Steuern sparen mit Ihrer Krankenversicherung · Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V....

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Interview Dortmunds Oberbürger- meister Ullrich Sierau über seine Stadt als Versicherungsstandort Das Magazin des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. Prävention Elisabeth Pott, neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS- Stiftung, im Interview Ausgabe 1 | Februar 2015 Steuern sparen mit Ihrer Krankenversicherung Der Großteil des PKV-Beitrags lässt sich absetzen Heilmittel Der Mehrumsatz Privatversicherter lag im Jahr 2013 bei 936 Millionen Euro

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InterviewDortmunds Oberbürger-meister Ullrich Sierau über seine Stadt als Versicherungsstandort

Das Magazin des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V.

PräventionElisabeth Pott, neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, im Interview

Ausgabe 1 | Februar 2015

Steuern sparen mit Ihrer KrankenversicherungDer Großteil des PKV-Beitrags lässt sich absetzen

HeilmittelDer Mehrumsatz Privatversicherter lag im Jahr 2013 bei 936 Millionen Euro

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E D I T O R I A L

36 Prozent der Menschen in Deutschland – also mehr als ein Drittel – sind von Pfle-gebedürftigkeit in ihrem persönlichen Umfeld betroffen oder rechnen in naher Zukunft damit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage bei 2.000 Bürgerinnen und Bür-gern, die das Meinungsforschungsinsti-tut INSA im Auftrag des PKV-Verbandes durchgeführt hat.

Das Thema Pflege ist damit endgültig mitten in unserer Gesellschaft ange-kommen: Neben den rund 2,6 Millionen Pflegebedürftigen selbst betrifft es auch fast 30 Millionen ihrer Verwandten und Bekannten. Nachhaltige Vorsorge, gute Beratung und der Einsatz für die Qualität der Pflege werden auch deshalb von Tag zu Tag wichtiger.

Die Private Krankenversicherung nimmt hier eine wichtige Rolle ein: Bereits vor 30 Jahren hat sie die freiwillige Pfle-geversicherung als Vorsorgelösung ins Leben gerufen. Zum Vorteil für alle. Denn als der Gesetzgeber zehn Jahre später 1994 die Gesetzliche Pflegever-sicherung beschloss, konnte er schon auf wichtige Erfahrungen zurück-greifen – etwa bei der Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs.

Seitdem ist viel geschehen: Die PKV hat sich vom reinen Kostenträger zu einem aktiven Gestalter in der Pflege entwickelt. Sie übernimmt gesellschaftliche Verant-wortung und steht den Betroffenen mit

ihrer Pflegekompetenz partnerschaftlich zur Seite: In der Vorsorge, mit generati-onengerechten kapitalgedeckten Pflege-versicherungen, und in der Versorgung, als Garant für qualitativ hochwertige Pflegeberatung sowie mit der Qualitäts-prüfung von Pflegeeinrichtungen. Mit diesem vielfältigen Engagement macht die Private Krankenversicherung die Pflege besser für alle Menschen.

Die Pflegeversicherung muss sich insge-samt gut auf die Folgen des demografi-schen Wandels und der stark steigenden Zahl von Pflegebedürftigen vorbereiten. Sie hat vor 30 Jahren als private Initiative begonnen und wird angesichts der demo-grafischen Herausforderungen auch nur mit einer starken privaten, kapitalge-deckten Säule eine gute Zukunft haben.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr

Volker Leienbach

Liebe Leserinnen und Leser,

Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V.

Herausgeber Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.Postfach 51 10 40 · 50946 Köln Gustav-Heinemann-Ufer 74 c · 50968 Köln Telefon (0221) 99 87-0 · Telefax -39 50www.pkv.de · [email protected] 10 Ausgaben / Jahr

Verantwortlich Dr. Volker LeienbachRedaktion Stephan Caspary, Stefan Reker, Anne Timm, Jens WegnerWeitere Autoren Dr. Andreas Beckmann, Dirk LulliesFotos Getty: Dylan Ellis, Lumi Images/Dario Secen, Westend61, Marienhausgruppe (2)

Verlag Versicherungswirtschaft GmbH Klosestr. 20-24 · 76137 Karlsruhe Druckerei Rotadruck, BerlinAbonnementpreis Jährlich 11,00 Euro inkl. Versand und MwSt. Nachdruck der Texte nach Absprache Nächste Ausgabe am 15.03.2015ISSN 0176-3261

Impressum PKV publik | Ausgabe 1 | Februar 2015

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PKV publik | Februar 2015 3

I N H A LT

In dieser Ausgabe

Steuern sparen mit Ihrer Krankenversicherung 4Der Großteil des PKV-Beitrags lässt sich absetzen

Ullrich Sierau im Gespräch 6Der Dortmunder Oberbürgermeister spricht über seine Stadt als Versicherungsstandort

Interview mit Prof. Dr. Elisabeth Pott 8Die langjährige Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über ihre Präventionsarbeit

Privatversicherte erhalten mehr Heilmittel 10Die Heilmittelausgaben der Privatversicherten betragen über 1,5 Milliarden Euro pro Jahr

Ein wichtiger Partner 12Die Marienhaus Kliniken erhalten das Qualitätssiegel des PKV-Verbandes

Meldungen 14

Gastbeitrag 15Andreas Beckmann, Geschäftsführer des Deutschen Aortenklappenregisters, über Patientensicherheit

Marienhaus Kliniken: Ausgezeichnet mit dem PKV-Qualitätssiegel

Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung senken die Steuerlast. Wir erläutern, was dabei zu beachten ist.

Der Mehrumsatz bei Heilmitteln lag 2013 bei 936 Mio. Euro.

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4 Februar 2015 | PKV publik

Damit die Privatversicherten mög-lichst unkompliziert den Steuer-

abzug für ihre PKV-Beiträge erhalten können, teilen die Versicherungsunter-nehmen ihnen jedes Jahr mit, bis zu wel-cher Höhe die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung für sie und für ihre Familienangehörigen steuermindernd anerkannt werden.

Diese Bescheinigungen sind nicht nur für die jährliche Steuererklärung von Nut-zen, sondern auch für das Lohnsteuer-verfahren: Denn die Arbeitgeber müssen sie bei der Berechnung der abzuführen-den Lohnsteuer berücksichtigen, falls die Arbeitnehmer sie einreichen.

„Je nach Einzelfall sind erhebliche Steuer ersparnisse möglich“, erklärt Dr. Florian Reuther, Geschäftsführer und Leiter der Rechtsabteilung im PKV-Ver-band. Die Faustformel lautet: Mindes-tens 80 Prozent der gezahlten Beiträge erkennt der Staat steuermindernd an, bei der Pflegepflichtversicherung sind es sogar 100 Prozent. Und das nicht nur für die Versicherten selbst, sondern auch für

Ehegatten, Lebenspartner oder Kinder, sofern die Versicherten einen Anspruch auf einen Kinderfreibetrag oder auf Kin-dergeld für sie haben.

Die genaue Ermittlung der abzugsfähi-gen PKV-Beiträge erfolgt dabei anhand einer komplizierten Rechenformel, die in der „Krankenversicherungsbeitragsan-teil-Ermittlungsverordnung“ (KVBEVO) festgelegt ist: „Der Gesetzgeber erkennt den Teil der Beiträge als abzugsfähig an, der einer sogenannten Basiskrankenver-sicherung vergleichbar dem GKV-Niveau entspricht“, erläutert Reuther. Geht der PKV-Schutz über dieses Grundniveau hi-naus, so gibt es für die zusätzlichen Tarif-leistungen pauschale Abschläge. So sind etwa das Einbettzimmer im Kranken-haus, die Heilpraktiker-Behandlung oder kieferorthopädische Mehrleistungen von der Steuerminderung ausgeklammert. Beiträge für ein Krankentagegeld kön-nen ebenfalls nicht steuerlich geltend ge-macht werden.

Zwar lassen sich die Beiträge für solche Leistungen im Prinzip ebenfalls von der

Steuer absetzen – als sonstige Vorsorge-beiträge bis zu den Höchstgrenzen von 1.900 Euro für Arbeitnehmer und Beam-te beziehungsweise von 2.800 Euro für Selbstständige, wobei diese Höchstgren-zen bei Ehepaaren für jeden Ehegatten separat gelten. Diese Abzugsmöglichkeit steht allerdings nur noch dann zur Ver-fügung, wenn die Höchstgrenzen nicht schon durch die Basiskranken- und Pfle-geversicherungsbeiträge der Versicher-ten ausgeschöpft sind.

Der Staat begünstigt auch nur die tat-sächlich gezahlten Prämien. Ausgaben, die Versicherte im Rahmen eines Selbst-behaltes tragen, können nicht als gezahl-te Beiträge geltend gemacht werden. Bei-tragsrückerstattungen senken die Höhe der abzugsfähigen Beiträge. Dagegen sind auch Beiträge für Beitragsentlas-tungstarife und Anwartschaftsversiche-rungen in der Höhe abzugsfähig, in der sie sich auf die Basiskrankenversiche-rung beziehen. Bis zu 100 Euro im Jahr erkennt der Staat bei Anwartschaftsver-sicherungen sogar ungeprüft als voll ab-zugsfähig an; erst für darüber hinaus ge-

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zahlte Beiträge muss wieder eine genaue Aufteilung erfolgen.

Selbst ausrechnen müssen die Versicher-ten all dies nicht: Die Unternehmen der Privaten Krankenversicherung überneh-men die Berechnung der abzugsfähigen Beiträge für ihre Kunden. Dennoch kann es sich lohnen, sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen:

So kann die Reduzierung eines Selbstbe-haltes zwar zunächst zu einem höheren Beitrag führen, teilweise aber durch eine stärkere Steuerersparnis aufgefangen werden. Weil bei jeder Reduzierung des Selbstbehaltes eine neue Risikoprüfung zulässig ist, sollte ein solcher Schritt aber vorab mit dem Versicherungsunterneh-men besprochen werden.

Übrigens erkennt das Finanzamt auch Beiträge als steuermindernd an, die im Voraus gezahlt werden. Maximal für eine Zeitspanne von insgesamt zweieinhalb Jahren lassen sich PKV-Beiträge in einer Steuererklärung geltend machen. Die Steuerbelastung kann dann insgesamt geringer sein, als wenn die Beiträge stets in dem Jahr in der Steuererklärung stün-den, für das sie anfallen.

Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung senken die Steuerlast. Wir erläutern, was dabei zu beachten ist.Steuern sparen mit Ihrer

Krankenversicherung Der Großteil des PKV-Beitrags lässt sich absetzen

Berechnung der steuermindernden PKV-Beiträge

Die Unternehmen der PKV berechnen die abzugsfähigen Beiträge ihrer Ver-sicherten nach folgendem Prinzip: Erst ziehen sie alle separat in Rechnung gestellten Mehrleistungen vom Beitrag ab. Das betrifft bspw. das Kranken-tagegeld. Der restliche Beitrag lässt sich dann voll absetzen, wenn er nur dem Grundschutz entspricht. Umfassen die Tarife allerdings neben dem Grundschutz bestimmte Mehrleistungen, so ist eine Aufteilung des gezahl-ten Beitrags nötig. Hierzu multiplizieren die Unternehmen den Tarifbeitrag mit einem Faktor, der sich aus der Summe der nicht abzugsfähigen Leis-tungen geteilt durch die Summe aller Leistungen berechnet. Jede Leistung besitzt dabei einen Punktwert.

Ambulanter Basisschutz 54,60 Punkte· Mehrleistung Heilpraktiker 1,69 PunkteStationärer Basisschutz 15,11 Punkte· Mehrleistung Chefarzt oder Zweibettzimmer 9,24 Punkte · Mehrleistung Einbettzimmer 3,64 PunkteZahnärztlicher Basisschutz 9,88 Punkte· Mehrleistungen Zahnersatz / implantologische Leistungen 5,58 Punkte · Mehrleistung Kieferorthopädie 0,26 Punkte

Ein Beispiel: Frau X zahlt 400 Euro im Monat für ihre private Krankenversicherung, wovon das Krankentagegeld mit 50 Euro im Monat separat in Rechnung gestellt wird. Der Tarif bietet ihr neben ambulanten, stationären und zahnärztlichen Basisleistungen Mehrleistungen für die Chefarztbehandlung im Krankenhaus und für die Heilprakti-ker-Behandlung. Von den 400 Euro Gesamtbeitrag werden zunächst die vollen 50 Euro für das Krankentagegeld abgezogen. Die übrigen 350 Euro multipliziert man mit (9,24 + 1,69) durch (54,60 + 15,11 + 9,88 + 9,24 + 1,69). Wenn man von den 350 Euro nun das Ergebnis dieser Rechnung abzieht, ergibt der Rest den abzugsfähigen Beitragsanteil: 307,74 Euro im Monat. 

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6 Februar 2015 | PKV publik

Herr Sierau, Ihre Stadt Dortmund ist ei-ner der großen Versicherungsstandorte in Nordrhein-Westfalen. Hand aufs Herz: Wüssten Sie, wie viele Menschen in Dort-mund in der Versicherungswirtschaft tätig sind?

Sierau: Seit vielen Jahren betrachten wir die Wirtschaftsbe-reiche in Dortmund sehr genau, dazu gehört selbstver-ständlich auch die wichtige Versiche-rungsbranche. Von daher weiß ich, dass 2013 dort über 6.000 Menschen, genau waren es 6.095, sozialversiche-rungspflichtig beschäftigt waren. Davon arbeiten im Bereich der Privaten Kran-kenversicherung rund 3.300 Beschäftig-te. Diese Zahl ist übrigens in den letzten Jahren konstant geblieben.

Welche Rolle spielt die Versicherungswirt-schaft für die Stadt selbst? Welche beson-deren Standort-Faktoren sehen Sie für die Dienstleistungswirtschaft in der Region?

Sierau: Dortmund hat sich in den ver-gangenen Jahren von einem montan geprägten Industriestandort zu einem modernen Dienstleistungsstandort ge-wandelt, wobei die Versicherungs- und Finanzwirtschaft zu den großen Wirt-schaftsakteuren in der Stadt gehört. Dortmund ist der drittgrößte Versiche-rungsstandort in Nordrhein-Westfalen nach Köln und Düsseldorf. So haben ne-

ben den großen Versicherungsunterneh-men mit Hauptsitz in Dortmund wie der Volkswohl Bund, die Signal Iduna Grup-pe und die Continentale rund 80 weitere Niederlassungen nationaler und inter-nationaler Versicherungsgesellschaften ihren Sitz in Dortmund. Sie leisten ei-nen wesentlichen Beitrag zur positiven

Standortentwick-lung und sind mit ihren Unterneh-menszentralen im wahrsten Sinne stadtbildprägend. So ist es auch kein Zufall, dass Dort-

mund der Messeplatz für die größte

deutsche Leistungsschau der Versiche-rungswirtschaft ist, die DKM. Dortmund ist stolz auf seine Versicherungsunter-nehmen, sie sind Teil des Standorti-mages der Stadt.

Versicherung ist ein bundesweites und zunehmend internationales Geschäft. Was aber können die Kommunen hier leisten? Haben Sie sich schon einmal besonders einsetzen können für die Versicherungsbranche?

Sierau: Der Versicherungsmarkt steht vor erheblichen Veränderungen. Die zu-nehmende Internationalisierung und der Aufbau neuer Vertriebsformen stellt die

Ullrich Sierau (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, spricht im Interview mit PKV publik über Dortmund als Versicherungsstandort, Veränderungen im Versicherungsmarkt und die Bedeu-tung guter Ausbildungsangebote. Die Private Krankenversicherung betrachtet er als kompetenten Partner in der Diskussion über eine Weiterentwicklung des Gesundheitssystems.

„Notwendig ist eine demografiefeste Kranken- und Pflegeversicherung.“

„Versicherungsunternehmen leisten einen

wesentlichen Beitrag zur Standortentwicklung in

Dortmund.“

Vorteile des deutschen Gesundheitssystems

82 Prozent der Deutschen finden ihr Gesundheitssystem laut einer Um-frage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach gut oder sehr gut. Kein Wunder, denn die medizinische Versorgung hierzulande gehört zur besten der Welt. Diese Spitzenposition verdanken wir nicht zuletzt dem Zwei-Säulen-System aus Gesetz-licher Krankenversicherung (GKV) und Privater Krankenversicherung (PKV). Sie tragen ein gemeinsames Versorgungssystem.

Weitere Informationen zu den Vorteilen des deutschen Gesund-heitssystems finden Sie in un-serem Flyer, den Sie im Internet abrufen oder bestellen können: www.pkv.de/service/broschueren/positionen

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Branche vor neue Herausforderungen. Entscheidungen werden häufig nicht auf kommunaler Ebene getroffen, sondern sind zunehmend abhängig von politi-schen Rahmenbedingungen, die in Berlin oder Brüssel beschlossen werden. Eine Kommune wie Dortmund kann für die Unternehmen der Versicherungsbranche gute Standortbedingungen vor Ort schaf-fen, kann sie unterstützen beispielsweise bei der Flächensuche und während der Bauphase. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels gehört auch dazu, gute Ausbildungsangebote vorzuhalten.

So deckt das Robert-Schuman-Berufs-kolleg der Stadt Dortmund für die Aus-zubildenden zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann für Ver-sicherungen und Finanzen die schuli-sche Ausbildung ab. Die Fachhochschule Dortmund bietet im Rahmen des dualen Studiums „Versicherungswirtschaft“ seit 2010 eine akademische Ausbildung an. Und zuletzt ist mit dem Berufsbildungs-werk der deutschen Versicherungswirt-schaft e. V. mit seinem regionalen Sitz in Dortmund ein umfassender Bildungsan-bieter der Versicherungswirtschaft vor Ort vertreten.

Die Private Krankenversicherung ist ja nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der sozia-len Sicherung in Deutschland. Wie stehen Sie zum dualen System und seinem Mit-

einander von Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung?

Sierau: Dortmund ist ein starker Versi-cherungsstandort und mit rund 3.360 sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigten im Bereich der Privaten Kranken-versicherung und rund 2.400 im Bereich der GKV sind die Krankenversicherungen dabei der wichtigste Baustein. Unser Ge-sundheitssystem baut auf dem Prinzip ei-ner finanzierbaren und leistungsstarken medizinischen Versorgung für die ganze Bevölkerung auf. Der demografische Wandel sowie der medizinische Fort-schritt führen allerdings zu erheblichen Kostensteigerungen, die die Finanzier-

barkeit des Sys-tems auf den Prüf-stand stellen. In der politischen Dis-kussion befinden sich daher höchst unterschiedliche

Modelle zur Reform der Kranken- und Pflegeversicherung.

Notwendig ist meines Erachtens eine de-mografiefeste Kranken- und Pflegever-sicherung, die bei einer sinkenden Zahl von Beitragszahlern auch langfristig die steigenden Kosten unseres Gesundheits-systems auffangen kann und weiterhin eine qualitativ hochwertige Gesundheits-versorgung gewährleistet. Eine dauer-hafte gerechte und finanzierbare Lösung für unser Gesundheitssystem zu finden, ist an Komplexität kaum zu überbieten. Hier kann nur ein breiter gesellschaftli-

cher Konsens aller Beteiligten zu einem akzeptablen Kompromiss führen. Die Private Krankenversicherung ist hier als kompetenter Diskussionspartner gefragt. Die Umsetzung eines neuen Konzeptes wird nur mit entsprechend langfristigen Übergangsphasen möglich sein.

www.ulli-sierau.de

„Eine finanzierbare Lösung für unser Gesundheitssystem zu finden, ist an Komplexität

kaum zu überbieten. “

Ullrich Sierauist seit August 2009 Oberbürger-meister der Stadt Dortmund. In einer Stichwahl setzte er sich im Juni 2014 gegen seine Gegen-kandidatin von der CDU durch.

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8 Februar 2015 | PKV publik

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Sie haben soeben nach 30 Jahren die Lei-tung der Bundeszentrale für gesundheit-liche Aufklärung (BZgA) in neue Hände übergeben. Über welche Leistung, welches Ergebnis dieser langjährigen Arbeit freuen Sie sich am meisten?

Pott: Wichtig war aus meiner Sicht, dass über 30 Jahre eine kontinuierliche Wei-terentwicklung der Arbeit möglich war. Dadurch hat die Prävention ein anderes Gewicht bekom-men. Das wäre in kurzer Zeit nicht möglich gewesen, denn als ich 1985 die Leitung der BZgA übernom-men habe, wurde die Prävention noch sehr unterschätzt in ihren Möglichkeiten. Das hat sich geändert – insbesondere mit dem Erfolg der HIV-Präventionskampag-ne „Gib AIDS keine Chance“.

Die Kampagne wurde vielfach ausgezeich-net. Was macht diesen Erfolg aus? Sind es aufmerksamkeitsstarke Höhepunkte wie der Fernsehspot Ende der 80er Jahre mit Hella von Sinnen und Ingolf Lück an der Supermarkt-Kasse („Tina, wat kosten die Kondome?“) – oder ist es mehr die Hartnä-ckigkeit über diese lange Zeit?

Pott: Es ist eine Kombination von bei-dem. Nur wenn man konsequent über lange Zeiträume an einem Thema dran-bleibt, hat man auch Aussicht auf tat-sächlichen Erfolg. Wenn man ein Thema über so viele Jahre auf der Agenda halten will, muss es aber auch aufmerksamkeits-starke Highlights geben. Und wenn Sie fragen, über welche Leistung ich mich

am meisten freue, dann wohl darüber, dass wir eine international einzigartige und erfolgreiche Kooperationsstruktur mit den Selbsthilfeorganisationen entwi-ckelt haben.

Was ist das Besondere daran?

Pott: Die BZgA als eine Bundesbehörde hat dabei zum ersten Mal eine intensi-ve Zusammenarbeit mit der bundesweit

tätigen Selbsthilfeor-ganisation der Deut-schen AIDS-Hilfe (DAH) aufgebaut. Die BZgA fördert die DAH in großem Umfang und arbeitet darüber

hinaus auch mit den lokalen AIDS-Hil-fen zusammen. Diese auf Bundesebene erstmals entwickelte Struktur wiederholt sich vielfach im Zusammenwirken zwi-schen den örtlichen Gesundheitsämtern und den lokalen AIDS-Hilfen. Damit sind wir weltweit vorbildlich.

Mit dieser Struktur konnten wir auch besondere Glaubwürdigkeit in den Haupt-Betroffenengruppen erreichen. In der Präventionsarbeit kommt es ja sehr darauf an, in den Lebenswelten der Menschen anzusetzen, die man erreichen will. Dass der Staat hier nicht einfach nur Geld gegeben hat, sondern selbst auch Verantwortung übernommen und zu-sammen mit den Selbsthilfegruppen die-se große nationale Kampagne umgesetzt hat, war mitentscheidend dafür, dass wir Ausgrenzung und Stigmatisierung von HIV-Infizierten deutlich verringern konnten. Und das gehört maßgeblich zu den Voraussetzungen für den Erfolg der

Prävention, denn Stigmatisierung ist ein Motor für die Epidemie, weil Betroffene sich selbst nicht wert schätzen können und so auch keine Motivation haben, sich zu schützen.

Es gibt in der politischen Diskussion gele-gentlich den Vorwurf, die BZgA-Kampag-nen bestünden zu sehr aus Werbung und hätten zu wenig Bezug zu den Lebenswelten der Betroffenen.

Pott: Manche Menschen sehen von den umfassenden Leistungen der Gesamt-kampagne lediglich das, was plakativ in der Öffentlichkeit sichtbar ist – also zum Beispiel die Plakate. Die konkrete Arbeit vor Ort ist oft nicht so öffentlich sichtbar. Bei denjenigen, die sich nicht intensiv mit der Gesamtstrategie befassen, könn-te daher an manchen Stellen ein falscher Eindruck entstehen, dass die Plakate die gesamte Kampagne sind. Wenn man die Kampagne in allen ihren Teilen anschaut, sieht man, dass die Kritik völlig unbe-gründet ist.

Solche Kritik gab es gelegentlich gegenüber der BZgA-Kampagne zur Alkoholpräven-tion bei Jugendlichen. Wie sieht es da mit dem Bezug zu den Lebenswelten aus?

Pott: Mit der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ wollen wir vor allem die Ziel-gruppe junger Menschen erreichen, die riskante Alkohol-Konsummuster haben und damit eine große Gefahr für ihre Gesundheit eingehen. Damit aber ris-kanter Alkoholkonsum überhaupt zum Thema wird, muss die BZgA zunächst die Aufmerksamkeit mit öffentlich gut sicht-baren Elementen darauf lenken. Die Le-

Prof. Dr. Elisabeth Pott ist Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung. Bis Januar 2015 war sie 30 Jahre lang Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Im Interview mit PKV publik spricht sie über die Entwicklung der Präventionsarbeit, ihre Erfahrungen und ihre Pläne für die Deutsche AIDS-Stiftung.

„Prävention hat mehr Gewicht bekommen.“

„Nur wenn man über lange Zeit konsequent an einem

Thema dranbleibt, hat man Aussicht auf Erfolg.“

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benswelten der Jugendlichen erreichen wir in den Kommunen, zusammen mit Selbsthilfeeinrichtungen, Beratungsstel-len und anderen Partnern, auf vielfäl-tige Weise. Ich nenne zum Beispiel die Jugendfilmtage: Eine Kooperation mit großen Kinos, in die wir Schulklassen einladen und ihnen ausgewählte Fil-mangebote zeigen, um sie emotional zu diesem Thema anzusprechen, dem sie ansonsten eher ablehnend gegenüber stehen. Ich nenne außerdem den Mit-mach-Parcour zur Suchtprävention, der von den Jugendlichen stark genutzt wird, oder die vielfältige Zusammenarbeit mit dem Sport.

Wie hat sich die finanzielle Basis der Prä-ventionsarbeit für die BZgA im Laufe der Zeit entwickelt?

Pott: Bei der Aids-Prävention konnten wir 1987 mit sehr viel Geld starten. Und durch die kostenlose Ausstrahlung von Fernsehspots zur besten Sendezeit konn-ten wir die gesamte Bevölkerung errei-chen. Die Bundesmit-tel sind dann immer weiter zurückgefah-ren worden und auch die Fernsehsender haben ihr Engagement reduziert. Das hat dazu geführt, dass das Schutzverhalten in der Bevölkerung zurückgegangen ist. Wir haben dann nach neuen Wegen gesucht, wie wir diesen Rückgang der Reichweite ausgleichen konnten. Damals haben wir mit dem Verband der Privaten Kranken-versicherung vereinbart, dass die PKV uns seit 2005 jährlich mit 3,5 Millionen Euro Förderung für die Aids-Präventi-onskampagne unterstützt, was uns sehr geholfen hat.

Und als vor einigen Jahren das große Problem des riskanten Alkoholkonsums bei jungen Leuten auftauchte, hat sich erneut die PKV bereitgefunden, sich seit 2009 mit jährlich 10 Millionen Euro zu engagieren. Die Alkohol-Präventions-

kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ für junge Menschen wäre sonst gar nicht möglich gewesen.

Kurz vor dem Abschluss Ihrer Zeit als BZ-gA-Direktorin haben Sie noch eine neue Kampagne zur Pflege-Prävention gestar-tet – unter dem Motto „Älter werden in Balance“...

Pott: Die demografische Entwicklung zu einer Gesellschaft des langen Lebens stellt uns in Deutschland vor neue Her-ausforderungen. Die meisten Menschen wollen möglichst lange selbstbestimmt zuhause in den eigenen vier Wänden le-ben können. Wenn wir der Einsamkeit im Alter, den Gebrechen im Alter und der Pflegebedürftigkeit vorbeugen wollen, müssen wir früh beginnen. Die Auswir-kungen, die diese Gesellschaft des lan-gen Lebens auf uns alle haben wird, sind noch nicht überall wirklich im Bewusst-sein. Wir sind da zu einem richtigen Zeit-punkt eingestiegen. Auch das wäre übri-

gens nicht möglich gewesen, wenn die PKV sich nicht zu ei-nem Engagement in diesem Bereich ent-schieden hätte.

Die Deutsche AIDS-Stiftung hat Sie soeben zur Vorstandsvorsitzenden gewählt. Wel-che Rolle soll die Stiftung in der Zukunft spielen?

Pott: Trotz verbesserter Behandlungs-möglichkeiten und der Tatsache, dass auch Erkrankte heute oft arbeitsfähig sind und einen Arbeitsplatz haben, gibt es noch immer eine große Zahl von Men-schen, die durch Aids in Not geraten. Die Deutsche AIDS-Stiftung hat vor allem die Aufgabe, diesen Menschen zu helfen.

Was mir besonders am Herzen liegt, ist die sichtbare Solidarität mit den Betrof-fenen. Bei uns in Deutschland gibt es im-mer noch Fälle von Stigmatisierung und von Ausgrenzung. Das ist oft versteckter

als in den Ländern, in denen ganz offen gegen homosexuelle Männer vorgegan-gen wird. Aber Diskriminierung gibt es auch bei uns. Da ist noch immer viel zu tun.

Wir wissen, dass ein großer Teil der Men-schen, die infiziert sind, aus Angst vor Stigmatisierung nicht zum Arzt geht. Wir müssen deshalb besonders daran arbei-ten, dass Infektionen früh erkannt und behandelt werden, dass nicht aus Angst vor Ausgrenzung die Menschen sich nicht trauen, sich untersuchen zu lassen. Dazu müssen wir auch mit der Ärzteschaft noch enger zusammenarbeiten, denn uns wird immer wieder von Situationen in Arztpraxen berichtet, die als schwie-rig empfunden werden. Das müssen wir ausräumen. Auch hier nutzt die BZgA übrigens die Mittel der PKV, um zusam-men mit der Deutschen AIDS-Hilfe das Projekt „Let’s talk about Sex“ zur Präven-tionsarbeit in der Arztpraxis umzusetzen. Dabei werden seit einigen Jahren Fort-bildungen für Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen angeboten. Sie sollen das Gespräch zwischen Arzt und Patient über Sexualität, HIV und andere sexuell über-tragbare Krankheiten erleichtern.

Prof. Dr. Elisabeth Pott

„Die Entwicklung zu einer Gesellschaft des langen

Lebens stellt uns vor neue Herausforderungen.“

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10 Februar 2015 | PKV publik

Privatversicherte stützen mit ih-ren Ausgaben für medizinische

Leistungen das gesamte Gesundheits-system in Deutschland. Denn wären sie gesetzlich versichert, stünden etwa Krankenhäusern und Ärzten jedes Jahr rund 11 Milliarden Euro weniger für Investitionen und Innovationen zur Verfügung. Dieser so genannte Mehr-umsatz der Privatversicherten entsteht zu einem großen Teil im Bereich der Arzthonorare. Doch auch in der Heil-mittelversorgung lassen sich deutliche Unterschiede zwischen Privater und

Gesetzlicher Krankenversicherung fest-stellen. Dazu liefert nun eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) erstmals eine umfassen-de Darstellung.

Die Untersuchung zeigt, dass die Pri-vatversicherten im Jahr 2013 insgesamt 1.554 Millionen Euro für Physiothera-pie, Logopädie oder Ergotherapie aus-gegeben haben. Wären die PKV-Versi-cherten gesetzlich krankenversichert gewesen, hätte die Gesetzliche Kran-kenversicherung (GKV) nur rund 618

Millionen Euro für sie aufgewendet. Die Differenz zwischen den tatsächlichen Ausgaben und den hypothetischen Heil-mittelausgaben der PKV-Versicherten, die entstanden wären, wenn sie gesetz-lich versichert wären, kann als Mehrum-satz der Privaten Krankenversicherung im Heilmittelbereich bezeichnet wer-den. Er belief sich auf 936 Millionen Euro. Rein rechnerisch entfielen damit auf jede der insgesamt 70.360 Heilmit-telpraxen in Deutschland im Jahr durch-schnittlich 13.300 Euro Mehrumsatz durch die Private Krankenversicherung.

Ein wesentlicher Grund für die unter-schiedlichen Ausgaben dürfte in der stärkeren Reglementierung der Heil-mittelversorgung in der GKV liegen. Die wesentliche Grundlage ist hier die Heilmittel-Richtlinie des Gemeinsa-men Bundesausschusses (G-BA). Sie begrenzt beispielsweise die Anzahl der Massagen bei Wirbelsäulenerkrankun-gen auf sechs Anwendungen.

Privatversicherte erhalten mehr HeilmittelDie Heilmittelausgaben der Privatversicherten betragen über 1,5 Milliarden Euro pro Jahr

10 Jahre Wissenschaftliches Institut der PKV (WIP)Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens veröffentlicht das Wissenschaft-liche Institut der PKV (WIP) Ende Februar eine neue Studie zum deutschen Gesundheitssystem im internationalen Vergleich. Darin wird es insbesondere um die Aussagekraft von sogenannten Länderrankings im Gesundheitsbe-reich gehen.

Weitere Informationen: www.wip-pkv.de

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PKV publik | Februar 2015 11

Darüber hinaus ist in der GKV die Verord-nung bestimmter Heilmittel gesetzlich ausgeschlossen. Zudem gilt das Wirt-schaftlichkeitsgebot, dessen Einhaltung durch eine gesetzlich vorgeschriebene Wirtschaftlichkeitsprüfung gewährleis-tet werden soll. Bei Nichteinhaltung be-stimmter Richtgrößen können Ärzte in Regress genommen werden. Dies wirkt sich einschränkend auf die Verordnung von Heilmitteln aus. Darüber hinaus ha-ben die Regelungen zur Zuzahlung im Heilmittelbereich ebenfalls dämpfende Effekte auf die Inanspruchnahme dieser Leistungen.

In der Privaten Krankenversicherung ergibt sich der Anspruch auf die Erstat-tung von Heilmitteln aus dem individu-ell gewählten Tarif und den Allgemeinen Versicherungsbedingungen. Privatversi-cherte können sich also hinsichtlich Art und Umfang der Heilmittelversorgung einen Tarif auswählen, der ihren indivi-duellen Bedürfnissen entspricht. Grund-sätzlich gehören Heilmittel aber immer zum Versicherungsschutz der Privaten Krankenversicherung, sofern sie von

Ärzten, Zahnärzten oder Heilpraktikern verordnet werden und von der Schulme-dizin überwiegend anerkannt sind bzw. sich als ebenso Erfolg versprechend be-währt haben.

Im Vergleich zu gesetzlich versicherten Patienten erhalten Privatversicherte also

in aller Regel eine umfangreichere und individuellere Versorgung, die sich in entsprechend höheren Heilmittelausga-ben niederschlägt.

Die Studie kann im Internet abgerufen werden: www.wip-pkv.de

Der Mehrumsatz der Privatversicherten im Heilmittelbereich belief sich im Jahr 2013 auf 936 Millionen Euro. Das zeigt eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP).

P K V

Quelle: PKV-Kopfschadenstatistik 2013; BMG (2014); eigene Berechnungen.

Hypothetische Heilmittelausgaben der PKV-Versicherten in der GKV

Heilmittelausgaben der PKV-Versicherten

Mehrumsatz der Privatversicherten im Heilmittelbereich im Jahr 2013

618 Mio. €

1.554 Mio. €

Mehrumsatz:936 Mio. €

PKV

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12 Februar 2015 | PKV publik

Einen wichtigen Erfolg für sein Qualitätspartnerschaftsprogramm

konnte der PKV-Verband um den Jah-reswechsel erzielen: 12 ausgewählte Krankenhäuser der Marienhaus Kliniken konnten als Kooperationspartner gewon-nen werden. Damit haben bereits über 150 Krankenhäuser das entsprechende Qualitätssiegel erhal-ten, mit dem sie auf ihre herausragenden Leistungen hinweisen können. Die Vereinbarung gilt für insge-samt 53 Leistungsbereiche.

Voraussetzung für eine entsprechen-de Vereinbarung mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung und für die Ausstellung des Siegels ist eine gute medizinische Qualität der Versorgung in den ausgezeichneten Leistungsberei-chen. Zu deren Nachweis werden die Qualitätsdaten der Krankenhäuser nach der Systematik der gesetzlichen Quali-tätssicherung im Krankenhaus herange-zogen. Ergänzend kann auch auf weitere

etablierte Systeme der Qualitätsmessung zurückgegriffen werden.

Neben einer hervorragenden Qualität im medizinischen Bereich zeichnen sich die Partner der PKV durch einen über-durchschnittlich guten Service bei der

Wahlleistung Unter-kunft aus. Dazu hat der PKV-Verband mit der Deutschen Kranken-hausgesellschaft im Jahr 2002 eine Rah-

menvereinbarung abgeschlossen. Bei der Umsetzung dieser Vereinbarung konnte mit vielen Krankenhäusern eine deutli-che Verbesserung der Wahlleistung Un-terkunft bei angemessenen Entgelten er-zielt werden. Insgesamt schloss die PKV bisher mit über 1.500 Krankenhäusern entsprechende Vereinbarungen ab. Sehr viele von ihnen bieten wirklichen Spit-zenkomfort im Rahmen der „Wahlleis-tung Unterkunft“.

Der Geschäftsführer der Marienhaus Kli-niken GmbH, Dr. Klaus-Peter Reimund,

erläutert im Interview, wie er Qualität definiert und wie stark sich Patienten an Qualitätskriterien orientieren.

www.marienhaus.de

Ein wichtiger PartnerDie Marienhaus Kliniken erhalten das Qualitätssiegel des PKV-Verbandes

„Wir vereinbaren jährlich

qualitätsbezogene Ziele.“

Qualitätsvereinbarung in insgesamt 53 Bereichen

Die Qualitätsvereinbarung mit den Marienhaus Kliniken umfasst insgesamt 53 Leistungsbereiche. Mit 8 Bereichen ist das Marien-hausklinikum Saarlouis-Dillingen am stärksten vertreten Eine Auflistung der Bereiche für die jeweiligen Häuser sowie einen Überblick über die Qualitätspart-ner des Verbandes der Privaten Krankenversicherung finden Sie auf der Internetseite derprivat-patient.de. Dort sind alle Kran-kenhäuser aufgelistet, mit denen ein entsprechendes Abkommen besteht.

www.derprivatpatient.de

Neubautrakt des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth in Neuwied

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PKV publik | Februar 2015 13

Aus der Marienhausgruppe konnte der PKV-Verband gleich zwölf neue Krankenhäuser als Qualitätspartner gewinnen.

„Der ganzheitliche Dienst am Menschen steht im Vordergrund unseres Handelns.“

Herr Reimund, woran macht sich aus Ihrer Sicht Qualität im Krankenhaus fest?

Reimund: Als christliches Unternehmen orientieren wir uns am Leben und an der Botschaft Jesu Christi. Basis unseres Qualitätsmanagements ist die konsequente Ausrichtung am Evangelium und am christlichen Menschenbild. Der ganzheitli-che Dienst am Menschen steht daher im Vordergrund unseres Handelns. Dabei spielt die Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten und unserer Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter gleichermaßen eine zentrale Rolle. Diese Ziele können wir nur erreichen, indem wir eine hervorragende medizinische und pflegerische Behandlung bei hoher Servicequalität anbieten. Deshalb freuen wir uns, dass die PKV uns dies nun durch die Verleihung des Qualitätssiegels bestätigt.

Laut Ihren Leitlinien zählen „hohe professionelle Standards“ zu den Zielen der Marien hausgruppe. Wie gewährleisten Sie die Einhaltung dieser Standards?

Reimund: Bereits vor vielen Jahren wurde in den Krankenhäusern der Marien-hausgruppe ein umfassendes Qualitätsmanagement etabliert, das stetig weiterentwickelt und dessen Wirksamkeit durch interne und externe Überprüfungen bestätigt wird. Wir vereinbaren jährlich qualitätsbezogene Ziele, die einer regelmä-ßigen Bewertung unterliegen und die uns helfen, diese hohen professionellen Standards weiter zu entwickeln und ihre Einhaltung sicherzustellen. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zur Gewährleistung der Patientensicherheit oder ein aktives Beschwerdemanagement. Qualitätsstandards und Leitlinien sind allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich und dienen als Arbeitsgrundlage und Orientierung.

Wie stark orientieren sich Patienten bei der Klinik-Wahl an Qualitätskriterien?

Reimund: Das Thema „Qualität im Krankenhaus“ ist aktuell in aller Munde – und das nicht nur in der Gesundheits-politik, sondern auch bei unseren Patientinnen und Patienten. Qualitätskriterien sind durch die Veröffentlichung der Qualitätsberichte im Internet und im Rahmen anderer Qualitätssicherungsmaßnahmen für jeden einzusehen und zu vergleichen – und diese Möglichkeit wird von Patientinnen und Patienten zunehmend genutzt.

Was versprechen Sie sich von der Qualitätspartnerschaft mit dem PKV-Verband?

Reimund: Die Qualitätspartnerschaft mit der PKV gibt uns die Möglichkeit, den Erfolg unserer Qualitätsarbeit in Medi-zin, Pflege und Service nach innen und außen zu dokumentieren und anschaulich zu kommunizieren. Dies macht uns für Patientinnen und Patienten, aber auch als Arbeitgeber attraktiver.

K R A N K E N H A U S

Dr. Klaus-Peter Reimund ist Geschäftsführer der Marienhaus Kliniken GmbH

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14 Februar 2015 | PKV publik

M E L D U N G E N

Im Jahr 2014 war der PKV-Verband mit einem breiten Informationsan-

gebot auf den Bundesparteitagen vieler Parteien vertreten. Der Stand der Pri-vaten Krankenversicherung mit seinem Angebot alkoholfreier Fruchtcocktails ist dabei regelmäßig eine gefragte An-laufstelle für Politiker, Journalisten und Vertreter anderer Institutionen. Den pro-minentesten Besuch am PKV-Informati-onsstand gab es auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember. Bundeskanzlerin An-gela Merkel besuchte den PKV-Stand, um sich mit PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach auszutauschen. Auch die üb-rigen Delegierten – ob von der CDU oder anderen Parteien – machten von den Ge-sprächsgelegenheiten mit Vertretern des PKV-Verbandes sowie den angebotenen Informationsmaterialen umfangreich Gebrauch.

Prominenter Besuch beim PKV-Informationsstand

Der Deutsche Hospiz-und Pallia-tivVerband (DHPV) hat dem Ver-

band der Privaten Krankenversicherung im Februar einen Ehrenpreis für sein Engagement für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in der ambulanten Hospizarbeit verliehen. Durch die För-derung trage die Private Krankenversi-cherung dazu bei, dass die Finanzierung der Hospizarbeit in Deutschland auf eine breitere Basis gestellt wird, heißt es zur Begründung.

Der DHPV wurde 1992 unter dem Na-men Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz als gemeinnütziger Verein gegründet. Er vertritt die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen und ist die In-teressenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativ-einrichtungen in Deutschland.

www.dhpv.de

Hospizarbeit: Preis für die PKV

enten auf der Warteliste und ihre Ange-hörigen nach wie vor sehr bedrückend, da die Wartezeiten aufgrund der niedri-gen Zahl an Spenderorganen länger wer-den.“ Wichtige Rahmenbedingungen für Sicherheit und Vertrauen in die Trans-plantationsmedizin schafften Gesetze und Richtlinien mit eindeutigen Rege-lungen und einer klaren Zuordnung von Verantwortlichkeiten.

Die PKV unterstützt das Ziel, dass sich möglichst viele Menschen mit dem The-ma Organspende auseinandersetzen und eine eindeutige Entscheidung treffen. Denn obwohl es in Deutschland prinzi-piell eine hohe Spendenbereitschaft gibt, haben sich nur die wenigsten Menschen klar für die Verwendung ihrer Organe nach dem Tod entschieden.

www.pkv.de/verband/engagement/organspende

Vor dem Hintergrund einer sinken-den Bereitschaft zur Organspende

in Deutschland hat Bundesgesundheits-minister Hermann Gröhe an die Bürger appelliert, im Todesfall ihre Organe an-deren Menschen zur Verfügung zu stel-len. Im Jahr 2014 gab es laut der Deut-schen Stiftung Organtransplantation (DSO) bundesweit 864 Organspender. Das sei der niedrigste Wert seit 2008 und ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (876). In den Jahren 2013 und 2012 war die Spenderzahl sogar um 16,3 Prozent bzw. 12,8 Prozent eingebrochen. Somit kamen im letzten Jahr 10,7 Spen-der auf eine Million Einwohner (2013: 10,9).

„Die Zahl der Organspender hat sich im vergangenen Jahr auf niedrigem Ni-veau stabilisiert“, sagt der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. „Trotz dieser Stabilisierung ist dies für die Pati-

Gesundheitsminister Gröhe fordert mehr Bereitschaft zur Organspende

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PKV publik | Februar 2015 15

B L I C K W I N K E L

Um eine sorgfältige wissenschaftliche Innovationsbegleitung der neuen Be-handlungsmethode sicherzustellen, aber auch, um Nutzen und Risiken der beiden Therapieverfahren abzuwägen und klare Kriterien für deren Einsatz im Sinne der Patientensicherheit zu erarbeiten, grün-deten die Deutsche Gesellschaft für Tho-rax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und die Deutsche Gesellschaft für Kar-diologie (DGK) im Jahr 2010 gemeinsam das Deutsche Aortenklappenregister. Zu den weiteren Zielen des Registers gehö-ren die wissenschaftlich unabhängige Be-wertung von Qualität und Eigenschaften verschiedener Herzklappenprothesen so-wie die gesundheitsökonomische Evalua-tion der Behandlungsverfahren.

Nach Aufklärung und Einwilligung der Patienten werden standardisiert Da-ten zum Behandlungsverlauf aller auf freiwilliger Basis teilnehmenden Kran-kenhäuser erhoben und an die zentrale Registerstelle übermittelt. Diese Daten umfassen in detaillierter Form Informa-tionen zur Therapiewahl, zur Durchfüh-rung und dem Ergebnis des jeweiligen Eingriffs, aber auch zu aufgetretenen Be-sonderheiten. Zudem erfolgt eine zentra-le Patientenbefragung im Langzeitverlauf bis fünf Jahre nach dem Eingriff.

Innerhalb von fünf Jahren ist das Deut-sche Aortenklappenregister mit 92 betei-ligten Kliniken und rund 85.000 erfass-ten Patienten (Stand: Ende 2014) nicht nur das weltweit größte Register zur invasiven Behandlung von Aortenklap-penerkrankungen geworden, sondern auch ein international einzigartiges und vielbeachtetes Projekt zur Verbesserung der Patientensicherheit.

Die Ein-Jahres-Ergebnisse des Aorten-klappenregisters wurden Mitte 2014 pub-liziert. Danach erzielt die konventionelle herzchirurgische Aortenklappenoperati-on auch weiterhin exzellente Ergebnis-se. Die TAVI ist eine gute Alternative für Patienten mit einem hohen Eingriffsri-siko aufgrund ihrer fortgeschrittenen Herzklappenkrankheit oder erheblichen Begleiterkrankungen.

www.aortenklappenregister.de

Bei schweren Aortenklappenver-kalkungen stehen den Herzmedizi-

nern heutzutage mehrere Behandlungs-verfahren zur Verfügung: der klassische herzchirurgische Aortenklappenersatz oder die kathetergestützte Aortenklap-penimplantation (Transkatheter-Aor-tenklappenimplantation; TAVI), die von einem „Herzteam“ bestehend aus einem Herzchirurgen und einem Kardiologen durchgeführt werden sollte.

9.883 Patienten erhielten 2013 in Deutschland einen isolierten herzchirur-gischen Aortenklappenersatz – eine seit Jahrzehnten bewährte Operation mit einer Krankenhaus-Überlebensrate von 97 Prozent. Hierbei wird der Brustkorb des Patienten geöffnet, die erkrankte Herzklappe unter Einsatz der Herz-Lun-gen-Maschine entfernt und durch eine Herzklappenprothese ersetzt.

Um Patienten helfen zu können, die für die konventionelle herzchirurgische Operation nicht oder nur bedingt infra-ge kommen, wurde im Jahr 2006 mit der TAVI eine weitere invasive Behandlungs-methode eingeführt. Dabei wird eine neu entwickelte Aortenklappenprothese über einen Katheter in das Herz implantiert. Die Zahl der TAVI-Eingriffe in Deutsch-land ist von 637 im Jahr 2008 auf 10.426 Patienten im Jahr 2013 stark angestie-gen. In keinem anderen Land Europas werden so viele TAVI-Eingriffe vorge-nommen wie in Deutschland.

Die Einführung neuer Therapiemethoden bedarf einer beson-deren Begleitung und Bewertung. Über ein eigens eingerichte-tes Register begleiten die Fachgesellschaften der Herzmedizin deshalb die invasiven Verfahren bei erworbenen Aortenklappen-erkrankungen. Von Dr. Andreas Beckmann

G A S T B E I T R A G

Deutsches Aortenklappenregister: Patientensicherheit und Innovationsforschung

Dr. Andreas BeckmannGeschäftsführer der Deutschen Aortenklappenregister gGmbH

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