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Offizielles Informationsorgan der DER WIRTSCHAFT Baselbieter Regierung überschreitet Mass der Vernunft und verliert Weitsicht: Steuergesetz-Revision belastet KMU mehrfach Mit der Revision des Baselbieter Steuergesetzes, die im Januar 2006 als Vernehmlassungsvor- schlag publiziert und am 11. April als Regierungsvorlage dem Land- rat unterbreitet wurde, korrigiert Baselland – gemäss Urteil des Bundesgerichts – pflichtgemäss seine Eigenmietwert-Besteue- rungspraxis. So weit – so gut. Un- haltbar an dieser Revision ist je- doch, dass die Regierung damit weit über das Verdikt aus Lau- sanne hinaus die Baselbieter Wohneigentümer zur Kasse bittet und damit – völlig unüberlegt – auch die KMU-Wirtschaft trifft. Ganz klar: Das Urteil des Bundes- gerichts hat den Kanton Baselland ohne Wenn und Aber verpflichtet, seine bisherige moderate Eigen- mietwert-Steuerpraxis zu revidie- ren: Die tiefen Eigenmietwerte, die bisher mit Wohnkostenabzügen für die Mieter kompensiert worden sind, müssen von rund 38 Prozent auf 60 Prozent angehoben und der Wohnkostenabzug gestrichen wer- den – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Kein Problem ist in die- sem Zusammenhang auch, dass mit der Revision gleich auch noch Entlastungen für Familien und tiefe Einkommen vorgesehen werden. Völlig inakzeptabel ist jedoch, dass die Regierung mit dieser Revi- sionsvorlage in erster Linie die Ba- selbieter Wohneigentümer zur Kasse bitten will – und zwar deut- lich über das Verdikt von Lausanne hinaus. Überzogen – ohne jeden Grund Ganz krass wurde dies zunächst mit der Vernehmlassungsvorlage versucht, die im vergangenen Janu- ar zur Stellungnahme vorgelegt worden war: Anstatt pflichtgemäss lediglich dem Urteil des Bundesge- richts nachzukommen und den Ba- selbieter Eigenmietwert von rund 38 auf minimal 60 Prozent anzuhe- ben (die damit verbundene Mehrkostenbelastung ist ohnehin happig genug), setzte die Regie- rung – völlig unverständlich – gleich noch einen drauf: Sie legte in der Die Steuergesetzrevision entpuppt sich als neuer fiskalischer Hemmschuh – auch für die Baselbieter KMU-Wirtschaft. 22. Mai 2006 | Nummer 196 | 9. Jahrgang AZA 4410 Liestal Fortsetzung auf Seite 2 Editorial Sofern der Landrat nicht deutlich korrigierend eingreift, sendet Ba- selland mit der Steuergesetzrevi- sion völlig falsche Signale aus. Auch die KMU müssen sich dage- gen zur Wehr setzen. Seite 3 Gegen LSVA-Erhöhung Die ASTAG wehrt sich gegen die für 2008 geplante weitere Erhöhung der Leistungsabhängigen Schwer- verkehrsabgabe (LSVA). Jetzt ist schweizweit eine Petition gestar- tet worden. Seite6 Südumfahrung Die «Südumfahrung» zwischen Aesch und Allschwil gehört in den Kantonalen Richtplan, damit ein Planungskorridor frei gehalten wird, falls eine Entlastungsstrasse notwendig ist. Seite 15 themen Hans Rudolf Gysin Nationalrat, Direktor Wirtschafts- kammer Baselland

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Offizielles Informationsorgan der

DER WIRTSCHAFT

Baselbieter Regierung überschreitet Mass der Vernunft und verliert Weitsicht:

Steuergesetz-Revisionbelastet KMU mehrfach

Mit der Revision des BaselbieterSteuergesetzes, die im Januar2006 als Vernehmlassungsvor-schlag publiziert und am 11. Aprilals Regierungsvorlage dem Land-rat unterbreitet wurde, korrigiertBaselland – gemäss Urteil desBundesgerichts – pflichtgemässseine Eigenmietwert-Besteue-rungspraxis. So weit – so gut. Un-haltbar an dieser Revision ist je-doch, dass die Regierung damitweit über das Verdikt aus Lau-sanne hinaus die BaselbieterWohneigentümer zur Kasse bittetund damit – völlig unüberlegt –auch die KMU-Wirtschaft trifft.

Ganz klar: Das Urteil des Bundes-gerichts hat den Kanton Baselland

ohne Wenn und Aber verpflichtet,seine bisherige moderate Eigen-mietwert-Steuerpraxis zu revidie-ren: Die tiefen Eigenmietwerte, diebisher mit Wohnkostenabzügenfür die Mieter kompensiert wordensind, müssen von rund 38 Prozentauf 60 Prozent angehoben und derWohnkostenabzug gestrichen wer-den – nicht weniger, aber auchnicht mehr. Kein Problem ist in die-sem Zusammenhang auch, dassmit der Revision gleich auch nochEntlastungen für Familien und tiefeEinkommen vorgesehen werden.

Völlig inakzeptabel ist jedoch,dass die Regierung mit dieser Revi-sionsvorlage in erster Linie die Ba-selbieter Wohneigentümer zurKasse bitten will – und zwar deut-

lich über das Verdikt von Lausannehinaus.

Überzogen – ohne jeden GrundGanz krass wurde dies zunächst

mit der Vernehmlassungsvorlageversucht, die im vergangenen Janu-ar zur Stellungnahme vorgelegtworden war: Anstatt pflichtgemässlediglich dem Urteil des Bundesge-richts nachzukommen und den Ba-selbieter Eigenmietwert von rund38 auf minimal 60 Prozent anzuhe-ben (die damit verbundeneMehrkostenbelastung ist ohnehinhappig genug), setzte die Regie-rung – völlig unverständlich – gleichnoch einen drauf: Sie legte in der

Die Steuergesetzrevision entpuppt sich als neuer fiskalischer Hemmschuh – auch für die Baselbieter KMU-Wirtschaft.

22. Mai 2006 | Nummer 196 | 9. Jahrgang

AZA 4410 Liestal

Fortsetzung auf Seite 2 ➞

Editorial

Sofern der Landrat nicht deutlichkorrigierend eingreift, sendet Ba-selland mit der Steuergesetzrevi-sion völlig falsche Signale aus.Auch die KMU müssen sich dage-gen zur Wehr setzen. Seite 3

Gegen LSVA-Erhöhung

Die ASTAG wehrt sich gegen die für2008 geplante weitere Erhöhungder Leistungsabhängigen Schwer-verkehrsabgabe (LSVA). Jetzt istschweizweit eine Petition gestar-tet worden. Seite6

Südumfahrung

Die «Südumfahrung» zwischenAesch und Allschwil gehört in denKantonalen Richtplan, damit einPlanungskorridor frei gehaltenwird, falls eine Entlastungsstrassenotwendig ist. Seite 15

themen

Hans Rudolf GysinNationalrat,Direktor Wirtschafts-kammer Baselland

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22. Mai 2006 | Nummer 196 KMU-Politik

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Vernehmlassungsvorlage die Ei-genmietwert-Obergrenze bei 80Prozent fest. Diese geradezu unver-schämte Anhebung der Eigenmiet-wert-Obergrenze ist in der eigent-lichen Landratsvorlage, die am11. April zur endgültigen Beratungunterbreitet wurde, allerdings wie-der gestrichen worden – nicht zu-letzt auf Druck der Wirtschaftskam-mer im Rahmen ihrer Vernehmlas-sung. Dafür verdient FinanzdirektorAdrian Ballmer auch Anerkennung.

«Schröpfgänge» zulasten desWohneigentums

Nach wie vor unhaltbar sind je-doch im Vernehmlassungvorschlagals auch in der Landratsvorlage wei-tere «Schröpfgänge», welche dieRegierung den Wohnbeigentümernim Kanton zumutet: Um sich im glei-chen Revisionsaufwasch noch mehrSteuererträge von Wohneigentü-mern zu sichern, wurde auch die Ab-zugsmöglichkeit für Stockwerkei-gentum um ein Viertel reduziert.Ebenso wurden geradezu willkür-lich die Pauschalabzüge für dieUnterhaltskosten geschmälert:bei über 10-jährigen Gebäuden um33 Prozent und bei unter 10-jähri-gen Gebäuden gar um 40 Prozent.

Doch es kommt noch happiger:Die bisherige Berechnungsbasisdes Eigenmietwerts nach dem Ka-tasterwert wurde ebenfalls – ohnejeden Zwang – gekippt und durchden sogenannten «einfachenBrandlagerwert» ersetzt, dergleichzeitig gemeindespezifischeKorrekturfaktoren inklusive Bo-nus-Malus-System vorsieht. Die-ser Systemwechsel verursacht vorallem bei Wohneigentümern im un-teren Kantonsteil eine teils erhebli-che Steuererhöhung – zusätzlichzum ohnehin deutlich angehobe-nen Eingenmietwert gemässBundesgerichtsurteil.

Gesamtwirtschaftliche FolgenNotabene: Alle diese für Wohn-

eigentümer sehr kostspieligen

Neuerungen der Steuergesetz-Re-vision wurden vom Bundes-gerichtsurteil nie verlangt. Sie sindSupplements der Regierung, diezusätzliche Steuererträge in dieStaatskasse spülen sollen. Sup-plements, die jedoch jedes Augen-mass und jede Weitsicht für diewirtschaftlichen Auswirkungenkrass vermissen lassen.

Die Tragweite dieser unbe-dachten Revision lässt sich ausheutiger Sicht nur erahnen. Diesvor allem dann, wenn das Themaselbstbewohntes Wohneigentumspeziell im Kanton Baselland auseiner etwas grösseren Flughöhe,als dies die Regierung offensicht-lich getan hat, betrachtet wird:

Erfolgsfaktor torpediertEiner der wesentlichen Erfolgs-

faktoren für das erspriesslicheWachstum des Kantons Basellandist bzw. war seit den 70er Jahren dieaktiv betriebene Wohneigentums-förderung: Eine moderateSteuerbelastung für Wohneigentü-mer und eigentliche Förderpro-

gramme wie das Bausparen habenunserem Kanton ein sehr interes-santes und damit auch für dieStaatskasse lukratives Steuersub-strat «beschert». Für viele vor allemmittelständische Familien hat essich bisher gelohnt, ins Baselbietzu ziehen und dort selbstbewohn-tes Wohneigentum zu schaffen.

Mit der vorgelegten Steuerge-setz-Revision wird dieserschweizweit herausragende Vor-teil des Kantons Baselland alsWohnstandort geradezu «fahrläs-sig» gefährdet. Und dies in einerZeit, in der andere Kantone – auchin der Baselbieter Nachbarschaft –mit teils erheblichen Besteue-rungsvorteilen den Standortwett-bewerb deutlich verschärfen.

Auftragspotenzial geschmälertEs braucht kein wirtschatswis-

senschaftliches Studium, um auchfolgenden Effekt zu erkennen: Re-noviert, saniert und ausgebautwird nur, wenn auch das erforderli-che Kapital vorhanden ist. Alleinschon die vom Bundesgericht ver-

Auch KMU stehen in der VerlWohnstandort-Nachteile, weniger Renovationen und Steuermehrbelastung

ASTAG kämpft gegen LSVA 4/5

und ruft auch die BaselbieterKMU auf, eine nationale Petitionzu unterschreiben.

Bundeshaus im Visier 5

Bundeshausredaktor Peter Am-stutz erinnert Bundesrat Deiss andie Regeln der Bundesverfassung.

Kantonaler Richtplan 7

Die «Südumfahrung» gehört inverausschauender Verantwortungin den Baselbieteter Richtplan.

Altlasten auf Grundstücken 10

Am 1. Juli tritt voraussichtlich dasrevidierte Umweltschutzgesetz inKraft – mit Neuerungen zu belas-teten Grundstücken.

Berufsnachwuchs ganz topp 14

Interkantonale Sektionsmeister-schaften der Jungschreiner

GV-Berichte 11–19

Eine aktive und lebendige KMU-Basis im Baselbiet zeigen die Be-richte aus den Jahresversammlun-gen der Berufs- und Branchenver-bände sowie der lokalen Gewer-be- und Industrievereine auf.

in dieser ausgabe

Auflage: über 17’500 Exemplare

Erscheinungsweise: 20-mal jährlich

Herausgeber:● Wirtschaftskammer Baselland● Arbeitgeber Baselland● Unabhängiges Podium für eine liberale

Wirtschaft und GesellschaftHaus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96,4410 LiestalTel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50Internet: www.wirtschaftskammer.orge-mail: [email protected]

Verantwortung: Hans Rudolf Gysin, Direktor

Redaktion/Umbruch: Edi Borer (ebo.)

Produktion: IWF Institut für Wirtschaftsför-derung, Haus der Wirtschaft, 4410 Liestal

Inserate: Simone Zihlmann, Atelier Donelli, Postfach, 4009 BaselTel. 061 303 83 55, Mail: [email protected]

«Standpunkt» ist die offizielle Zeitung derherausgebenden Organisationen für derenMitglieder und Mitgliedsverbände. DasAbonnement für die Mitglieder ist im Jah-resbeitrag inbegriffen.

Abdruck von Beiträgen mit vollständigerQuellenangabe erlaubt.

impressum

➞ Fortsetzung von Seite 1

Wie eine Zitrone werden KMU und Wohneigentümer vom Fiskus «ausgepresst».

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KMU-Politik Nummer 196 | 22. Mai 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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fügte Anhebung des Eigenmiet-werts von heute 38 auf neu 60 Pro-zent bringt bei Wohneigentümerneine Eigenmietwert-Mehrbelas-tung von gegen 60 Prozent. Damitwird aber – zunächst gerichtlicherzwungen – auch potenzielles

lierer-Eckelichen Griffe in das Steuer-Porte-monnaie der direkt und indirektBetroffenen.

Landrat muss korrigierendeingreifen

So, wie die Steuergesetzrevi-sion offensichtlich vom «Zaunegebrochen» worden ist, muss an-genommen werden, dass die indiesem Artikel genannten wirt-schaftlichen Auswirkungen derSteuergesetz-Revision bei derVerfassung des Gesetzes kaumangesprochen, geschweige denndiskutiert und in einer volkswirt-schaftlichen Vollkostenrechnungüberprüft worden sind.

Ganz klar: Wenn der KantonBaselland den Scherbenhaufen,den das Bundesgerichtsurteilohnehin angerichtet hat, nichtnoch verschlimmern will, dannmuss diese Revisionsvorlagegrundlegend «revidiert» werden.

Gefordert sind dabei zunächstdie Finanzkommission (bürgerli-che Mitglieder und Ersatzmitglie-der im Bild unten) und schliesslichder Landrat selbst. Sie müssen dieunsinnigen Zusatzbelastungen –die über das Bundesgerichtsurteilhinausgehen – konsequent ausder Vorlage streichen. Nur so istdie Steuergesetzrevision auch fürdie KMU-Wirtschaft tolerierbar.

Markus MeierVizedirektor Wirtschaftskammer

Tatsache ist, dass auch der Kan-ton Baselland in einem sich mas-siv verschärfenden Steuerwettbe-werb steht. In zunehmendemMass senken gerade einstmalsärmere Kantone ihre Steuern undziehen damit Steuerzahler anbzw. aus anderen Kantonen ab.

Da muss man sich tatsächlichfragen, ob die Baselbieter Regie-rung noch «bei Trost» ist, wennsie ausgerechnet bei den steuer-lichen Leistungsträgern im Kan-ton – dazu zähle ich neben denWohneigentümern auch und gera-de unsere KMU-Wirtschaft – of-fensichtlich völlig kurzsichtig dieSteuerschraube anzieht. Sie – dieRegierung – tut dies im Endeffektmit ihrer Steuergesetzrevision,die jetzt als Landratsvorlage zurBeratung ansteht.

Sie tut dies einerseits unfrei-willig aufgrund eines fahrlässigprovozierten Bundesgerichtsur-teils. Sie tut dies aber auch frei-willig, indem sie bei ihrer Neube-steuerung des Wohneigentumsvöllig das Augenmass verlorenhat.

Die Folgen dieser «nimmer-satten» Denkweise sind imnebenstehenden Beitrag ange-sprochen, aber aus heutiger Sichtbei weitem noch nicht abschätz-bar. Eines ist jedoch gewiss: So-fern der Landrat nicht deutlichkorrigierend eingreift, sendet un-ser Kanton mit dieser Revisionganz sicher völlig falsche Signaleaus. Nicht nur das Wohneigen-tum, sondern auch unsere KMU-Wirtschaft müssen sich gegendiese Unvernunft der Regierungzur Wehr setzen – notfalls mit ei-ner Volksinitiative.

Falsche Signaleaus demKanton Baselland

Hans Rudolf GysinNationalrat, DirektorWirtschaftskammer

editorial

Haas Hildy, SVPVizepräsidentin,[email protected]

Fritschi Toni, [email protected]

Jourdan Thomi, EVP(keine Mail-Angabe)

Nufer Juliana, [email protected]

Ringgenberg Hans-Jürgen, [email protected]

SchneebergerDaniela, [email protected]

Tanner Eugen, [email protected]

Wegmüller Helen,[email protected]

Franz Remo, CVPErsatzmitglied,[email protected]

Richterich Rolf, FDP,[email protected]

Thüring Georges,SVP, [email protected]

Investitionskapital vom Bau- undAusbaugewerbe direkt in die Steu-erkasse umgeleitet. Mit den gera-dezu unverschämten zusätzlichen«Schröpf-Faktoren» der Revi-sionsvorlage wird dieser Umlei-tungseffekt jedoch zusätzlich ver-stärkt.

Fazit: Nicht von heute auf mor-gen, sondern schleichend fliesstimmer weniger Kapital in den Er-halt der Wohnsubstanz im Basel-biet. Dies hat einerseits negativeFolgen beim volkswirtschaft-lichen Vermögen namens Wohnei-gentum. Andererseits sinkt aberauch stetig das Auftragspotenzialvor allem für das Bau- und Aus-baugewerbe.

Mehrbelastung für unzähligeKleinunternehmen Last, but not least darf auch derKanton nicht vergessen: Unzäh-

lige, gerade Klein- und Kleinst-unternehmen im Baselbiet – in er-ster Linie Einzelfirmen und Fami-lienbetriebe – werden mit dermasslosen Steuergesetzrevisionals private Wohneigentümer eben-falls zur Steuerkasse gebeten. Dasheisst: Weitere Kostenfaktorendrücken auf diese kleinen Unter-nehmen und belasten ihre Existenzbzw. beeinträchtigen noch mehrihre Konkurrenzfähigkeit. Dies so-wohl durch das unabänderlicheBundesgerichtsurteil als auchdurch die völlig unnötigen zusätz-

Die landrätliche Finanzkommission (Bild: bürgerliche Mitglieder) stellt die ersten wichtigen Weichen zur Revision.

Wünscht keineAbbildung

Wünscht keineAbbildung

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Bundespolitik Nummer 196 | 22. Mai 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Seit 86 Prozent der Obwaldner Ur-nengänger beschlossen haben,ihren Halbkanton sozusagen ameigenen Schopf aus der Steuer-hölle zu ziehen, ist der Teufel los.

Ersatzmann als Kurzzeit-Obwaldner

Anfänglich drohten die Sozial-demokraten, diesen «Fall von un-lauterem Steuerwettbewerb» vorBundesgericht zu zerren. Als siekeine klagewilligen Einheimi-schen fanden, krebsten sie zurück

– und der Waadtländer Alt-Kom-munist und Theologe JosephZisyadis bot sich als Ersatzmannan. Der Westschweizer National-rat mutierte per Schriftentransfernach Sachseln zum «Obwaldner».Ein kostengünstiger Beitrag zumeidgenössischen Wiederwahl-kampf 2007 ists allemal ...

Dem Waadtländer-Obwaldnerleistet neuerdings CVP-Volkswirt-schaftsminister Joseph Deiss Ge-folgschaft. Zur Eröffnung der dies-jährigen MUBA in Basel fühlte ersich befugt, dem Obwaldner Sou-verän den Verfassungsgrundsatzüber die «Besteuerung nach derwirtschaftlichen Leistungsfähig-keit» in Erinnerung zu rufen.

Faktische Reichtumssteuer –ohne Verfassungs-Legitimation

Einspruch, Euer Ehren: Selbsteine lineare Besteuerung auf-grund der individuellen Einkom-mens- und Vermögensverhält-nisse wäre verfassungskonform.Wer nämlich mehr verdient undmehr hat, zahlt auch mehr. Dassfür dieses «mehr» nach einemprogressiven Tarif überproportio-nal mehr zu kassieren sei, davon

steht nichts in der Bundesverfas-sung. Diese sogenannte Solida-rität entspricht einer Reichtums-steuer. Die Obwaldner habenbloss den Mut gefunden, diesenTrend zu brechen, um an Standort-attraktivität zu gewinnen.

Aber nach wie vor zahlen auchin Obwalden die Besserverdienernominal sehr viel mehr als alle an-dern: Einkommensmillionäre lie-fern 36 Mal mehr ab als Durch-schnittsverdiener.

Ein Volksvertreter wie Natio-nalrat Zisyadis kann selbstver-ständlich nach Gutdünken seinWahlsüppchen würzen. EinBundesrat wie Joseph Deiss in-dessen sollte, bevor er von Bernaus Noten verteilt und dem dyna-mischen Kleinkanton gar die bis-herige Finanzausgleich-Bedürftig-keit vorwirft, ein paar Regeln be-achten.

Erste Regel: Weder der Volks-wirtschaftschef noch andereBundesratsmitglieder sind be-fugt, sich in die verfassungsmäs-sig garantierte Steuerhoheit derKantone einzumischen. Denn vomBundesauftrag zur Steuerharmo-nisierung sind die Steuertarife derKantone ausdrücklich ausgenom-men.

Zweite Regel: Gerade Deiss,der sich als Bundespräsident je-weils fürchterlich aufregte über«unkollegiale Eigenmächtigkei-ten» des SVP-JustizministersChristoph Blocher, sollte dochwissen, dass Kollege Hans-Ru-dolf Merz für Finanzfragen verant-wortlich zeichnet – ausser in Ob-walden natürlich.

Dritte Regel: Mit nachgereich-ten Interview-Ausflüchten («Ichhabe an der MUBA nur eine Grund-satzrede zur Steuerpolitik gehal-ten») lassen sich bundesrätlicheÜbergriffe in kantonale Zuständig-keiten auch nicht korrigieren ...

* Der Kolumnist ist akkreditierter Bundes-haus-Redaktor und war bis Ende 2003 Lei-ter der Bundeshaus-Redaktion der BaslerZeitung. Er vertritt in dieser Kolumne seinepersönliche Meinung.

Deiss mit Zisyadis gegenObwalden

Peter AmstutzBundeshaus-Redaktor*

bundeshaus im visierPetition der Schweizer Camionneure gestartet:

ASTAG kämpft gegenweitere LSVA-ErhöhungDer Schweizerische Nutzfahr-zeugverband ASTAG wehrt sichgegen die für 2008 geplante er-neute Erhöhung der Leistungsab-hängigen Schwerverkehrsabgabe(LSVA). Ein Dutzend bürgerlicheParlamentarier haben deshalbMitte April in Bern eine Petitionan den Bundesrat lanciert.

Die seit 2001 erhobene LSVA sollab 2008 auf den im Landverkehrs-abkommen mit der EU vorgesehe-nen Maximalsatz angehoben wer-den. Dies käme einer Erhöhung um36 Prozent gleich, sagte Mitte Aprilder in Bern im Camion angereisteASTAG-Präsident, Ständerat CarloSchmid. Eine solche Erhöhungwäre für das schweizerische Trans-portgewerbe untragbar.

Raubzug auf unsere Porte-monnaies

Die Petition mit dem Titel«Nein zum Raubzug auf unserePortemonnaies» verlangt, dass beider Erhöhung der LSVA nur derinternationale Transitverkehrdurch die Alpen von Grenze zuGrenze belastet wird. Dagegen solldie LSVA für Binnentransporte aufder heutigen Höhe belassen wer-den.

Der Anteil des ausländischenGüterverkehrs sei seit der Einfüh-rung der LSVA markant gestiegen,sagte Schmid. Der internationaleTransitgüterverkehr nehme stetigzu, ohne dass eine Verlagerungvon der Strasse auf die Schienestattfinden würde. Der Binnenver-

kehr aber könne nicht verlagertwerden.

Drei Viertel bezahlt der Konsument

Trotzdem plane der Bundesratfür 2008 eine nochmalige generel-le Erhöhung der LSVA. Das würdebedeuten, dass der Binnenverkehrund mit ihm die Wirtschaft sowiedie Konsumentinnen und Konsu-menten, die heute schon rund 75Prozent der LSVA zu berappen hät-ten, nochmals zur Kasse gebetenwürden, sagte Schmid.

Die LSVA hat im letzten Jahr 1,2Milliarden Franken eingebracht.Der Bundesanteil wird hauptsäch-lich für die Finanzierung der Gross-projekte des öffentlichen Verkehrsund namentlich der NEAT einge-setzt. Die Petition soll am 17. Junimit einer Sternfahrt von Lastwagenin Bern abgegeben werden.

Unterschreiben Sie dieASTAG- Petition!

Da die geplante LSVA-Erhö-hung eine weitere Kostenbelas-tung vor allem auch für die KMU-Wirtschaft bringt, empfiehlt dieWirtschaftskammer Baselland ih-ren Mitglidern, das auf der neben-stehenden Seite abgedruckte Pe-titionsformular herauszuschnei-den, zu unterzeichnen bzw. weite-re Unterschriften zu sammeln unddas Formular bis spätestens 13. Juni 2006 an die unten im For-mular aufgedruckte ASTAG-Adresse einzusenden.

LKW-Verkehr finanziert bereits heute einen erheblichen Anteil der öV-Ausbauten.

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Verkehrspolitik Nummer 196 | 22. Mai 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Berufsschnuppertour 2006

Meldeschluss istam 26. Mai 2006Die «Berufsschnuppertour derWirtschaftskammer Basellandbietet alljährlich den Schülerinnenund Schülern sowie der Lehrkräf-ten aus den Baselbieter Ab-schlussklassen die Möglichkeit,Lehrberufe in der Alltagspraxis amArbeitsplatz der KMU live kennen-zulernen.Die Berufsschnuppertour 2006wird im kommenden Herbst an fol-genden Daten durchgeführt:

Für Lehrerinnen und Lehrer:Mittwoch,1. und Donnerstag,2. November, jeweils ab 13.30 Uhr

Für Schülerinnen und Schüler:Montag, 13. bis Freitag, 17. No-vember jeweils ab 13.30 Uhr

Die Bereichsleitung «Berufsbil-dung» der Wirtschaftskammer hatvor einigen Wochen den Mitglieds-firmen der Wirtschatskammer dieAnmeldeunterlagen zur Beteili-gung an der «Berufsschnupper-tour» zugestellt. Sie erinnert dar-an, dass die Anmeldefrist amkommenden Freitag, 26. Mai2006, abläuft. Die interessiertenFirmen sind gebeten, diesen Ter-min einzuhalten. Besten Dank!

Informationen und Anmelde-unterlagen

Firmen, die keine Unterlagenerhalten haben, jedoch bereit wä-ren, Schülerinnen und Schülernsowie Lehrkräften ihre Lehrberu-fe in der Praxis zu präsentieren,erhalten detaillierte Informatio-nen sowie den Anmeldetalon beider Wirtschaftskammer Basel-land:

Tel. 061/927 65 30Fax: 061/927 65 64 oder viaE-Mail: [email protected]

berufsbildung

Der kantonale Richtplan Baselland(KRIP) – Planungsinstrument für diezukünftige Entwicklung unter ande-rem der Verkehrsverbindungen imBaselbiet – legt die generellen Korri-dore fest, in denen allenfalls in 10bis 20 Jahren wichtige Entlastungs-strassen notwendig sein könnten. Indiesen Richtplan muss auch die«Südumfahrung» zwischen Aeschund Allschwil aufgenommen wer-den, die das Leimental und dieAchse Oberwil–Allschwil entlastenkann, wenn die Verkehrsentwick-lung dies erfordert.

Verschiedene Leimentaler Ge-meinden zwischen Biel-Benken undOberwil wollen die Aufnahme derSüdumfahrung in den Richtplan ver-hindern. Sie befürchten, dass ihnender Bau einer solchen Umfahrungmehr Verkehr bringen würde. DasGegenteil ist der Fall.

So klug wie damals die H18Man stelle sich einmal vor: Die

Birstaler Gemeinden zwischen Aeschund Münchenstein hätten vor rund 40Jahren verhindert, dass die Entlas-tungsstrasse H18 überhaupt geplantund dann auch gebaut würde. Der ge-samte Verkehr, der heute auf der H18recht flüssig zirkuliert und den Ge-meinden im Birstal den Rückbau ihrerDurchgangsstrssen erlaubt hat, würde

sich weiterhin durch die genanntenDörfer quälen. Undenkbar! Das ge-samte Birstal von Laufen bis Mün-chenstein profitiert enorm davon,dass es diese H18-Entlastung gibt.

Wachsender Verkehr im LeimentalVor einer sehr ähnlichen Aus-

gangslage wie vor rund 40 Jahren dasBirstal steht heute auch das Leimen-tal. Im Verlauf der letzten Jahre sindimmer mehr Leute «ins Grüne» die-ses Tales gezogen. Aber auch das Ge-werbe hat die Baulandreserven indiesem Gebiet zunehmend genutzt.

Die Kehrseite dieser Medaille:Damit ist auch der Arbeits- und Ge-werbeverkehr aus dem Leimental zu-sammen mit den Pendlern aus demElsass Richtung Stadt erheblich ge-wachsen – auch zwischen Birstal(Aesch) und Leimental (z.B. Ettingen)bis hinüber nach Allschwil. Täglichregistriert man in Oberwil beim Gym-nasium rund 10'000 Fahrzeuge. Undbis Binningen wächst dieser Verkehrauf täglich 15'000 Fahrzeuge an.Aber auch Allschwil mit seinem male-rischen Dorfkern leidet in den Mor-gen- und Abendspitzen unter derwachsenden Verkehrsbelastung.

Südumfahrung mit maximalerSchonung

Aus heutiger Sicht muss ange-nommen werden, dass dieser Ver-

kehr vom und ins Leimental in dennächsten Jahren weiter wächst: InKürze wird die Nordtangente mit demAnschluss «Luzernerring» eröffnet.Dies dürfte den Druck auf Allschwilund die weiteren Gemeinden Rich-tung Leimental und Birstal spürbarerhöhen.

Um sie vom wachsenden Durch-gangsverkehr weitgehend befreienzu können, sieht der kantonale Richt-plan Baselland eine in 10 bis 20 Jah-ren allenfalls notwendige zweispuri-ge Entlastungsstrasse von Allschwilüber Oberwil und Therwil nach Aeschvor. Diese Strasse wird zu einemgrossen Teil unterirdisch gebaut –also mit maximaler Schonung derWohn- und Naturgebiete. Jedoch: Esgeht jetzt vorerst nicht um ein Bau-projekt, sondern nur darum, imRichtplan den dafür allenfalls benö-tigten Korridor freizuhalten.

Einzelne politische Gruppierun-gen vor allem in Biel-Benken, Ettin-gen, Therwil und Oberwil wollen nunaber verhindern, dass dieser Südum-fahrungskorridor überhaupt in denRichtplan aufgenommen wird. Dasist kurzsichtig. Denn: Wie wollendiese Gruppierungen heute wissen,wie sich der Verkehr morgen – also inden nächsten Jahren – in ihren eige-nen Gemeinden entwickelt?

Die Gegner der Südumfahrungsollten so klug und vorausschauenddenken und handeln wie die BirstalerGemeinden, die vor rund 30 Jahren jagesagt haben zur H18, dank welchersie seit über 20 Jahren vom Durch-gangsverkehr erheblich entlastetwerden.

Vorausschauende Planung und«Vorsorge»

Die «Südumfahrung» muss jetztalso zumindest in den kantonalenRichtplan aufgenommen werden.Nur so wird sichergestellt, dass in ei-nigen Jahren auch im Leimental eineEntlastungsstrasse gebaut werdenkann, sofern sie dann tatsächlichnotwendig würde. Diese voraus-schauende Planung und «Vorsorge»sind wir den kommenden Generatio-nen – nicht zuletzt im Leimental –schuldig.

Hanspeter Frey, Landrat FDPPräsident «Komitee Pro

Südumfahrung»

Kein konkretes Bauprojekt, sondern kluge Zukunftsplanung:

«Südumfahrung» muss inden Richtplan Baselland

Pendler-Stau in Allschwil: Schon heute wälzen sich an jedem Werktag Tausende von

Autos – auch aus dem Leimental – durch den Dorfkern. (Foto: zVg)

➞ Info: www.pro-suedumfahrung.ch

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22. Mai 2006 | Nummer 196 Grundstück-Eigentum

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Das unlängst revidierte Umwelt-schutzgesetz (USG) wird vomBundesrat voraussichtlich per 1. Juli2006 in Kraft gesetzt. Aus Sicht derAltlasten-Problematik bringen dierevidierten Bestimmungen insbe-sondere mehr Klarheit und Rechts-sicherheit für Grundstückbesitzer,die nicht selbst Verursacher von Alt-lasten sind.

Mit «Altlasten» im Sinne des Um-weltschutzgesetzes (USG) und derAltlastenverordnung (AltlV) werdenStandorte bezeichnet, deren Belas-tung von Abfällen oder umweltge-fährdenden Stoffen stammt. Dazuzählen Ablagerungsstandorte (still-gelegte oder noch in Betrieb befindli-che Deponien), Betriebsstandortemit umweltgefährdenden Stoffenund Unfallstandorte (Standorte, diewegen ausserordentlicher Ereignis-se belastet sind).

Die Erkenntnis der Umweltge-fährlichkeit verschiedener Abfälleführte in den letzten Jahren generellzu strengeren Vorschriften für die Er-richtung und den Betrieb von Depo-nien sowie für den Umgang mit um-weltgefährdenden Stoffen. Die ver-schärften Vorschriften tragen dazubei, dass inskünftig keine Altlastenmehr entstehen sollten.

Eintrag belasteter Grundstücke inden Altlastenkataster

Das Umweltschutzgesetz ver-pflichtet die Kantone, einen öffent-lich einsehbaren Kataster der belas-

teten Standorte (Deponien und an-dere durch Abfälle belastete Stand-orte) zu erstellen sowie Informatio-nen zur Sanierung von Altlasten zuverwalten. Dabei trägt die Behördejene Standorte in den Kataster ein,bei denen feststeht oder mit grosserWahrscheinlichkeit zu erwarten ist,dass sie belastet sind. Die Beweislastliegt dabei bei den staatlichen In-stanzen.

Es ist Sache der Behörden, denmassgebenden Sachverhalt von Am-tes wegen festzustellen und die not-wendigen Beweise zusammenzutra-gen. Liegen keine ausreichenden Be-weise für die Existenz von Altlastenvor, darf ein Grundstück nicht in denKataster aufgenommen werden. DerAltlastenkataster kann bei der kom-munalen bzw. kantonalen Umwelt-schutzbehörde (in Baselland zum TeilGemeinden oder aber Amt für Um-weltschutz und Energie AUE in Lies-tal) eingesehen werden.

Ausreichend RechtsmittelBetroffene Eigentümer haben

Anspruch auf rechtliches Gehör. Dasbedeutet, dass die Behörde die Ei-gentümer informieren muss, wennsie beabsichtigt, ein Grundstück inden Kataster aufzunehmen. Es istwichtig, dass Eigentümer von diesemRecht Gebrauch machen und die be-hördlichen Schritte kritisch kontrol-lieren, um ungerechtfertigte Eintra-gungen zu verhindern, zumal ein Ein-trag den Verkehrswert eines Grund-stücks erheblich reduzieren kann.

Gegen die Verfügung der Eintragungdes Grundstücks bzw. eines Grund-stückteils kann der betroffeneGrundeigentümer ferner Beschwer-de erheben.

Sanierungsbedürftige StandorteDie Kantone sind dafür besorgt,

dass belastete Standorte saniertwerden, sofern diese zu schädlichenoder lästigen Einwirkungen führenoder wenn die konkrete Gefahr sol-cher Einwirkungen besteht (Art. 32cUSG).

Dabei gilt in erster Linie das Prin-zip des Quellenstopps, d.h., die Sa-nierungsmassnahmen sollen sicher-stellen, dass langfristig keine unzu-lässigen Mengen von Schadstoffenmehr aus dem Standort in die Um-welt gelangen können. Die Kostender Sanierung sind vollumfänglichvom Verursacher zu tragen (Verursa-cherprinzip, Art. 32d USG).

Das revidierte Umweltschutzge-setz regelt neu auch das Problem dernicht mehr ermittelbaren oder zah-lungsunfähigen Verursachern: dies-falls trägt das zuständige Gemeinwe-sen die Kosten (neu Art. 32d Abs. 3USG).

Keine Gesetzeslücke mehr bei den«Bauherrenaltlasten»

Bisher regelten weder das Um-weltschutzgesetz noch die Altlasten-verordnung die Frage, wer bei Bauar-beiten auf einem belasteten, nichtaber sanierungsbedürftigen Stand-ort die Kosten für die Untersuchung

Revidiertes Umweltschutzgesetz schafft Klarheit zu «Altlasten»:

Eigentümer belasteter Grund-stücke fairer behandelt

und Entsorgung von verunreinigtemAushub-, Abraum- oder Ausbruch-material zu tragen hat. Diese Geset-zeslücke führte zur stossenden Pra-xis, dass die Untersuchungs- undEntsorgungskosten des belastetenAushubmaterials oft dem bauwilli-gen Inhaber des Grundstücks – undnicht etwa dem Verursacher der Alt-last – auferlegt wurden.

Nicht mehr für fremde «Sünden»zahlen

Im Rahmen der Revision des Um-weltschutzgesetzes setzte sich derHauseigentümerverband Schweizengagiert für die Beseitigung dieserRechtsunklarheit ein und verlangteeine Kostenregelung im Sinne des imUmweltschutzgesetz sonst üblichenStörer- bzw. Verursacherprinzips.

Dazu musste eine neue Bestim-mung im Umweltschutzgesetz ge-schaffen werden. Neu regelt deshalbArtikel 32b bis USG, dass Inhaber be-lasteter Grundstücke unter bestimm-ten Voraussetzungen «in der Regelzwei Drittel der Mehrkosten für dieUntersuchung und Entsorgung desMaterials von den Verursachern derBelastung und den früheren Inha-bern des Standorts verlangen kann».

Auch wenn der HEV Schweiz eineweiter gehende Regelung zulastender Verursacher angestrebt hat, istder vorliegende politische Kompro-miss zu unterstützen. Mit Artikel 32bbis USG wird die Kostenfrage von be-lastetem Aushubmaterial endlich aufGesetzesstufe gelöst, womit die bis-herige unfaire Praxis, den jeweiligenEigentümer für fremde «Sünden» derVergangenheit vollumfänglich be-zahlen zu lassen, ebenfalls der Ver-gangenheit angehört.

lic. iur. Roman Obrist,Rechtskonsulent beim HEV Schweiz

➞ Info: www.hev-schweiz.ch

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Für Spannung war Ende April an derVSU-GV in Zürich gesorgt: Einer-seits standen Ersatz- und Erneuer-ungswahlen innerhalb des Vorstan-des an, andererseits plädierte KurtGfeller, Vizedirektor des Schweize-rischen Gewerbeverbandes (SGV)im Anschluss an den offiziellen Teilfür eine dringende Überarbeitungund Neuausrichtung der EKAS-Richtlinien zur Arbeitssicherheit.

Präsident Urs J. Weder freute sich inseiner Einleitung speziell über diegrosse Zahl der Teilnehmenden, dieer – zusammen mit den Gästen Edou-ard Currat, Mitglied der Geschäfts-leitung der Suva, sowie Ehrenpräsi-dent Beat A. Graber – herzlich will-kommen hiess. Das Amt des Tages-präsidenten wurde e. PräsidentHeini Brütsch anvertraut.

VSU sucht Synergien mit SuvaIn seinem Jahresbericht griff der

Präsident unter anderem das tradi-tionelle Jahresgespräch zwischenSuva und VSU mit dem HauptthemaSynergien und Abgrenzungen auf.Einerseits soll in den fachtechni-schen Bereichen die Zusammenar-beit zur Ausschöpfung des gemein-samen Erfolgspotenzials in der Ar-beitssicherheit verstärkt werden. An-dererseits hält der VSU nach wie voran seinen Forderungen nach klar ge-

teilten Rollen im Markt fest: die VSU-Mitgliedsfirmen als Marktversorgerund die Suva als Vollzugsorgan.

Neue Gesichter im Verband Erfreuliches auch über die Mit-

gliederzahlen: Der VSU konnte einennamhaften Zuwachs verzeichnen.Nach den Aufnahmen der FirmenMSA Auer Schweiz GmbH, Spilag AGund Phonak Communications AG be-steht der Verband neu aus 36 Aktiv-mitgliedern.

Die von Verbandskassier Chris-toph Blülle präsentierte Jahresrech-nung wurde einstimmig genehmigt.Verabschiedet wurden aber nicht nurdie Jahresrechnung, sondern auch –mit herzlichem Dank für die geleisteteArbeit – die beiden langjährigen Ver-bandsrevisoren Rolf Löwe und Ale-xander Gyr. Ihre Nachfolges sind PeterGiger und Georges Meierhofer.

Zum Traktandum Vorstandswah-len musste zur Kenntnis genommenwerden, dass Urs Diriwächter be-rufsbedingt zurücktreten musste.Diese Lücke konnte mit JacquelineFlückiger geschlossen werden. Prä-sident Weder und die übrigen Vor-standsmitglieder wurden in ihrenÄmtern einstimmig bestätigt.

Kontroverse zu den Unfall-Verhütungsmassnahmen

Mit grosser Spannung erwartetwurde im Anschluss an den offiziel-len Teil das Gastreferat von KurtGfeller, Vizedirektor des Schweizeri-

schen Gewerbeverbandes (SGV) undMitglied der Eidgenössischen Koor-dinationskommission für Arbeitssi-cherheit (EKAS). Gfeller thematisier-te vor allem die Umsetzung derEKAS-Richtlinien zur Arbeitssicher-heit. Diese Richtlinien, welche dieBetriebe zur Umsetzung von Arbeits-sicherheitsmassnahmen sowie zumBeizug von Arbeitsärzten und ande-ren Spezialisten der Arbeitssicher-heit verpflichten, sind seit zehn Jah-ren in Kraft.

Der SGV ist der Ansicht, so der Re-ferent, dass die heutigen ASA-Richtli-nien zu wenig differenziert auf dieunterschiedlichen Risiken der jeweili-gen Branchen zugeschnitten sind.Zwei weitere Kritikpunkte des SGVseien der hohe administrative Auf-wand und die grossen Divergenzenzwischen gesetzlichen Auflagen undKontrollmöglichkeit. Der SGV fordere

Generalversammlung Verband Schweizer Unfallverhütungsfirmen (VSU)

EKAS: Wo bleibt die Vollzugskontrolle?daher eine Entschärfung der Richtli-nien, indem die Mittel und Aktivitätenauf Bereiche mit erhöhtem Gefahren-potential konzentriert würden.

VollzugsnotstandGrundsätzlich einig mit der Hal-

tung des SGV sehen die VSU-Mitglie-der die Probleme weniger in den In-halten der Richtlinien als der Kontrol-le des Vollzuges. Dies kam bei deranschliessenden Diskussion klarzum Ausdruck. Obwohl den Betrie-ben mittlerweile rund hundert über-betriebliche ASA-Lösungen (Bran-chen-, Betriebsgruppen- und Modell-lösungen) zur Verfügung stehen wür-den, hapere es mit dem Vollzug undder Kontrolle durch die Behörden.

Vielen Betrieben sei überdiesnicht klar, mit welchen Kosten siekonfrontiert würden, wenn sich inihrem Betrieb ein Unfall ereignet.Neben dem menschlichen Leid undden direkten Auswirkungen auf diePrämie der Berufsunfallversicherungkämen nämlich noch diverse indirek-te Betriebskosten hinzu: u.a. Pro-duktionsausfall, Stellvertretungenund Einarbeitungszeiten.

Solange sich aber kein Betriebs-unfall ereignet, entstehen keineKonsequenzen, sind die VSU-Mit-glieder überzeugt. Offenbar müsse –wie so oft – immer zuerst etwas pas-sieren, damit daraus Lehren gezo-gen würden. Für den VSU ist klar,dass mit einer allfälligen Entschär-fung der Richtlinien nicht wenigerBerufsunfälle passieren. Eine Min-derung der Unfälle kann nur erreichtwerden, wenn die Anreize so ge-schaffen werden, dass eben jederUnfall ein Unfall zu viel ist, lautetedas Fazit der sehr interessanten Jah-resversammlung. TG.

Gut besuchte GV in Zürich des Verbandes Schweizer Unfallverhütungsfirmen.

Dankespräsent: Urs J. Weder würdigt die Arbeit der zurückgetretenen Revisoren Rolf

Löwe (Bild links) und Alexander Gyr (rechts) mit einem edlen Tropfen Wein.

Kontroverse Diskussionen löste das Refe-

rat von SGV-Vizedirektor Kurt Gfeller aus.

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Ordentliche GV Verband Dach und Wand Baselland

Festlichkeiten im RittersaalIm gediegenen Rittersaal der BurgReichenstein ob Arlesheim führteder Verband Dach und Wand seinediesjährige ordentliche Generalver-sammlung durch. Im Mittelpunktdes offiziellen Teils standen dieWahlen sowie die Allgemeinver-bindlicherklärung des GAV.

Präsident Andreas Bergamini undsein Vorstand wurden einstimmig inihrem Amt bestätigt.

GAV jetzt allgemeinverbindlichWirtschaftskammer-Vizedirektor

Markus Meier durfte – mit entspre-chenden Erläuterungen – die Allge-meinverbindlicherklärung des GAVbekannt geben. Ein Ziel, auf das derVerband lange hingearbeitet hatte.Umso glücklicher zeigte sich die Ver-

sammlung, dass nun im ganzen Ba-selbiet die gleichen Bedingungen füralle Firmen der Dach- und Wand-Branche einzuhalten sind und so dasPrinzip der «gleich langen Spiesse»gewahrt ist.

Der Vorstand nutzte die GV über-dies, um seinem VerbandssekretärKaspar Mosimann für seinen uner-müdlichen Einsatz zu danken, wasmit einem tollen Geschenkkorbunterstrichen wurde.

Festlicher AusklangNach Abschluss der statutari-

schen Geschäfte schritt man unterden passenden Klängen von «Con-quest of Paradise» zum Apéro, wo dieTeilnehmerinnen des Damenpro-gramms und die Lieferanten in Emp-fang genommen wurden. Nach einer

freundschaftlichen Grussbotschaftvon Stephan Bitterli, Präsident desArlesheimer Gewerbe- und Industrie-vereines, begab man sich wieder inden in der Zwischenzeit wunderbarhergerichteten Rittersaal, um einFestmahl einzunehmen, das keineWünsche offen liess.

Für Unterhaltung sorgten eineFotoshow über die Anlässe des Ver-

bandes im vergangenen Jahr sowiedie musikalische Untermalung durchdie «Black Mollies». Den Schluss-punkt unter den wichtigsten Tag desVerbandsjahres setzte dann um Mit-ternacht ein herzliches «Happy Birth-day» für den Präsidenten. Damit gingein Anlass zu Ende, der allen Teilneh-menden noch lange in Erinnerungbleiben wird. ebo.

83. AGIV-Generalversammlung in Arlesheim

Führender Einkaufsort Als Austragungsort für die sehr gutbesuchte Generalversammlungwählte der Arlesheimer Gewerbe-und Industrieverein das «ForumWürth Arlesheim». Dies aus zweiGründen: Erstens bot sich die Gele-genheit, die aktuelle Kunstausstel-lung «Atmosphäre und Ausdruck»aus der Sammlung Würth zu besich-tigen. Zweitens wird das Gewerbe-areal Wyden, wo das UnternehmenWürth domiziliert ist, am 12. Juni dasEtappenziel der Tour de Suisse sein.

Zufrieden blickte Präsident StephanBitterli auf das 83. Vereinsjahr zu-rück: «Es kann einmal mehr als Jahrder Ernte bezeichnet werden. Die imVorjahr aufgebauten Projekte Mit-gliederbuch und Jubiläumsmarktsind im Laufe des vergangenen Ver-einsjahres erfolgreich abgeschlos-sen worden.» Das ansprechend ge-staltete AGIV-Mitgliederbuch sei inalle Haushaltungen in Arlesheim ver-teilt worden und habe zu vielen posi-tiven Reaktionen geführt.

Den absoluten Höhepunkt bilde-te zweifellos der Jubiläumsmarkt «25 Jahre Arleser Märt». Mit insge-

samt 154 Ständen verzeichnete ereine Rekordbeteiligung. ZahlreicheArlesheimer Gewerbler nutzten die-sen Jubiläumsmarkt, um ihre Betrie-be den vielen Marktbesuchern aufeine lockere und dennoch informati-ve Art zu präsentieren.

Wie in anderen Gewerbevereinenwaren auch in Arlesheim Wahlentraktandiert. Tagespräsident WernerManz hatte eine leichte und schnell

erledigte Aufgabe. Präsident und Vor-standmitglieder stellen sich für eineweitere Amtsperiode zur Verfügung,was die Versammlung mit verdientemApplaus bestätigte. Damit werden dieAGIV-Geschicke weiterhin geführtvon Präsident Stephan Bitterli sowieMarkus Gschwend, Andrea Hänggi,Valentin Hänggi, Christoph Jenzer,Charly Manz, Monika Pedrolini, UrsSchneeberger und Heinz Vogel-sanger.

Es braucht ausreichend ParkplätzeInskünftig sollen im Arlesheimer

Ortskern die Fussgänger – und damit

auch Kunden – gegenüber dem mo-torisierten Verkehr Vortritt haben.Vorstandsmitglied Christoph Jenzerorientierte über den aktuellen Standder bereits seit längerem dis-kutierten Begegnungszone. Mittler-weile konnte auch hinsichtlich Aus-dehnung eine für den AGIV akzepta-ble Lösung gefunden werden.

Künftig gilt im Dorfkern Tempo20. Die definitive Einführung dieserBegegnungszone wird aber erstnach Abschluss der Hauptstrassen-Sanierung erfolgen können. Arles-heim soll zum führenden Einkaufsortder Region werden, betonte Jenzer.Dieser Wunsch liesse sich aber nurrealisieren, wenn die Begegnungs-zone über genügend Parkraum ver-füge.

Tour de Suisse in ArlesheimAm 12. Juni macht die Tour de

Suisse Halt im Arlesheim. Der Etap-penzielort im Gewerbeareal Wydensoll sich an diesem Tag in eine «riesi-ge Festzone» verwandeln. Je nachWitterung werden zwischen 5000und 10’000 Besucher erwartet. MitChristoph Jenzer stellt der AGIV denOK-Präsidenten dieses Grossanlas-ses. Jenzer lud die Arlesheimer Ge-werbetreibenden ein, sich im Festge-lände zu präsentieren. MWB.

Voller Saal an der AGIV-Generalversammlung in Arlesheim.

Präsident Andreas Bergamini (l.) eröffnet die gediegene GV auf Schloss Reichenstein.

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Ende März 2006 veranstaltete derSchreinermeister-Verband Basel-land im verbandseigenen Ausbil-dungszentrum der Überbetrieb-lichen Kurse in Liestal die zweiteSektionsmeisterschaft im Schrei-nerberuf der Kantone Baselland undBasel-Stadt. In der ganzen Schweizfanden in diesem Zeitraum die Vor-qualifikationen für die SchweizerMeisterschaft statt, an welcherdann wiederum die Selektion derTeilnehmenden für die nächste Be-rufs-Weltmeisterschaft erfolgt.

Am frühen Samstagmorgen, dem25. März 2006 – Arbeitsbeginn warpünktlich um 7.30 Uhr – konnten diebeiden Fachexperten Matthias Freyund Stefan Aal sechs Teilnehmer undeine Teilnehmerin aus den beidenHalbkantonen begrüssen. Die Aufga-be für die Wettkämpfer bestand dar-in, eine an die Wand montierbare Boxherzustellen. Dabei hatten die Teil-nehmer die Wahl, ob sie die dafür not-wendigen Holzverbindungen vonHand oder mit Maschinen herstellenwollten. Rund die Hälfte der Lernen-den entschied sich für die manuelleHerstellung, während die anderen dieFertigung über die Maschinen bevor-zugten.

Präzision, Phantasie, Effizienz ...Viele Fertigkeiten, die während

der Berufsausbildungszeit vermitteltworden waren, kamen zum Zug: Prä-zision, Phantasie, Effizienz, Konzen-tration und ein vernünftiges Arbeits-zeit-Management, Die gleichen Kri-terien waren dann aber auch bei derBewertung massgebend. Währendder Arbeiten wurden zum Beispieldas Zeitmanagement und die Ar-beitsweise beobachtet. Nach Been-digung der Arbeiten galt es, vorgege-bene Punkte in Bezug auf die Mass-genauigkeit und den Vergleich derEndprodukte untereinander zu be-werten.

Ehrgeiz und KameradschaftDie Atmosphäre während des

Wettkampfes war ausgezeichnetund von Kameradschaft, aber auchvon gesundem Ehrgeiz aller Wett-kämpfer geprägt. Trotz des gegen-seitigen Wetteiferns kam auch dieHilfsbereitschaft unter den Teilneh-menden zum Zug und wurde be-sonders beim Verleimen von Holz-elementen gerne gegenseitig in An-spruch genommen. Die Fähigkeit zurTeamarbeit ist schliesslich auch spä-ter in der Praxis gefragt, wenn es da-rum geht, mit Kolleginnen und Kol-

legen tagtäglich zusammenzuar-beiten.

Hohes bis ansprechendes NiveauBevor im Anschluss an den Wett-

kampf das Möbelstück von den Teil-nehmenden nach Hause genommenwerden konnte, fand die Rangver-kündigung statt. Das Niveau der Ar-beiten reichte von hoch bis anspre-chend, wobei aber alle Teilnehmergute Ergebnisse ablieferten. AufsSiegertreppchen steigen durftenschliesslich:

1. Rang:Benjamin Hänggi(Schreinerei Christian Trächslin,Dornach)2. Rang:Christoph PeterRudolf Von Allmen AG, Böckten)3. Rang:Regula Hofer(WohnGeist GmbH, Basel)

2. Interkantonale Sektionsmeisterschaft im Schreinerberuf

Berufsnachwuchs derSpitzenklasse

Siegerbild (v. l.) Regula Hofer (Rang 3), Christoph Peter (Rang 2) und Benjamin

Hänggi (Rang 1). Herzliche Gratulation!

Diese drei Bestplatzierten sindnun berechtigt, an den SchweizerMeisterschaften teilzunehmen. Dazumüssen sie jedoch zuerst noch dieüberregionalen Ausscheidungswett-kämpfe in der Zeit zwischen Augustund Ende Oktober 2006 erfolgreichbestehen. Dafür drücken der Schrei-nermeister-Verband und die Wirt-schaftskammer Baselland schonheute kräftig die Daumen! TG.

Meisterhaft: Sieger Benjamin Hänggi.

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Gewerbe- und Industrievereine Nummer 196 | 22. Mai 2006

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131. Generalversammlung des Gewerbevereins Liestal

Stadt- und BürgergemeindeLiestal sind NeumitgliederKnapp fünfundvierzig Minuten dau-erte die GV des GewerbevereinsLiestal. Da im Verein alles rundläuft und man auf ein erfreulichesJahr zurückblickt, konnte Präsiden-tin Denise Grieder die Tagesge-schäfte speditiv abwickeln. Umsomehr Zeit gönnten sich die Teilneh-menden für den gemütlichen Teil imRestaurant Schützenhaus.

Das wohl wichtigste Ereignis im altenVereinsjahr war die Realisierung desKMU-Führers, der an der letzten GVbeschlossn worden war. Unter demTitel «Alles da!» konnte bereits MitteJanuar dieses Jahres das «Mitglieder-buch» an alle Haushaltungen in Lies-tal verteilt werden. Die Broschürewurde in Kombination mit der vonder Stadtgemeinde geplanten Publi-kation «Liestal Fakten» publiziert.Dank dieser Synergie verfügt Liestal

nun über einen umfassenden undansprechend gestalteten Führerdurch alle wichtigen Belange desKantonshauptortes einerseits unddie ansässige KMU-Wirtschaft ande-

rerseits. Im KMU-Teil, der vom Ge-werbeverein und der «Interessenge-meinschaft Einkaufszentrum Liestal»(IGL) gemeinsam herausgegebenwird, präsentieren sich 249 Unter-nehmen aus 91 verschiedenen Bran-chen.

Mutation der besonderen ArtUnter «Mutationen» konnte Prä-

sidentin Denise Grieder wohl einePremiere in der Geschichte der Ba-

selbieter Gewerbevereine vermel-den: Sowohl die StadtgemeindeLiestal als auch die Bürgergemeindedes Kantonshauptortes traten demGewerbeverein als Mitglieder bei.

Die Bedeutung dieses – bislanganderenorts nicht bekannten – Schrit-tes wurde durch die Anwesenheit derbeiden Präsidentinnen Regula Gysin(Stadtgemeinde) und Marlis Zimmer-mann (Bürgergemeinde) gebührendunterstrichen. Die Aufnahme der bei-den «Personen des öffentlichenRechts» wurde mit grossem Applausder Versammlungsteilnehmendenquittiert. Der Gewerbeverein Liestalzählt neu 231 Mitglieder.

«Gwärbschau» im Oktober 2006Wie an anderen Orten findet

heuer auch in Liestal eine Gewerbe-ausstellung statt. Die Liestaler KMU-Wirtschaft wird sich vom 6. bis 8. Oktober im Areal Frenke präsen-tieren. Als Gast wird die Tourismusre-gion Lenk teilnehmen. Laut FlorianGaugler, OK-Präsident «Gwärb 06»,laufen die Vorbereitungen plange-mäss. Liestal kann sich auf eine tolleGewerbeschau freuen. MWB.

Generalversammlung KMU Hölstein und Umgebung

20-Jahr-Jubiläum gefeiertDie bis auf den letzten Platz besetz-te Bürgerstube in der HölsteinerSchulanlage Rüebmatt bot einenwürdigen Rahmen für die diesjähri-ge Generalversammlung der jubilie-renden KMU-Vereinigung Hölsteinund Umgebung. Als Ehrengästekonnte Präsident Karl Thommen dieGemeindepräsidentin von Hölstein,Anita Schweizer, und deren Kolle-gen von der NachbargemeindeBennwil, Erich Geiser, begrüssen.Ein besonders herzlicher Gruss galtnatürlich dem Gründungs- und heu-tigen Ehrenpräsidenten des Gewer-bevereins, Franz Schweizer.

Im Gegensatz zum Vorjahr, dasvoll und ganz von der erfolgreichenGewerbeausstellung geprägt war,verlief 2005 in ruhigen Bahnen. Dertraditionelle Maimarkt, der jährlicheMinigolf-Plausch, die Besichtigungder Polizei-Einsatzzentrale in derLiestaler Gutsmatte und der «Weih-nachtsmärt» bildeten die Fixpunkte.

20 erfreuliche Vereinsjahreim Waldenburgertal

Der Gewerbeverein Hölstein wur-de am 3. März 1986 gegründet. DenAnstoss dazu gab der «Weihnachts-märt», der im Dezember 1985 als ge-meinsame Aktion einiger Gewerblererstmals durchgeführt worden ist.

Aus Anlass des 20-jährigen Be-stehens des Gewerbevereins stelltePräsident Karl Thommen fest, dassdie Einrichtung örtlicher und regio-naler Gewerbevereinigungen nachwie vor notwendig ist. Die Gemeinde-behörden seien auf einen kompeten-ten Ansprechpartner angewiesen.Nur ein organisiertes und vernetztesGewerbe kann letztlich auch Einflussnehmen, ist Thommen überzeugt:«Gemeinsam sind wir stark und kön-nen etwas bewirken.» Die KMU-Ent-lastungsinitiativen oder das Engage-ment im Falle der Aescher Fassaden-fabrik Schmidlin seien schlagendeBeweise für das funktionierendeKMU-Netzwerk im Baselbiet.

Stärken unterstreichenGemeindepräsidentin Anita

Schweizer überbrachte die Grüssenicht nur seitens der Standortge-meinde Hölstein, sondern auch na-mens der Nachbarorte Bennwil undLampenberg. Schweizer wies in ihrerkurzen Adresse auch auf die Tätigkeitder «Gruppe WirtschaftsförderungWaldenburgertal» hin. Ziel dieservon Waldenburg, Oberdorf, Nieder-dorf und Hölstein ins Leben gerufe-nen Initiative ist es, die Stärken derTalgemeinden herauszustreichen,das bestehende Gewerbe zu fördern

– zum Bei-spiel mit einer guten Ver-kehrsanbindung – und neue Betriebeanzusiedeln. Gleichzeitig soll auchdie Wohnqualität verbessert werden.Für die Gemeindepräsidentin ist dieKMU-Wirtschaft auch in diesem Kon-text ein ganz wichtiger Partner.

Bevor die «Jubiläums-General-versammlung» in den gemütlichenTeil mündete, überbrachte LukasWeisshaar die Grüsse und Glück-wünsche aus dem «Haus der Wirt-schaft» und Peter Sutter gratuliertenamens der benachbarten KMUHomburger-/Diegtertal. MWB.

Seit 20 Jahren am Ball: Die Mitglieder von KMU Hölstein und Umgebung.

Präsidentin Denise Grieder (r.) freut sich mit ihren Vorstandskolleginnen und -kolle-

gen über die Mitgliedschaft der Stadt- und der Bürgergemeinde Liestal.

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22. Mai 2006 | Nummer 196 Gewerbe- und Industrievereine

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55. GV des Gewerbevereins Reigoldswil und Umgebung

Aktives «Fünflibertal»

Zur 55. Jahresversammlung im gutgefüllten Saal des Restaurants«Ryfenstein» in Reigoldswil begrüss-te Präsident Hansruedi Wirz nicht nurdie Mitglieder herzlich, sondernauch den Ehrenpräsidenten WalterMeyer sowie Lukas Weisshaar vonder Wirtschaftskammer Baselland.Die Themenschwergewichte der Jah-resversammlung umfassten nichtnur den Neubau der Luftseilbahn,sondern auch die Gewerbeausstel-lung im vergangenen Jahr und dasbevorstehende Regionalturnfestvom 23. bis 25. Juni, von dem sichauch das Gewerbe einiges erhofft.

In seinem Jahresbericht freute sichder Präsident, dass der Gewerbever-ein den stolzen Betrag von 10’000Franken für den Neubau der Luftseil-bahn sammeln und so zu deren Rea-lisierung beitragen konnte. Hansrue-di Wirz dankte den Mitgliedern für ihrstarkes Engagement, gleichzeitigdrückte er sein grosses Bedauernaus zum tragischen Arbeitsunfallgleich zu Beginn der Montagearbei-ten beim Abbau der Trägermasten.

Highlight GewerbeausstellungViel Positives gab es von der Ge-

werbeausstellung im vergangenen

Jahr zu berichten, die sehr erfolgreichverlief und vor allem auch gut be-sucht war. Erfreulich war auch, dassMitglieder der Baselbieter Regierungwie Sabine Pegoraro und ErichStraumann den Weg nach Reigolds-wil zur Gewerbeausstellung gefun-den hatten. Der Präsident danktedem Organisationskomitee unterStefan Ziegler für den grossen Ein-satz sowie den ausstellenden KMUfür iIhre engagierte Teilnahme. In sei-nen präsidialen Dank für die gute Zu-sammenarbeit schloss Wirz aberauch seine Vorstandsmitglieder ein.

Neues aus Vorstand undMitgliederkreis

Unter dem Traktandum Mutatio-nen hob der Präsident hervor, dassnun auch Gemeindepräsident WernerSchweizer zum Kreis der Mitgliederzählt. Leider hat sich Aktuarin LilianeProbst zur Demissionierung aus demVorstand entschlossen. Sie war seitEnde der 80er Jahre in diesem Amttätig und hat in dieser langen Zeit imVorstand und für den GewerbevereinHervorragendes geleistet. Die Ver-sammlung dankte Frau Probst für dengrossen Einsatz mit einem langen undkräftigen Applaus sowie mit einem Er-innerungspräsent.

Zum neuen Aktuar wurde ein-stimmig Gaetano Müller von derFirma basisinformatik gewählt, derauch die Homepage des Gewerbe-vereins neu überarbeiten und bewirt-schaften wird.

Regionales Turnfest im VisierChristoph Dietrich orientiert über

die Vorbereitungsarbeiten zum Turn-fest am Wochenende vom25. Juni. Zu diesem Grossanlass wer-den – neben etwa 3000 bis 4000 Be-suchern – rund 1800 Turnende erwar-tet, die vom Freitag bis Sonntag ihrKönnen zeigen. Neben optischen undkulinarischen Leckerbissen erwartetdie Besucher auch eine Tombola mittollen Preisen. Dietrich dankte demOK-Team sowie den über 250 Helfe-rinnen und Helfern bestens.

Nostalgisches aus ReigoldswilIm Anschluss an die GV und ein

feines Essen aus der Küche des Re-staurants «Ryfenstein» wurde einFilmdokument von Hans Probst überdie Entstehung der Gondelbahn undihre Sanierung im Jahr 1996 vorge-führt. Die eindrücklichen Bilder zei-gen, wie schön sich das Baselbiet umund ob Reigoldswil präsentiert undwie wertvoll der Erhalt der Gondel-bahn ist. LW.

Im «Ryfenstein» begrüsst Präsident Hansruedi Wirz (stehend) seine Mitglieder.

Orientierung durch Christoph Dietrich.

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29. Generalversammlung «Gewerbe und Industrie Aesch»

Eine echt starke Leistungauf das Pilotprojekt der BaselbieterSozialpartner hin, das zur Gründungder Schmidlin-TSK geführt hat, diemittlerweile bereits wieder gegen200 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter beschäftigt.

Auf Initiative der Wirtschafts-kammer Baselland und ihres Direk-tors, Nationalrat Hans Rudolf Gysin,kam dieses einmalige Pilotprojektzustande, betonte Hohl. «Das wareine echt starke Leistung!» Hohl batden anwesenden Wirtschaftskam-mer-Vertreter Urs Berger, den Re-spekt und Dank des GIV Aesch im«Haus der Wirtschaft» zu depo-nieren.

Neue VorstandsmitgliederLydia Ramseyer, die vor zwei Jah-

ren als Präsidentin der IG Detaillistenden GIV-Vorstand verstärkt hatte,musste aus beruflichen Gründen ih-ren Rücktritt erklären, was PräsidentHohl ausserordentlich bedauerte.Zum Nachfolger wählte die Ver-

sammlung Thomas Fleig (Bluemela-de bim Schloss GmbH). Zudem wurdedie Vereinsleitung mit Dieter Zwicky(Bauschreinerei Zwicky) verstärkt.

KMU-Förderung mit Ortsmarketing

Gemeindepräsidentin MarianneHollinger orientierte über die ge-plante Erschliessung des Gewerbe-gebietes Aesch Nord. Es geht nun da-rum, Investoren zu finden, was aberdurch die Besitzverhältnisse nichtunbedingt erleichtert wird, hielt Hol-linger fest. Der Grossteil des Gewer-belandes gehöre nicht der Gemeinde

Aesch, sondern der Stadt Basel. ImSinne eines aktiven Ortsmarketingswolle die Gemeinde zudem das Zen-trum aufwerten.

Die Gemeindepräsidentinwünscht sind einen lebendigen öf-fentlichen Raum, attraktive Läden,einen guten Branchenmix und vielfäl-tig Anlässe im Ortskern. Aesch solleine unverwechselbare Identität be-kommen. In einem ersten Schritt sollnun eine Arbeitsgruppe gebildet wer-den, die sich mit diesen Fragestellun-gen befassen wird. Marianne Hollin-ger lud den GIV Aesch mit seinen Mit-gliedern ein, aktiv in diesem Gre-mium mitzuarbeiten.

Gute Lehrstellen-BilanzUrs Berger, Bereichsleiter Be-

rufsbildung der Wirtschaftskammer,verdankte das starke Engagementund die vielfältige Tätigkeit des GIVAesch. Mit Stolz wies er darauf hin,dass zwei ortsansässige Betriebe imLehrverbund der Wirtschaftskammermitmachen und insgesamt sechs Ver-bundlehrlinge aus Aesch stammen.Gegenüber dem Vorjahr würden inAesch 12 Prozent mehr Lernende aus-gebildet. MWB.

70. Jahresversammlung des Gewerbevereins Münchenstein

Endspurt für die GAM’06Die zahlreich erschienenen Gewer-bevereinsmitglieder fanden sichEnde März im festlich geschmück-ten Saal des Restaurants «Seegar-ten» zu ihrer 70. Generalversamm-lung ein. Immerhin galt es auch, das7. Jahrzehnt der KMU-Organisationeinzuläuten. Als behördliche Gästekonnten Gemeindepräsident WalterBanga und Landrat Peter Zwick be-grüsst werden.

Humorvoll und mitunter unkonven-tionell führte Präsident RobertSchmidlin durch die ordentlichenGeschäfte: In seinem Jahresrückblickerwähnte er im Besonderen die in-tensiv laufenden Vorbereitungen fürdie im Jahr 2006 geplante Gewerbe-ausstellung. Daneben fanden ver-schiedene gesellige Anlässe statt: sodie Besichtigung des Postzentrumsin Egerkingen oder der schon tradi-tionelle Grillplausch bei der ElektraBirseck.

Im Zusammenhang mit demRichtplan Gartenstadt/München-stein Dorf fand eine Sitzung mit demGemeinderat statt. Eine aus drei Vor-standsmitgliedern bestehende Ar-beitsgruppe wird sich intensiv mitdiesem Geschäft befassen.

Vorstand bestätigtDas bewährte Vorstandsteam

um Präsident Robert Schmidlin stell-te sich für eine weitere Amtsperiodezur Verfügung und wurde einstimmigwiedergewählt. Zur Vereinsspitze ge-hören Doris Würsch (Vizepräsiden-tin), Patrick Bellomo (Kassier), JürgBühler (Kommunikation), MarcelErni (Detailhandel) sowie – als Beisit-zer – Alexander Biner, Lorenz Imhofund Rolf Madörin.

Noch nicht unter Dach und FachDie Münchensteiner Gewerbe-

ausstellung, die vom 20. bis 22. Ok-tober 2006 im Kultur- und Sportzen-

trum Bruckfeld stattfinden soll, stehtnoch auf wackligen Füssen. Laut OK-Präsident Jürg Bühler liegen bislangzu wenige Anmeldungen vor. Bühlerrief die anwesenden Vereinsmitglie-der auf, sich am Endspurt intensiv zubeteiligen, der für das Zustandekom-men der GAM’06 nötig ist. Innert Mo-natsfrist muss die erforderliche Teil-nehmerzahl erreicht sein, damit dieAusstellung definitiv durchgeführtwerden kann, betonte Bühler.MWB.

Der Schmidlin-Konkurs, das Er-schliessungsprojekt Aesch Nordund die Wahl neuer Vorstandsmit-glieder prägten die diesjährige Ge-neralversammlung von GIV Aesch,die Anfang April im katholischenPfarreiheim stattgefunden hat.

Der Schock, den der Konkurs der Aescher Fassadenbaufirma Schmid-lin AG auslöste, sitzt nach wie vorsehr tief. In seinem ausführlichenJahresrückblick musste PräsidentRoland Hohl zwangsläufig auch aufdieses traurige Kapitel der jüngstenAescher Wirtschaftsgeschichte ein-gehen. Ausdrücklich wies er dabei

Zufrieden: Präsidnt Roland Hohl.

Unkonventionell und humorvoll: Präsi-

dent Robert Schmidlin.

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22. Mai 2006 | Nummer 196 Gewerbe- und Industrievereine

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine im Haus der Wirtschaft

Netzwerk-PflegeInformation, Koordination und Netz-werk-Pflege sind die wesentlichenZiele der «Konferenz der Gewerbe-und Industrievereine» KGIV – einerFachkommission der Wirtschafts-kammer Baselland, in der die Präsi-dentinnen und Präsidenten der lo-kalen Baselbieter KMU-Organisa-tionen vertreten sind. Anfang Maitagten sie im Haus der Wirtschaft.

Wie gewohnt sehr gekonnt eröff-nete und moderierte KGIV-PräsidentRoland Hohl die sehr gut besuchteVersammlung. Zum Thema «Fundrai-sing und Sponsoring» referierte Sté-phane Gay-Lang. Im Hinblick auf diezahlreichen lokalen Gewerbeausstel-lungen zeigte sich das Publikumhöchst interessiert, als der Expertekompetent über die Möglichkeitenund die Voraussetzungen eines erfol-greichen Sponsorings informierte. Er-wähnung fanden auch die Tücken inBezug auf die fällig werdende Mehr-wertsteuer, da jetzt jede Art von Wer-

bung als Dienstleistung betrachtetwerden muss.

Neue interessante Möglichkeitenim Internet

Mario Stoppa, ProjektleiterKMU-Förderung der Wirtschaftskam-mer, «plauderte aus dem Nähkäst-chen» über die bevorstehende On-

line-Schaltung der neuen Wirt-schaftskammer-Homepage und überdas Projekt «Virtuelle Unterneh-men». Ausserdem zeigte Stoppaneue Möglichkeiten für die Baselbie-ter Gewerbe- und Industrievereineauf, innerhalb von www.kmu.orgeine eigene Website zu betreiben.Die Anwesenden zeigten für dieseneuen Möglichkeiten der Vernetzunggrosses Interesse, und es entwickel-te sich – wie schon beim Vorrednerzum Thema Sponsoring – eine ange-regte Diskussion.

Neuer Ansatzpunkt: Die «andereGewerbeausstellung»

Die Gründe, die in Vorständenvon KMU-Organisationen für Ent-schädigungen sprechen und derenAusgestaltungsmöglichkeiten erläu-terte lic.iur. Olivia Schibler, Projekt-leiterin KMU-Förderung der Wirt-schaftskammer. In diesem Zu-sammenhang wurden auch geltendeRichtzahlen genannt.

Schibler stellte ausserdem dasProjekt «Tischmessen – die etwas an-dere Gewerbeausstellung» vor. Esgalt –, vor einer detaillierten Projekt-ausarbeitung – das generelle Inter-esse der teilnehmenden Organisatio-nen abzuschätzen.

Schliesslich wurde eine Vielzahlvon wissenswerten Informationenaus der Wirtschaftskammer und dem«Haus der Wirtschaft» vermittelt –mit dem Ziel, die Zusammenarbeitzwischen Kantonalverband und loka-len KMU-Organisationen weiter zuoptimieren. Der anschliessendeApéro bot dazu ebenfalls ausgiebigGelegenheit – Pflege der Kollegialitätinbegriffen.OS.

Management Symposium Basel

Erfolgs-Story geht weiterNational und international angese-hene Referentinnen und Referentenaus Wirtschaft, Politik und Wissen-schaft finden sich am 9. Juni 2006 imHotel Hilton ein, um das Thema «Ar-beits- und Bildungsmarkt Europa:Chancen für die Schweiz» zu behan-deln.

Auch in diesem Jahr wird das Ma-nagement Symposium Basel mit ei-nem äusserst aktuellen Themenkreisfür einen kurzweiligen und informati-ven Tag sorgen:

Im September 2005 hat dasSchweizer Stimmvolk das Abkom-men über die Personenfreizügigkeitangenommen. Aber welche Chancenund Gefahren bringt dieser Wandel?Haben Schweizerinnen und Schwei-zer eine Chance auf dem europäi-schen Arbeitsmarkt? Wie konkur-renzfähig sind die Schweizer Hoch-schulabschlüsse und wie sieht dasBildungsangebot in Europa aus?

Antworten zu diesen und ande-ren Fragen erhalten Symposium-Teil-nehmende von Persönlichkeiten wieHans Ulrich Märki, Chairman IBMEMEA (Europa, Middle East and Afri-ca), Prof. Dr. Wolfang Jütte, Professoran der Donau-Universität Krems, Lei-ter der Interdisziplinären PlattformWeiterbildungsforschung, Dr. FrankSigl, Leiter Human Resources BâloiseHolding, Dr. Christoph Eymann, Vor-steher des Erziehungsdepartemen-tes Basel-Stadt, Dr. Christoph Koell-reuter, Chefökonom und Präsidentdes Verwaltungsrates BAK Basel,oder Anita Fetz, Ständerätin Basel-Stadt. Diese hochkarätigen Fachleu-te werden das Thema in Form von Re-feraten und einer Podiumsdiskus-sion aufgreifen.

Lange ErfolgsgeschichteDas Management Symposium

kann auf eine lange Erfolgsgeschich-te zurückgreifen. So waren beispiels-

weise die Jahre 1999 und 2001 mitspannenden Themen, bekanntenPersönlichkeiten und grossen Zu-schauermassen gespickt.

Das Symposium wird jeweils vonvier Studierenden der Fachhoch-schule Nordwestschweiz, Hochschu-le für Wirtschaft, im Rahmen ihrer Di-plomarbeit als angehende Betriebs-ökonominnen konzipiert, organisiertund durchgeführt. Initianten desSymposiums sind die HWV Basel(Höhere Wirtschafts- und Verwal-tungsschule) und die GBB (Gesell-

schaft Basler Betriebsökonomen). Ist das Interesse an einer Teilnah-

me geweckt? Weitere Informationenund Anmeldung auf der Homepagewww.symposium.ch

Freitag, 9. Juni 2006,8.30 bis ca. 16 Uhr,Hotel Hilton Basel

Organisatorinnen des Symposiums (v. l.): Andrea Rohner, Chantal Amhof, Tabea

Vollmar und Martina Angst. Foto: zVg

Starke Präsenz: Präsidentinnen und Präsidenten der lokalen KMU-Organisationen.

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KMU Frauen Baselland Nummer 196 | 22. Mai 2006

Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie

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KMU Frauen unterwegs im Wald zwischen Pratteln und Muttenz

Nordic Walking: Schritt fürSchritt zum Volkssport

Leben ist Bewegung – und mehr Be-wegung kann das Leben noch le-benswerter machen. Trotz regneri-schem und kaltem Wetter versam-melten sich Anfang Mai die sport-lich gekleideten KMU Frauen Basel-land im Restaurant Egglisgraben,um die Sportart Nordic Walking neuzu entdecken – oder besser kennenzu lernen.

In einem geistigen Aufwärmtraininginformierte zunächst Dr. Urs Martin

von der Rennbahnklinik Muttenz ausmedizinischer Sicht über Sport im All-gemeinen und Nordic Walking im Be-sonderen. Diese Sportart sei auf-grund ihrer hohen physiologischenBelastung bei nur geringer subjekti-ver Belastungsempfindung für Anfän-ger und Wiedereinsteiger in den Aus-dauersport bestens geeignet.

Vom Leistungssport ...Nordic Walking wurde als Som-

mertrainingsmethode der Spitzen-

athleten aus den Bereichen Langlauf,Biathlon und nordischer Kombina-tion entwickelt. Im Frühjahr 1997wurde diese äusserst effektiveSportart in Finnland erstmals vorge-stellt.

In einem zweiten Teil folgte diesportliche Praxis: KMU Frauen-Mit-glied Denise Hummel und zwei wei-tere ausgebildete Trainerinnen stat-teten die Damen mit den wichtigstenInfos und den typischen Stöcken aus.Ebenso standen die Fachfrauen beiden ersten Nordic-Schritten in derNatur beratend und korrigierend zurSeite.

... zum VolkssportDie Lauftechnik des Nordic Wal-

king gleicht der Bewegungsausfüh-rung des Skilanglaufs. Dabei ist kei-ne sportliche Vergangenheit notwen-dig. Nordisch «walken» kann in je-dem Alter ausgeübt werden. Der Be-wegungsablauf bindet die Arme und

Schultern aktiv in die Bewegung einund bietet alle gesundheitlichen Vor-teile, die eine sanfte Ausdauersport-art mit sich bringt!

Entscheidend: Koordination derAbläufe

Aus der intensiven Stunde imNieselregen konnte viel Neugelern-tes und Wissenswertes mitgenom-men werden. Zusätzlich folgte die Er-kenntnis, dass dieser Sport einigesabverlangt – vor allem auch in der Ko-ordinierung der Abläufe. Vorzugs-weise sollte beim Einstieg in dieseneue Volkssportart eine ausgebilde-te Person begleiten.OS.

KMU Frauen im «Anthropologischen Forschungsinstitut Aesch»

Reise in die Geschichte derBevölkerungDas Anthropologische Forschungs-institut Aesch ist eine halbstaatli-che Non-Profit-Forschungsstätte,die von Dr. Bruno Kaufmann geleitetwird. Seine Aufgabe ist die Erfor-schung des Menschen in Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft.Mit ihrer Zugehörigkeit zu drei Fa-kultäten – Naturwissenschaften,Geisteswissenschaften und Medizin– umfasst die anthropologische For-schung einen grossen Wissensbe-reich, wie die KMU Frauen bei einerBesichtigung Ende April erfuhren.

Nach einer umfassenden Einführungin die Geschichte des Instituts mit vie-len Anekdoten über die Gilde der An-

Im Anschluss an die hochinteres-sante Führung genossen die KMUFrauen im Aescher «Schlössli» in ge-mütlicher Atmosphäre ein gediege-nes Abendessen. OS.

Nach der Trockenübung: Startklar zum praktischen Walking-Training.

Denise Hummel führt seit 21 Jah-ren als Inhaberin das Damen- undHerrenmodegeschäft PAPILLONMODE in Laufen. Vor 2 Jahren ab-solvierte sie die Ausbildung als Er-nährungscoach. Mit ihrem Trainer-diplom NORDIC WALKING wertetsie ihre Lebensphilosophie «Infit-Outfit» weiter auf.

Nordic Walking-

Trainerin

Denise Hummel,

Laufen

Geschichte und

Geschichten

über historische

Knochenfunde –

erläutert von

Dr. Bruno Kaufmann.

thropologen und die verschiedenenAufgabengebiete entführte Dr. BrunoKaufmanndie Besucherinnen in seineArbeitsräume, wo er eine kleine Aus-wahl von Knochen, Bildern und gan-zen Skeletten präsentierte. Die Fülleder Informationen und Schlüsse, dieaus einem Knochen gezogen werdenkönnen, ist beeindruckend.

Breites ForschungsfeldHauptarbeitsgebiet des Instituts

ist die Historische Anthropologie –also die Geschichte der lokalen, re-gionalen und überregionalen Bevöl-kerung. Weitere Arbeitsgebiete sinddie Evolution des Menschen sowiedie Geschichte seiner Krankheiten.

Kleinere Arbeitsbereiche sind dieplastische Gesichtsrekonstruktion,Studien zur Geschichte der Tierweltsowie die Untersuchung und Ergän-zung von Mumien.

Sportmedizinische Tipps: Dr. Urs Martin.