Standortporträt Baden-Baden 2009

17
Standortporträt econo.de Baden-Baden Standortporträt

description

Die Stadt an der Oos gilt als Dienstleistungshochburg. Doch hinter der glitzernden Fassade haben sich erfolgreiche Industriebetriebe etabliert, die dafür sorgen, dass das Herz der Stadt im stabilen Takt schlägt

Transcript of Standortporträt Baden-Baden 2009

Page 1: Standortporträt Baden-Baden 2009

Standortporträtec

ono.

de

Baden-BadenStandortporträt

Page 2: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009 Foto: Jigal Fichtner

86 Politik • Standort Baden-Baden

Page 3: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Mehr als 15 Minuten habe ich leider nicht.“ Nikolaus Wild ist in

Eile und kommt gleich zur Sa-che. Der Vorstand der Baden-Badener Schöck AG guckt kurz zur Uhr. Fester Händedruck, die Hemdsärmel nach oben ge-krempelt, immer auf dem Sprung – Wild ist ein mittel-ständischer Unternehmer aus dem Bilderbuch.

Die Geschäfte rufen. Schöck stellt Bauteile her und da made in Germany auch in dieser Branche zieht, exportieren die Baden-Badener in aller Herren Länder. Die Internationalisie-rung zahlt sich aus: Um 6,3 Prozent ist der Umsatz auf fast 77 Millionen Euro im Jahr 2008 gestiegen, fast die Hälfte erwirtschaftet Schöck im Aus-land. Zwar hat sich das Wachs-tum im Zeichen der Wirt-schaftskrise verlangsamt, aber es ist immer noch „profitabel“,

so Wild. „Das Ergebnis ist po-sitiv.“ Und das ist Schöck in einer kriselnden Branche wie der Bauwirtschaft gelungen.

Das zeigt: Schöck ist das Pa-radebeispiel des versteckten Baden-Badens, das Baden-Ba-

den der Industrie. Wer an die Stadt denkt, denkt zuerst an Kur, Kunst, Kultur, Tourismus, in Sachen Wirtschaft an die Stars wie L’tur, Media Control, Grenkeleasing. Namen wie Schöck verschwimmen ein we-nig dahinter. Das macht sie aber nicht unattraktiver.

Rund 450 Menschen arbei-ten für Schöck, im vergangenen Jahr hat das Unternehmen aus dem Stadtteil Steinbach rund

70 neue Jobs geschaffen. Allein 2009 kamen zwei neue Nieder-lassungen in Frankreich und Kanada hinzu. Doch an den Innovationen in Sachen Wär-medämmung und Trittschall-schutz wird weiter im etwas

unscheinbaren, blaugrauen Ge-bäude vor den Toren der Stadt gewerkelt. „Deutschland bleibt unser Kernmarkt“, sagt Wild.

Ähnlich wie Schöck arbeitet auch Birco eher im Hinter-grund. Rund 130 Mitarbeiter stellen Rinnensysteme her. Das Unternehmen wird 1927 als Kohle- und Baustoffhandel ge-gründet. Bereits Anfang der 1950er-Jahre werden die ers-ten Abflussrinnen aus Beton

für die Landwirtschaft produ-ziert. 2009 entwässern Birco-Systeme zum Beispiel das groß-dimensionierte Tanklager für 4,5 Millionen Liter Kerosin am Flughafen Stuttgart. Heute ist Birco in dritter Generation in Familienhand. Frank Wagner führt das Unternehmen als Ge-schäftsführender Gesellschafter gemeinsam mit dem Mitgesell-schafter Christian Merkel. Üb-rigens: Einer der größten Kon-kurrenzen sitzt (fast) nebenan: Hauraton in Rastatt stellt eben-falls Rinnen her.

Ein weiterer stiller Star ist die Tobacco Management & Consulting Company (TMCC). Zum einen ist TMCC ein inter-nationales Beratungs- und Ver-marktungsunternehmen, das sich auf die Tabak-Branche spe-zialisiert. Zum anderen hat TMCC vor rund zwei Jahren einen ganz großen (und muti-gen) Coup gelandet.

Die Stadt an der Oos gilt als Dienstleistungshochburg.

Doch hinter der glitzernden Fassade haben sich erfolgreiche Industriebetriebe etabliert,

die dafür sorgen, dass das Herz der Stadt im stabilen Takt schlägt

Das

Bauteile, Rinnen, Zigaretten: Die Industrie an der Oos hat ihre Nischen entdeckt

Baden-Badenversteckte

87

Page 4: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009

HOHBERGSEEPARKDOMIZIL

����������

Besonderes in Serie

VILLAVANCOUVER

Soll&Haben GmbHKaufmännische Diens t le is tungen&

Dienst le is tungenKaufmännische&

���������������

ENERGY CONCEPTS

JUNGE JUNGE GmbH | Werbeagentur | Lange Straße 68 | D-76530 Baden-BadenTel.: +49 (0) 7221 – 379 685 0 | Fax: +49 (0) 7221 – 379 685 2 | www.junge-junge.com

Nur das Vertrauen unserer Kunden hat uns da hingebracht, wo wir heute stehen.Vertrauen, das auf effektiver Zusammenarbeit basiert und vom Leistungsgedankenbefeuert wird. Ihre Ziele sind unser Anspruch, Ihr Vertrauen ist unsere Stärke.

Dokume

nt:anz

eige_j

ungeju

nge.in

dd.1.p

s;Seit

e:1;F

ormat:

(186.0

0x126

.00mm)

;Plate

:Voll

farbe;

Datum:

25.Sep

20091

7:19:3

1

Einwohner 55 000davon weiblich 54 ProzentAusländer 12 ProzentGemarkungsfläche 14 018 ha

BeschäftigungArbeitsplätze 28 176Produz. Gewerbe 26,2 ProzentDienstleister 53,1 ProzentHandel/Verkehr 19,7 Prozent

IndustrieBeschäftigte 5000Exportquote 28 ProzentArbeitslosenquote 6,1 ProzentGründerquote 11,7 Prozent

Einpendler 18 593Auspendler 7249Pendlersaldo 11 344

GewerbeflächenGewerbeflächenbestand 140 haGewerbeflächenpotenzial 44 haKaufpreise Gewerbebauland 40 bis 80 EuroKaufpreise Wohnbauland 160 bis 500 EuroMietpreise Büroflächen 6 bis 15 EuroGewerbegebiete Oos-West Cité Wörnersangewand Bollgraben

SteuernGewerbesteuer 380 v. H.Grundsteuer A 455 v. H.Grundsteuer B 455 v. H.

VerkehrsinfrastrukturAutobahn A5Bundesstraßen B500, B3Bahnhof ICE-HaltFlughafen Baden-Aipark, 10 km

Das Unternehmen um Ge-schäftsführer Lutz Weidendörfer hat mitten in Deutschland, genau-er: im Industriegebiet Oos-West, für mehrere Millionen Euro eine neue Tabakfabrik gebaut und 60 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Ein paar hundert Meter weiter, praktisch also ein TMCC-Nachbar, baut Ipetronik an einem neuen Standort. Die Baden-Badener ge-hören zu einer Spezies, die selten geworden ist in diesen Tagen. Ipe-tronik ist ein Automobilzulieferer,

und ein erfolgreicher dazu. Natür-lich spüre man die Krise, schränkt Geschäftsführer Andreas Wocke ein, nur eben nicht so sehr wie die anderen. 2008 war ein Rekordjahr für Ipetronik: 23 Millionen Euro hat das Unternehmen erwirtschaf-tet. 100 Mitarbeiter programmie-ren Software für die Entwicklung neuer Fahrzeuge. Der Schwer-punkt ist die mobile Messtechnik, direkte Auswirkungen hat die Absatzkrise deshalb nur bedingt. Derzeit baut Ipetronik ein rund

1,2 Millionen Euro teures Techno-logiezentrum. Der Neubau ist auch ein Exempel dafür, wie die Stadt aktiv Wirtschaftsförderung betreibt. Denn erstmals tritt die Gewerbeentwicklung Baden-Ba-den (GEBB) als Investor auf.

Doch trotz all der erfolgreichen Industriebetriebe, eins ist klar:

„Baden-Baden ist und bleibt Dienst-leistungsstandort“, sagt OB Wolf-gang Gerstner (siehe Interview auf Seite 90). Ein Blick auf die Struk-tur der Stadt (mehr als die Hälfte

der Beschäftigten arbeitet in dieser Branche) bringt Klarheit. Wie immer sind es die Unter-nehmen, die diese Aussage mit Leben füllen.

Einer der Global Player der Stadt ist Arvato Infoscore: Inkasso-dienstleistungen, Forderungs-zessionen, Wirtschaftsauskunftei, Direktmarketing – die Badener-Badener, Teil des Bertelsmann-Konzerns, sind breit aufgestellt. Rund 1900 Menschen arbeiten weltweit für den Konzern.

88 Politik • Standort Baden-Baden

Page 5: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Foto: Jigal Fichtner

Schöner tagen

Villa BelvederMonika SchneiderRotackerstraße 3076534 [email protected]: 0 72 21/39 70 39Telefax: 0 72 21/39 70 40

DienstleistungEine umwerfende Aussicht samt großzügiger Gartenanlage mit Piazza und Rosarium und moderne Medientechnik: Das ist die Villa Belveder in Baden-Baden-Lichtental. Für bis zu 50 Personen bei Messen, Tagun-gen oder Schulungen bietet das Haus Platz. Inhaberin Moni-ka Schneider kümmert sich bei Bedarf um Übernachtungs-möglichkeiten, Catering, Shut-tle-Service und vieles mehr.

Kontakt

Der Blick schweift weit hier oben: Der Schwarz-wald ist ebenso zu sehen wie der Battert und der Fremersberg, der Merkur und das Schloss.

Postkartenidylle über den Dächern Baden-Badens. Doch die Villa Belveder macht nicht nur ihrem Namen alle Ehre. Mitten im grünen Herzen des Baden-Badener Stadtteils Lichtental hat sie sich als stilvoller Tagungsort etabliert, der atemberaubende Aussicht mit den Stan-dards modernster Tagungstechnik vereint.

„Klein, aber fein“, sagt Monika Schneider, die die Villa Belveder führt. Vor zwei Jahren wurde das Haus komplett modernisiert. Vom Blu-Ray-Player über eine im Boden versenkbare Leinwand hin zu einer stim-mungsvollen, per Touchscreen bedienbaren Zimmerbe-

leuchtung und Dolby-Digital-Anlage, vereint der Ta-gungsort alles, was Unternehmen für kleine Messen, Tagungen oder Schulungen brauchen. Bis zu 50 Perso-nen finden im 60 Quadratmeter großen Seminarraum Platz. Durch die Fensterfront scheint das grüne Paradies vor der Tür zum Greifen nah und so herrscht auch im Innern der herrschaftlichen Villa ein ganz eigenes Flair. In der Küche ist alles auf dem modernsten Stand der Technik: Das Self-Cooking-Center von Rational ist hoch-flexibel und stellt anspruchsvollste Caterer zufrieden. Zusätzlich machen ein 30 Quadratmeter großer Essraum, ein 25 Quadratmeter großer Besprechungsraum und die 20 Quadratmeter große Kaffeeküche die Villa Bel-veder hochflexibel. Vom Ausblick ganz zu schweigen.

Atemberaubender Blick

und moderne Technik

machen die Villa

Belveder zum Ereignis Garantiert Ruhe und verströmt mediterranes Flair: die Villa Belveder

AnzeigeFo

to: J

oerg

P. B

onga

rtz

document105707.indd 7 15.09.2009 9:38:15 Uhr

Der wohl bekannteste und auch schillerndste Unternehmer Baden-Badens ist Karlheinz Kögel. Der ehemalige Radiomoderator hat zunächst Media Control, dann den Last-Minute-Anbieter L’tur gegründet. Um das Reiseunterneh-men zu stärken, hat Kögel eben erst zehn Prozent vom Mehrheits-gesellschafter Tui zurückgekauft. Kögel hält nun 30 Prozent an L’tur. Und wenn Kögel heiratet, strömt die Prominenz des ganzen Landes nach Baden-Baden.

Weniger glamourös, aber nicht minder erfolgreich: Wolfgang Grenke. Der Gründer von Grenke-leasing hat seinem Unternehmen kürzlich eine Bank gekauft. Die Hesse Newman Capital aus Ham-burg gehört seit Kurzem zum Grenke-Konzern. Das Ziel: eine Partnerbank für die rund 130 000 Kunden der Baden-Badener.

Arvato und Co., das sind die Großen. Doch Baden-Baden hat auch einen reichen Stamm kleiner, aber feiner Dienstleister. Die IT-Agentur Kcomp, die Berater von

Liebich & Partner, die Kreativagen-tur Junge Junge und das Architek-turbüro Knapp & Partner sind nur einige wenige Beispiele, dafür aber gute Beweise dafür, dass sich Ba-den-Baden nicht nur auf die Gro-ßen verlassen kann.

Und dann ist da noch ein Dienst-leister, der nichts mit Medien, Ar-chitektur oder Finanzen zu tun hat, aber seit rund 75 Jahren Teil des Baden-Badener Dienstleistungs-ensembles ist: der Textildienst-leister Buchholz Textil mit seinen rund 260 Mitarbeitern. Rund 2,5 Millionen Euro haben die Brüder Marc, Patrick und Ralph Buchholz in den Baden-Badener Standort in Sandweier investiert. Um rund zehn Prozent ist der Umsatz in 2008 auf 14 Millionen Euro gestei-gen. Das braucht Platz. Auch der Buchholz-Bau einige hundert Me-ter neben der Autobahnkirche, wirkt eher unscheinbar, aber das muss nichts heißen, erst recht nicht in Baden-Baden.

Robert Schwarz [email protected]

89

Nikolaus Wild, Vorstand des Bauteileherstellers Schöck aus Baden-Baden

Page 6: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009 Foto: Jigal Fichtner

„Wer keinen Mut zeigt, hat keine

Zukunft“: OB Wolfgang Gerstner

über das neue Baden-Baden

Gerstners Kurs

Wolfgang Gerstner (CDU) ist seit Juni 2006 Oberbürger-meister Baden-Badens. Bis dahin war er 14 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Sig-maringen, zuvor zwei Jahre lang persönlicher Referent des Staatssekretärs. Geboren wurde Gerstner in Lörrach, sein Abitur absolvierte er in Freiburg, wo er auch Jura stu-dierte. Gerstner ist 54 Jahre alt, verheiratet und Vater von fünf Söhnen.

Galopprennsport, Einzelhan-del, Hotellerie: Baden-Ba-den steht in diesen Tagen

vor großen Herausforderungen. Im Econo-Interview skizziert OB Wolfgang Gerstner seinen Kurs und erklärt, warum die Stadt mit-ten in der Krise rund 2,6 Millionen Euro in ein neues Existenzgrün-derzentrum investiert.Herr Gerstner, Baden-Baden gilt als Stadt der Dienstleister. Den-noch schreiben derzeit ausge-rechnet die Kollegen aus Ge-werbe und Industrie die guten Nachrichten. Zufall oder holt Baden-Baden gegenüber den In-dustriestandorten in der Region tatsächlich auf?➤ Wolfgang Gerstner: Das wäre übertrieben. Wir werden immer ein Standort mit dem Schwerpunkt Dienstleistung bleiben. Trotzdem hatten und haben wir leistungs-starke Gewerbebetriebe. Die fallen zwar nicht so auf wie viele Dienst-leister, sind für uns aber umso wichtiger, wenn es um die Stabili-sierung des Standorts oder die Gewerbesteuereinnahmen geht. Sie ergänzen die Struktur des Standorts.Vor den Toren der Stadt entsteht ein Existenzgründerzentrum, in das die Stadt rund vier Millionen Euro investiert. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Si-tuation ein mutiger Schritt. ➤ Gerstner: Wer keinen Mut zeigt, hat keine Zukunft. Gerade in diesen Zeiten müssen wir den Weg für die Zukunft bereiten. Dass unser Schritt richtig ist, zeigt auch das Interesse: Rund 40 Anfragen

90 Politik • Standort Baden-Baden

hat das Zentrum bekommen, fünf Unternehmen stehen – Stand jetzt – als Mieter fest. Wir achten aber darauf, dass die Mischung stimmt. Ein Gründerzentrum lebt schließ-lich auch von den Synergieeffekten zwischen den Mietern.

Welche Impulse erwarten Sie von diesem Gründerzentrum?➤ Gerstner: Wenn es uns gelingt, in den nächsten fünf bis zehn Jah-ren aus einem der Mieter ein er-folgreiches mittelständischen Un-ternehmen zu machen, haben wir

unser Ziel erreicht. Ich gehe aber davon aus, dass es mehr als ein Unternehmen wird.In der Shopping-Cité gärt es noch immer, viele Händler sind unzufrieden mit ihren Um-sätzen. Der Einzelhandel aus der

Page 7: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Ein Partner der Vertrauen schafft.

Vertrauen und Nähe sind die gelebten Prinzipien der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau. Als Marktführer fördern wir mit unsererGeschäftspolitik das bürgerschaftliche Miteinander und tragen zur wirtschaftlichen Prosperität unserer Region bei. Auf den kraft-vollen Fundamenten von Nähe, Kompetenz und Fairness gründet sich das große Vertrauen der Kunden in uns. www.spk-bbg.de

spk_baden_baden.indd 1 22.09.2009 15:25:09 Uhr

Dokume

nt:spk

_baden

_baden

.indd.

2.ps;S

eite:

1;Form

at:(18

6.00x

126.00

mm);Pl

ate:V

ollfar

be;Dat

um:22.

Sep200

915:3

5:07

Innenstadt hat gegenüber dem Einkaufszentrum trotzdem wei-ter große Vorbehalte. Sitzt Ba-den-Baden da auf einem Pulver-fass?➤ Gerstner: Nein. Baden-Badens Einzelhandel erlebt eine ganz nor-male Entwicklung. Die Shopping-Cité hat sich etabliert, ist aber nicht zu der erwarteten Bedro-hung für die Innenstadt geworden. Dennoch muss sich die Shopping-Cité in Zukunft noch klarer profi-lieren. Das wird aber nicht zu ei-nem Ausbluten der Innenstadt führen, da bin ich sicher.Dennoch steht eine Kooperation zwischen Innenstadt und Shop-ping-Cité weiter aus – trotz des gemeinsamen Kontrahenten, dem geplanten Factory Outlet in Roppenheim.➤ Gerstner: Es finden Gespräche statt. Das war zu Beginn schwieri-ger als jetzt. Man wird im Laufe der Zeit auch hier zusammenfin-den, nur man darf eines nicht ver-gessen: Der Kundenkreis, den die Cité anspricht, ist nicht deckungs-

gleich mit jenem, der in der Innen-stadt einkaufen geht. Ein Beispiel: Wir haben jährlich acht Millionen Tages touristen, die nicht alle aus-schließlich in die Shopping-Cité gehen. Das Einkaufszentrum run-det das Angebot in Baden-Baden ab. Und zu Roppenheim: Dort

zeigt sich gerade, dass es nicht ganz so einfach ist, eine riesige Mall im amerikanischen Stil tat-sächlich mit Mietern zu füllen Durch den Verkauf der Steigen-berger-Gruppe ist auch Baden-Badens Hotellerie in Bewegung geraten. Der Badische Hof hat einen neuen Besitzer, der Euro-päische Hof steht sogar vor dem Aus …➤ Gerstner: Ich finde es schade, dass Steigenberger verkauft hat, zumal deren Wurzeln in Baden-

Baden liegen. Man sollte Traditio-nen nicht so leichtfertig aufgeben. Diese Traditionshäuser haben das Profil von Baden-Baden entschei-dend geprägt. Es wäre bedauerlich, wenn der Europäische Hof wirk-lich schließen würde, was ich aber nicht glaube. Wir sind zuversicht-

lich, dass er erhalten bleibt, nur: Das Haus muss aber auch mit neu-em Pächter dem Anspruch Baden-Badens gerecht werden. Wir sind eine Premium-Marke, also müssen wir unseren Gästen auch Premi-um-Hotels anbieten. Der Internationale Club hängt weiter in der Insolvenz. Wie sehr würde eine Pleite dem Image der Stadt schaden?➤ Gerstner: Seien wir optimis-tisch: Die Insolvenz ist auch eine Chance, den Rennsport in der Re-

gion auf neue gesunde Füße zu stellen. Es gilt, die Investoren und ihre Konzepte zu prüfen und dann zu schauen, wie es weitergeht. Ich bin überzeugt, dass der Galopp-rennsport uns erhalten bleibt, die Frage ist nur, in welcher Form. Rastatt und Baden-Baden kämp-fen weiter um die S-Bahn-An-bindung an den Baden-Airpark. Stand jetzt wird nur eine Stadt den Zuschlag erhalten. Warum hat Baden-Baden die besseren Karten?➤ Gerstner: Wir sind ICE-Stand-ort, das spricht für uns. Zudem wäre eine Anbindung Baden-Ba-dens die kostengünstigere Variante für die öffentliche Hand und die zeitgünstigere für die Fahrgäste. Wie stehen die Chancen?➤ Gerstner: Das ist kaum zu be-ziffern. Alles ist offen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis muss zunächst geprüft, verschiedene Alternativen durchgerechnet werden. Wir müs-sen abwarten, ich bin aber optimis-tisch. Robert Schwarz [email protected]

„Baden-Baden ist eine Premiummarke, deshalb brauchen wir First-Class-Hotels“

91

Page 8: Standortporträt Baden-Baden 2009

Foto: Jigal Fichtner

Sie ist 1,6 Kilometer lang und trägt ihren Namen zurecht: die Badener-Badener Mu-seumsmeile. Entlang der Lichtentaler Al-

lee reiht sich Museum an Museum. Für das jüngste Schmuckstück ist Wolfgang Grenke verantwortlich. Rund 17 Millionen Euro hat der Grenkeleasing-Gründer und -Chef in ein ehe-mals königliches Palais investiert, um daraus ein neues Kulturhaus zu machen, das LA8. Wichtigster Bestandteil: das Museum über Wirt-schaft und Technik des 19. Jahrhunderts.

Das Haus ist Grenke eine Herzensangelegen-heit. „Das war immer ein Traum von mir“, sagt Grenke. Die Idee kam 1995. „Wir wollten die Kulturmeile weiter ergänzen. Ich bin über die Technik zur Kultur gekommen. Im Prinzip ist das der einfachste Zugang, da einem Technik und Wirtschaft jeden Tag über den Weg laufen“, sagt er und hofft, „auch junge Leute für Kunst und Kultur zu begeistern.“ Zu verdanken hat die Stadt das Museum Grenkes Lebensplanung.

„Alle fünf bis zehn Jahren halte ich kurz inne und frage mich, was ich in den nächsten Jahren

erreichen will. Die Modernisierung eines Schlosses war dabei“, sagt Grenke. „Dass es nur ein königliches Palais geworden ist, ist halb so wild.“ Im Oktober startet bereits die zweite Ausstellung (über Fotografie) im LA8, das vor rund einem halben Jahr eröffnet wurde.

Nur wenige hundert Meter entfernt wächst eine andere Sammlung immer weiter. Als Ale-xander Ivanov vor gut einem Jahr ankündigte, in Baden-Baden ein Museum für Fabergé-Kunst zu eröffnen, war die Vorfreude unter Kunst-kennern groß. Schließlich hat Ivanovs Kunst-sammlung einen geschätzten Wert von rund 1,2 Milliarden Euro. Inzwischen umfasst die Sammlung von Carl-Peter-Fabergé-Arbeiten mehr als 500 Exponate.

Eier, Wirtschaft, Technik und Picasso:

Die Lichtentaler Allee in Baden-Baden ist eines

der wichtigsten Kunstzentren des Landes

Meile der Museen

In Baden-Baden steht das teuerste Osterei der Welt

Dokument:Klinikum_Mittelbaden.indd.ps;Seite:1;Format:(68.00x297.00mm);Plate:Vollfarbe;Datum:19.Aug200911:35:00

Politik • Standort Baden-Baden

Page 9: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Wolfgang Grenke hat rund 15 Millionen Euro in das

Kulturhaus LA8 investiert

KurhausCasino · Bénazet-Saal

Silvester Dinner BallBallorchester:Flavius & EurosoundCasino Band Baden-Baden

31.12.2009 · 20 UhrTicketservice Tourist-Information Baden-Baden Stadteinfahrt B 500Tel. 07221-275 233 · Kostenlose ParkplätzeTicketservice in der Trinkhalle Baden-Baden · Tel. 07221-93 27 00Ticketbuchung im Internet: www.badenbadenevents.deInformation: Baden-Baden Events GmbH · Tel. 07221-275 275 Dokum

ent:AZ_90

x61_4cEco

no_1009.pd

f;Seite:1

;Format:(9

0.00x61.

00mm);Pla

te:Vollfa

rbe;Datum:

14.Sep20

0914:28:4

9

Buchen Sie unter:airberlin.com

unter 01805 - 737 800(0,14 € je Minute aus dem deutschenFestnetz ; abweichende Preise aus dem

Mobilfunknetz möglich)

oder in Ihrem Reisebüro www.baden-airpark.de

2 x täglich WIEN

3 x wöchentlich MALLORCA

4 x täglich BERLIN

4 x täglich HAMBURG

Wienab 26.Oktober

2 x täglich

direkt vom FlughafenKarlsruhe / Baden-Baden

(FKB) mit airberlin.

NEUNEU

Dokume

nt:Anz

g_FKB_

Econo_

Wirtsc

haftsm

agazin

.pdf;S

eite:

1;Form

at:(90

.00x1

26.00

mm);Pl

ate:V

ollfar

be;Dat

um:08.

Sep200

911:3

7:50

In der Sophienstraße ist man zufrieden mit der Resonanz. Das Museum, in das Ivanov rund 15 Millionen Euro investiert hat, soll erweitert werden. Schon jetzt fun-kelt es in den abgedunkelten Räu-men des ersten Obergeschosses an allen Ecken und Enden. Einer der Höhepunkte ist ein Osterei von Fabergé. Rund 12,5 Millionen Eu-ro zahlte Ivanov für das Ei – der höchste Preis, den ein Fabergé-Ei jemals erzielt hat.

Zurück in die Lichtentaler Allee. Dort siedelt sich im Herbst 2004 fast parallel zum Stadtmuseum (das ins Alleehaus zieht) auch das Museum Frieder Burda an. Seit-dem haben fast eine Million Men-schen das schneeweiße, rund 20 Millionen Euro teure Bauwerk besucht. Drinnen gibt der Baden-Badener Kunstmäzen Frieder Bur-

da Einblicke in seine Sammlung von rund 850 Kunstwerken. Bur-da: „Das Museum soll ein Kunst-zentrum sein, das möglichst viele Menschen erfreut und gleichzeitig an die Kunst heranführt. Die Chance dazu ist riesengroß“ Bur-das Ziel: Baden-Baden soll an der Achse der bedeutenden Kultur-einrichtungen von Stuttgart über Mannheim, Karlsruhe, Straßburg bis Basel eine wichtige Rolle spie-len. Burda: „Dieses alemannische Kulturdreieck besitzt ein riesiges Potenzial.“ Robert Schwarz

museum-frieder-burda.dewww.museum.la8.dekunsthalle-baden-baden.debrahms-baden-baden.de

93

Schneller informiertDie aktuellsten Nachrichten

von Econo täglich unterwww.econo.de.

anzeige_KDW.indd 1 29.02.2008 18:21:22 Uhr Dokument

:anzeig

e_KDW.in

dd.12.ps

;Seite:

1;Format

:(104.82

x78.99

mm);Plat

e:Vollf

arbe;Dat

um:29.

Feb2008

17:21:54

Dokume

nt:705

12222_

09314.

pdf;Se

ite:1

;Forma

t:(133

.16x1

07.34

mm);Pl

ate:V

ollfar

be;Dat

um:29.

May200

816:1

9:41

Page 10: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009 Foto: Jigal Fichtner

Wirtschaftskrimi zuvor, gegen die ehemaligen Gesellschafter wird nun wegen Insolvenzverschlep-pung ermittelt (Econo berichtete). Inzwischen haben sich die Wogen wieder geglättet. Insolvenzverwal-ter Andreas Fischer hat das Unter-nehmen auf Kurs gebracht. Rund 200 Mitarbeiter arbeiten noch an Marken wie Sans Soucis oder Bio-droga, kostendeckend und mit steigenden Umsätzen. Doch noch immer drücken Fribad Schulden in Höhe von 24 Millionen Euro. Ein neuer Eigentümer ist noch nicht in Sicht. Schon mehrmals war eine Präsentation angekündigt, immer wieder wurde sie verscho-ben. Das Warten geht weiter.

Baden-Baden macht aber nicht nur schön, sondern auch gesund. Neben dem Pharma-Händler Be-ragena, der in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag mit einem Umsatz-wachstum von rund 28 Prozent auf 85 Millionen Euro feiert, do-miniert Heel den Gesundheits-standort Baden-Baden.

Udo Heuser hatte schon im-mer eine ganz eigene Definition von Geschwin-

digkeit. Als der 41-Jährige noch Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb beim Kosmetikhersteller Fribad war, hatte er seinen Spitz-namen in der Belegschaft schnell weg: Turbo-Udo nannte man ihn. Mit Vollgas wollte er die verkrus-teten Strukturen der altehrwürdi-gen Firma in Baden-Baden-Oos aufbrechen, die Marken auf neue Beine stellen. Heute – ein Jahr nach seinem Abgang bei Fribad – ist er gemeinsam mit Dr. Siegmund Rudigier Gesellschafter des Kosme-tik-Lizenzunternehmens und -Dis-tributeurs Beauty Brands Interna-tional (BBI) in Baden-Baden – und auch als Firmengründer legt Heu-ser ein Tempo vor, das viele in der Branche ungläubig mit dem Kopf schütteln lässt.

Seit einem Jahr gibt es BBI. Die Firma beschäftigt inzwischen 85 Mitarbeiter, der Umsatz wird 2009 rund 23 Millionen Euro be-tragen. Heißt: 2009 ist BBI richtig in Schwung gekommen, für Mar-ken wie Revlon und Piz Buin über-nehmen die Kurstädter den Ver-trieb und die Vermarktung. „Wir kümmern uns um kleinere Mar-ken, die einen Umsatz von jähr-lich rund zwei bis drei Millionen Euro generieren.“

Der neueste Deal des Unterneh-mens lässt den Umsatz für 2010 auf mehr als 40 Millionen Euro steigen. Für die Marke Alessandro übernimmt BBI Distribution und Vermarktung der Marke in Deutschland und Österreich. Und weitere Verhandlungen mit Lizenz-marken laufen derzeit, so Heuser.

Während die Kosmetikbranche im Zeichen der Krise 2009 stagnie-

Die Kosmetik- und

Pharmabranche hat

in Baden-Baden

Tradition, neue Stars

gibt es trotzdem

Ganz schön gesund

Udo Heuser, 41, Chef von Beauty Brands International

in Baden-Baden

ren oder bestenfalls ein bescheide-nes Plus verzeichnen wird, wach-sen die Baden-Badener. „Harte Arbeit“ sei das, sagt Heuser. „In dieser Branche müssen zwei Din-ge passen. Zum einen die finanzi-elle Basis, zum anderen geht nichts über die richtigen Kontakte“, sagt

der gebürtige Rheinländer, der durch seine Frau in Baden-Baden

„hängen geblieben“ ist. BBI gehört zu den neuen Playern der Kosme-tikszene in Baden-Baden. Wäh-rend hier noch an der Tradition gearbeitet wird, blicken Fribad und Juvena auf eine lange Historie in Baden-Baden zurück.

Die Schweigsamen. Der Schweizer Kosmetikhersteller Ju-vena gehört seit fast 20 Jahren zum Beiersdorf-Konzern. Juvena

wurde 1954 von Edmund Georg Locher in Zürich gegründet. Wäh-rend das Unternehmen seinen Stammsitz in Zürich hat, produ-ziert „die Juvena“ (wie sie in Ba-den-Baden genannt wird) seit 1967 in der Kurstadt. Weltweit beschäftigt das Unternehmen

1200 Mitarbeiter, die Hälfte davon in Baden-Baden. Zur eigenen Ge-schichte und Zahlen ist das Unter-nehmen schweigsam. „Bei uns steht die Kommunikation der Mar-ken im Vordergrund“, lautet die Mitteilung aus der Schweiz.

Die Wartenden. Eher unfrei-willig ist der mittelständische Kos-metikhersteller Fribad in den Fo-kus der Öffentlichkeit gerückt. Im Mai meldet das Unternehmen In-solvenz an. Dieser geht ein wahrer

Von 0 auf 23 Millionen Euro Umsatz: BBI erstaunt die Branchenkonkurrenz

94 Politik • Standort Baden-Baden

Page 11: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Dokument:Wagener.jpg;Seite:1;Format:(226.48

x313.27

mm);Plate:

Vollfarbe;Datum:

14.

Sep

2009

15:41:44

Page 12: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009

Foto: Heel

Das Büro der Zukunft

Horst Höll Büroeinrichtung GmbHJürgen & Ralf HöllHubertusstraße 1576532 [email protected]: 0 72 21/95 56-0Telefax: 0 72 21/95 56-90

DienstleistungAlles rund ums Büro, so lautet das Prinzip von Höll. Neben ei-nem Fachmarkt für Bürobedarf, einer Werbeagentur (samt Digi-talprint-Dienstleistungen), einer Papeterie und einem Team, das sich um Service und Technik kümmert, liegt der Schwer-punkt der Baden-Badener vor allem auf der Büroeinrichtung und dem Druck- und Kopierma-nagement, das Höll für Firmen aus der Region übernimmt.

Kontakt

Die Geschäftsführenden Gesellschafter Jürgen Höll (rechts) und Ralf Höll

Erfahrung zahlt sich aus. Auch wenn es um das Büro der Zukunft geht. Seit mehr als 30 Jahren berät das Baden-Badener Unternehmen Horst

Höll Büroeinrichtung Firmen, bei der richtigen und vor allem effizienten Planung von Büroräumen. „Uns geht es zuerst darum, die Bedürfnisse der Firmen zu analysieren“, sagt der Geschäftsführende Gesellschaf-ter Jürgen Höll. Gemeinsam mit seinem Bruder Ralf führt er das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern. „Zu-nächst untersuchen wir die Arbeitsabläufe und Orga-nisationsstrukturen, danach geht es an die Planung.“ Höll berücksichtigt dabei auch Akustik und Beleuch-tung. Denn das Büro der Zukunft besteht nicht aus Tischen und Stühlen allein.

Ein weiterer Schwerpunkt der Baden-Badener ist das Druck- und Kopiermanagement. Höll übernimmt nicht nur die Neuausstattung mit Druck-, Kopier- und Faxge-räten, sondern analysiert die Kostensituation und erstellt einen Bedarfsplan, der Firmen hilft, effizient und kosten-günstig zu drucken und zu kopieren. Neu bei Höll ist das sogenannte Flottenmanagement: „Viele Firmen ha-ben verschiedene Geräte und Marken im Haus. Wir übernehmen den kompletten Service.“ Das garantiert schlankere Kosten und schnellere Reaktionszeiten. „Die Firma hat nur einen Ansprechpartner.“ Mehr über das Büro der Zukunft erfahren Firmen während der Haus-messe am 15. und 16. Oktober. Als Gastredner verpflich-tet ist Wirtschaftsminister a. D. Dr. Walter Döring.

Büro mit Köpfchen: Höll

aus Baden-Baden berät

Firmen rund um die

perfekte Einrichtung

Anzeige

Foto

: Jig

al F

icht

ner

document116162.indd 6 21.09.2009 12:02:30 Uhr

Die Kerngesunden. Fast 800 Menschen arbeiten für Heel in Baden-Baden. Mehr als 1300 entwickeln und produzieren welt-weit homoöpathische Arzneimittel. Im vergangenen Jahr waren es rund 750 Millionen Tabletten, 95 Millionen Ampullen, 350 Tonnen Tropfen und 290 Tonnen Salbe. 2008 hat das Unternehmen um Geschäftsführer Ralph Schmidt rund 180 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Und trotz der Krise geht es Heel gut.

Statt Arbeitsplatzabbau plant Schmidt weitere Neueinstellungen. 2008 und 2007 hat Heel, das seit 1977 zum Delton-Konzern aus Homburg gehört, 70 neue Arbeits-plätze in Deutschland geschaffen, der Standort Baden-Baden wurde mit Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe fit gemacht. Zwar rechnet Schmidt für 2008 eher mit einer Stagnation des Umsatzes, da die Nachfrage im krisengeschüttel-ten Osteuropa gesunken ist, doch schon 2010 könnte Heel wieder zweistellig wachsen.

Heel ist die Nummer zwei im Homoöpathika-Markt, in 50 Län-der exportiert das Unternehmen, das Dr. Hans-Heinrich Reckeweg 1936 in Berlin gegründet hat, sei-ne Präparate. Neben dem Haupsitz an der Oos betreibt Heel Standorte in Belgien, Brasilien, Chile, Kana-da, Kolumbien, den Niederlanden, Polen, Spanien, Südafrika und den USA. Mehr als 70 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Heel im Ausland. Das macht Heel unab-hängig für regionale Schwankun-gen. Dass die gesetzlichen Kran-kenkassen inzwischen auch ho-möopathische Mittel als Wahltarif anbieten dürfen, begrüßt Schmidt. Baden-Baden macht eben nicht nur schön, sondern auch gesund.

Robert Schwarz

beauty-brands-international.comfribad.dejuvena.chheel.de

96 Politik • Standort Baden-Baden

Ralph Schmidt, Geschäfts-führer von Heel. 1300 Men-schen arbeiten für Heel

Page 13: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Foto

: KCO

MP.

Gm

bHBaden-Badener Agentur für IT, Neue Medien und Gestaltung

betreut Mediziner, Beratende, Kreative, Hotellerie, Industrie und Handel

Standort Medienhaus

Anfangs reparierte man PCs für Privatleute. 2009, im sechsten Jahr des Bestehens, zählen „erste Häuser“ zum Kundenstamm. Die

KCOMP. GmbH zählt mittlerweile zu den Größen der badischen Medienszene.

KCOMP versteht sich heute als verlässlicher Medi-en-Dienstleister von Unternehmen und Institutionen. Ebenso engagiert man sich für andere Kom-munikationsagentu-ren, die selbst keine Online-Unit betrei-ben, jedoch einen Umsetzungspartner benötigen. Dafür genügt ein kur-zes und klares Briefi ng.

Besonders viel Herzblut fl ießt in die kreative lang-fristige Betreuung des kleineren Mittelstandes, ange-fangen von Freiberufl ern und Beratenden bis hin zu Ärzten und Gastronomen.

Gerade bei den Freien Berufen bedarf es einer be-sonderen Kompetenz und Sensibilität, wenn es um die Entwicklung einer passenden IT- und Kommuni-kationsstrategie geht. Denn dieses Segment lebt von der Individualität des Inhabers resp. der Sozies. Er-folgsentscheidend für Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuer-, Finanz-, Immobilien-, IT-Berater, Journalisten, Designer, Musiker und Architekten ist denn auch eine klare Positionierung im Wettbewerb. KCOMP sorgt

für eine durchdachte IT-Landschaft und für ein unver-wechselbares konstantes Erscheinungsbild, vom Logo über das Geschäftspapier bis hin zur Internetseite.

Dem Mediziner beispielsweise empfi ehlt man eine klare Differenzierung „in der Horizontalen“, ohne lautstark zu werden und ohne sich „in der Vertikalen“ über den Medizinerkollegen zu stellen. Anspruchsvol-

les Medizinmarke-ting, so KCOMP, kommt auf sanften Pfoten und erhält die kollegiale Grundstim-mung. Was die IT-

Seite betrifft, so unterstützt man den Mediziner insbe-sondere mit PCs und Netzwerken für die typischer-weise datenintensive bildgebende Diagnostik.

In den Jahren seit Unternehmensgründung ist viel geschehen. Seither hat sich ein merklicher Stimmungs-wandel vollzogen, der auch an der KCOMP und ihren Kundenprojekten nicht vorübergegangen ist: „Wir kannten das WWW noch als junges quirliges Medium. Heute rufen alle nach Qualität, Konstanz und Marken-identität“, sinnieren die drei gleichberechtigten Ge-schäftsführenden Gesellschafter Mario Turibio, Han Pilz und Nicolas Eggebrecht. Für die KCOMP die ent-scheidende Überlegung, um auch in bewegter Zeit erfolgreich bestehen zu können. Die Umsätze jeden-falls weisen unverändert nach oben.

KCOMP. GmbHMedienhaus Baden-BadenFremersbergstraße 176530 Baden-BadenTel. 0 72 21/3 79 69 40Fax 07000/300 4000E-Mail: [email protected]

UnternehmenDie Kurstadt Computerhilfe LTD wurde 2003 gegründet und 2005 durch Nicolas Egge- brecht und Han Pilz übernom-men. Mit dem Eintritt von Ma-rio Turibio im Jahr 2007 folgt die Gründung der KCOMP. GmbH. Die Zugehörigkeit zum Medienhaus am Fremersberg verstärkt die Kompetenzaussa-ge im Gestaltungsbereich.

LeistungenIT. Man steht für Transparenz und Verlässlichkeit, solide War-tung und schnelle Reaktionen. Ebenso wichtig ist eine IT mit menschlichem Gesicht: Der Kunde behält seinen ersten Be-treuer auf Inhaber-Ebene. NEUE MEDIEN. Inklusive Web, Flash, Content Management, Recher-chen, Bestellungen, Audio & Video, E-Mail, Blog und Online-Shops. GESTALTUNG. Hierher gehören Logos, Geschäftsaus-stattungen, 3D Animationen, Broschüren, Messestände, Na-mensfi ndungen, Presseerklä-rungen, Firmenzeitungen und Übersetzungen.

ReferenzenZur regionalen Kundschaft zählt etwa BUCHHOLZ. Im Stadtgebiet sind es WAGENER, HEILENZ, SWR. Im hiesigen Wellness-, Gastro- und Freizeit-Segment ist man „Kaiserlich-Königlicher Internet-Hofl iefe-rant“: BRENNERS oder AQUA AURELIA lassen bei KCOMP ar-beiten, über 20 Hotel-Sterne leuchten auf der Kundenliste.

Kunden wie BRENNERS, WAGENER, SWR freuen sich über frische Ideen von der Allee

Kontakt

Anzeige

Mario Turibio, Han Pilz und Nicolas Eggebrecht (v. l.) sind Geschäftsführende Gesellschafter der KCOMP. GmbH in Baden-Baden. Gesehen vor dem Medienhaus am Schnittpunkt von Lichtentaler Allee und Fremersbergstraße

document120811.indd 7 23.09.2009 9:18:44 Uhr

97

Page 14: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009 Foto: Jigal Fichtner

Auf eine Frage weiß Brigitte Goertz-Meißner keine Ant-wort. Welche ist die be-

kannteste Attraktion Baden-Ba-dens? Was zieht jährlich acht Millionen Tagestouristen an? Sie überlegt kurz, dann sagt sie: „Es ist nicht eine Attraktion, die Ba-den-Baden ausmacht, es ist das Gesamtensemble“, erklärt die Chefin der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH (BBT). Wer die Anziehungskraft auf die Touristen dieser Welt verstehen will, muss die Geschichte der Stadt verstehen

– und das 19. Jahrhundert.1799. Seit zwei Jahren verhan-

deln das Deutsche Reich und Frankreich in Rastatt über die Aus-führung des Friedens von Campo Formio. Für Baden-Baden bedeu-tet der Kongress die Wiederentde-ckung als mondäner Kurort.

Acht Millionen Tagestouristen kommen jedes Jahr nach Baden-Baden. Der Auslöser liegt

rund 200 Jahre zurück. Ein Kongress in Rastatt macht die Stadt zur europäischen Metropole

Badens Belle Epoque

Brigitte Goertz-Meißner, Geschäftsführerin der Baden-

Baden Kur & Tourismus

Die Stadt an der Oos entwickelt sich zur Sommerhauptstadt Euro-pas (Winterhauptstadt ist damals Paris). Luxushotels entstehen, 1824 wird als gesellschaftlicher Mittelpunkt das neue Konversati-onshaus (heute Kurhaus) mit Ball- und Spielsälen eröffnet, 1862 folgt die Eröffnung des Theaters, für die Hector Berlioz eigens eine Oper komponiert. Als Bäderstadt war Baden-Baden schon bekannt, die Belle Epoque macht die Stadt zur Metropole: Aus ganz Europa strö-men wohlhabende Menschen nach Baden-Baden. Die Stadt wird zum Schmelztiegel der Kulturen.

„Die Stadt hat sich perfekt entwi-ckelt“, erklärt Goertz-Meißner.

„Die Erwartungen der Gäste haben zu immer neuen Angeboten geführt.“ Die berühm-ten Pferde-

rennen finden seit 1858 hier statt, damals unter der Ägide des Touris-musunternehmers und Mäzens Edouard Bénazet. Nach dem Zwei-ten Weltkrieg kommt der Südwest-funk nach Baden-Baden, davon profitiert die Stadt noch heute: Seit September 1998 ist man allei-niger Gastgeber des „New Pop Festivals“, mit dem der SWR jähr-lich Tausende Gäste anzieht. Auch der Nato-Gipfel im April dieses Jah-res war wie ein Sechser im Lotto.

Umsonst gibt es den Erfolg nicht, das weiß Goertz-Meißner. „Tradi-tion braucht Innovation“, sagt sie

– und Ergänzung: 1998 wird das Festspielhaus, mit 2500 Plätzen das größte Opern- und Konzert-

haus in Deutschland, eröffnet, der ehemalige Stadtbahnhof wird in den Neubau des Wiener Architek-ten Wilhelm Holzbauer integriert. Weiteres Beispiel Bäderlandschaft: Das traditionsreiche Friedrichsbad wurde vor einigen Jahren durch die Caracalla-Therme ergänzt. „Die beiden Thermen ergänzen sich in ihrem Angebot und sind enorm beliebt.“ Vor einem Jahr wurden nochmal zwei Millionen Euro in die Caracalla-Therme investiert. Die Losung: „Wir müssen Qualität vor Quantität setzen. Wir entwi-ckeln unsere Trümpfe weiter. Stück für Stück.“ Das hat Tradition. „Die Väter und Mütter dieser Stadt ha-ben immer richtig entschieden. Ob das bewusst war oder nur Zufall, weiß ich nicht“, sagt sie. Baden-Baden hat es ohne Frage geholfen.

Robert Schwarz

98 Politik • Standort Baden-Baden

Page 15: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Dokume

nt:GWE

Anzeco

no186

x126v

3u.pd

f;Seit

e:1;F

ormat:

(186.0

0x126

.00mm)

;Plate

:Voll

farbe;

Datum:

21.Sep

20091

1:20:4

1

99

Mit der PSV treffenSie ins Schwarze.

Mit der flächendeckenden Verteilung von Haus-haltsdirektwerbung über die »Presseservice- &Vertriebs- GmbH« treffen Ihre Kampagnen ins Schwarze.

Über 5.000 ortsansässige Zusteller bringenjährlich mehr als 200 Millionen Wochen-zeitungen, Prospektbeilagen, Kataloge undWarenproben an nahezu 95% der Haushalteim Gebiet von Pforzheim bis zum Bodensee,über den Schwarzwald und die SchwäbischeAlb bis hin an die französische und Schweizer Grenze.

Fon: 07721 9950-100Email: [email protected]: www.psv-gmbh.de

Dokument: psv_210_138.pdf;Seite: 1;Format: (220.00 x 142.00 mm);Auszug: Vollfarbe;Datum: 13.Mar 2006 16:33:42

Page 16: Standortporträt Baden-Baden 2009

econo 10/2009 · 2 . Oktober 2009 Foto: Jigal Fichtner

Dokument:

DiMedi.indd.ps;Seite:

1;Format:(42.00

x256.00

mm);Plate:

Vollfarbe;Datum:

21.

Sep

2009

10:53:23

Rund 2,6 Millionen Euro in-vestiert die Stadt derzeit in das Existenzgründerzent-

rum Elan. Vor den Toren der Stadt arbeiten die Handwerker am Roh-bau, während Rainer Hampp die Bewerbungen der neuen Mieter sortiert. 40 sind es bislang, neun haben den ehemaligen Bertels-mann-Vorstand sofort überzeugt.

Hampp ist seit einigen Monaten Geschäftsführer des Existenzgrün-derzentrums, und wenn er über seine Arbeit spricht, hört man die Begeisterung, das Feuer in seiner Stimme. Eben den Elan. 67 Jahre ist Hampp inzwischen alt – und eigentlich schon längst im Ruhe-stand. 13 Jahre war er bei Bertels-mann, danach Unternehmer in der Druck- und Verlagsbranche. 2007 sollte das Leben als Chef dann aber zu Ende sein. Hampp ver-

schenkt seine letzten Beteiligun-gen, sucht in seiner zweiten Hei-mat Baden-Baden eine ehrenamt-liche Tätigkeit. „Ich war ein Leben lang Unternehmer, da kann ich mich jetzt nicht auf die Couch setzen“, erzählt Hampp. Der An-ruf von Baden-Badens OB Wolf-gang Gerstner kommt ihm gerade recht. Das Stadtoberhaupt ist auf der Suche nach einem erfahrenen Unternehmer, der das Elan mana-gen, den Gründern dort unter die Arme greifen kann. Für Gerstner war sofort klar: „Es gibt keinen Besseren als Rainer Hampp.“

Dass Hampp nicht auf seiner Couch sitzen muss, liegt auch an Dr. Rolf Eckart-Bandl, dem Chef des Offenburger Gründerzentrums TPO. Dort kümmert sich sowohl ein Coaching-Kreis aus Managern als auch ein Kuratorium aus regio-

nalen Unternehmen um die Jung-unternehmer. Nach einem Ge-spräch mit Eckart-Bandl ändert OB Gerstner seinen Kurs in Sachen Elan und holt Hampp ins Boot.

Er steht einem hochkarätigen, sechsköpfigen Beraterkreis vor, der den Neu-Unternehmern Starthilfe gibt. Hampp macht aber auch klar: Im Elan ist Wachstum erwünscht. Deshalb sind die Aufnahmekriteri-en streng. „Das Geschäftsmodell soll Wachstumschancen bieten“, sagt Hampp. Das Elan kommt, die Nachfrage ist groß, was auch am Standort liegt. Hampp: „Die Adres-se Baden-Baden zieht.“

Robert Schwarz

www.elan-baden-baden.de

Neue Ideen, neuer Geist. Baden-Baden baut derzeit an einem neuen

Existenzgründerzentrum. Rainer Hampp hilft den neuen Firmen

Voller Elan

100 Politik • Standort Baden-Baden

Rainer Hampp: Der Ex-Unter-nehmer ist Geschäftsführer

des Existenzgründerzentrums

Page 17: Standortporträt Baden-Baden 2009

10/2009 · 2 . Oktober 2009 econo

Bereits seit 55 Jahren sorgt peterbeton in Baden-Baden und Umgebung

für eine zuverlässige Baustellenversorgung im Hoch- und Tiefbau

peterbetonRudolf Peter GmbH & Co. KGRichard-Haniel-Straße 376532 [email protected]: 0 72 21/6 84-0Telefax: 0 72 21/6 84-2 10

Unternehmenpeterbeton wird 1954 gegrün-det. Am Anfang steht die Kiesge-winnung im Vordergrund. 1961 nimmt mit peterbeton in Baden-Baden eines der ersten Trans-portbetonwerke Deutschlands die Produktion auf. Heute be-treibt die Firma ein flächende-ckendes Netz von Transportbe-ton- und Kieswerken in den Liefergebieten zwischen Bruch-sal und Appenweier mit Haupt-verwaltung in Baden-Baden.

Kontakt

Für den höchsten Anspruch

Mitte der 50er-Jahre wandelte sich ein Jahrtau-sende bewährter und trotzdem täglich neuer Baustoff zur Just-in-Time-Dienstleistung: Be-

ton wurde zu Transportbeton. Statt auf der Baustelle wurde im Transportbetonwerk gemischt.

Die Kies- und Betonwerke peterbeton haben den Trend damals direkt erkannt. „Mit der modernsten Technologie und mit zukunftsorientierten Konzepten“, sagt Geschäftsführer Thomas Karcher. „Und exakt so kennen uns unsere Kunden auch heute“, fügt Hans-Jürgen Herkt hinzu, der zusammen mit Karcher das Unternehmen leitet.

Jede Baustelle ist anders. Jede stellt ihre eigenen Anforderungen. In punkto Rezeptur, Menge, Entfer-nung, Erreichbarkeit und Übergabetechnik. Aber auch jeder Kunde ist anders. Und jeder stellt hohe Ansprü-che. „Zu Recht“, sagt Herkt bestimmt. „Denn jede Baustelle muss mit einem Höchstmaß an Effizienz bedient werden.“ Möglich machen das bei peterbeton sechs leistungsfähige Transportbetonwerke zwischen Achern, Baden-Baden und Karlsruhe.

„Wir gehen bei der Qualität keine Kompromisse ein“, betont Karcher. „Auch nicht die kleinsten. Denn hier geht es um Sicherheit und Dauerhaftigkeit von Bauwerken oder Bauteilen.“ Schließlich sei Sicherheit in jeder Form eine Forderung der Auftraggeber. Herkt: „Diesem Anspruch stellen wir uns.“

peterbeton bedient jede Baustelle höchst effizient

Foto

: Mic

hael

Bod

e

Anzeige

document116156.indd 7 21.09.2009 12:01:43 Uhr

101

Dokume

nt:KL

AnzFAZ

Anlege

r186x

126v2u

.pdf;S

eite:

1;Form

at:(18

6.00x

126.00

mm);Pl

ate:V

ollfar

be;Dat

um:21.

Sep200

914:5

1:51