Starkes Herz Baw. normal gelten Blutdruckwerte unterhalb von 140/90 mm Hg (in Ruhe ge-messen)....

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Starkes Herz aktiv durchs Leben Besser leben mit koronarer Herzkrankheit

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Starkes Herzaktiv durchs Leben

Besser leben mit

koronarer

Herzkrankheit

Eine gemeinsame Aktion von:

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STARKES HERZ

Starkes Herz – aktiv durchs Leben

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Unser Herz – lebenswichtige Pumpe . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Warnsignale erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Was die Erkrankung begünstigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Was Sie selbst tun können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Hilfe beim Arzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Lese-Tipps und Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Auf den folgenden Seiten habenwir für Sie zusammengestellt, wieSie Ihr Herz stärken und Ihr Wohl-befinden steigern können. Und Sieerfahren, was der Arzt, bei dem Siein Behandlung sind, für Sie tut.

Wir wünschen Ihnen alles Gute fürIhre Gesundheit.

Gunther Vogel, ZDF, PRAXIS – das Gesundheitsmagazin

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker,Vorstandsvorsitzender derDeutschen Herzstiftung

Dr. Rolf Hoberg,Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg

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STARKES HERZ

Sehr geehrte Zuschauerin,sehr geehrter Zuschauer,

das Herz wird häufig als Motor des Lebens bezeichnet. Was aber,wenn dieser „Motor“ Problememacht und nicht mehr einwandfreifunktioniert?

Eine der häufigsten Beeinträchti-gungen unseres Herzens ist diekoronare Herzkrankheit. Ihre Ursa-che sind Durchblutungsstörungender Herzmuskulatur, die sogar zueinem Herzinfarkt führen können.

Doch auch wenn Ihr Arzt dieDiagnose koronare Herzkrankheitgestellt hat, ist nichts verloren.Denn Sie haben es zu einem gutenTeil selbst in der Hand, wie dieErkrankung bei Ihnen verläuft. DasMotto heißt: Stärken Sie Ihr Herz!Durch eine Umstellung der Ernäh-rung beispielsweise können Sie Ihre Blutdruck- und Blutfettwerteverbessern und gleichzeitig Über-gewicht abbauen. Eine mediterraneKost z. B. kann das Fortschreitender koronaren Herzkrankheit deut-lich bremsen. Ein Bewegungspro-gramm, das Spaß macht, bringt Siezusätzlich in Schwung.

Vorwort von ZDF, AOK undDeutscher Herzstiftung

GuntherVogel, ZDF

Prof. Dr. med.Hans-JürgenBecker

Dr. Rolf Hoberg

Der hohle Muskel des Herzens hatdie einzigartige Fähigkeit, sich vonganz allein rhythmisch zusammen-zuziehen. Durch Zusammenziehenund Erschlaffung im Wechsel funk-tioniert das Herz als Pumpe, diedas Blut durch den ganzen Körperschickt und seinen Strom ständig inBewegung hält.

Das Herz gibtden Takt anDiese Pumparbeit ist als Schlagenzu hören oder zu spüren, was auchzu der Bezeichnung Herzschlagführte. Vom kindlichen Wachstum

im Mutterleib an pumpt der Herz-muskel ein ganzes Menschenlebenlang rund 4 000 mal in der Stunde.Er zieht sich in regelmäßigen Ab-ständen zusammen und pumpt dasBlut in die Hauptschlagader. Vondort zweigen kleinere Blutgefäßeab. Jede einzelne Körperzelle kannüber dieses Gefäßnetz erreicht undmit Sauerstoff und Nährstoffenversorgt werden.

Das Herz besteht aus zwei Kam-mern, die durch eine Wand ausMuskel- und Bindegewebe ge-trennt sind. Man unterscheidetzwischen dem so genannten linkenund rechten Herzen. Jede dieserHälften wird noch einmal in einenHerzvorhof und eine Herzkammerunterteilt. Die Versorgung des

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Unser Herz – lebenswichtige Pumpe

Unser Herz vollbringt wahre Höchstleistungen. Es arbeitet wie eine Maschine im Sekundentakt und versorgt

die Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Das sauerstoffarme Blut(blau) wird in der Lunge mitSauerstoff beladen. Von dortgelangt das sauerstoffreicheBlut (rot) in die linkeHerzkammer.

Das Körpergewebewird über Arterien(rot) und Venen(blau) mit Sauer-stoff und Nährstof-fen versorgt.

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Herzmuskels mit Sauerstoff undNährstoffen übernehmen die dreiHerzkranzarterien. Sie umschlingendas Herz wie ein Geflecht. DieHerzkranzarterien werden auch alsKoronararterien bezeichnet(Korona = Kranz, Strahlenkranz).

Gefahr durchAblagerungenKommt es zu Verengungen oderVerschlüssen der Herzkranzarte-rien, wird die Durchblutung derHerzmuskulatur gestört. Eine sol-che Störung bezeichnet man alskoronare Herzkrankheit.

Dazu kommt es, wenn sich dieGefäßinnenwände (Endothel)durch Ablagerungen, Verfettungenund Verkalkungen verändern. Ex-perten sprechen dann von Arterio-sklerose (Arterienverkalkung).Dabei kann Bindegewebe an denGefäßwänden einwachsen, Kalkund Blutzellen lagern sich ein. DieFolge: Der Durchmesser der Gefä-

ße ist verengt und sie verlieren ihre Elastizität. Das Blut kann soschlechter durch die Arterien flie-ßen – etwa so wie bei einem ver-kalkten Wasserrohr.Diese Veränderungen führen dazu,dass der Herzmuskel selbst nichtmehr in dem notwendigen Maßemit Sauerstoff und Nährstoffenversorgt wird. Die Folge ist: DasHerz kann seine Pumpfunktionnicht mehr in vollem Umfangerfüllen.Ablagerungen in den Herzkranz-gefäßen bleiben oft lange Zeit un-bemerkt. Selbst wenn ein Gefäß zu80 Prozent verstopft ist, kann oftnoch genügend Blut hindurchflie-ßen, um das umliegende Gewebein körperlicher Ruhe oder bei nor-maler Belastung mit ausreichendSauerstoff und Nährstoffen zu ver-sorgen. Doch mit zunehmenderVerengung der Gefäße treten unterBelastung erste Symptome wieEngegefühl und Schmerzen imBrustraum auf. Solche Beschwer-den müssen schnellstmöglich durcheinen Arzt abgeklärt werden.

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Durch Ablagerungenin den Gefäßinnen-wänden verstopfendie Blutgefäße.Dieses Krankheits-bild wird alsArteriosklerosebezeichnet.

arm ausstrah-len können.Lässt die An-strengungnach und nor-malisiert sichdie Herztätig-keit wieder,verschwindendie Beschwer-den in den An-fängen der Angina pectoris meistnach wenigen Minuten von selbst.Spätestens, wenn die Beschwerdenmit fortschreitender Krankheit auchin Ruhesituationen auftreten, drohtjedoch Herzinfarkt. Dazu kommtes, wenn das von Arteriosklerosebetroffene Herzkranzgefäß voll-ständig ver-schließt. Wennnicht schnells-tens eingegrif-fen wird, ster-ben dabei Teiledes Herzmus-kel-Gewebesab. Die Folgenhängen vonder Größe desverschlossenenHerzgefäßesab. Ist einevon den klei-neren Arterien

Oft meldet sich das Herz erst,wenn wir unseren Körper vermehrtbelasten, wenn es also mehr Bluttransportieren muss. Das kann beikörperlicher Anstrengung der Fallsein. Aber auch psychische Belas-tung oder Kälte können auslösendwirken.

HauptsymptomEngegefühl inder Brust Viele Betroffene haben dann dasGefühl, dass ein Ring die Brustzusammenschnürt. Fachleutebezeichnen dieses Krankheitsbildals Angina pectoris (Brustenge).Die Brustenge kann als Schmerzoder Brennen hinter dem Brustbeinempfunden werden. Gleichzeitigkann es zu Atembeklemmungenund Erstickungsängsten kommen.

Die Symptome signalisieren: Durchdie verengten Herzarterien fließtweniger Blut, das Herzgewebewird nicht ausreichend mit Sauer-stoff und Nährstoffen versorgt.Diese Unterversorgung macht sichdann in Form der Brustschmerzenbemerkbar, die oftmals auch bis indie linke Schulter oder den Ober-

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Warnsignale erkennenDas Tückische ist: Oft merkt man von einer Verengung in

den Herzgefäßen lange Zeit nichts. Die koronare Herzkrank-heit sendet kaum Warnsignale aus. Oft werden sie nicht

erkannt oder unterschätzt.

Mögliche Symptome der akuten Angina pectoris

• Enge- oder Druckgefühlim Bereich der Brust

• Brennen hinter dem Brustbein

• Ausstrahlender Schmerz in die linke Schulter, den Oberarm, Hals oder Kiefer

• Angstgefühl

• Beschwerden im Nacken oder Schlüsselbeinbereich

• Seltener: Schmerzen in der Magengegend

betroffen, stirbt nur ein kleinerGewebebezirk des Herzens ab.Möglicherweisewird das gar nichtwahrgenommen.Die Folgen sindhöchstens Brust-schmerzen übereinen gewissenZeitraum. Beson-ders gefährlich sindInfarkte, die nebendem entsprechen-den Muskelteil

auch das Reizleitungssystem fürdie Pumpfunktion betreffen. Fälltes aus, kann es zu Herzrhythmus-störungen kommen.

Je größer der betroffene Herzteilist, kann das Herz seine Tätigkeitsogar ganz einstellen. Dannkommt es zum Herzstillstand. Damit es nicht erst so weit kommt,sollte jedes Warnsignal ernst ge-nommen werden. Betrachten SieWarnsignale als Chance!

Stille GefahrNur bei etwa der Hälfte der Be-troffenen mit einer Arterioskleroseder Herzkranzgefäße sind die Be-schwerden so deutlich wie beieiner Angina pectoris. Herz undGefäße verändern sich langsam.Viele haben bis zum ersten Herzin-

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farkt keinerlei offensichtliche Beschwerden.

Umso wichtiger ist es, die eigenenRisikofaktoren für Herz und Kreis-lauf genau unter die Lupe zu neh-men und so weit es geht zu mini-mieren (siehe folgendes Kapitel). Je früher man mit der Vorbeugungeiner koronaren Herzkrankheitbeginnt, desto größer sind die Aus-sichten, die Gefäße lange gesundzu erhalten.

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Symptome immer individuell

Bei Diabetikern können die Be-schwerden einer Angina pectorisabgeschwächt und zeitverzögertauftreten. Oft sind sie eher un-typisch und werden möglicher-weise nicht als Warnsignaleerkannt.

In Studien hat sich gezeigt, dass sich die Beschwerden beiFrauen vielfach anders äußern.Im Vorfeld empfinden sie z. B.häufig Müdigkeit, leiden anSchlafstörungen oder Verdau-ungsstörungen (u. a. Magenbe-schwerden). Eine Angina pecto-ris äußert sich bei Frauen ofteher in Symptomen wie Kurz-atmigkeit oder Schweißaus-bruch. Schmerzen im Brustbe-reich dagegen werden bei ihnenselten empfunden.

Damit es zu einer Arterioskleroseoder einer koronaren Herzkrank-heit kommt, müssen mehrereBedingungen zusammenkommen.Als Hauptrisikofaktoren für dieseGefäßerkrankung gelten nebeneiner familiären Veranlagung undhohem Lebensalter Zigarettenrau-chen, hoher Blutdruck, Diabetesmellitus und Fettstoffwechselstö-rungen. Unerkannt und unbehan-delt können diese Krankheiten undvor allem das Rauchen schlimmeFolgen haben. Früherkennung istdas A und O. Je früher Grund- undFolgekrankheiten erkannt werden,desto besser lassen sie sich behan-deln. Um sicher zu gehen, genügtschon eine regelmäßige Kontrolleder wichtigsten Risikofaktoren wieBlutdruck, Blutfettwerte und Blut-zucker. Auch sollte unbedingt dasRauchen beachtet werden.

Die beeinflussbaren Risikofaktorenstellen wir Ihnen im folgenden Ka-pitel (S. 9–12) genauer vor. Dortfinden Sie auch Hinweise zur Be-handlung und Vorbeugung.Werden Sie aktiv! Denn mit denrichtigen vorbeugenden Maßnah-men lässt sich das Herz stärkenund das Fortschreiten einer koro-naren Herzkrankheit bremsen. Jeeher, desto besser!

Ob auch eine me-dikamentöse The-rapie notwendig ist oder ob eine Änderung IhresVerhaltens und Lebensstils aus-reicht, entscheidet Ihr behandeln-der Arzt nach der Art und Ausprä-gung der einzelnen Risikofaktoren.

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Was die Erkrankung begünstigtDie koronare Herzkrankheit, Angina pectoris

und Herzinfarkt entstehen durch ein hochkomplexesZusammenwirken verschiedener Risikofaktoren.

Die Risikofaktoren für einekoronare Herzkrankheit

Nicht beeinflussbar:

• familiäre Veranlagung zuArterienverkalkung/Arteriosklerose

• männliches Geschlecht

• Alter

Beeinflussbar:

• Bluthochdruck(Hypertonie)

• Rauchen

• Übergewicht

• Bewegungs-mangel

• Grunderkran-kungen wie Diabetes mel-litus oder Fett-stoffwechsel-störungen

• Stress

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Haben Sie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?Dieser kurze Selbsttest kann Ihnen eine erste Einschätzung geben.

• Haben Sie Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister), bei denen bereits ein Herzinfarkt, Schlaganfall, erhöhte Blut-fettwerte, erhöhter Blutdruck, Gefäßerkrankungen oder Diabetesmellitus aufgetreten sind?

• Wurden Sie selbst bereits wegen eines Herzinfarktes/Schlaganfallsoder wegen des Verdachts darauf behandelt?

• Rauchen Sie?

• Haben Sie Übergewicht bzw. einen Body Mass Index (BMI) über 25?

• Sind Sie seltener als etwa zweimal pro Woche für mindestens 30 Minuten körperlich aktiv (Joggen, Schwimmen, Radfahren etc.)?

• Haben Sie erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin über 200 mg/dl, Triglyceride über 180 mg/dl)?

• Haben Sie erhöhte Blutzuckerwerte (Diabetes mellitus)?

• Leiden Sie unter Bluthochdruck (Werte über 140/90 mmHg)?

• Arbeiten Sie häufiger unter Zeitdruck oder Stress?

• Sind Sie nierenkrank oder haben Sie Veränderungen an den Nieren?

• Haben Sie gelegentlich bei körperlicher Belastung, bei Kälte oderStress Beschwerden im Brustbereich, die evtl. auf eine Körperseiteausstrahlen?

Haben Sie mindestens zweimal mit JA oder WEISS NICHT geantwortetoder sind Sie einfach unsicher, dann zögern Sie nicht, Ihren Arzt daraufanzusprechen! Diese Checkliste ersetzt nicht das Gespräch mit dem Arzt.

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JA NEIN WEISS NICHT

JA NEIN WEISS NICHT

JA NEIN WEISS NICHT

JA NEIN WEISS NICHT

JA NEIN

JA NEIN

JA NEIN WEISS NICHT

JA NEIN

JA NEIN

JA NEIN

JA NEIN

ChecklisteRisikofaktoren

BMI = Körpergewicht in Kilogramm Körpergröße mal Körpergröße

in Metern

7 Risikofaktoren– 7 Maßnahmen:

BluthochdruckHoher Blutdruck erhöht die Belas-tung der Gefäßwände. Verhärtun-gen – wie beispielsweise durch denProzess der Arteriosklerose – set-zen schneller und früher ein. DasRisiko, an koronarer Herzkrankheitzu erkranken, steigt. Als normalgelten Blutdruckwerte unterhalbvon 140/90 mm Hg (in Ruhe ge-messen). Höhere Werte müssenbehandelt werden. Gegen Bluthochdruck können Sieselbst viel tun: Zur Basistherapiezählen salzarme Diät, Gewichts-reduktion (siehe Risikofaktor Über-gewicht), Reduktion des Alkohol-genusses und regelmäßige Bewe-gung (siehe Risikofaktor Bewe-

gungsmangel). Wenn diese Maß-nahmen nicht ausreichend greifen,kann der Arzt Medikamente ver-ordnen.

ÜbergewichtBauen Sie Übergewicht ab! Da-durch können Sie Ihr Erkrankungs-risiko für Diabetes mellitus, Herzin-farkt und Bluthochdruck deutlichsenken. Allerdings: Blitzdiäten sind un-geeignet, da sie nur kurzfristig zum Gewichtsverlust führen (Jo-Jo-Effekt). Erfolgreicher ist eine dauer-hafte Ernährungsumstellung aufausgewogene, fettarme Kost. FürHerzpatienten und natürlich auchalle anderen, die schlank werdenwollen, eignet sich die „mediterra-ne Diät“ besonders gut. Sie ist ein-fach umzusetzen.

Leicht und gut: die mediterrane Diät

Meiden Sie tierische Fette! EssenSie wenig Fleisch, Wurst, Butteroder Käse, wählen Sie fettarmeProdukte aus. Essen Sie viel Fisch,

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Was Sie selbst tun könnenWenn Sie sich die auf den vorangegangenen Seiten aufgezählten Risikofaktoren anschauen, werden Sie

feststellen: Die meisten von ihnen können Sie beeinflussen.Jeder kann ohne großen Aufwand einiges tun, um gesünder

zu leben und damit sein Herz zu schonen.

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Obst und Gemüse. Nehmen SieHartweizen- oder Vollkorn- stattEiernudeln; verwenden Sie hoch-wertige Pflanzenöle (z. B. Oliven-oder Rapsöl). Ein Gläschen Wein,vorzugsweise Rotwein, ist erlaubt.Während der Diätphase sollte esaber auch dabei bleiben. Alkoholhat sehr viele Kalorien und erhöhtden Blutdruck.

Ändern Sie dauerhaft Ihre Ernäh-rungsgewohnheiten, aber verzich-ten Sie auf nichts. Das macht nurunzufrieden und gefährdet denDiät-Erfolg. Wenn Sie gern Scho-kolade essen, dann gönnen Sie sichein Stück als Nachtisch (nicht zwi-schendurch).

Gewöhnen Sie sich an feste Es-senszeiten. Mit drei großen Mahl-zeiten fällt das Abnehmen oftleichter als mit fünf kleinen. DerGrund: Viele Abnehmwillige habenProbleme, eine Mahlzeit wirklichklein zu halten. Zwischenmahl-zeiten fallen dadurch oft größeraus als geplant. Außerdem wird beijeder Mahlzeit Insulin freigesetzt.Das sorgt zwar dafür, dass denMuskelzellen mit der Nahrung auf-genommene Glucose zugeführtwird. Aber Insulin ist auch für denFettstoffwechsel zuständig. Zu vielInsulin bremst den Fettabbau.Weniger Mahlzeiten bedeuten alsoweniger Insulin und einen besserenFettabbau.

Tipp:Erkundigen Sie sich nach Kursen,die sich mit „mediterraner Diät“beschäftigen. Nach einer Umstel-lungsphase wird Sie diese ab-wechslungsreiche Küche begeis-tern!

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Risikofaktoren abbauen

Übergewicht, falsche Ernährungs-gewohnheiten, Bewegungsman-gel oder Rauchen erhöhen dasErkrankungsrisiko für Bluthoch-druck, Arteriosklerose und koronare Herzkrankheit.

Obst und Gemüse machen

fit und vital.Am besten zweimal

pro Woche Fischessen. Der belastet

nicht und versorgt den Körper mit wichtigen

Nährstoffen.

BewegungsmangelBewegen Sie sich bei jeder Gele-genheit! Benutzen Sie die Treppenan Stelle des Liftes. Gehen Siemöglichst oft zu Fuß oder fahrenSie Fahrrad. Zusätzlicher Ausdauer-sport verbessert die allgemeineBelastbarkeit bei koronarer Herz-krankheit. Sportarten wie Wan-dern, Walken, Radfahren, Joggenoder Schwimmen sind gut geeig-net. Bevor Sie mit dem Training begin-nen, sollten Sie mit Ihrem Arzt be-sprechen, welcher Belastungsgradder richtige ist. Wichtig ist das re-gelmäßige Training. Je 30 Minutenan 3 Wochentagen reichen aus.Erkundigen Sie sich auch nach spe-ziellen Angeboten für „Herzsport“.In einer Gruppe von Gleichge-sinnten macht das Bewegungspro-gramm mehr Spaß. Sie werdenstärker motiviert – was zu Beginndes Trainings ganz wichtig ist.

RauchenJeder weiß, dass Rauchen un-gesund ist. Rauchen schädigt dieInnenwände der Gefäße. DasHerzinfarktrisiko ist dreimal höherals bei Nichtrauchern. Wer sich wirklich aus der Abhän-

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Bewegung hilftgegen Bluthochdruckund Übergewicht.

gigkeit befreien möchte, derschafft es auch. Nutzen Sie für denAusstieg eine Situation, wo Sieselbst das Rauchen überhaben(z. B. nach einer Krankheit). Einbewährter Trick ist, das Unterbe-wusstsein zu trainieren.

Sagen Sie sich immer wieder vor:„Ich bin Nichtraucher. Zigarettensind mir völlig egal.“ Stellen Siesich dabei ein schönes Bild vor (wie Sie z. B. als Nichtraucher beistrahlendem Sonnenschein aufeiner grünen Wiese sitzen und tiefdurchatmen, ohne zu husten, undalle Gerüche genießen können).

Erkundigen Sie sich nach Entwöh-nungskursen in Ihrer Nähe. Wermit dem Rauchen aufhören will,findet hier Unterstützung. In einerGruppe fällt der Ausstieg häufigleichter.

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Vorsicht jedoch bei nikotinhaltigenMedikamenten aus der Apotheke.Sie können das Herz-Kreislauf-Sys-tem belasten. Sprechen Sie sich vorder Anwendung unbedingt mitIhrem Arzt ab.

DiabetesAls Diabetiker sind Sie besondersgefährdet, eine koronare Herz-krankheit oder gar einen Herzin-farkt zu erleiden. Die richtige Dia-beteseinstellung hilft Ihnen, dieserGefahr vorzubeugen. Möglicher-weise bietet Ihre Krankenkasse einProgramm an, das spezielle Thera-pieempfehlungen enthält.

Fettstoffwechsel-störung

Hohe Blutfettwerte können in vie-len Fällen durch den Abbau vonÜbergewicht und durch fettarmeErnährung sowie durch Reduktion

des Alkoholgenusses verringertwerden. Stellen Sie Ihre Ernährungauf mediterrane Kost um (sieheRisikofaktor Übergewicht) und sor-gen Sie für ausreichend Bewegung.Reichen diese Maßnahmen nichtaus, sollten Sie zusätzlich mit IhremArzt besprechen, ob es für Siesinnvoll ist, zusätzlich ein Medika-ment einzunehmen, das die Blut-fettwerte reduziert. Unabhängigvon der Höhe der Blutfette helfenIhnen vor allem nach einem Herz-infarkt Cholesterinsenker, vor allemso genannte Statine.

StressStress im Alltag hat jeder. Bis zueinem gewissen Grad ist Stresssogar gesund. Gefährlich wird es aber, wenn aufPhasen der Anspannung keine Ent-spannung erfolgt. Sorgen Sierechtzeitig für Ausgleich. Sport,verschiedene Entspannungstech-niken (autogenes Training, Ent-spannungstraining nach Jacobsen),Yoga, klassische Musik oder einEntspannungsbad können Ihnendabei helfen.

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Das EKG (Elektro-kardiogramm) gibtdem Arzt wichtigeHinweise zumGesundheitszustanddes Herzens.

Auch wenn Ihr Arzt die Diagnosekoronare Herzkrankheit gestellthat, ist nichts verloren. Denn Siehaben es zu einem guten Teilselbst in der Hand, wie die Erkran-kung bei Ihnen verläuft.

Der Arzt stimmt jeden Behand-lungsschritt mit Ihnen ab. Er klärtSie über den Nutzen, aber auchüber mögliche Risiken der einzel-nen Maßnahmen auf. Gemeinsammit dem Arzt erstellen Sie einenTherapieplan. Gleichzeitig beste-hende chronische Erkrankungenwie Diabetes mellitus oder Fett-stoffwechselstörungen müssen imBehandlungsplan berücksichtigtwerden.

Handeln im NotfallPatienten mit koronarer Herz-krankheit haben ein erhöhtesHerzinfarktrisiko. Im Notfall kön-nen Erste-Hilfe-Maßnahmen überLeben und Tod entscheiden. Jefachgerechter der Patient versorgtwird, desto besser sind die Be-handlungsaussichten. Erste-Hilfe-Kurse werden überall in regelmä-ßigen Abständen angeboten.Nutzen Sie diese Chance.

Der TherapieplanZiel der Behandlung einer korona-ren Herzkrankheit ist es vor allem,die Beschwerden zu lindern (Angi-na pectoris/Brustenge) und einenlebensgefährlichen Herzinfarkt zuvermeiden.Dem Arzt stehen zu diesem Zweckzahlreiche Möglichkeiten zurVerfügung:

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Hilfe beim Arzt

Die Behandlung der koronaren Herzkrankheit richtet sichnach der Schwere der Erkrankung und den Besonderheiten

jedes einzelnen Patienten.

Im Notfall 112Rufen Sie sofort einen

Notarzt bei Verdacht aufHerzinfarkt. Warten Sie nicht,bis die Symptome schlimmer

werden. Wählen Sie imNotfall 112 oder die örtlicheNotrufnummer und sagen Sie

Ihren Standort durch. Teilen Sie Ihrem Gesprächs-partner mit, dass Verdacht

auf Herzinfarkt besteht.

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• Nicht-medikamentöse Behand-lung (gesunde Lebensführung,Vermeidung von Risikofakto-ren).

• Medikamentöse Behandlung: Es gibt unterschiedliche Medika-mente, die der Arzt für die Be-handlung einsetzen kann undderen Wirksamkeit und Sicher-heit in wissenschaftlichenStudien nachgewiesen wurden.Ganz wichtig ist die regelmäßi-ge Einnahme in der vom Arztempfohlenen Dosierung.

• Apparative Behandlung: Unterbestimmten Bedingungen kanneine apparative Behandlung(z. B. Aufweitung der Gefäßedurch einen Kathetereingriff)notwendig sein.

• Rehabilitation: Der herzkrankePatient wird bei der Wiederein-gliederung (beispielsweise nachlängerem Krankenhausaufent-halt) in den Alltag oder dasberufliche Leben unterstützt. Erbekommt Hilfestellung, um„herzgesund“ zu leben (Herz-sport, Kochkurse, Gesundheits-schulungen etc.).

Für eine wirksame Therapie auf derBasis bewährter Bausteine gibt esauch entsprechende Empfehlungender Krankenkassen, an die sich derArzt beim Aufstellen des Therapie-planes richten kann – die so ge-nannten Disease-Management-Programme (DMP).

Eine konsequente Therapie kanndas Fortschreiten der koronarenHerzkrankheit aufhalten. Ihre akti-ve Mitarbeit beim Abbau von Risi-kofaktoren spielt dabei eine we-sentliche Rolle. Eine konsequenteÄnderung des Lebensstils verbes-sert nicht nur Ihre Lebenserwar-tung und -qualität, sie ermöglichtIhnen auch bessere Behandlungs-möglichkeiten. Werden Sie aktiv –schützen Sie Ihr Herz!

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Lese-Tipps:

Gehring, J./Klein, G.: Leben mit der koronarenHerzkrankheit. Urban & Vogel, Heidelberg, 2002.192 S., ISBN 3-89935-176-2, EUR 26,95.

Hamm, M./Gohlke, H.: Vitalkost für Ihr Herz.Gesund und fettarm essen nachHerzinfarkt und bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für alle, die beson-ders auf ihr Herz und die Blutge-fäße achten müssen oder möchten.(Patientenbuch der DeutschenHerzstiftung). Trias, Stuttgart, 1998. 190 S., ISBN 3-89373-441-4, EUR 19,95.

Schleicher, P.: Die sensationelle Kreta-Diät.Rezepte von Eckart Witzigmann.Verlag Mosaik bei Goldmann,München, 2002. 192 S., ISBN 3-442-16153-2, EUR 7,90.

Meyer, K.: Körperliche Bewegung – demHerzen zuliebe. Ein Ratgeber für Herzpatienten.Steinkopff Verlag, Darmstadt, 4. Aufl., Jan. 2004. 148 S., ISBN 3-79851-1410-0, EUR 10,95.

ZDF PRAXIS: Hilfe! Infarktrisiko.VGS-Verlag, Köln, 2003.ISBN 3-8025-1528-5, EUR 12,90.

Adressen, dieweiterhelfen:

Deutsche Herzstiftung e. V.Vogtstraße 5060322 Frankfurt a. M.Tel.: (0 69) 95 51 28-0Fax: (0 69) 95 51 28-3 [email protected]

Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes – DeutscheHypertonie Gesellschaft e. V.Berliner Str. 4669120 HeidelbergTel.: (0 62 21) 41 17 74Fax: (0 62 21) 40 22 74E-Mail: Hochdruckliga@t-online.dewww.hochdruckliga.infoHerz-Kreislauf-Telefon: (0 62 21) 47 48 00

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Lese-Tipps und Adressen

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Herausgeber:

ZDF RedaktionWissen und Service55100 Mainz

AOK-BundesverbandKortrijker Straße 153177 BonnTelefon: (02 28) 84 3-0Telefax: (02 28) 84 3-5 02E-Mail: [email protected]

Deutsche Herzstiftung e. V.Vogtstraße 5060322 Frankfurt am MainTel.: (0 69) 95 51 28-0Fax: (0 69) 95 51 28-3 [email protected]

Redaktion:

Carolin Darschinmedi cine medien-produktions gmbhLise-Meitner-Straße 955129 [email protected]

Grafik-Design:

Christian Schlimper, Mainz

Bilder:

Christoph Schroll,Michael Jarmusch,Archiv medi cine

Vertrieb:

KomPart Verlag, Bonn / Bad Homburg

Druck:

Keitz + Fischer druck, Eschwege

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Die Verwendung von Texten undBildern, auch auszugsweise, istohne Zustimmung der Heraus-geber unzulässig und strafbar.

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Die Informationen in dieser Bro-schüre sind von den Autoren

nach bestem Wissenund Gewissen

sorgfältig erwo-gen und ge-prüft, stellenaber keinenErsatz für einemedizinische

Betreuung jeg-licher Art dar.

Autoren, Herausge-ber und Redaktion über-

nehmen keinerlei Haftung füretwaige Personen- oder Sach-schäden, die sich aus Gebrauchoder Missbrauch der in dieserBroschüre aufgeführten Anwen-dungsmöglichkeiten ergeben.

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