich lernen wir dann inkleinen Leseabschnitten, wie man mitder Bibel umgeht. Das bringt viel.Nach einem Camp saß ich einmal imBus neben einem Jungen, der dieganze Heimfahrt lang in der Bibel las.Als ich ihn darauf ansprach, meinteer: „Ich muss doch wissen, ob das auchalles stimmt, was ihr mir da erzählt“.Hat es wohl. Aber er konnte die Er-fahrung machen: Das hab ich selbstentdeckt!

Ute GatzKinderdiakonin in der Evang.

Kirchengemeinde Bühl

08 2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden

Mit Kindern biblische Texte entdecken

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2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden 09

Wenn man mich nach den Scoutsfragt, so ist meine erste Antwort:„Das ist eine geniale Möglichkeit, umJungschararbeit zu gestalten.“ EineScout-Gruppe eignet sich super, umeine neue Jungschar dort anzufangen,wo es vielleicht keine Gruppen gibt,oder auch sehr gut, um schon beste-hende Gruppen zu ergänzen, ohnedirekt eine Konkurrenz zu schaffen;der Charakter der Scouts ist nämlichanders.

Bei den Scouts haben wir eine starkeKombination von Naturerfahrungenund Glauben. Beides gehört sehrwichtig zu dem, was Kinder erlebenkönnen und sollen. Scouts sind vieldraußen. Die meisten Gruppen nichtimmer, denn im Winter ist es für dieKinder oftmals doch etwas zu kalt,aber sie verbringen dennoch viel Zeitim Jahr auf ihren Scout-Plätzen. Dassind die Plätze, die sie in der Nähedes CVJM irgendwo im Freien oderim Wald haben. Dort üben sie reich-lich, wie man Feuer macht, mit Werk-zeug umgeht, kocht, und lernen dieNatur kennen. Für vieles Erlernte können die Kinder Abzeichen durcheine Prüfung erlangen. Das zeigt dann,was sie schon alles gelernt haben undist außerdem ein Anreiz, sichtbar aufdem Fahrtenhemd zeigen zu können,welche Fortschritte sie schon gemachthaben. Wenn man erkennt, dass einKind z.B. gelernt hat, mit dem Messerund Beil umzugehen, dann könnendie Mitarbeiter auch immer direktsehen, wer von den Kindern solcheWerkzeuge benutzen darf. Also die-

nen Abzeichen auch der Sicherheit.Bei den Scouts gilt es für die Kinderund auch für die Mitarbeiter, echteHerausforderungen in der Natur undauch im Miteinander zu meistern.Und genau das macht einen Teil desFlairs aus, das der Scout-Jungscharanhaftet: Immer wieder hat man klei-nere oder größere Erfolge; man wirddafür ausgezeichnet und erlebt dasGanze in einer druckfreien und för-derlichen Atmosphäre.

Kinder in der Scout-Jungschar erlernenaber nicht nur praktische Dinge; esgeht auch sehr viel um den Umgangmiteinander und die Verantwortungfüreinander. So kann es sein, dassman schon früh Verantwortung fürkleinere Aufgaben übernimmt oderauch irgendwann Juniorleiter wird.Juniorleiter übernehmen Verantwor-tung für ihre Kleingruppe in einemMaße, wie sie es können, also ohneÜberforderung. Deshalb sind vieleScouts schon früh in der Mitarbeitund bleiben dort, so lange es ihnenmöglich ist.

Scouts sind alles andere als Stuben-hocker. Sie sind aktiv: draußen unter-wegs sein, die „Sau rauslassen“,spielen, üben und lernen – und dabeiimmer Jesus Christus im Mittelpunkt.(Im Freien kommt einem übrigens somanche der biblischen Geschichten,die auch viel draußen passierten,noch einmal ganz anders näher.)Scout – das heißt: Abenteuer, prakti-sches Geschick, soziale Kompetenz –und in der Mitte und als Basis Jesus

Christus. So etwas könnte jeder CVJMversuchen!

Es ist sehr hilfreich, dass sich all dieseDinge auch gut Eltern vermitteln las-sen, die darauf Wert legen, dass ihreKinder nicht Zeit vertrödeln oder bespaßt werden, sondern Wertvolleserfahren und erleben.

Und ganz aktuell: Vom 08. bis 10. Juni2018 fand das zweijährliche Scout-Camp auf dem Marienhof mit zwölfGruppen aus Baden statt, insgesamt170 Leute. Neben Zelten, Löffel-schnitzen, Gottes gutem Wort undKochen in den Gruppen gab es einenganz besonderen Moment: Am Samstagabend bekamen die inden letzten zwei Jahren neu dazuge-kommenen Juniorleiter und Leitervor allen Kindern und MitarbeiternGottes Segen für ihre Aufgaben zu-gesprochen; es waren elf Juniorleiterund 19 Leiter. In der Dämmerungbeim Schein des Feuers war dies sehrbewegend!

Eine Scout-Gruppe ist eine Rie-senchance für die Jugendarbeit;denn solche Gruppen sind einwertvolles „Komplettpaket“,das nur eine Bewertung ver-dient: Sehr empfehlenswert!

Seid alle gegrüßt – und mit JesusChristus: Mutig voran!

Hendrik SchneiderCVJM-Sekretär im CVJM Baden

DieChanceeiner Scout-Gruppe

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Erfolgsmodell

Die Jungschararbeit ist das Aushän-geschild des CVJM Spöck! Die sechsJungschargruppen und auch dasSommerferienprogramm „Ferienohne Koffer“ sind im Ort gut be-kannt.

Neben unserem wöchentlichen Jung-scharbetrieb haben wir aber auchüber das Jahr verteilt einige High-lights zu bieten: So gibt es zwei Jung-scharfreizeiten (eine für die jüngerenund eine für die älteren Kinder) undteils jungscharinterne, teils jungschar-übergreifende Übernachtungen mitganz verschiedenen Themen. Im lau-fenden Jungscharjahr waren unseregroßen Buben bei ihrer Übernach-tung auf der „Mancademy“ und un-sere großen Mädels hatten eine„Beauty Night“. Die kleinen Buben,kleinen Mädels und 1. und 2.-Klässlerhatten gemeinsam eine Übernach-tung mit dem Thema „Wir – einfachunverbesserlich“. Die beiden Jung-scharen der Großen waren zusam-men auf der Freizeit „Jesus House“und die drei der Kleinen gehen imJuni zusammen „Ab in den Wald“.Außerdem nehmen wir regelmäßigam Wanderpreis und am Völkerball-turnier sowie ab und zu am Ballontagteil. Auch unsere Minis kommen na-türlich nicht zu kurz, da ihre enga-gierten Jungscharleiter zweimal imJahr eine besondere Jungscharstundeplanen, die dann auch etwas längerals gewöhnlich geht. Zu all demkommen in den Sommerferien mitt-lerweile drei jeweils einwöchige „Fe-rien ohne Koffer“ hinzu mit einem

jährlich wechselnden Programm, andem jedes Jahr etwa 120 Kinder zwi-schen fünf und zehn Jahren ausSpöck und den umliegenden Ort-schaften teilnehmen.

Möglich gemacht wird das Ganzedurch den unermüdlichen Einsatzund die kreativen Ideen unserer rundzwanzig Jungscharleiterinnen undJungscharleiter sowie der zahlreichenHelferinnen und Helfer, die sich jedesJahr an der Planung und Durchfüh-rung von „Ferien ohne Koffer“ betei-ligen. Diese fleißigen Mitarbeiter sindmit überwiegender Mehrheit „Eigen-gewächse“, die selbst als Kinder inunseren Jungscharen und/oder bei„Ferien ohne Koffer“ dabei waren.Wer nämlich gern Jungschar machenmöchte, hilft in der Regel erst bei„Ferien ohne Koffer“ mit, um zusehen, ob ihm oder ihr die Arbeit mitKindern liegt und Spaß macht. Indieser Woche sind die Kinder inGruppen von sechs bis acht Kindernmit zwei bis drei Mitarbeitern einge-teilt, sodass man sich innerhalb derGruppe im Laufe der Tage recht gutkennenlernt. Teile des Programms,wie z. B. Essen, Basteln und Stations-spiele, finden in den Kleingruppenstatt; die restliche Zeit verbringen wirzusammen in der großen Gruppe. Zueiner typischen Woche „Ferien ohneKoffer“ gehören neben den bereitsgenannten Programmpunkten auchein Ausflug, ein Besuch von einemMissionar, eine biblische Geschichte,freies Spiel, ganz viel Spaß und derFamiliennachmittag am Freitag. Zu

diesem sind dann Eltern, Geschwisterund Großeltern herzlich eingeladen,und wir geben mithilfe von Bildernund den gelernten Liedern einen klei-nen Überblick darüber, was wir in derWoche alles gemeinsam erlebthaben. Es freut uns immer wieder zusehen, wie viel Spaß die Kinder unddie Mitarbeiter in der Woche habenund wie sehr unsere Arbeit auch vonden Eltern wertgeschätzt wird.

Natürlich läuft auch bei uns nichtimmer alles rund. Aktuell haben wirmit rückläufigen Teilnehmerzahlen zukämpfen; bei „Ferien ohne Koffer“ je-doch haben wir bereits vor ein paarJahren aufgrund der großen Nach-frage – vor allem auch aus den umlie-genden Ortschaften – das Angebotvon zwei auf drei Wochen erhöht. Fürdiese drei Wochen und unsere Jung-scharen brauchen wir natürlich genü-gend Mitarbeiter. Obwohl esmanchmal schon nicht allzu rosigausgesehen hat, haben wir bis jetztimmer eine Lösung gefunden. Darumkönnen wir getrost sagen, dass dieJungschararbeit im CVJM Spöck sehrgesegnet ist.

Joel HeesVorsitzender im CVJM Spöck

Jungschar – ein Erfolgsmodell im CVJM Spöck

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Warum ist mir Jung-schararbeit wichtig?

Die Arbeit mit Kindern in unserer Ge-meinde ist mir ein Herzensanliegen. DenSamen bei den Jungscharlern auszu-säen und manchmal dann hautnah zuerleben, wie Gott in ihnen wirkt, dasbegeistert mich. Diese Arbeit bietet soviele Möglichkeiten, eine Gruppen-stunde interessant und abwechslungs-reich zu gestalten: Action, ruhigeMomente, spielen, basteln, kochen,singen, Gottes Wort hören und vielesmehr. Und durch all das können unddürfen die Kinder Jesus näher kennen-lernen und erfahren, dass Gott sie genauso liebt, wie sie sind, und dasssie nicht perfekt sein müssen, sonderneinfach nur zu Gott „JA“ sagen können.

Welche guten Erfahrun-gen habe ich gemacht?

Jede Woche freue ich mich darauf,wenn es dienstags wieder heißt: Es istJungschar-Zeit! Diese Zeit bedeutetfür mich persönlich: abschalten vomAlltag und abtauchen in eine andereWelt. Die Kinder geben nämlich so vielzurück, und es ist unglaublich, wasalles hängen bleibt, das man nichtvermutet. Manchmal nehmen geradedie Kinder, die am unruhigsten sind,Bibelworte auf und erzählen beimnächsten Mal, was sie seit der letztenWoche im Zusammenhang damit er-lebt haben. Mit den Kindern auch dieüberregionale Jungschararbeit (z.B.das Landesjungscharlager, wo wir re-

gelmäßig als Gruppe mit dabei sind)oder auch Jungschar-Wochenend-Übernachtungen zu erleben, ist stetsetwas Besonderes und stärkt die Gemeinschaft. Wir versuchen auch, immer wieder„Highlights“ in unser Jungschar-Pro-gramm einzubauen oder VIPs, wie wirsie nennen, zu uns einzuladen. So hat-ten wir z.B. im letzten Jahr einen tol-len Abend mit einer Mitarbeiterin ausunserer Gemeinde, bei dem sie unsmit biblischen Erzählfiguren spannenddie Geschichte vom brennendenDornbusch erzählte. Oder der Ausflugzu einem Mitarbeiter, der Bienenvölkerbesitzt, wo die Jungscharler vielesüber Bienen und Honig erfuhren unddazu gleichzeitig passend eine bibli-sche Geschichte hörten.

Welche Durststreckengab es?

In all den Jahren, in denen ich in derJungschararbeit aktiv bin, gab es natür-lich nicht immer nur Höhen. Früherhatten wir mal eine Jungschargruppefür Jungen und eine für Mädchen; dietrafen sich zeitgleich, aber jede mit eigenem Programm und eigenen Mit-arbeitern. Die Jungenjungschar-Mitar-beiter hörten dann leider nach undnach auf; neue konnten nicht gefundenwerden. Es war ein schwerer Schritt,die Gruppe schließlich aufzulösen. Nachvielen Überlegungen, Gesprächen undGebeten entschieden wir dann, diebeiden Gruppen zusammenzulegen.Das war eine große Herausforderung;

denn die Interessen der Jungs undMädels in diesem Alter sind einfachunterschiedlich. Eine zweite schwierige Phase erlebteich einige Jahr später, als wir plötzlichnur noch fünf Kinder in der Jungscharhatten. Damals überlegte ich ernsthaft,mit der Arbeit aufzuhören. Rückblickendbin ich aber sehr froh, dass Gott mirdie Kraft zum Durchhalten gab, wassich gelohnt hat. Mitarbeiter ziehenzu lassen und neue zu finden, sindebenfalls schwierige Phasen, geradefür uns hier im ländlichen Raum.Doch wir durften schon oft erfahren:Wo sich eine Tür schließt, öffnet sichmanchmal eine ganz andere.

Segen, den ich in der Jung-schararbeit erlebt habe

Es gibt zwei wunderbare Geschenke vonGott aus der Zeit, als wir nur wenigeJungscharler waren: Wir durften einesehr intensive Phase miteinander erle-ben. Und aus der kleinen Gruppe vondamals sind heute zwei Mädels ganzaktive Jungschar-Mitarbeiterinnen beiuns. Ich finde, es ist zudem ein großerSegen, dass ich schon viele Kinder einStück ihres Lebens im Glauben beglei-ten durfte und die Jungscharzeit siehoffentlich nachhaltig geprägt hat.Und dass Gott uns heute wieder soviele Kids schenkt, die in die Jungscharkommen, und auch Mitarbeiter –dafür bin ich ebenfalls sehr dankbar.

Marion NeureutherBeisitzerin im CVJM Lohrbach

Langer Atem in der Jungschararbeit

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Best Practice-Modelle

Kinderjugger

Scoutjungschar

jf

Kinderjugger

Es ist nicht Rugby, nicht Fechten undauch kein Ritterspiel, hat aber mit allenetwas gemeinsam: Jugger ist eine span-nende deutsche Sportart und eine groß-artige Gelegenheit, Kindern etwas Neueszu bieten. Bei Jugger spielen vier Kämpferund ein Läufer gegen ein gleich aufge-stelltes Team. Die Kämpfer unterstützenden Läufer mit ihren gepolsterten„Pompfen“ dabei, den Jugg, eine ArtSpielball, aus der Mitte des Feldes zuholen, zur gegnerischen Seite zu tragenund in das Mal (Tor) zu stecken. EinTreffer mit einer Pompfe führt zu einerAuszeit für den Spieler, die er im Knienverbringen muss. Jugger bietet viele Chancen für die Arbeitmit Kindern. Durch das Teamspiel müs-sen sie miteinander und füreinanderkämpfen, sind aber gleichzeitig persön-lich beansprucht und herausgefordert.Bei Jugger können Kinder lernen, sichbei einer an sich aggressiven Begegnungmit anderen unter Kontrolle zu haltenund dem Gegner mit Respekt und Fairnesszu begegnen. Kinder, die miteinanderlänger Jugger spielen, schweißen sich zueiner besonderen Gemeinschaft zusam-men, auch außerhalb der Spiel- oderTrainingszeiten.

Erin SolomonGemeindepädagoge

in Niederdieten

Scoutjungschar

Im Wald toben, Feuer machen und da-rauf kochen, Bäume fällen, Hütten undTürme bauen und das Ganze mit einemHaufen anderer Kinder. Was klingt wieder Traum eines jeden Kindes, wirdderzeit in vielen Orten in Baden wahr.Die Scout-Jungschar ist im Grundeaufgebaut wie eine „normale“ Jung-schar mit dem Ziel, den Kindern einenOrt zu bieten, wo sie abschalten kön-nen von dem, was in der Schule oderdaheim los ist, und gleichzeitig eingutes Miteinander und Geschichtenvon Jesus kennenlernen.

Den Unterschied zur normalen Jung-schar bemerkt man, wenn man sichdie Kids anschaut, die kommen. JedesKind hat ein Hemd (ähnlich dem vonPfadfinder-Gruppen) und kann sich im

Laufe der Zeit in der Scout-Jungschardurch Prüfungen Abzeichen verdienen,die dann auf das Hemd genäht werden.So wird erreicht, dass die Scoutlereinen Anreiz haben, verschiedene Sa-chen zu lernen, wie zum Beispiel ErsteHilfe, Werkzeugkunde, Knoten oderKochen, und Prüfungen abzulegen.Die Besondere an der Scout-Jungschar,sind in meinen Augen die Möglichkei-ten, die einem die Arbeit in der Naturbietet: Als Gruppe zusammen im Waldunterwegs zu sein, schweißt unglaub-lich zusammen. Das Erlebnis, etwas zuessen, das man auf dem eigenen Feuerin der eigenen Hütte gekocht hat, oderabends gemeinsam am Lagerfeuer zusitzen, Geschichten zu erzählen undLieder zu singen, ist unbeschreiblichschön. Das ist die Stärke der Scout-Arbeit! Und: Die Kids können Dingeerleben und ausprobieren, die sie alleine oder mit ein paar Freunden nieschaffen könnten.

All dies passiert zudem in einem ge-schützten Rahmen, in dem die Kidssich öffnen und über das reden kön-nen, was sie beschäftigt, weil sie spüren,dass sie genau so in der Gruppe ge-braucht werden, wie sie sind, und siesich nicht verstellen müssen.Gruppenzusammenhalt, die Freiheit,Neues auszuprobieren, und das Erlebender Natur – das macht dieScout-Arbeit für mich aus.

Jonathan FeldCVJM Gengenbach

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jungscharfreize iten

Legofilme

Jungscharfreizeiten

Zwei Wochen Action, verrückte Spieleund trotzdem Tiefgang, viel Programmund gutes Essen – oder einfach: Jung-scharfreizeit! Seit mittlerweile drei Jahrenbin ich als Mitarbeiter auf Jungschar-freizeiten im CVJM Fellbach und CVJMHeidelberg dabei und genieße jedesMal aufs Neue eine einzigartige Zeit,die für alle teilnehmenden Kinder ausunterschiedlichen Gründen wahnsinnigwertvoll ist.

Natürlich gibt es auf Jungscharfreizeitenviel Programm. Langweilig wird es dabeinicht; denn von herausfordernden Geländespielen über einen spaßigenDiscoabend und vielfältige Workshop-Angebote bis hin zu entspannten Zim-merabenden ist alles drin. Auf den Jung-scharfreizeiten des CVJM Fellbach gibtes darüber hinaus eine Freizeitstory –ein interaktives Theaterstück –, durchdie die Kinder über die ganze Freizeithinweg eine spannende Geschichte er-leben und mitgestalten – ob mit Wikin-gern, Gaunern oder zwielichtigenAgenten.Für Teilnehmer wie Mitarbeiter werdenganz unterschiedliche Programmpunktezum Highlight, so wie bei mir aufwen-dige, neue Geländespiele, für die ichgemeinsam mit anderen Mitarbeiterngerne viel Vorbereitungszeit investiere.Es ist wunderbar zu sehen, mit welcherEnergie und Kreativität sich Kinder inden Programmpunkten dann einbringenund ausleben: Die Jungschar bietetihnen hier eine Möglichkeit, die sie imAlltag sonst nicht haben.

Nicht alltäglich ist aber auch die Ge-meinschaft der Freizeit. Am Ende der

Freizeit, wenn all die üblichen Reibereienüberstanden sind, ist schließlich auseinem zusammengewürfelten Haufeneine tragende Gemeinschaft geworden,die ereignisreiche Tage miteinanderverbracht hat.

Die für mich persönlich wertvollstenMomente auf Freizeiten sind jedoch die inder Gemeinschaft mit Gott. Eine Freizeitist wahrscheinlich die beste Möglichkeit,Kindern Glauben vorzuleben und ihnennachhaltig etwas von Gott weiterzuge-ben. Die Atmosphäre bei persönlichenImpulsen der Mitarbeiter oder denAbendandachten ist unbeschreiblich.So wie zum Beispiel, als wir nach einememotional schwierigen Abend „Jesus inmy house“ sangen und Jesus spürbarunter uns war.

Auch wenn die Bibelarbeitsgruppenvielleicht manchmal nicht so gut laufen,weil der Text nicht ganz passt oder dieGruppe unaufmerksam ist, bleibt mehrhängen, als wir denken. Auf der Oster-freizeit des CVJM Heidelberg sangenplötzlich Kinder, die vorher wenig Berührungspunkte mit Jesus hatten,während der Mittagspause „Sei ein lebend’ger Fisch“ – dieses Lied ist beiihnen hängen geblieben.

Wir Mitarbeiter haben das Privileg, denKindern weiterzugeben, wie groß undliebevoll Gott ist: Dass er auf sie aufpasst,ihnen hilft und sie getreu dem Jung-scharspruch „Mit Jesus Christus mutigvoran!“ keine Angst haben müssen, weiler alles in seiner Hand hat.

David AchenbachCVJM Fellbach,

FSJler im CVJM Heidelberg

Legofilme als Andachtenfür Kinder

Seit nun fast zehn Jahren bin ich mitt-lerweile Mitarbeiter in meiner örtlichenJungschar. Fast genauso lange habe ichzusammen mit meinem Bruder einenYouTube-Kanal, auf dem wir kleine Videoshochladen, die wir mit Legosteinendrehen. Die Methode dazu nennt sich„Stop-Motion-Animation“ und ist ausKlassikern wie dem „Sandmann“ oder„Shaun, das Schaf“ bekannt. Es werdendabei sehr viele Fotos von den Figurengemacht, die zwischen den Aufnahmenimmer leicht in ihrer Position verändertwerden. Wie bei einem Daumenkinowerden die Bilder dann schnell hinter-einander abgespielt, und es entsteht dieIllusion der Bewegung, ohne dass Fädenoder Hände im Bild zu sehen sind.

Zuerst sah ich keine Verbindung zwischenmeinen beiden Hobbys, aber bald wurdemir klar, dass nicht nur Menschen imInternet an den Filmen Gefallen finden,sondern auch unsere Kinder hier vorOrt solche Filme lieben. Ein weiterergroßer Vorteil solcher Filme ist, dassproblemlos Naturschauspiele oder Men-schenmassen dargestellt werden können.So handelte mein erster Film für die Jung-schar zum Beispiel davon, wie Jesus denSturm stillte. Die Kinder waren beein-druckt, wie die schiffshohen Wellen plötz-lich einfach ruhig waren. Hier sag(t)enBilder eben mehr als tausend Worte!

Ich möchte nicht verheimlichen, dass eseinige Zeit in Anspruch nimmt, solcheFilme zu erstellen, aber der Erfolg sprichtfür sich; außerdem können solche Filmeimmer wieder verwendet werden. Unddie Vorbereitung lohnt sich, weil am Tagdes Vortrags einfach ganz ohne Aufre-gung der Play-Knopf gedrückt werdenkann, um den Kindern auf eine anregendeArt biblische Geschichten näherzubrin-gen. Also trau dich einfach einmal!Nimm deine Digitalkamera zur Handund versuch es! Ich wünsche viel Spaßdabei.

Max LohnerGochsheim und Mitarbeiter

beim LaJuLa

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weitere Umfeld, müssen wir generellein Vereinssterben feststellen. FehlendeMitarbeiter, fehlender Nachwuchs, feh-lende Ehrenamtliche, die sich (langfristig)engagieren wollen. Wenn wir jedes Jahrim Januar sechzig oder mehr Jugendlichebei den Grundkursen dabeihaben, dievoller Vergnügen lernen möchten, wiesie eine gelingende Arbeit mit Kindernmachen können, dann ist das ein Segen.

Doch die Freude an der Arbeit zu erhal-ten, ist immer wieder aufs Neue eineHerausforderung. Es streitet die tatsäch-liche Vermittlung von inhaltlichem,pädagogischen Wissen gegen den viel-leicht erwarteten Spaßfaktor – immer-hin sind ja doch Ferien! Während es imGrundkurs 1, der den Fokus auf Erlebenund anschließendes Reflektieren legt,noch verhältnismäßig einfach ist, immerwieder praktische Elemente der Jung-schar einzubringen, die Spaß machen,Freude und Vergnügen bereiten, gestaltet sich dies im Grundkurs 2schwieriger. Der GK 2 ist davon geprägt,vornehmlich Leitungskompetenzen zuvermitteln. Erarbeiten von Bibeltextenund entsprechende Verkündigung inkindgerechter Sprache, entwicklungs-psychologische und pädagogische In-halte müssen dabei so verpackt werden,dass es sich nicht so gestaltet wie gäh-nend lahmer Schulunterricht oder bei-nahe schon Ausbildung oder Studium.Das oben angesprochene Vergnügen,das hier erhalten bleiben soll, liegt mei-ner Meinung nach eher in der Freude,nun endlich selbst etwas für Kinder undfür deren Kindheit tun zu können; inder Freude, selbst etwas mit der nötigen

gungsranking erstellen, so würden wirjeden Vergleich mit Fußball, Volleyball,Geländespielen aller Art etc. wohl ver-lieren. Der Wunsch nach mehr Freizeitwährend der Kurse, nach mehr „Work-shops“ und ähnlichem, bei dem mansich „ausleben“ kann, ist ohne Zweifelgrößer als der Wunsch nach mehr Infor-mationen über die rechtliche Handha-bung der Aufsichtspflicht bei Gelände-spielen oder dem Vier-Ohren Modellüber die verschiedenen Ebenen derKommunikation. Also alles nur Mum-pitz? Theorie verliert gegen Praxis? Vonwegen: „mit Vergnügen hören“!

Nein, hier ist das Urteil zu vorschnell!Man muss vielmehr sehen, dass Jugend-liche und junge Erwachsene ihre Weih-nachtsferien „opfern“, um sich in derArbeit mit Kindern schulen zu lassen. DasVergnügen, das sie dabei an den Taglegen, steckt meines Erachtens wenigerim Detail als in der Gesamtheit derSache selbst. Freie Zeit wird dafür auf-gebracht, um zu lernen. Diese (Grund-)Entscheidung wird aus dem größerenKontext heraus nicht ohne Vergnügengetroffen: Vergnügen bzw. Freude ander Arbeit mit Kindern; Freude daran,Kindern etwas zu geben, was sie glück-lich macht und wobei sie Spaß haben.Und selbst bei denen, die auf Drängenvon Eltern oder Vorständen sagen „Ja,ok – ich mach’s!“, schlummern dieZweifel eher am eigenen Können als ander Lust an der Arbeit mit Kindern.

Das ist etwas, worüber wir im CVJMBaden sehr glücklich sein können. Dennblicken wir realistisch ins nähere und

Also lautet ein Beschluss:Dass der Mensch was lernen muss. –‚– Nicht allein das A-B-CBringt den Menschen in die Höh’;Nicht allein im Schreiben, LesenÜbt sich ein vernünftig Wesen;…Sondern auch der Weisheit LehrenMuss man mit Vergnügen hören. –

Die bekannten Anfangszeilen vom vier-ten Streich der Buben Max und Moritzvon Wilhelm Busch werden vielen vonuns noch geläufig sein. Ich denke, ichwerde den Autor nicht kränken, wennich die beiden letzten Zeilen ganz imSinne unserer Grundkurse etwas um-dichte – denn auch „der Jungschar Leh-ren, muss man mit Vergnügen hören“.

Pflicht oder Vergnügen –der Schlüssel zum Erfolg?!

Liegt das Augenmerk also auf der Pflicht,dem „Muss“, diese Jungschar-Lehrentatsächlich alle zu verinnerlichen? Oderist der Schlüssel zur gelingenden Arbeitmit Kindern vielmehr das genauso an-gesprochene „Vergnügen“, mit demman hören soll? Ist die Grundvorausset-zung für gelingende Arbeit mit Kinderneine „objektive“ Komponente („Muss“)oder eher eine „subjektive“ Komponente(„mit Vergnügen“)?

Generell lässt sich wohl sagen, dassalles, was man mit Freude und Spaßlernt, doch wesentlich leichter und auchlänger im Gedächtnis bleibt. Doch wür-den wir für die (theoretischen) Einheitenwährend der Grundkurse ein Vergnü-

Grundkurse: Das Know-How für den gelingenden Umgang mit Kindern

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2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden 15

MAXX-Camp

Verantwortung leisten und bewirken zukönnen. Gerade das erfordert eine ge-wisse geistige Reife, weshalb der GK 2auch eher für die Älteren gedacht ist.Und doch muss man am Ende des Tageserfreut feststellen, dass man in zahlreichestrahlende Gesichter blickt, die kom-plette Jungscharstunden ausgearbeitet,Bibelgeschichten fabelhaft und spannenderzählt haben und einfach glücklichsind, dass „man etwas geschafft hat“.

Was ist also das Know-How für gelin-gende Arbeit mit Kindern? Sind es dietatsächlich die vermittelten Inhalte inden Kursen, wie man zum BeispielSpiele erklärt, Geschichten erzählt,Gruppen betreut? Oder ist das Know-How für gelingende Arbeit mit Kindernnicht vielmehr eben jenes Vergnügen,jene Freude an der Arbeit, jener Blickfür das große Ganze, das einen dazubringt, Zeit zu opfern, Verantwortung

zu übernehmen und einen weiterma-chen lässt, auch wenn es manchmalfrustriert, ärgert oder aufregt.Für mich besteht kein Zweifel daran,dass gerade Letzteres der Schlüssel zumErfolg ist.Mit Jesus Christus – Mutig voran!

Jannik Höpfingerehem. Mitarbeiter CVJM Münzesheim

Dieses Jahr geht das MAXX-Camp in die13. Runde. In den letzten Jahren warenwir dort immer wieder gesegnet durchtiefe Gespräche, tolle Gemeinschaftund (erneute) Entscheidungen für einLeben mit Jesus.Ziel des MAXX-Camps ist es, dass Jugend-liche im Glauben wachsen, ihre Persön-lichkeit entwickeln und Gemeinschaft(er)leben können. Wir wünschen uns,dass Jugendliche und Mitarbeiter ganz-heitlich wachsen können und sie sich inihrem Glauben, in ihrer Persönlichkeitund in ihren Kompetenzen weiterent-wickeln. Neben Action mit der großen Camp-Gemeinschaft, den zentralen Verkündi-gungen und dem Lobpreis im großen

Zirkuszelt gibt es zwei sogenannte „Lines“;von uns werden sie auch „kleine Frei-zeiten auf dem großen Camp“ genannt.Hier können Jugendliche individuellihren Wünschen nachgehen und ent-weder sportliche, kreative, inhaltlicheoder kulinarische Lines auswählen. DieseLines bieten eine großartige Möglichkeit,in einer neuen und kleineren Gruppenochmals Gemeinschaft zu erfahren unddabei Neues zu erleben oder vorhandene Stärken auszubauen. Das Camp dauert für die Jugendlichenzehn Tage; die Freundschaften, die aufdem MAXX entstehen, halten dagegenteils viele Jahre – und das auch überweite Entfernungen. Für uns als MAXX-Team ist es eine große Freude, erleben

zu dürfen, dass dieses Camp ein wichti-ger Knotenpunkt im Netzwerk „CVJMBaden” ist.Unter dem Motto „MAXXtagram – Thestory of my life” steht auf dem MAXX2018 das (erneute) Kennenlernen vonGott, Jesus und dem Heiligen Geist in-haltlich im Mittelpunkt.Wir sind gespannt auf das diesjährigeCamp und freuen uns auf den Segenund alle Begegnungen, die Gott schonjetzt in diese zehn Tage gelegt hat. Wirfreuen uns auf euch! Anmelden könnt ihr euch unterwww.cvjmbaden.de/maxx

Felix Junkerstellvert. Vorsitzender im CVJM Baden

Gesucht werden Küchenmitarbeiter

fürs MAXX-Camp vom 26.07.-04.08.2018

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16 2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden

FRESH X – Impulse für die Arbeit mit Kindern

Hinhören und Gutes tun

Eine Fresh X entsteht aus dem Hinhören:Was bewegt die Kinder und ihre Elternan unserem Ort? Wer sich in der Arbeitmit Kindern neu auf den Weg machenwill, ist aufgefordert, den eigenen Ortneu zu entdecken und mit Menschenins Gespräch zu kommen – in der Kir-chenbank genauso wie im Kindergarten,auf Spielplätzen wie auf Schulhöfen.

Am Anfang steht auch das Hören aufGott: Wo ist er schon am Wirken undbraucht unsere Mithilfe? Der Ansatz-punkt für ein neues Angebot für undmit Kindern ist nicht das fertige Grup-penkonzept, sondern ein Bedürfnisoder eine Sehnsucht, der wir als CVJMbegegnen wollen. Wie können wir Kin-der und vielleicht auch ihre Eltern un-terstützen? Wie können wir ihnen Gutestun? Vielleicht entsteht so eine Haus-aufgabenhilfe, ein Treffpunkt für Allein-erziehende mit Programm für Kinderoder ein monatlicher Kinderaktionstagam Samstagvormittag – ein Ort, an demGemeinschaft erlebt und der christlicheGlaube entdeckt werden können.

Diese Grundhaltung von Fresh X ist demCVJM seit seinen Anfängen im 19. Jahr-hundert vertraut: George Williamsnahm die schwierige Situation jungerMänner in Londons Textilindustriewahr. Er setzte sich für die Verbesserungder Lebens- und Arbeitsbedingungenein und lud zum Bibellesen und Betenein. Aus diesem Wahrnehmen des eigenen Lebensumfeldes entstanddann der erste YMCA.

CVJM-Arbeit in Vielfalt

Wie kann das praktisch aussehen? ImCVJM Bielefeld gibt es seit einigen Jah-ren einen solchen Aufbruch: Raus ausdem eigenen CVJM-Haus, hin auf einenSpielplatz am Rande eines Brennpunkt-Stadtteils! Zuerst ganz einfach miteinem Zelt, dann mit Trecker und Bau-wagen. Es wird gespielt, gebastelt undvom Glauben erzählt, niederschwelligund mit einem großen Herz für dieKinder, die den Weg in die Jungschar-stunde im CVJM-Haus nie gefundenhätten. Mittlerweile sind die ersten„Bauwagen-Kids“ selbst als Mitarbei-tende dabei. Der Ort, an dem sie sicheinbringen, ist weiter der Spielplatz,doch sie verstehen sich als Teil desCVJM und haben Begegnungspunktemit Gleichaltrigen auf Schulungen undFreizeiten.

Entscheidend ist die Eigenständigkeitneuer Angebote. Fresh X-Projekte die-nen nicht als Türöffner, um Teilneh-mende für die „eigentlichen Angebote“zu gewinnen; sie verstehen sich als Er-gänzung. Im CVJM braucht es weiter-hin etablierte Angebote wie die Jung-schar, in der wir langjährige Erfahrungmitbringen, genauso aber neue Auf-brüche im Sinne von Fresh X – also„back to the roots“.

Lena Nieklerunterwegs in den Bereichen „Jungschar

& Kinder“ im CVJM-Westbund und„Fresh X“ an der CVJM-Hochschule

In der Arbeit mit Kindern im CVJMspüren wir die Auswirkungen gesell-schaftlicher Veränderungen und begeg-nen Menschen, die keinen Bezug (mehr)zum CVJM und seinen Angebotenhaben. In urbanen Regionen wie demRuhrgebiet haben Eltern keine Vorstellungdavon, was sich hinter der Bezeichnung„Jungschar“ überhaupt verbirgt. Wirladen ein, erklären und finden anschluss-fähigere Namen für unsere Angebote –und dennoch werden wöchentlicheGruppenstunden in vielen CVJM nichtmehr so stark nachgefragt wie nochvor einigen Jahren. Mit diesen Verän-derungen beschäftigt sich auch dieFresh X-Bewegung und sucht nachneuen Wegen zu den Menschen.

Der Begriff „Fresh X“ bezeichnet eineneue Form von Gemeinde für unseresich verändernde Kultur, die primär mitMenschen gegründet wird, die nochkeinen Bezug zu Kirche und Gemeindehaben. Damit ist kein fertiges Konzeptgemeint, sondern eine veränderte Hal-tung: Weg von einer „Komm-Struktur“,bei der Menschen zu Veranstaltungenin die Gemeinde eingeladen werden,hin zu einer „Geh-Struktur“. Wenn dieMenschen nicht mehr zur Kirche kom-men, muss die Kirche sich neu auf denWeg zu den Menschen machen. EineFresh X kann dort entstehen, wo dieKomfortzone der eigenen Gemeinde-und Kirchenräume verlassen wird.

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Herzlichen Glückwunsch:Neue Vorsitzende in denOrtsvereinen gewählt

In einigen CVJM im CVJM Baden wurdenneue Vorstandsvorsitzende gewählt.

Wir danken den bisherigen für ihrenEinsatz und wünschen den neuenund ihren Vorständen Gottes Segenfür ihre Aufgabe.

CVJM Neureut Yannick BengertCVJM Nöttingen Christine WilserCVJM Scherzheim Florian ZimpferCVJM Stein Adrian GollCVJM Weil am Rhein Florian MüllerCVJM Wiesloch Magdalena Stephan

Personalveränderungen

Am 1. Juli 2018 wird Volker Schwibsals Koch im CVJM-Lebenshaus begin-nen; zusätzlich wird seine Frau Angeladas Team bereichern. Für die schnelleStellenbesetzung sind wir sehr dankbar.

Am 15. Februar 2018hat Marina Maierihren Dienst als CVJM-Sekretärin beim CVJMHagsfeld angetreten;sie wird vor allem in derArbeit mit Kindern Ak-zente setzen.

Außerdem begann zum1. Juni 2018 MichelleEichholzer als Schulso-zialarbeiterin beimCVJM Lörrach.

Wir freuen uns überdie neuen Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter im CVJM Baden und wünschenihnen alles Gute und Gottes Segen fürihre Aufgaben.

Geburt und Hochzeit

Am 10. Februar2018 durftensich Sarah undHendrik Schnei-der über die Ge-burt ihres SohnesBenedikt Henryfreuen. Wir freuen uns mit und wün-schen Gottes Segen.

Ganz herzlich gratulieren wir Lydiaund Christian Sommer zu ihrer kirch-lichen Trauung. Am 16. Juni 2018gaben sie sich in Münzesheim das Ja-Wort; gleichzeitig wurde auch ihr SohnFritz Henry getauft.

Für den gemeinsamen Weg der Ehe-paare wünschen wir Gottes Segen.

Wahlen bei der Delegierten-versammlung

Bei den Wahlen zumVorstand bestätigtendie Delegierten Andreas Engel(CVJM Nöttingen)und wählten neuFelix Junker (CVJMSöllingen), beide alsstellvertretende Vor-sitzende. Die Positiondes Vorsitzendenblieb vakant; eine Fin-dungskommissionist mit der Suchefür eine Nachfolgebeauftragt.

In den Hauptaus-schuss, der den Vor-stand in seiner Arbeitunterstützt und ergänzt, wurden gewählt: MatthiasHäntsch (CVJMMünzesheim), Wiederwahl, HelenaKiefer (CVJM Sexau)und Andreas Koch(CVJM Mannheim),beide Erstwahl.

Ehrungen und Verabschiedungen

Bei der Delegiertenversammlung am17. März 2018 wurden zwei sehr aktive„Ermöglicher und Motivierer“, wie esKarl-Heinz Stengel, Präses des CVJMDeutschland, ausdrückte, aus dem Vor-stand des CVJM Baden verabschiedet:Friedrich Bladt als Vorsitzender undMargarete Pailer als stellvertretendeVorsitzende, die beide nicht mehr füreine Wiederwahl zur Verfügung stan-den. K.-H. Stengel zeichnete sie mitdem goldenen Weltbundabzeichen desCVJM aus.

Die Amtszeit der beiden war geprägtvon vielen Veränderungen im Verband.Der CVJM Baden dankt ihnen für ihreengagierte und konsequente Leitung ineiner bewegten Zeit des Wachstums:

Vereins- und Familiennachrichten

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Liebe Margarete, lieber Friedrich,

durch euren hingebungsvollen undgesegneten Dienst wurden wir alsVerband reich beschenkt. Es wareine erfüllte Zeit mit vielen wegwei-senden Entscheidungen. Bei all derFülle habt ihr auf Gottes Wegwei-sungen geachtet, das Augenmerkauf die Bedürfnisse der Menschengelegt und die Einzelnen wahrge-nommen. Dafür stehen wir imCVJM. Danke für euer Vorbild! Auch wenn ihr eure Ämter als Vorsit-zender und stellvertretende Vorsit-zende abgegeben habt, bleibt ihrdoch im CVJM Baden aktiv. Dafürsind wir von Herzen dankbar.

Euer Matthias Kerschbaum

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18 2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden

„proKids“ ist das Thema der Streiflich-terausgabe, die ihr in Händen haltet.Es geht also um das „J“ in CVJM, gewissermaßen um unsere Kernziel-gruppe. Wir sind immer wieder begeistert von den innovativen Ideenunserer Ehren- und Hauptamtlichen,Kinder und Jugendliche mit demchristlichen Glauben in Kontakt zubringen. Jede Generation ist andersund hat ihre eigenen Charakteristika,Werte und ihr Freizeitverhalten. Deshalb ist es absolut notwendig,dass wir im Umgang mit Kinder undJugendlichen beweglich bleiben undstets den Mut haben, Neues auszu-probieren und das auch zu fördern.Nur so können wir unserem Auftragauf Dauer gerecht werden. Selbst-verständlich tut es gut, dass wir auchauf unsere bewährten Formate wieJungschar, Scout und Sportprogrammezurückgreifen können. Es ist einegroße Stärke des CVJM, dass der Vielfalt der möglichen Angebote fastkeine Grenzen gesetzt sind, solangesie sich an unserem Grundauftrag orientieren.

An dieser Stelle möchten wir unsnochmals ganz herzlich bei den Spendern für unsere Arbeit bedankenund gleichzeitig ausdrücklich betonen,dass es uns ohne diese Unterstützungnicht möglich wäre, christlich-missio-narische Kinder- und Jugendarbeit in

Gebetsanliegen

GebetDanke...▼ für die Lebendigkeit, Neugier undLebensfreude, die Kinder mitbringen.▼ für das Privileg, mit Kindern unter-wegs sein zu dürfen.▼ für die Menschen im CVJM, die dasganze Jahr über Kindern wichtige Wegbegleiter sind und ihnen von Jesuserzählen.▼ für die Freizeiten, die gerade überallvorbereitet werden.▼ für die Menschen, die sich beruflichauf ganz unterschiedliche Weise fürKinder einsetzen.

Bitte...▼ für die Mitarbeiter in der Arbeit mitKindern: Um Leidenschaft, Kindern diebeste Botschaft der Welt nahezubringen. Da, wo das Bewährte nicht mehr greift:Um neue, frische Ideen und Mut, sieumzusetzen.▼ für die Kinderangebote vor Ort: UmMenschen, die sich gerne und treu in-vestieren, und um gute Gemeinschaft,dass Gottes Liebe die Kinder erreicht.▼ für alle Camps im Sommer: Um Be-wahrung und Segen, fröhliche Gemein-schaft und prägende Erlebnisse mit Gott.▼ für die Kinder, die schon früh Leiderleben: Um Menschen, die sie einfühl-sam begleiten und für sie einstehen.▼ für die Menschen, die Kinder in Kri-sensituationen auffangen: Um Kraftund Freude an ihrer Arbeit und umeinen guten Blick dafür, was die Kinderbrauchen.▼ für Kinder weltweit: Um Schutz undVersorgung, Zugang zu Nahrung undBildung, Liebe und Annahme.

weltweit – Gebetsanliegen

Wir beten für die Weltratstagung desYMCA, die vom 8. bis 14. Juli 2018 inChiang Mai (Thailand) stattfindet.

Wir bitten,▼ dass kompetente und motiviertePersonen in die verschiedenen Ämterund Gremien des Weltbundes gewähltwerden,▼ dass das Tagungsthema „Empowe-ring Young People“ (Stärkung derHandlungskompetenz und aktive Parti-zipation junger Menschen im CVJM)sehr intensiv beraten wird,▼ dass zukunfts- und richtungswei-sende Beschlüsse gefasst werden,▼ dass es auch dem CVJM Deutsch-land gelingt, diese Beschlüsse dann indie Praxis der Arbeit umzusetzen.

Spendenstand zum 31. Mai 2018

dieser Form im CVJM Baden durch-zuführen. Wir wollen auch weiterhindiese Arbeit durch neue Methodenweiterentwickeln und euch in denOrtsvereinen mit verschiedenen Angeboten versorgen und unterstützen,sei es durch Schulungen, Freizeiten,Jungschartage, Badentreff oder was es sonst noch alles im CVJM Baden so gibt. Derzeit haben wir per EndeMai noch ein kleines Spendenminusim Vergleich zum Vorjahr von -9%.Vor allem im Lebenshaus (-19%) undin der Landesjugendarbeit (-7%)haben wir noch Aufholbedarf.

Deshalb folgt nach dem Dank nungleich die Bitte, uns diese Unterstüt-zung auch weiterhin zukommen zulassen, zum Beispiel durch Spendenfür die Landesjugendarbeit, die dieoben genannten Inhalte abdeckt. Anden Spendenbedarfen, die wir euchseit der Delegiertenversammlung prä-sentieren wird deutlich, was wir wirk-lich an Geld benötigen, um unsereArbeit auf Dauer finanzieren zu kön-nen. Lasst uns gemeinsam dafür Sorgetragen, dass dies gelingen kann. Vie-len Dank für euer Mittragen auch imGebet!

Beste Grüße

Robin Zapf, GeschäftsführerTobias Blatz, Schatzmeister

Liebe Freunde und Mitglieder desCVJM Baden

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2 | 2018 Streiflichter CVJM Baden 19

Wer, wo, was, wann, warum?

TermineJuli

06. Flammkuchenabend06.-08. Badentreff 201810. Bibel.Lifestream11. Kreativ-Vormittag im „Schloss“13. Endlich Freitag 19. Kräuterführung19.-23. Neusatz ruft!20. Flammkuchenabend21. Badische CVJM-Indiaca-

Meisterschaften22. Sendungsgottesdienst Jahresteam22. Hofzeit Marienhof24. Bibel.Lifestream26.-04.08.MAXX Camp27.-29. Open-Air-Konzerte31.-04.08. Arbeitswoche im „Schloss“

August

05.-11. Familiencamp06.-10. Arbeitswoche im „Schloss“16.-25. Abenteuercamps

für Jungs und Mädels23.-01.09. Baumhauscamp25.-31. Gleitschirm-Freizeit26.-31. Alpintour

September

07. Flammkuchenabend16. Hofzeit Marienhof21.-23. Konficamp22. LOG IN Markgräflerland23. Café Lebenshaus & LeGo28.-30. Männer on tour29. Studientag Fachaufsichten

Termine

Weingarten, evang. Gemeindezentrum,

Marktplatz 12, Infos & Vorbestellung:

[email protected], Tel. 07244/706146

Samstag, 6. Oktober 2018

Kein Herz, das liebt,

bleibt unberührt

Lieder und Geschichten, die bewegen

mit der Pianistin und Sängerin

Dania König und

dem Songpoeten und TV Journalisten

Martin Buchholz

augenzwinkernd, berührend

Herzliche Einladung zu denBadischen CVJM-Indiaca-MeisterschaftenSa, 21. Juli 2018 in Bretten.Infos: www.cvjmbaden.de/indiaca

Fr, 16. bis So, 18. Nov. 2018Die Leiterschaftstageim CVJM-Lebenshaus„Schloss Unteröwisheim“unter dem Thema „Gebet“. Mit dabei: Rainer Harter, Leiter des Gebetshauses Freiburg, Cornelius Kuttler, Leiter des Evang.Jugendwerks in Württemberg sowieGernot Elsner von Gospeltribe

K U L TKultur – Unterhaltung – Lebensfragen – TiefgangKULT am 18. Oktober 2018um 19.30 Uhr im CVJM-Waldheimin Karlsruhe mit Tobias Kley

Nähere Infos:www.18plus.cvjmbaden.de

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06.-08.Juli 18

Karlsdorf-Neuthard w

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echt jetzt

Gesamt-v € €

Freitag 06. Juli16.00 Ankunft auf dem Camp18.15 Homegroupleitertreffen19.30 echt jetzt? (Evtl. mit WM-Übertragung) Jesus for real. Was geht dich das an?!21.45 Moonshine-Volleyball-Event

Samstag 07. Juli08.00 Bibellesen in Homegroups09.30 echt #nofilter – echtes Leben ohne Limit.14.30 Seminare, Workshops, Sport & Kreatives

16.00 Evtl. WM-Übertragung18.00 Marktfest21.00 jetzt … ist die Zeit! Dein Moment, dein Leben.22.30 Offene Angebote

Sonntag 08. Juli08.00 Bibellesen in Homegroups09.30 echt. jetzt. Durchstarten – echt, ehrlich, engagiert.12.00 Mittagessen & Abbau