Stadtzeitung der DKP für Püttlingen · kusch verteidigt“. Dafür werden Arbeitsplätze...

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Ausgabe Juli / August 2007 Stadtzeitung der DKP für Püttlingen Vorsitzender Artur Moses nahm am diesjährigen Früh-Linksfest der DKP an der Fischerhütte teil. Die Redakti- on führte ein Gespräch mit ihm, worü- ber wir auf Seite 5 berichten. Wieder einmal sollen die Rentner den Kop f hinhalten: Belastung durch höheren Pflegebeitrag Püttlinger Gesundheitspfad eröffnet Hier, am Ende der Behringstraße im Wohngebiet Heidknüppel, beginnt der „Püttlinger Gesundheitspfad“, der am 27. Juni im Beisein vieler Gäste eröff- net wurde. Die DKP, die die Einrichtung dieses Rundwanderweges im Jungen- wald ausdrücklich begrüßt, war durch den Fraktionsvorsitzenden vertreten. Die Berliner Koalition aus Union und SPD schlägt wieder zu: Diesmal soll der Beitrag zur Pflegeversicherung um 0,5 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent erhöht werden. Damit die so genann- ten „Lohnnebenkosten“ nicht zu sehr steigen, soll der Arbeitslosenbeitrag von derzeit 4,3 Prozent „unter vier Prozent“ sinken. Angeblich sei die vorgesehene Reform der Pflegeversicherung ohne diese Er- höhung nicht machbar. In Wirklichkeit bringt auch die neuerliche „Reform“ nur Murks und belastet wiederum allein die Versicherten. Während beschäftigte Arbeiter und Angestellte bei einer Sen- kung des Alo-Beitrages wenigstens ei- nen geringen Ausgleich für die höhe- ren Pflegebeiträge erhalten, sind die wahren Nutznießer nur bei den Unter- nehmern zu finden. Ihnen bringt die Senkung des Arbeitslosenbeitrages ei- nen zusätzlichen Gewinn in die Kasse. Hart getroffen werden jedoch Millionen Rentner/innen in Deutschland. Sie ha- ben nichts von einer Entlastung bei den Alo-Beiträgen und da der Pflegebeitrag von den Rentenbeziehern alleine auf- gebracht werden muss, trifft sie die vor- gesehene Anhebung um 0,5 Punkte mit aller Wucht. Wenn diese Regierungs-Pläne realisiert werden, geht es für unzählige Rentner/ innen noch schneller in Richtung Al- tersarmut. Dabei ist die Lage schon jetzt alarmierend: Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat erst jüngst vor einem An- stieg der Altersarmut in Deutschland gewarnt. „Deutschland liegt innerhalb der OECD an letzter Stelle“, heißt es in der Studie. Das Renteniveau in der BRD ist unter den Durchschnitt der Indus- triestaaten gerutscht, ein Armutszeug- nis für die Politik in Deutschland! DKP sag t Nein zu Erhöhung : Kindergärten werden teurer Auch Kleinvieh macht Mist. Nach die- ser Devise erhöht die Stadt Püttlingen die Elternbeiträge für den Besuch der städtischen Kindergärten. Ab 1. August steigen die Gebühren zwischen 50 Cent und 1,50 Euro pro Kind, je nachdem ob es sich um einen Ganztagsgruppen- platz, Regelgruppenplatz oder Hort- platz handelt. Diese Anhebung ist - im Vergleich zu früheren Jahren - relativ gering, dennoch wollte die Stadt auf die Erhöhung nicht verzichten, weil es an- geblich keinen Ermessensspielraum gibt und die Verwaltung gezwungen sei, die Höchstgrenze der Beiträge voll auszu- schöpfen. Während die übrigen Parteien diese „Sachzwänge“ abnickten, votierte die DKP mit Nein. Hier ging es nämlich um eine politische Entscheidung und die lautet: Kindergärten müssen im vor- schulischen Bereich zum Bildungs- system gehören und damit kostenfrei sein. Im Übrigen hat die CDU vor der vorletzten Landtagswahl diesbezügliche Versprechen gemacht, die leider nur teil- weise eingelöst wurden. Eine Mitkämpferin der ehemaligen Schwester Theodolinde Katzenmaier ist verstorben Lesen Sie dazu auf Seite 6

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Ausgabe Juli / August 2007

Stadtzeitung der DKP für Püttlingen

Vorsitzender Artur Moses nahm amdiesjährigen Früh-Linksfest der DKPan der Fischerhütte teil. Die Redakti-on führte ein Gespräch mit ihm, worü-ber wir auf Seite 5 berichten.

Wieder einmal sollen die Rentner den Kopf hinhalten:

Belastung durch höheren Pflegebeitrag

Püttlinger Gesundheitspfad eröffnet

Hier, am Ende der Behringstraße im Wohngebiet Heidknüppel, beginnt der„Püttlinger Gesundheitspfad“, der am 27. Juni im Beisein vieler Gäste eröff-net wurde. Die DKP, die die Einrichtung dieses Rundwanderweges im Jungen-wald ausdrücklich begrüßt, war durch den Fraktionsvorsitzenden vertreten.

Die Berliner Koalition aus Union undSPD schlägt wieder zu: Diesmal sollder Beitrag zur Pflegeversicherungum 0,5 Prozentpunkte auf 2,2 Prozenterhöht werden. Damit die so genann-ten „Lohnnebenkosten“ nicht zu sehrsteigen, soll der Arbeitslosenbeitragvon derzeit 4,3 Prozent „unter vierProzent“ sinken.

Angeblich sei die vorgesehene Reformder Pflegeversicherung ohne diese Er-höhung nicht machbar. In Wirklichkeitbringt auch die neuerliche „Reform“ nurMurks und belastet wiederum allein dieVersicherten. Während beschäftigteArbeiter und Angestellte bei einer Sen-kung des Alo-Beitrages wenigstens ei-nen geringen Ausgleich für die höhe-ren Pflegebeiträge erhalten, sind diewahren Nutznießer nur bei den Unter-nehmern zu finden. Ihnen bringt dieSenkung des Arbeitslosenbeitrages ei-nen zusätzlichen Gewinn in die Kasse.

Hart getroffen werden jedoch MillionenRentner/innen in Deutschland. Sie ha-ben nichts von einer Entlastung bei denAlo-Beiträgen und da der Pflegebeitragvon den Rentenbeziehern alleine auf-gebracht werden muss, trifft sie die vor-gesehene Anhebung um 0,5 Punkte mitaller Wucht.

Wenn diese Regierungs-Pläne realisiertwerden, geht es für unzählige Rentner/innen noch schneller in Richtung Al-tersarmut. Dabei ist die Lage schon jetztalarmierend:

Die Organisation für WirtschaftlicheZusammenarbeit und Entwicklung(OECD) hat erst jüngst vor einem An-stieg der Altersarmut in Deutschlandgewarnt. „Deutschland liegt innerhalbder OECD an letzter Stelle“, heißt es inder Studie. Das Renteniveau in der BRDist unter den Durchschnitt der Indus-triestaaten gerutscht, ein Armutszeug-nis für die Politik in Deutschland!

DKP sagt Nein zu Erhöhung:

Kindergärten werden teurerAuch Kleinvieh macht Mist. Nach die-ser Devise erhöht die Stadt Püttlingendie Elternbeiträge für den Besuch derstädtischen Kindergärten. Ab 1. Auguststeigen die Gebühren zwischen 50 Centund 1,50 Euro pro Kind, je nachdem obes sich um einen Ganztagsgruppen-platz, Regelgruppenplatz oder Hort-platz handelt. Diese Anhebung ist - imVergleich zu früheren Jahren - relativgering, dennoch wollte die Stadt auf dieErhöhung nicht verzichten, weil es an-geblich keinen Ermessensspielraum gibtund die Verwaltung gezwungen sei, dieHöchstgrenze der Beiträge voll auszu-schöpfen.

Während die übrigen Parteien diese„Sachzwänge“ abnickten, votierte dieDKP mit Nein. Hier ging es nämlich umeine politische Entscheidung und dielautet: Kindergärten müssen im vor-schulischen Bereich zum Bildungs-system gehören und damit kostenfreisein. Im Übrigen hat die CDU vor dervorletzten Landtagswahl diesbezüglicheVersprechen gemacht, die leider nur teil-weise eingelöst wurden.

Eine Mitkämpferin

der ehemaligen Schwester

Theodolinde Katzenmaier

ist verstorben

Lesen Sie dazu auf Seite 6

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Herausgeber: Stadtorganisation d. DKP

in Püttlingen Verantw. f. d. Inhalt: Franz

Hertel, Geisbergstraße 12 Eigendruck

Wenn es um die Bundeswehr geht, ist „unserem“ Kriegsminister Franz JosefJung nichts zuviel. Jetzt will er sogar ein 2,5 Millionen Euro teures Ehrenmalfür die gefallenen Soldaten errichten lassen.

Unlängst meldeten die Medien: Dreitote Bundeswehrsoldaten in Afgha-nistan. Es sind nicht die ersten, die ihrLeben lassen mussten und es werdennicht die letzten sein. Denn die Bun-desregierung hält eisern an dem Ein-satz fest, den sie als „Mission im deut-schen Interesse“ deklariert.

Nun ist es schon sechs Jahre her, dassdie Bundeswehr ihren Einsatz im ju-goslawischen Mazedonien absolvierte,damals einen weiteren Schritt hin zu re-gelmäßigen Kampfeinsätzen unter-nahm und damit vorsätzlich undrücksichtslos gegen Grundgesetz undVölkerrecht verstoßen hat.

Inzwischen ist es schon alltäglich, dassdeutsche Soldaten weltweit in Kriegs-einsätzen unterwegs sind. Dabei ist derSoldatentod eiskalt einkalkuliert. Sosind bislang schon 2.600 Bundeswehr-soldaten „im Dienst“ getötet worden(SZ vom 14.6.07). Dennoch wollen dieneoliberalen Pateien und ihre GroßeKoalition nicht von der als „Friedens-dienst“ kaschierten Kriegsbeteiligung

abgehen: „Es darf nichts an dem Auftraggeändert werden“ war die Reaktion desMilitärministers Jung (CDU), als dieHiobsbotschaft vom Tod der bereitserwähnten drei Soldaten die Rundemachte. Ein Rückruf der deutschenTruppen sei für ihn undenkbar, dafürdenke er an ein nationales Ehrenmal fürdie in den Auslandseinsätzen Gefal-lenen. Welcher Hohn für die den Kapi-talinteressen eingeplanten Opfer!

Ihr Tod ist „der unvermeidbare Tribut“der seit Jahren laufenden Auslands-einsätze. Er „ist der Preis dafür, dassDeutschlands Sicherheit am Hindu-kusch verteidigt wird. (...) Ein Ende istnicht abzusehen (...) Das liegt an derLogik des gesamten Feldzugs“ (FAZ).

Der Afghanistan-Einsatz dauert nunschon fünfeinhalb Jahre und richtetunvermindert Tod, Elend und Chaos an.Schon vor dem Einsatz der Tornadoshatte die Bundeswehr-Führung ganzAfghanistan zu ihrem Einsatzgebieterklärt. Das kam dem Ziel des US-Kom-mandos entgegen, über alle in Afgha-nistan anwesenden ausländischenTruppen verfügen zu können.

Im Herbst steht nun eine Entscheidungdes Bundestages über die Verlängerungdes „Afghanistan-Mandats“ an. Aberdie Weichen für eine Fortsetzung sindlängst gestellt, diesen Krieg doch noch

mit militärischer Gewalt entscheiden zuwollen. Dabei weiß man genau, „das istein Engagement, das noch Jahre odergar Jahrzehnte in Anspruch nehmenwird“ (FAZ). Das wird nicht nur un-geahnte Menschenopfer und Zerstö-rungen kosten, sondern auch weitereriesige Finanzmittel verschlingen.

Seit 2002 wurden in Afghanistan etwa85 Milliarden Dollar für Militärmaß-nahmen, aber nur 7 Milliarden Dollarfür den zivilen Wiederaufbau einge-setzt. Deutschland hat für seine „Vertei-digung am Hindukusch“ bereits weitüber zwei Milliarden Euro verschwen-det;

, das ist das Vielfache von den Auf-

wendungen für zivile Hilfsprojekte.

Angeblich geht es um den Kampf gegenTerrorismus. Dabei zeigt jeder Tag inAfghanistan: Krieg erzeugt Terror,Krieg selbst ist Terror. Deshalb wirdauch die Forderung immer dringlicher:Rückzug der Bundeswehr aus Afgha-nistan und aus allen Auslandseinsät-zen. Es darf nicht dazu kommen, dassder Bundestag im September die Ver-längerung des Mandats zum Kriegeinfach durchwinkt.

So darf es nicht weitergehen:

Deutsche Beteiligungan Auslandseinsätzenkostet viel Geld undMenschenleben

Gegenwehr notwendigDie kapitalistische Globalisierunghat die Lage der Menschheit dra-matisch verschlechtert. Hunger,Armut, Kriege und menschheits-gefährdende Klima- und Umwelt-veränderungen nehmen zu. Dreh-und Angelpunkt der neoliberalenWirtschaftspolitik ist die Profit-maximierung. Dafür werden Kriegewie in Afghanistan geführt und„deutsche Interessen am Hindu-kusch verteidigt“. Dafür werdenArbeitsplätze vernichtet, Lebens-perspektiven und Träume zerstört.Dafür wird sogar die Existenz derGattung Menschheit und die Na-tur dieses Planeten bedenkenlosaufs Spiel gesetzt.

Um diese Entwicklung zu verhin-dern, bedarf es der Zusammenar-beit aller fortschrittlichen Kräfte,um den Untergangskurs des trans-nationalen Kapitals zu stoppen.

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Zu einem super „Fest der Solidarität“wurde das 15. Pressefest der UZ (Wo-chenzeitung der DKP) am letzten Juni-Wochenende im Dortmunder Revier-park Wischlingen. Trotz Regen undMatsch kamen über 50.000 Besucher,um ein attraktives kulturelles und po-litisches Programm zu erleben. Be-sondere Begeisterung löste Konstan-tin Wecker aus, der das Fest als „Not-wendigkeit“ begrüßte, um eine „Lü-cke in der Kultur“ zu schließen.

Deutschlandweite Ehrung für Kies- und Sandgrube Schmeer:

Nachhaltiges Bemühen um ÖkologieBereits Anfang April wurden der Un-ternehmer Werner Schmeer (r.) undseine Tochter Anja vom gleichnamigenBetrieb am Püttlinger Dickenberg imRathaus mit einem Empfang geehrt.

Die Firma war zuvor im Rahmen einesbundesweiten „ Forums Kies und Sand2007“ in Aachen vom Bundesumwelt-ministerium mit dem 1. Preis ausgezeich-net worden. Damit wurde dem Unter-

nehmen Schmeer offiziell bestätigt, dasses sich vorbildlich bemüht, den Kies-und Sandabbau verantwortungsbe-wusst zu betreiben. Dabei würden Um-welt und Ressourcen soweit wie mög-lich geschont und die Folgen des Ein-griffs in die Natur ausgeglichen.

Bürgermeister Speicher betonte beimEmpfang im Rathaus, dass die FirmaSchmeer dem „Nachhaltigkeitsprinzip inden Bereichen Ökologie, Ökonomie &Soziales in besonderer Weise“ Rech-nung trage, er sprach ihr den Dank derStadt aus.

Jetzt will das Unternehmen das derzei-tige Abbaugebiet Hohberg erweitern,um den Bestand der Firma langfristigzu sichern. Die DKP hat bereits ihreZustimmung signalisiert, denn „Kiesund Sand werden immer gebraucht. Daist es sinnvoll, die ortsnahen Rohstof-fe zu nutzen, um lange Transportwegezu vermeiden“. Klar ist, dass dabei derUmweltschutz in diesem Landschafts-schutzgebiet verstärkt beachtet werdenmuss. Auf Grund bisheriger Erfahrun-gen mit der Firma, dürfte das aber wohlkaum Probleme bereiten.

Was ist das doch für eine verrückte Zeit?

Zig-Millionen für Prunk und Protz, aberkeine Bereitschaft für MindestlöhneErinnern Sie sich an den Klima-Gip-fel der G8-Staaten, der Anfang Juni inHeiligendamm stattfand und tagelangdie Medien beherrschte? Was ist dabeiherausgekommen?

Ein Schutzzaun von mehr als zwölf Ki-lometern Länge war um das OstseebadHeiligendamm gebaut worden, um dasVolk von den Gipfelteilnehmern fernzu-halten. Die Menschen hätten ja sehenkönnen, wie die G8-Repräsentanten inProtz und Prunk geschwelgt haben,während dem Volk das Gürtel-enger-schnallen gepredigt wird.

Allein dieser skandalöse Zaun hat überzwölf Millionen Euro verschlungen,ganz zu schweigen von den Kosten für18.000 Polizisten, welche dieses riesigeSpektabel tagelang bewachen mussten.

Herausgekommen sind unverbindlicheAbsichtserklärungen zur Reduzierungder Treibhausgase. „Ins Auge gefasst“wurde, den CO²-Ausstoß bis 2050 ummindestens die Hälfte zu senken. Kon-krete Festlegungen gab es aber nicht.Wie dieses Ziel bis in 42 Jahren (!) er-reicht werden soll, steht in Frage.

Viel Prunk und Protz für unverbindli-che Sonntagsreden! Wen wundert esda, dass Tausende Demonstranten ge-gen die neoliberale Globalisierung mitihren verheerenden Folgen protestier-ten und eine politische Umkehr forder-ten. Vor allem im Rüstungsbereich sollradikal reduziert und mehr für den Um-weltschutz ausgegeben werden.

Davon wollen die Herrschenden auchin Deutschland nichts wissen. Zur Ent-lastung der Konzerne durch eine wei-tere Stufe der Unternehmenssteuerre-form verzichtet der Staat auf (angeb-lich!) 5 Milliarden Euro jährlich, voraus-sichtlich sind es wesentlich mehr. Dochfür z.B. die Modernisierung der Pflege-versicherung ist kein Geld da. Auchwenn es um die Einführung gesetzli-cher Mindestlöhne geht, damit ein Be-schäftigter von seiner eigenen Arbeitleben kann, gibt es bei der Großen Ko-alition keine Bereitschaft.

Damit die Politik in Staat und Wirtschaftsich zum Wohle der Menschen entwi-ckelt und nicht um des Profits für weni-ge Superreiche willen, ist es aus Sichtder Kommunisten notwendig, stärkerüber gesellschaftliche Alternativen zudiskutieren. Der Kapitalismus ist nichtdas Ende der Geschichte, es gibt Mög-lichkeiten für eine neue Welt.

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Der Platz an der Fischerhütte erwies sich als vortreffliche Stelle zum zwanglosen Miteinander-Feiern:

Guter Zuspruch beim Früh-Linksfest der Püttlinger DKP

Viele Besucher waren gekommen, auch solche, die nicht der Partei angehören,die jedoch wertschätzen, dass die DKP seit Jahrzehnten respektable Kommunal-politik im Stadtrat vertritt. Auch der ehrenamtliche Behindertenbeauftragteder Stadt Püttlingen, Herr Sander (vorn), zählte zu den Gästen.

Bild oben: Natürlich kamen auch Freunde der Feuerwehr zu einer Stippvisite.Bild unten: Der Fanfarenzug Rot-Weiß Püttlingen-Köllerbach in Aktion.

Nach vielen Fußball/Waldfesten imEspenwald und drei in den Vorjahrenabsolvierten Früh-Linksfesten an derFischerhütte konnte eigentlich nichtsmehr schiefgehen. Es war nur noch eineFrage des Wetters, ob das Fest gelin-gen würde oder nicht. Und weil die Son-ne es gut meinte, wurde das vierte Früh-Linksfest zum vollen Erfolg.

Mehr als 150 Freunde, Bekannte undMitbürger hatten den Weg ins Kessel-feld gefunden, um all das zu geniessen,was im Programm geboten wurde. Dassdabei auch Freunde von der Feuerwehrwaren, hat uns besonders gefreut. Wieschrieb der Reporter des ,ÖffentlichenAnzeigers’ am 21. Juni dazu?:

„Die Präsens der uniformierten Feuer-wehrleute zeigte auf sympathischeWeise, dass die DKP und ihr Hertel-Franz in Püttlingen keine Exoten sind,sondern seit ,Menschengedenken’ aufanerkannt konstruktive und kooperati-ve Weise die Geschicke der Stadt mit-lenken“. Dem kann man eigentlich nurbeipflichten.

Uns hat es auch gefreut, dass mehr alsein halbes Dutzend Mitglieder der neu-en Partei „Die Linke“ gekommen waren,um die Verbundenheit linker Kräfte zuunterstreichen. Ihre Püttlinger Vorsit-zende deutete an, dass es vor allem umdie Abwehr rechter Politik geht unddabei die CDU als erster Adressat gilt,ohne die anderen Mitschuldigen amSozialabbau zu vergessen. Die Zusam-menarbeit linker Kräfte sei wichtig.

Die DKP wertet es als positiv, wennLINKE für die Interessen der schaffen-den Menschen aktiv werden. Wir un-terstützen die Meinung, dass Zusam-menarbeit dabei sinnvoll ist.

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BezirksvorsitzenderArtur Moses:

Bei solchen Gelegen-

heiten spürt man, wie

stark die DKP mit den

Menschen dieser

Stadt verbunden istArtur Moses (59) stammt aus St. Ing-bert und ist seit 21 Jahren Bezirks-vorsitzender der DKP, damit quasi der„Chef“ der Kommunisten im Saar-land. Für ihn ist es selbstverständlich,dass er seine Freunde in der Köllertal-stadt besucht, wenn wieder einmal einegrößere Veranstaltung ansteht. So wares kein Zufall, dass Artur Moses (Foto:vorn links) auch beim vergangenenFrüh-Linksfest die Gelegenheit nutz-te, um sich mit Freunden und Besu-chern zu treffen. Wir sprachen mit ihmüber seine Eindrücke.

Artur Moses verwies zunächst auf diederzeitige Situation: „Wir leben in einerZeit, in der es verstärkt darum geht,nach Wegen zu suchen, wie der reakti-onären Politik des Kapitals und seinerRegierungen in Berlin und Saarbrückenstärkerer Widerstand entgegen gesetztwerden kann“.

Moses erwähnte in diesem Zusammen-hang, dass zunehmend mehr Beleg-schaften zu Widerstandsaktionen ge-gen Sozialabbau und Arbeitsplatz-gefährdung übergehen. Aber auchdurch die Herausbildung der Partei ,Die

Linke’ werde unterstrichen, dass nichtsso bleiben kann, wie es bislang war,wenn sich für die Menschen wirklichetwas Positives verändern soll“.

Bezüglich der Kommunisten unsererStadt sagte der Bezirksvorsitzende:„Wer die Tätigkeit der DKP Püttlingenund dabei insbesondere das Wirkenihrer Vertreter im Stadtrat objektiv ver-folgt, kann sicherlich nachvollziehen,dass für sie die bewährte Maxime ,Wersich nicht wehrt, der lebt verkehrt’ imVordergrund steht. Das ist gut so. Ichwünsche meinen Freunden auch wei-terhin viel Kraft, in diesem Sinne aktivzu sein“.

Von dem Fest selber war Artur Moses,dessen Enkelkinder mit dabei waren,sehr angetan. Während die Jüngstenmehr auf die vielen schönen Tombola-gewinne fixiert waren und dafür umNachschub fürs Taschengeld anhiel-ten, war der Opa mehr an den Gesprä-chen interessiert. Davon gab es sehrviele. Und es ging dabei nicht nur umAlltagsprobleme. Vielfach wurden Fra-

gen nach der künftigen politischen Ent-wicklung gestellt. Da gab es dann gro-ße Nachdenklichkeit, wenn der Bezirks-vorsitzende auf die Notwendigkeit desstärkeren Tätigwerdens in Betriebenund Gewerkschaften vor allem „von derBasis her“ verwies.

Das diesjährige Früh-Linksfest war einErfolg für die örtliche Parteiorganisationund für die Besucher ein angenehmerTag, der wieder einmal gezeigt hat, wiegut man mit den Kommunisten feiernkann. Artur Moses fand es besondersbeeindruckend, wie unvoreingenom-men und zum Teil respektvoll die Besu-cher mit der DKP umgingen, obwohlviele mit der Partei nichts zu tun haben.

Was wäre eine Veranstaltung ohne dieehrenamtlichen Helfer, die für einenreibungslosen Ablauf sorgen? Dasginge gar nicht. Deshalb allen Betei-ligten ein herzliches Dankeschön! Dasgilt auch für den Fanfarenzug Rot-Weiß Köllerbach, der ebenfalls zumErfolg des Festes beigetragen hat.

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Gedenken an die Antifaschistin Gertrud Müller aus Stuttgart-Feuerbach:

Eine Mitkämpferin der ehemaligen Schwester

Theodolinde Katzenmaier ist verstorben

Unser Bild zeigt Gertrud Müller (mitte) während der Ausstellung „Frauen imKonzentrationslager Ravensbrück“ am 25. März 2001im Püttlinger Schlöss-chen, zusammen mit dem DKP-Fraktionsvorsitzenden und seiner Frau Ruth.

Im Juni 2000 hat der Stadtrat Püttlingen einstimmig beschlossen, die etlicheZeit in unserer Stadt tätige Schwester Theodolinde Katzenmaier für ihr antifa-schistisches Engagement mit dem Ankerkreuz in Gold auszuzeichnen. Leiderkonnte Frau Katzenmaier diese Ehrung nicht mehr erleben, weil sie inzwischenverstarb. Deshalb wurde die postume Verleihung der Auszeichnung im März2001 während einer Feierstunde in der Stadthalle vorgenommen.

Die Stadt würdigte mit dieser Ehrungvor allem den mutigen und entschlos-senen Widerstand der Schwester Theo-dolinde als Seelsorgerin in der PfarreiSt. Bonifatius (1942/1943), während derVerhaftung und den Verhören durch dieGestapo sowie in der Zeit der Internie-rung im KZ Ravensbrück (1943/1945).

Frau Katzenmaier hatte mit ihrem da-maligen Engagement auf der Ritter-straße und der mutigen Haltung gegen-über Terror und Willkür der Nazi-herrschaft ein wichtiges Zeichen ge-setzt. Ein Zeichen des Mutes und derUnerschrockenheit, ein Zeichen derEhrlichkeit und Selbstlosigkeit undschließlich auch der Weitsicht, dass eseinem System von Willkür und Men-schenverachtung niemals gelingenkann, sich auf Dauer zu etablieren.

Zu der Feierstunde in der Stadthallekamen neben einer Vertretung des Kon-vents des Benediktinerinnen-KostersFreiburg-Günterstal, dem Frau Katzen-maier bis zuletzt angehört hatte, auchdie Überlebende des KZ Ravensbrück,Gertrud Müller. Über viele Jahre hinweg

arbeitete Frau Katzenmaier in der ,La-gergemeinschaft des ehemaligen KZRavensbrück’ mit Gertrud Müller undvielen anderen Antifaschistinnen ver-trauensvoll zusammen, damit sich dieGrauen der Vergangenheit nicht wieder-holen sollten.

Eine wichtige Zeit-zeugin und unbeug-same Kämpferin istnicht mehrAm 25. Mai starb nun Gertrud Müllerim Alter von 91 Jahren. Sie hat mit ih-rem Beispiel jahrzehntelang Mut ge-macht, hat vorgelebt, was es bedeutetals Kommunistin dem deutschen Fa-schismus Widerstand zu leisten, dieTorturen von Gestapo-Haft und Frau-en-KZ Ravensbrück zu überstehen undtrotzdem ihren unerschütterlichenStandpunkt zu behalten.

Als Kind einer Arbeiterfamilie 1915 inStuttgart-Feuerbach geboren, lernte sieschon im Schulalter die Not kennen. Als

17-Jährige wurde sie 1933 zum erstenMal verhaftet, weil sie dem kommunis-tischen Jugendverband angehörte; einzweites Mal, weil sie ihrem Freund undspäteren Mann ins Gefängnis schrieb,dass Hitler mit der Aufrüstung beginne.Als sie 1942 mit ihrem Mann und einemFreund versuchte, hungernden russi-schen Zwangsarbeiterinnen heimlichetwas Essen über den Zaun zuzuste-cken, wurde sie von einem Wachpostenerkannt und verraten. Es folgten end-lose Gestapoverhöre, 13 Monate Einzel-haft im Gefängnis Bad Cannstatt, das„Arbeitserziehungslager“ Rudersbergund schließlich das KZ Ravensbrück.Ihre Befreiung erlebte Gertrud am 30.April 1945 in einem Außenlager des KZDachau. Sie kehrte nach Stuttgartzurück. Gertrud Müller wurde wiederberufstätig, trat der KPD bei, wurdeGründungsmitglied der Vereinigung derVerfolgten des Naziregimes.

In den Jahren 1960 / 1961 gehörte Ger-trud Müller zu den Mitbegründerinnender Lagergemeinschaft Ravensbrück.Von 1979 bis 1997 war sie Vorsitzendeund seitdem Ehrenvorsitzende derLagergemeinschaft. Sie war Vizepräsi-dentin des Internationalen Ravens-brück-Komitees und Redakteurin derZeitschrift „Ravensbrücker Blätter“.

In zahlreichen Vorträgen vor Schul-klassen, bei alternativen Stadtrund-fahrten, Podiumsdiskussionen, inVolkshochschulen, Seminaren, beiGewerkschaften und Kirchen, als Red-nerin auf Kundgebungen und Demon-strationen warnte Gertrud Müller vordem Wiedererstarken des Faschismus.

Dieses Wirken bleibt unvergessen:Die Christin Schwester Katzenmaierund die Kommunistin Gertrud Müllermahnen uns, die Lehren der Vergan-genheit niemals zu vergessen.

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Kurz und knapp

Aus dem Leben unserer Stadt:

Streiflichter des kommunalen Geschehens

Ein gutes Verhältnis pflegt die DKP-Stadtratsfraktion zu den örtlichen Sport-vereinen. Deshalb war es kein Zufall, dass Franz Hertel am 10. Juni an den„Tagen der Jugend“ auf dem Sportplatz Jungenwald teilnahm. Im Beisein des1. Vorsitzenden Ewald Raubuch (r.) und dessen Stellvertreter Thomas Groß (1.)überreichte der DKP-Fraktionsvorsitzende an die Jugendleiterin MargretSchmitt (2. v.1.) zwei Fußbälle für die Jugendmannschaften des FV 08.

SF Köllerbach steigen nach glanzvollem Sieg in die Oberliga auf:

Regionalverband legt Steine in den WegDie Sportfreunde Köllerbachhaben eine so hervorra-gende Saison hinter sichgebracht, dass der Aufstiegin die Oberliga vollauf ge-rechtfertigt ist und vonden Sportbegeistertenfreudig begrüßt wird. Je-doch wird die Freude jetzt getrübt,denn der Regionalverband will dieAustragung von Heimspielen aufdem Kunstrasenplatz an der BurgBucherbach nicht gestatten.

Die Vereinsführung der SF Köller-bach ist verständlicher Weise sau-er, zumal ihr noch Anfang des Jah-res signalisiert wurde, dass es keineProbleme geben werde. Die Ent-scheidung des Regionalverbandeswirkt wie ein Faustschlag ins Ge-sicht der Sportfreunde. Aber diewollen die Entscheidung nicht hin-nehmen, denn die Austragung vonfälligen Oberliga-Heimspielen auf

einem fremden Platz würde den Ver-ein in den Ruin treiben. Dagegen ist

jetzt breiter Widerstand ange-sagt. Das wurde auch bei derMeisterschaftsfeier deutlich,

die am 22. Juni im voll besetzten Ver-einshaus Köllerbach durchgeführtwurde. Alle Redner betonten uniso-no, dass sie kein Verständnis für dieEntscheidung des Regionalverban-des Südwest haben und die Gestat-tung der fälligen Heimspiele auf demKunstrasenplatz an der Burg aus-drücklich verlangen.

Auch Franz Hertel, der die Glück-wünsche der DKP-Stadtratsfraktionzum Aufstiegserfolg überbrachte,versicherte den Sportfreunden sei-ne volle Solidarität. Er verwies aufdie enormen Leistungen des Vereinsbeim damaligen Bau des Kunst-rasenplatzes. Da sei es eine Schan-de, jetzt den Platz nicht benützen zudürfen. Die DKP wolle alles unter-stützen, dass es nicht dazu komme.

Sein fünfzigjähriges Bestehen konn-te der Angelsportverein Püttlingen vom22. bis 24. Juni an der Weiheranlage imKesselfeld begehen. Massen von Be-suchern waren trotz zeitweise einset-zenden Regenschauern gekommen, ummit dem renommierten Verein zu feiern.Ein besonderes Ereignis war der Kom-mers am Freitagabend, bei dem einge-ladene Gäste ihre Grußworte überbrach-ten und Ehrungen verdienter Mitglie-der vorgenommen wurden. Der DKP-Sprecher wünschte dem Verein namensseiner Fraktion weiterhin eine erfolgrei-che Arbeit.

*Erstklässler der Pater-Eberschweiler-Schule haben gemeinsam mit Lehrern,Eltern und Freunden in einer Gemein-schaftsaktion das Klassenzimmer vonGrund auf renoviert. So sehr den Kin-dern ordentliche Räumlichkeiten zuwünschen sind, so fragwürdig ist, dassder Schulträger dazu offensichtlichnicht in der Lage war. Deshalb ist esauch gut, dass die Elternsprecherin ElkeRehr jetzt im Öffentlichen Anzeiger dieBedenken der helfenden Eltern auf denPunkt gebracht hat:

„Hoffentlich bringt diese Selbsthilfe-aktion unsere Politiker nicht auf denfalschen Gedanken, dass dies jetztSchule machen könnte und dass fortandas Renovieren der schulichen Klas-senzimmer zur Aufgabe der Eltern wird.Das Verbessern der PISA-Ergebnissehatten wir Eltern uns eigentlich andersvorgestellt“.

*Das 125-jährige Bestehen der Freiwil-ligen Feuerwehr hat mit einem Festab-end im riesigen Festzelt auf dem Burg-platz, mit der Jahreshauptübung undeinem großem Festumzug seinen Hö-hepunkt gefunden. Auch die DKP, diesich an der Stiftung der neuen Vereins-fahne finanziell beteiligte, spricht derFeuerwehr Dank und Anerkennung fürihre Leistungen aus; sie wünscht wei-terhin erfolgreiches Wirken im Diensteder Bürger unserer Stadt.

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DKP gegen Vermarktung der ehemaligen Grundschule am Bahnhof:

Freizeit- und Begegnungszentrum für die Senioren als AlternativeDer Stadtrat will die ehemalige Grund-schule Viktoria am Bahnhof Pütt-lingen verscherbeln. So hat es eineMehrheit aus CDU, SPD und FDP am23. Mai beschlossen. Nur die DKPstimmte mit Nein und beantragte, aufden Verkauf der Schule zu verzichtenund stattdessen ein „Freizeit- und Be-gegnungszentrum für die Seniorin-nen und Senioren der Stadt Püttlin-gen“ (Foto) einzurichten.

Leider konnte sich die DKP mit ihremVorschlag nicht durchsetzen. Die übri-gen Parteien argumentierten, in Püttlin-gen gebe es keinen Bedarf für eine sol-che Einrichtung, außerdem seien dieKosten für einen Umbau viel zu hoch.Ihrer Ansicht nach sollen durch denVerkauf der Schule eine finanzielle Ent-lastung der Stadtkasse erreicht undmöglicherweise sogar Arbeitsplätze ge-schaffen werden, wenn es gelinge, eineentsprechende Firma für das Gebäudezu interessieren.

Die DKP bedauert, dass ihre Idee vomStadtrat abgschmettert wurde. Den-noch will die Fraktion nicht klein beige-ben. In einem neuerlichen Antrag ver-langt die DKP, dass eine Machbarkeits-studie für ein ,Haus der Senioren’ inAuftrag gegeben werden soll. Vielleichtergibt sich dadurch irgendwann einmaldie Möglichkeit, ein solches Projekt angeeigneter Stelle beispielgebend fürunsere Region zu realisieren.

Schon heute ist jeder fünfte Bürger unsererStadt älter als 65 Jahre. Voraussagen gehendavon aus, dass im Saarland bis 2030 dieZahl der über 65-Jährigen um 32 Prozentzunehmen wird, während sich die Zahl derunter 18-Jährigen um 30 Prozent verringert.Diese Entwicklung kann nicht auf Dauerohne entsprechende Konsequenzen bleiben.Wir sind gefordert, uns mit der Tatsacheeines wachsenden Anteils älterer Mitbürgerauseinander zu setzen.

Bekannt ist, dass es die Großfamilie alterPrägung nicht mehr gibt. Immer mehr ältereMenschen leben alleine, oftmals sind dieKinder aus beruflichen Gründen weit vonzu Hause weg. Problematisch wird es, wenneiner der Ehepartner verstirbt und der/die

Zurückgebliebene dann mitunter ziemlichisoliert ist. Nicht jeder ältere Mensch willsich dann irgendwo fest organisieren. Malist es die konfessionelle Gebundenheitkirchlicher Vereine, die von den Betreffen-den abgelehnt wird, in anderen Fällen reichtes ihnen nicht aus, nur einmal im Monat aneinem Kaffeenachmittag teilzunehmen undauf weitergehende Ansprüche verzichten zumüssen.

Wir Kommunisten halten es für sinnvoll,auf längere Sicht ein „Freizeit- und Begeg-nungszentrum für die Seniorinnen undSenioren der Stadt Püttlingen“ einzurichten,das zu einem Mittelpunkt für die stärkereSelbstverwirklichung unserer älteren Mit-bürger werden könnte.

Wir stellen uns eine Einrichtung vor, dieneben einer Cafeteria und einem größerenVeranstaltungsraum auch genug Räumlich-keiten bietet, die sich für Interessengruppenund Arbeitsgemeinschaften eignen. DiesesSeniorenhaus müsste täglich geöffnet seinund die Möglichkeit bieten, sich in derCafeteria oder einem Leseraum auch malüber längere Zeit aufzuhalten. Ein gutdurchdachtes Programm müsste entwickeltwerden, um mit Vorträgen, Lesungen, Dis-kussionen und Mitmach-Aktivitäten dieBesucher zu interessieren.

Klar ist, dass eine solche, möglichst auchGenerationen übergreifende Einrichtungnicht ohne Unterstützung durch Sozialarbei-ter zu betreiben ist. Das ist jedoch allemalbesser, als die Menschen erst dann zu be-treuen, wenn sie bettlägerig sind und sichgar nicht mehr helfen können. Wir wissen,dass dieser Vorschlag mit Kosten verbundenist, aber es würde sich dennoch lohnen.

Treff- und Mittelpunkt für die ältere Generation

Ein BeispielDas nebenstehendeFaksimile stammt voneinem Beitrag ausdem „AWO-Durch-blick“, der am 2.6.07als SZ-Beilage er-schienen ist. Dortwird berichtet, dass inHomburg-Erbach seiteinem Jahr ein so genanntes „Mehr-generationenhaus“ existiert, in demsich neben Seniorinnen und Senio-ren auch Jugendliche, Vereine, Ver-bände und Familien treffen.

In diesem ,Haus der Begegnung’ fin-den täglich Veranstaltungen, Sitzun-gen oder feste Treffs statt. Das Haus

wird von der AWO getragen und ge-nießt die offizielle Förderung durchBundesmittel.

Warum soll es in Püttlingen nichtmöglich sein, eine ähnliche Einrich-tung zu betreiben? Wir sind dafür,die Möglichkeiten für ein ,Haus derSenioren’ zu prüfen.

Haus der SeniorenBegegnung der Generationen