Starre Strukturen werden aufgebrochen — Vernetzung ist gefragt

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VERSICHERUNG SCHWEIZER MONATSMAGAZIN FÜR FINANZ UND ASSEKURANZ NR. 4 | APRIL 2013 | CHF 9.80 | EURO 8.— RENDITEQUELLEN In Deutschland wildern Versicherer jetzt im Bankenrevier. MONDELEZ Wie der Nahrungsmittelriese seine Risiken versichern lässt. BERUFSBILDUNG Starre Strukturen werden aufgebrochen — Vernetzung ist gefragt. · Konsolidierung bei Versicherungsvermittlern · Prämien- und Margendruck · Wachstumsstrategien · Ranking der grössten Broker der Schweiz Broker mit grossen Plänen WÜRTH-CHEF ADRIAN PARPAN

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In der Schweiz sind vernetzte Berufsfachkräfte gefragt, welche sowohl über spezifische Fach- und Managementkompetenzen als auch über vertiefte Kenntnisse der gesamten Versicherungswirtschaft verfügen. Nebst den Privatversicherern qualifizieren sich NEU auch die Krankenversicherer, die Sozialversicherer und die Finanzplaner optimal über durchlässige Berufsqualifikationssysteme für die HFV (Höhereintritt: 3 Semester).

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VERSICHERUNGSCHWEIZER M O NAT S M A G A Z I N F Ü R

F I NA N Z U N D A S S E KU R A N Z

NR. 4 | APRIL 2013 | CHF 9.80 | EURO 8.—

RENDITEQUELLEN In Deutschland wildern Versicherer jetzt im Bankenrevier.MONDELEZ Wie der Nahrungsmittelriese seine Risiken versichern lässt.BERUFSBILDUNG Starre Strukturen werden aufgebrochen — Vernetzung ist gefragt.

· Konsolidierung bei Versicherungsvermittlern · Prämien- und Margendruck · Wachstumsstrategien· Ranking der grössten Broker der Schweiz

Broker mit grossen Plänen

WÜRTH-CHEF ADRIAN PARPAN

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HFVESAHöhere Fachschule VersicherungEcole supérieure assurance

Eidgenössisch anerkannte Höhere Fachschule

HFV ESA Eine Kooperation zwischen dem VBV und AKAD Business

Sind Sie Finanzplaner/in mit eidg. Fachausweis?

Sind Sie Krankenversicherungs-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis?

Sind Sie Sozialversicherungs-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis?

Ab Sommer 2013 steht Ihnen die Höhere Fachschule Versicherung im ver-kürzten Lehrgang (Modell Höhereintritt) offen. In nur 1.5 Jahren können Sie sich zum/zur dipl. Versicherungswirtschafter/in HF weiterbilden. Diplomierte Versicherungswirtschafterinnen und Versicherungswirtschafter sind hoch-qualifi ziert und dank ihrer breiten fachlichen und betriebswirtschaftlichen Basis für eine Vielzahl spannender Funktionen im Berufsfeld Versicherung und verwandten Gebieten befähigt.

Die Schule für Versicherungstalente

Nächste InfoanlässeBern: 15.05.2013, 18:30 UhrZürich: 16.05.2013, 18:30 UhrZürich: 26.06.2013, 18:30 UhrBern: 27.06.2013, 18:30 Uhr

Detaillierte Informationen unter www.hfvesa.ch oder 044 307 33 55

6 HFV Talente. 7 Mal passion4insurance.Stehend v.l.n.r: Caroline Strasser (ZURICH), Marc Studer

(Die Mobiliar), Stefan Oppliger (Finanzplaner mit eidg. Fach-

ausweis; Basler Versicherung AG und Baloise Bank SoBa AG),

Patrick Burger (Schulleiter HFV), Melinda Mejia (Versiche-

rungsfachfrau mit eidg. Fachausweis; Basler Versicherung AG)

Sitzend v.l.n.r: Silvia Eugster (Sozialversicherungs-Fachfrau

mit eidg. Fachausweis; Kessler & Co AG), Eva Rotar (AXA

Winterthur)

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48 APRIL 2013 | SCHWEIZER VERSICHERUNG

MANAGEMENT

Versicherung mit grossem «V»BERUFSBILDUNG In der Schweiz werden künftig Berufsfachkräfte notwendig sein, die sowohl über spezifische

Fachkompetenzen als auch über vernetzte Kenntnisse der gesamten Versicherungswirtschaft verfügen.

Nebst den Privatversicherern qualifizieren sich auch die Krankenversicherer, die Sozialversicherer

und die Finanzplaner optimal über durchlässige Berufsqualifikationssysteme.

VON MATTHIAS STETTLER

Die Berufsbildungslandschaft Schweiz ist einem starken Wan-del unterzogen. Die Globalisie-rung der Wirtschaft trägt auch zur Neupositionierung von Berufs-

qualifikationen nationaler Prägung bei. Um eine langfristige Zukunft der Höheren Berufsbildung als zuverlässiger Lieferant von berufsfähigen und praxiserprobten Fachkräf-ten sicherzustellen, ist deren ständige Weiter-entwicklung und Positionierung im internati-onalen Umfeld notwendig.

Dies kann nur erfolgreich sein, wenn man nicht in Nischen, sondern in ganzen Berufsfel-dern denkt. Der Schweizerische Versiche-rungsverband SVV ist deshalb überzeugt, dass das Berufsfeld Versicherung das «V» inskünftig gross schreiben muss, um zukunftsträchtige, moderne und flexible Berufsqualifikationen für qualifizierte Mitarbeitende zur Verfügung stellen zu können.

Erleichterter Zugang zur HFVUm diese Vision umzusetzen, geht der VBV in die Offensive und bricht bisher starre Struktu-ren auf: Ab Sommer 2013 steht die Höhere Fachschule Versicherung auch den Inhaberin-nen und Inhabern eines Fachausweises Kran-kenversicherung, Sozialversicherung oder Fi-nanzplanung im verkürzten Lehrgang (Modell Höhereintritt) offen. Das bedeutet, dass sich ein Krankenversicherungsfachmann mit eid-genössischem Ausweis in nur 1,5 Jahren zum diplomierten Versicherungswirtschafter HF weiterbilden kann. Dieser Abschluss ist in der Wirtschaft dank seiner Praxisnähe sehr ge-fragt. Diplomierte Versicherungswirtschafte-rinnen und Versicherungswirtschafter sind hochqualifiziert und dank ihrer breiten fachli-chen und betriebswirtschaftlichen Basis für

eine Vielzahl spannender Funktionen im Be-rufsfeld Versicherung und verwandten Gebie-ten befähigt.

Die gegenseitige Anerkennung von Ab-schlüssen in Bezug auf weiterführende Quali-fikationen ist zukunftsgerichtet und entspricht der Bildungspolitik des Bundes. Die Durchläs-sigkeit im Tertiärbereich schafft zusätzliche Bildungschancen und erhöht die Wettbe-werbsfähigkeit der Unternehmen. Mit diesem bildungspolitischen Schulterschluss positio-niert sich die gesamte Versicherungsbranche

– eben das grosse «V» - unabhängig vom Ge-schäftsfeld als mächtiger und zukunftsfähiger Partner, der sich seiner neuen Rolle als Zug-pferd der Wirtschaft würdig erweist.

Künftig können auch Inhaberinnen und Inhaber eines Fachausweises Krankenversicherung, Sozialversicherung oder Finanzdienstleistung die HFV im verkürzten Lehrgang absolvieren.

BILD

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OLI

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EXPERTENTEAM ASDA/SVVG/FPVS/VBV Matthias Stettler ist Geschäftsführer des Be-

rufsbildungsverbandes der Versicherungswirt-

schaft VBV sowie Ressortleiter Bildung des

Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV.

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SCHWEIZER VERSICHERUNG | APRIL 2013 49

MANAGEMENT

«In der Krankenversicherung sind neben dem Fachwissen die Kundenorientierung und das Erkennen von Zusammenhängen immer wichtigere Erfolgsfaktoren. Permanente Wei-terentwicklung ist heute unerlässlich und opti-miert den nachhaltigen Wettbewerbserfolg. Ein starkes Berufsfeld verfügt über gute Bildungs-angebote, die miteinander verknüpft werden können. Mit dem vom VBV eingeleiteten Schritt zur Öffnung der Höheren Fachschule Versiche-rung ist ein klares Zeichen Richtung Synergien und Positionierung gesetzt worden. Es entsteht ein grösseres Netz von möglichen Laufbahnen. Wir hoffen, dass unsere Mitarbeitenden diese

Chance nutzen, sich entsprechend weiterzubil-den, um letztlich eine Qualifikation auf höherer Ebene zu erreichen, was den eigenen Markt-wert und die Kompetenz erhöht. Für die Asse-kuranz wünschen wir uns, dass die Synergien weiter ausgebaut werden. Kranken-, Sozial- und Privatversicherung ziehen somit gemein-sam an einem Strick, dies stärkt uns als Bran-che. Laufbahnen innerhalb der Versicherungs-landschaft werden attraktiver, und die An-schlussfähigkeiten der verschiedenen Ausbil-dungen gewährleisten breitere Einsatzmöglich-keiten der Fachkräfte, wie wir es aus anderen Branchen schon kennen.»

«Die Versicherungsbranche benötigt zu-nehmend erfahrene Spezialistinnen und Spe-zialisten. Wir Arbeitgeber haben ein existen-zielles Interesse daran, vielfältige Ausbil-dungswege bereit zu stellen, damit sich moti-vierte Menschen das erforderliche Wissen an-eignen können. Hier sind die neuen Rahmen-bedingungen der Höheren Fachschule eine wertvolle Ergänzung. Wir alle sind aufgerufen, das Erfolgsmodell der dualen Bildung, das massgeblich zum Erfolg der Schweizer Wirt-

schaft beiträgt, zu fördern und dafür zu sor-gen, dass es aktiv gelebt und weiterentwickelt wird. Der Bildungsweg über die Lehre und die Weiterqualifikation mit Höheren Fachausbil-dungen kann die zunehmende «Akademisie-rung» wieder in die richtigen Bahnen lenken. Nicht zuletzt wird dadurch auch ein Beitrag an die Chancengleichheit geleistet. Vor allem aber gewinnen wir zusätzliche Nachwuchs-kräfte, die in erster Linie Praktiker sind und sich als solche weiterbilden.»

«Eine umfassende Beratung der Versi-cherten zu gesundheitlichen Risiken und deren Absicherung aufgrund der vielfältigen (teils gar obligatorischen) Versicherungen und zu-sätzlichen Angebote wird immer nötiger. Dabei spielt es keinerlei Rolle, was die Ursache für die Gesundheitsstörung ist, sondern deren Ko-ordination und Verknüpfung sowie die Beach-tung der individuellen Bedürfnisse und Mög-lichkeiten müssen in den Vordergrund gestellt

werden. Hier sind anstelle der Fachspezialisten Versicherungsfachleute mit «Rundumsicht» gefragt. Dieses ambitionierte Ziel kann nur er-reicht werden, wenn auch eine Anpassung der Ausbildungswege erfolgt. Die lange und inten-sive Zusammenarbeit zwischen dem VBV und Santésuisse trägt auch hier Früchte, und ich danke allen Beteiligten für die mutige Be-schreitung der neuen Wege, damit unsere Be-rufsleute nun noch mehr Vollsicht erhalten.»

«Im ständig komplexer werdenden Markt sind Versicherungsbroker auf gut ausgebil-dete Mitarbeitende angewiesen, die auch schwierigere Herausforderungen bewältigen können. Dies ist im Leitbild des Brokerverban-des Siba verankert, stellt aber auch ein Auf-nahmekriterium für den Verband dar. So wird ein permanenter qualifizierter Betrieb mit mindestens fünf Mitarbeitern, davon drei Pro-fessionals, verlangt. Als solche gelten Perso-nen mit eidg. Fachausweis, dipl. Versiche-rungswirtschafter HF oder Personen mit einer

gleichwertigen Ausbildung. Das neue durch-lässige, vernetzte Berufsqualifikationssystem des Berufsfeldes Versicherung wird sicher Fachausweisinhaber/-innen motivieren, die Ausbildung zum dipl. Versicherungswirtschaf-ter HF in Angriff zu nehmen. Die Kunden der meisten Siba-Broker sind primär Unterneh-mungen, die öffentliche Hand, Institutionen und Non-Profit-Organisationen, weshalb bei uns Inhaber des Fachausweises Sozialversi-cherung mit der Ausbildung zum dipl. Versi-cherungswirtschafter HF willkommen sind.»

Klares Zeichen gesetzt

Wertvolle Ergänzung

Mehr Vollsicht

Motivationsschub

Stephan Bolli, Leiter Management Develop-ment und Barbara Bourouba, Leiterin Hu-man Resources, Helsana Versicherungen AG.

Wolfgang J. Pfund, Abteilungsleiter Personal und Logis-tik, Suva.

Daniel Wyler, Präsident Prüfungs-kommission, Santésuisse.

Jean-Michel With, Geschäftsführender Partner, Versiche-rungspartner Bern AG sowie Vor-standsmitglied Bro-kerverband Siba.

Das meinen die Praktiker aus der Assekuranz