ALTSTADT/MAXVORSTADT Gedichte, die kein Mensch versteht, zerschnipselte Fotos wild zusammengeklebt – das ist Dada. Chaotisch, ein we-nig durchgeknallt, Hauptsache Anti. Heuer feiert der Dadais-mus seinen 100. Geburtstag. Deswegen haben sich Münch-ner Literatur- und Stadtarchiv, das Lyrik Kabinett sowie das Valentin-Karlstadt-Musäum zusammengetan und eine Ver-anstaltungsreihe zum Dada or-ganisiert. Denn: Dada lebt, sind sich die Veranstalter einig. „Das ist eine künstlerische Geisteshal-tung, ein zeitloses Prinzip frei von Ästhetik“, betont Sabi-ne Rinberger, Direktorin vom Valentin-Karlstadt-Musäum. Aber lebt der Dada auch in München? „Auf jeden Fall“, ist sich Andreas Trojan sicher, der

extra zum Jubiläum ein Heft herausgegeben hat. Die Lan-deshauptstadt sei zwar kein Dada-Zentrum gewesen, aber der Dada war schon immer da. Zentrale Figuren der Bewegung wie Hugo Ball oder Marietta von Monaco haben schließlich einige Zeit in München ver-bracht.Unter anderem darüber berich-ten, spekulieren und diskutie-ren Dada-Kenner und Autoren an den Abenden der Veranstal-tungsreihe. Die Termine: Da! Da Valentin am Donnerstag, 2. Juni ab 19 Uhr im Innenhof des Isartors. Folgende Veran-staltungen finden alle im Lyrik Kabinett, Amalienstraße 83a, statt: Dada Simultan, 22. Juni, 20 Uhr. Dada today, 5. Juli, 20 Uhr. Dada return, 14. Septem-ber, 20 Uhr. Hanni Kinadeter

Sind wir nicht alle ein wenig Dada?100 Jahre Dadaismus: Veranstaltungsreihe zum Jubiläum der Antikunst

Flüchtlingsunterkunft im BA vorgestelltMAXVORSTADT Eigentlich hätten bereits Anfang Juni die ersten Flüchtlinge an der Karl-straße einziehen sollen (Hallo berichtete). Der Start wird sich allerdings verzögern. „In der Karlstraße 20/22 wird dem-nächst eine Dependance der Aufnahmeeinrichtung Mün-chen eröffnet, die Nutzung des Objekts wird voraissichtlich ab Mitte Juli aufgenommen wer-den“, teilt der Pressesprecher der Regierung von Oberbayern Dr. Martin Nell mit. Nach einer baulichen Ertüchtigungen kön-

nen dort bis zu 300 Personen untergebracht werden. „Nach derzeitigem Stand ist eine Nutzung des staatseigenen Ob-jekts für diesen Zweck für fünf Jahre vorgesehen“, so Nell. Mittlerweile hat BA-Mitglied Valentin Auer (CSU) einen Brief an den Minister Ludwig Spaenle geschrieben, um ihn zu bitten, die Immobilie im Anschluss nicht zu veräußern, sondern eventuell selbst für die Schaffung von günstigem Wohnraum in München zu nutzen. „Ob der Staat nach

Aufgabe der Asylnutzung das Anwesen im Eigentum hält, ist nach haushaltsrechtlichen Vor-gaben insbesondere davon ab-hängig, ob zum Entscheidungs-zeitpunkt Staatsbedarf an dem Objekt besteht“, antwortete darauf der Minister. mak

Die Unterkunft wird in der nächs-ten Sitzung des Bezirksaus-schusses Maxvorstadt vorge-stellt. Diese ist am Dienstag, 7. Juni, 19.30 Uhr im Arkadensaal der Bayerischen Landesbank, Oskar-von-Miller-Ring 3.

LEHEL Es kann ein Jahrhundert-ereignis werden – in der in-nerstädtischen Isar ist das Schwimmen seit Mitte des 19. Jahrhunderts verboten. Nun haben 300 Münchner die Mög-lichkeit, zwischen Cornelius-brücke und Vater-Rhein-Brun-nen zu schwimmen. Vor drei Wochen hatten die Veranstalter um Benjamin David von „Isar-lust“ bereits ein Testschwim-men absolviert (Hallo berich-tete). Gleichzeitig sieht der Verein „Isarlust“ die Aktion als Demo für ein innerstädtisches Flussbad zwischen Patentamt

und Deutschem Museum. Ge-plant ist ein Wettschwimmen um den „Isarpokal“ sowie ein gemütliches „Isartreiben“Anmelden für die Aktion „Tem-poräres Isarflussbad“ kann man sich unter www.place-2help.org/muenchen. Aller-dings wäre die Anmeldung un-ter Vorbehalt, da die endgülti-ge Genehmigung des Referats für Gesundheit und Umwelt noch aussteht. Die Teilnahme-gebühr von 15 Euro wird für die Erkundung, Absicherung und Genehmigung des Isarab-schnittes genutzt.

Anmeldung für das Isar-Schwimmen

Der Dada ist da! Sabine Rinberger, Direktorin des Valentin-Karl-stadt-Musäums präsentiert das Buch zum Jubiläum. Foto: hki

Der Münchner Komiker Karl Va-lentin hat die Loreley gern par-odiert – ziemlich Dada. Foto: kn

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