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Aktuelles Stadtnatur Der Rundbrief des NABU Stadtverband Köln | Herbst 2017 Liebe Leserinnen und Leser, wer schon einmal wohnungslos war, weiß, wie schwierig so eine Lebensphase sein kann. Der NABU Köln setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass unsere Mitlebewesen in Köln möglichst nicht in diese Situation geraten. Dafür klettern wir auch schon einmal auf Bäume und hängen „Kunsthöhlen“ auf, oder bohren unermüdlich „Käferfraß- gänge“ in Hartholzblöcke. Wenn dann die Trauerschnäpper ihre neue Behausung beziehen, oder die Insektennisthilfe von fröhlich sum- menden Wildbienen umkreist wird, freuen wir uns: manchmal klappt der „soziale Wohnungsbau“ eben doch! Damit der NABU nicht irgendwann selbst ohne Dach über dem Kopf dasteht, sind auch wir derzeit auf der Suche: Und zwar nach einem innerstädtischen Ladenlokal, in das der NABU Köln in den kommen- den Jahren mit seiner Geschäftsstelle umziehen kann. Zwar fühlen wir uns in der Südstadt sehr wohl, doch die momentane Situation ist leider keine dauerhafte Lösung. Konkret suchen wir zwei Räume mit jeweils 20-30 m 2 für Büroarbeits- plätze und Besprechnungen, sowie einen Abstellraum in ähnlicher Größe für Arbeitsgeräte und Stand- und Ausstellungsmaterial. Klei- nere Reparaturen und Umbauten beim Einzug können wir gerne übernehmen. Über Tipps oder konkrete Angebote freut sich Euer NABU-Team Aktuelles Zeit der Schmetterlinge NABU im Stadthaus Gebietspflege Salbeiwiesen in Ossendorf AKs & Projekte Kölner Batnight Ausblick 100 Jahre Westfriedhof Titelbild: B. Röttering

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Aktuelles

Stadtnatur Der Rundbrief des NABU Stadtverband Köln | Herbst 2017

Liebe Leserinnen und Leser, wer schon einmal wohnungslos war, weiß, wie schwierig so eine

Lebensphase sein kann. Der NABU Köln setzt sich seit vielen Jahren

dafür ein, dass unsere Mitlebewesen in Köln möglichst nicht in diese

Situation geraten. Dafür klettern wir auch schon einmal auf Bäume

und hängen „Kunsthöhlen“ auf, oder bohren unermüdlich „Käferfraß-

gänge“ in Hartholzblöcke. Wenn dann die Trauerschnäpper ihre neue

Behausung beziehen, oder die Insektennisthilfe von fröhlich sum-

menden Wildbienen umkreist wird, freuen wir uns: manchmal klappt

der „soziale Wohnungsbau“ eben doch!

Damit der NABU nicht irgendwann selbst ohne Dach über dem Kopf

dasteht, sind auch wir derzeit auf der Suche: Und zwar nach einem

innerstädtischen Ladenlokal, in das der NABU Köln in den kommen-

den Jahren mit seiner Geschäftsstelle umziehen kann. Zwar fühlen

wir uns in der Südstadt sehr wohl, doch die momentane Situation ist

leider keine dauerhafte Lösung.

Konkret suchen wir zwei Räume mit jeweils 20-30 m2 für Büroarbeits-

plätze und Besprechnungen, sowie einen Abstellraum in ähnlicher

Größe für Arbeitsgeräte und Stand- und Ausstellungsmaterial. Klei-

nere Reparaturen und Umbauten beim Einzug können wir gerne

übernehmen.

Über Tipps oder konkrete Angebote freut sich

Euer NABU-Team

Aktuelles

Zeit der Schmetterlinge

NABU im Stadthaus

Gebietspflege

Salbeiwiesen in Ossendorf

AKs & Projekte

Kölner Batnight

Ausblick

100 Jahre Westfriedhof

Titelbild: B. Röttering

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Aktuelles

Zeit der Schmetterlinge

Hohe Beteiligung, wenig

Falter

Mit 2600 Teilnehmern und rund 32.000 beobach-

teten Faltern war die landesweite NABU-Aktion

„Zeit der Schmetterlinge“ auch dieses Jahr wie-

der ein großer Erfolg. Einen Monat lang konnten

kleine und große Naturforscher per Meldebogen

ihre Schmetterlingsbeobachtungen einreichen.

Nun sind die Daten ausgewertet worden und die

„Hitliste“ der häufigsten Schmetterlinge NRWs

für 2017 liegt vor.

Unangefochtene Spitzenreiter sind dabei mit

3900 Meldungen die Kohlweißlinge, gefolgt vom

Tagpfauenauge (3600) und dem rußbraunen

Schornsteinfeger (3500). Beide Arten wurden im

Vergleich zum letzten Jahr deutlich häufiger ge-

sichtet. Auf den Plätzen 4 bis 6 landeten das

Große Ochsenauge (3300), der Admiral (1600)

und die Gruppe der Bläulinge (1200). Der früher

sehr häufige Kleine Fuchs war auch dieses Jahr

mit rund 600 Meldungen wieder auf den hinte-

ren Plätzen zu finden.

Insgesamt zeigt die Aktion, wie sehr sich die

Schmetterlingsfauna in den letzten Jahren ge-

wandelt hat. Die große Zahl spezialisierter Arten

ist beinahe überall stark zurückgegangen, nur

wenige angepasste Tagfalter sind noch regel-

mäßig zu finden. Ein Grund mehr, in Köln für

schmetterlingsfreundliche Lebensräume zu

werben. vu

Ausstellung im Stadthaus Deutz

NABU erobert Stadthaus Das Stadthaus in Deutz kennen Naturschützer

meist nur, wenn sie zu Gesprächen mit der Stadt

geladen werden. Nun haben wir die Gelegenheit

ergriffen, unsere Botschaften nochmal auf

andere Weise ins Stadthaus zu tragen. Seit Ende

August präsentiert der NABU im Foyer des

Stadthauses aktuelle Themen des Stadt-

verbands.

Mit großformatigen Roll-ups und viel

Infomaterial wirbt der NABU ganz konkret für

den Schutz von Mauerseglern und die

Entwicklung von artenreichen Wiesen – an

diesen Themen kommen nun auch die

Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht mehr so

einfach vorbei, wenn es mittags in die Kantine

geht. Ihre Botschaft an uns können sie dabei

direkt in ein Gästebuch eintragen. Die

Ausstellung wird noch einige Wochen zu sehen

sein. vu

1: Der Schornsteinfeger oder Braune Waldvogel (Aphantopus

hyperantus) ist eine der wenigen Arten, die in den letzten Jahren

vermehrt beobachtet werden konnte. Er fliegt auch im Siedlungsraum.

Bild: Volker Unterladstetter

2: Informationsoffensive des NABU im Stadthaus Deutz:

Mauersegler und Wiesen sind zwei der Themen, die wir

Besucherinnen und Besuchern dort in den kommenden Wochen

präsentieren.

Bild: Birgit Röttering

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Neues von den Pflegeflächen

Ökologische Grünpflege im Park

Die Salbeiwiesen von Ossen-

dorf

Wenn Naturfreunde heute noch mit Salbei zu

tun haben, sind sie wahrscheinlich passionierte

Köchinnen oder Köche. Den heimischen Ver-

wandten des Küchen-Salbeis kennen viele

Menschen nicht mehr. Dabei war der Wiesen-

Salbei (Salvia pratensis) noch vor einem guten

halben Jahrhundert eine der Charakterarten der

buntblühenden Wiesen entlang des Rheins, und

hat im Sommer Deiche und Auen geschmückt. In

Köln hat er sich an einigen Stellen in kleinen

Populationen halten können, doch die massiven

Veränderungen in den Landschaften hat auch er

nicht schadlos überstanden: im Rheinland steht

er als Resultat der schonungslosen industriellen

Landnutzung als gefährdet auf der Roten Liste.

Statt Salbeiblau dominiert heute „Stickstoff-

grün“ die verbliebenen Wiesen in Köln.

In ganz Köln? Nein: Im Ossendorfer Bürgerpark

gibt es noch ein stattliches Vorkommen von

mehreren Hundert Pflanzen. Sie haben sich auf

den mageren Böden über der ehemaligen Depo-

nie ansiedeln können und konnten aufgrund der

extensiven Pflege trotz Mulchmahd überdauern.

Damit dieser Bestand erhalten bleibt, hat der

NABU nun mit der Stadt eine ökologische Pflege

der Teilflächen vereinbart. Ziel ist dabei nicht

nur ein Schutz der bestehenden Pflanzen, son-

dern die gezielte Entwicklung hin zu einer arten-

reichen Stromtalwiese, wie es sie vor gut 50

Jahren entlang des Rheins noch vielfach gab.

Der Wiesen-Salbei steht hierbei stellvertretend

für eine ganze Reihe selten gewordener Pflanzen

der Wiesen und Weiden (in diesem Fall die tro-

ckene Ausprägung der Glatthaferwiesen). Man-

che dieser Arten fristen in Köln an abgelegenen

Reliktstandorten ein prekäres Dasein – und

könnten bei Eingriffen in den Standort schnell

Geschichte sein. Solche Reliktarten sollen in den

kommenden Jahren auf den „Ossendorfer

Salbeiwiesen“ angesiedelt werden, quasi als

eine Art „Backup“ der Kölner Wiesenvielfalt.

Der NABU möchte die Entwicklung der

Salbeiwiesen nicht nur begleiten, sondern aktiv

gestalten. Dazu werden in den kommenden

Jahren neben der Spätsommermahd Teil-

bereiche selektiv im Frühjahr gemäht und

Saatgut von autochthonen Pflanzensippen

eingebracht. Interessierte sind herzlich

eingeladen, sich bei der Wiesenentwicklung

einzubringen. vu

3: Nur zu Gast, oder schon zu Hause? Der Hornklee-Glasflügler

(Bembecia ichneumoniformis) sieht aus wie eine Schlupfwespe, ist

aber ein Schmetterling. Und äußerst selten. Auf den Hängen der

Salbeiwiesen konnte er diesen Sommer nachgewiesen werden.

Bild: Volker Unterladstetter

4: Im Juni leuchten Wiesen-Salbei und Sommerhimmel um die Wette –

wenn nicht zu früh gemäht wird. Damit diese Pracht nicht unter dem

Mäher verschwindet, setzt sich der NABU im Ossendorfer Bürgerpark

für eine sinnvolle Pflege der Salbeiwiesen ein.

Bild: Volker Unterladstetter

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Arbeitskreise & Projekte

21. Internationale Batnight

Batnight begeistert Kölner

Die Internationale Fledermausnacht (Internatio-

nal Bat Night) wird mittlerweile in mehr als 35

Ländern durchgeführt. In ihrem Rahmen fanden

am 26. und 27. August bundesweit mehr als 200

Veranstaltungen rund um die Fledermaus statt.

Auch der Kölner NABU-Stadtverband veranstal-

tete seine Bat Night. Samstag abend fanden sich

am Adenauer Weiher insgesamt über 80 Interes-

sierte ein – darunter Kinder mit ihren Eltern oder

Großeltern genauso wie Studierende – und lie-

ßen sich in die Biologie dieser faszinierenden,

flugfähigen Säugetiere einführen. Angeleitet

und organisiert wurde die Veranstaltung von

Susanne Roer, Gerd Joeken und Claudia Trunk

vom NABU-Arbeitskreis „Fledermausschutz”.

Nach einer kurzen Einführung in die Lebens-

weise und Besonderheiten der bei uns auftre-tenden Fledermausarten konnten die Kinder

Fledermauskot (der, nebenbei bemerkt, einen hervorragenden Pflanzendünger abgibt) unter-suchen. Hierzu wurde der Kot in Wasser mit

einem Spritzer Spülmittel aufgelöst und mit

Hilfe eines Binokulars auf Überreste gefressener Insekten, etwa die Fühler oder Reste von Käfer-panzern, untersucht. Zum Vergleich wurden

auch Gewölle, also die von Greifvögeln und anderen Vogelarten ausgewürgten unverdau-lichen Speiballen, auf verspeiste Insekten hin untersucht. Das „Fledermaus-Falter-Spiel” – bei

welchem dem Kind, das die Fledermaus nach-

ahmt, die Augen mit einem Tuch verbunden werden – führte die Kinder dann in die Jagdstra-tegie der hochspezialisierten, fliegenden Nacht-jäger ein. Auch Jagdbeute in Form von Haribo-

Vampiren gab es für Jung und Alt reichlich!

Bei Dämmerung zogen die Teilnehmer dann, mit Fledermaus-Detektoren ausgerüstet, in ver-

schiedenen Gruppen los, um die Fledermäuse,

die rund um und über dem Adenauerweiher Insekten jagten, zu beobachten. Direkt am Weiher traf man tatsächlich auch bald auf Wasserfledermäuse, die in großen Kreisen dicht

über der Wasseroberfläche nach Nachtfaltern jagten.

Nun kam auch der Fledermaus-Detektor zum Einsatz. Mit diesem Gerät lässt sich nicht nur feststellen, dass Fledermäuse in der Nähe auf Jagd sind, man kann mit ihm auch die verschie-

denen Fledermausarten unterscheiden. Dazu

muss man wissen, dass Fledermäuse ihre Beute-tiere mit Hilfe der Echo-Ortung lokalisieren und fangen können. Sie stoßen Ultraschallrufe aus,

also Töne, die so hoch sind, dass wir Menschen sie nicht mehr hören können. Treffen die von den Fledermäusen ausgesandten Ultraschall-

6: Freuen sich über so viele Besucher: Die Initiatoren der

Batnight, Susanne Roer (links), Claudia Trunk (rechts) und

Gerd Joeken (kleines Bild)

Bild: Claudia Trunk (li.), Claus Walter (re.)

5: Insektenpuzzle mal anders: Zusammen mit dem Biologen

Hermann Anlauff untersuchen die Nachwuchsforscher die

unverdauten Überreste einer Fledermausmahlzeit.

Bild: Claudia Trunk

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Arbeitskreise & Projekte

rufe auf Hindernisse, werden sie von diesen re-flektiert und kommen mit veränderter Frequenz bei den Tieren wieder an. Die Fledermäuse

bemerken diese Veränderung und erkennen dadurch in der Dunkelheit nicht nur ihre Umge-bung, sondern lokalisieren auch ihre Beute. Jede Fledermausart erzeugt Laute einer ganz

bestimmten Frequenz innerhalb des Ultraschall-

bereiches. Der Fledermaus-Detektor empfängt die hochfrequenten Fledermausschreie und transformiert sie in Töne, die wir hören können.

Und wenn der Detektor auf eine Frequenz von 45

kHz eingestellt ist und anschlägt, hat man

womöglich soeben eine Wasserfledermaus

nachgewiesen. Diese rund 5 cm kleine Fleder-maus hat ein graubraunes Rückenfell und eine

deutlich hellere Bauchseite. Ihre Ohren sind kurz; auffallend sind die großen und borsten-

behaarten Füße, mit deren Hilfe sie sogar kleine Fische fangen kann. Die zu den Glattnasen gehö-rende Fledermausart verdankt ihren deutschen

Namen dem charakteristischen Jagdverhalten:

Sie fliegt in nur wenigen Zentimetern Abstand

über der Wasseroberfläche und erbeutet dort vor allem Zuckmücken und Köcherfliegen. Sehr

geschickt keschert sie auf dem Wasser gestran-

dete Insekten mittels ihrer Flughaut heraus und

nimmt sie dann mit dem Maul aus der Flug-tasche auf.

Mit Hilfe von Taschenlampen ließen sich dann auch Zwergfledermäuse, die zwischen den

Bäumen unterwegs waren, entdecken. Ihr Flug ist wendig und kurvenreich. In raschen

Manövern und Sturzflügen ergreifen sie im Zick-zackflug ihre Beute. Die Zwergfledermaus er-reicht eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern, ist

also geringfügig kleiner als die Wasserfleder-

maus. Sie wiegt nur wenig mehr als ein Stück

Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln etwa so groß wie eine Streichholz-schachtel. So winzig die Zwergfledermaus mit ihren 5 Gramm Körpergewicht auch ist, so groß

ist ihr Appetit: Jede Nacht vertilgt sie bis zu 2000

Mücken! Auch ihre Ruffrequenz liegt zwischen 40 und 45 kHz.

Ab und zu vernahm man im Detektor den Gro-ßen Abendsegler mit seinen charakteristischen zweigeteilten „Plip“- und „Plop“-Lauten, die im

Frequenzbereich zwischen 19 und 25 kHz wahr-genommen werden konnten. Diese Art jagt im Allgemeinen hoch über den Baumwipfeln nach Insekten. Jagdreviere des Abendseglers sind

Laubwälder, die eine hohe Dichte an hochflie-

genden Insekten aufweisen. Der große Abend-segler zählt zu den größten heimischen Fleder-mausarten. Er fliegt geradlinig mit schnellen Wendungen im freien Luftraum und kann eine

Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h erreichen.

Seinen Namen hat der Abendsegler bekommen,

da er bereits sehr früh – teils schon vor Sonnen-untergang – fliegt.

Die Kölner Bat Night war für alle Beteiligten ein

Abend, der mit vielen neuen und interessanten Eindrücken ausgefüllt war. Ganz herzlich sei allen gedankt, die zum Gelingen dieser Fleder-

mausnacht beigetragen haben! Auch in der

Halloweennacht im Kölner Zoo am 30. Oktober 2017 kann der Zoobesucher sich beim NABU-Stand rund um die Fledermaus informieren. ct, sr

7: Elegant in allen Posen: Fledermäuse faszinieren Jung und Alt

gleichermaßen. Wasserfledermäuse keschern ihre Beute im Flug

aus dem Wasser. Abendsegler (kl. Bild) gehören zu den ersten

Fledermäusen, die abends fliegen.

Bild: NABU/Dietmar Nill (li.), Wikicommons/Mnolf (re.)

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Ausblick

Festakt am 01. Oktober 2017

Jubiläum: 100 Jahre

Westfriedhof Scheinbar zeitlos liegen sie inmitten des

städtischen Treibens, und doch gehen die

Jahre nicht spurlos an ihnen vorüber: auch

Friedhöfe altern. Der Kölner Westfriedhof

feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Das

Jubiläum möchte die Stadt Köln am 01.

Oktober 2017 ab 13.30 Uhr mit einem Festakt

würdigen. Neben Führungen und Info-

Ständen werden musikalische Darbietungen

den Nachmittag begleiten. Der NABU Köln

wird sich mit einem Info-Stand beteiligen.

Außerdem zeigt das Café Augentrost an der

Venloer Straße ab dem 23. September eine

Foto-Ausstellung mit vielfältigen Motiven zum

Westfriedhof.

Zum Jubiläum hat der NABU gemeinsam mit

Mitarbeitern der Stadt Köln mehr als 100 neue

Nisthilfen für verschiedene Vogelarten und

Fledermäuse auf dem Friedhof angebracht.

Dabei lag das Hauptaugenmerk auf dem

Trauerschnäpper, da gerade die

Langstreckenzieher in Zeiten des Klima-

wandels unsere Unterstützung benötigen.

Trauerschnäpper brüten im linksrheinischen

Stadtgebiet nur selten und unregelmäßig,

wurden in den vergangenen Jahren zur

Zugzeit im Frühjahr aber immer wieder mal

auf dem Westfriedhof gesehen. Bevorzugter

Lebensraum des Trauerschnäppers sind alte

Laub- und Mischwälder. Aber auch auf

Friedhöfen mit ihrem Mosaik aus alten

Bäumen, Grabfluren und Wiesen finden die

Vögel oft geeignete Brutreviere.

Voraussetzung ist allerdings das

Vorhandensein von Bruthöhlen. Neben

natürlichen Baumhöhlen nehmen

Trauerschnäpper auch gerne Nistkästen an.

Dabei wählen die Weibchen kleine Nistkästen

mit engen Einfluglöchern aus, die vor Nässe

geschützt und möglichst hoch im Baum

hängen (4 Meter).

Unter fachlicher Begleitung des NABU haben

die Mitarbeiter des Westfriedhofs außerdem

im Rahmen der Initiative „Wildbienenschutz

aktiv – ganz Köln macht mit“ mehrere

Wildbienen-Nisthilfen angefertigt. Mit dem

Projekt macht das Umwelt- und

Verbraucherschutzamt auf die Gefährdung

der Wildbienen aufmerksam. Mit

anschaulichen und zur Nachahmung

empfohlenen Aktionen zur Verbesserung ihrer

Lebensbedingungen möchte das Projekt

zeigen, was jeder einzelne zum Schutz der

sympathischen Summer beitragen kann. cw

Impressum

NABU Stadtverband Köln

Alteburger Straße 60

50678 Köln

(0221) 790 2889

www.nabu-koeln.de

www.facebook.com/nabu.koeln/

[email protected]

Redaktion Volker Unterladstetter

Birgit Röttering

Axel Goldmann

Texte Volker Unterladstetter

Claudia Trunk

Susanne Roer

Claus Walter

8: Name und Outfit passen schon mal: Gelingt es dem Trauerschnäpper dauerhaft auf dem Westfriedhof Fuß zu fassen?

Foto: Marc Pfeifer