Stiftungsbericht 2014

Neuer Stiftungsvorstand„Wir dürfen nie den Blick für die Sorgen unserer Mitmen-schen verlieren“, lautete das Motto von Vorständin Hannelore Auerbach.

Über neun Jahre lenkte sie die Geschicke der Auerbach Stif-tung. In dieser Zeit wurden weit über 300 Projekte in den Berei-chen Bildung und Erziehung, Kinder, Jugend und Familie, der Altenhilfe, der Behindertenhilfe sowie aus Kunst und Kultur gefördert. Im Bereich Wissenschaft und Forschung wurden 50 Stiftungsstipendien an Studierende verschiedener Fachrich-tungen vergeben und zwei Stiftungsprofessuren ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Stiftungsteam um Stiftungsleiter Michael Gessler entschied Hannelore Auerbach über Förder- anträge, besuchte Projekte und brachte ihre Lebens- und Berufserfahrung in die Stiftungsarbeit ein. Die langjährige Kooperation mit der Tabaluga Kinderstiftung lag Frau Auer-bach ganz besonders am Herzen.

Steffen Heil, Hannelore Auerbach, Yvonne Christin Auerbach, Tjark Auerbach

Auf eigenen Wunsch hat Hannelore Auerbach den Vorstand der Stiftung im Juli 2014 verlassen. Das Team der Auerbach Stif-tung bedankt sich für die Zusammenarbeit und insbesondere für die natürliche Herzlichkeit von Frau Auerbach!

Der neue Vorstand der Auerbach Stiftung besteht aus Vorstän-din Yvonne Christin Auerbach und dem Vorstandsvorsitzen-den Steffen Heil. Frau Auerbach ist studierte Controllerin und betreut die Stiftung bereits seit 2009 in betriebswirtschaftli-chen Angelegenheiten. Herr Heil war nach dem Studium der Fachrichtung Marketing und Kommunikation über zehn Jahre Geschäftsführer des Instituts für Social Marketing in Stuttgart. In dieser Funktion begleitete er zahlreiche Stiftungen bei ihrer strategischen Ausrichtung. Der neue Vorstand hat es sich zum Ziel gesetzt, eines der leitenden Stiftungsmotive „Hilfe zur Selbsthilfe“ weiterhin konsequent und innovativ in die Tat umzusetzen.

AusblickDie professionelle und persönliche Begleitung unserer Förder-projekte wird auch im kommenden Jahr ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit sein.

Wissenschaftlicher Austausch und Vernetzung mit unse-ren Stiftungsprofessuren an den Hochschulen Ravensburg- Weingarten und Konstanz nehmen ebenfalls einen wichti-gen Stellenwert im Jahr 2015 ein. Hier liegt der Fokus auf der Initiierung innovativer wissenschaftlicher Ansätze im Bereich der IT-Datensicherheit. Dabei werden auch Studierende der Hochschulen in diese zukunftsweisende, wissenschaftliche Arbeit einbezogen.

Die bereits in diesem Jahr begonnene Veränderung unseres kommunikativen Stiftungsauftritts wird auch im kommenden Jahr kontinuierlich fortgeführt. Wir freuen uns auf ein interes-santes und innovatives Jahr!

Stiftungsprofessur in KonstanzAn der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestal-tung (HTWG) wurde eine Professur für „Datensicherheit in cloudbasierten Systemen und IT-Forensik“ eingerich-tet. Seit September 2014 ist die Stiftungsprofessur durch Herrn Prof. Dr. Hanno Langweg besetzt. Er hat uns Fragen zur Stifftungsprofessur beantwortet:

Was hat Sie dazu bewogen, sich für die Stiftungsprofessur an der HTWG Konstanz zu bewerben?

Ich beschäftige mich seit bald 20 Jahren wissenschaftlich mit angewandter IT-Sicherheit. Die Stiftungsprofessur an der HTWG Konstanz hat aus meiner Sicht drei klare Pluspunkte: Das Lehrangebot in Konstanz zieht viele motivierte und talentierte Studierende an, die Spaß an der Entwicklung von Lösungen haben. Die Ausstattung der Professur mit einer Mitarbeiterstelle stärkt die Forschungskapazität in IT-Sicher-heit; gleichzeitig gibt es viele mittelständische Unterneh-men in der Region, die potenzielle Partner für Projekte sind. Drittens gibt es über den Kontakt mit der Auerbach Stiftung und der Firma Avira inhaltliche Anknüpfungspunkte für stu-dentische- und Forschungsprojekte. Die Einbindung in die Internationale Bodenseehochschule mit ihren in den letzten beiden Jahren besetzten Professuren für IT-Sicherheit in Wein-garten, Albstadt und Konstanz bietet weitere Kooperations-möglichkeiten.

Was gefällt Ihnen an der Arbeit als Professor?

Als Professor bekommen Sie eine große Freiheit, mit der Sie verantwortungsvoll umgehen müssen. Einerseits erwartet die Gesellschaft viel von Ihnen – zu Recht. Andererseits müssen Sie aus den vielen Möglichkeiten die auswählen, die Sie in der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit leisten können. Es gibt immer mehr Ideen, Projekte, Aufgaben, die alle wichtig sind, die man aber nicht alle gleichzeitig angehen kann.

In der Lehre arbeite ich mit leistungsfähigen jungen Menschen zusammen, die sich in ihrer Zeit an der Hochschule qualifi-zieren, weiterentwickeln und zu gereiften Persönlichkeiten

wachsen. Später tragen unsere Absolventinnen und Absolven-ten Verantwortung für Entscheidungen und gestalten in der Informatik ganz wesentlich die Grundlagen für Unternehmens-prozesse und technische Infrastrukturen mit. Als Professor habe ich ganz konkret die Möglichkeit, diese Menschen zu prä-gen und ihnen das, was ich für wichtig halte, mit auf den Weg zu geben. Damit habe ich die Hoffnung, dass die Welt für meine Kinder und alle anderen gut bleibt und besser wird.

Welche Pläne haben Sie für die nächsten zehn Jahre hinsicht-lich der Professur?

In der Lehre plane ich, mit Veranstaltungen zur IT-Sicherheit in allen Informatik-Studiengängen an der HTWG vertreten zu sein. Mittelfristig sollten IT-Sicherheits-Themen in die Veran-staltungen integriert sein, wo sie am besten passen, also z.B. sichere Datenbankabfragen im Modul „Datenbanken“ statt isoliert in „IT-Sicherheit“.

In der Forschung habe ich zwei Schwerpunkte: Kostengünsti-ger Schutz von Software gegenüber Malware und als zweites Thema Infrastrukturen, welche die Nachvollziehbarkeit von Handlungen in IT-Systemen ermöglichen.

Beim kostengünstigen Schutz geht es um Auswahl, Anwend-barkeit und Weiterentwicklung von Techniken, um Software gegen Schadprogramme zu schützen. Also: Wie lassen sich mobile Apps gegen Manipulation schützen? Wie kann ich eine sichere Verbindung von einer Cloud-Anwendung zu einem Benutzer aufbauen?

Beim zweiten Forschungsthema, Unterstützung für Nachvoll-ziehbarkeit in der IT-Infrastruktur, geht es um die Möglichkeit, Systeme möglichst flexibel und mit Vertrauensvorschuss zu nutzen. Im Fall einer Verletzung der Sicherheitsrichtlinien soll es dann aber möglich sein, Vorfälle zu rekonstruieren, Urhe-ber festzustellen und zu lernen. Was ist technisch möglich? Zu welchem Preis? Wie löst man den Konflikt zwischen möglichst umfassender Nachvollziehbarkeit und dem Schutz der Privat-sphäre unbeteiligter Dritter?

Prof. Dr. Hanno Langweg, Prof. Dr. Carsten Manz (Präsident der HTWG)

Im Jahr 2014 hat sich viel verändert! Es gab einen Vorstands-wechsel sowie eine Umgestaltung des Logos und der Webseite.

Das neue Logo der Auerbach Stiftung soll den Stifterwillen – Schutz in der realen Welt - versinnbildlichen. Dabei wird die Stiftung durch den offenen Kreis symbolisiert. Der Punkt in der Mitte steht beispielhaft für ein Projekt. Durch die Unter-stützung der Auerbach Stiftung wird den Projekten der not-wendige „Schutzraum“ geboten um sich weiter entwickeln zu können.

Das Gesamtlogo steht auch dafür, Projektanliegen zu fokussie-ren und „auf den Punkt zu bringen“, damit diese die größtmög-liche gesellschaftliche Wirkung erzielen können.

Eine weitere Bedeutung des Logos ist Freude! Denn das Logo symbolisiert einen jubelnden Menschen (Projekt / Partner), dessen innovative Idee durch die Stiftungsförderung die Chance erhält, in unserer Gesellschaft die angestrebten Ziele zu erreichen.

Zahlen, Fakten

Seit November 2014 hat die Auerbach Stiftung durch ihr neues Logo ein anderes Gesicht. Das bisherige Blau des Logos wurde durch einen warmen, roten Farbton ersetzt und auch die Form hat sich verändert. Vom ehemaligen schützenden Schirm hin zum einfachen Kreis-Symbol.

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 1.870.000 € an Fördergeldern ausbe-zahlt.

Die Auerbach Stiftung unterstützte 44 Förderprojekte (1,35 Mio €) und 15 Stipendiaten (50.000 € ).

Des Weiteren wurden die Kooperati-onspartner der Auerbach Stiftung mit insgesamt 300.000 € unterstützt.

In die Professuren an der Hoch-schule Ravensburg-Weingarten und der Hochschule Konstanz wurden 173.100 € investiert.

Das neue Logo der Auerbach Stiftung

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200.000 €

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1.400.000 €

1.600.000 €

Kooperationen Stipendium Professuren Förderprojekte

Stellvertretend für die im Jahr 2014 unterstützten Projekte, stellen wir zwei Förderprojekte vor.Informationen zu weiteren Projekten finden Sie auf unserer Internetseite www.auerbach-stiftung.de.

Das Projekt „querstadtein“ des gemeinnützigen Vereins Stadt-sichten e.V. lädt seit Juni 2013 zu einem neuen Blick auf die Hauptstadt ein. Zum ersten Mal werden in Berlin Stadtführun-gen von (ehemals) obdach- und wohnungslosen Menschen angeboten. Sie bieten quer durch die Kieze eine ungewohnte Sicht auf Altbekanntes.

Die Stadtführer berichten vom Leben auf der Straße und zei-gen dabei ihre Orte und Anlaufstellen mit Geschichten von Berliner Straßen, Parks und Plätzen. Derzeit bietet querstadtein mehrere Stadtrundgänge an. Dieter Bichler zeigt die Strecke vom Bahnhof Zoo über die Kantstraße bis zum Adenauerplatz und Uwe Tobias spaziert unter dem Motto „Draußen schlafen

ist eine Kunst“ mit den BesucherInnen durch Berlin-Mitte. Die Stadtführungen vermitteln anhand Berlins, wie es ist, wenn man keinen festen Wohnsitz hat. Dadurch wird eine breite Öffentlichkeit für das Thema Obdachlosigkeit sensibilisiert. Die Führungen bringen Menschen zusammen, die sich sonst nicht ohne weiteres begegnen würden.

Stadtsichten e.V.

Karl-Kübel-Preis für die Familienbande Die Karl-Kübel-Stiftung hat in diesem Jahr ihren Preis unter dem Titel „Dass macht uns stark! - Gemeinsam für frühkindliche Bildung“ ausgeschrieben. Mit der Auszeichnung würdigt die Stiftung herausragende Initiativen. Insgesamt haben sich ca. 180 Organisationen beworben.

Der seit 2011 von der Auerbach Stiftung geförderte Ver-ein Familienbande - Familiennetzwerk Kamen e.V. gewann den ersten Platz und wurde bei der Preisverleihung am 10. September 2014 in Frankfurt in der Paulskirche mit einem Preisgeld von 30.000 € geehrt.

Die Familenbande ist die erste Anlauf- und Beratungsstelle für junge Familien in Kamen, welche vieles unter einem Dach vereint: Hebammenpraxis, Kindertagesstätte, Familienbil-dungsstätte, Familienunterstützender Dienst, Familienbüro, Infoabende, Kurse und das Familiencafé.

2007 haben Mütter und Väter aus Kamen aus Mangel an Ange-boten diese Initiative aufgebaut. Die Stärke der Familienbande sind die Familien und die Besucher selbst. In der Familienbande wird Selbsthilfe und eigenes Engagement vor Ort gefördert.

Spendenkonto:

Commerzbank Friedrichshafen AGIBAN: DE53 6514 0072 0172 6900 00BIC: COBADEFF651

Kontakt:StiftungssitzAuerbach StiftungFrankenstraße 15290461 Nürnberg

Stiftungszentrum Auerbach StiftungKaplaneiweg 188069 Tettnang

Telefon: 07542 94677 – 0Telefax: 07542 94677 - 20

www.auerbach-stiftung.dekontakt@auerbach-stiftung.de

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