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Amalienstraße In der Münz

Ansicht des äußeren oberen Tors mit Brücke, darüber der Komplex der Münz

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 33 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 27 - 21

Flurnummer: 35 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Neubau am Oberen Tor - nun Biohistoricum Beschreibung aus Denkmalliste: Amalienstraße A 33. Das ursprünglich zweigeschossige Haus mit getrenntem Stockwerkseigentum und Außen-stiege wurde 1874 abgebrochen und von Stadtbaumeister Joseph Hiller in spätklassizistischen Formen neu ge-baut. Das Haus wird jetzt für das Biohistoricum, Museum zur Geschichte der Biologie, genutzt. Vor dem Anwe-sen befand sich bis 1874 das innere Obere Tor. Fl.Nr. 35 (Gemarkung Neuburg a.d. Donau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: A 33 (Stadt) Literatur: Adam, S. 8

Das ursprünglich zweigeschossige Haus 1874 abgebrochen und in der jetzigen Form dreigeschossig aufge-baut. An dieser Stelle stand ehemals das innere obere Tor1 (davon noch Abb. von innen und außen im Heimat-museum vgl. a.o.S-151) Plan bzw. Fotos aus Broschüre "Zur Eröffnung des Biohistoricums Neuburg an der Donau am 11. September 1998, Hrsg. Armin Geuss:

1 Siehe oben, das innere obere Tor befand sich vor dem Anwesen.

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Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: 1. Halbes Haus, unterer Stock, dabei kein Hofrecht, neben dem obern Thor u. Hrn. Rech-

nungskommissario Pfister, vorne an der Gasse, hinten an der Stadtmauer. 2. Oberes halbes Haus. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam: Vor Abbruch ehem. Knopfmacherhaus

Untere Hälfte: 1728 Leonhard Nesthofer, Schneider dann Johann Michael Narr 1786 Abraham Strutz dann Marianne Raba dann Franziska Grieb 1799 u. noch 1808 Josef Koch, Knopfmacher dann Paula Faigl Obere Hälfte: 1728 Martin Rohrmosers, Schuhmachers Witwe 1731 Rehbauer Thomas, Schuhmacher 1786 Leonhard Rehbauer2 1798 Anton Koller, "Schneider auf der Stiege" 1798 Anton Reiner 16.2.1822 Andreas Zettel und Walburga geb. Miltner (Andreas Zettel stammt aus

Rennertshofen. Er kaufte vom Neuburger Metzger Mathias Kopp die Metzgersgerechtigkeit (StA.Nbg.PfNbg.Akt 3519))

12.8.1825 Andreas Zettel, Metzgermeister (verheiratet mit Walburga Weiler von Burgheim)

25.10.1861 Ludwig Zettel, Metzgermeister (Frau: Magdalena Friedl von Klings-moos)

1874 Stadtgemeinde, Abbruch 1879 Neubau durch Stadtbaumeister Josef Hiller: 1958 Stadt 1995 Franz Weigert 1995-98 Renovierung und Umbau für museale Nutzung: 11.09.1998 Anmietung durch Stadt und Bereitstellung für das Biohistoricum Neu-

burg an der Donau

2 Dann nennt Breitenbach wie bei der unteren Hälfte des Hauses Paula Faigl, die sich bei Adam nicht findet, andererseits ist auch bei Breitenbach in der Anmerkung zu Nr. 21 der Metzger Ludwig Zettel als Eigentümer von A 21 alt zu finden.

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Übersichtsplan, Katasterplan Neuburg an der Donau 1817, Westspitze des Stadtbergs mit Münz und Oberem Tor (inneres und

Äußeres Tor) sowie der Pfarrkirche St. Peter

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 107

Flurnummer:

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Altes Hetzenberger'sches Haus Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Zweigädiges Häusl, liegt neben dem obern Thor und der Stadtmauer, vorne an den Weg und die Fuhrstraße, hinten auf des Türmers3 Stiege stoßend.

1728 Franz Anton Hetzenberger, Goldarbeiter dann Ferdinand Frey 1786 Johann Traub 1798 Anton Keller 1798 und noch 1808 Reiner Anton, Melber dann Johann Greß 1874 Erwerb durch Stadt und Abbruch.

Rekonstruktionszeichnung mit Westteil des Stadtberges im 15. Jahrhundert (gotische Peterskirche4 Münzkomplex, inneres und äußeres Oberes Tor)

3 Breitenbach S. 11f Nr. 21, Anmerkung: Zu Anfang des Jahres 1868 wurde der größte Teil der Türmerwohnung als baufällig abgetragen. Der Abbruch des Thorbogens selbst unterblieb damals, weil man Beschädigung der unmittelbar angrenzenden Gebäulichkeiten befürchtete. Als man sich 1873 zu dessen völliger Beseitigung entschloß, wurde das Hetzenberger'sche, nun dem Joh. Greß gehörige Haus (alte Nr. A 107) mit dem daran an-stoßenden des Metzgers Ludwig Zettel (Fortl. Nr. 22, alte A 21) von der Stadtgemeinde erworben, 1874 ab-gebrochen u. an beider Stelle der Neubau, jetzt A 27, der Stadtgemeinde gehörig, 1879 aufgeführt. 4 Die Lage des gotischen Kirchturms von St. Peter ist falsch dargestellt. er befand sich an der Nordseite der Kir-che an der Kante des Nachberghanges. Siehe dazu KDB S. 68.

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 34 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 28 - 22

Flurnummer: 36 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Thomashaus Beschreibung aus Denkmalliste: Amalienstraße A 34. Thomashaus, im Kern 16. Jh., Fassade 18. Jh., Fl.Nr. 36 (Gemarkung Neuburg a.d. Do-nau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: A 34 (Stadt) Literatur: Breitenbach Nr. 23. - Adam, S. 8 Thomashaus. Der dreigeschossige stattliche Giebelbau gehört noch dem 16. Jahrhundert an. Um 1628 wird ein Johann Pfister als Besitzer genannt. Anfang des 18. Jahrhunderts kleine Veränderungen. Das vierachsige Haus hat einen viergeschossigen Bodenerker, der mit dem obersten Geschoß in den Dreiecks-giebel ragt. Aus dem 18. Jahrhundert sind die Putzrustika des Erdgeschosses, die Ecklisenen an Haus und Erker und die einzelnen stuckierten Lambrequins oben an den Ecklisenen des Hauses und die Erweiterung der Fenster im ersten Stock. Rechteckige Haustür über kleiner Freitreppe. - Innen Treppenhaus mit barockem Balustergelän-der.

Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Dreigädiges Haus, dabei ein kleines Hofrecht und Sommerkeller, liegt neben Rohrmosers Witib und Nesthofers, Schneiders, Behausung, dann dem Dr. Khuen'schen, itzo Chorstifts-Haus, vorne an der Gasse, hinten auf das Spiring'sche Haus stoßend. Eigentümer und Beschreibung laut Häuserbuch von Karl Adam: Um 1628 Johann Pfister(er) um 1700 Johann Ferdinand Pfister, Rechnungskommissär dann Franz Josef Miltner, Stadtsteuereinnehmer 8.1.1781 Chorstift St. Peter5 25.4.1799 Sales Mayer, Weingastgeb "zum Ritter" und Bierbräu

1800 Wilhelm Braun, Regierungskanzlist 18.4.1806 Johanna Freifrau von Staader 11.5.1840 Andreas Zettel 1872 Amalie Stollreuther 1876 Johann und Thekla Eberlein 1887 Thekla Eberlein 1889 Franz Xaver Schneider 1890 Josef Eichenseer 1891 Johann Baptist Bayer 1895 Anna Bayer, verehelichte Thomas, Modistin 1904 Stadtgemeinde

5 Breitenbach S. 13 Nr. 23, Fußnote: Der Kaufpreis, um welchen im Namen des Chorstifts (es war 1803, den Dekan eingeschlossen, mit 7 Kanonikern besetzt) der Dekan Karl Philipp Schönmetzler u. Kustos Thomas Kränzl das "nächst dem obern Thor zwischen einer andern - auch uns gehörigen - dann der Behausung des sog. Schneiders auf der Stiege entlegene" Haus verkauften, betrug 3000 fl. (K.A. Neubg. A 14986).

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 35 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 29 - 23

Flurnummer: 37 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Ehem. Deutsche Schule Beschreibung aus Denkmalliste: Amalienstraße A 35. Ehem. Deutsche Schule, im Kern 16. Jh., Ausbau 1616 und 18. Jh. Fl.Nr. 37 (Gemar-kung Neuburg a.d. Donau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 24 - Adam, S. 9f Ein hier schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts stehendes Haus wurde nach 1616 unter Einbeziehung eines zweiten Grundstücks zu einer Deutschen Schule umgebaut. Aus dieser Zeit im wesentlichen der jetzige Baukör-per, der dann im frühen 18. Jahrhundert seinen Schneckengiebel auf der Ostseite erhielt. Dreigeschossiges stattliches Eckhaus mit 3:5 Fensterachsen. Geschwungener Ostgiebel über Gesims abgesetzt; auf der Nordseite im Dach späterer mansardartiger Ausbau. Die rechteckige Haustür in der nördlichen Traufseite mit gefaßtem Steingewände und steinerner Freitreppe. Zwischen dem ersten und zweiten Stock auf der Ostseite barocke Muschelnische mit unterlebensgroßer Holzfigur des hl. Nepomuk (1. Hälfte 18. Jahrhundert). Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Sog. Dr. Khuen'sches Haus6, ist zweigädig und hat ein kleines Höflein, liegt neben Hrn. rech-nungs-Commissario Pfister und zu zweien Seiten an der Gasse, hinten an das Spiring'sche Haus stoßend. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam: Vor 1628 Dr. Johann Walter Eben, fürstl. Leibmedicus 1628 Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm 1660-80 Karl Emanuel Kuen, Stadtarzt (Kuen oder Khuen stammte von Uri aus

der Schweiz, bekam 1660 die Oberaufsicht über die Apotheken (N. Kollektaneenbl. 1929 S. 70)

1680 Johann Eberhard Beck, Stadtapotheker 1706 Von der verwitweten Kurfürstin Elisabeth Amalie gekauft und dem

Kollegiatstift geschenkt als Wohnung der Stiftsbediensteten (Pf.Nbg.3753) (Hmv.293a)

bis 1815 Kollegiatstift St. Peter 6.4.1815 Johann Baptist und Barbara Holderegger, Goldarbeiter (durch öffent-

liche Versteigerung erworben) 15.7.1859 Johann Baptist Holderegger (reale Gold- und Silberarbeiter-Gerech-

tigkeit) 1868 August Schilk 1874 Georg Walther 1891 Rosa Walter, Kaminkehrerswitwe 1900 Michael und Auguste Hoecht

6 Vermutlich ehemals Haus des Dr. Leonhard Khuen, der um 1600 Arzt in Neuburg war. Es könnte aber auch im Besitze des um 1660-80 hier wirkenden Stadtarztes Karl Emanuel Kuon sein, der die Tochter Kordula des Niko-laus Müller auf Gnadeneck zur Frau hatte. Es wurde 1706 von der verwitibten Kurfürstin Elisabeth Amalia von Eberhard Beck erkauft und dem Chorstift geschenkt.

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1904 Josef Görl 1913 Otto Görl, Kaminkehrermeister 1915 Franziska Görl (geb. Voraus) dann Karl Hartmann, Kaminkehrermeister 1958 Franziska Hartmann

Sog. Hexenhaus kurz vor dem Abbruch, mit dem Torbogen verbunden, rechts daneben die "ehem. Deutsche Schule" Amalienstraße A 35

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Exkurs bei A 35:

In einem Kauf- und Tauschbrief von 1628 heißt es: "...überlaßt unser (des Fürsten) Leibmedi-cus Dr. Johann Walter E b e n seine gehabte Behausung bei dem oberen Tor, neben Johann Pfisterers Behausung zur rechten herab gelegen, gegen unsere Behausung, so weiland Wolf Philipp Silbermann besessen und neben der geistlichen Behausung so anjetzo (1628) der Kir-chenratsdirektor Heinrich Hatzfeld bewohnt .."7. Dr. Johann Walter Eben hatte vor 1608 ein Haus "bei der lateinischen Schulbehausung am oberen Tor8" . Im Akt Pfalz Neuburg 3973 (StA.Nbg.) liegt folgender Plan:

Das Haus des Dr. Eben erkaufte kurz vor 1608 der Landschaftsrat Johann Georg F l o s c u l u s, der das Haus durch Hofankauf von Jeremias Landerer, Spitalmeister erweiterte. Dr. Eben hatte das Haus schon 1581. Im Kaufbrief vom 13.5.15819 heißt es: "... verkauft Veit Kürner sein Haus in der Stadt beim obern Tor zwischen Heimeran Schreiner und Maria, Ulrich Gartners Witwe und Dr. Ebens Häusern gelegen an Wolfgang Steinhammer, Kam-merrat und Probst zu Bergen ..". 1562 kaufte Veit Kürner, Zollner zu Marxheim, das Haus von Ferdinand Strölin, Assessor am Kammergericht zu Speier.

Die Besitzer des Landerer-Hauses waren:

Um 1500 Chriastoph Boden, Zollner 1514 Sebastian Peißer und dessen Frau Anna 1517 Georg Hasen, Kastner 1560 Veit Kürner, Zöllner 1590 Jeremias Landerer 1581 Wolfgang Steinhammer Das in der Skizze eingetragene Haus des Michael Keml hatte um 1589 Bernhard Humel, nach

Keml um 1620 Georg Rhuel (oder Khuel), reitender Leibgardist. Das 1628 von Dr. Eben mit dem Fürsten eingetauschte Haus lag "in der hintern Gassen". Es

gehörte um 1620 Wolf Philipp Silbermann. Am 8. Okrober 1599 erkaufte es Ulrich Mo-

7 StA.Nbg.PfNbg.3660 8 Die lateinische Schule wurde 1598 gegründet, StA.Nbg.Grassegger 14935 9 StA.Nbg.PfNbg.Lit.676 S.4

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rold, Landschreiber, von Bürgermeister Fabian Sp(l)eiß (vgl. A 13), der es am 8.8.1585 von Hansen Clausen, Klosterprobst erworben hatte10.

Das Nebenhaus (oder Hinterhaus besaß um 1500 ein Christoph Beck, der es 1510 an Hans Peymair, Schneider, verkaufte. Dessen Witwe Ottilie verkaufte 1556 das Haus an Leon-hard Herbst, der es 1579 an Georg Rirer abgab. Nach diesem folgte im besitz 1593 Hans Fridel und 1610 Hannsen Cramer, Gastgeber. Am 19. Oktober 1616 verkaufte Hans Cra-mer seine Behausung samt Nebenhäusl den Kirchenräten um 1100 Gulden. Dieses Haus wurde dann mit einem Teil des Morold-Anwesens zu einer deutschen Schule umgebaut11.

sog. Hexenturm, Nordfassade mit davor befindli-

chem, zwischenzeitlich abgebrochenen Nebenge-bäude

sog. Hexenturm, Westfassade, mit davor befindlichem Nebengebäude

10 Pf.Nbg.Lit.676 S.16 11 StA.Nbg.PfNbg.Lit.676 S. 20ff

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 36 In der Münz

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 30 - 24

Flurnummer: 38 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Münzgebäude Beschreibung aus Denkmalliste: In der Münz A 36/ 37.Ehem. Landvogtamt und Münze12: a) sog. "Hexenturm" Turm der mittelalterlichen Stadtburg, um 1200, Fl.Nr. 37/3 (Gemarkung Neuburg a.d.

Donau), b) sog. "Ritterhaus", 146213, 1703 bei der Belagerung Neuburgs im Spanischen Erbfolgekrieg wird der südl.

Ziergiebel zerstört und durch den jetzigen einfacheren ersetzt. Renovierung unter weitgehender Entkernung des Hauses 19.., Fl.Nr. 38 (Gemarkung Neuburg a.d. Donau),

Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Notizen über Neuburg und dessen nächste Umgebung vom Jahre 1314 bis 1339 i NK 8(1842), S.1ff - Böhaimb, Die Gießkunstin Neuburg a.D., NK 31(1865), S.11ff - Würdinger, Ein Neuburger Falkonet vom Jahre 1534 i. NK 43(1879, S. 138ff. mit Abbildungen im Anhang. - F. Friedensburg, Die ersten Münzen der Pfalzgrafen Otto Heinrich und Philipp, Z.f.N.(1884), S. 110. - J. v. Kull, Das Wappen von Neuburg und die Münzen Otto Heinrichs und Philipps, Z.f.N.14(1887). - NK 86(1921), S.17ff. - F. Hoff-mann, Die Münz und St. Peter in Neuburg a.D. i. NK 92(1927), S.75ff. - A. Noos, Von den ersten Münzen des Fürstentums Pfalz-Neuburg, Mitt. Bayr. Numis. Ges. 54(1936), S.165. - Ders., Die pfälzischen Münzen des Hauses Wittelsbach IV, 1938. Quellen: Rentmeisteramtsrechnungen des bayerischen Oberlandes 1450ff, StA L. Rep. 18, Fasz.279 - StA.Nbg. V Münze - HsAM.2646. Geschichte und Baugeschichte: Siehe KDB S. 266 - 269 ..... Mit der Erweiterung der Stadtbefestigung unter den Ingolstädter Herzögen um 1400 wurde die veste in den den ganzen Stadtberg umfassenden Mauerring einbezogen und gleichzeitig zum Schutz des in unmittelbarer Nachbarschaft errichteten Stadttores bestimmt. Der Burgweg wurde nun als Barbakane mit Vortor am Stadtgra-ben einbezogen. .... Bei Gründung des neuen Fürstentums zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde unter dem Vormund Ottheinrichs und Philipps Herzog Friedrich II. in der Veste eine Münzstätte errichtet und in ihrem Bereich ein Gießhaus für eine Glocken- und Stückgießerei erbaut. Der erste hier tätige Gießer war Sebold Hirder, der 1551 nach Nürn-berg ging. Er soll Schüler Peter Vischers in Nürnberg gewesen sein (Böhaimb, Die Gießkunst in Neuburg a.D., NK 32(1865), S.11ff.) und das Geschützhandwerk bei dem berühmtesten Büchsenmeister seiner Zeit Martin Mertz in Amberg erlernt haben. (Würdinger, Ein Neuburger Falconet, NK.43(1879), S.139ff., Thieme-Becker XVII, S. 127). Weitere Glockengießer waren: Hans Sternecker um 1600. Michael Sigmund Arnold (1655 - 1675). Johann Schelchshorn (geb. 1639 verst. 1701). Hans Ulrich Schelchshorn (verst. 1730 - Thieme-Becker XXX, S.17). Die Münze als solche war von 1504 bis 1533 in Betrieb, Münzmeister waren Martin Lerch 1515 - 1521 und ab 1521 Konrad Gruber. Aus dem Bericht, den Mathias Stang und Jeremisas Doctor 1634 über die im Dreißigjährigen Krieg in Neuburg entstandenen Schäden an Herzog Wolfgang Wilhelm erstatteten, ist über die Münz zu entnehmen: "Die Müntz belangendt, ist solche nit weniger alß andre Behausungen am Dach und Fensterwerkh zue reparieren, dann die Soldaten, weillen sie der Ortten in erster und andrer Belagerung mit Dop-pelhackhen gewörth, etliche Fensterstökh eingerissen und verschlagen." Auch der Spanische Erbfolgekrieg brachte neue Zerstörungen, den Geschützen Max Emanuels fiel der südliche Ziergiebel des Ritterhauses zum Opfer, er wurde später in der jetzigen schlichen Form wieder aufgebaut. Nach Auflösung des Fürstentums gin-gen die Münzgebäude in Privatbesitz und endlich in den neunziger Jahres des vorigen14 Jahrhunderts in den Besitz der Stadt über. Jetzt wird die Münz als Mietshaus verwendet. .

12 Wegen der in diesem Bereich durch geführten archäologischen Untersuchungen siehe "Neuburg an der Donau - Archäologie rund um den Stadtberg, Hrsg: Karl Heinz Rieder und Andreas Tillmann,, Verlag Marie L. Leidorf, Buch am Erlbach, 1993, S.169, 179 ff 13 Unter einem geschnitzten Ornament im Fachwerk des 1. OG findet sich diese Jahreszahl. 14 Gemeint ist das 19. Jahrh.

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Lageplan Münzgelände:

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Beschreibung: Turm quadratisch, dreigeschossig mit Krüppelwalmdach (Abb. 230ff). Das hohe, mit einer Balkendecke ge-schlossene Untergeschoß fensterlos, Zugänge von Western und Norden später eingebrochen. Das Mauerwerk besteht aus kleinformatigen, sauber bearbeiteten und lagerhaft versetzten Kalkquadern als Schale mit einem Füllwerk aus Bruchsteinen mit viel Kalkmörtel. Das gleichfalls flach gedeckte Mittelgeschoß hat eine innen konisch erweiterte, langrechteckige Schießscharte nach Osten und im Westen einen Zugang von dem Zwischen-raum zwischen dem Turm und dem Ritterhaus her. Das Obergeschoß von Norden über eine Stiege in der Mauer-stärke zugänglich, ist mit einer Tonne überwölbt, die vormals die Wehrplatte trug. Drei Fenster in tiefen seg-mentbogigen Nischen nach Osten, Süden und Westen dienten den Wächtern als Ausguck. Das Dach (Kehlbal-kendach mit stehendem Stuhl) ist mit Mönch- und Nonneziegeln gedeckt. Nach Norden am Turm dreigeschossi-ger Anbau, der im Obergeschoß nach Westen über eine große Konsole vorkragt. Anbau mit Pultdach an den Turm angeschlossen. Zwischen dem Turm und dem Ritterhaus Gang im Erdgeschoß mit einer Tonne überwölbt. An der Nordseite Rundbogen mit Kehre aus Kalkstein, südlich desgleichen vor innerem Segmentbogen. Südlich vor dem Turm die Stadtmauer mit von einem Pultdach bedeckten Wehrgang. Das Hauptgebäude (Ritterhaus) dreigeschossiger, unterkellerter Giebelbau. Zum Erdgeschoß führt vom Hof im Norden über eine Freitreppe eine spitzbogige Tür in profiliertem Sandsteingewände. Türblatt gedoppelt, in zwei Feldern Quadratrauten. Die rechteckigen, teilweise veränderten Fenster (zwei im Erdgeschoß, vier im ersten, fünf im zweiten Obergeschoß) stehen in inneren Segmentbogennischen. Der Giebel durch senkrechte, mit Stich-bogen geschlossene Blenden gegliedert. Je eine schmale und zwei breite zu beiden Seiten der mittleren, die Mit-telachse ist nach rechts verschoben. Als Giebelabschluß Halbkreis. Giebel an der Südseite im Grundriß einmal geknickt. Unregelmäßige Fensterstellung, glatter Verputz ohne zier. Im Erdgeschoß die beiden östlichen Fenster segmentbogig in tiefen zur Mitte hin verjüngten Nischen, innen erweiterte Segmentbogennischen, wohl ehemals Geschützpforten. Baumaterial des Hauses Bruchstein verputzt. Im Keller zwei parallelle Tonnengewölbe in Nordsüdrichtung nebeneinander. Östlicher Raum durch Kellerhals vom Hof aus über eine gerade Treppe aus zugänglich. An der Südwand des Raumes Treppe auf Ziegelbogen, wohl späterer Einbau. Hier ein Fenster in tiefer Segmentbogennische. In der Mitte des Kaminsockel. Der westliche Raum durch seitliche Abzweigung von der ersten Treppe zugänglich gleichfalls mit Fenster nach Süden. An den Wänden beider Räume Rillen in ca. 1 m Abstand. Gewölbe aus Bruchstein. Im Erdgeschoß ursprünglich große Halle mit offener Balkendecke über einem von einer Holzsäule unterstützten Unterzug. Jetzt durch Einbau einzelner Stuben unterteilt. Bodenbelag Solnhofer Platten und Ziegelpflaster. Treppe nach Süden einläufig ansteigend mit Stichkappe überdeckt. Vom Podest an der Südwand im oberen Drittel nach rechts und links in zwei Läufen geteilt. Rechts durch Brettertür mit geschmiedeten Bändern abgeschlossen. Links zum oberen Flur führend. Dieser mit verbretterter Decke mit Deckleisten und Solnhofer Platten als Bodenbelag. Vom Flur aus gerade, einläufige Treppe nach Norden zum zweiten Obergeschoß. Die Räume des ersten Obergeschosses teilweise neu unterteilt. Decke des Nordraumes mit Rahmenstuck (17. Jahrhundert),Zwischenwände aus Fachwerk vormals offen, jetzt verputzt. Rest einer Tür-rahmung mit Schnitzereien, Vierpaß und Dreipaß mit Fischblasen und Herzen, darunter Jahreszahl 1462 (Abb.234) im Jahre 1955 freigelegt. Räume des zweiten Obergeschosses schmucklos, Mittelfenster nach Norden in Nische mit seitlichen Steinbänken. Kahlbalkendach mit liegendem und Stechendem Stuhl. Trapezförmiger Hofraum, nach Westen Neubau A 35 an Stelle der alten Gießhütte, nach Osten den Turm flankierend, zweigeschossiges Giebelhaus A 38, A 39 mit zwei Fensteachsen an der Nordseite auf konischem Grundriß vor Innenhof und Rückgebäude an der Stadtmau-er15. Untergeschoß Bruchstein mit Ziegel, Obergeschoß Fachwerk verputzt. Abschluß des Hofes korbbogiger Torbogen aus Ziegelstein. Nach Süden vor dem Komplex schmaler Hofraum, davor zweige-schossiges Gebäude mit Satteldach auf der inneren Zwingermauer des Oberen Tores.

15 Die beiden Häuser wurden 19.. abgebrochen. Der vordere Bau A 38 (sog. Hexenhaus) wurde über einer neu errichteten Tiefgarage in Anlehnung an die frühere Bebauungen zusammen mit dem Tor zum Münzhof 19.. neu errichtet. Im rückwärtigen, südlichen Bereich nur noch mit Pultdach überdachte Stellplätze an der inneren Zwin-germauer der Stadtmauer.

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Fotodokumente

Sog "Hexenturm, Grundriss Sonstige Angaben:

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Page 15: Stadtviertel A 3 bis A 48 - WordPress.com · 2013. 2. 20. · 5 Breitenbach S. 13 Nr. 23, Fußnote: Der Kaufpreis, um welchen im Namen des Chorstifts (es war 1803, den Dekan eingeschlossen,

Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Dreigädige Behausung in der sog. Münz, dabei eine kleine Stallung neben Michael Kienast, Glaser, u. Hrn. Rechnungs-Commiss. Pfister's Höflein, vorne an den Münzhof, hinten an das Münzhaus stoßend. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam:

Die Münze Zwischen 1310 und 1329 als herzoglich bayer. Schloß erbaut. 1515-1533 wurde dort das Neuburger Geld ge-prägt, dann bis 1750 eine Glocken- und Geschützgießerei betrieben. Früher Sitz des Burgvogts. Nach 1752 Ge-schützgießerei aufgegeben, die "Gießhalle am Zwinger" zu 2 Bauplätzen verkauft und in der Münz das Kaste-namt des Hofes eingerichtet. Zur Münze gehörten: Das Hauptgebäude oder die Vogtei, der Turm (Armensünderturm oder Hexenturm), Wohnhaus für den Gießer (Sebald Hirder), das Gießhaus, Torbau mit Wächterturm, zwei einstöckige Häuser (jetzt A 26 und A 27). Der Platz, der von diesen Gebäuden eingeschlossen wurde, hieß "der Zwinger", der ganze Baukomplex "Münzvorstadt". Die Bergstadt Neuburg bestand ehemals aus 2 Teilen, einem älteren oder größeren Teil, der bis zum Weveldhaus A 19 reichte und einem kleineren Teil, der "Münzvorstadt". 1506 bei Gründung des Fürstentums Pfalz Neuburg waren diese beiden Teile durch Stadtmauern verbunden. Die Münz war unter den Kallentinern eine "Burg" (Le-hensburg), 1240 Wittelsbacher. Das "obere Tor" (A 32) wurde 1542 erbaut, 1868 abgebrochen (das heutige obere Tor war nur das Vortor.) Im Laufe des 16. Jahrh. wurden dort (Aufbau über dem Tor und Bastrion) Wohnungen für französische Flüchtlinge (Hugenotten) gebaut. Um 1708 waren in Neuburg 2 Gießhäuser: das große im Prielfeld (heute B 85), das kleine-re in der Münz (A 37). Das Haus (Ritterhaus) stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert, ist vor 1590 schon urkundlich nachweis-bar, es war von 1648-1680 Eigentum des herzoglichen Rates, Hof- und Leibmedikus Dr. Rafael Schmuz, nach-mals verschiedner adeliger Hofräte. Zu diesem Hause gehörte der sog. Hexenturm, ehedem Gefängnis, seit dem 30 jährigen Krieg aber nicht mehr als solches benützt. Die beiden Gebäude A 36 und A 37, sowie das rückwärts stehende ehem. Münzgebäude bilden den Platz der ältesten Ansiedlung in der oberen Stadt. Bei der Belagerung der Stadt 1703 arg in Mitleidenschaft gezogen, eine Bombe zerstörte den ganzen oberen Teil des Hauses (Hmv.220alt). Nach Dr. Schmuz folgt. 1648-1680 Dr. Rafael Schmuz, Leibmedikus Pfalzgraf Wolfgang Wilhelms 1703 Christian von Ißing, Hofrat und Lehenprobst Um 1727 Baron von Spiring 1786 Karl Theodor Frhr. v. Spiring auf Fronberg16 19.1.1821 Johann Baptist Holderegger und Anna, geb. Gebath 1863 Anna Holderegger 1887 Josefa Holderegger und Anna geb. Gebath 1899 Eduard und Franziska Gebath seit 1906 Stadtgemeinde

16 Breitenbach, S. 14 nr. 25: Noch 1808 im v. Spiring'schen Familienfideikommiß.

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 37 In der Münz

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 31 - 35

Flurnummer: 39 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Ostermannhaus, ehem. Hofkasterhaus (sog. "Hugenottenbau") Beschreibung aus Denkmalliste: Sog. "Hugenottenbau" (zwei miteinander verbundene Häuser) auf der hohen Bastion an der Südseite der Anlage hinter dem Ritterhaus, 16. Jh. Ausbau von Wohnungen für Religionsflüchtlinge aus Frankreich, Fl.Nr. 39 (Ge-markung Neuburg a.d. Donau); auf dem östlichen Teil des Grundstücks und der dort auf der Nordseite angren-zenden Fl.Nr. 40/2 (Gemarkung Neuburg a.d. Donau) Teile der südlichen, in zwei durch eine Terrasse geteilten Mauern gegliederte Stadtbefestigung. Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Baugeschichte: Siehe bei A 36. Speziell zum Gebäude A 37 findet sich dort auf Seite 269 folgender Eintrag: Im 16. Jahrhundert entstanden bei der Münz Wohnungen für französische Flüchtlinge aus den Hugenottenkrie-gen, wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die Bauzeile auf der hohen Bastion im Zwinger der Burg. Beschreibung; Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Das zur kurf. Hofkammer gehörige Münzhaus bewohnt der kurf. Zeugwart, liegt gegen den Zwingen und einem dazu gehörigen Garten und gegen das obere Stadtthor, dann gegen die Spiring'sche Behausung. War nachher als Hofkastenamtshaus die Dienstwohnung des Hof-kastners; durch k. Dekret vom 31. Aug. 1804 wurde es dem Generalmajor Karl Frhr. v. Wi-demann, der schon darin gewohnt hatte, käuflich überlassen17. Fotodokumente

Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam: 1570 Christoph Meichsner, Landvogt Frau: Anna, Sohn: Jeremias)

17 J. J. 1713 stellten der Glockengießer Joh. Ulrich Schelchshorn u. der Obristjägermeister Karl Sigmund Tänzl Frhr. v. Trazberg um die Wohnung im Münzgebäude ein förmliches Wettrennen an (K.A. Neubg. A 14965)

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1580 Dr. Niclas Marr 1636 Antonie Waldoß, Fourier, dann Münzhaus. Darin wohnten die Zeugwarte, so Siegmundt Arnoldt dann (Ende des 17. Jh.) Johann Schelchshorn ab 1701 dessen Sohn Ulrich Schelchshorn. Dieser hatte die Glockengießerei

dabei. 1709 erbaute er eine zweite Gießerei außerhalb der Stadt (heute B 85)

um 1700 Hofkammer (Münzhaus), dann Hofkastnerhaus 31.08.1804 Karl Frhr. v. Wiedemann dann Augusta Freifrau v. W. geb. v.Jungwirth 22.4.1824 Franz Kapeller 4.5.1846 Dr. Moritz Kapeller 1860 Antonia Ostermann 5.4.1864 Ignatz Ostermann 1879 Stadtgemeinde

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 38 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 32 - 26

Flurnummer: 42 (jetzt 41/1) Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Röslehaus Beschreibung aus Denkmalliste: Nicht in der Denkmalliste enthalten (Abbruch siehe unten) Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: S. 271: Nach Osten, den Turm flankierend, zweigeschossiges Giebelhaus A 38, A 39 mit zwei Fensterachsen an der Nordseite auf konischem Grundriß vor Innenhof und Rückgebäude an der Stadtmauer. Untergeschoß Bruchstein mit Ziegel, Obergeschoß Fachwerk verputzt. Abschluß des Hofes korbbogiger Torbogen aus Ziegelstein. Sonstige Angaben: Abbruch der Altbauten 19.. und Neubau einschließlich des Torbogens zum Hof in Anlehnung an alte Bebauung 19.. . Unter dem Hof wurde eine Tiefgarage angelegt. Zu den davor durchgeführten Grabungen siehe „Neuburg an der Donau – Archäologie rund um den Stadtberg, Hrg: Karl Heinz Rieder und Andreas Tillmann, 1993, S. 101 – 108 Karl Heinz Rieder: „Neue Aspekte zu Topographie und Grundriß des spätrömischen Kastells von Neuburg an der Donau“, sowie S. 179 – 186: „Einbau einer Tiefgarage in der „Münz“ Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: 1. Halbes Haus, unterer Teil, neben dem sog. Münz- zu. Stadtpfarrhof, vorne an die Gasse,

hinten auf Michael Kienast stoßend. Krämerei unbeständig. 2. Oberes halbes Haus, worunter der Ein- und Durchgang liegt, neben dem Münz- und

Stadtpfarrhof, vorne an der Gasse, hinten mit einer kleinen Holzleg an Michael Kienast und Matthias Pichler's Behausung stoßend.

Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): War vor 1793 in 2 halbe Häuser geteilt: 1. Hälfte Bernhard Kirchbauer und sein Schwiegersohn De Crignis, Italiener von

Mannay18 dann Xaver Kirchbauer 1786 Kaspar Herbst

18 Breitenbach, S. 16 Nr. 28, Fußnote: Am 17. Novbr. 1767 bat Ferdinand "de Crignis Italiäner von Monnay (wohl Mantua)", der sich mit des Haftenmachers Bernhard Kirchbauer zurückgelassener Tochter Katharina ver-ehelicht hatte u. endlich mit den Geschwistern seiner Frau wegen Übernahme des halben Hauses nächst der Münz u. der diesem "annektierten" Kramersgerechtigkeit einig geworden war, ihn als Unterthanen zu admittiren u. zu befehlen, daß er als Bürger u. Kramer hier aufgenommen werde. Er hatte bereits den von seinem Schwie-gervater von der verwitibten Seilerin Theresia Breiter erkauften an dem untern Schloßzwingerthor anstoßenden Kramladen übernommen. Die Krämerzunft wehrte sich gegen seine Annahme; am 14. Sept. 1769 war er noch nicht eingezünftet. Dies gelang ihm endlich, als er in der untern Vorstadt das Haus C 51 (fortl. Nr. 287 dieser Beschreibung) mit Gerechtigkeit erworben hatte. Auch seinen Schwager Lorenz Kirchbauer wollte die Kramer-zunft nicht acceptiren, bis ihr endlich das Landvogtamt militärische Execution androhen ließ (K.A. Neubg. A 5108 u. 5115).

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2. Hälfte Buchdruckerhaus19 um 1545 Hans Kilian, Buchdrucker (1545 wurde ein Buch gedruckt bei Hansen

Kilian, fürstl. Rentschreiber) 1599 Reinmichel, Buchdrucker 1629 Dannhäuser, Buchdrucker 1643 Straßer, Buchdrucker dann Diel, Buchdrucker 1687 Feuchtner, Buchdrucker vor 1713 Joseph Gietl, Stadtbarbier 1713 Frhr. v. Schenk-Castell (Hausumbau) 1767 Thomas Herzer dann Clemens Beitelrock (Heirat Witwe Herzer) Beide Hälften vereint: 1793 (und noch 1808) Xaver Rößle, Seidenfärber 1825 Georg Beck 1850 Philipp Loeblein dann Xaver Guggenberger 1861 Xaver Berger 1901 Ignatz Berber dann Max Berber dann Andreas Masset Weitere Fotodokumente:

19 Die Angaben zu den Buchdruckern wären zu untersuchen. Hinsichtlich Hans Kilian siehe bei Herrenstraße A 85.

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 39 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 33 - 37ab

Flurnummer: 41 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: In der alten Münz Beschreibung aus Denkmalliste: Nicht in der Denkmalliste enthalten (Abbruch siehe unten) Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Siehe A 38 ! Sonstige Angaben: Wurde zusammen mit dem Anwesen A 38 abgebrochen (siehe dort). Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: 1. Halbes Haus, unterer Teil, mit einem kleinen Anbäulein, liegt neben dem Spiring'schen

Haus und obern Stadtpfarrhof, vorne an Josef Gietl, Barbierer, durch dessen Haus der Eingang ist, hinten, hinten an die Stadtmauer stoßend.

2. Oberes halbes Haus. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): Vor 1860 zwei Häuser. Alte Hausnr. 27a um 1700 Caspar Obkircher, Schreiner um 1727 Michael Kienast, Glaser 1745 (u. noch 1786) Leonhard Bamberger, Glaser (Schwiegersohn von M. Kienast) 1798 Mathias Sulzenbacher, Bedienter 1808 Witwe Sulzenbacher 9.12.1821 Xaver Stegmair 17.9.1841 Alois Scheuermaier 20.10.1845 Therese Scheuermaier 23.2.1854 Martin Wittmann Alte Hausnr. 27b um 1713 Mathias Pichler, Schneider 1744 Josef Traub, Schneider 1786 Leonhard Bamberger 1787 Jakob Winter, Schneider 1808 Witwe von Jakob Winter 5.5.1819 Jakob Winter Beide Häuser zu einem Haus umgebaut: 1863 Felix und Anna Winter 1864 Jakob und Anna Maria Plöckel dann Xaver Mändl, Schreiner 1901 Donatus Hadlich 1911 Thomas Abröll dann Max Berber dann Andreas Masset

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 40 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 34 - 28

Flurnummern: 44 Gemarkung Neuburg a. d. Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Pfarrhof St. Peter Beschreibung aus Denkmalliste: Amalienstraße A 40. Kath. Pfarrhof St. Peter, Anfang 18. Jh.; Stadtmauer 14./15. Jh. Fl.Nr. 44 (Gemarkung Neuburg a.d. Donau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 34. - Adam, S. 40.. Kath. Stadtpfarrhof St. Peter. Der jetzige Bau wurde wahrscheinlich nach Errichtung des Kollegiatstiftes bei St. Peter im Jahre 1683 an Stelle eines mittelalterlichen Gebäudes wohl kurz nach 1700 errichtet. Die Verlegung des Eingangs von Norden nach Osten und einige Veränderungen außen an den Fenstern aus dem späteren 19. Jahrhundert. Stattlicher, zweigeschossiger Bau mit Satteldach nahe der Münz mit 5:4 Fensterachsen. Im ganzen Haus noch einige hölzerne Türen in den dazu gehörigen Gerüsten aus der Erbauungszeit. Im Obergeschoß im nordöstlichen Eckzimmer reicher Deckenstuck aus Akanthus mit frühem Bandwerk und Blütenzweigen, um 1710-20. Sonstige Angaben: Zu Ausgrabungen im Pfarrgarten siehe Notiz in „Neuburg an der Donau – Archäologie rund um den Stadtberg, Hrg: Karl Heinz Rieder und Andreas Tillmann, 1993, S. 169f Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Der Pfarrhof. Ist zweigädig, hat eine Hofreite, dabei zwei kleine Gärtl, ein Stadelein und Waschhäusl, liegt neben Hrn. Hofkammerrat Thomas und den ehevor gewesenen Kaplanhäu-sern, so dermalen Michael Kienast, Glaser, u. Bernhard Kirchbauer, Kramer, besitzen, vorne auf die Gasse, hinten an die Stadtmauer stoßend. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): 1898 K. Äerar, Stadtpfarrhof St. Peter

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 41 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 35 - 29

Flurnummer: 45 Gemarkung Neuburg an der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Dunzenbäckerhaus Beschreibung aus Denkmalliste: A 41/42. Dunzenbäckerhaus, aus dem 15. Jh.20, im 19. Jh. erhöht; zugehörig kleines Nebengebäude mit Man-sard-Satteldach, Ende 18. Jh. Fassadensanierung mit Wiederherstellung der Renaissancebemalung 1990. Fl.Nr. 45(Gemarkung Neuburg a. d. Donau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 107. - Adam, S. 11. Dunzenbäckerhaus. Um 1500, vielleicht sogar noch 15. Jahrhundert. Im späten 19. Jahrhundert um ein Ge-schoß erhöht. Dreigeschossiges Eckhaus an der Herrengasse mit vier bzw. drei Fenstern zur Straße. Haustür fast rundbogig mit gekehltem Gewände. Östlich neben der Haustür Laden des 19. Jahrhunderts. Gehört zu den ältesten Bürgerhäu-sern der Stadt (Abb. 260) Im rückwärtigen Teil alter Backofen. Sonstige Angaben:

20 Im Text der Denkmalliste steht "um 1500".

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Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Zweigädiges Haus samt Stadel u. einem kleinen Hofrecht neben Theresia Riegerin und der Gasse, vorne wieder an der Gasse, hinten an Hofkammerrat Deschler stoßend. Beckenstatt beständig. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): um 1700 Balth. Karrmann, Bäcker 1754 Georg Karrmann, Bäcker dann Matthias Schneider, Bäcker 21.4.1784 (noch 1808)

Willibald Oberbauer, Bäcker

14.8.1839 Joseph Karl 15.2.1847 Johann Röckl 7.2.1852 Johann Waldmann 12.7.1863 Anton Brand 1921 Johann Hofgärtner, Bäckermeister und Spezereihändler dann Dessen Kinder 1958 Franziska Hartmann

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 42 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 36 - 30

Flurnummer: 45 1/2 Gemarkung Neuburg a. d. Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Dunzenbäck (Nebenhaus zu A 41) Beschreibung aus Denkmalliste: Siehe oben bei A 41. Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 108. - Adam, S. 12. Nebenhaus zum Dunzenbäckerhaus. Um 1500 erbaut (Abb. 260). Dreigeschossiges Haus mit der Traufe und drei Fensterachsen zur Straße. Haustür mit rechteckigem Steinge-wände. Im Oberteil der hölzernen Haustür Schmiedeeisengitter mit Monogramm "Maria". 18. Jahrhundert. Westlich neben der Tür Laden des 19. Jahrhunderts. Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Theresia Riegerin, Witib. Besitzt ein halbes unteres Haus ohne Hofrecht, liegt neben des o-bern Stifts Musikantenhaus (alias Mesnerhaus) u. Balth. Karmann, stoßt vorne an die Gasse, hinten an ged. Karmann's Stadel. Josef Braun, besitzt das obere halbe Haus ohne Hofrecht. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): um 1700 Theresia Rieger, Witwe (halbes unteres Haus) und Josef Braun (halbes

oberes Haus) 1731 Josef Braun, das ganze Haus 1746 Balthasar Karrmann, Bäcker 1760 Johann Georg Karrmann, Bäcker 1808 Maria Anna Karrmann 21.6.1809 Barbara Oberbauer 14.8.1839 Joseph Karl 15.2.1847 Johann Röckl 7.2.1852 Johann Waldmann 12.7.1863 Anton und Maria Brand 1871 Maria Brand 1874 Johann Hinderneder 1888 Johann Hofgärtner und Maria Habermeier 1911 Johann Hofgärtner, Bäckermeister dann Hofgärtnerische Kinder 1958 Hofgärtners Erben

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): Amalienstraße A 43

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 37 - 31

Flurnummer: 141 Gemarkung Neuburg a. d. Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Mesner und Kaplanhaus Beschreibung aus Denkmalliste: Amalienstraße A 43. Kaplanhaus, im Kern wohl um 1500. Fl.Nr. 46 (Gemarkung Neuburg an der Donau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 109. Adam, S. 12. Mesner- und Kaplanhaus. Im Kern wohl um 1500, Typ von A 42, jedoch um zwei Fensterachsen (also insge-samt fünf) breiter. Dreigeschossig mit Traufe zur Straße. Haustür mit rechteckigem Steingewände im 18. Jahr-hundert oder etwas später verändert. Zwischen A 43 und A 44 Gäßchen (Abb. 261). Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Das kurf. Kollegiatstift St. Peter mit dem Schul- und Mesnerhaus, dabei ein kleines >Höfl u. Waschhäusl, liegt neben Josef Braun u. dem Schulgäßl, stoßt vorne auf die Gasse, hinten an Hrn. Hofkammerrat Deschler Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): noch 1808 Mesner- und Schulhaus der oberen Stadtpfarrei dann k. Aerar, Kaplan- und Mesnerhaus

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 44

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 38 - 32

Flurnummer: 47 Gemarkung Neuburg an

der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Walkisches Haus Beschreibung aus Denkmalliste: Noch in der Denkmalliste enthalten, muss aber gestrichen werden, da bereits ... abgebrochen und durch einen Neubau mit Rekonstruktion der Straßenfassade und Fassadenbemalung ersetzt. Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Walkisches Haus. Wohl noch 15. Jahrhundert und eines der ältesten Bürgerhäuser der Oberstadt. Zweigeschossiges Haus mit Treppengiebel und drei Fenstern zur Straße. Giebel durch Profilgesims vom Unter-bau abgesetzt. Im Erdgeschoß gute Ladeneinbauten des 19. Jahrhunderts (Abb. 261). Sonstige Angaben:

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Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Die Stadtschreiberbehausung. Ist zweigädig, samt einem kleinen Höflein, liegt neben Hrn. Baron v. Hacke und dem Schulgäßl, stoßt vorne auf die Gasse, hinten an die gewesene Frau Landschreiberin Christophin. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): vor 1750 Stadtschreiber-Behausung Nachher u. noch bis 1786

Franz Anton Mayer, Bürgermeister

1786 (noch 1808) Philipp Walk, Landschaftsrechnungsrevisor21 nach 1808 Walburga Walk 14.11.1826 Michael Angermann 14.11.1837 Johann Baptist de Crignis 29.8.1843 Martin Heckel 1901 Peter Krenn, Schlossermeister 1911 Franz Hoffmann 1921 Katharina Steidl dann Thaddäus Hörmann 1958 Thaddäus Hörmann

21 Walk bat 1786 in seiner Bittschrift an die Regierung, ihm die bei dem Hause befindliche Lederhändlerei zu belassen. Er gedenke, führte er aus, das Geschäft umso mehr beizubehalten, "als die Zeiten allzu hart und meine Besoldung, die in 300 fl. bestehet, zu meinem starken Haushalten, so dermal in 9 Personen, ohne was sich durch den Segen Gottes noch dazu schlägt, in sich hält, bei weitem nicht erklecken will, so gering ich auch die Le-bensmittel anschaffe." Er bitte ihm die Führung des Lederhandels umso mehr zu verleihen, als er lauter gute rheinpfälzische Sohlleder beilege und gegen jeden Lederhändler um wohlfeilern Preis abgebe. Die Gerechtigkeit wurde ihm gegen Bezahlung von 6 Reichstalern Concessionsgebühr und 45 Kr. jährl. Zins dergestalt bewilligt, daß er nicht stückweise, sondern in ganzen, halben und Viertelshäuten das Leder abzugeben befugt sein solle. Im Jahr 1797 verkaufte er das Geschäft an den Sattlermeister Jos. Berz (K.A. Nbg. A 5216)

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 45 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 39 - 33

Flurnummer: 48 Gemarkung Neuburg an

der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Gebsattelhaus22 (Peterhof) Beschreibung aus Denkmalliste: Nicht in der Denkmalliste enthalten, da 19.. abgebrochen und durch zwei Neubauten ersetzt. Erhalten wurden allerdings die Arkaden an der Südseite des Hauptgebäudes. Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 111 - Adam, S. 13. Gebsattelhaus. Der wohl noch im 17. Jahrhundert errichtete, jetzt dreigeschossige Bau mit der Traufe zur Straße wurde im späten 19. Jahrhundert innen und außen völlig umgebaut und um ein Geschoß erhöht. So wurde in das Haustor des Erdgeschosses ein Laden eingebaut. Haustüre um 1740. Im Hauptgeschoß elf Fensterachsen zur Straße. Im Hof dreigeschossiger, ehemals offener Arkadengang (vgl. die oberen Arkaden im Schloßhof). Von den korbbogigen, weitgespannten Arkaden sind die oberen zugemauert. Das westlich auf den Gang treffende Treppenhaus mit Kreuzgratgewölben. Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Dreigädige Behausung samt Stadel, Stallung und Hofreite, liegt neben Hrn. Hofrat Karl u. der Stadtschreiberbehausung, stoßt vorne auf die Gasse, hinten an die Frau Heußlerin. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): Um 1727 Frhr. v. Hacke, Geheimer Rat und Obristjägermeister 1784 Klemens August Frhr. v. Karg auf Bebenburg, Landmarschall, Ritter

des kurpfälz. Löwenordens (gest. 1788 zu Rennertshofen) 1788 (noch 1808) Karoline von Karg, Witwe von Klemens August23 18.3.1817 Karl Graf von Reisach (Bischof von Eichstätt) 30.12.1837 Maria von Giegling (Schwester des Vorbesitzers) 1863 Eugenie und Pauline von Giegling 1863 Elise Frfr. v. Nesselrock-Hugenpoet 1877 Josef Pfeffer, k. Hauptmann 1894 Franz Xaver und Walburga Müller, Privatier 1901 Josef Weinzierl 1905 Xaver und Walburga Gottfried 1907 Walburga Gottfried 1907 Alois Schwarzenbach dann v. Moy-Stepperg Dann (noch 1958) Lorenz Breidler

22 Bei Breitenbach wird das Haus "Freiherr von Gebsattel Haus" genannt. 23 Maria Karolina Franziska Kunigunda v. Karg war eine Tochter des Ferd. Jos. Frhr. v. Coudenhoven auf Ren-nertshofen und dessen Gattin Maria Elisabeth Barbara, geb. v. Reisach, und geboren am 12. Oktober 1745. Aus der Taufe hoben sie Johann Christoph Wilhelm Frhr. v. Reisach und Maria Karolina v. Tänzl (K.A. Nbg. E 1938)

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 46 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 40 - 34

Flurnummer: 49 Gemarkung Neuburg an

der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Clarmannhaus (v. Tassisches Haus) Beschreibung aus Denkmalliste: Amalienstraße A 46. Bürgerhaus, 1715. Fl.Nr. 49 (Gemarkung Neuburg a. d. Donau). Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 112 - Adam, S. 13.

Clarmannhaus. 1715 erbaut, Jahreszahl am Schlußstein des Portals. Stattlicher, dreigeschossiger Giebelbau mit fünf Fensterachsen zur Straße. Geschoßtrennung durch weiße Putz-bänder. Tür- und Fensterrahmen aus flachprofiliertem Kalkstein. Über der Haustür Segmentgiebel und auf Kon-solen Balkon mit klassizistischem Brüstungsgitter. In der Mitte des Gitters der Buchstabe T (= Maximilian Graf von Thurn und Taxis, der das Haus 1786 erworben hat.) Die Balkontür in pilasterartigem Gewände und Gebälk darüber. Die Fensterrahmen im ersten und zweiten Stock leicht geohrt. Geputzte Eckrustika. Fenstergitter im Erdgeschoß noch 1. Hälfte 18. Jahrhundert, die im ersten Obergeschoß klassizistisch. Der zweigeschossige Gie-bel über kräftig profiliertem Gesims in Pilastern in den Feldern und C-Voluten an den Schrägen. Im krönenden Segment Akanthusranken. Giebelgeschosse durch kräftige Profilgesimse getrennt. Innen in den Fluren und einigen Zimmern Rahmenstuckdecken aus der Erbauungszeit. Östlich neben dem Haus gleichzeitiges, korbbogiges Hoftor mit vorgezogenem Schlußstein, nach oben mit Triglyphengebälk abgeschlossen (Abb. 262, 263).

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Sonstige Angaben: . Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Dreigädiges Haus mit einem Anbau u. Hofreite, liegt zwischen Hrn. Baron v. Hacke u. Martin Lohner, stoßt vorne auf die Gasse, hinten an Hrn. Hofratskanzlisten Strobel. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): Um 1727 Michael Josef Karl24, kurf. Hofrat dann Joh. Michael Buckel, Regierungsrat 1786 - 1808 Maximilian Graf von Thurn und Taxis25, Landschafts- später General-

landeskommissär (Regierungspräsident) dann Ignatz Maier 30.5.1831 Franz Pirkl, rechtsk. Magistratsrat dann Clarmann 1901 Josef Scheidl, Schreinermeister 1921 Magdalena Scheidl 1958 Therese Seybold, Ingolstadt

24 Bis dahin Gerichtsschreiber zu Burglengenfeld wurde er durch Dekret v. 1. Dezember 1698 zum Hofkammer-fiskat in Neuburg angenommen (K.A. Neuburg A. 9100) 25 Durch Dekret v. 10. März 1780 wurde er als kurf. Kämmerer "auf die Landoberstenstelle des Herzogtums Neuburg adjungirt, dergestalt, daß er, wie bald sothane Stelle erledigt wird, in die volle Wirklichkeit u. Erträgnis eintreten solle".

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 47 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 41 - 34 1/5

Flurnummer: 50 Gemarkung Neuburg an

der Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Grießmayersche Buchdruckerei (Teil des ehem. Karmelitenklosters) Beschreibung aus Denkmalliste (vorgeschlagene Neufassung): Amalienstraße A 47. Buchdruckerei, erbaut 1807/08, nach Norden im späteren 19. Jh. aufgestockt; mit klassi-zistischem Tor und Fenstergittern., Fl.Nr. 50 (Gemarkung Neuburg a.d. Donau). Änderungsvorschlag: Die Buchdruckerei ist als „ehemalig“ zu kennzeichnen, nachdem sie zwischenzeitlich aufgegeben worden ist. Das Anwesen wurde 1807/08 vom Neuburger Baumeister Franz Anton Bögler errichtet. Im Westflügel sind noch Reste des 1663/64 errichteten und vor 1807 abgebrochenen Karmeliterinnenklosters erhalten. Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 114 - Adam, S. 13. NK 87(1922), S. 14ff

Das Haus steht auf dem Grund des ehemaligen Karmeliterinnenklosters, das am 26. September 1661 durch Phi-lipp Wilhelm gegründet wurde. Das 1663-64 erbaute Kloster wurde 1702 bei der Beschießung der Stadt schwer beschädigt, von dem brand der "blauen Traube" 1785 betroffen und endlich 1804 nach Aufhebung des Klosters auf Abbruch verkauft an den Maurer- und Landbaumeister Franz Anton Bögler, der 1807/08 dafür fünf neue Häuser errichtete (Amalienstraße A 47, A 48, Josefsstraße A 75, 76 und A 77). Das langgestreckte ursprünglich wohl nur zweigeschossige Haus mit Mansarddach wurde im Laufe des 19. Jahr-hunderts auf der Nordseite zur Amalienstraße um ein Geschoß erhöht und dabei die Mansarde auf dieser Seite beseitigt. Neun Fensterachsen. An den rundbogigen Fenstern des Erdgeschosses klassizistische Gitter wie an A 46. Sonst Rechteckfenster mit geputzten und geohrten Rahmen. Putzbänder als Geschoßtrennung. Die Durch-fahrt im östlichen Teil mit Rosetten und Ranken an den Türen. Hofseitig der zweigeschossige Mansardenbau noch erhalten. Sonstige Angaben: Das Haus wurde ...... von der Stadt erworben und dient derzeit zur Unterbringung des Stadtarchivs und der Ge-schäftsräume und Depots des Historischen Vereins, der im gegenüber liegenden Wefeldhaus das stadtgeschicht-liche Museum betreibt. Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Zweigädiges Haus samt Bräustatt u. daran liegender Stallung und Durchfahrt, liegt neben dem Karmelitessen-Frauenkloster und Hrn. Hofrat Karl, stoßt vorne auf die Gasse, hinten an die Frau Rimmelin u. wieder die Gasse. Bräugerechtigkeit u. Bierschenk beständig, aber derma-len gar schlecht. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): 1661 Kloster der Karmeliterinnen:

Stiftungsbrief ausgefertigt durch Herzog Philipp Wilhelm, Grünau, den 26. September 1661.

23. April 1663 Grundsteinlegung 17. September 1664 Einweihung:

Die Kirche bildete das Straßeneck zwischen der Nord- und Ostseite (gegenüber Bibliothek und neben "blauer Traube").

1785 Brach in der "blauen Traube" Feuer aus, das auch den Klosterturm er-griff.

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1702 Bei der Beschießung der Stadt durch den Kurfürsten von Bayern litt auch das Kloster schwer. "... hingegen ist die Stadt an der obern Thor-Seiten zu einem Steinhaufen geschossen, viele Häuser, worunter auch ein Teil des Carmelitessen_Klosters ..." (StA.Nbg.Pfalz Neubg. 4019).

1732 Auf einem Teil des Platzes neben dem Karmelit.-Kloster stand das Bräuhaus des Martin Lohner, der es 1732 an die Karmeliterinnen ver-kaufte. Nach Abbruch wurde auch dieser Platz zum Kloster gezogen. Lohner zog in die untere Vorstadt.

1804 wurde das Kloster aufgehoben. Kloster und Kirche wurden an den Maurer- und Landbaumeister Bögler auf Abbruch um 4560 fl. ver-kauft. Dieser baute auf dem Platz des ehem. Klosters 5 Häuser: A 34 1/5 - 34 5/5 (heute: A 47, 48, 75, 76 und 77) (Heimatver. 318alt, 279).

Weitere Besitzer: 1804 Franz Anton Bögler, Maurermeister 23.12.1828 Johann Nep. Gietl 30.11.1846 Emma Schöller (Tochter des Vorbesitzers) 25.7.1864 Maria Schöller 1871 August Höger (vorher kurz: Ludwig v. Brückner) 1876 Amalia Höger 1896 Kaserneninspektor Neumaier 1898 Wilhelm und Anna Firl (?) 1910 Buchdruckerei Grießmayer 1958 Grießmayersche Buchdruckerei G.m.b.H. Stadt Neuburg an der Donau

Das Neuburger Karmeliterinnenkloster St. Josef

KDB, Dr. Josef Heider, Einleitung, S. 31f

Quellenangabe: MARIA KLEMENS; Abriß einer Geschichte des Karmeliterordens, 1901, S. 61ff. - NK 1866/67, 59; 1922, 14f. Das Karmeliterinnenkloster St. Josef wurde von Pfalzgraf Philipp Wilhelm 1661 gegrün-

det und mit 6 Nonnen von Düsseldorf besiedelt (Grundsteinlegung 23. 4. 1663, Einweihung 17. 9. 1663). Nach Aufhebung des Klosters 1804 siedelte der Konvent nach Pielenhofen über; Kirche und Kloster wurden 1804 an den Maurer und Landbaumeister Franz Anton Bögler auf Abbruch verkauft. Dieser erbaute dann auf der Abbruchstätte26 die 5 heutigen Anwesen A 47 (Buchdruckerei Loibl), A 48 und A 75-77.

Die dem hl. Josph beweihte Kirche der Karmeliterinnen stand mit dem Kloster gegenüber

der Bibliothek und dem Gasthaus zur blauen Traube. Sie wurde 1633/34 erbaut und hatte eine Höhe von 2 Stockwerken; Bild des Hauptaltars: Kreuzigungsgruppe von Joachim Sandrart. Der Name Josefstraße erinnert heute noch an die Vergangenheit des Platzes.

26 Teile der Anlage sind offenbar im Bereich des Anwesen A 47 erhalten geblieben.

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Hausnummer (Stadtviertelnummern, bzw. neu Straße und Hausnummer): A 48 Amalienstraße

Hausnummern 1882 - 1910, vor 1882: 42 - 34 1/5

Flurnummer: 51 Gemarkung Neuburg a.

d. Donau

Name (Bezeichnung) des Gebäudes: Böglersches Haus (Teil des ehem. Karmelitenklosters) Beschreibung aus Denkmalliste: Nicht in der Denkmalliste enthalten, sollte nachgetragen werden. Beschreibung aus Kunstdenkmälerband: Literatur: Breitenbach Nr. 114 - Adam, S. 13. NK 87(1922), S. 14ff

Ehemals Grund des Karmeliterinnenklosters. Baugeschichte s. bei A 47. Das dreigeschossige Eckhaus hat neun Fensterachsen zur Amalienstraße, Erdgeschoß z.T. durch häßlichen La-deneinbau entstellt27. Es ist durch Putzband vom ersten Stock getrennt. Ecklisenen. Im zweiten Stock nach Nordosten polygonaler Eckerker. Sonst wie A 47. Sonstige Angaben: Beschreibung bei Breitenbach: Steuerbuch von 1728: Das Karmelitessenkloster28 mit einer Kirche. Liegt zu drei Seiten an den Gassen, stoßt oben an Martin Lohner's Bräuhaus. Wurde nebst Kirche 1805 an den Maurer- und Landbaumeister Frz. Ant. Bögler um 4500 fl. auf Abbruch verkauft, der auf gleicher Stelle die Häuser A 41, 42, 73, 74 u. 75 (nun A 47, A 48, A 75, A 76-77) erbaute. Eigentümer laut Häuserbuch von Karl Adam (mit Ergänzungen): 1663 - 1804 Teil des ehem. Karmelitenklosters (vgl. A 47). 1805 Franz Anton Bögler dann Xaver von Sutor 21.3.1825 Kandidus Hosp 8.2.1844 August Schweiger 29.4.1862 August Prechter 1911 Max Prechter dann Franziska Prechter dann Christine Seybold 1958 Therese Seibold

27 Der Ladeneinbau existiert nicht mehr. 28 Der Hofmaurermeister Thomas Limbrunner schätzte 1715 die Kosten der Reparierung des durch das kurbayri-sche Bombardement im Jahr 1703 ruinierten Klosters auf ca. 6500 fl.