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vom Fachgespräch „Frühchen“ am 13. Januar 2016 FRÜHCHEN DOKUMENTATION Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde | Kinderbüro

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vom Fachgespräch „Frühchen“ am 13. Januar 2016

FRÜHCHENDOKUMENTATION

Stadt KarlsruheSozial- und Jugendbehörde | Kinderbüro

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KINDERBÜRO | 3 2 | FRÜHCHEN DOKUMENTATION

VORWORTIn Deutschland kommt jedes elfte Neugeborene zu früh zur Welt. Jedes Frühchen ist anders. Gleiches gilt für seine Eltern. Deshalb ist es besonders wichtig, genau das Maß an Unterstützung und Entlastung anbieten zu können, das der individuellen Lebenssituation der jeweiligen Familie entspricht. Frauen- und Kinderklinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe, Hebammen, der Frühchenverein Karlsruhe e. V. und die verschiedenen Angebote der Frühen Prävention / Frühen Hilfen bieten den Familien Hilfe und Begleitung an. Gemeinsam haben wir am 13. Januar 2016 ein „Fachgespräch Frühchen“ im städtischen Klinikum durchgeführt.

Ziel dieser Veranstaltung war ein „voneinander lernen“ bezüglich des Spezialthemas Frühchen. Hierzu wurden folgende Impulsvorträge von verschiedenen Expertinnen und Experten gehalten, die uns so an ihren Fachkenntnissen teilhaben ließen:

Die Impulsvorträge:

Frauenklinik, Direktor Prof. Müller: Prävention von Frühgeburten und deren Geburtsbetreuung

Kinderklinik Frühchenstation, Oberarzt Dr. Krauth: Zur Situation nach der Geburt

Kinderklinik, Pfl egerische Stationsleitung der Kinderintensivstation Frau Klein: Die Bedeutung der Entwicklungsfördernden Pfl ege

Frühe Prävention / Frühe Hilfen, Dr. Frauke Zahradnik Stadt Karlsruhe, Ulrike Rösch Landkreis Karlsruhe, Annette XY aus Germersheim: Was können Frühe Hilfen leisten?

Frühchentreff Karlsruhe e.V., Dr. Ines Dombrowski Die Unterstützungsangebote des Frühchenvereins,

Hebammenverband, Kreisvorsitzende der Hebammen Barbara Wagner und Stillberaterin Frau Gamza ???: Hebammenbegleitung von der Schwangerschaft bis nach der Geburt

Im Anschluss an die Impulsvorträge gab es im Rahmen eines world cafés drei interdisziplinäre Austauschrunden zu den Themen:

Was brauchen Eltern / Wer bietet Unterstützung und Hilfen für Eltern?

Was brauchen Babys / Wer bietet Unterstützung und Hilfen für Babys?

Was braucht es um Übergänge zwischen Systemen / von Hilfen gut zu gestalten?

Ein wichtiger Aspekt der Veranstaltung war es möglichst viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Zielgruppen zu erreichen, die mit Frühchen zu tun haben. Deshalb hatten wir neben den Vortragenden Fachleute aus dem Gesundheitsamt, Kinderärztinnen und Kinderärzte, Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen der Frühen Hilfen wie Familienhebammen, Fachteam Frühe Kindheit/Frühe Hilfen, Beratungsstelle Frühe Hilfen, Fachleute aus der Frühförderstelle, des sozialen Dienstes der Klinik und weitere Mitglieder des Frühchenvereins um Teilnahme gebeten.

Da die Anzahl der Teilnehmenden auf 30 Personen begrenzt wurde, um ein persönliches Kennenlernen zu fördern, das Interesse an diesem Thema aber außerordentlich hoch war, haben wir uns dazu entschlossen, diese Dokumentation der Veranstaltung zu erstellen um möglichst viele Interessierte an dem Fachwissen teilhaben zu lassen. In der Dokumentation sind die Informationen aus den Impulsvorträgen enthalten, eine Information zur Sozialmedizinischen Nachsorge, sowie die Diskussionsbeiträge aus den world cafés.

Mein Dank gilt insbesondere dem Arbeitskreis Fühl‘ mal für die Initiierung und Planung der Veranstaltung ebenso wie dem Landkreis Karlsruhe und dem Frühchenverein. Frauke Ostmann für die vielseitige fachliche Unterstützung; dem städtischen Klinikum, insbesondere Frau Kerstin Klein und Herrn Dr. Alexander Krauth für die Vorbereitung und die Raumorganisation, Monika Plewniok für die tatkräftige Unterstützung am Veranstaltungstag und allen Vortragenden für ihre interessanten Beiträge und auch für das zur Verfügung stellen ihrer Beiträge für diese Dokumentation. Gleichermaßen gilt mein Dank aber auch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die interessanten und konstruktiven Diskussionsbeiträge, die diese Veranstaltung zu einem äußerst informativen und gelungenen Austausch machten.

Frauke ZahradnikKoordinatorin Frühe Prävention

INHALTSVERZEICHNISDr. Frauke Zahradnik: Vorwort 3

2. Prof. Dr. Andreas Müller: Prävention von Frühgeburten und deren Geburtsbetreuung 4

3. Dr. Alexander Krauth: Zur Situation nach der Geburt 14

4. Kerstin Klein: Entwicklungsfördernde Pfl ege 26

5. Dr. Frauke Zahradnik: Was sind Frühe Hilfen 29

6. Stadt Karlsruhe: Frühe Hilfen / Frühe Prävention der Stadt Karlsruhe 30

7. Landkreis Karlsruhe: Frühe Hilfen 32

8. Landkreis Germersheim: Frühe Hilfen 34

9. Frühchentreff Karlsruhe e. V. 36

10. Barbara Wagner: Hebammenleistungen 36

11. Christina Gamza: Betreuung von Frauen mit Frühgeburten 36

12. Christina Gamza: Stillen von Frühchen 38

13. Susanne.Lenz: Sozialmedizinische Nachsorge 39

14. Dokumentation world café 40

14.1. Was brauchen Babys / Wer bietet Unterstützung und Hilfen für Babys? 40

14.2. Was brauchen Eltern / Wer bietet Unterstützung und Hilfen für Eltern? 40

14.3. Was braucht es für die Übergänge zwischen den Systemen / Angeboten? 41

Impressum 43

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2. PROF. DR. ANDREAS MÜLLER: PRÄVENTION VON FRÜHGEBURTEN UND DEREN GEBURTSBETREUUNG

Prävention von Frühgeburten und deren Geburtsbetreuung

Fachgespräch Frühchen 13.01.2016

Prof. Dr. Andreas Müller

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Frühgeburten -- was können Sie erwarten – wir erreichen?

Ziel im PZ: Gutes Outcome für das „Frühchen“

Kurzer Überblick (Risikofaktoren/Zahlen)

Strategien zur Prävention / Therapie

Geburtsbetreuung

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Risikofaktoren für Frühgeburt

- Rasse, sozialer Stress- Infektion und Entzündung- genetische Faktoren- Alter der Patientin- Adipositas- Hypertensive SS-Erkrankung- drohende kindliche Asphyxie- Mehrlinge- Operationen/Trauma – Zervix/Uterus

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Ausprägung von Frühgeburtlichkeit

Extrem (extreme): < 28+0 SSWFrüh (early): 28+1 bis 30+6 SSWMäßig (moderate): 31+0 bis 33+6 SSWMild (mild): 34+0 bis 36+6 SSW

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Entwicklung der Frühgeburtenrate (USA)

Muglia LJ, Katz M: N Engl J Med 2010; 362:529-535

Mortalität bei Frühgeburtlichkeit (USA)

Muglia LJ, Katz M: N Engl J Med 2010; 362:529-535

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Prävention – Progesteron

Vermeidung zervikaler/intrauteriner Eingriff (unabhängiger Risikofaktor!!!)

Screening Zervixlänge im zweiten Trimester

vaginales Progesteron

45% Reduktion Geburt vor 33 SSW (NNT=11)

Effektivität: Progesteron = Cerclage

Romero R, Yeo L, Chaemsaithong P, Chaiworapongsa T, Hassan SS. Progesterone to prevent spontaneous preterm birth. Semin Fetal Neonatal Med. 2014 Feb;19(1):15-26. doi: 10.1016/j.siny.2013.10.004. Epub 2013 Dec 5.

Saccone G, Perriera L, Berghella V. Prior uterine evacuation of pregnancy as independent risk factor for preterm birth: a systematic review and meta-analysis. Am J Obstet Gynecol. 2015 Dec 29. pii: S0002-9378(15)02596-X. doi: 10.1016/j.ajog.2015.12.044. [Epub ahead of print]

Lemmers M, Verschoor MA, Hooker AB, Opmeer BC, Limpens J, Huirne JA, Ankum WM, Mol BW. Dilatation and curettage increases the risk of subsequent preterm birth: a systematic review and meta-analysis. Hum Reprod. 2016 Jan;31(1):34-45. doi: 10.1093/humrep/dev274. Epub 2015 Nov 2.

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Therapie – Bettruhe

AUTHORS' CONCLUSIONS:

There is no evidence, either supporting or refuting the use of bed rest at home or in hospital, to prevent preterm birth. Although bed rest in hospital or at home is widely used as the first step of treatment, there is no evidence that this practice could be beneficial.

Sosa CG1, Althabe F, Belizán JM, Bergel E Bed rest in singleton pregnancies for preventing preterm birth Cochrane Database Syst Rev. 2015 Mar 30;3:CD003581. doi: 10.1002/14651858.CD003581.pub3

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Therapie – Tokolyse

Nifedipin

Beta-2-Sympathomimetika (NW)

Oxytocin-Rezeptor-Antagonisten (IUFT!, höhere Rate extrem Frühgeborene)

Indometacin (geringe Datenlage)

auptnutzen ungenrei ein u tionransport erinatalzentru

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Therapie – Magnesium???

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Therapie – Antenatale Kortikosteroide

IVH: deutliche Reduktion des RR

(Dexa. vs. Betamethason, RR=0,44)

RDS: Reduktion des RR

unklar: 24h vs. 12h

Wiederholung?

i.m./i.v. Gabe vs. orale Gabe?

Klare, positive Nutzenbewertung!

Geburtsmodus und neonatale Mortalitätbei extremer und früher Frühgeburtlichkeit(22-31 SSW)

Impact of Cesarean Section on Neonatal Mortality Rates Among VeryPreterm Infants in the United States, 2000-2003

Michael H. Malloy, MD, MS

Sasaki Y, Ikeda T, Nishimura K, Katsuragi S, Sengoku K, Kusuda S, Fujimura M Association of antenatal corticosteroids and the mode of delivery with the mortality and morbidity of infants weighing less than 1,500g at birth in Japan. Neonatology. 2014;106(2):81-6. doi: 10.1159/000358189. Epub 2014 May 10.

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Ergebnisse für 22-31 SSW

Malloy MH: Pediatrics 2008;122:285-292.

Ergebnisse für 22-31 SSW

Malloy MH: Pediatrics 2008;122:285-292.

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Schlussfolgerung:

Prävention:

Screening: Zervixsonographie 19-23. SSW

vaginales Progesteron, Cerclage (Infektionstherapie)

Therapie:

Antenatale Kortikosteroide (Tokolyse für 48h)

Geburt im Perinatalzentrum

Extreme Frühgeburtlichkeit: Sectio

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Extreme und frühe Frühgeburtlichkeit (22-31 SSW)

Primäres Studienziel: Einfluss des Geburtsmodus auf die neonatale Mortalität (0 bis 27 Tage pp)Untersucht wurde nach GestationsalterBerücksichtigung unterschiedlicher Risikofaktoren- med. Diagnosen (z.B. BEL)- Geburtskomplikationen (z.B. drohende Asphyxie)

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Die Daten:

National Center for Health Statistics (2000-2003)230.271 Frühgeburten (22-31 SSW)Eingeschlossen: 120.542 (52 %)Ausschluss: Inkonsistenz von Gewicht und

Gestationsalter

Ergebnisse für 22-31 SSW

Malloy MH: Pediatrics 2008; 122:285-292.

Ergebnisse für 22-25 SSW

Malloy MH: Pediatrics 2009; 122:285-292.

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Häufigste Todesursachen nach Sectio

HirnblutungenBronchopulmonale Dysplasienekrotisierende Enterokolitis

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3. DR. ALEXANDER KRAUTH: ZUR SITUATION NACH DER GEBURT

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Fachgespräch FrühchenZur Situation nach der Geburt

Karlsruhe, 13. Januar 2016Alexander KrauthKlinik für Kinder- und Jugendmedizin

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Zielorientiertes Arbeiten im Team zum Nutzen der Patienten

13. Januar 2016 - Fachgespräch Frühchen - Zur Situation nach der Geburt

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Zielorientiertes Arbeiten im Team zum Nutzen der Patienten

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Zielorientiertes Arbeiten im Team zum Nutzen der Patienten

13. Januar 2016 - Fachgespräch Frühchen - Zur Situation nach der Geburt

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Neonatologie 2016

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Neonatologie 2016

High End-Intensivmedizin13. Januar 2016 - Fachgespräch Frühchen - Zur Situation nach der Geburt

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G-BA: Qualitätssicherung 2016

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Gestationsalter und Geburtsgewicht im SKK 2013 (2120 Kinder)

Gestationalter<27 SSW: 1,7%27-31 SSW: 2,7%32-36 SSW: 13,9%37-41 SSW: 81,6%>41 SSW: 0,2%

Geburtsgewicht<1500 g: 791500-1999 g: 762000-2499 g: 156>2500 g: 1809

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0,3% 0,8% 6,0%

90,9%

2,1%

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Das „sehr bzw. extreme“ Frühgeborene

Anhaltend hohe Überlebensrate der „Extreme“ (<1000 g, ELBW) und „Very Low Birth Weight“ (<1500 g, VLBW)-Frühgeborenen, aber auch hohe Raten an entwicklungsneurologischer Langzeitproblematik

Kognitive DefiziteMotorische DefiziteEmotionale, soziale und Verhaltens-StörungenFamiliäre Konfliktproblematik

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Bayley Scales of Infant Development (BSID II)

IndividualtestZur Diagnose von Entwicklungsverzögerungen

Klassifikation von Indexwerten in der theo-retischen Normalverteilung

115 und höher (überdurchschnittliche Leistung): 18.0 %85-114 (Normalbereich): 68.0 %70-84 (leicht unterdurchschnittliche Leistung): 13.5 %69 und niedriger (deutlich unterdurchschnittliche Leistung): 2.5 %

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Auswertung des eigenen Patienten-kollektivs

24+0 bis 25+6 SSWMDI-Median: 86, MDI <70: 2/13 (15 %)

26+0 bis 27+6 SSWMDI-Median: 97, MDI <70: 4/24 (17 %)

28+0 bis 31+6 SSWMDI-Median: 94, MDI <70: 5/77 (6 %)

>32+0 SSWMDI-Median: 98, MDI <70: 1/27 (3 %)

<1000 gMDI-Median: 90, MDI <70: 5/49 (10 %)

>1000 gMDI-Median: 98, MDI <70: 8/92 (9 %)

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Neonatologie im Grenzbereich

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Neonatologie im Grenzbereich

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Neonatologie im Grenzbereich

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Hilfreich oder nur plakativ…?

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Typische Erkrankungen des Frühgeborenen

RDS BPD

NEC FIPPDA

ROPIVHPVL

ABS

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Zentralnervensystem: PVL (periventrikuläre Leukomalazie)

PVL Stadium 2: grob- und feinzystische Umwandlung des periventrikulären Parenchyms.Gradeinteilung Grad I bis IV

Hohes Risiko der (spastischen) Zerebralparese

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Zentralnervensystem: intraventrikuläre Hämorrhagie (IVH)

Abb. a Caudothalamische Grube. b Intraventrikuläre Hämorrhagie (IVH) 1°: isolierte Plexus choroideus-Blutung. c IVH 2°: Einbruchsblutung in <50 % des Ventrikellumens. d IVH 3°: Einbruchsblutung in >50 % des Ventrikellumens.

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Zentralnervensystem: Parenchymblutung

Abb. a Linksseitige IVH 3° mit zusätzlicher hämorrhagischer Parenchymin-farzierung (HI). b Zu a analoges pathologisch-anatomisches Schnittpräparat.

Hämorrhagischer Stauungsinfarkt (eher venöse Blutung)

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Zentralnervensystem: posthämorrhagischer Hydrocephalus

Therapie: Lumbalpunktionen, Anlage eines Punktions-Reservoirs

(Ommaya), VP-Shunt-Anlage

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„Entwicklungsfördernde Betreuung“:The First Golden Hour of Life

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„Entwicklungsfördernde Betreuung“:The First Golden Hour of Life

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

[email protected]

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4. KERSTIN KLEIN: ENTWICKLUNGSFÖRDERNDE PFLEGE

LEITSÄTZE FÜR ENTWICKLUNGSFÖRDERNDE BETREUUNG VON FRÜHGEBORENEN1

Autonomie der Eltern

Integrative Versorgung

Stressreduktion für Kind und Familie

Entwicklungsfördernde Behandlung

Ernährung

Kompetenz der Eltern

Eltern-Kind-Interaktion

Psychosoziale Begleitung der Familie

Struktur und Organisation des Teams

Nachsorge

Die Neugeborenen-Intensivmedizin hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte erzielt. Neben der Sicherung des Überlebens steht nun verstärkt die Optimierung der Lebensqualität von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen im Vordergrund. Biologische Voraussetzungen für eine gesunde Hirnentwicklung sind besonders für diese Kinder eine enge Verbindung zu ihren Eltern und eine adäquate sensorische Stimulation.

Alle Mitarbeiter von Früh- und Neugeborenenstationen tragen eine große Verantwortung, da sie Einfl uss nehmen auf die Entwicklung der Hirnstruktur. Diese bildet im weiteren Leben die neurologische Basis für die Fähigkeiten, Gedanken und Gefühle der Kinder. Ziel der folgenden Leitsätze ist es, eine in diesem Sinne Entwicklungsfördernde Betreuung zu defi nieren und die Rahmenbedingungen zu beschreiben, in denen sie umgesetzt werden kann.

WAS BEDEUTET EINE FRÜHE GEBURT?

ABRUPTE TRENNUNG VON DER MUTTER

Überreizte, technologische Umgebung mit viel negativen Körpererfahrungen

Hohe Schmerzexposition für akute prozedurale Schmerzen

Lärm, Licht, Berührungen auf einer unreifen Haut

Verminderte autonome und selbstregulierende Fähigkeiten, um all diese Reize adäquat zu verarbeiten.

Schwierigkeiten im Interaktionsaufbau

Folgen für Mutter und Kind:

Trennung, ungewohnte Umgebung, Unvermögen ungestörte Elternrolle auszuüben, Unsicherheit

Stress, Angst, Depressivität, mangelnde Selbstwirksamkeit und Selbstkompetenz, eingeschränkte Interaktion zwischen Eltern und Frühgeborenem.

WAS KANN PFLEGE LEISTEN?

Ab 1995 Paradigmenwechsel

Sanfte, individuelle und entwicklungsfördernde Pfl ege, welche die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt.

Im Vordergrund dieses neuen Pfl egeverständnisses steht das Wissen, dass das Frühgeborene über intrauterin erlernte Fähigkeiten und Ressourcen verfügt.

«Wir nehmen das Kind als eigenständige Persönlichkeit wahr und gehen auf seine Bedürfnisse ein.»

Entwicklung einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen Gesundheitsfachpersonen und Eltern

Initialberührung vor jeglicher Intervention und Verabschiedung nach der Intervention.

In der Interaktionsphase fi ndet mit dem Kind eine verbale und nonverbale Kommunikation statt. Die Reaktionen des Kindes werden bewusst wahrgenommen und beantwortet.

BINDUNGSFÖRDERNDE MASSNAHMEN

Uneingeschränkte Besuchszeit für Eltern

In Karlsruhe hat der Vater innerhalb einer Stunde nach der Geburt Kontakt zu seinem Kind

Känguru-Pfl ege (I)

Kind wird mit einer Windel nackt auf die Brust der Mutter oder des Vaters gelegt

Sinneswahrnehmungen des Kindes werden stimuliert, der Beziehungsaufbau, Atmung, Kreislauf und die Temperaturregulation werden positiv beeinfl usst

Känguru-Pfl ege (II)

Schmerzreduktion

Kinder weinen weniger häufi g und weisen eine längere Schlafphase auf.

Vorteile auf psychomotorische Entwicklung

SCHMERZERKENNUNG UND -BEHANDLUNG

Täglich bis zu 17 schmerzhafte Interventionen in den ersten 14 Lebenstagen.

Häufi gste Interventionen:

Manipulationen am CPAP

Nasales und endotracheales Absaugen

Kapilläre Blutentnahme

Pfl asterentfernung

Legen einer venösen Leitung

Risiko einer beeinträchtigten Gehirnentwicklung steht im Zusammenhang mit der Anzahl schmerzhafter Prozeduren

1Bundesverband „Das frühgeborene Kind“

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www.karlsruhe.de

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NICHT-MEDIKAMENTÖSE SCHMERZLINDERUNG

Orale Saccharose-Gabe

Nicht nutritives Saugen

“Facilitated Tucking” (Froschhaltung)

Swaddling (enges Wickeln)

Kangaroo Care (auf extra bequemen Stühlen)

Musik (dient zur Entspannung des Frühchens, wird zeitweise angestellt)

Vorteil: Eltern können aktiv in das Schmerzmanagement eingebunden werden

ELTERNEINBEZUG IN DAS SCHMERZMANAGEMENT

Förderliche Faktoren

Wissen und Kommunikationsfähigkeit

Refl ektierte Praxis

Haltung: Partnerschaft mit Eltern

Organisationsstrukturen

Hinderliche Faktoren

Halbwissen/Unwissen

Unrefl ektierte Praxis

Die Informationen basieren auf einem Vortrag von PD Dr. Eva Cignacco, Berner Fachhochschule, gehalten auf der 20. Jahrestagung der GAIMH, sowie dem Vortrag von Frau Kerstin Klein, pfl egerische Leitung der Kinderintensivstation des städtischen Klinikums Karlsruhe

5. DR. FRAUKE ZAHRADNIK: WAS SIND FRÜHE HILFEN

BEGRIFFSBESTIMMUNG FRÜHE HILFEN

Frühe Hilfen sind lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfeangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den Lebensjahren des Kindes von 0-3 Jahren

Ziel ist die Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von Müttern und Vätern, alltagspraktische Unterstützung und ein gesundes Aufwachsen von Kindern.

Es gibt Angebote, die sich an alle Familien richten (wie z. B. Familienzentren oder Familienbildungskurse, ehrenamtliche Unterstützung wie z. B. wellcome). Darüber hinaus wenden sich die Frühen Hilfen an Familien in Problemlagen: Begleitung durch Sozialpädagoginnen, Familienhebammen, Beratungsstellen

Wichtig dabei: multiprofessionelle Kooperation, Vernetzung

Grundlagen: Kinderrechtskonvention, achtes Sozialgesetzbuch, insbesondere § 16Abs. 3 Müttern und Vätern sowie schwangeren Frauen und werdenden Vätern sollen Beratung und Hilfe in Fragen der Partnerschaft und des Aufbaus elterlicher Erziehungs- und Beziehungskompetenzen angeboten werden. (auch Bundeskinderschutzgesetz, 2012)

LEITBILD FRÜHE HILFEN

Frühe Hilfen sind geprägt von einer wertschätzenden und auf Vertrauen basierenden Grundhaltung in der Arbeit mit Familien: Freiwilligkeit, Transparenz, Partizipation

Sie orientieren sich an den Bedarfen der Familien. Netzwerk erweitern/ Lücken schließen

Im Vordergrund stehen Ressourcenstärkung und die Mobilisierung von Selbsthilfepotenzial. Zunächst Sicherung der familiären Grundversorgung, weiteres Ziel: Feinfühligkeit, Selbstwirksamkeit, gelingende Bindung

Frühe Hilfen stehen allen Familien offen, aber auch Schaffung von speziellen Angeboten bei spezifi schen Bedarfen

Wichtig: niedrigschwellige Zugänge

Frühe Hilfen orientieren sich an wissenschaftlich fundierten Grundlagen der Gesundheitsförderung und der Sozialen Arbeit mit Familien

Qualitätssicherung und Evaluation sind selbstverständlich

Multidisziplinäres Team in Karlsruhe, verschiedene Träger, aufsuchend, niedrigschwellig, kostenfrei, auf Wunsch anonym

Konkrete UnterstützungBeratung, Begleitung, alltagspraktische Unterstützung, fi nanzielle Hilfen, Elternkontakte

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Durch die Intensivierung einer verlässlichen Vernetzung und Kooperation soll ein engmaschiges, transparentes und durchlässiges Hilfesystem für Schwangere und Eltern geschaffen werden, das durch folgende Elemente ergänzt wird:

Die Begrüßungsmappe wird den Entbindenden in den Geburtskliniken ausgehändigt oder kann von den Familien direkt bei den Startpunkt-Familienzentren abgeholt werden.

Darin enthalten sind Adressen und Hinweise rund um Unterstützungsangebote vor Ort, die Broschüre „Starklar – Wegweiser für werdende Eltern und Familien mit Kleinkindern“ sowie ein Gutschein für ein Begrüßungsgeschenk, der in einem der Startpunkt-Familienzentren eingelöst werden kann.

In zahlreichen Stadtteilen in Karlsruhe bieten die Startpunkt-Familienzentren ein offenes Eltern-Café sowie Beratungs- und Elternbildungsangebote und Informationen zum Landesprogramm .

Speziell auf die Bedürfnisse von Eltern zugeschnittene Beratung, Hausbesuche und Gruppenangebote bietendas Fachteam Frühe Kindheit, die Familienhebammen und die Beratungsstelle Frühe Hilfen. Die Fachkräfte sind mit allen relevanten Einrichtungen und Akteurinnen und Akteuren wie Ärztinnen und Ärzten, Hebammen und Beratungsstellen vernetzt. Die Beratung und die Hausbesuche sind für die Familien kostenfrei.

Ein weiteres Element ist das Projekt wellcome, praktische Hilfe für Familien nach der Geburt.

Das SAFE-Programm hilft den Eltern Sicherheit im Umgang mit ihrem Baby zu entwickeln.

Die Koordinierungsstelle stellt die Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure sicher. Sie entwickelt die Konzeption „Frühe Prävention“ weiter. Angebote zur Sensibilisierung und Fortbildung der Akteurinnen und Akteure macht der Arbeitskreis Fühl mal.

WAS WILL FRÜHE PRÄVENTION?

Mit der Frühen Prävention zeigt die Stadt Karlsruhe, dass Babys und Kleinkinder erwünscht sind und Familien Unterstützung für einen guten Start bekommen. Eine gesunde psychische, soziale und körperliche Entwicklung von Kindern ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Unsicherheit und Überforderung beispielsweise durch Zukunftsängste, Betreuungssorgen und Geldmangel gehören für einige Familien zum Alltag. Früh ansetzende Angebote können für Unterstützung und Entlastung sorgen. Die Frühe Prävention als Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfeplanung der Stadt Karlsruhe zielt insbesondere darauf ab,

sichere familiäre Bindungen sowie die Be- und Erziehungsfähigkeit der Eltern zu fördern,

Entwicklungsrisiken zu verhindern beziehungsweise zu mindern,

Rahmenbedingungen für eine gesunde Entwicklung der Kinder bis drei Jahre zu verbessern.

Werdende Eltern und Familien mit Kindern bis drei Jahre erhalten Unterstützung durch

bürgernahe Beratung und Information,

individuelle Hilfen,

Entlastung im Alltag,

Vermittlung an Fachleute vor Ort.

Aufbauend auf bereits bestehende Angebote hat die Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit Institutionen und Fachleuten der Kinder-, Jugend- und Gesundheitshilfe sowie der Familienbildung die Konzeption Frühe Prävention entwickelt, die in den nächsten Jahren umgesetzt und weiterentwickelt wird.

Martin LenzBürgermeister

DIE KERNELEMENTE DER FRÜHEN PRÄVENTION

KONTAKTDATEN IN KARLSRUHE

FACHTEAM FRÜHE KINDHEIT

AWO-Kreisverband Karlsruhe-Stadt e. V.Telefon: 0721 35007-215E-Mail: [email protected]

Sozialdienst katholischer FrauenTelefon: 0721 91375-17E-Mail: [email protected]

Diakonisches Werk KarlsruheTelefon: 0721 91549310E-Mail: [email protected]

ENTLASTUNGSANGEBOTE

Startpunkt-FamilienzentrenDie Adressen der Startpunkt-Familienzentren fi nden Sie im Internet unter:www.karlsruhe.de/b3/soziales/einrichtungen/kinderbuero/fruehe_praevention/startpunkt

wellcome Telefon: 0721 91230-58E-Mail: karls ru he@well come-online.deInternet: www.wellcome-online.de

6. STADT KARLSRUHE: FRÜHE HILFEN / FRÜHE PRÄVENTION DER STADT KARLSRUHE

KONTAKT ZUR KOORDINATION FRÜHE PRÄVENTION

Stadt KarlsruheSozial- und Jugendbehörde | KinderbüroKoordination Frühe PräventionSüdendstraße 42, 76135 KarlsruheTelefon: 0721 133-5114E-Mail: [email protected]: www.karlsruhe.de/kinderbuero

FAMILIENHEBAMMEN

ProFamilia KarlsruheAmalienstraße 25, 76133 KarlsruheTelefon: 0721 920505E-Mail: [email protected]

Gesundheitsamt KarlsruheFachbereich IV/FamilienhebammeBeiertheimer Allee 2, 76137 KarlsruheTelefon: 0721 936-81720Fax: 0721 936-81721Mobil: 0171 3039694E-Mail: [email protected]

BERATUNGSSTELLE FRÜHE HILFEN

Otto-Sachs-Straße 6, 76133 KarlsruheTelefon: 0721 133-5362 oder -5060E-Mail: [email protected]

ELTERNKURSE FÜR SICHERE BINDUNG

SAFE Telefon: 0721 35007-187E-Mail: [email protected]: www.safe-karlsruhe.de

30 | FRÜHCHEN DOKUMENTATION KINDERBÜRO | 31

www.karlsruhe.de

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7. LANDKREIS KARLSRUHE: FRÜHE HILFEN

Frühe HilfenHurra - da bin ich !?

Wir helfen beim guten Start...denn oft ist aller Anfang schwer

Kostenfreie Beratung und Begleitungfür Schwangere und Elternmit Säuglingen und Kleinkindern

Landratsamt Karlsruhe- Jugendamt -Beratung Frühe Hilfen

Landratsamt KarlsruheDezernat III - Jugendamt -76137 KarlsruheKarlsruhe:Beiertheimer Allee 2 0721 -(Postanschrift)

Unser Büro finden Sie in der Wolfartsweierer Str. 5E-Mail: [email protected]

Frau Fey 936 - 67 360zuständig für Ettlingen, Karlsbad, Malsch, Marxzell, Pfinztal, Rheinstetten, Waldbronn, Weingarten

Frau Martin 936 - 67 990zuständig fürBretten, Gondelsheim, Kraichtal, Kürnbach,Oberderdingen, Sulzfeld, Walzbachtal,Zaisenhausen

Frau Rösch 936 - 68 210zuständig fürEggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten

Frau Engert 936 - 67 340zuständig fürDettenheim, Graben-Neudorf, Oberhausen-Rheinhausen, Stutensee

Bruchsal:Am Alten Güterbahnhof 9 0721 -E-Mail: [email protected]

Frau Dietz 936 - 67 270zuständig fürHambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Philippsburg, Waghäusel

Frau Grub 936 - 67 460zuständig fürBad Schönborn, Bruchsal, Forst, Kronau,Östringen, Ubstadt-Weiher

www.landkreis-karlsruhe.de/frühe_hilfen

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8. LANDKREIS GERMERSHEIM: FRÜHE HILFEN

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9. FRÜHCHENTREFF KARLSRUHE E. V.Der Verein Frühchentreff Karlsruhe e.V. ist sowohl Förderverein für die neonatologischen Stationen des Städtischen Klinikums Karlsruhe sowie Selbsthilfegruppe für betroffene Eltern. Der Verein besteht seit 20 Jahren.

Im Rahmen der Selbsthilfearbeit gibt es folgende Angebote:

Website: www.fruehchenverein.de

Facebookgruppe (nicht öffentlich, d.h. erst nach Freigabe besteht Zugang

Ausrichtung regelmäßiger Veranstaltungen, z.B. Sommerausfl ug, Laternenumzug am Weltfrühgeborenentag (17.11.), Mitgliederversammlung

Ausrichtung eines monatlichen Informationsabends für frisch gebackene Frühcheneltern, deren Kinder noch stationär behandelt werden (in Kooperation mit der Kinderklinik), Termine siehe www.fruehchenverein.de/termine.html

Bei Bedarf stehen wir gerne für Einzelgespräche zur Verfügung

10. BARBARA WAGNER: HEBAMMENLEISTUNGEN Rahmen der Hebammenleistungen als Kassenleistung (bei privatversicherten ist eine Einzelabklärung nötig):

Schwangerenvorsorge laut Mutterschaftsrichtlinien (gerne auch im Wechsel mit Frauenarzt, wenn medizinisch möglich) aber auch alleine von der Hebamme durchführbar, solange keine Pathologie vorliegt.

kann zu Hause oder in einer Praxis durchgeführt werden

Beratung in der Schwangerschaft und Hilfe bei Beschwerden (psychisch wie physisch), begleitend zur Vorsorge als Ergänzung, wird pro halbe Stunde bezahlt, keine Begrenzung in der Häufi gkeit, Einzelsitzung nicht länger als 2 Stunden.

zu Hause, in einer Praxis oder in Klinik

Einzelgeburtsvorbereitung, Rezept vom Facharzt nötig, in Klinik oder zu Hause möglich

Wochenbettbesuche in der Klinik und zu Hause möglich, auch 2x täglich möglich, es gibt eine jeweils kontingentierte Anzahl an Besuchen und Telefonkontakten für die Zeit bis zu 10 Tagen nach der Geburt, von 11.Tag bis 8 Wochen und ab der 8.Woche bis Ende der Stillzeit oder bei nicht Stillen bis zur Vollendung des 9.Lebensmonates des Kindes

Größere Anzahl an Besuchen ist auf ärztl. Anordnung jederzeit möglich.Somit kann auch nach langer Liegedauer des Kindes noch eine Hebamme kontaktiert werden.

11. CHRISTINA GAMZA: BETREUUNG VON FRAUEN MIT FRÜHGEBURTEN AMBULANT VOR DER GEBURT

Es gibt spontane Frühgeburten (FG), ohne jedes Anzeichen, aber sehr häufi g kündigen gewisse Parameter eine FG an oder lassen die Wahrscheinlichkeit ansteigen

Hebammen betreuen regelrechte Schwangerschaften selbständig, dürfen aber auch auffällige Schwangerschaften begleiten und unterstützen, auch bei Gefahr von Frühgeburt

Die Hebamme kann zusätzlich zur ärztlichen Vorsorge Hilfe und Beratung bei Beschwerden und Problemen anbieten und abrechnen, je nach Bedarf und Dauer, es gibt kaum Begrenzungen

Die Beratung hat zwei Schwerpunkte: Den Blick auf medizinische Befunde und die Sorge ums seelische Wohlbefi nden

Die Frauen haben Angst ums Kind bei drohender Frühgeburt, sowie viele Zweifel und Vorwürfe, dass ihr Körper oder Sie selbst nicht gut genug für das Kind sorgen und es beschützen können. Hier unterstützt die Hebamme und gibt der Frau Sicherheit.

STATIONÄR VOR DER GEBURT

Frau ist in der Klinik, fühlt sich oft hilfl os und wenig Ablenkung

Die Frau soll ermutigt werden eine Hebamme zu kontaktieren, wenn noch keine Hebamme gesucht wurde auf die Liste verweisen

bei allen stat. Besuchen von der Hebamme geht es um Ergänzung oder Vermittlung zum Wohle von Mutter und Kind

Aufgaben der Hebamme: zuhören, aufklären, Geburt, (Einzelgeburtsvorbereitung), mit der Mutter über das Kind sprechen, was sie für das Kind tun kann, worauf sie bei sich achten muss, eventuell den Stillbeginn vorbereiten

Während der Geburt empfi ndet die Mutter Glück und zugleich Angst um Gesundheit und Entwicklung des Kindes. Hier kann die Hebamme unterstützen und begleiten.

STATIONÄR NACH DER GEBURT

Möglichst bald nach Geburt mit der Nachsorgehebamme Kontakt aufnehmen

Die Mutter wird medizinisch versorgt, sie braucht allerdings die ersten Tage viel Zeit für Stillberatung, Akzeptanz der Frühgeburt, Anpassung an die neue Situation

Manche Mütter sind nach der Geburt in einem schlechtem oder gar lebensbedrohlichem Zustand, die Hebamme kann die Mutter längerfristig begleiten

Die Hebamme unterstützt Mutter und Kind als Einheit, vermitteld bei Bedarf zwischen Mutter, Ärzten und Schwestern

Hebammen sind gut vernetzt und können weitere Hilfen anbieten: Haushaltshilfe, Frühe Hilfen, Rezept für Pumpe

AMBULANT NACH GEBURT

Meist wird erst die Mutter entlassen, später dann das Kind

Nach der Entlassung des Kindes gibt es eine große Umstellung

Eine große Herausforderung ist das mitunter stark überwachte und hilfsbedürftige Kind in der eigenen unsterilen Wohnung zu wissen, keine ständig präsente Fachkraft da zu haben, deshalb benötigen Familien viele Besuche, durch die Hebamme mit praktischen Anleitungen. Eltern mit Frühchen brauchen Zeit, um Sicherheit und Vertrauen in ihre Kompetenz als Eltern aufzubauen

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12. CHRISTINA GAMZA: STILLEN VON FRÜHCHEN WELCHE HILFEN STEHEN FRAUEN MIT FRÜHGEBURTEN DURCH HEBAMMEN ZU:

in gesamter Schwangerschaft: Beratung und Hilfe bei Beschwerden/Problemen:

ohne Rezept, ergänzend zur ärztlichen Vorsorge, aufsuchend zu Hause oder Klinik

Rezept auf Einzelgeburtsvorbereitung wenn Frau in Klinik, bettlägerig

Betreuung (Besuch/Telefonat) der Wöchnerin in der Klinik oder zu Hause: ersten 10 Tage: 2 x täglich, bei Bedarf (Rezept Kinderarzt oder Gyn.) mehr 11.Tag bis 12. Woche: 16 weitere Termine, bei Bedarf (Rezept) mehr

Beratung bis zum 10. Monat oder Ende der Stillzeit: weiter 8 Termine

Rückbildungsgymnastik

FRÜHCHEN STILLEN

Frau fragen ob sie stillen möchte, Vorteile und Bedeutung erläutern

Mutter gut unterstützen da es viel Kraft und Zeit bedarf zur Routine zum Stillen zu kommen. Muttermilch fördert die Gesundheit des Kindes

Möglichst vor der Geburt das Gewinnen der Vormilch/Kolostrum erklären und zeigen

Auch Frühchenmütter können Muttermilch produzieren, egal wie viel zu früh das Kind auf die Welt gekommen ist

MM ist speziell den Bedürfnissen der Frühchen angepasst, mehr Fett und doppelt IG

nach Geburt möglichst bald Kolostrum gewinnen und mit Pumpen beginnen. Kolostrum in steriler Insulinspritze, kann zum Kind gebracht werden. Es fl ießt nur 2-3 Tage und ist wertvoll, da es den Darm auskleidet, und das sehr infektanfällige Immunsystem des Frühchens stärkt

wenn das Baby nicht selber trinken kann: Kolostrum durch Massage und nachpumpen

Das Stillen muss zu Beginn gut erklärt und angeleitet werden, 6-8x pro Tag kann angelegt werden. Es sollte in den ersten 10 Tagen die volle Milchleistung erreicht werden, danach ist es nur schwer / nicht aufholbar da weniger Proklaktin

möglichst viel Hautkontakt mit dem Baby, Kanguruhen fördert die Bindung und Milchbildung

Stillen anbahnen, Saugversuche, Kontakt mit der Brust, Sondierung beim Stillen

Kontakt zu Gleichgesinnten, Austausch, Entlastung, Beratung

Frühchen welche Muttermilch erhalten haben weniger Darmerkrankungen, Verdauungsprobleme, weniger Infektionen, weniger Netzhauterkrankungen, weniger aufwändige Therapien und im Durchschnitt einen 14 Tage kürzeren Krankenhausaufenthalt

Die Mutter bekommt durch das Stillen die Möglichkeit aktiv etwas für das Kind tun zu können

trotz des Wissens kein Druck und Dogma, die persönliche Situation der Frau muss beachtet werden, denn Stillen ist z.T. auch anstrengend und muss von Beiden erlernt werden

Unterstützung: Aufklärung und Beratung vor Geburt, Stillmanagement in Klinik,

dort gibt es viele gut ausgebildete Schwestern die sich untereinander

absprechen und weitervermitteln an Selbsthilfegruppen, Beratung und Angebote der Frühen Hilfen, Familienhebammen

13. SUSANNE LENZ: SOZIALMEDIZINISCHE NACHSORGE Die sozialmedizinische Nachsorge (SMN) ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen (§ 43 Abs. 2 SGB V), die sich unmittelbar an eine Krankenhausbehandlung oder eine stationäre Rehabilitation anschließt.

Im Rahmen der SMN werden Früh- und kranke Risikogeborene, sowie Kinder mit schweren oder chronischen Erkrankungen. bis zum vollendeten 14. Lebensjahr zusammen mit ihren Familien betreut. Ziel der Maßnahme sind die Verkürzung und Vermeidung von Krankenhausaufenthalten, die Sicherstellung der Behandlungserfolge und die Integration des kranken Kindes in seinem Umfeld. Die Sozialmedizinische Nachsorge basiert auf dem Handlungskonzept Case Management.

In der Regel wird die Familie über 12 Wochen nach Entlassung begleitet, zur Verfügung stehen dafür 20 Zeitstunden. Die SMN muss vom Kinderarzt verordnet und der Krankenkasse geprüft und genehmigt werden Kinder im palliativmedizinisch betreuten Finalstadium erhalten SMN ohne Prüfung .

Das Familienzentrum Karlsruhe betreut überwiegend Patienten der Kinderklinik Karlsruhe (Kooperationsklinik) und ist akkreditiertes Mitglied beim Bundesverband Bunter Kreis e.V..

In der Kinderklinik Karlsruhe werden allen Familien mit einem Frühgeborenen bis zur 33+6 SSW die Sozialmedizinische Nachsorge angeboten. Da es sich um eine freiwillige Leistung handelt, werden nicht alle Kinder betreut. Im Jahr 2015 wurden 62 Kinder nach der Entlassung die ersten Wochen im häuslichen Umfeld durch unser Team begleitet.

Die Familien nutzen:

-Beratung im häuslichen Umfeld zu Gesundheit, Entwicklung, Pfl ege, Ernährung und emotionale Begleitung

Begleitung zu Therapien, Ärzten u.ä.

Sozialrechtliche Beratung

-Gespräche mit der Psychologin

-Unterstützung bei der Suche von Therapeuten, Pfl egediensten usw.

-Bei Bedarf Entlastung der Eltern und der Geschwisterkinder

Dafür haben wir beim Familienzentrum ein Team aus drei Kinderkrankenschwestern (zwei davon Case Manger dgcc), einem Sozialarbeiter und einer Psychologin. Die Kinderklinik unterstützt uns durch einen Kinderarzt.

Familenzentrum KarlsruheFasanenstr. 14, 76131 Karlsruhe

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14. DOKUMENTATION WORLD CAFÉ 14.1. WAS BRAUCHEN BABYS/WER BIETET UNTERSTÜTZUNG UND HILFEN FÜR BABYS?

Schmerzreduktion

Sichere und entspannte Eltern und medizinisches Personal mit ausreichend (Zeit-) Ressourcen

Muttermilch

Ruhe, Zuwendung

Positiver Körperkontakt

Konstantes Betreuungspersonal

Anleitung spezielle Massagetechniken, basale Stimulation

Ausgewogenes Verhältnis zwischen medizinischen und psychosozialen Faktoren

Supervisionsmöglichkeiten für das Personal

Hebammen / Stillberatung

Kinderkrankenschwester in der Klinik

Kolostrum Test 32. Woche

14.2. WAS BRAUCHEN ELTERN/WER BIETET UNTERSTÜTZUNG UND HILFEN FÜR ELTERN?

WAS BRAUCHEN ELTERN? WER BIETET DEN ELTERN UNTERSTÜTZUNG?

Eine passende Hebamme ohne Angst vor Frühchen Hebamme oder sozialmedizinische Nachsorge, gute Kommunikation

Erleichterung von Routine Übernachtungsmöglichkeit für Eltern in der Klinik

Infos wie geht es nach der Klinik weiter Nachsorgehebamme in der Klinik Angebot der Klinik bei den entsprechenden Fachleuten

anzurufen und Kontakt herzustellen.

Passender Kinderarzt Kinderarzt vorher kennenlernen

Jemanden der sich Zeit nimmt für die Eltern und deren Bedürfnisse und Sorgen

Hebamme Beratungsstelle Frühe Hilfen Fachteam Frühe Kindheit Frühchentreff Andere Beratungsstellen, vermittelt über Frühe Hilfen

Kontakt zu anderen Frühcheneltern Frühchentreff

Aufklärung, Sensibilisierung in der Schwangerschaft Hebammen, Gynäkologen

14.3. WAS BRAUCHT ES FÜR DIE ÜBERGÄNGE ZWISCHEN DEN SYSTEMEN / ANGEBOTEN?

Das Bewusstsein, dass Frühe Hilfen Angebote für ALLE Eltern/Familien beinhalten und generell darauf hingewiesen werden sollte.

Kontaktperson/Adresse/eine Telefonnummer:

Vorschlag von Frau Klein: ein Poster im Elternzimmer mit Frühe Hilfen Kontaktdaten aus Stadt/Landkreis/Pfalz

Helferkonferenz / Absprachen in Einzelfällen (wird zum Teil mit Sozialmedizinischer Nachsorge praktiziert) gegebenenfalls andere miteinbeziehen.

Broschüre mit allen Angeboten, die für Frühcheneltern relevant sind.

Brücken bauen, zum Beispiel die Eltern fragen, „Darf ich Ihre Telefonnummer weitergeben?“ damit Fachleute aus den Frühen Hilfen die Eltern direkt ansprechen können. Man darf nicht vergessen, dass sich die Eltern in einer Extremsituation befi nden.

Anruf beim Kinderarzt bevor Eltern mit dem Kind kommen.

Wenn der Entlassungstermin zu kurzfristig erscheint, kann die Entlassung auch verschoben werden.

Direkt bei Aufnahme in der Klinik schon fragen, ob die Familie eine Hebamme hat, sonst darauf hinweisen.

Eine Kopie des Arztbriefes die die Eltern der Hebamme geben können.

Übergabebogen in der Klinik bei der bestimmte Dinge „abgehakt“ werden müssen, zum Beispiel Frage nach Hebamme, Information über Frühe Hilfen, …

Gute Vernetzung mit dem Sozialen Dienst der Klinik.

Regelmäßige Besuche von einer Fachteamfrau/Frühe Hilfen in der Geburtsklinik um die anwesenden Eltern über die Frühen Hilfen zu informieren.

Feedback an die Ärzte, dass Familie XY „angekommen“ ist.

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NOTIZEN

IMPRESSUM

Herausgegeben von Stadt Karlsruhe Kinderbüro Südendstraße 42, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 133-5114

RedaktionDr. Frauke Zahradnik

42 | FRÜHCHEN DOKUMENTATION KINDERBÜRO | 43

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