STADT DER ZUKUNFT - Geothermie als Baustein der · Die Technikgeschichte macht uns klar, dass alle...

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7 NRW G th ik f 7. NRW -Geothermiekonferenz 6. Oktober 2011 | Bochum STADT DER ZUKUNFT - Geothermie als Baustein der Geothermie als Baustein der Stadtentwicklung Dr. Ernst Kratzsch – Stadtbaurat der Stadt Bochum

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7 NRW G th i k f7. NRW-Geothermiekonferenz

6. Oktober 2011 | Bochum|

STADT DER ZUKUNFT -Geothermie als Baustein der Geothermie als Baustein der Stadtentwicklung

Dr. Ernst Kratzsch – Stadtbaurat der Stadt Bochum

Jede neue Technologie hat verschiedene Dimensioneng

Die Technikgeschichte macht uns klar, dass alle technischen Entwicklungen vielfach mit gesellschaftlichen Aspekten verflochten sind,

Der Städtebau ist eine Disziplin, die das Zusammenspiel unterschiedlicher Themen als zentrale Aufgabe hat!

Städtebau ist der Transmissionsriemen zwischen den Wirtschaftsinteressen, den Technikern, den Eigentümergruppierungen und den Bürgern sowie , g g pp g gNutzern.

I di id li t G i hl i tiIndividualinteresse versus Gemeinwohlorientierung

Beispiel: Ausbau der Infrastruktur der Hygiene im 19. Jahrhundertp yg

Beispiel:Ei füh d S hl k li ti i 19 J h h d tEinführung der Schlemmkanalisation im 19. Jahrhundert

Neue Technik führte nicht nur zur verbesserten Hygiene, sondern auch: Veränderung der Gestalt

öffentlicher RäumeNeue Zuordnung der Neue Zuordnung der Stadtstruktur und Infrastruktur,

der Eigentumsverhältnisse und Verfügungsrechte Änderung sozialer und kultureller NormenEntwicklung von Sauberkeits-g

und Hygienestandards sowie Scham- und Peinlichkeits-standards,

Dies gilt auch für unser aller Anstren-gungen zum Kl d l d E dKlimawandel und zur Energiewende

Kli d l C 2 M d d hKlimawandel = Co2 Minderung durch weniger Verbrauch von Energie, Co2 Minderung durch Einsatz regenerativer Energie Co2 Minderung durch regenerativer Energie, Co2 Minderung durch verbesserte Mobilität und viele Maßnahmen mehr,Klimawandel = Ausbau der öffentlichen Räume für Klimawandel = Ausbau der öffentlichen Räume für verändertes Abflußverhalten, „Kühlung der öffentlichen Räume“, ,Energiewende = effektivere Produktion von Energie, intelligentere Verteilung und sparsamen Verbrauch, Zu diesen Themen hat die Stadt Bochum ehrgeizige Ziele und Entwicklungsvorstellungen,

Geothermie als Forschungsfeld – das magische Viereckg g

Technik und TechnikfolgenTiefe und Art der Bohrungen, Folgen und Konsequenzen

Städtebauliche IntegrationStädtebauliche und ökologischeFolgen und Konsequenzen

der Bohrungen und deren Ausbeute, Einspeisepunkte,

ökologischeIntegration der Projekte in die Stadtstrukturen,

Wirtschaftlichkeit:Wettbewerbsstrukturen, Soziale Implikationen:,Größe des Wärmemarktes, Verfügung der Marktteilnehmer,

pEnergiepreise, Energieverteilung und –verfügung, zentrale Versorgung versus Individualität,

Arbeitswelt Marktdurchdringung, Politik,

Welche Rolle spielt die Geothermie –b d h G h bodennahe Geothermie

B d h i d i T i Bodennah - niedriges Temperaturniveau, Wärmepumpe, in Zusammenhang mit Wohnen, Gewerbe oder gewählten Nutzung oder gewählten Nutzung, zyklischer Gebrauch, individuell einsetzbar individuell einsetzbar, mit Stromlieferant, träges bautechnisches System, träges bautechnisches System, abhängig von Grundstückstrukturen, gut städtebaulich integrierbar, bei Bestandbauten schwerer als bei Neubau,

Effektiver Einsatz setzt auch entsprechende Wärmedämmung und andere Maßnahmen voraus,

Welche Rolle spielt die Geothermie – mitteltiefe G hGeothermie

Mi l i f i l T i Mitteltief – mittleres Temperaturniveau Wärmelieferung kombiniert mit Wohnen, Gewerbe oder gewählten Nutzung Verbrauchszyklus der Nutzung ist wichtig Nutzung, Verbrauchszyklus der Nutzung ist wichtig, zyklischer Gebrauch, individuell nur einsetzbar bei größeren Bauvorhaben, sonst sind g„kleine Nahwärmenetze“ erforderlich, reine Wärmelieferung, ergänzt um Stromlieferung, j h T t b t h i h t ä S t je nach Temperatur: bautechnisch träges System, abhängig von Grundstückstrukturen, gut städtebaulich integrierbar, bei Bestandbauten schwerer als bei Neubau,

Einsatz setzt bautechnische Anpassungen im Bestand wie entsprechende Planung im Neubau voraus.

Welche Rolle spielt die Geothermie – tiefe G h T l AGeothermie – Teil A

Ti f h h T i Tief - hohes Temperaturniveau, Wärme und Strom,

Investition in Kraftwerk, Strom- und Wärmeproduktion steht im Mittelpunkt,

äd b li h R h b di B h d städtebauliche Rahmenbedingungen z.B. entsprechende Dichte, Fernwärmenetze zur Kraft Wärmekoppelung sind erforderlich, ,

Kontinuierliche Produktion, zyklischer Gebrauch, Speichermöglichkeiten erforderlich, Kollektive Lösung, Marktanbieter mit Wettbewerbern, technische Intervention und Blockade möglich,

Welche Rolle spielt die Geothermie – tiefe G h T l B Geothermie – Teil B

S d W d k dl f h (?)Strom und Wärmeproduktion, grundlastfähig (?)Städtebaulich gut integrierbar, da

Keine Emissionen in die Luft, keine Anlieferverkehre, keine Lärmentwicklung, gut in „Gemengelagen einsetzbar“ abhängig von Grundstück auf der Erde und abhängig von Grundstück auf der Erde und von dem geologischen Aufbau unterirdisch sowie seinem Verhalten, (Risikoabschätzung) langfristige Prognose zum geologischen Aufbau und zur Ausbeute,

b h h A dEinsatz setzt bautechnische Anpassungen im Bestand wie entsprechende Planung im Neubau nicht voraus.

Planungspraxis in Bochum – Energie und StädtebauStädtebau

Bundesrechtliche Vorgaben:

• Pflicht zu erneuerbaren Wärmeenergien für jeden NeubauPflicht zu erneuerbaren Wärmeenergien für jeden Neubau (EEWärmeG)

• Stetig steigende verschärfte Energiestandards für Neubauten (EnEV)• Stetig steigende verschärfte Energiestandards für Neubauten (EnEV)

• Ab 2019 Passivhaus‐Standard für alle Neubauten

m

Bochumer Besonderheiten:

• Ausgedehntes Fernwärmenetz

Boc

humg

• „Geothermiestadt Bochum“

• Dezentrale Baulandentwicklung

Stad

t • Dezentrale Baulandentwicklung

Masterplan Universität Stadt Bochum • Entwicklungspotentiale um die RUB und Hochschule Bochum• Entwicklungspotentiale um die RUB und Hochschule Bochum, • Notwendige Konzentration der Nutzungen

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INNOVATION CITY – PROJEKTANSATZ BOCHUM

68 000 B h + 40 000 S di d68.000 Bewohner + 40.000 Studierende

• Typisches Stück Ruhrgebietsstadt

• 1965 und der fortwährender fortwährender Strukturwandel

• E-OPEL und Straßenbahnneubau

• Fernwärmenetze

• Glasfasernetze

INNOVATION CITYBOCHUMAnders neu leben!

Vielzahl vom Maßnahmen Vielzahl vom Maßnahmen 14

Status: Investitionen > 2 M d €> 2 Mrd. €

Dezentrale Energie-erzeuger: g• Solarberg• Grubenwasser• Abwasser

Ti f th iUnsere Mobilität

• Tiefengeothermie• Grubenschwachgas• Kleinblockheiz-

kraftwerke

INNOVATION CITYBOCHUMAnders neu leben!

Städtebauliche Integrationder Geothermie

Oberflächennaher Geothermie:- Einzelgebäude (Beispiel g ( pBochum: Exzenter-Haus)

Baugebiete (Beispiel B h P j kt S St )Bochum: Projekt Seven Stones)

Handlungsfelder Neubaugebiete in Bochum

1. Energieversorgungskonzepte für jedes Gebiet:Nahwärmenetz sinnvoll?

Welche Energieträger?

Anschluss an Fernwärmenetz möglich?

2 Wä dä St d d2. Wärmedämm‐Standards:

Strengere Vorgaben für Gebäude prüfen

3 E i ffi i äd b li h F

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3. Energieeffiziente städtebauliche Formen:Beim städtebaul. Entwurf: Beachtung von Energieeffizienz und Einsatz reg. Energien

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humBeachtung von Energieeffizienz und Einsatz reg. Energien

4. Beratung / Förderung:Energieberatungsstelle, Öko‐Förderung aus dem Baulandfonds

Stad

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Havkenscheider Feld – Autarke EnergieversorgungEnergieversorgung

• Denn unser Ziel ist nicht nur die Reduzierung des Wärmeverbrauchs, sondern die „Null-Emissions-Stadt“: Dies ist nur mit erneuerbaren Energien zu erreichen. Wir werden Biogas, Geothermie und Solarthermie einsetzen.

Havkenscheider Feld – Autarke EnergieversorgungEnergieversorgungDezentrale Wärmeenergie – Intelligente elektrische Netze

Fazit und SchlußFazit und Schluß

Die Klima- und Energiewende ist eingeleitet. Es braucht aber noch viele Antworten auf die anstehenden Fragen. Es wird um einen umfassenden Umbau aller Strukturen gehen. Einsparung, Verteilung und Verwendung von Energie und Strom müssen sich neu orientieren. Energie und Strom müssen sich neu orientieren. In teilweise bestehenden Märkten und mit den Eigentümern des Bestandes Eigentümern des Bestandes. Neubau bleibt untergeordnet.

Fazit und Schluß!Fazit und Schluß!

GGeothermie kann hier wegen der guten städtebaulichen Möglichkeiten zur Integration in ih hi d F i i hti ihren verschiedenen Formen ein wichtiger Lösungsansatz sein und werden. B i äd b li h Di h d h Bestimmte städtebauliche Dichtegrade, schon bestehende Ausstattung mit unterirdischer Infrastruktur Nachfragegrößenordnungen und Infrastruktur, Nachfragegrößenordnungen und Wettbewerbskonstellationen sind für die Durchsetzung aber erforderlich Durchsetzung aber erforderlich. Eine Vielzahl technischer Fragestellungen insbesondere zur Nachhaltigkeit und insbesondere zur Nachhaltigkeit und Riskoabschätzung sind aber noch zu klären.

Gemeinsame Ansätze der Städt i 2030Städteregion 2030

f d kLaufende Aktivitäten:

Bewerbung als Green Capital 2014/15

Regionale Umsetzung InnovationCity Ruhr“ im Regionale Umsetzung „InnovationCity Ruhr“ im Netzwerk der 16 Teilnehmerstädte

Modellvorhaben des innovativen Wohnungsbaus (z. B. Phoenixsee, Mercator-Quartier, Graf Bismarck, Universitätsviertel Essen, Havkenscheider Feld)

Neue Aktivitäten startenNeue Aktivitäten starten:

Schaufensterregion „Klima- und Energiewandel Metropole Ruhr“ (vgl. Gespräch Staatssekretär Bomba (BMVBS) mit den Herren Best, von der Mühlen und Dr. Kratzsch)

Forschung und Entwicklung: Nutzen der Forschung und Entwicklung: Nutzen der Hochschulallianz – „Campus Ruhr“

Einsatz von erneuerbarer Energie für die WäWärmeversorgung