Stagione Magazin #3 / Dezember 2014

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#3 Theater an der Wien-Magazin 3. Ausgabe 2014/15 Jänner / Februar 2015 In Kooperation mit STAGIONE DAS NEUE OPERNHAUS

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- Oper im Jänner: Bellinis "La straniera" - Oper im Februar: Il barbiere di Siviglia - Andrè Schuen über seine Rolle als Figaro - Der Freundeskreis des Theater an der Wien - Baroque Rivalries: Simone Kermes und Vivica Genaux - Oper konzertant: Gounods "Cinq-Mars" - Heldenoratorium: Händels "Hercules" - Im Portrait: Natalia Kawałek-Plewniak - Premiere in der Kammeroper: Lera Auerbachs "The Blind"

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#3

Theater an derWien-Magazin

3. Ausgabe2014/15

Jänner /Februar 2015

In Kooperation mit

S TAGIONE

D A S N E U E O P E R N H A U S

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4 Oper im Jänner

Bellinis La straniera

7 Oper im Februar

Il barbiere di Siviglia

8 Andrè Schuen über seine Rolle als Figaro

10 Der Freundeskreis

des Theater an der Wien

11 Baroque Rivalries: Simone Kermes und Vivica Genaux

12 Oper konzertant

Gounods Cinq-Mars 13 Heldenoratorium Händels Hercules

15 Im Portrait: Natalia Kawałek-Plewniak

16 Premiere in der Kammeroper

Lera Auerbachs The Blind

19 Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

Liebe Leserin, lieber Leser!Bei unserer ersten Produktion des neuen Jahres 2015, La straniera, gehe ich erstmals von unserem er-

folgreichen „Ein-SängerIn-Konzept“ ab und habe Edita Gruberová und Marlis Petersen gefragt, ob sie

Lust hätten, dasselbe Stück in einer Inszenierung von Christof Loy im Theater an der Wien zu singen.

Da beide Künstlerinnen einander außerordentlich schätzen, waren sie sofort bereit, dieses einmalige Ex-

periment mitzumachen. Der Regisseur wird klarerweise in seiner Regiearbeit auf die unterschiedlichen

Vorzüge der beiden Sängerinnen speziell eingehen und wir alle dürfen gespannt sein und uns darauf

freuen, wie das Charisma von Edita Gruberová beziehungsweise Marlis Petersen in der Titelrolle der

mysteriösen Fremden die Inszenierung prägen wird. Zur Verstärkung haben wir auch die männliche

Hauptrolle mit Dario Schmunck und Norman Reinhardt unterschiedlich besetzt. Zwei unverwechsel-

bare Sängerinnen werden also alternierend und mit passendem Partner das unglückliche Liebespaar

Alaide und Arturo verkörpern und ich hoffe, viele von Ihnen haben Zeit, beide Aufführungen zu sehen

und damit die inneren Strukturen dieses wiederentdeckten Meisterwerkes verschieden zu erleben.

Im Februar beginnt dann unser Beaumarchais-Zyklus. Drei Opern nach den drei berühmten Stücken

des Figaro-Schöpfers werden wir Ihnen bis Sommer präsentieren. Mit der Figur des Figaro hat Beau-

marchais das Theater verändert, geprägt und vor allem sich selbst verewigt. Als erster vertonte Giovanni

Paisiello Il barbiere di Siviglia, landete einen europaweiten Erfolg und wurde erst 30 Jahre später von

Rossinis gleichnamiger Vertonung von den Bühnen verdrängt. René Jacobs wird Paisiellos feinsinnige

Figaro-Adaption in jener Fassung präsentieren, in der sie für viele Jahre aus Wien nicht wegzudenken

war und beim Kaiser ebenso wie bei Mozart auf großen Gefallen stieß. Besonders Mozart war von der

Thematik derart angeregt, dass er für die Paisiello-Oper zusätzliche Musik komponierte und sich vier

Jahre später dem zweiten Teil der Beaumarchais-Trilogie zuwandte und zu einer weltbekannten Oper

vertonte. Le nozze di Figaro wird dann im April Premiere haben, gefolgt von Darius Milhauds La mère

coupable Anfang Mai 2015 – dem dritten Teil unserer Beaumarchais-Serie.

Ein besonderes Projekt bieten wir Ihnen auch zu Jahresbeginn in der Kammeroper. Nach der Ur-

aufführung ihrer großen russischen Oper Gogol im Theater an der Wien zeigen wir im intimen

Rahmen am Fleischmarkt Lera Auerbachs The Blind. Dieses von der Komponistin als A-capella-

Oper bezeichnete Werk stellt nicht nur einen Kontrast zu Gogol dar, sondern wird mit seiner beson-

deren Aufführungssituation eindrucksvolle Erlebnisse ermöglichen. Nehmen Sie den Titel dieser

Oper ruhig beim Namen und begleiten Sie uns durch das Dunkel der Vorstellung. Ich hoffe, Sie freuen

sich mit uns auf die drei neuen Produktionen im Jänner und Februar 2015. Wir werden wie immer ver-

suchen, Ihnen bewegende und unvergessliche Stunden im Theater an der Wien und in der Kammeroper

zu bieten. Ich wünsche mir weiterhin Ihre Treue und zahlreichen Besuch und Ihnen ein gesundes und

glückliches Neues Jahr.

Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

PS: Sollten Sie noch kurzfristig ein Silvester-

konzert suchen: Es gibt Restkarten für den

31. Dezember im Theater an der Wien

(Strauss Vier letzte Lieder / Wagner-Film

mit Mozart etc.) und in der

Kammeroper (Na, wie hamas).

EDITORIALINHALT

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“

1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines

Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb

ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird.

Je eine Inszenierung wird über mehrere Abende oder

Wochen hintereinander angesetzt, es kommen nur

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PREMIERE IM JÄNNER

Gefühle wie durch ein Vergrößerungsglas betrachtet Als 20-Jähriger hörte der Regisseur Christof Loy zum ersten Mal Bellinis La straniera und ist seitdem fasziniert von dieser Oper Von Thomas Jonigk

Wie sind Sie auf Bellinis La straniera aufmerksam geworden und was hat Sie daran interessiert?Ich habe als 20-Jähriger eine Liveaufnahme dieser Oper aus Palermo gehört – mit Renata Scotto in der Rolle der

„Straniera“. Für mich war sofort spürbar, dass hier ein Komponist über einen tiefen, dramatischen Zugang zu seinem Sujet verfügt und dieses emotional entsprechend aufgeladen hat. Vor allem die „Straniera“ selbst wirkte

stark in mir nach: Zunächst sehr fragil, melancholisch und lyrisch angelegt, überrascht sie immer wieder mit kraftvollen Ausbrüchen, die raumsprengend und über-bordend sind und bis in die Hysterie oder den Wahn-sinn gehen. Die Handlung als solche habe ich zunächst nicht beurteilen können – dem Booklet der LP war nicht viel zu entnehmen –, aber ich war fasziniert von dieser schwarzen Romantik des Werkes, dessen Gefühlsspekt-rum von großer Empfindsamkeit und Verletzlichkeit bis hin zu verzweifelten, geradezu animalischen Gewaltaus-brüchen reicht.

Es scheint fast, als laste ein Dämon über den Figuren, der sie zu Besessenen macht.Die Proben zeigen, dass es notwendig ist, die Figuren als Grenzgänger anzulegen. Je mehr sie außer sich geraten, je verrückter sie werden, desto plausibler erzählt sich das Drama. Arturo, die „Straniera,“ Isoletta, Valdeburgo, sie alle bewegen sich nicht in gemäßigten Temperaturen, sie reflektieren nicht, eher reagieren sie auf instinktive, animalische Weise auf von außen kommende Impulse. Der Zuschauer kann deshalb jedes Gefühl wie durch ein Vergrößerungsglas betrachten.

Dass der Straniera kein dauerhafter Erfolg beschieden war, wird oft mit der komplexen, um nicht zu sagen verwirren-den Handlung der Oper begründet.Unter anderem aus dem Grund hat der Librettist Feli-ce Romani sich anlässlich der Uraufführung entschieden, dem Publikum die Vorgeschichte seiner Protagonisten als Verständnishilfe in Form eines beigelegten Textes zur Ver-fügung zu stellen. Die Handlung der Oper basiert ja auf einem historischen Fall aus der Zeit um 1200, die er frei adaptierte. Romani erzählt vom französischen König Phi-lippe Auguste, der seine Gattin Isemberga, Prinzessin von Dänemark, aufgrund einer „unerklärlichen Abneigung“ in der Hochzeitsnacht verlassen und stattdessen Agnese, die Tochter eines Höflings des Herzogs von Pommern, ge-heiratet hatte. Das war natürlich Bigamie und ihm wurde mit Exkommunikation gedroht, wenn er nicht Isemberga an Stelle Agneses wieder als Königin einsetze. Agnese wird ins Exil geschickt, nur von ihrem Bruder Leopold begleitet, der nun den Namen Valdeburgo annimmt. Ag-nese erträgt aber das jahrelange Warten und die Isolation nicht und flieht zum See von Montolino – dem Schau-platz der Oper –, wo sie isoliert als „La straniera“ lebt

Melodramma in zwei Akten (1829)

MUSIK VON VINCENZO BELLINI

LIBRETTO VON FELICE ROMANI

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Paolo Arrivabeni

Inszenierung Christof Loy

Bühne Annette Kurz

Kostüme Ursula Renzenbrink

Licht Franck Evin

Dramaturgie Thomas Jonigk

Alaide Edita Gruberová (14. | 18. | 22. & 26. Jänner)

Alaide Marlis Petersen (16. | 24. & 28. Jänner)

Arturo, Conte di Ravenstel Dario Schmunck (14. | 18. | 22. & 26. Jänner)

Arturo, Conte di Ravenstel Norman Reinhardt (16. | 24. & 28. Jänner)

Isoletta Theresa Kronthaler

Barone Valdeburgo Franco Vassallo

Osburgo Vladimir Dmitruk ( Junges Ensemble)

Il signore di Montolino Martin Snell

Il priore degli Spedalieri Stefan Cerny

ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)

Koproduktion mit der Oper Zürich

PREMIEREMittwoch, 14. Jänner 2015, 19:00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN16. | 18. | 22. | 24. | 26. | 28. Jänner 2015, 19:00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEESonntag, 11. Jänner 2015, 11:00 Uhr

LA STRANIERA

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STAGIONE #3 | 5

und von den Einwohnern als Hexe stigmatisiert wird. Zu dem Zeitpunkt, als ein Graf namens Arturo sich in die Fremde, die nun den Namen Alaide trägt, verliebt, setzt das Libretto von Romani ein.

Sie haben aber entschieden, dass die Vorgeschichte eher ver-wirrend als notwendig ist und darauf verzichtet, sie einzu-bringen.Zu dem gleichen Schluss ist auch Felice Romani gelangt, der seinen Erläuterungstext nach der Premiere wieder zu-rückgezogen hat. Sobald man sich nämlich nicht auf die Vorgeschichte beziehen muss, kann das Libretto wie ein Krimi gelesen werden. Wir wissen zu Beginn des Stückes nichts über die geheimnisvolle Fremde, dann erfahren wir, dass sie einen Bruder hat, dass sie aristokratisch sein muss, und am Ende der Oper stellt sich sogar heraus, dass sie die Königin von Frankreich ist. Das ist insge-samt sehr spannungsgeladen und hat Hitchcocksche Qua-lität – man möchte, ebenso wie der von völlig falschen Grundannahmen auf sein Liebesobjekt ausgehende Arturo, hinter das Geheimnis der „Straniera“ kommen.

Das erklärt auch, weshalb die Figur des Arturo in Ihrer In-szenierung die zentrale Position einnimmt.Ich möchte, dass der Zuschauer sich mit ihm identifiziert, weil Arturo derjenige ist, der sich auf die Reise macht, die eigentlich Haupt- und Schlüsselfigur – die „Strani-era“ – zu finden und gegen ihren Widerstand für sich zu gewinnen. Gleichzeitig verbindet er die zwei zentra-len Handlungsstränge des Stücks: die „Straniera“-Ebene

und die seiner Braut Isoletta, vor der er am Tag seiner Hochzeit zur „Straniera“ flieht.

In der Romanvorlage der Oper wächst Arturo in völliger Isolation auf, sein einziger Begleiter ist ein Lehrer. Er wird beschrieben als jemand, der „Menschen nur aus Büchern kannte, die er gelesen hat, und die Freuden des Lebens nur aus dem unklaren Träumen einer brennenden Leidenschaft“. Wie sehen Sie diesen Charakter?Arturo ist ein Außenseiter. Ich begreife ihn als einen Mann, der nie gelernt hat, erwachsen zu sein. Das Le-ben am Hof, als Aristokrat, hat ihn lebensmüde gemacht, weshalb er sich von Isoletta abwendet, die er mit dem oberflächlichen Glanz seiner Umgebung und der als ein-engend empfundenen Gesellschaft beziehungsweise ei-ner geheimnislosen Tagwelt gleichsetzt. Die „Straniera“ hingegen steht für eine traumhafte, erregende oder so-gar utopische Lebensform voller Dunkel und Mysterium. Da sehe ich eine starke Parallele zu Richard Wagners Tristan, dessen Held es auch in die Nachtwelt zieht: Er will Weiblichkeit in ihrer Absolutheit ergründen, vor allem aber will er darin versinken. Wagner hat ja La straniera gekannt und Bellini als Komponisten sehr ge-schätzt. Und tatsächlich hat man das Gefühl, dass mo-tivisch einiges aus Bellinis Oper in den Tristan einge- flossen ist.

Gleichzeitig erinnert die Aufspaltung der Frauen in die ver-führerische, gefährliche „Straniera“ und die als langweilig und angepasst wahrgenommene Isoletta natürlich auch stark

Edita Gruberová als Alaide und Dario Schmunck als Arturo

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Dennoch weisen die Schicksale dieser vermeintlich so unter-schiedlichen Frauen starke Parallelen auf.Interessanterweise hat die „Straniera“ ein ähnliches Schicksal erlitten wie das, welches Isoletta im Verlauf der Oper durchlebt: Auch Isoletta liebt einen Mann, Ar-turo, sie will beziehungsweise soll ihn heiraten, aber der Vollzug scheitert, weil eine andere Frau sich da-zwischen stellt. Sowohl Isoletta als auch die „Straniera“ machen sich Vorwürfe, das Leben des jeweils geliebten Mannes, aber auch das der jeweiligen Rivalin zerstört zu haben – vor allem aber wird über das Erlittene ihre eigene Befähigung zum Glücklichsein zerstört. Der Zuhö- rer erlebt hier zeitverschoben das gleiche Schicksal zweimal.

Oder anders formuliert: Obwohl wir im Rahmen der Oper nichts über die Vorgeschichte der „Straniera“ erfahren, kön-nen wir Isolettas angstvolle Klage sowie ihre Vorahnung, dass es nicht zur Hochzeit mit Arturo kommen wird, auch als eine Rückschau auf ein früheres Erleben der „Straniera“ le-sen. Und gleichzeitig gewinnen wir den Eindruck, dass die „Straniera“ einen Schatten über Isoletta wirft, den sie nie wieder abschütteln wird können – was für ihr weiteres Le-ben eine eher dunkle Prognose zulässt.Dieses rückbezügliche, zyklische Element des Librettos ist letztlich ein Ausdruck von Trauma – und natürlich ist die „Straniera“ traumatisiert, was auch ihren zwang-haften Charakter erklärt: Sie kann in Arturo nur immer wieder Philippe Auguste sehen – und fügt sich nolens volens beständig die immer gleiche Wunde zu. „Die ewige Wiederkehr des Gleichen“ hat Nietzsche das genannt.

Marlis Petersen als Alaide

an Tannhäuser, der zwischen Venus und Elisabeth hin- und hergerissen ist.Ein zusätzlicher Reiz an der „Straniera“ liegt für Arturo darin, dass er sich ihr gegenüber als Held stilisieren kann, der eine hilfsbedürftige Verstoßene beziehungsweise Kri-minelle zu erlösen vermag – von der Gesellschaft oder von ihr selbst. Er spielt die Rolle des Retters, der ihr und sich ein neues Leben außerhalb jeglicher Konventi-onen ermöglicht. Doch – ebenso wie im Tristan – gibt es für die Liebenden kein Leben außerhalb der Gesellschaft.

Arturos Sehnsucht nach der „Straniera“ scheint mir nicht nur die nach einem anderen, freieren Leben zu sein, son-dern auch nach dem Tod. Vielleicht gibt es für ihn keine passende Lebensform.Das ist ganz sicher so. Denn die „Straniera“ entfernt sich im Verlauf des Stücks immer massiver von der Frau seiner Träume. Sie ist die Königin von Frankreich und verkörpert das, was er als unerträglich empfindet, auf höchster und offizieller Ebene. Sie repräsentiert das ge-sellschaftliche System, dem er entfliehen wollte. Deshalb ist sein finaler Selbstmord im höchsten Maße folgerichtig. Es gibt für ihn keine andere Möglichkeit.

Ist die „Straniera“ sein Todesengel?Er steht zwischen zwei Frauen: seiner Braut Isoletta und der trauernden „Straniera“, die eine hinter einem weißen, die andere hinter einem schwarzen Schleier verborgen. Das erinnert an den weißen und den schwarzen Schwan im Schwanensee, wobei Prinz Siegfried sich zu letzterem hingezogen fühlt, weil er unbewusst natürlich den eige-nen Untergang sucht.

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D A S N E U E O P E R N H A U S

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Dramma giocoso per musica in zwei Akten (1782/87)

MUSIK VON GIOVANNI PAISIELLO

LIBRETTO VON GIUSEPPE PETROSELLINI

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung René Jacobs

Inszenierung Moshe Leiser, Patrice Caurier

Bühne Christian Fenouillat

Kostüme Agostino Cavalca

Licht Christophe Forey

Il conte di Almaviva Topi Lehtipuu

Rosina Mari Eriksmoen

Bartolo Pietro Spagnoli

Figaro Andrè Schuen

Don Basilio Fulvio Bettini

Lo svegliato / Un notaro Christoph Seidl ( Junges Ensemble)

Il giovenetto / Un alcade Erik Årman

Freiburger Barockorchester

Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIEREMontag, 16. Februar 2015, 19:00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN18. | 20. | 23. | 25. | 27. Februar 2015, 19:00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEESonntag, 15. Februar 2015, 11:00 Uhr

IL BARBIERE DI SIVIGLIA

Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais war Uhrma-cher, Geschäftsmann, Geheimagent, Politiker, Waffen-schmuggler, Musiker sowie Liebesheld und Famili-envater. Seine abenteuerliche Biografie zeigt ihn als typischen Vertreter des 18. Jahrhunderts, das von Umbrüchen geprägt war und in der französischen Revolution von 1789 seinen kapitalen Höhepunkt fand. Er wurde gefeiert, verdammt, verleumdet und zeitle-bens unterschätzt. Mehr als einmal war sein Leben während der blutigen Umstürze in Paris gefährdet. Beaumarchais begrüßte die Revolution und wurde dennoch verhaftet, enteignet und verbannt. Er sehn-te sich nach einem geregelten Leben, das ihm ver- wehrt geblieben war, und starb nach seiner Rückkehr nach Paris dennoch im Kreis seiner Familie und Freunde.Beaumarchais war kein gesellschaftspolitischer Träu-mer der Aufklärung, dazu kannte er die harte Realität des Geschäftslebens zu gut. Er war auch kein reiner Schriftsteller, der in Worten Wirklichkeiten vorgaukel-te, die den unterdrückten Unterschichten auch nicht weiterhelfen. Er war ein Mann der Tat, der dennoch seinen Gedanken und Überzeugungen in Worten Aus-druck gab. Lieder waren das eigentliche Element von Beaumarchais, Sprache sein Elixier. Bei all seinen Be-tätigungsfeldern blieb er zeitlebens ein singender Auf-klärer.Kaum eine andere Figur verfügt über mehr politi-sche Sprengkraft als der von Beaumarchais erdachte Figaro. In drei Stücken ließ Beaumarchais seinen Barbier zu Wort kommen und alle drei wurden als Vorlage für das Musiktheater verwendet. Der Name mag eine Verballhornung von Fils Caron, „Carons Sohn“, und damit ein Wortspiel mit seinem eigenen Namen sein. Mit Sicherheit ist Figaro die Wortschöp-fung von Beaumarchais und heute längst ein geflü-gelter Begriff.Seine harsche Kritik an den gesellschaftlichen Zustän-den konnte Beaumarchais nur unter dem Deckman-tel der Komödie äußern. Sein Theatererfolg weckte umgehend das Interesse der Komponisten und als erster nahm sich Giovanni Paisiello 1782 des Stof-fes an. Seine Vertonung für den Hof der russischen Zarin Katharina II. in Sankt Petersburg breitete sich erfolgreich in ganz Europa aus.

„Und man weiss nicht, wie dieser Zauberer es macht, um solche Aufmerksamkeit bei den für die Musik am wenigsten sensiblen Organen zu erzwingen, und diese Organe sind die meinigen“, lobte Katharina die

PREMIERE IM FEBRUAR

Ein singender Aufklärer Giovanni Paisiello vertonte als erster Opernkomponist Beaumarchais und begründete den europaweiten Erfolg des Barbier von Sevilla

Große ihren seit 1776 in Sankt Petersburg tätigen Kapellmeister. „Ich verlasse seine Musik, den Kopf voll Musik. Ich kenne und singe fast nur seine Kom-positionen.“Paisiellos Barbiere feierte in ganz Europa Erfolge. Nicht einmal ein Jahr nach der Uraufführung wurde die Oper in Anwesenheit Josephs II. im Wiener Burgtheater auf-geführt und hielt sich jahrelang auf dem Spielplan. Mozart war von der Oper begeistert und komponier-te für eine geplante deutschsprachige Aufführung die Arie Schon lacht der holde Frühling. René Jacobs hat diese Quellen ausgehoben und die Wiener Auffüh-rungsgeschichte in seine Fassung für das Theater an der Wien einfließen lassen.

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ANDRÈ SCHUEN IM INTERVIEW

Für die Rechte der Benachteiligten Der junge Bariton Andrè Schuen über seine Rolle als Figaro in Giovanni Paisiellos Il barbiere di Siviglia

Sie übernehmen zum zweiten Mal im Theater an der Wien die Rolle des Figaro. Auf Mozarts Le nozze di Figaro folgt Paisiellos Il barbiere di Siviglia. Inwieweit unterscheiden sich diese beiden musikalischen Deutungen derselben lite-rarischen Figur?Ich habe das Gefühl, dass Mozart in der Partie des Figaro die sozialkritischen Aspekte, die in der Vorlage Beaumarchais’ so ausgeprägt sind, viel stärker berück-sichtigt hat als Paisiello. Ich empfinde den Figaro bei Mozart, Paisiello und Rossini als eine Figur, die zwi-schen dem Buffo-Fach und dem seriösen Fach steht. Den Paisiello-Figaro würde ich zwischen dem ernsteren Mozartschen und dem doch buffoneskeren in Rossinis Barbiere ansiedeln.

Als erster nahm sich Giovanni Paisiello 1782 des Stoffes an. Seine Vertonung für den Hof der russischen Zarin Katha-rina II. in Sankt Petersburg breitete sich derart erfolgreich in ganz Europa aus, dass Rossini noch drei Jahrzehnte später gewarnt wurde, Il barbiere di Siviglia ebenfalls zu vertonen. Welche musikalische Qualität und Charakteristik sehen Sie in der Vertonung von Paisiello, die dann doch für fast zwei Jahrhunderte von Rossinis Fassung von den Opernbühnen verdrängt wurde?Ich empfinde Paisiellos Musik als sehr elegant und trotz-dem sehr bodenständig, was ihn für mich sehr nahe zu Mozart erscheinen lässt. Trotzdem ist die Musik sehr

„italienisch“, die vielen Parlando-Passagen weisen schon sehr in Richtung Rossini.

Kaum eine andere Figur verfügt über mehr politische Spreng-kraft als der von Beaumarchais erdachte Figaro, eigentlich ein einfacher Friseur, der dennoch die europäische Geschichte mitprägte. Figaro selbst sagt: „Was man nicht sagen kann, das singt man eben.“ Warum denken Sie war diese Figur für das Musiktheater prädestiniert?Eben diese Sprengkraft prädestiniert ihn für das Musik-theater! Das sogenannte „einfache Volk“ konnte sich mit Figaro identifizieren. Er ist einer, der den Adel kennt, seinen Beruf und alles, was er dadurch in Erfahrung bringt, zu nutzen weiß. Er ist eine Figur, die in der Kluft zwischen sozialen Schichten steht.

Napoleon soll gesagt haben, die Französische Revolution habe nicht mit dem Sturm auf die Bastille begonnen, son-dern mit dem Bühnenauftritt eines Barbiers. Ist der Beruf

des Figaro für Sie reiner Zufall oder hat er eine tiefere Bedeutung, vielmehr man früher dem Barbier bei der Ra-sur tatsächlich sein Leben anvertrauen musste?Ich glaube schon, dass der Beruf ganz bewusst gewählt ist. Der Friseur ist sozusagen ein Künstler. Und Figaro kann man absolut als Lebenskünstler definieren. Und ein Friseur oder Barbier ist eine Person, dem manche Menschen, früher natürlich vorwiegend adelige, viele Ge-heimnisse anvertrauen. Und er ist ein Mensch, dem man vertrauen muss. Schließlich könnte er seinen Kunden mit einer einfachen Bewegung töten. Was zum Beispiel in Sweeney Todd auf die Spitze getrieben wird.

Den Figaro konnte Beaumarchais auch Grafen gegenüber aussprechen lassen, wofür er selbst mit dem Leben bezahlt hätte: „Sie haben die Qual der Geburt erduldet, weiter nichts. Im Übrigen sind sie ein ziemlich durchschnittlicher Mensch.“ Wie wichtig scheint es Ihnen, sich in unserer von Krisen geplagten Zeit, in der die soziale Schere konti-nuierlich auseinandergeht, mit einer Figur wie dem Figaro auseinanderzusetzen, und kann er auch ein Vorbild für die Gegenwart sein?Ich glaube solche Figuren wie Figaro sind sehr wich-tig! Menschen mit Zivilcourage. Menschen, die für die Rechte der Benachteiligten kämpfen. Ich glaube, all das kann man in der Figur des Figaro finden.

Nach seiner Entlassung als Apothekerbursche eines Pferde-arztes, seinem Misserfolg mit einer Oper und einer Odys-see durch Spanien, erholt sich Figaro in Sevilla und bietet sich erneut dem Grafen als Diener an. Worin sehen Sie seine Motivation, sich erneut mit Almaviva zu verbünden und ihm zu dienen?Im Barbiere di Siviglia kommt meiner Meinung nach die Freundschaft zwischen Figaro und dem Grafen sehr deut-lich zum Vorschein. Mögen sie auch von verschiedenen Ständen kommen, aber das ist kein rein berufliches Ver-hältnis. In Le nozze di Figaro hat sich das dann ver-ändert. Ich glaube, das macht auch einen großen Teil des Zornes und der Enttäuschung Figaros dem Grafen gegenüber aus.

Figaro möchte in der Vorlage von Beaumarchais wenigstens Spaß haben: „Es lebe die Freude! Wer weiss, ob es die Welt in drei Wochen noch gibt!“ Wie erklären Sie diese Endzeit-stimmung und sehen Sie Parallelen zu unserer Gegenwart?

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Andrè Schuen als Don Giovanni in der konzertanten Mozart-Trilogie im Theater an der Wien

Ich glaube, den Spagat zwischen Vorsicht, Vorsorge und Gemäßigt-Sein auf der einen Seite und Ausschweifung und Sorglosigkeit auf der anderen kennen viele von uns sehr gut. Das ist wahrscheinlich auch ein Spannungs-feld, das es immer schon gegeben hat und auch wei-ter geben wird.

Laut Ihrer Biografie war Mozarts Figaro Ihre erste Bühnenrolle, dazu kamen unter anderem der Don Giovanni unter Harnon-court in Wien und unter Currentzis in Perm. Welche Wünsche bleiben einem Bariton Ihres jungen Jahrganges noch offen?

Wünsche gibt es sehr viele. Aber das allerwichtigste ist, die Freude am Singen und an der Musik zu erhalten. Mein absolutes Traumrepertoire in der Oper sind die großen italienischen Bariton-Partien und auch manche im deutschen Repertoire, zum Beispiel Wolfram in Tann-häuser oder Mandryka in Arabella. Aber das alles braucht viel Zeit. In näherer Zukunft würde ich mir einen Figaro-Grafen wünschen, einen Marcello in La bohème, Valentin in Faust, Silvio in Pagliacci oder einen Eugen Onegin. Das wäre fantastisch!

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Seit der Gründung des Freundeskreises setzen seine rund 200 Mitglieder ein bewusstes Zeichen, um die Arbeit des Theater an der Wien als innovatives Opernhaus zu unter-stützen. Im gemeinsamen Eifer, Wien weiter als Musik- stadt der Erneuerung zu verstehen, legen die Freunde des Theater an der Wien ein besonderes Augenmerk auf die Zukunft der Oper und darauf, Jugendlichen den Zu-gang zur Opernwelt zu ermöglichen. Die engagierten und etablierten Jugendprojekte und das Junge Ensemble des Theater an der Wien genießen daher die bevorzugte Un-terstützung des Freundeskreises.

JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) Euro 10,– für 2 Jahre Nähere Informationen über die speziellen Angebote für Jugendmitglieder erhalten Sie bei Ksenija Zadravec unter [email protected] MITGLIED Euro 50,– p.a.• Sie werden persönlich über alle Aktivitäten des Theater an der Wien und des Vereins informiert• Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte• Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations- DVD, das Jahrbuch und den Bildkalender des Theater an der Wien• Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung und Kartenabholung an der Tageskasse FÖRDERER Euro 350,– p.a.In Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder können Sie als Förderer folgende weitere Vorteile in Anspruch nehmen:• Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement- und Kartenbestellung

FREUNDESKREIS

OpernfreundschaftDer Verein Freunde Theater an der Wien unterstützt die Arbeit des neuen Opernhauses

• Programmheft gratis• Besuch einer Generalprobe pro Jahr• Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet zur Vorbestellung von Getränken, Brötchen etc. gegen Bezahlung (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915)• Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem Intendanten und KünstlerInnen

ARCADIAMitglieder und Förderer erhalten gegen Vorweis der Mit-gliedskarte einen Nachlass von 10 % im Arcadia Opera Shop, Kärntner Str. 40, 1010 Wien, und am Arcadia-Ver-kaufsstand im Theater an der Wien. Ausgenommen sind Druckwerke (Bücher etc.)

FIRMEN, INSTITUTIONENWir freuen uns auch über die Zusammenarbeit mit Unter-nehmen, für die wir individuelle Vereinbarungen anbieten.Für Rückfragen steht Ihnen die Generalsekretärin des Vereins, Frau Brigitte Gampe, unter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: [email protected] gerne zur Verfügung.

BEITRITTSERKLÄRUNGVerein FREUNDE THEATER AN DER WIEN

Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei.

Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse:

Name: ____________________________________________________________________________________________________________

Adresse: __________________________________________________________________________________________________________

Tel: _________________________________________________ Fax: _________________________________________________________

E-Mail: ___________________________________________________________________________________________________________

Mitglied ¤ 50,- p. a. Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,- für 2 Jahre Förderer ¤ 350,- p. a. Zutreffendes bitte ankreuzen!

Datum: ____________________________ Unterschrift: ____________________________________________________________________

Bitte senden Sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an

Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

Stammtisch mit Christoph Seidl vom Jungen Ensemble

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D A S N E U E O P E R N H A U S

STAGIONE #3 | 11

Faustina Bordoni versus Francesca Cuzzoni

Konzert mit Opernarien von Johann Adolf Hasse, Georg Friedrich

Händel, Antonio Lotti, Carlo Francesco Pollarolo, Nicola Porpora,

Domenico Sarro, Leonardo Vinci und Antonio Vivaldi

Musikalische Leitung & Violine Andrés Gabetta

Sopran Simone Kermes

Mezzosopran Vivica Genaux

Capella Gabetta

Dienstag, 20. Jänner 2015, 19:30 Uhr

BAROQUE RIVALRIES (Der Divenkrieg)

Auf dem Höhepunkt der italienischen Oper in London engagierten Komponisten und Impresarios die führenden Sängerinnen und Sänger europäischer Opernhäuser an die Themse. Das Publikum erbaute sich an den makel-losen Stimmen und erfreute sich an öffentlich ausgetra-genen Disputen. Nicht nur Händel, Hasse, Porpora oder Vinci schufen Opern mit zwei weiblichen Hauptrollen. „Prima donna“ konnte aber nur eine Sängerin sein und darüber gerieten sich die göttlichen Stimmen nicht sel-ten ganz menschlich in die Haare. Doch Skandale waren damals wie heute eben auch gut für das Geschäft und wurden zumindest in Kauf genommen.In seiner Oper Alessandro ließ Händel 1726 erstmals die beiden Primadonnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni als gleichberechtigte Gegenspielerinnen um den titelstiftenden Alexander den Großen, dargestellt vom großen Kastraten Senesino, auftreten. Der Sängerinnen-wettstreit wurde von der sensationshungrigen Presse angestachelt und sorgte für ausverkaufte Vorstellungen. Händel hatte Francesca Cuzzoni bereits 1722 nach Lon-don engagiert. Nach vier konkurrenzlosen Jahren wur-de auch Faustina Bordoni in seine Royal Academy of Music geholt. Beide Sängerinnen kannten sich bereits aus Venedig, beanspruchten trotz aller Unterschiedlich-keiten als Sopran und Mezzo in London aber die Rol-le der Primadonna und lieferten Presse und Publikum genügend Stoff als erbittert kämpfende und historisch belegte „Rival Queens“.Ein Jahr nach ihrem ersten gemeinsamen Auftritt kam es bei der letzten Saisonvorstellung im King’s Theatre während Bonocinis Astianatte zu einem öffentlich aus-getragenen Streit auf der Bühne. Der Disput war eu-ropaweit Tagesgespräch und die Sängerinnen konnten sich ihre Engagements in ganz Europa fortan aussuchen

OPER KONZERTANT

Es kann nur eine Primadonna geben Barocke Rivalität: Simone Kermes und Vivica Genaux erinnern an die Sängerinnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni

und teuer bezahlen lassen. Für den Rest ihrer Karrie-ren sind sie aber nie wieder gemeinsam auf derselben Bühne gestanden.Die deutsche Sopranistin Simone Kermes und die US-amerikanische Mezzosopranistin Vivica Genaux begeben sich in ihrem Programm Baroque Rivalries auf die Spu-ren der beiden Sängerinnen und folgen in ausgewähl-ten Arien und Duetten deren Karrieren. Simone Kermes übernahm an der Wien zuletzt die Rolle La Folie in Ro-bert Carsens Inszenierung von Rameaus Platée. Vivica Genaux war in der Titelrolle von Rossinis Tancredi und in Haydns Il mondo della luna zu sehen. Gemeinsam treten sie zum ersten Mal im Theater an der Wien auf. Andrés Gabetta leitet als Konzertmeister das von seiner Schwester, der Cellistin Sol Gabetta, initiierte Original-klangensemble Cappella Gabetta.

Vivica Genaux & Simone Kermes

Page 12: Stagione Magazin #3 / Dezember 2014

12

Drame lyrique in vier Akten (1877)

MUSIK VON CHARLES GOUNOD

LIBRETTO VON PAUL POIRSON & LOUIS GALLET

Musikalische Leitung Ulf Schirmer

La princesse Marie de Gonzague Véronique Gens

Le marquis de Cinq-Mars Charles Castronovo

Le conseiller de Thou Tassis Christoyannis

Le père Joseph Andrew Foster-Williams

Le vicomte de Fontrailles André Heyboer

Le roi / Le chancelier Jacques-Greg Belobo

Ninon de l´Enclos / Le berger Marie Lenormand

Marion Delorme Melody Louledjian

Münchner Rundfunkorchester

Chor des Bayerischen Rundfunks

Dienstag, 27. Jänner 2015, 19:00 Uhr

CINQ-MARS

OPER KONZERTANT

Komplott gegen den Kardinal Ulf Schirmer leitet die Opernrarität Cinq-Mars von Charles Gounod

Aus Charles Gounods Oper Cinq-Mars kenne man al-lenfalls den träumerischen Nachtgesang „Nuit resplen-dissante“, erklärt Dirigent Ulf Schirmer, künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters. „Es lohnt je-doch, sich in die feine Klangwelt des gesamten Werks zu vertiefen. Ich freue mich sehr, dass wir – als Bot-schafter des Bayerischen Rundfunks – Cinq-Mars auch am Theater an der Wien und an der Opéra Royal in Versailles präsentieren dürfen.“Der historische Marquis de Cinq-Mars schloss sich ei-nem Komplott gegen Kardinal Richelieu an, um des-sen nahezu absolutistische Macht zu brechen, wurde enttarnt und 1642 hingerichtet. Alfred de Vigny, bedeu-tender und heute vergessener Autor der französischen Romantik, veröffentlichte 1826 den erfolgreichen Ro- man Cinq-Mars, in dem er die Lebensgeschichte des geköpften Adeligen als Inspiration für einen der ers-ten historischen Romane der französischen Romantik nutzte, ohne sich allzu sehr an historische Wahrheiten zu halten.Im Auftrag von Léon Carvalho, dem seit 1876 die Lei-tung der Opéra-Comique anvertraut worden war, verton-te Charles Gounod die Cinq-Mars-Bearbeitung von Paul Poirson und Louis Gallet. „Ich habe bei dem Thema, mit dem ich gerade beschäftigt bin, die Gelegenheit, bestimmte Gestaltungs- und Charaktermuster zu verfol-gen, die ureigenst der dramatischen Musik angehören“,

schrieb Gounod am 4. Dezember 1876 seiner Frau. Cinq-Mars entstand innerhalb von drei Monaten, wurde am 5. April 1877 uraufgeführt, wohlwollend aufgenommen und blieb mit sechzig Aufführungen ein Jahr auf dem Spielplan.

„Das ist der Gipfel der Kunst, diese souveräne und meisterliche Einheit, die einer so wunderbar gezähmten Phantasie entspringt, und die so frei und ursprünglich in ihrer Kraft ist, dass sie den Einsatz des Unvorhergese-henen, des Überraschenden, des Exzentrischen getrost schmähen kann, um sich allein der wahren, in Form rigoroser Logik und ehrlicher Umsetzung dargestellten Idee zu bedienen“, notierte der Komponist und Autor Oscar Comettant vier Tage nach der Premiere.Im lyrischen Drama von Gounod löst eine unerfüllte Liebesbeziehung das tragische Ende des Marquis aus. Cinq-Mars liebt die Prinzessin Marie de Gonzague, die seine Liebe erwidert. Richelieu aber stellt sich gegen die Beziehung und verspricht die Hand Maries dem König von Polen. Um seine Liebe betrogen schließt sich der Marquis den Verschwörern an und läutet damit sein En-de ein. Der US-amerikanische Tenor Charles Castronovo tritt in der Rolle als Marquis de Cinq-Mars zum ersten Mal an der Wienzeile auf, als seine geliebte Prinzessin Marie de Gonzague gibt es nach ihren bewegenden Auftritten als Glucks Iphigénie ein Wiedersehen mit der französischen Sopranistin Véronique Gens.

Véronique Gens

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D A S N E U E O P E R N H A U S

Oratorium in drei Akten (1745)

MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL

LIBRETTO VON THOMAS BROUGHTON

Musikalische Leitung Harry Bicket

Hercules Matthew Rose

Dejanira Alice Coote

Iole Elizabeth Watts

Hyllus James Gilchrist

Lichas Rupert Enticknap

The English Concert

Donnerstag, 26. Februar 2015, 19:00 Uhr

HERCULESZu tragischer Größe erhebt sich Herkules nur einmal in der Geschichte des Musiktheaters, merkt die Händel-Ex-pertin Silke Leopold an – und dies nicht in einer Oper, sondern in einem Oratorium: „Sterbend legt er in Hän-dels Hercules all jene dümmlichen Manieren des ewig ungetreuen Muskelprotzes ab, die auch Händel nur zu eher belangloser Musik für den stärksten aller Helden inspiriert hatten und kämpft verzweifelt gegen die Todes-qualen, die das Nessusgewand ihm bereitet. Eine Musik wie diese hochdramatische, hochvirtuose Mischung aus Accompagnatorezitativ und Arie hätte die Konventionen der Opera seria gesprengt.“In der Oper Admeto tritt Herkules als Nebenfigur und Gast der Titelrolle bereits auf, zur Titelfigur erhebt ihn Händel aber erst in seinem späten Oratorium Hercules. Wie das ein Jahr zuvor entstandene Oratorium Semele basiert auch Hercules auf keiner biblischen oder geistlichen Vorlage und wurde von Händel selbst als Neues Musik-drama bezeichnet. Nach dem Untergang der italienischen Oper in London und den großen Erfolgen, die Händel mit Oratorien verzeichnen konnte, blieb er zeitlebens der neuen Gattung treu, auch wenn er, wie schon zuvor in der Oper, starre Gattungsvorschriften gerne erweiterte.Nach dem Zusammenbruch der gegnerischen Opern-gesellschaft pachtete Händel erneut das frei gewordene King’s Theatre am Londoner Haymarket, bot Oratorien-abonnements an und übernahm sich finanziell. Weder Hercules noch Belshazzar, die beide in der Frühjahrssaison 1745 uraufgeführt worden waren, konnten überzeugen, ob-wohl Händel in Hercules mit der Rolle von dessen Gattin Dejanira eines seiner leidenschaftlichsten Frauenportraits geglückt war.Dejanira bangt um das Leben des Hercules, der sich im Krieg mit König Eurytos befindet. Doch der antike Held konnte seinen Widersacher längst ermorden und kehrt mit dessen Tochter Iole an den heimischen Hof zurück. Statt sich über die Rückkehr des Gatten zu erfreuen, plagt Dejanira jetzt Eifersucht auf die junge Prinzessin. Den

OPER KONZERTANT

Der stärkste aller Helden Harry Bicket und The English Concert interpretieren das hochdramatische Händeloratorium Hercules

Beteuerungen ihres Gatten schenkt sie keinen Glauben. Von Nessos besitzt sie besagtes Gewand, das von dessen Blut eingefärbt wurde, als Hercules ihn tödlich verletzte. Mit Hilfe dieser magischen Kleidung möchte Dejanira die Liebe ihres Gatten, die sie nie verloren hatte, zurückge-winnen und leitet sein tragisches Ende ein.Mit Hercules gelang Händel ein Jahrhunderte lang verkann-tes Werk, das für Romain Rolland „den Gipfel des Hän-delschen und, man darf sogar behaupten, überhaupt, des Musikdramas der Zeit vor Gluck“ darstellte und das für Silke Leopold eines der historisch bedeutendsten, drama-tisch ergreifendsten und musikalisch wundervollsten Wer-ke aus der Feder Georg Friedrich Händels ist. Nach Alcina im Oktober stellen Harry Bicket und The English Concert jetzt das dreiaktige Oratorium an der Wienzeile vor. Die englische Mezzosopranistin Alice Coote übernimmt die Rolle der eifersüchtigen Dejanira, Bassist Matthew Rose tritt als leidender Hercules zum ersten Mal im Theater an der Wien auf.

The English Concert

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Mein Mann ist schwanger.

Und zwar mit der Philosophie der traditionellen chinesischen Medizin, nach der ich lebe und arbeite. Ich helfe meinen Klienten, möglichst lange gesund zu bleiben. Das funktioniert gut. Sie halten sich ja auch an das, was ich ihnen rate. Mein Mann nicht so. Noch nicht. Aber bald. Hoffentlich.

Barbara Bergmann, Energetikerin nach TCM

Unter den Flügeln des Löwen.

Um zu verstehen, muss man zuhören.Lebenssituationen sind vielfältig, unsere Lösungen auch.

Mehr Geschichten zum Thema Gesundheit auf generali.at

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STAGIONE #3 | 15

Natalia Kawałek-Plewniak ist seit Beginn der Spielzeit 2014/15 Mitglied des Jungen Ensemb-les. Ihr Können hat sie schon zuvor in Gastrollen als Annio in Mozarts La clemenza di Tito und als Tisbe in Rossinis La cenerentola gezeigt. Derzeit ist sie als Armida in Händels Ri-naldo in der Kammeroper zu erleben. Ihre große Affinität zur Barockmusik lebt sie auch als fixes Mitglied des Ensembles Il Giardino d’Amore aus. Ihr Mann Stefan, selber Violinist, hat das Ensemble im Jahr 2011 gegründet. Seither treten die zwölf Musiker international auf, un-längst in der New Yorker Carnegie Hall. Am 19. Jänner 2015 wird Natalia Kawałek-Plewniak daher auch in ihrem Portraitkonzert mit ihrem Ensemble in der Kammeroper zu hören sein.Schon als Kind habe sie gemerkt, dass die Leute sich an ihrem Gesang erfreut haben. „In meiner Heimatstadt habe ich das erste Mal als Teenager mit Orchesterbegleitung gesungen, natürlich nicht klassisch, aber der Dirigent hat mich dazu ermutigt, meine Stimme ausbilden zu lassen.“ Mit siebzehn Jahren ging sie nach Krakau und wurde im Musikkonservatorium aufgenommen. „Meine erste Gesangslehrerin, die mir von der Schule empfohlen wurde, war begeistert von meiner Stimme und meinte, dass ich in jedem Fall dranbleiben sollte. Lus-tigerweise war diese Lehrerin die Mutter meines heutigen Mannes. Ich habe ihn erst zwei Jahre, nachdem ich den Unterricht bei ihr begann, durch sie kennen gelernt. Das war dann auch der Beginn unserer Liebesgeschichte, mittlerweile sind wir seit acht Jahren ein Paar und haben eine kleine Tochter.“Nach Abschluss des Studiums an der Chopin Universität der Musik in Warschau empfahl ihr eine Freundin, Unterricht bei Claudia Visca in Wien zu nehmen. „Ich hatte Probleme mit meiner Technik, war unsicher und hatte nichts zu verlieren. Daher habe ich mich kurzum für die Uni-Wien beworben und bei Claudia Visca vorgesungen. Die war zwar nicht übermäßig begeistert, aber sie meinte, ich hätte Potential, und wollte es mit mir probieren. Also habe ich die Aufnahmsprüfung gemacht und bestanden. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass sie die wichtigste Lehrerin in meiner Laufbahn war.“Beim Internationalen Barockopern Wettbewerb Pietro Antonio Cesti in Innsbruck wurde Se-bastian Schwarz auf sie aufmerksam, sie gewann den 3. Preis und wurde für Iphigénie en Aulide im Theater an der Wien engagiert. „Das erste Mal war ich mit meinem Mann Stefan im Theater an der Wien, als er mit Les Arts Florissants in Händels Semele spielte. Ich war so überwältigt von dieser Produktion mit Cecilia Bartoli und habe mich in dieses Theater ver-liebt, und dann habe ich zu Stefan gesagt: Irgendwann werde ich da auf der Bühne stehen. Ich konnte es kaum glauben, als dieser Traum dann wahr wurde.“Drei Wochen nach der Geburt ihrer Tochter nahm sie beim Internationalen Hilde Zadek Ge-sangswettbewerb 2013 teil und belegte den zweiten Platz. Sie wurde an die Kammeroper für zwei Gastrollen engagiert und bekam das Angebot, Mitglied im Jungen Ensemble zu werden.

„Ich bin sehr dankbar dafür, regelmäßig auf der Bühne stehen zu dürfen.“ In Zukunft will sie weiterhin Rollen singen, die für ihre Stimme am besten passen. Klar ist, dass sie die star-ken Rollencharaktere darstellen möchte, darunter vielleicht auch irgendwann die Cleopatra von Händel. Besonders liegt ihr aber die Arbeit mit Il Giardino d’Amore am Herzen: „Irgendwann möchten wir eine eigene Oper machen, dann aber auch alles bestimmen, wer inszeniert und auf der Bühne steht. Das wäre ganz nach unserem Geschmack.“

JUNGES ENSEMBLE DES THEATER AN DER WIEN 2.0

Starker CharakterIm Portrait: Natalia Kawałek-Plewniak, Mezzosopran

D A S N E U E O P E R N H A U S

Natalia Kawałek-Plewniak,

Mezzosopran,

Ensemble:

Il Giardino d‘Amore

19. Jänner 2015, 19:30 Uhr

Gan-ya Ben-gur Akselrod,

Sopran

Klavier: Marcin Koziel

10. Februar 2015,

19:30 Uhr

Viktorija Bakan, Sopran

Natalia Kawałek-Plewniak, Mezzosopran

Gan-ya Ben-gur Akselrod,Sopran

Vladimir Dmitruk, Tenor

Tobias Greenhalgh,Bariton

Christoph Seidl, Bass

PORTRAITKONZERT

PORTRAITKONZERT

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16

PREMIERE IN DER KAMMEROPER

Filigrane KeimzelleLera Auerbachs A-cappella-Oper für zwölf Sänger The Blind

Das Theater an der Wien präsentierte 2011 die Urauffüh-rung von Lera Auerbachs Gogol – eine opulente Oper mit Chor, zahlreichen Solisten und enormem Orchesterapparat. In der Kammeroper zeigt sich nun die filigrane Keimzelle von Auerbachs Arbeit in der Gattung Oper. Die Pianistin und Komponistin Auerbach verwendete den Text Les aveug-les von Maurice Maeterlinck als Vorlage und setzte ihn mu-sikalisch um: The Blind entstand 2001 als A-cappella-Oper für zwölf Sänger. Kein Orchester, kein Instrument bettet die Stimmen ein, es gibt nur zwölf Menschen, allein in der Dunkelheit. Eine Gruppe Blinder wartet auf einer ein-samen Waldlichtung auf die Rückkehr eines Priesters, der sie dorthin geführt hat, um sie in den Genuss der letzten Sonnenstrahlen vor Einbruch des Winters zu bringen. Je länger sich die Wartezeit hinzieht, desto unruhiger werden die Blinden: In ihrer Hilflosigkeit sind sie unfähig, sich von der Stelle zu bewegen. Ihre Angst steigert sich zu nacktem Entsetzen, als sie die Leiche des Priesters entdecken. Die Blinden bilden einen Kreis um den Toten und beginnen, um Vergebung und Errettung zu beten. Während des Ge-bets werden Schritte vernehmbar. In den Armen seiner Mutter bricht das kleine Kind, der einzige Mensch in der Gruppe mit gesundem Augenlicht, in angstvolles Weinen aus. Was sieht das Kind? Ist es die nahe, so verzweifelt erhoffte Rettung, oder ist es der Tod?Es war nie die Absicht der Komponistin Lera Auerbach, The Blind zu schreiben. „Ich war sehr jung und hatte keinen Auf-trag für das Werk. Sobald ich aber Les aveugles gelesen hatte, hörte ich die Melodie darin, und mir war klar, dass der Text die perfekte Leinwand für eine A-cappella- Arbeit bot.“Gogol und The Blind feierten beide im Jahr 2011 ihre Ur-aufführung und finden darin wohl auch die einzige Gemein- samkeit. Die Komponistin Auerbach beschreibt den Unter- schied folgendermaßen: „Diese beiden Werke sind einander

entgegengesetzt. In Gogol wollte ich eine große russische Oper kreieren, eine Fortsetzung der Kompositionstechnik von Tschaikowski, Mussorgski, Schostakowitsch und Pro-kofjew, dabei aber alle Möglichkeiten und Ressourcen der der modernen Oper nutzen. Ich habe es für ein komplet-tes Sinfonieorchester, einen gemischten Chor, Knabenchor und 15 Solisten verfasst. Gogol sollte ein großes Spekta- kel werden, so dass das Publikum, auch ohne Russisch zu verstehen, die Intensität des Schauspiels und der Mu-sik fühlen sollte. Im Gegensatz dazu könnte also The Blind als Anti-Spektakel wahrgenommen werden. Wenn Gogols Ansatz auf der romantischen Idee einer Oper basiert, dann könnte The Blind als moderne Antithese zum wagne-rischen Zugang zur Oper betrachtet werden. Alles in The Blind ist bis ins Extrem minimalisiert. Das Orchester ist nicht vorhanden, es gibt keine instrumentelle Unterstützung oder Begleitung jeglicher Art. Alle diese Ausdrucksmöglich-keiten sind sozusagen „blind“. The Blind ist als kontinu-ierliches emotionales Crescendo zu verstehen, auch der Inhalt im herkömmlichen Sinne fehlt. Dramatische Span-nung baut sich innerlich auf, dann wenn die Charaktere realisieren, wie allein und verloren sie sind.“In der Kammeroper singen zwölf Sänger des Arnold Schoen- berg Chors. Dabei werden die Chorpartien auf Latein ge-sungen und schaffen somit eine harmonische Basis, die es den Stimmsolisten praktisch ermöglicht, ihre Tonlage zu finden. Die Musik beschreibt Auerbach als nicht opern-haft. Sie sei eine Auseinandersetzung mit Einsamkeit, Ablösung, Angst und Trennung. Wie schon bei den Auf-führungen im Berliner Konzerthaus, dem Moskauer Sta-nislavsky Theater und am Lincoln Center Festival in New York wird auch in der Kammeroper auf ein traditionelles Bühnenbild verzichtet werden.Das fehlende Bühnenbild wird durch einen weiteren Effekt

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D A S N E U E O P E R N H A U S

verstärkt: Dem Verbinden der Augen des Publikums. Diese theatralische Methode richtet sich an das Vertrauen des Publikums und hat zum Ziel, dieses auf seine Sinne ab-seits des Visuellen aufmerksam zu machen und somit eine erhöhte sinnliche und emotionale Erfahrung hervorzurufen.

„Ein Teil der Konzeption von Maeterlinck ist eine spezifische, religiöse Assoziation und beinhaltet Zufallselemente, die in dieser Produktion auch zu einer separaten Sitzanordnung von Frauen und Männern führen“, sagt Auerbach und fügt hinzu, dass sich bei jedem Zuhörer die Erfah-rung des Stückes auch etwas unterscheide, abhängig davon, wo man sitze. „Jede Inszenierung verlangt ver-schiedene Elemente, in dieser besonderen war die zeit-liche und räumliche Anordnung für den Fluss und den individuellen Eindruck eines jeden Zuhörers im Publi-kum wesentlich.“ Die akribisch choreographierten Fort- bewegungen der Sänger durch das Publikum erlauben es, dass fast jedem Gast äußerste, individuelle Aufmerk-samkeit zukommt. Die Auftretenden hinterlassen unter-schiedliche Eindrücke wie Gerüche und Klänge in Verbin-dung mit ihren Bewegungen im Publikum.

A capella opera für 12 Sänger

MUSIK VON LERA AUERBACH

NACH MAURICE MAETERLINCKS LES AVEUGLES

In englischer Sprache

Musikalische Leitung Erwin Ortner / Jordi Casals

Arnold Schoenberg Chor

PREMIERESamstag, 17. Jänner 2015, 20:00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN21. | 23. & 29. Jänner 2015, 20:00 Uhr | 25. Jänner 2015, 16:00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEESonntag, 11. Jänner 2015, 12:30 Uhrin der „HÖLLE“ (Souterrain im Theater an der Wien)

THE BLIND

D A S N E U E O P E R N H A U S

www.osterklang.at | Tickets: 01/58885

Palmsamstag, 28.3.2015, 18.00 Uhr | Palmsonntag, 29.3.2015, 18.00 UhrKonzerthaus | Großer Saal

MATTHÄUSPASSIONJohann Sebastian Bach Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor | Dirigent: Philippe JordanIn Kooperation mit Wiener Konzerthaus

Palmsonntag, 29.3.2015, 19.30 Uhr | Minoritenkirche

SACRED BRIDGESPsalmen Davids in jüdischen, christlichen und muslimischen Vertonungen des 16. und 17. JahrhundertsCompany of Music | Ensemble Sarband | Dirigent: Johannes Hiemetsberger

Montag, 30.3.2015, 19.00 Uhr | Mittwoch, 1.4.2015, 19.00 UhrKammeroper

GLI UCCELLATORIFlorian Leopold Gassmann Bach Consort Wien | Regie: Jean Renshaw | Dirigent: Stefan Gottfried

Dienstag, 31.3.2015, 19.30 Uhr | Kammeroper

WEG ZUM BESINNEN IDIE STRASSESamuel Barber | Wolfgang Amadeus MozartAndrea Eckert liest aus Cormac McCarthys Roman Die Straße

Donnerstag, 2.4.2015, 19.30 Uhr | Kammeroper

WEG ZUM BESINNEN IIDER WEG ALLER WELTDimitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch | Wolfgang Amadeus MozartAndrea Eckert liest Gedichte von Anna Achmatowa

Karfreitag, 3.4.2015, 19.30 Uhr | Hofburg | Großer Redoutensaal

DIE GESCHÖPFE DES PROMETHEUSSYMPHONIE NR. 2Ludwig van BeethovenWiener Akademie | Dirigent: Martin HaselböckIn Kooperation mit dem Orchester Wiener Akademie

Karsamstag, 4.4.2015, 18.00 Uhr | Minoritenkirche

LA BETULIA LIBERATAFlorian Leopold Gassmann Bach Consort Wien | Wiener Kammerchor | Dirigent: Rubén Dubrovsky

Ostersonntag, 5.4.2015, 19.30 Uhr | Musikverein | Großer Saal

FRÜHLING IN WIEN„SCHUBERTIADE“Franz SchubertWiener Symphoniker | Dirigent: Philippe Jordan

Page 18: Stagione Magazin #3 / Dezember 2014

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ENSEMBLE JÄNNER/FEBRUAR

Andrés Gabetta (Dirigent/Violine)

Simone Kermes (Sopran)

Vivica Genaux (Mezzosopran)

BAROQUE RIVALRIES (DER DIVENKRIEG)

Michael Heltau

DAS WAR’S, HERR DIREKTOR!

Ulf Schirmer (Dirigent)

Tassis Christoyannis (Le conseiller de Thou)

Charles Castronovo (Le marquis de Cinq-Mars)

Véronique Gens (La princesse Marie de Gonzague)

Marie Lenormand (Ninon de l´Enclos/Le berger)

Melody Louledjian (Marion Delorme)

Andrew Foster-Williams (Le père Joseph)

André Heyboer (Le vicomte de Fontrailles)

Jacques-Greg Belobo (Le roi/ Le chancelier)

CINQ-MARS

Elizabeth Watts (Iole)

Alice Coote (Dejanira)

Matthew Rose (Hercules)

Harry Bicket (Dirigent)

James Gilchrist (Hyllus)

Rupert Enticknap (Lichas)

HERCULES

Erwin Ortner (Dirigent)

Natalia Kawałek-Plewniak, (Mezzosopran)

Gan-ya Ben-gur Akselrod (Sopran)

Jordi Casals (Dirigent)

THE BLIND PORTRAITKONZERT PORTRAITKONZERT

Paolo Arrivabeni (Dirigent)

Christof Loy (Regie)

Marlis Petersen (Alaide)

Edita Gruberova (Alaide)

Norman Reinhardt (Arturo)

Vladimir Dmitruk (Osburgo)

Franco Vassallo (Barone Valdeburgo)

Stefan Cerny (Il priore degli Spedalieri)

Dario Schmunck (Arturo)

Theresa Kronthaler (Isoletta)

Martin Snell (Il signore di Montolino)

LA STRANIERA

René Jacobs (Dirigent)

Patrice Caurier & Moshe Leiser (Regie)

Topi Lehtipuu (Il conte di Almaviva)

Mari Eriksmoen (Rosina)

Pietro Spagnoli (Bartolo)

Andrè Schuen (Figaro)

Fulvio Bettini (Don Basilio)

Christoph Seidl (Lo svegliato/ Un notaro)

Erik Årman (Il giovenetto/ Un alcade)

IL BARBIERE DI SIVIGLIA

IMPRESSUM:Theater an der Wien – Intendant DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Generaldirektor Mag. Thomas DrozdaEin Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | [email protected] | www.theater-wien.atFür den Inhalt verantwortlich: Intendant DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Necas | AutorInnen: Andrea Brandner, Thomas JonigkTheater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Philipp Wagner, Ksenija Zadravec | Marketing & Produktion: Tina ReithoferRedaktionsschluss: 15. Dezember 2014 | Herstellung: Druck Styria GmbH & CoKG, Styriastraße 20, 8042 Graz | Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

BILDNACHWEIS:Cover: Plakatsujet © Jung von Matt // S. 5 Edita Gruberova, Dario Schmunck © Monika Rittershaus // S. 6 Marlis Petersen © Thilo Beu //S. 9 Andrè Schuen © Herwig Prammer // S. 11 Vivica Genaux, Simone Kermes © Gregor Hohenberg Sony Classical // S. 15 Junges Ensemble © Julia Wesely

Page 20: Stagione Magazin #3 / Dezember 2014

La stranieraMelodramma in zwei Akten von Vincenzo BelliniDirigent: Paolo Arrivabeni | Inszenierung: Christof Loy Mit: Edita Gruberova, Dario Schmunck u. a. (14., 18., 22. & 26. 01.) | Marlis Petersen, Norman Reinhardt u.a. (16., 24. & 28. 01.) ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg ChorPremiere: 14. Jänner 2015, 19:00 Uhr | 16., 18., 22., 24., 26. & 28. Jänner 2015, 19:00 UhrTickets: € 145 | 124 | 98 | 87 | 66 | 46 | 24Einführungsmatinee: 11. Jänner 2015, 11:00 Uhr | Tickets: € 5

The Blind A cappella opera für 12 SängerInnen von Lera AuerbachDirigent: Erwin Ortner/Jordi Casals | Arnold Schoenberg ChorPremiere: 17. Jänner 2015, 20:00 Uhr | 21., 23. & 29. Jänner 2015, 20:00 Uhr | 25. Jänner, 16:00 Uhr | Spielort: Kammeroper | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19Einführungsmatinee: 11. Jänner 2015, 12:30 Uhr im Souterrain („Hölle“) des Theater an der Wien | Tickets: € 5

Portraitkonzert Natalia Kawałek-Plewniak Klavier: Marcin Koziel | Ensemble Il Giardino d’Amore | 19. Jänner 2015, 19:30 Uhr | Spielort: Kammeroper | Tickets: € 10

Baroque Rivalries (Der Divenkrieg) Faustina Bordoni versus Francesca Cuzzoni | Konzert mit Opernarien von Händel, Hasse, Lotti, Pollarolo, Porpora, Sarro, Vinci, VivaldiDirigent: Andrés Gabetta | Mit Simone Kermes, Vivica Genaux | Capella Gabetta20. Jänner 2015, 19:30 Uhr | Tickets: € 73 | 61 | 48 | 38 | 28 | 20 | 13

Cinq-Mars Drame lyrique in vier Akten von Charles GounodDirigent: Ulf Schirmer | Mit: Véronique Gens, Charles Castronovo, Tassis Christoyannis u.a. Münchner Rundfunkorchester | Chor des Bayerischen Rundfunks | Eine Kooperation mit dem Palazetto Bru Zane Venedig27. Jänner 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 73 | 61 | 48 | 38 | 28 | 20 | 13

Portraitkonzert Gan-ya Ben-gur Akselrod Klavier: Marcin Koziel | 10. Februar 2015, 19:30 Uhr | Spielort: Kammeroper | Tickets: € 10

Il barbiere di Siviglia Dramma giocoso per musica in zwei Akten von Giovanni PaisielloDirigent: René Jacobs | Inszenierung: Moshe Leiser, Patrice Caurier | Mit: Topi Lehtipuu, Mari Eriksmoen, Pietro Spagnoli, Andrè Schuen, Fulvio Bettini, Christoph Seidl, Erik Årman | Freiburger BarockorchesterPremiere: 16. Februar 2015, 19:00 Uhr | 18., 20., 23., 25. & 27. Februar 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 145 | 124 | 98 | 87 | 66 | 46 | 24Einführungsmatinee: 15. Februar 2015, 11:00 Uhr | Tickets: € 5

Von und mit Michael Heltau: Das war’s Herr Direktor!Die Wiener Theatermusiker | 22. Februar 2015, 19:30 Uhr | Tickets: € 51 | 43 | 35 | 30 | 25 | 17 | 11

Hercules Oratorium in drei Akten von Georg Friedrich HändelDirigent: Harry Bicket | Mit: Matthew Rose, Alice Coote, Elizabeth Watts u.a. | The English Concert26. Februar 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 73 | 61 | 48 | 38 | 28 | 20 | 13

11. JÄNNER BIS 27. FEBRUAR 2015

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KARTENFreier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet.

Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien

Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-19 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr

Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte)

Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%.

Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu.

Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

FÜHRUNGEN23. & 28. 01., 19. & 25. 02. jeweils 16.00 UhrDauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7.-/5.- (ermäßigt)Schulklassen: ¤ 3.- | Kinder unter 6 Jahren freiInformation: +43-1-58830-2015 oder [email protected]

Kartentelefon:täglich 8 bis 20 Uhr

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