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    DEM VOLK DIENEN

    ROTE ARMEE FRAKTION : .STADTGUERILLA & KLASSENKAMPF

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    " D E R B E W A F F N E T E K A M P F IS T E I NETECH N I SCH E A N G ELEG EN H EI T U N D E4RFO R-D E R T D E S H A L B T E C H N I S C H E K E N N T N IS S E :A U SBI LD U N G , K A MPFMO RA L U N D SCH LI ESSLI CHP RA X IS . A U F D IE S EM G E B I E T K O S T E T D I E I M P R O -V I S A T I O N V I E L E M E N S C H E N L E B E N U N DFHRT ZU FEHLSCHLGEN .D IE T T ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ l l ,I T D E R S I C H D I E -JEN I G EN BR STEN , D I E V A G E V ON D E R REV O -L U T I O N D E S V O L K E S , '' D E R M A S S E N ''R E D E N I S T E N T W E D E R E I N F A C H E I N EA U SRED E O D ER BEST EH T D A RI N , S I CH IND E R E N T S C H E I D E N D E N P H A S E D E SK L A S S E N K A M P F E S AU F D I E I MPRO V I SA TI O NZU V ERLA SSEN . JE D E A V A N TG A RD ISTISCH EBEWEGUNG MUSS, W E N N S I E I M E N T S C H E I D E N -D E N A U G E N B L I C K D E S K A M P F E S S I C H S E L B S TT R E U B L E I B E N W I L L , E I N G R E I F E N U N D E SV E R S T E H E N , D I E G E W A L T D E S V O L K E S G E G E NDIE U N T E R D R ~ C K U N GTECHNISCH IN DIERICHTIGEN BAHNEN ZU LENKEN, DAMIT DASZ I E L M I T MGLICHST WE NIG VE RL UST ENE R R E I C H T W I R D . "

    ALLE MACHTDEM VOLK!

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    DER TOD IST JEDEM BESCHIEDEN,ABER NICHT JEDER TODHAT DIE GLEICHE BEDEUTUNG.IN ALTEN ZEITEN GAB ES IN CHINAEINEN SCHFUFTSTELLERNAMENS SIMA TJIN.DIESER SAGTE EINMAL: L"ES STIRBT ALLERDINGS EIN JEDER,ABER DER TOD DES EINEN ISTGEWICHTIGER ALS DER TA1 - BERG,DER TOD DES ANDEREN HATWENIGER CrEWICHT ALS SCHWANENFLAUM. "STIRBT MAN FR DIE INTERESSENDES VOLKES, SO IST DER TODGEWICHTIGER ALS DER TA1 - BERG;STEHT MAN IM SOLD DER FASCHISTEN'UND STIRBT FR DIE AUSBEUTERUND UNTERDRCKER DES VOLKES,SO HAT DER TODWENIGER GEWICHT ALS SCHWANENFLAUM.

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    20 000 MENSCHEN STERBEN JEDES JAHR -'WEIL DIE AKTIONRE DER AUTOMOBIL-INDUSTRIE NUR FR IHRE PROFITEPRODUZIEREN LASSEN UND DABEI KEINERCKSICHT AUF DIE TECHNISCHE SICHER-HEIT DER AUTOS UND DEN STRASSENBAUNEHMEN

    5 000 MENSCHEN STERBEN JEDES JAHR -AM ARBEITSPLATZ ODER AUF DEM WEGDAHIN ODER AUF DEM HEIMWEG, WEILES DEN PRODUKTIONSMITTELBESIT ZEFWNUR AUF IHRE PROFITE ANKOMMT UNDNICHT AUF EINEN UNFALLTOTEN MEHR

    1 ODER WENIGER

    12 OOOMENSCHEN BEGEHEN JEDES JAHRSELBSTMORD, WEIL SIE NICHT IMDIENST DES KAPITALS HINSTERBENWOLLEN, MACHEN SIE LIEBER SELBERMIT ALLEM SCHLUSS1 000 KINDER WERDEN JEDES JAHRERMORDET, WEIL DIE ZU KLEINENWOHNUNGEN NUR DAZU DA SIND, DASSDIE HAUS- UND GRUNDBESITZER EINEHOHE RENDITE EINSTREICHEN KNNEN

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    DEN TOD IM DIENST DER AUSBEUTER NENNENDIE LEU TE EINEN NATRLICHEN TOD. DIEWEIGERUNG IM DIENST DER AUSBEUTER ZUS T E R B E N, NE NNE N DIE L E UT E E INE N " UNNA-TRLICHEN TOD. " DIE VE R Z W E IF L UNGS T AT E NDE R ME NS C HE N W E GE N DE R AR B E IT S - UNDLEBENSBEDINGUNGEN, DIE DAS KAPITAL GE-S C H A F F E N H A T , NENNEN DIE LEUTE EINVERBRECHEN. SIE SAGEN: DAGEGEN KANNMAN NICHTS MACHEN.DAMIT DIESE FALSCHEN ANSICHTEN DER MEN-SCHEN NICHT VON RICHTIGEN ANSICHTENABGELST WERD EN, HABEN DE R BUNDESINNEN-MINISTER, DIE INNENMINISTER DER LNDERUND DIE BUNDESANWALTSCHAFT JETZT EXEKU-T IONS KOMMNADOS DE R P OL IZ E I AUF GE S T E L L T .OHNE DIE FALSCHEN ANSICHTEN VON VER-BRECHEN UND TOD KANN DAS KAPITAL NICHTHERRSCHEN.P E T R A , GE OR G UND THOMAS S T AR B E N IMKAMP F GE GE N DAS S T E R B E N IM DIE NS T DE RAUSBEUTER. SIE WURDEN ERMO RDET, DAMITDAS KA PITA L UNGESTRT WEITERM ORD ENKANN UND DAMIT DIE LEUTE WEITERHINDEN KEN MSSEN, DASS MAN NICH TS DAG EGENMACHEN KANN.

    . ABERDER KAMPF HAT ERST BEGONNEN I

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    1.PERSIEN UND DERWIDERSPRUCH INDER NEUEN LINKENLlrandt i st nach Tehe ra n gefahren, um beimSchah die Reste von Verstimmung ber seinenEmpfang im Somm er 67 durch die westdeutschenund west be rl iner Student eil auszur:iurr~eri;u?lniihm mitzuteilen, da dies e Linke in derBundesrepublik und Westberlin tot ist, dieRes te ger ade liquidiert werden, die Konf-derat ion ir an is ch er Studenten ausreicr-iendisoliert ist , die Auslndergesetze, dieih re Liquidation legalis ieren werden, inArbei t sind . Brandt hat sein e Auen- undInnenpolitik als da s definiert , was sie ist :Die Auljen- und Innenpolitik de r Konze rne ,die im In- und Ausland die Mrkt e beherrsch enund die Poli t ik bes t i mx en . Brandt in Teheran :Die Auenpolitik d er Eundesrepublik m s sevon ihren eigenen Interessen ausgehen undsich von ideologischen Vorurteilen f re ihalten .Die Interessen der Bundesrepublik in Persien,sind die Inter ess en de r deutschen Koloniein Teheran, das sind: Si'emens, AEC-Telefunken,Bayer, BAST. doechst, Dainiler-Benz, DeutscheBank, Manne smann , doc hti ef, Klckner -Murr,boldt -Deutz. Merck, Schering, Robert Bosch, dieBayrische Vereinsbank, Thyssen, Degussa, U. a. -da s sind die, die in den Teher aner Tages zei-tungen zur Begrung de s Kanzle rs i nse rie rte n,derentwegen de r Schah der Tag esp res se dieAnweisung gab, den Kanzler a l s Friedensnobel-pre ist rg er gro herauszubringen, die dasind , weil auch de r Schah keine ideologischen

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    Vorurtei le hat: Wegen de r billigen Arbeits-krkfte 11% Iran, wegen der politisch stabilenVerhltnisse im Iran, auerdem wegen derRohstoffe und der Nhe bestimmter Mrkte.Unter uideologische Voru rtei lett subsummierenKanzler und Schah die Inter es sen de s deutschenund persischen Volkes in den Beziehungen derbeiden Lnder. Drei Tage vor Brandts Ankunftwurden in Teheran vier Genossen ermordet,in Augsburg Thomas Weibecker, Eine Wochenach Brandts Abreise wurden in Teheran neunTodesu rteile gegen Genossen vollstreckt.Bundesanwalt Martin lobte die Pol izeibeam-ten, die sich bei der Grofahndung in Augsbusgund Hamburg hervorragend bewhrt htten.Deutsches Kapital in Persien wird niedrigerbesteuert als and eres Kapital in Per sien ;deutsche Entwicklungshilfekredite finanzierendeutsche Projekte in Per si en, mit deutscherMilitrhilf e wurde d as Kaiserli che Ars enal inPersien modernisiert, 22 Millionen DM frdie pers isch e Rstungsindustrie 1969 zogen250-Millionen -DM- Folgeauftrge fr die deut-sche Riistungsindustrie nach; mit G-3 undMG-3 sorgt da s Regime de s Schah - im Kampfgegen die lrKr iminalit tlt n Pe rs ie n - dafr,da auch in Zukunft die Lhne in Persien nie-drig, die politischeri Verhltnisse stabil,die Verwertungsbedingungen fr deutschesKapital im Iran gnstig bleiben, da Druckauf die Lhne hier mit der Drohung hantierenkann, man knnte ja auch mit der Produktionins Ausland gehen, Druck auf die ffenlich-keit hier , antifaschistischer Protest gegen (den Schah gefhrde die deutsche Auenpolitik,die Inter ess en de r Bundesr epublik Deutschland.Nach dem Kniefall de s Kanzl ers in Po len nunde r Kniefall vor dem Mrder Schah. Die Unte r-

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    werfung des polnischen, russ ischen, tschechi-schen, ungarischen Volkes unter den deutschenFaschismus ist nicht mehr aktuell. Die Unter-werfung des pers ischen Volkes unter den deut-schen Imperial ismus ist aktuell. Die Nrnberge rGesetze sind nicht mehr aktuell. Gesetze gegeniran ische Studenten, gegen griechische, tr -kische und spanische Arbe ite r, die au s Ln-dern mit faschistischen Regimes kommen,sind aktuell. Deutsche Konzerne profitierenvom Fas chismus in diesen Lndern, setzen dieArbeiter hier mi t dem, was ihnen der Faschi smusdort bietet, unter Druck. Die ~ o d e su r t e i l e ,die den inhaftierten Genossen hier e rspar tbleiben, bleiben ihnen er spart, weil sie inPersi en , in der Trke i, in Griechenland und' in Spanien vollstreckt werden.Die westdeutsche Linke hat zu Brandts P er si en -Besuch geschwiegen. Sie hat ihn dort schwatzenlassen . Sie hat Howeida schwatzen lassen , dieTodesurteile richteten sich nur gegen ein-fache Kriminelle. Obwohl de r Schah empfindlichis t. Obwohl schon das bichen 2. Juni dieBeziehungen Bundesr epublik - Iran gestrthat , obwohl die Reputation d es Schah so km-mer lich i st , wie s i e nur sein kann, obwohlman wei, da die Feinde de s Volkes nichts s ose hr frchten, wie die Feinde des Volkes ge-nannt zu werden. Obwohl man annehmen kann,da Brandt nicht ganz wohl war bei dieser.Heuchelei. Obwohl das deutsche Kapital fa-schistisch vorbelastet ist, obwohl es relativleicht ist, den Zusammenhang zwischen Faschis-mu s im Ir an und deutschem Kapital im I randarzuste llen und es niemanden gibt, der dieseBeziehungen ohne selbst ins Zwielicht zu ge-rate n, verteidigen kann.Mit ih re r Erkenntnis, da nicht sie, dieintellektuelle Linke die Verhltni sse ndernkann, sondern nur die proletar ischen Massen,

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    nur die westdeutschen Massen d ie Konzerneenteignen knnen, die vom Faschismus des Schahprofitieren, von denen der Faschismus desSchah profitiert, hat diese Linke aufgehrt,den Faschismus des Schah, die Herrschaft west-deutschen Kapitals in der dritten Welt zukrit isie ren . Mit der Erkenntnis, da der Wi-derstand der westdeutschen Massen gegen dieHerrschaft des Kapitals sich nischt an P roble-men der Drit ten Welt entznden wird, sondernnur an Problemen hier entwickeln kann,haben si e selbst aufgehrt, die Probleme derDritten Welt zum Gegenstand von Politik hierzu machen.Das aber is t der Dogmatismus und die Eng-stirnigkeit eines Teil s dieser Linken. DieTatsache, da die Arbeiterklasse in West-deutschland und Westberlin nur in nationalemRahmen denkt und handelt, hebt die Tat sa -che nicht auf, da das Kapital multinationaldenkt und handelt, ist vielmehr Ausdruck derSpaltung des Proletariats, Ausdruck vonSchwche. Eine Linke, die nur die Innenpoli-tik des Kapitals zum Gegenstand ihr er Kritikmacht und seine Auenpolitik bergeht, hatselbst die Spaltung der Arbeiterklasse verin-nerlicht, sagt der Arbeiterklasse nur diehalbe Wahrheit ber den Charakter des Systems,ber die Politik des Kapitals, mit de r dieArbeite rklasse e s zu tun hat, alltglich,in Lohnkmpf en, in absehbar e r Zukunft. Dasis t der Widerspruch Ti der Neuen Linken,da ih re konomische Analysen und politischenEinschtzungen grndlicher, radikaler undgenauer sind al s alles , was die westdeutscheLinke bis zur Rezession von 66/67 produzierthat, da diese Linke das Ende der Rekonstruk-tionsphase, der Nachkriegszeit und das E r -starken des westdeutschen Imperialismus kennt,da si e wei, da si e sich auf auerordent-

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    liche Klassenkmpf e vorzubereiten hat, dasi e aber , indem s ie sich selbs t propagandis-tis ch und organisator isch auf den nationalenRahmen beschrnkt, phantasielos und engstirnigist in Bezug auf das, was sie sich als revo-lutionre Interventionsmethoden vor stellenkann. Ih re Ver suche, dem antikapitalistischenProte st, de r bi s in die Schulen, die Gewerk-schaften, die SPD reic ht, eine wissenschaftli-che Orientierung zu geben, ih re Positionen anden Hochschulen zu halten, und auszubauen, sichden Mar xismus anzueignen, ihn Lehrlingen undSchlern zugnglich zu machen, die Geschichteder Arbeiterbewegung aufzuarbeiten, in denBetrieben und Schulen Fu zu fassen , die indiesen Aktivitten sichtbare Bereitschaftzu handeln und zu interven ieren steht im Wi-der spruch dazu, da ihr als Interventions-methoden immernoch nur die einfallen, diedie Arbe iter klas se in de r P has e von Konkur-renzkapitalismus und Parlamentarismus entwik-kelt hat: Als Rosa Luxemburg am Beispiel derMassenstreiks in Ruland 1905 die immenseBedeutung von S treiks im politischen Kampferkannte und Lenin die Bedeutung d es gewerk-schftlichen Kampf es . E s is t der Widerspruchzwischen i hr er Berufung auf die deutscheArbeiterbewegung als ih re r eigenen Geschichteund der fortgeschrittenen Organisierung deswestdeutschen Kapitals als westdeutschem Im -perialismus als ihrer historischen Gegenwart.Wenn immer noch ein Teil der revolutionren Linkendie RAF fr die persnl iche Angelegenheit, von Baader und Meinhof hlt und dieFra ge des bewaffneten Kampfes wie Howeida aufdem Te rr ai n von Bild und BZ a ls Kriminalittdiskutiert und uns zu diesem Zweck auch fal-sche Begrndungen unter stel lt, falsche Posi -tionen anhngt, dann ls t s i e damit den Wider -spruch nicht zwischen ihren Erkenntnissen

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    vom Stand der Klassenkmpfe und ihren Vorstel-lungen von revolu tionren Int ervent ionsmetho-den - dann schiebt si e als subjektives Proble mauf uns ab, was ihr und uns objektives Probl em ist.Dann verhlt si e sich wie ein er, der vor der Schwereder Aufgabe, die auf ihn zukommt, Angst hat -sie steckt den Kopf in den Sand und denkt nicht mehrnach. Die Verurteilung de s Konzepts Stadtguerillainnerhalb eines Tei ls der Linken erfolgt viel zuoberflchlich und aus dem rmel geschttelt,a ls da wir uns damit abfinden knnten, dieLcke zwischen ih re r Einsicht und u nse re rPraxis einfach wuchern zu lassen, obwohl wirmeinen, da wir d iese Lcke durch unser e An-strengungen allein nicht schlieen knnen.Den Anspruch, da si e selbs t sich an diesenAnstrengungen beteiligt, halten wir ihremund unserem Selbstverstndnis nach frgerechtfertigt.Wir haben vor einem Jahr gesagt: Stadtguerillais t die Verbindung von nationalem und inte r -nationalem Klassenkampf. Stadtguerilla is teine Mglichkeit, im Bewutsein de r Menschendie Zusammenhnge imper ialistisc her Herrsc haftherzustellen. Stadtguerilla is t die revolution-r e Interventionsmethode von insgesamtschwachen revolutionren Krften. Einen Fort -sch ritt im Klassenkampf gibt e s nu r, wenn dielegale Arbeit mit i llegale r Arbe it verbundenwird, wenn die politisch - propagandistischeArbeit die Perspektive Bewaffneter Kampf hat,wenn die politisch - organisatorische Arbeitdie Mglichkeit Stadtguerilla einschliet.Das soll hier konkret isiert werden: Am Bei-spiel der Chemie - Arbeiterstreiks 1971, ange-sich ts d er objektiven Aktualitt de r SozialenFrage, der subjektiven Aktualitt der Fragedes Kapitalistischen Eigentums und der Mili-tarisierung der Klassenkmpfe in der Bundes-republik und Westberlin.

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    " IN CEGEWRTIGEN STADIUPi DER GESCllICIPTEKANN NIEMAND MmIR BESTRL";ITEY, DASS EINEBEW,WFNETE GRUPPE, SO KLEIN SIE AUCH SEIN!!AG, BESSEI'UE AUSSICHTEN HAT, SICII IN EINE(';ROSSI3 VOLKS~ZX

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    DER CHEMIE-ARBEITERSTREIK

    Die groen Streikbewegungen 1971 in der che-mischen Industrie und in der Metall- Industr ie- die zu den fortgeschrittensten IndustrienWesteuropas gehren - haben deutlich gemacht,was die Probleme der Arbeit erklasse in dennchsten Jahren sein werden. Sie haben eine groeBereitschaft zu kmpfen in der Arbei ter-schaft gezeigt und gleichzeitig die kono-mische und politische berlegenheit der Chemie-und Metallindustriellen der Arbeiterklassegegenber; sie haben die Komplizenschaft derGewerkschaftsbrokratien mit der sozial-libera-len Regierung gezeigt und d ie Rolle d ies erRegierung al s ausfhrendes Organ dies es"Staates der Konzerneu. Die Arbeiter haben dieStreiks verloren. Sie hatten fr 11und 12Prozent ges treik t, die Gewerkschaften habensich auf 7 ,8 und 7 ,5 Prozent mit den Unter-nehmern geeinigt. Die Situation, auf die sichSozialisten in der Bundesr epublik und in West-berl in in den nchsten Jhhren einzulassen undzu beziehen haben, ist durch das, was indiesen Streiks sichtbar geworden ist, gekenn-zeichnet: Subjektiv verschrfte Kampfbereit-schaft in der Arbeite rklasse, objektiv ver -minderte Kampfkraft objektiv Lohnabbau, Ver-lust des "sozialen Besitzstands", subjektivmehr Bewutsein vom Klassengegensatz, Klassen-ha.

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    Die Strke de r Chemie-Industrie war konomischda s Resultat einer Entwicklung von Konzent ra-tion und Kapitalexport, zu dem die WirtschaftWesteuropas insgesamt unter dem Druck dernordamerikanischen Konkurrenz gezwungen ist.Sie war politisch das Resultat der Lehren, diedie westdeutsche Industrie aus dem Mai 68 inFran kre ich und den wilden St reiks im September69 gezogen hat, ih re Gegenoffensive gegen da sin den September st re ik s s ichtbar gewordene,ers tar kte Klassenbewutsein de r Arbeiterschafthier.

    KONZENTRATION

    Die greren amerikanischen Unternehmen knnenimme r noch trotz hherer Lhne geringer e Pr o-duktionskosten erzielen, aufgund ihrer Greund aufgrund ihres technologischen Vorsprungs.Hugh Stephenson von der Times: "Das Problemder Gre gilt nicht s o seh r fr die Gre derfabrikanlage , sondern darunter ist die finan-zielle und wirtschaftliche Gre zu verstehen.Groer Umsatz allein bedeutet noch nicht viel.E r hat aber im Gefolge den Vorteil de r beh err -schenden Marktposition. Und das ist eine Prmie ,ohne die die groen Kapitalinvestitionen in de rmodernen Industrie, selb st wenn si e nicht inden Bereich der fortgeschrittene n Technologiegehren, nicht befrwortet werden knnen. DieAr t des Wettbewerbs zwischen Unternehmen infortgeschrittenen Industriezweigen, wie Auto,chemie und Erdl hat sich grundlegend gendert.Die Kosten neuer Investitionen sind so hoch,da den betroffenen Gesellschaften eine stabi-l e r e zuknftige Nachfrage ges iche rt sein mu,als die s bei scha rfem Wettbewerb mglich wre.Unter diesen Umstnden is t e s unausbleiblich,

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    da sich die Industri e in Europa in der Zukunftin einer weiteren Phase der Konzentrationzu wenigen und greren Gruppierungen zu-sammenschlieen wird. " (Die Welt, 2 3 . 2 . 7 2 )

    FFENTLICHE GELDERKonzentration ist die eine Sache. Der Zufluffentlicher Gelder fr Forschungs- und Ent -wicklungsausgaben die zweite. Den nor dam eri -kanischen Unternehmen stehen mehr Gelder dafrzur Verfgung durch ihr e Gre und durch diepermanente Rstungswirtschaft der USA. 1963-64gaben die USA3,3% ihres Bruttosozialproduktsfr Forschungszwecke au s - gegenbernur 1,5 % im Durchschnitt in Westeuropa.Hugh Stephenson: "In den Bereichen fortge-schrittener Technologie mit riesigen und imm ernoch steigenden Forschungs. - und Entwicklungs -kosten wird Europa keinen Erfolg haben, wennnicht der stndige Flu ffentlicher Geldergewhrleistet ist. I r Sei e r d as nicht, dannse i e s be sse r, von Anfang an mit amerikanischenFirmen Kooperationsabkommen zu schlieen. Dasis t de r Druck, der heute von der Wirtschaft auf denStaat ausgebt wird. Konzentration undstaatliche Subvention sind zur Lebensfragedes kapitalistischen Westeuropa geworden.

    KAPITALEXPORTDie dri tt e Sache heit Kapitalexport, heitBeteiligung an auslndischen Unternehmen undErrich tung eigener Produktionsanlagen im Aus-land, zum Zwecke der billigeren Rohstoffbe-schafffung, um das niedr igere Lohnniveau inanderen Lndern als Profit zu kassieren, umTransportkosten beim Warenverkauf auf aus-lndischen Mrkten zu sp aren .

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    K ei l d i e c Li en is ch e I n d u s t r i e a n d e r S p i t z ed i e s e r E n t w i c k l u n g s t e h t , h a t d e r C h e m i e - .A r . h e i t e r s t r e i k 1971. exemplar i schen Charhak ter - ,kann an s e inem Be i s p i e l e i ne ganze Entwick-l u n g b e g r i f f e n werden, d i e vo n d e r S t r e i k v s r -be re i t u ng du rch d i e Cheini e-Arbe it geber i mDezember 70 b i s zum Raussc hmi von DKP-Lehrernau s dem S t a a t s d i e n s t und d er Umwandlung desR u nd e sg re n zs ch u tz i n e i n e B u n d e s p ol i z e i r e i c h t ,vom Fasch ism us i n de r Bundes repub l ik , de r s i c he r s t e n t f a l t e t , b i s zur CSU-Machtergreifungbeim Bayrischen Rundfunk, d e r Ablehnung,?.lande1 an t l ie PU zu l a s s e n b i s zum Vollzugde r To de s s t r a fe an d e r Ro ten Armee Frak t i on .E s e r g i b t s i c h d a ra u s , d a i n d e n n c h s t e nJa hr en t a t s c h l i c h immer mehr Menschen undzwar g i l l e r S c h i c h t e n , d i e K a p i t a i e i g n e r au s -genommen, m i t d en k a p i t a l i s t i s c h e n E ig entu ms-o e r h l t n i s s e n u n z u f r i e d e n s e i n we rd en ; und ese r g i b t s i c h d a ra u s, da e s f a l s c h , t a k t i s c hund s t r a t e g i s c h f a l s c h i s t , d i e Eigentums-f r a g e n i c h t i i b e r a l l und a nd a be rn d a l s d i eIIaupt f r a g e h e r a u s z u s t e l l e n , 'd a noch m i tWischi-Waschi-Argumentationen wie 'Mi tbes t im -mung und ''Wehret d en Anfngen" herrurnzuhan-t i e r e n . D a s e r g i b t s i c h a u s e i n e r E ntw ic klu ng ,d i e d i e je n i g e n, d i e davon p r o f i t i e r e n , a mwenigs t en ve r s ch l e i e rn kijzn?n,

    BAYER - BASF - FARBWERKE HOECHSTDie Chemie- Indus t r i e geh r t zu den a m s t r k -s t e n k o n z e n t r i e r t e n S n d u s t r i e n We std eu ts ch -Lands. Der Um s a tzan t e i l de r d r e i IG-Farben -Nachfo lger Bayer, F a r b w e ~ k e H o e c h s t u n dBASFl i e g t b e i 50 Pro zen t de r Branche , Die d r e i:':;?,niekonzera:e geii;Pmn zu den v i e r g r t e ; )i k t i e n g e s e l l s c r i n I t e n cler 13undesrtpubl k , ven- ., ---/.I_--

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    597 000 in der Branche Beschftigten arbeitenallein 200 000 bei den groen dr ei . Sie ver -fgen ber meh? als 50 Prozent der unterneh-menseigenen Forschungs.- und Entwicklungsauf -wendung der chemischen Industrie. Allein dieBASF gliederte sich in den Jahren 1965 - 70Unternehmen und Konzerne im Wert von 4 Milli-ar de Umsatz ein, das war mehr, al s sie selbst1965 umgesetzt hat.ber die Zusammenarbeit dies es Staates mit denChemie-Konzernen heit e s im Bundesforschungs-bericht 1969: "Gerade in der chemischen Indus-t r i e kann man von einer echten Arbeitsteilungzwischen staatlich gefrde rte r Grundlagenfor-schung und Industriefor schung sprechen. Diechemische Industrie kann ih re bisherigen Wachs-tumsraten und ihre internationale Bedeutung nuraufrecht erhalt en, wenn die (staatlich gefrderte)Grundlagenforschung einen hohen Stand bei-behlt. ''Kapitalexport in der chemischen Industrie heit:Whrend die gesamte westdeutsche Industrie 197019 ,3 Prozent ih re r Umstze im Ausland machte,waren e s fr die Farbwerke Hoechst 44 Prozent,fr BASF 50 Prozent, fr Bayer 56 Prozent. Sieproduzieren unter anderem in Sdafrika, Portu-gal, der Trkei, dem Iran und Brasilien . AnPortugal , die Trkei und den Ir an gibt die Bundes-republik gleichzeitig Militrhilfe. Da diese Mili-trhilfedazu dient, die Kapitalverwertungsbeding-ungen d es westdeutschen Kapital s in diesen Lndernzu sichern , d. h. das niedrige Lohnniveau zu halten,dagegen kmpfende Arbei ter zusammenzuschieen,wei man. Bekannt ist inzwischen auch,da diese Militrhilfe sei t Mitte der 60 iger Ja hr eals Hilfe fr den Ausbau von "Sicherungskrftend. h. fr die Polizei gegeben wird, insofern de rAnti -Gueril la - Kdieg als Kampf gegen Kriminali-tt gefhrt wird, eine Sprachre-

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    gelung, mi t de r behauptet werden kann: E s gibtkeinen Widerstand, die Massen sind mit allemeinver standen, e s gibt nur Kriminelle und Kri mi -nalitt. Amerikanische Militrhilf e an den I ranwurde gegeben zur Untersttzung de s Kampf e sgegen Rauschgifthandel und schmuggel, Brandthat keine "ideologischen Vorurteile ", wennTodesur teile gegen Revolutionre als Verurtei-lung von Kriminellen ausgegeben werden. Scheelformulier te krzlich er st das gemeinsame Inter-es se der Bundesrepublik mit der brasilianischenMilitrjunta gegen "Terrorismus" und "subver-sive Aktivittent1, das war beim Abschlu de sVertr ages , der der Bundesr epublik den Zugangzu brasilianischen Uranvorkommen sichert, dasgalt den lateinamerikanischen Guerillas, diede r BASF Bomben ins Haus legen. Die westdeut-sche Chemie kontolliert zusammen mit am er i-kanischen Konzernen fast den gesamten che-mischen und pharmazeutischen Markt im Iran.Der Ir an hat die hchsten P rofi t-raten - VW z. B. zahlte im Durchschnitt derletzten Ja hre 30Prozent Dividende, 1968sogar45 Prozen t. Die westdeutsche chemische undpharmazeutische Industri e behe rrs cht den sd-afrikanischen Markt bis zu 10 bi s 12 Prozen t alle inschon mit den dort von ihr produzierten undverkauften Waren.Druck auf die Lhne, Herabsetzung des Lohn-kostenanteils am Umsatz wird e rre icht durchdie Ausnutzung des niedrigen Lohnniveaus in Aus-land, durch Gas tarb eite r, durch Investitionen imIndland, die in der chemischen Indust rie in denletzten Jahren zu 75 Prozent der Kapazittser-weiterung und Rationalisierung dienten, zurFr eisetzung von Arbeitskr ften . In Zahlen:Whrend die Beschftigtenzahl in der chemischenIndustri e von 1950 bi s 70 um nur 100 Prozen tstieg, stiegen die Umstze um 636 Prozent. All-gemein besteht die Tendenz die Beschftigten-

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    zahlen zu senken. Die Schlieung de r Phr ix-werke hat Schlagzeilen gemacht. Hls kndigtein diesem Februar an, da es 1972 die Beleg-schaftsstrke um 3 bis 4 Prozen t senken werde.Die Chemieindustiellen sprechen von der "zu-nehmenden Bedeutung der Arbeitskostenbelastung" .Sie meinen: Entlassungen und Herabsetzung derLhne. Sie gingen in die Tari frunde 1971 mitde r Absicht, ih re Vorstellungen von "Arbeit s-kostenbelastung" durchzusetzen, d. h. die Arbei-te rk lasse m it einem massiven Angriff in dieDefensive zu treiben.DIE STRKE DER KAPITALISTENKLASSE

    Konzentration als Voraussetzung fr eine sta rkeVerhandlungsposition de s Kapitals bedeutet: Ein-heitliches Handeln der Arbeitgeber, insoferndie Arbeitgeberverbnde von denen beherrschtwerden, die den Markt beher rschen: Bayer, BASFund Hoechst; Kapitalexport bedeutet Strke, in-sofern die Arbeite rkla sse , die den Chemie-Indus-trie llen gegenber stand nicht die einzige mehr -wertproduzierende der chemischen Industrie ist.Indem die Aufhebung der Konkurrenz unter denLohnabhngigen im Arbeitskampf in den National -staatsgrenzen immer noch ihr e faktische Grenzehat,, legt de r Streik die Mehrwertproduktion frdas Kapital nur teilweise s till. Whrend dieArbeiter al le s aufs Spiel setzen, steht fr d asKapital nur ein Tei l auf dem Spiel.Darber, da die Chemie- Indusiriellen ihreStrke in den Tarifverhandlungen rcks ichtslo sausspielte n, politisch einzusetzen wuten, gibte s berhaupt keinen Grund zu jammern. E s is tfalsch , eine spezifische Bosheit der Chemie-Industriellen darin zu sehen, da sie bestrebt

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    sind, das Lohnniveau durch Ausnutzung derSklavenarbeit in Afrika, Asien und Lat einame-ri ka zu drcken, sich durch InvestitionenArbeitskrafte vom Hals zu schaffen, sich durchKonzentration konomische und politische Hand-lungsfreiheit und Flexibilitt zu sichern. DieBrutalitt ihrer Handlungen als Ausbeutung,als politische Unterdrckung, als das Bestrebendie Reproduktionskosten der Ware Arbeitskraftauf ein Minimum zudrcken entspr icht der Ra-tionalitt des Systems, a l s Druck der nord-amerikanischen Konkurrenz auf die WirtschaftWesteuropas, der Rationalitt der Branche,ihrer Produkte und Mrkte - sie ist als Un-menschlichkeit und Verbrechen dem System imma-nent und wird nur mitsamt dem System abgeschafftoder garnicht.Die Chemie - Industriellen hatten die Streiks bisins Detail vorbereite t, si e nicht die Gewerk-schaften wollten den Streik und sie , nicht dieGewerkschaften, haben den Streik gewonnen.Die Arbeiter erlit ten eine Niederlage. Sie hatten -mit verteilten Rollen - alle gegen sich:Das Kapital, die Regierung, die Gewerkschafts-brokratien.DIE VORBEREITUNG DER STREIKS JIm Februar 71 kndigten die Gewerkschaften dieTarife fr Hessen, Nordrhein und Rheinlandpfalzzum 31. Mrz und forde rten 11bis 1 2 Prozent,fr Hessen linear 120, --Mark, das heit frHessen: Lohnerhhung fr alle Lohngruppen gleich,Einfrieren der Lohnschere, ein Schritt zur Her -stellung von Einheit fr die Arbeiterklasse.Die Chemie-Industriellen machten kein Angebot.

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    Im Dezember 70 schon hatten die Chemie-Indus-tri ell en di e "gegenseitige Hilfeleistung" de rUnternehmen im Fall eines Streikes vorbereitet.Das war die bernahme von Lohnauftrgen zu Be-und Verarbeitung von Rohstoffen, Vor -und Zwi-schenprodukten, die Zurverfgungstellung vonProduktionseinrichtungen und Transportmitteln;das war die Bevorratung i hr er Produkte beiihren Abnehmern fr wenigstens 8 Wochen, dasging bi s runt er zu den Apotheken und Universi -tten - de r Rektor der Universitt Dsseldorfforderte z. B. die Institute und Seminare auf,sich vor sorg lich einzudecken. BetrieblicheManahmen waren de tailli ert ausgearbeitet :Betriebsanleitung fr Streikbrecher, die An-lage abhrsi cherer Telephone, die namentlicheErfassung von gewerkschaftlichen Vert rauens-leuten, Druckmglichkeiten fr Flugbltter,Kontakte zur Lokalpresse und rtlichen Mei-nungstrgern wie Lehrer, Pfarrer, Vereine;namentliche Erfassung "politischer Untergrund-krfte" zu r Weitergabe an Verfassungsschutzund Polizei, Kontakte zur Polizei, zu Regier -ungsste llen, zu Innenministern. Argumentations'-ketten waren vorbereitet wie "Gefhrdung derArbeitspltze durch Streikv etc.Die gewerkschftlichen Vertrauensleute de rFarbwerk e Hoechst hatten im D ez emer 70 eineMitgliederbefragung zu den bevorstehendenTarifverhandlungen verlangt. Die Tarifkommis-sion - aus Vertreter n der IG - chemie und Betriebs:rt en der Grobetriebe - lehnte das ab.Das Abstimmungsergebnis, mit dem Arbe ite rmi t-bestimmung abgelehnt wurde, war nicht einmalknapp: 4 gegen 1. Die gewerkschaftlichen Ver -tra uensleute von Merck, Darmstadt stellt endie Forderung 160 Mark oder 12 Prozen t auf.Auch si e kamen in ihrer Tarifkommission nichtdurch.

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    STAATLICHE UNTERSTTZUNGFR DIEKAPITALISTENKLASSE

    Staatliche Untersttzung hatten die Arbeit -geberverbnde. Die ursprnglich auf 9 Prozentprojektierte Lohnleitlinie wurde zu Jahresbe-ginn auf 7 ,5 Prozent reduzier t. Brandt am 11.Mai im Bundestag: Zu sta rk e Steigerung derLihnkost en knnten in d ieser Phase die Gefahrder Unterbeschftigung hervorrufen. Die Sach-ver stndigen stellten in ihrem Sondergutachtenzur Untersttzung der Chemie -Industriellenfest , da "eine sehr langsame Verminderung derLihnsteigerungsrateunicht ausreicht, sondern"eine Zsur notwendig ist" (Mai 71)Im Mai kamen die Chemie.-Industriellen miteinem Angebot von 5 Prozent heraus. Im Mailie die IG - Chemie in ihren Pressemitteilungendurchblicken, da sie nicht auf 11bis 12Prozent beharren wrde, da si e auch mit 8oder 9 Prozent zufrieden wre.

    DER VERRAT VON RHEINLAND - PFALZAm 24. Mai aber wurde in Rheinlandpfalz - zurberraschung der ffentlichkeit - ein Tar if-vert rag abgeschlossen ber 7 ,8 Prozent fr 10Monate, das sind bei einer faktischen Laufzeitvon 12 Monaten 6,5 Prozent, weniger also alsSchillers Orientierungsdaten. In Rheinland-Pfalz he rr scht die BASF. Die BASF brauchtekeinen Stre ik. Auch bei Bayer und Hoechstwurde spter nicht gestreik t. Die Belegschaftender Grobetriebe brauchten die Demtigungder Streikniederlage nicht, si e werden durchein vielfach gefchertes Pazifizierungssys-tem diszipliniert: Werkswohnungen, scheinbare

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    Gewinnbeteiligung, Ausbildungsbeihilf en, einbetrieblicher Vertrauensleutekrper neben demgewerkschaftlichen, eine Arbeiterorganisation,die die Belegschaften hundertfach in rumlichgetrennte Betriebseinheiten spaltet, ein Lohn-system, das s ie nach Lohngruppen spaltet,Leichtlohngruppen, da s si e nach Mnnern undFrauen spaltet.Das Flugblatt, das die IG. Chemie zu diesemAbschlu an ihr e Mitglieder verteilte, ve r-teilten in Hessen die Chemie-Industriellen anih re Belegschaften. Die Tarifkommissionen inNordrhein und Hessen gaben sic h emprt berden Abschlu in Rheinland-Pfalz. Sie redeten berRarnpfmanahmen, ohne s i e vorzuberei ten.Die IG-Chemie forderte ih re Mitglieder lediglichauf, ih re Beitrge in Ordnung zu bringenund neue Mitglieder zu werben.

    STREIK

    Am Widerstand der Chemieindustriellen schei-terte schlielich die Bundesschlichtung frNordrhein, fr Hessen spter fr Westfalenund Hamburg. Nach dem Scheitern der Bundes-schlichtung begannen die Streiks. Von AnfangJuni bis Anfang Juli waren insgesamt 50 000Arbeiter in diesen vier Bezirken im Streik,150 000 beteiligten sich an Aktionen. In Nord-.rhe in Wurde fr 9 Prozent gestreikt, in Hes-sen fr eine linea re Erhhung um mindestens120 Mark, wenigsten 11 Prozent, in den anderenBezirken f r 11 und 12 Prozent. E s waren dieersten Streiks in der chemischen Industrie seit40 Jahren, se it den Lohnkmpfen zu Anfang undEnde der 20er Jahre .Die organisatori sche Initiative ging nicht vonden Gewerkschaften , si e ging von denArbeiternaus . Bei Glanzstoff, Oberbruch ging s i e von

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    120 Handwerkern au s, d i e am 3, J un i s pon t a nd i e A r be i t n i e de r l e g t e n , A l s spter die Gewerk-sc ha f t d i e Lahmlegung von Sch ls se l ind us t r i ene m pf ie h l t , s c h l i e e n s i c h andere Abtei lungendem ak t i ve n S t r e i k spon tan an, Bei DynamitNobel, Tr oi sd or f begannen d i e Aktionen m i te i n e r spon tanen Arbeitsnictler81eguns de r IIand-wcrker der Znds toffabr iken, B e i den Clouth-Cummiwer!sen, Kln, b e i denen 4 Vnchcn l a n gg e s t r e i k t wurde, fi ng en d i e WaLzwerkcr an,Bei Degussa, Wolfgang gi nge n d i e Handwerkervon s i c h a u s i n k le inen Gruppen dtxrch d i eProdukt ionsha l l en , um d i e Arbeiter zur Kund-gebung von Bet r iebsra t und Vert rauens leuten zuholen, Bei Braun, Ileisungen fingen d i e Arbei-t e r im Apparatebau an. B e i G l a nz s t o f f , Kels te r -bach begannen die Aktionen m i t d e n S i t z s t r e i k se i ni ge r Spanier , Be i Merck, b e i den FarbwerkenHoechst - b e r a l l g ingen d i e Aktionen von k l e i -nen ak t i ve n Gruppen aus , I n e in igen Be t r i ebeni s t den ganzen Ju ni ber g es t r e ik t warden,Am 9,J'uni nahmen 10 000 A r b e i t e r an e i n e rGroi3Eeirndgt3brr1~gder IG-Chemie i n d e r KlnerS p o r t h a S l e teil, Am 14-6, war Aktionstag i nNordrlzein: Iri 38 B e t r i e b e n s t r e i k t e n 19 000A r b e i t e r . Am 16-6, f end dXe zwei7;e Grokund-gebuiag der IG-Chemie i r i Kln .mit nochmal 10 000A r be i t e r n s t a t t . G l e i c h z e i t i g btl .?;ai l igtens i c h ?G 000 an AIc+ione:l i n Wessen - 4 008A r b e i t e r d e r Farbwerke Hoeulist r:len!cnstrier-t c n zu e i n e r Kundgebung der Gewerkschaft, e sv.;arbdas e r s t e Mal s e i t 50 Jahr:>n, da b e i!!aechst - wenn ai?.ch r : w Tr eirr paai Stunden -g e s t r e i k t wurde, Ende J u n i s t r e i k t e n i n Hes-seri, Nosdrhein. Hanilzurg unrd Wes.tf:crben 58 000Ax,bei.',er, V,::!rz c:.nr2 r ieuc , rzk~wi e z:rei.ticu.tig

    , ,t \ i e G~!~eyk~c:-~;:,-f't:-~:::-o~;:r::..j;~:~~=ich .;reyil-jej-.k{i;:,.. . - .~3.~18ie I x i f ; - i . i i ~ L i v ~u L!c:: S ; I : G ; ~ ~ L S ir3n k~c;.:.;,:..::

    . -i;r:rp;>c?il a u ~ g i . ~ g .an n ' s.i~?L!ta t ~:rri:ri.~:;::.:?.;;:..:. - : . .:

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    Aber bei Merck ste llte sich er st unter demDruck de r Belegschaft der Betriebsr atsvor -sitzende hinter die Forderungen der Gewerkschaft.Die Streikleitung bei Bayer, Leverkusen kammit ihrem Streikbeschlu bei der Streikbe-zirkslei tung nicht 'durch. Viele wollten nichtstreiken, weil ihnen die Forderung nicht hochgenug war . Viele wollten nicht stre iken , weils ie meinten, am Ende gbe e s ja doch einenmiesen Kompromi. Da e s bei den FarbwerkenHoechst und be i Bayer, Leverkusen - als dengrten Betrieben in Hessen und Nordrhein -bei Einzelaktionen blieb, entmutigte viele.Das Pazifizierungssystem d er Konzerne zahltesich aus.Whrend die Arbeite r streik ten, unternahmen dieChemie- Industriellen all es, um in der Offensivezu bleiben, - blieben die Gewerkschaften defensiv.Der st rk ste Druck auf die Arbeiter wurde mitde r Behauptung ausgebt, die Str eiks sei enillegal, weil keine Urabstimmung stattgefundenhtte - die IG. -Chemie i st gesetzlich nicht ver -pflichtet, Urabstimmungen abzuhalten, ande rs alsdie IG- Metall. Bei Hoechst is t e s mit dem Ar -gument " kein Streik ohne UrabstimmungHzu keinemgekommen. Die Streiklei tung von Merckstellte die Frag e des Rechts als Machtfrage imKlassenkampf : IfIm Arbeitskampf, das sagt schondas Wort, ist uns er Recht auf Grund de r Me inungder Mehrheit, der Streikenden nmlich - vor-rangig. " Der IG-Chemie fie l nur d er Hinweis auf ih reSatzung ein.Den chemie-Industriellen waren lega le und illegaleMittel gleich recht : Bei Merck wurdenGerchte verbreit et, e s gbe Verletzte, essei en Steine auf Werksschienen gelegt worden,"betriebs fremde Elemente" htten Sabotage ver -bt, Streikposten seien mit Fahrradketten undschlagringen bewaffnet. Bei Glanzstoff, Ober -

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    bruch' sind Gerchte ber Schieereien verbre i-tet worden. Polizeieinstze ver schafften StreikbrechernDurchgnge zu den Betrieben, bei Merckund bei Glanzstiff , Kripo fotografierte Streik-posten, griff Streikposten an, Busse mitStreikbrechern fuhren in die Streikposten rein(Glanzstoff);die Unternehmensleitung von ,Mercks s t rt e den Funkverkehr zwischen den Streik-posten, ver strk te den Werksschutz, Bereit-schaftspolizei stand bereit, Betriebsfremdewurden als Streikbrecher geholt, ein Lagerwurde aus dem Werksgelnde ausgelagert. .Bei Glanzstoff waren die Polizeieinstze so hart,da junge Polizisten zu weinen anfingen unddurch lt ere e rsetz t werden muten, bevor diePol izei den Streikbrechern den Weg freimachenkonnte.KLASSEN JUSTIZ

    Einstweilige Verfgungen der Arbeitsgerichtekamen dazu, um den Zugang von Streikbrechernin die Betriebe abzusichern, Polizeieinstzezu legalisieren, Streikaktionen zu illegalisieren.Bei Merck schlo die IG-chemie nach E rl as s de rEinstweiligen Verfgung einen ve$kich,der den Inhalt der Verfgung nicht auer Kraftsetzte - Durchgang fr Streikbrecher - dafris t die gerichtliche Intervention noch gewerk-schaftlich sanktioniert. So fie l die Gewerkschaftden Arbei tern von Merck in den Rcken,deren Streikleitung zu der Einstweiligen Ver -fgungerklrt hatte: Das Auge des Gesetzessitz t im Angesicht der herrschenden Klasse( Ernst Bloch ) ' . Uns unterstellt die Geschfts-leitung die Gewalt, die von eben diese r Ge-schftsleitung und nur von ihr ausging undausgeht. Die zu dem Vergleich erklrte: "DerVergleich tuscht ein Recht fr sogenannte

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    i l ami - : i.a!i. t \ ~ 2nf'ang Jull i awisciian ii:i;: - - .*. j . , i~na e r IG-Chemie und den Cheinie-X11ciu, ~ , i . c - - -. r . Lm lrbsru;r:-u: 7,8 Prozen t=LohnleL t l i :ie-5a;j Ergebr!i i *-in Rheinland-Pfalz. Die 5t.- * i Fi .eii . lng von Merck s c h i c k t e ein Frotest telegrar : imc i ! ~ ien Haupt\ or-:: ;aiid, e r mge zurc k+,re$en, S e i!eil ilouth-Gumlttrer berl wurden d i e Gewe -kschaEts-, e i * t r s t e r b e i Elalt?~z~:tgahedes A b s c h l ~ c ; e saus,: ~ e ~ f i f f e n ,e: ~ . l k ar beendet ,Die Chemie--Indu. " -73e,r2 l ra-t ter, erre2.c:.t, wa:2s i e w ol lt en . Srr- : r ~ l l t - n ? d ass d e r erste S t r e i k

    . ,r n Ger Chemie-IP i~srln:.ein seinem Verlauf ~ n dI n h a l t von ihm:& Lestimmt x i r d , da d i e e r s t eS t r e i k e rf a h r u n g d er G ~ e m i e a r b e i t e rd i e s e r Geqe-r a t i o n d i e Es fa hru ng V L r e r Nieaer lage ist:weils i e " m Hinl?_l c k au f d i e zunehrner-de R e d ~ u t u n gd e r A r b e i t s k o s t enoelas-cung m i t d i r Mgiichkcitrechnet?, da b e i knf t i ge ri Tari-?C rhandlurgeni n d er cheni schcr! Indus t r2 L ernr: te Auseir an aer -setzunge n, a l s o u.U, auch Artel . -akampfc nichtvermieden werde3 knneneu(aus:hilfele;stung i r nArbeitskampf) - weil fGr i i ie G h r ~ i e - l n 3 u s t r i e l -l e n d i e s e r S t r e i k keine vereinzelte Erschej-yi ,q,w a r , so nd e rn e i n e E tapp e i n e i n e r l a cgf r is - t i& enS t r a t e g i e im Kampf gegen d i e Arbe3~terk?-zs. .:e*M i t den Worten des Spreczzers der. Deutschen Bank,~ l r i c h : Es bedarf mehre-ei S c h r i t t e , d i e a d ?.er-d i n g s j ew e i l s grau geimg sein miissen, ?Jrn bt7i.adas Z i e l - S t e i g e r u n g s r a t en von nur noch zw? Lo d e r d r e i F r ozent - zu ur re ic he n. (Fel)wuaA ? ' )' h e A r b e i t e r bao en nacht e s r e i ch t , w a s s i ewollten: Mehr Einheiz - das w a r d e r I n h a l t d e r120 Mark-Forderung i~ Hessen; Lohnerhhungen,d i e n i ch t h i n t e r d en P r e i s s t e i g e r u n g en zur ck -b l e i b e n - das war d e r InhalL d e r Streikbewe-gung; Geschlossenhei t - m i t , nich t ohne d i eArbei ter von Bayer , BASF und Hoechst ; Erf olg ,S i c h e r i s t diese r Tas i f absch lusc Audruck desgegenwr t igen Krf teverhl tn isses zwiac3.?n

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    Klassen . Wobei man sagen kann, da s Kapital hatfast al le s in der Hand, die Arbeiter fast nichts.Die Seite des Kapitals ist geschlossen und "kon-zentriert", die Arbeiterklasse ist vielfltiggespalten; d as Kapital hat st ar ke Organisationen,die e s fest in der Hand hat, die ArbeiterGewerkschaften, die sie nicht in der Hand ha-ben, deren Brokratie und Fhrung eine arb ei -terfeindliche Politik macht, zusammen mitderjetzigen Regierung; da s Kapital hat den Staat,die Arbe ite rkla sse hat ihn gegen sich; das Ka-pital ist international organisiert, die Arbei -te rkl ass e kann immer noch nur im nationalenRahmen handeln; das Kapital hat eine klar e,langfristige Strategie und propagiert si e inallen Bereichen, ist entschlossen, den Angriffauf die Arb e it erk lasse zu fhren. Die Arbe ite r -schaft wird dem i hr e Wut entgegenhalten - dasist abe r auch alles, was sie dann hat.DIE MILITAFUSIERUNG DERKLASSENKMPFETrotz dieser Strke des Kapitals, trotz dieser .schwche de r Arbeiterklasse rst et der Staatauf, bereite t die Militarisierung der Klassen-kmpfe vor. Die polit ischen Manahmen ent-sprechenden konomischen Fakten: De r Aggres-sion de s Kapitals. Die politischen Faktensignali sieren den Umfang und die Schrfe de sAngriffs.J e weniger sich da s Allgemeinwohl a us derPolitik d es Kapitals von selb st ergibt, alsWohlstand, wachsende Einkommen, Verbesserungder Lebensbedingungen al le r, desto mehr mugetrommelt werden. desto weniger kann man sichKritik an den Manahmen des Kapitals mehr leisten:Deshalb werden berall krit isch eJournal isten gefeuert, deshalb werden die

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    Schulen von Linken gereinigt, deshalb greiftdie CSU zum Bayrischen Rundfunk und das kannnur der Anfang zur Gleichschaltung der ARD-Anstalten mit dem ZDF sein - auch wenn e s inanderen Bundeslndern nicht so schnell gehenkann.In dem Ma, in dem die Loyalitt der Massengegenber dem System nicht mehr erkauftwerden kann, mu sie erzwungen werden, nichtmehr freiwillig erfolgt, wird Gewalt ange-droht: Wird der Bundesgrenzschutz in eineBundespolizei umgewandelt und von 23 000Mann auf 30 000 vergrert; wird die Polizeimit Maschinenpistolen ausgerstet, soll sichder Brger an den mit einer MP bewaffnetenBullen an der Kreuzung gewhnen, wie ansSteuerzahlen, wird das Haftrecht verschrft ,werden Notstandsbungen durchgefhrt , beidenen scharf geschossen wird, werden Genos-sen in U - Haft genommen, wird an RAF - Ver-dchtigen die Todess trafe volls treckt.In dem Ma, in dem das Volk keinen Grund mehrhat, nachdem der Kapitalismus in Westdeutschlandeinmal erzwungen worden is t, weiterhin au ssich heraus antikommunistisch zu sein ,mseen Kommunisten gewaltsam vom Volk isoliertwerden: Deshalb fliegen die Linken aus denBetrieben, deshalb wird der P re is immer hher,den die DKP fr ihre Legalitt zahlen mu -(und e s scheint, si e zahlt jeden), deshalbdroht die chemische Industrieder FU, sie wer-de FU-Absolventen nicht einstellen, wenn nichtRuhe und Ordnung an der FU wiederhergestelltwer den.In dem Ma, wie der Gedanke der kommunistischenAlternative aufgrund der Widersprche , die dasSystem selbst erzeugt, an Boden gewinnt, mssen- Fre irume , von denen aus e r noch propagiertwerden knnte, geschlossen werden: Deshalb wird

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    DIE LEGALE LINKE UND DERSTAATSFEIND NR. 1Die legal arbeitende Linke is t di ese r Offensivedes Kapita ls gegenber nicht nur defensiv, s i eis t auch objektiv ratlos. Sie setzt dem ihr eFlugbl tter und Zeitungen entgegen, ih re Arbei-teragitation, die besagt, da das Kapital anallem schuld is t, was ja richtig ist, da dieArbeiter sich organisieren mssen, die sozial-demokratische Linie in den Gewerkschaften ber -winden mssen , lernen, konomische Kmpfe zu -fhren, das Bewutsein als Klasse zurckge-winnen - was notwendige, politische Arbeit ist.Als einzige politische Arbeit i st si e kurzsich -tig. Sie sieh t die Maschinenpistolen und sagt:Den konomischen Kampf entwickeln. Sie siehtdie ~ot st and sb und en nd sagt: Kassenbewut-sein. Sie sieht den Faschismus und sagt: DieKlassenkmpfe nicht zuspitzen. Sie sieht dieKriegsvorbereitungen und sagt: Bndnispolitikmi t dem Mittelstand. Sie sieht die Arbeits.- undBundesarbeitsgerichtsurteile, mit denen zuknf -tige Stre iks illegalisiert werden sollen undsagt: Legalitt.Die Konterrevolution tra ut s ich zu, mit allenProblemen ferti g werden zu knnen, die s ieproduzie rt, auch ist ih r kein Mittel zu dreckigdafr. Aber s i e kann nicht warten , bis derFaschismus sich wirklich entfaltet hat, dieMassen fr si e mobilisiert sind und si e brauchtdie Gewiheit, da Bewaffnung und bewaffnterKampf ih r Monopol bleibt - da die Wut d er A r-beiterkl asse, die si e zu provozieren entschlos-sen sind, diese Idee nicht fat und mit der Ideedie Mittel nicht: Die Idee des bewaffnetenKampfes als revolutionre Guerilla, die au s demHinterhalt kmpft und nicht zu fassen ist, diesi e zur Rechenschaft zieht, die ihre P olizei de-moralisiert , die als Gegengewalt ihr e r GewaltWider stand lei ste t.

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    Genscher wre nicht der Innenminister der h err -schenden Klasse , wenn er nicht die unglaublich -sten Anstrengungen unternhme, uns "aus demVerkehr zu ziehen", wenn e r uns nicht zum Staats-feind Nr . 1 erklr t htte, noch bevor wir etwasgemacht haben, was uns al s solchen ausweisenwrde, wenn e r nicht alles , aber auch al les tte,um uns von den Linken, der Arbeiterschaft, derBevlkerung zu isolieren, wenn er uns nicht er-morden liee. Das kann nur noch viel schlimmmer werden.Aber s ie knnen ihr e Kriegsvorbereitungen nichtmehr heimlich durchfhren und nicht mehr auf demBoden ihr er eigenen Legali tt, s ie sind gezwungen,ih re eigene Ordnung zu brechen und a ls dasaufzutreten, was s ie sind: Als Feinde des Volkes- und die Linke macht auf einer dialekt isch hherenEbene die richtige Propaganda als s ieeigentlich machen will, wenn sie sagt, : DerTerror gilt nicht der RAF sondern der Arbeiter-klasse . Natrlich gilt er nicht der RAF sondernis t Vorbereitung auf bevorstehende Klassenkm-pfe. Es geht darum, die Idee des bewaffnetenKampf e s mit al ler Gewalt, de rer das System imAugenblick fhig ist , von der Arbeit erklassefe rn zu halten. Nicht wir sind ungeduldig. DasSystem is t nervs . Das Kapital kann nicht warten,bis sich der Fasch ismus entfaltet hat, die am eri -kanische Konkurrenz wartet nicht. Die Hyste riedes Systems macht unsere Strategie und Taktiknicht falsch. Sie wird dadurch nicht falsch,da das System e s uns unendlich schwer macht,die Guerilla in den Massen zu verankern.Widerstand zu leis ten wird dadurch nic htfalsch, da der Krieg ein langwieriger Kriegist .Was erwar ten die Genossen eigentlich in einemLand, das Auschwitz hat widerstandslos bersich ergehen hat la ssen? Deren Arbeiterbewe-

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    gung die Geschichte der deutschen A r b e i b c l n e -wegung hat und deren Polizei die Geschichteder SS?

    " DIE KOMMUNISTEN -E3 FUR DIE ERREICHUNGDER UNMITTELBAR VORLIEGENDEN ZWMlKE UNDINTERESSEN DER ARBEITERKLASSE, ABER SIEVERTRETEN IN DER GEGENWRTIGEN BEWEGUNGZUGLEICH DIE ZUKUNFT DER BEWEGUNG " -

    (Kommunistisches Manifest). Ih s verstehen wir unter DEM VOLK DIENEN .

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    Das Argument, die Bundesr epublik s e i nichtLateinamerika wird von Leuten vorgetragen, dieau s der Sicht ges icherte r Monatseinknfte da sZeitgeschehen kommentieren, zu r Sicherung ih re rMonatseinknfte; es ist ein Ausdruck der mensch-lichen Kl te und intellektuellen Ignoranz gegen-be r den Problemen de s Volkes hie r. Die bundes-republikanische Wirklichkeit fllt dabei fak. -tisch und analytisch unter den Tisch.Von de r objektiven Aktualitt de r SozialenFrage, von de r subjektiven Aktualitt de r Ei-gentumsfrage und von de r Militarisierung d erKlassenkmpfe ist bei d er Analyse der Verhltnisse hierauszugehen.

    ARMUT IN DER BUNDESREPUBLIK

    Objektive Aktualitt de r Sozialen Fr ag e heit:Armut in de r Bundesrepublik. Die Tatsach e, dadi ese Armut weitgehend s tumm ist, bedeutetnicht, da e s si e nicht gibt. Die Tatsache, daau s ihr nicht die Mglichkeit der sozialenRevolution abgele itet werden kann, ist keinGrund, sich nicht auf s i e zu beziehen, so zu tun,als gbe e s si e nicht.Surgen Roth hat in seinem Buch "Armut in de rBundesrepublik" das meis te, was zum Thema Armutzu sagen ist, zusammengetragen. Demnach lebenin der Bundesrepublik und Westberlin heute 14Millionen Menschen in Armut : 1 , l Millionenleben in lndlichen Gebieten und mssen m it100 bi s 400 Mark im Monat auskommen, das sinddie Familien de r Kleinbauern und Altenteiler.4, 66 Millionen Haushalte mit ca. 3 Personenverfgen ber ein monatliches Nettoeinkommenvon weniger als 600 mark, das sind 2 1 Prozental le r Haushalte. ber 5 Millionen Rentenab-hngige haben eine monatliche Rente bi s zu

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    550 Mark. Hinzu kommen 600 ooo Bewohner i nArmenansta l ten , 430 ooo Nichtsedf is f te , 100 c'ooHeimkinder, 180 ooo Geis teskranke Fi? Anstalte:l50 ooo Erwachsene i n Gefn gniss en, 50 ocoJ u g e n d l i c h e i n F r s o rg e e rz i eh u n g . D a s s i n do f f i z i e l l e Zah len , J e d e r wei, dafi o f f i z i e l l eZahlen i n d i esem Bereich, nach ur iten abgerun-d e t weruen. I n Bremen bekommen -I1 ooo IvlenschenF e u e r u n q s h i l f e , w e i l s i e zu wen ig Geld haben,um s i c h d i e K ohlen s e l b e r zu kaufen. D a s?/!Gnchncr8Yohnungsa~ntr echne t dami t , da d i eZahl d e r ObclachLosen von j e t z t 7 300 auf 25 oosste5;:ctt w i r d . I n K ln l e b n s chon 1963 17 oooi n Armcnanstal t en.I n de r F ra nk fur t e r Nordwes ts t ad t za n l t man'reute f"ir zwei Rilnie, etwa 60 qn grui3, 460 MarkMiete. I n de r Nordweststadt hngen d i e Zhle rf r d i e E l e k t r i z i t t i r den K e l l e rn , I n f a s tjedem Iiochnaus i s t mindestens ein Zlihler abge-s t e l l t , u n g ea c ht e t d e ss en , ob K l e in k i nd e r i nder dazugehrigen Wohnung sind oder ob Winteri s t e 50 Abschai tungen pro Tag i~ieEdet d i e S t ad tF r a n k f u r t , u n g e f h r 800 Famil ien w i r a mona t l i chd e r S trom a b g e s t e l l t .I n F r a n k fu r t a m Main leben 5 ooo Penner. Nacj~ts

    - werden s i e m i t Wasse r aus ih r e n Sch la f s t t t so i i nde r D-Ebene de r Hauptwache h e ra u s g es p ri tz t . 'dennd i e P o l i z e i w e g i s t , kommen s i e wieder , l egens i c h Zei tunge n auf den nasse n Boden und s c h l a f e nw e i t e r .4 Mi ll i on en Wohnungen i n d er Bundesrepub likhaben weder Bad noch Toilette. 800 oso F a m i l i e n- leben i n Baracken. I n FranKfur t g i b t e s S O oook'ohnungssuchende, i n Dss eldor f 30 ooo.600 ooo Menschen i n der Bundesrepubi lk sind a nSch iz :3~hren i e e r k r a n k t , Wenn S c h i z o n h r e n l e n i c h t2e: . . - . .~*ir :kt w i r c i , f i ih r t s i e zu Inva.l idl .tt, 3 Pro-

    % .::r:t.:l ::E ,* ?ev,?lkeri~.r?g i ~ i durch sec, tsr.i .t E r -

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    krankung ar be it s- und berufsunfhig. 5 b i s 6Millionen Menschen bedrfen auf irgendeine Artpsychischer Hilfe. In einigen psychiatrischenKrankenanstalten geht man von 0,75 qm Platz proPatient aus.80 Prozent all er Arbeiterkinder, die nach An-sicht ihr er Leh rer auf die Oberschule gehren,kommen nicht dahin. Armut in der BundesrepublikArmut in der Bundesrepublik i st nicht imVerschwinden, s i e is t im Kommen. Die Wohnungs-not wchst. Die Schulnot wchst. Die Kindsmi-handlungen nehmen zu.Ende 197.0 wurden 7 000 Kindsmihandlungengezhlt, man nimmt an, da e s in Wirklichkeit100 000 waren. Man nimmt an , da 1 000Kinder im Jahr totgeprgelt werden.

    Schulen in de r Bundesrepublik beschreiben, heitArmut in einem reichen Land beschreiben ,sagt Luc jochimsen in ihrem Buch "Hinterhfeder Nation. ", das anschauliches Material dazuliefert . "Das ffentliche Erziehungssystemis t ein Elendsbezirk, ausgestattet mit denMerkmalen alller Slums: Mangel, Defizit, Fehl-bestand, beralterung, berfllung, Erosion,Unzufriedenheit, Resignation, Abgestumpftheit,Erbarmungslosigkeit. Was heute inden Grundschulen der Bundesrepublik mit sechs-und siebenjhrigen Kindern geschieht, luftauf eine bewute und fr die zukunft geplanteVerweigerung de s Rechts auf-Bildung und Aus-bildung mit Hilfe der allgemeinen Schulpflichthinaus, i st Erziehungskriminalitt. Ein Ver-brechen, fr da s es keine Strafen gibt. EinVerbrechen, da s nicht verfolgt wird.Im Mrkischen Viertel in Berlin lebten 197035 000 Menschen, 1980 sollen e s 140 000 sein .Die Leute sagen: Brutal sieht das hie r aus,

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    ganz gemein, da s ttet doch ab, irgendwie -ab er innen, die Wohnung, is t anund fr sichgut geschnitten. Im Mrkischen Viertel fehlteinfach alles: Spielpltze, Verkehrsmittel, Schulen,billigen Einkauf smglichkei ten, rz te, Anwlte.Brutsttten von Armut, Kindsmihandlungen,Selbstmord, Bandenkriminalitt, Verbitterung,Not. Das Mrkische Viertel ist soziale Zukunft.(Brger liche Autoren, auf d eren Ergebn isse wiruns hier beziehen, machen sich nicht die Mhe,ihre Beobachtungen aus den Bewegungen des Kapi-ta ls zu analys ieren, die Kapitalkonzentrationbei Banken, Versicherungen, Haus- und Grundbe-sitz als Ursache von Verelendung blozulegen.Sie arrangieren sich mit ihren ~e ch er ch en er -gebnissen durch verbalen Protest ).Die Aktualitt d er Armut i st nicht identischmit d er Aktualitt der Revolution. Die Armensind nicht revolutionr, nicht unvermittelt,nicht von sich aus. Ih re Agressivitt richtensi e mehr gegen sich als gegen ih re Unterdrcker,Agressionsobjekt sind die noch rmeren, nichtdie Nutznieer der Armut, nicht die Wohnungs-baugesellschaften, Banken, Versicherungen,Konzerne, Stadtplaner, sondern deren Opfer.Nicht mobilisierendes, eher deprimierendes,abschreckendes Beispiel, ~a sc hi sm us ma te ri alfr Bild und ZDF.Das ZDF setzt sowas in Szene: In WiesbadenerSlumsmuten die Kinder fr ein ZDF- Tea m imDreck spielen, sich untereinander schlagen, schreien .Die Erwachsenen muten sich anschrein,auf einander losgehen. Das Fernsehen gibt demSatz "Die Bundesrepublik ist nicht Lateinameri-k a u , - die Armen in der Bundesrepublik habenselbst schuld, si e sind kriminell, es gibtnur wenige Ar me - die anschauliche Evidenz.Die Springerpresse druckt sowas nach.Faschismusmaterial.

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    DIE AKTUALITT DEREIGENTUMSFRAGEAber die objektive Aktualitt der Armut hatsubjektiv die Fra ge d es kapitalistischenEigentums in einem Ma aktualisie rt, wie e sda s sei t den e rs ten Nachkriegsjahren - demAhlener Programm der CDU - nicht gegeben hat.Nicht unvermittelt, abe r vermitte lt. Wenigbei den Armen selbst, aber in der brigenGesellschaft, als Brgerin itiative und alsGemeinplatz weit verbreitet, noch wenig orga-nisi ert, vage, aber nicht zu unter-drcken.Da 20 000 Verkehrstote die Opfer des P rofit-st reb ens d er Automobilindustie sind, die ohneRcksicht auf d ie Entwicklung de s Straenbausproduzier t; da Versiche rungspalste das Kapi-tal reprse ntieren, das si e aus Krankheit schla-gen, dessen Kehr seit e Krankenhauselend ist;der Widerspruch zwischen der Verschuldung derGemeinden und de r Rendite de r Konzerne, dieauf ihrem Boden produzieren; zwischen Gastar-beiterausbeutung und Gastarbeiterunterknften;Kinderelend und Profiten der Spielzeugindustrie;Miethausprof iten undMiethauselend -das a lle s 'sind schon fas t Gemeinpltze, derSpiegel ist jede Woche voll davon, Bild tg-lich, in Einzelfllen als Einzelflle dargestellt,aber so massenhaft wird an diesen Zu-stndenAnsto genommen, da si e nicht me hrverschwiegen werden knnen. Deutsche - Bank -Sprecher Ulrich jammmert ber die "Verteufelungder Gewinne ", ber "die Angriffe auf unserWirtschaftssystem", die "Kritik an den Ertr gen n"Wir al le sind noch imme r nicht eindringlichgenug, um die Bedeutung der Unternehmergewinneberall vers tndlich zu machen, ohne die jader fr eien Marktwirtschaft Fortschr itte undEntwicklung unmglich sindn - da damit noch

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    5!:nr:ii;wonP gemeint s e i n kn nte , niinmt ihmal3er Zen p i t a l e i g n e r n s e l b s t kaum e i n e rm h r ab.;,;;gLer w i l l d i e unpopulre ErhBhung der Ver-i ;*iiuchsst uer-n prop agan d i s t i sc h du rch Bes t eu-v;ui~g d e r h5her.en Einkommen ab si ch er n . Die CDU! ~ * i tk:gst , da d u ~ c h i e O s t v e r tr g e e i n e \. ,- ~ o i ( l ~ i r s c h eufweichung i r n Innern der Hundes---t;piii..! L I - i l ic F olge s e i n k n nt e - Schrde r s. :UJI tar.;~umrriC !;feil d i e Ver teu fe lung des Korri-,311 si;i:a,.; a n Claubwrc l igke i t ve r l i e r en knn te,

    ;:ej 1 i(onimianismiis heifit : Enteignung, Vergese1l-:c:lat't ;~rigvor1 Prod ukt io nsmi t te ln . Nich t i h r en. . ~ i \ i n l cbekmpft die CDU, s i e bekmpft i n den.''., t v r ~ . !S:tp;end i e i d e c l o g i s c h e T o l e r an z e i n e n. ' . . ( ! ; 1 ; ; I , :> ,i:c\genber, der der. Todf e intl d es hapi-

    2 , .! Tni t : :t t; i 1 ttn der Linken nach 1968 s o f ' e r : ~.C i . ~ibcr-1::ieip.r; e i ne g re re B a s i s h a t eci, h a t t e n. i c ? I:i~c:~ti?rna~'r.np;!;enum I n h a l t , s t e l l t e r , eineni i l g r i f f' nst ' k t p i t n i i s t i s c t i e s Eigentum dar,: n L t en ikirt~ri iZei hurigspunkt im k a p i t a l i s t i s c h e ni-'t~!)fitstx.c.bt.!ri, i firc?n Konsens i n de r K r i t i k da-:-;in: D i e Iiwtasi~esetaringcrr i r i v i e l - e n S t d t e n d e rRi~ndes repub lk , d i e l3rgernni t i a t i v e n gegenE i,iiiitsanie1.ung, di.c I n t ist, vcn fr gemeinntz-i .7,, L3it1rich tungcri i n St,:idtriiiirlgch i e t e n - Fiiirk-2 :.:~es Vier t e l , P ' r ank f i a r t e r Nordwes t s t ad t , d i eL..,;: g e r i r i i tiativcn gegen Tridusir ieans iedlunwni . 11 der* Nhe von k-ohngebit-ten, Ilas t le idelber*ger: 'PK h a t tlen Ztlshiinmeiihang von lirarrkheit und Kapi-4 , *~isr i ius o konsequent i.n c l t:t.:n I c o i ickt ven Kr-k;?ru~tnis-und lIandPungsp~bozclj ~ - i ts e r t , d a ciir Kader dcs SPK wegen 5 129 s e i t J u l i 72 i r nGei gngriis :;i zen, D i e Khrnpfe d e r S t u d e n t er : $ r B ~ + - vP r f ntgsczacit)nllgeri, d i e i hnen d2s Kapitnj- si; '-zi,ri;igt, ,cei.l;s:; d i e Knmpagnerr der Jusos ;;cgenF r i v a S c i ~ ~ ~ ni m i n Icindsckal't i c h e n Erholtin-5-i l ? g ~ n s t ~ , z i r !er - K r i t i k , Die :vicirt igs cn St:-c-iri.5;. ,

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    waren die im September 69, die si ch an denhohen Dividenden d es Ja hr e s entzndeten. Diest r ks te Kampagne de r Studentenbewegung wardie gegen den Springer - Konzern : "EnteignetSpringe rtt. Die brutalsten Polizeieinstzerichteten sich gegen die Hausbesetzungen inde r Belgiersiedlung in Kas sel, wo Fraue n undKinder herausgeprgelt worden sind, gegen dieHausbesetzer in Hannover, die jetzt mit Scha-denersatzprozessen ferti g gemacht werden. NachGeorgs Ermordung gab e s in Berlin einen Auf.-kleber: "Die Killerschweine haben unseren Bru -der Georg ermordet, weil s ie Angst um ihrenZaster haben.

    SOZIALDEMOKRATISMUS UNDREFORMISMUS

    Reformversprechen sind zum Religionsersatzgeworden, Opium f rs Volk, das Verspreche nauf eine be ss e re Zukunft, da s nur dazu dient,eine psychologische Motivation zugunsten Ge-duld und Abwarten, Pass iv it t zu liefern. Mitden Anstrengungen, die ntig wren, um Refor -men durchzusetzen, knnte man die Revolutionselber machen. Wer den Leuten was ande reserzh lt, wie die Jusos und wer die Jus os frdie Kraft hlt, die wirksame Reformen durch-setzen wird, verkennt die Widerstandskraft d esSystems, seine Entschlossenheit, die Gesell-schaft an die Verwertungsbedingungen des Kapitalsanzupassen und nichtumgekehrt, und lngst nichtmehrnur "mit allen Mitteln d es Rechtssta ats I! ,verkennt vor allem, da die Juso s in er st e rLinie die Junge Generation de r Sozialdemokratensind.Ein Unterschied zwischen SPD und CDU bestehttrotzdem. Sie schtzen die Arbeit erklas se,das Volk verschieden ein. Die SPD sagt: Zucker-

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    brot und Peitsche, die CDU will lieber nur diePeitsche. DieSPD, er fahrener darin, wie man dieArbeiterklasse an der Nase herumfhrt, Wehner,erfahrener darin, wie man die Linken austrickstund austreib t, Br andt, erf ahrener dar in, wieman sich an die Spitze einer Bewegung stellt,um sie be ss er abwrgen zu knnen (die Anti-Atom-bewegung in Berlin 1958 z. B. ) - sie trauen sichmehr Taktieren gegenber dem Volk zu als dieCDU. Die SPD hat die Amnestie durchgesetzt, da-mit fr sich die Gefahr von Solidarisierungenan Studentenprozessen gebannt, die Kontinuittder Kritik an der Justiz unterbrochen, dieLinken gegenber der Justiz und Administrationentsol idarisie rt und schmeit sie jetzt, wo esdeswegen keinen Aufstand mehr gibt, einzeln ausdem Staatsdienst. Mit Ih re r Ostpolitik hlt siesich die Kritik am Scheitern ih re r Reformpolitikvom Hals. Der Berliner Senat hat bei derBesetzung des Bethanienkrankenhauses und Um.-benennung in Georg von Rauch - Haus die Polizeinicht eingesetzt, stat tdessen den Linken dasWasser abgegraben, indem si e e s in Senatsregiebernahm. Heinemann hat wegen der Prot es tegegen seinen Persienbesuch noch die diploma-tische Augenkrankheit gekriegt; whrend Brandtfuhr, war das Verbot der Auslnderorganisationenschon in Arbeit. DieSPD ist sich des Einflus-se s, den sie ber die Gewerkschaften auf dieArbeiter hat, sichere r al s e s die CDUseinkann, die den Gewerkschaften mitraut, ihrenFunktionsmechanismen: Kapitalbildung durchfreiwil lige Mitgliederbeitrge statt durchMehrwertschrpfu ng. Und Pos se r nimmt mancherdie Lge noch ab, Mahler sei "Mitmenschtt,whrend Brigitte Asdonk in seinem Wirkungs -bereich mihandelt wurde. Den Unterschiedzwischen SPD undCDU haben einige Genossenals den zwischen Pest und Cholera definiert.Dazwischen hat das westdeutsche Volk diefr ei e Wahl

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    Um den gesellschaftl ichen sta tu s quo ,zu halten,r ste t das System auf. Status quo hal ten,heit: durch eu ro aisch e Unternehmenskonzen-t ra t io n d e r a m e r i *.anischen Konkurrenz s tand -halten; durch Grundlagenforschung mit Steuer. -geld ern di e Pro fitra ten Hoch halten; durch Ka-pitalexport d ie M rkte, durch Waffenlieferungenin die III. Welt d ie B efreiungsbewegungne inSchach, durch d ie Auslandsgroduktion die Lhne hi erniedr ig hai ten; die S iemenshauptversamm lung vonKri t ik an der Cabo ra-Bassa- Beteil igung fr eihal ten; dem Schah die Kri t ik an de r T ode sst rafein P er sie n vom Hals hal ten; S tatus Quo hal tenheit: Diejenigen, die a r m sind von denen, diedie Eigentumsfrage s tel len, getrennnt hal ten;die Arbei te rklass e durch Vermgensbildung und Reform -ve rsp rec he n hinhalten; die Behauptung aufrechthalten: Konsumeigentum ist gleich Produktions-mitteleigentum; j e d e Angriff auf Priv ateige n-tum i s t den andern gleich; a l l e Angriffe aufPrivateigentum sind kr im inel l ; Die kapi tal is-t i sche Produktionsweise i s t e ine na tr li cheAngelegenheit ; s ie is t die beste unter denmglichen und die bes te, die man si ch denkenkann; Kapitalismuskrit ik dient part ikularist i-schen egois t ischen Inte res sen einzelner undeinz elne r Gruppen; an de r Inflation sind dieLhne schuld; wer a nd ere r Ansicht is t , i s tvers t iegen, is t i so l ier t und letzten Endeskr imine l l. Das i s t de r Sta tus quo der Bes i tz -verh l tniss e und Ideen, de r ohne die Mil i ta-r i s ie run g de r Klassenkmpfe und d ie Kr imina-l is ierun g de r K lassenkmpfe und die, Krim ina-lisierung der Linken nicht gehalten werdenkann.

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    DIE SPRINGERPRESSE

    Die Rolle der Springerpresse bei de r Milita-risi erun g der Klassenkmpfe ist schon 1968 inder Kampagne "Enteignet Springertfgenau be-schrieben worden :Man kann das Schema, nach dem die Springer-presse ffentlichkeit produziert, auf folgendeeinfache Formel bringen: Jeden Bef reiungsver -

    such der Menschen aus den Zwngen de s Spt-kapitalismus stellt die Springerpresse als Ver-brechen dar. Der politische Revolutionr er -hlt die Attribute des Gewaltverbrechers. Derpolitische Kampf erscheint als individualisti-scher und abstrakter Terror, die imperialistischen Verhinderungsf eldzge als Ungezief er ver -tilgungsaktion. 'I I' Der Springerkonzern bildetdie propagandistische Vorhut des agressivenAntikommunismus. Die Spr ingerpresse is t derFeind der Arbeiterklasse. Sie verstmmelt dieFahigkeit zum politischen Willensausdruck undzum solidarischen Handeln. Aus dem Wunschdes L es er s nach Gerechtigkeit macht die Springer-pr es se Lynchinstinkte, aus de r Sehnsucht nacheiner freien Gesellschaft den Ha gegen die-jenigen, die sie erric hten wollen. Die Springer -pres se dient der psychologischen Kriegsvorbere i-tung. Durch die Feindkonstruktionen will siesagen: Wenn ihr euch jemals rhrt, wenn ihrScheidungen nicht dem Scheidungsanwalt, Lohn-erhhungen nicht den Tarifverhandlungen, Woh-nungen nicht dem Wohnungsamt, Ungerechtigkeitennicht dem Richter, eu te Sicherheit nicht der Polizei,euer Schicksal nicht dem Sptkapitalismus ber -lat, dann kommt Mord, Folter, Vergewaltigungund Verbrechm.( aus: Untergang der Bildzeitung )Die Situation hat sich s ei t der Molotowcock-t a i l ~ e r a n s t a l t u n ~m Februar 68 ver schrft.

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    BILD hat die Spalte "BILD kmpft fr Sie! "eingefhrt und Bild meldet tglich Erfolgevon der Kampffront gegen Mietwucher, gegenAuslnderkriminalisierung, gegen Kinderreiche-familien - Kndigungen, gegen Frhrentner- undRentnerverzweiflung. Noch bevor sich die aus-gebeuteten Massen von den Institutionen desRechtsstaates abwenden, hat Bild sich vonihnen abgewandt; noch bevor sich die Unzu-friedenheit mit den Institutionen de s Klas sen-staates als Klassenbewutsein konstitu ieren -kann, stel lt Bild sich an die Spitze de r Un-zufriedenheit, dahin, wo die Naz is 1933 stan-den, berufen vom Kapital, nicht vom Pro leta-riat. B11 hat das faschisti sch genannt, umMiver stndnissen vorzubeugen : "Verhetzung,Lge, Dreck. Er hat damit analytisch undpolitisch den Nagel auf den Kopf getroffen.Die Reaktionen zeigten, wie empfindlich dassys tem geworden ist, wie labil der statusquo, wie faschistisch Bild, wie nervs dasKlima im Springerkonzern.

    DIE DIALEKTIK VON REVOLUTIONUND KONTERREVOLUTION

    E s ist nicht die Frage, ob wir die reaktionreMilitarisi erung wollen oder nicht, e s is t dieFrage, ob wir die Verhltnisse, die si e zurfaschistis chen Mili tarisierung ausnutzen knnen,ob e s uns gelingen kann, die reak tionre Militari-sierung in eine revolutionre umzuwandeln, ob e sbesser ist , sich einfach hinzulegen undzu ste rben oder aufzustehen und Wider stand zuleisten. (Kim il Sung)Die meisten sagen: e s geht nicht. Die meistensagen: Die Massen wollen nicht. Viele sagen,

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    jetzt kmpfen, heit den Fasch ismus provozie-ren. B11 sagt: " 6 gegen 60 000 000 - dasKapital hat al le s, wir htten nichts. Siehaben nur den Sta tus quo vor Augen. Sie sehenin der Gewaltttigkeit des Syste ms nur die Ge-waltttigkeit, nicht se ine Angst. Sie sehen inder Milita risie rung nur die Waffen, nicht dasAbbrckeln ih re r Massenbasis. Sie sehen in de rHetze von Bild nur die Hetze, nicht di e Unzu-friedenheit der Bild - Leser; sie sehen in demBullen mit der MP, nur den Bullen mit der ME),nicht das ausbleiben f aschi stisc her Massenaufmr sche;si e sehen in dem T e rr or gegen uns nur den T e rr or ,nicht die Angst vor de r sozialen Explosivkraft de rRAF, die s i e I1im Keim ersti cken" mssen.Sie sehen in der politischen Apathie des Pro let ari -at s nur die Apathie, nicht den Pr ot es t gegenein System, fr das e s sich nicht zu engagierenlohnt; s i e sehen in der hohen Selbstmord-quote de s Pro let ari ats nur den Akt der Ver -zweiflung, nicht den Protes t. Sie sehenin der Unlust des Proletariats zum konomischenKampf nur die Unlust zum Kampf, nicht die Wei-gerung, fr lppische Prozente und blden Kon-sum zu kmpfen. Sie sehen in de r gewerkschaft-lichen Unorganisiertheit, des Prole tar iat s nurdie Unorganisiertheit, nicht da s Mitrauene en die Gerwerkschaftsbtjrokratien als Kompli-Peg des Kapitals. Sie sehen in de r Agressivit atder Eevlkerung gegen die Linken nur die Agres-sivit t gegen die Linken, nicht den Ha auf diesozial privilegierten. Sie s,ehen in un se re rIsolierung von den Massen nur unsere Isolierungvon den Massen , nicht die wahnwitzigen Anstren-gungen, die das System untern immt, um uns vonden Massen zu isolie ren. Sie sehen in der lan-gen Unter suchungshaft der Genossen nur dielange Untersuchungshaft, nicht die Angst de s Sys-te ms vor den freie n Genossen der RAF. Sie se-hen im Rausschmi von DKP- Lehre rn nur d as Ende

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    des Mars ches durch die Institutionen, nichtden Anfang der Revolutionierung der Kinder undEltern, die erst ickt werden soll. Sie sehen inallem nur die gegenwrtige Bewegung, nicht diezuknftige, nur das Schlechte, nicht das Gute:Die Dialektik von Revolution und Konterrevolu-tion.Wir sagen nicht, da e s leicht ist , Guerillazu machen, da die Massen nur darauf warten,sich der Guerilla anzuschlieen. Wir glaubenaber vor a llem nicht, da die Situation vonselbs t umschlgt. Wir glauben nicht, da dieGuerilla aus Massenkmpfen spontan entstehenkann, Wir halten solche Vorstellungen fr un-real istisch. Eine aus Massenkmpf en spontanentstehende Guerilla is t das Blutbad, nichtdie Guerilla. Wir glauben nicht, da die Gue-erilla sich al s "illegaler StabHeiner legalenOrganisation bilden kann. Der il legale Stabwrde zur Illegalisierung der Organisation fhren,d. h. i hrer Liquidation, sonst nichts.Wir glauben nicht, da der Begriff von derGuerilla von selbs t aus politischer Arbeitentstehen kann;, Wir glauben, da die Mglich-keiten und spezifischen Funktionen der Gue-rilla im Klassenkampf e r s t dadurch kollektivdenkbar, kollektiv fabar werden, da dieGuerilla da ist, angesichts des Ter ro rsder Bewutseinsindustrie.Wir haben gesagt: Erfolgsmeldungen ber unsknnennur heien: verhaftet oder tot. Wirmeinen damit, da die Guerilla sich ausbreitenwird, Fu fas sen wird, da die Entwicklungder Klassenkmpfe selbst das Konzept durch-setzen wird, aber nur dann, wenn e s nochnicht dem oral isier t sind, die sich nicht ein-fach hinlegen

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    W i r m eine n, d a d i e I d e e d e r G u e r i l l a , d i eMao, F id e l , ~ h d Giap , Mar ighela en tw ic ke l thaben , e i ne gu te Idee i s t , da niemand s i emehr vom Tis ch feg en kann, da m n d i e Schwie-r i g k e i t e n , s i e p r a k t i s c h d ur ch z us et ze n, u n t e r -sc h tz th a t , wenn man vor den Sc hw ie r ig ke i te n ,m i t denen w i r zu kmpfen haben, nur e r s c h r i c k t ,da das auch e i ne Un te r sch tzung de r Schwie r ig -k e i t e n b e i n h a l t e t , m i t denen d i e Gu er i l l a , wos i e schon we i te r und i n den Massen ve rank er ti s t , zu kmpfen hat. W i r meinen, da da s Berh-rungsangs t i s t vor dem Eingestndnis dessen,w a s d a s K a p i t a l zu i n s c e n i e r e n b e r e i t i s t , wenne s um d i e Si cherun g se i n e r Verwertungsbedin-gungen geh t , womit e s n i e gezger t ha t : I n de rP a r i s e r Kommune n i c h t , 1918 i n D e ut sc hl an dn i c h t , 1933 n i c h t , i n Alg er i en , Vie tnam, Kongo,Kuba, Lateinamerika, Mozambique, Attika,LosAnge les, Kent, Augsburg und Hamburg n i c h t.

    D I E E I G E N T U M S F R A G E I N A L L ENB E W E G U N G E N Z U R H A U P T F R A G EM A C H E N !G E G E N D I E R EA KT IO N IR E M I LI T A -R I S I E R U N G DIE R E V O L J U T I O N W R EGLJERILLA P R O P A G I E R E N !

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    Keine Parf ei kann sich a ld revolutionr bezeichnen,wenn s ie sich nicht auf den bewaffneten Kampfvorbereitet und zwar auf allen Stufen der Partei.Das ist das einzige Mittel, de r Reaktion auf jederEtappe des Revolutionsprozesses mit einem Maximum

    , .

    an Wi~ksamkeitentgegenzutreten. JedeVernachlssigung dieses Standpunkts kann dazufhren, sich die C,hmcen einer revolutionren Situationentgehen zu lassen., (Aus: 30 Fragen an einen Tupam~o)

    Das verstehen wir unter "Dem Volk dienen" .

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    4.WBER AKTUELLEEINZELFRAGEN

    RUHLANDPROZESS

    Gbe es in der Bundesrepublik noch eine liberalePresse, der Proze wre ein Skandal gewesen.Ruhland war nie so nah an der Roten Armee Fraktiondran, wie e r e s darstellt. Seine Beflissenheit, seineBerufung auf Ermittlungsergebnisse statt dieeigene Erinnerung, die Tatsache, da Mah lers VerteidigerSchily zu diesem Proze nicht zugelassen wurde,die Tatsache , da von Prozebeginn an feststand , dae s ein Urteil geben werde, das weder Bundesanwaltschaftnoch Pflichtverteidigung anfechten wrden (die FAZberi chte te darber ), eine Verhandlungsfhrung, die de rFrankfurter Rundschau so vorkommt, "als besprecheein netter Lehrer mit einem sympathischen Schler einlngst bekanntes Stck" - da das alles mitWahrheitsfindung und Rechtsstaatlichkeit berhaupt nichtsme hr zu tun hat, is t berdeutlich. Die Beteuerung,Ruhland sage bestimmt die Wahrheit, die Drohung, dieLeute, die e r bel aste, sagten nicht die Wahrheit, da sVorurteil, wer mit der Klassenjustiz nicht kollaborier t,belaste sich selbst - eben das ist Klassenjustiz, is tSchauproze, macht ihn, - funktional berladen - zumBestandteil der allgemeinen Offensive des Kapitalsgegen die Linke als Vorhut der Arbeiterklasse inder Bundesrepublik und Westberlin.Einer am Klassenwiderspruch sich zunehmendpolarisierenden ffentlichkeit kann man V-Leute,wie frher in den Kommunistenprozessen, wie

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    Urbach, nicht m ehr anbieten. D ie linke ffentlichkeitso l l mi t dem Kronzeugen aus der Re tor te derSicherungsgruppe Bonn eingeschchtert werden undwird es s icher auch . Wer dabe i vo l lends in Arschgeht is t Ruhland se lbs t , se i tdem e r Freund und Feindnicht m eh r u ntersch eiden kann, oben nicht von unten,die Revolution nbht von der Konterrevolution, s icharmes Schwein nicht von denen,die das mit ihm abziehn.Stadtgueri l la machen heit , s ich von de r Gewalt de sSys tems n ich t dem ora l is ie ren zu lassen . E s g ibtkeinen Grund, s ich von e inem Pro ze , de r unspoli tisch uns m ora lisch rech t gibt , deswegendem ora lis ier en zu lasse n, weil e r eben zu. d iesemZweck veransta l te t worden is t . Der Ruhlandprozeis t nur e in sehr uer l iches Ere ign is innerha lbde r hi stcrischen Entwicklung, innerh alb de rEntwicklung de r K lassenkmpfe, innerhalb d er er e srichtig is t , Stadtgueri l la zu machen.BER VERRATE s gibt L eute, die meinen, an dem w as H omann und Gen. soherum erzhle n, knnte was wahr e s dra n sein . ZumindestHomann meinen si e, habe doch nicht nur Stroh i m Hitn .Sie nehmen ihn als da s , a l s w a s e r s i c h im Spiegelpr se nt ier t hat: a ls t tpo li t isch Gebildeten"; zum gleichenWortschatz gehren Verfhrer und Verfhrte .Mit -dem Klassengegensatz haben diese Attr ibute nichts zutun, eine Au ssage wird dadurch nicht r icht ig, da einGebildeter s i e macht, da e iner s i e macht, de r auf dieTechniken von Spiegel-Journalisten eingehen kann.Das is t das Wesen des Marx ismus ,der Dia lek t ik vonSein und Bewu& ein,da Au ssage bei de r Pol izei und

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    r i c h t i g e A uskunft be r r ev o l u t i o n a r e S t r a t e g i ee inande r aiisscli Li.cl3er1, Plarxismus kann nur vonMarxisten gelclr i- t i ~ e r t i e n , iat Phrglzarita vonRretitario dein Spiegel ei-klr8t, was >lande1 zusaget1 ha t , kann Sc;!r\~uii n i c h t b uc hs ta bi er en ,Ober i\l0gl-.icli!ie .4, c1i der gesc3 . l schaf t l ichen Ver-ndcrunq k~ili, r < o ~ ~in s t a t u s y u o i n t e r e s s i e r ti s t , ke ine Anskt t i i f t ::c-.!lC:i. Das i s t aber. d i eVerfasstixig c1c.s Vei-:.Li{ PI-s , da e r ;]in s t a t u s qiloi n t c r e s s i c r t i s t , du15 er zri ick w i l l a n s e i n e nanges 'iuii!n;t e ~ i>l.:itz i n (!er h'lasserigeselIschaf ,cia er. s i c h riritcr vcrii;fcrtcn Uedingungcn i i i c h te:irect-it f i i t l e t , i:ur j.n seinem gewohnten F l i l S . ~ : ! zI d c . n t i . t i i t I i c ; L , cSb j e l c t d e r Elitwicklti~igb l e heliw i l l . tiuhlc?t:d f'd~lt i c h i n s c i i ~ c r lter1 Ro l l ea l s k r i n l u c l l e r P r o l e t a r i e r wohl, i n Jlandschel.-l e n i;>ii!:,usqcheutct. llomanri i n clcr I t oL i e deslui1ir~~~riprolci;~i~isc]:1-~er10~~~1~enoitries , der wieeh und je au.L dem S t r i c h d e r B o ur ge o is ie - beimSpicscl und k o n k r e t - s e ine Haut , Iceiilen inter-essaiit (an Aspekt i n di es er Angelegenhei t zu Mark-.t e t r L l g t ; d i e Stu rm i s t von einem Se i t ensprungheirti~ckek:rt i n den Scho d e r F'aniilie. Ruhlandb l e i l ~ OpfclB, Ilonianri Konsurr ien t , der Ungebi lde tezahlt z u , d e r Gcb i l d c t c p r o f i t i e r t - d e r K l a s -senun te r sch ied i s t wic-de i - h e r g e s t e l l t , d i e Le-g a l i t t , d er sc l ic i i ibure Knturxiis taiid. D i e FAZber Horncinn: .. Jour r i a l i s t und l~ i l der iderKn-s t l e r m i t p o l i t i s c h n i c h t g e s c h ul t e r ab e r s en-s i b l e r I n tCI.!i :;:.cnzu; bc r I?utllarid: I'.. e r w i l lk e i n sewiclit s e i n , e r i s t v i e l l e i c h t e i nBiedermann voll rg loscn i Gemt. Gegenber sei-nen 13e~ i~chc rnim Ger ich t s saa l , den beidenjungen Sc h u t zpolizeibeair iten ha t e r e i n ganznat-iiii.i.clies, Icaniaraadscllnf l i . ches Gebaren. " Die1);.'ycliischc. I-crf;~:;srriig des V e r r t e r s i s t lctiuf-1icl . t urid l i ~ n ~rvnLiv. D i e koriservat iv e FA%synipat1ii.sict.t n i i t Sohl1 iancl Cicsincle, -Kir Iiben d i e falsche F a s z i n a t i o n , d i e I l l e -:!;;I?-itiiti n t ; , rintcrsc1iiif;z-t. l \ ' i l n 1iui)eii d i e Vcr-

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    b i n d l i c h k e i t , mit d e r ci r . igs Orgimisa t i nenarbe i ten , i iber scf i tz t , Das hc :?", w i r . ?s nn i c h t a l l e Impl ika t ionen der- U.'-:< nter , ! su~ i e , g i r , ja l s einer Rewcgung ro!--,iv F r i j . 1 lag; .erzcr be-r c k s i c h t i g t , n i c h t yenug be.. e t , da f rv i e l e und wie v i e l 2 d e r P o l i t i s i e r u n g d e rJ a h r e 57/68 n i c h t rn- :r u b , . i g geb l i eben iqt,a l s e i n e r ~ e u eM5gli,i*keit, sich zu pr- ivi le-g i e r en . I n s o f e r n es n a t r l i c h a uc h s e h r ange-nehm s e i n kann, e i n bii)rnen Marxismus zukennen, durchzublicken, b e r die konomi-schen Bedingungen vcn Hcrrasch:~f+ nd i h r epsy chi sch en Verrnittliu-igen e i n binchen auf-g e k l r t zu s e i n , entlastet vom ~ e l b s t c y s -l e r i s c h e~ l .ei s + ~ E T F ~ ~ ~ u c : ~i n >s hurgci-liciiei;i ~ h ~ * r . - ~ c - ! ~fin entf reirideten Ungznt;sf armen*M~~cir.::i,ri*i:ci 9 1 s Ir,?renLarst ick Int l l ektue l .1enWahl- u-~cl L e s i k z s t c ~):'.es, erworben a u f grunc?von P r iv l l cc ; l . . ~ r:r- nicht eoz i : t J i s i e r - t , UR:dem Volk zu b i o . : c - ~Die Bevorzugung gewisser. .Iiandlungen wegei: - .l:-cr I l l e g a l i t t i s t Aus-druck eben jenes ::ii;.~e*..kir,t~er: ;ige:rnatzes,von dem d i e S t t i d ( ; ~ i f ~ ~ i ~ l > ~ t ~ \ r ~ ~ i ~ ~ ~ ~o n i h re n Vor-aussetzungen her n i c h t frei sein k o n n t e , vonMit lufer - und Sii lGi lcr . ins ;~ t~I i ta t i e nih-Same, langwierige XLeinttrbeit der Stad tgue-r i l l a , d er s e i n e Existenz,, i i t allem, wasdazu gehr t , 5be.r'i : . i . . -~ ' u im s t r i . t lat.?.fbauen rnuW,

    _L ., -mu Leuten, d i o c a L;L.LE ~ $ 2 .,.;:;.iii?l:tf:~L~rt;azus toen , i n d e i . 'Ir:; z.:c?i!, i:c.--:*c~'j~-ig ~ y i ; l e ~ i . ~Wer m i t krirnjxzrilli.~; T c ~ s t c . ;rtr7,p:er. daher.. . .kommt, wer nur s r j n cp y ~ i - s t a ' i . : . >cac L.rtgc v e ~ -bes s e r n w i l l , r i i r * J i v i c ~ y i i ~ ,:it!cr gewissenZwangsluf igkei t CIL Yerret; vrri',+:sk:ern,

    W i r haben geglaubt, da0 wem e.i.ner sn:;,?? YYhbe i i i dcr ucd de r O s ~ a n i s ; i t j . a n o r> -*l ange mi tgea r he i t c t , Cail:,: ;.',:.',.. 7,.. r ; , t i .* . . {,C.;- - 23-

    . .L i t i s c h e iIx*r..!.r:j:t.;.SE, :i;as \;ci-k.i!;cilictikex~h9~ o n s t t t e n d3i< :.i:n schon ce icue~-L. Wir.w i s s e n j e t z t (',(i!? ~ C : - L : d~.:;;-i.fi -:on s ; ) c J ~ ~ -

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    tischer Verbindlichkeit, der die Voraussetzung f rStadtguerilla ist, selbst zu vermitteln haben,da wir Fehler machen,wenn wir uns einfachauf ander e ver lassen.Wir meinen allerdings, da e s fr uns seh r schwersein wird, allein durch die Vermeidung uns er erFehler die Verrmrei zu verhindern.Wir meinen, da ein falscher Begriff von derFunktion der Polizei und der Just iz, ein falscherBegriff von DEM VOLK DIENEN, eine falscheBehandlung der Widersprche innerhalb der neuenLinken die Verrterei begnstigt hat.Solange Verrter noch bei Genossen landenknnen, nicht mal die F res se voll kriegen,sogar noch Verstndnis dafr finden, da sieum der schnellen Rekonstruktion ihrer brgerlichenaxistenz willen anderer Existenz vernichten, 4weil s ie keinen Tag lnger im Kiiast aushalten konnten,ande re fr Ja hr e reinbringen, ande re den Exekutions- .kommandos der Polizei ausliefern; solange dieZusammenarbeit mit der bewaffneten Macht desKapitals immernoch eher toleriert wird als einepolitische Meinungsverschiedenheit, privatgeduldet wird, was man politisch lngst v eru rte ilthat - solange wird e s Verr te rei geben.Ohne den Liberalismus innerhalb der Linken zukritisier en, knnen wir die Ve rr t er ei nichtabschaffen.Verrter mssen aus den Reihen der Revolutionausgeschlossen werden. Toleranz gegenber Ver rt ernproduzi ert neuen Ver rat. Ver rt er in den Reihender Revolution richten mehr Schaden an, als diePolizei ohne sie anrichten kann.Wir meinen, das gil t allgemein. Von d er Drohung,sie wrden dann noch mehr verraten,darf man sich dabei nicht bestimmen.

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    Von d er Tatsache, da s i e ar m e Schweinesind, darf man sich nicht erp res sen lass en,Das Kapital wird Menschen solange zu armenSchweine machen, bi s wir seine Herrs chaftabgeschafft haben. Wir sind fr die Verbrechendes Kapitals nicht verantwortlich.

    BER BANKRAUB

    Manche sagen: Bankraub ist nicht politisch. Aberseit wann ist die Frage der Finanzierung einerpolitischen Organisation keine politische Frage.Die Stadt gue ri lla s in Lateinamerika nennen BankraubuEnteignungsaktionen". Niemand behauptet, dader Bankraub fr sich an der Ausbeuterordnungetwas verndert. Fr die revolutionre Organisationbedeutet er erstmal nur die Lsung ihresFinanzierungsproblems. Er ist logistisch richtig,weil ander s da s Finanzierungsproblem ga r nichtzu lsen ist. E r ist politisch richtig, weil er eineEnteignungsaktion ist. E r ist taktisch richtigk,weil er eine proletarische Aktion ist.E r ist strategisch richtig, weil er der Finanzierungder Guerilla dient.

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    Ein Politikbegriff, de r sich von d er parlamentarischenDemokratie herl eitet, der Politikbegriff desKonkurr enzkapitalismus, de r den Klassenantagonismusnur als Spiel de r Krft e erfat , de r die Institutionendes Klassenstaates noch fr Institutionen einesRechtsstaates hlt und Fortschritt und Humanittdar in fr gut aufgehoben, kann Bankraub nicht er fassen .In den Metropolen des Imperialismus kann dieOrganisierung des antiimperialistischen Kampfesals gleichzeitig legalem und illegalem, politischem undbewaffnetem Kampf auf den Bankraub nicht verzichten.Er gibt die Richtung an, die gemeint ist:Enteignung; unddie Methode, mi t de r die Diktatur des Volkes gegen dieFeinde des Volkes nur errichtet werden kann: bewaffnet. '

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    BER LOGISTIK UND KONTINUITTVielen Genossen imponieren die Aktionen derTupamaros. Sie verstehen nicht, warum wir keinepopulren Aktionen machen, uns stattdessen mitLogistik beschftigen. Sie machen s ich nichtdie Mhe, sich vorzustellen, was Stadtguerilla is tund wie das funktioniert.E s is t wahrscheinl ich schon Bosheit, wenn dieGenossen die Meinung von Ruhlands DsseldorferRichter nachbeten, Ruhland sei der Handwerkerund Knacker d es Haufens gewesen. Abst rak t istihnen das Problem kapitalistischer Arbeitsteilungschon begegnet, prakti sch stellen s ie sich denproletarischen Genossen immernoch als denAll -round-Handwerker au s de r ober schlesischenIdylle vor. Das die technischen Mittel nur ineinem kollektiven Arbeits- und Lernprozebeschafft werden knnen, da StadtguerillaCendenziell die Aufhebung von Arbeitsteilungsein mu, soll nicht die Verhaftung ein es einzelnendie Katastrophe fr alle sein - soweit reichtdie Fantasie der Genossen nicht.Ohne die logistischen Probleme teilweise gelstzu haben,ohne sich selbst bei der Lsunglogistischer Probleme kennengelernt zu haben,ohne in kollektiven Lernprozessen kollektiveArbe itsproz esse eingeleitet zu haben, wird de rAusgang von Aktionen technisch, psychisch undpolitisch dem Zufall berlassen.Die Lsung der logistischen Probleme schlietdie Sicherung der Kontinuitt der revolutionrenOrganisation ein. Wir messen der taktischenAufgabe, die Kontinuitt de r Roten ArmeeFraktion zu sichern, groe Bedeutung

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    bei. So wie e s da s Inte res se des Kapitals inallem is t, zu teilen, zu unterbrechen, zuentsolidarisieren, zu isolieren, geschicht-liche Zusammenhnge zu leugnen - im Bereichder Produktion wie i m Bereic h de s Wohnens, desVerkehrs, de r Meinungsbildung, de r Erziehung- um die Kontinuitt de r P rofi te zu sichern ,so is t in allem da s Gegenteil das Intere sseder proletarischen Revolution: Einheit, konti-nuitt, Geschichts. und Klassenbewutsein. Ohneorgani satori sche Kontinuitt, ohne die Ergeb-nisse revolutionr e r Pr oz es se permanent orga-nisatorisch zu sich ern, berlt man revolu-tionre Proz ess e der Anarchie des Systems, demZufall, geschi chtslo ser Spontaneitt. - DieVernachlssigung de r F ra ge der organisatori-schen Kontinuitt halten wir fr eine Er sche i-nungsform des Opportunismus.

    Der revolutionre Pr oz es s is t eben deswegeneiner, weil e r die Gesetze kapitalistischerWarenproduktion und Austauschs si ch zum Ob-jekt macht und nicht ih r Objekt is t. E r kannnicht mit den Kriterien d ieses Marktes gemes -sen werden. E r kann nur mit den Krite rien ge-messen werden, die gleichzeitig die Erfolgs-kriter ien di eses Marktes auer Kraft setzen.Solidaritt, indem sie nicht von den Kr ite-rie n des Marktes ausgeht, setz diese auerKraft. Solidaritt ist politisch, .nicht erstals Solidaritt mit Politischen, sondern als- Weigerung, nur unter dem Bttel des Wertge-setzes, nur unter dem Aspekt von Tauschwertzu handeln. Solidaritt ist ih rem Wesen nachherrschftsfreies Handeln, als solches immerWiderstand gegen d