Stil No. 2 2011

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Fr. 10.— Euro 7.— INTERESSANT: "Mein Haus, meine Möbel, meine Kunst" Sylvester Stallone Seite 20 Stil No. 2 April / Mai 2011 Die Kunst der Uhr: BREGUET Seite 62 Sonne auf der Haut Schöner Schmuck für einen schönen Sommer: BUCHERER Seite 38

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Sonne auf der Haut

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Fr. 10.— Euro 7.—

INTERESSANT: "Mein Haus, meine Möbel, meine Kunst"– Sylvester Stallone Seite 20

Stil No. 2 April / Mai 2011

Die Kunst der Uhr:

BREGUETSeite 62

Sonne auf

der HautSchöner Schmuck

für einen schönen Sommer:

BUCHERER Seite 38

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Das Juwel verlangt nach ausserordent-

lichem Handwerk. Nach Erfahrung

und Wissen in der Wahl der wertvollsten

Edelsteine. Doch erst die inspirative

Kreation, das Spiel mit Material, Farbe

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Qualität: Schafft es, dass das grösste

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Das Juwel verlangt nach ausserordent-

lichem Handwerk. Nach Erfahrung

und Wissen in der Wahl der wertvollsten

Edelsteine. Doch erst die inspirative

Kreation, das Spiel mit Material, Farbe

und Licht schafft die entscheidende

Qualität: Schafft es, dass das grösste

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WELTWOCHE STIL No. 2S

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EDITORIAL

«Naturkatastrophen, Atomunfälle, Revolutionen – und du bringst eine «Stil»- Bei lage heraus», sagte ein Bekannter, Verleger von Beruf (nicht mein Verleger). Und wollte wissen: «Darf man das?» Ich finde, man darf nicht, man muss. In dieser Ausgabe geht es, unter anderem, um Uhren und Schmuck, um ewige oder zumindest bleibende Werte. Die Stücke, die wir zeigen, sind nicht bloss schön, sie sind auch, sagen wir, nachhaltig. Wer Güter kauft, die nicht einen kurzen Lebenszyklus haben, sondern lange bestehen, konsumiert nicht, volkswirtschaftlich gesehen, sondern investiert. Investitionen sind das, was Unternehmen und deren Mitarbeiter, Volkswirtschaften also, brauchen in Zeiten, in denen man meint, die Erde wolle die Menschen loswerden. Kommt dazu, dass schöne Dinge gut sind für die Seele, vor allem in harten Augen- blicken. Und, wem diese Argumente nicht reichen für den Hedonisten in sich –

sogenannte teure Objekte sind, auf lange Sicht, die preis-wertesten. Ich trage eine «Submariner» von Rolex, seit zirka zehn Jahren; ich habe vor, sie noch ungefähr 35 Jahre zu tragen. Anschaffungspreis plus Wartungskosten während dieser Zeit werden voraussichtlich insgesamt rund 20 000 Franken erreichen; in meinem Leben beziehungsweise in 45 Jahren sehe ich etwa 164 250 Mal auf diese Uhr. Und freue mich ebenso oft. Das heisst, sich einmal freuen kostet 12 Rappen. Freude, sagt man, hat keinen Preis, ich weiss (und wer weiss, wie man sich billiger freuen kann, sage es mir: [email protected]). Ich wünsche viel Spass beim Blättern in dieser Ausgabe. Und beim Investieren in Uhren, Schmuck und andere schöne Dinge.

Liebe Leserin, lieber Leser

Ihr

Das zweitbeste Cover für diese Ausgabe.

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Mitarbeiter des Monats

3 ANOUSH & AIMÉE

Als wir das erste Mal mit dem Genfer Fotografenpaar – Ge-schäfts-, nicht Lebenspartner – zusammenarbeiteten, vor drei Jahren oder so, handelte es sich um eine Sommer-Modestrecke. Das Shooting fand im Hafen von Genf statt, am regenreichs-ten Tag des Frühjahres. Schwä-chere Fotografen als Anoush Abrar und Aimée Hoving, die etwa für Louis Vuitton oder Die Zeit arbeiten und auch Fotokunst machen, hätten einen Plan B vorgeschlagen, einen Illustrator vielleicht. Die beiden arbeiteten trotzdem, und die Bilder gelangen (man sah bloss nie den Himmel). Dieses Mal wollten sie Plan A umsetzen, mit Garantie – und buchten deshalb für die Auf-nahmen ausgewählter Schmuckstücke von Bucherer ein Studio in der Nähe des Flughafens Cointrin. Die Bilder unserer Titelgeschichte finden Sie ab Seite 38. Am Shooting-Tag, nebenbei, wäre der Himmel blau, das Wetter schön gewesen.

4 GÜNTER NETZER

Der Autor unserer Reise - ko lumne «Mein Sylt» ist ver-mutlich der berühmteste ehe-malige Fussballspieler, der in der Schweiz lebt. Und heute vermutlich einer der berühm-testen Fussballkommenta-toren im deutschen Fernsehen. Wofür man ihn bisher weniger kannte, ist für von ihm ge-schriebene Texte. Wir fanden, das müsse ändern, und baten ihn um einen Aufsatz über sein liebstes Ferienziel. Er sagte zu, und wir meinten, damit sei der Artikel im Heft sozusagen. Das war er auch, ganz am Schluss. Doch zuvor kamen aus seinem Büro in Zug, wo er für Infront Sports, eine Sportmarketing-Firma, arbeitet, ziemlich viele Ergän-zungen und Verbesserungs-wünsche. Wenn er etwas macht, so sieht es aus, dann gut und gründlich. Das mögen wir und finden, der Aufwand, den er betrieben hat, habe sich gelohnt. Und hoffen, auch Sie mögen seinen Text auf Seite 74.

1 BRIGITTE JURCZYK

Wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen, es gibt keinen Beruf, für den man um die Welt reisen kann – und Geld bekommt. Gibt es aber, «Reiseredaktor» heisst er (un-serer, eine Frau, heisst Brigitte). Die Frage, wo sie wohne, ist schwierig zu beantworten. Sie sagt, sie habe ein Zuhause in Hamburg, weil sie dort, hoch über der Elbe, den weiten Blick über den drei Kilometer brei-ten Strom mit grossen Contai-nerschiffen habe, die ein- und auslaufen und die grosse, weite Welt mitbringen. Und einen Schreibtisch in Paris hat sie auch noch. Ungefähr neunzig Tage im Jahr ist sie on the road, seit fünfzehn Jahren; am liebs-ten fährt sie an die «Ränder», in die höchstgelegene Wüste (die Atacama), ans Nordkap oder an das Ende von Süd-amerika (Kap Hoorn). Die Schweiz, nebenbei, mag sie auch, sagt sie, wegen der netten Kollegen und Menschen. Wohin sie Sie jetzt schicken würde, steht auf Seiten 36/37.

2 SYLVESTER STALLONE

Er ist a man of many talents, kann man schreiben und hat recht damit – Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Schau-spieler, Kunstmaler (seit dreissig Jahren). Was noch fehlte, war Weltwoche-Autor; doch auch das kann er, schliesslich hat der 61-jährige Amerikaner die Skripts für seine erfolgreichsten Filme, die vier «Rambo»- und die sechs «Rocky»-Folgen, geschrieben (respektive daran mitgeschrie-ben). Um ganz offen zu sein, er hat unseren Artikel nicht selber verfasst, er hat eine Geschichte erzählt, und wir haben sie aufgeschrieben (er hat schliesslich nicht ewig Zeit). Wenn Sie wissen möch-ten, wie er wohnt (und wie er gerne wohnen möchte), was für Möbel er mag und was aus dem Tisch wurde, den er selber gebaut hat . . . alles zu lesen ab Seite 20. Dort steht auch, nebenbei, vor wem er sich fürchtet. Und das hat er ver-mutlich noch nie zuvor jeman-dem erzählt.

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WELTWOCHE STIL No. 2Inhalt 1

Dahinter ist ein schöner Kopf – und viel schöner Schmuck

« Bucherer-Shootingstar» Michaela K.

38Seite

(Diese Seite: Collier «Lacrima» aus 18-Karat-Weissgold mit Diamanten. Titelbild: Collier «Cage» aus 18-Karat-Weissgold mit Beryll und Diamanten.)

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WELTWOCHE STIL No. 2Inhalt 1

Dahinter ist ein schöner Kopf – und viel schöner Schmuck

« Bucherer-Shootingstar» Michaela K.

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(Diese Seite: Collier «Lacrima» aus 18-Karat-Weissgold mit Diamanten. Titelbild: Collier «Cage» aus 18-Karat-Weissgold mit Beryll und Diamanten.)

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Wohn-News Küchen AB SEITE 34

Must-haves Uhren

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10 EDITORIAL

12 MITARBEITER DES MONATS

20 «MEIN STIL» Von Sylvester Stallone

24 MVHs LISTE Persönliche Lieblinge

26 MUST-HAVES FASHION

30 MUST-HAVES UHREN

32 MUST-HAVES SCHMUCK

34 WOHN-NEWS Küchen

36 REISE-NEWS

Inhalt 2

Must-haves Schmuck

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Must-haves Fashion AB SEITE 26

Reise-News AB SEITE 36

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8Inhalt 3 Impressum

HERAUSGEBERIN: Weltwoche Verlags AG Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich REDAKTION: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 69 E - Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] VERLAG: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 07 E-Mail: [email protected] INTERNET: www.weltwoche.ch

ABO-SERVICE: Telefon: 043 444 57 01 Fax: 043 444 50 91 E -Mail: [email protected] Weltwoche: Jahresabonnement Inland Fr. 218.– (inkl. MwSt.)Weltwoche Stil: Jahresabonnement Inland Fr. 35.– (inkl. MwSt.)Weitere Angebote für In- und Ausland unter www.weltwoche.ch/aboE-MAIL-ADRESSEN: [email protected]

GRÜNDER: Karl von Schumacher (1894–1957) VERLEGER UND CHEFREDAKTOR: Roger Köppel REDAKTIONSLEITER: Mark van Huisseling CREATIVE DIRECTOR: Mirko Borsche ART-DIRECTION/LAYOUT: Alexis Zurflüh, Gian GisigerPRODUKTIONSCHEF: David SchnappFOTOPRODUKTION/BILDREDAKTION: Duong NguyenPRODUKTION: Oliver Schmuki

KORREKTORAT: Cornelia Bernegger und Rita Kempter (Leitung), Sybille Brütsch-Prévôt, Eva Koenig

MITARBEITER DIESER AUSGABE: Art / Bild: Anoush Abrar & Aimée Hoving, Julian Baumann, Kate Bellm, Christine Benz, Jean-Philippe Delhomme, Gian Gisiger, Tom Haller, Lyndon Hayes, Vesa Sammalisto, Sylvester Stallone, Lizzy Stewart

Text / Redaktion: Sandra Bauknecht, Valeska Jansen, Brigitte Jurczyk, Delia Lenoir, David Lewis, Fredi Müller, Günter Netzer, David Schnapp, Raphael Suter

SEKRETARIAT: Miriam Schoch (Leitung), Inga-Maj Hojaij-Huber

VERLAGSLEITUNG: Sandro Rüegger MARKETING: Ivo Schneider (Leitung) ANZEIGENVERKAUF: Jean - Claude Plüss (Leitung), Marco Chini, Brita Vassalli ANZEIGENINNENDIENST: Samuel Hofmann (Leitung), Philipp Glauser Telefon: 043 444 57 02, Fax: 043 444 56 07 E-Mail: [email protected] DRUCK: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Rudolf-Diesel-Strasse 22, 8404 Winterthur

Der neue Lexus 600s AB SEITE 36

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46 BUCHERER Atelier-Reportage

52 NEUE BADEMODE von Eres

58 DEDON Die Sofareise

62 BREGUET Beim Uhrmacher der Könige

Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugs-weise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.

Neue Bademode von Eres AB SEITE 52

Dedon- Firmenporträt AB SEITE 58

Breguet Manufaktur- Besuch AB SEITE 62

66 «MEIN LUXUS» Von Fredi Müller

68 DIE SEITEN FÜR DEN MANN Lexus LS 600h

70 «MEIN SYLT» Von Günter Netzer

72 KULINARIK Trüffelregen im Piemont

74 FRAGEBOGEN David Lewis, B&O-Chefdesigner

75 BEZUGSQUELLEN

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Von TOM HALLER (Porträts)Er hat kein Atelier: Er malt in der Garage, seit dreis-sig Jahren. Für uns spricht er über seine Kunst, sein Haus, seine Möbel – und seine Frau.

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Silvester Stallone

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«ES GIBT RECHT VIEL KUNST in meinem Haus. Vor allem richtige Kunst, nicht bloss von mir gemalte Bilder. Man kann sagen, ich habe eine Sammlung; ich sammle unter anderem Werke von Claudio Bravo, Louis de Mayo, ich besitze auch einige Bilder von Bacon, Manet . . . Und ich liebe Bildhauer-kunst, von Rodin etwa, von dem ich eine Skulptur habe. Bildhauer sind für mich die vielleicht besten Künstler überhaupt, ich finde, ihre Bedeutung, im Vergleich zu der von Malern zum Beispiel, wird unterschätzt.

Ein paar Bilder, die ich selber gemalt hatte, habe ich auch aufgehängt. Ich bin der Meinung – das tönt jetzt ein wenig blöd wahrscheinlich –, es gibt Kunst, die muss reifen. Ähnlich wie guter Wein. Meine Bil-der zum Beispiel. Deshalb hänge ich die, die ich überhaupt aufhänge, an einer Wand auf, an der ich jeden Tag vorbeigehe. Am Anfang gefallen sie mir meist weniger als zu der Zeit, als ich sie malte. Manchmal finde ich auch Fehler darin. Mit einigen Fehlern kann ich leben, mit anderen nicht. An einem Bild beispielsweise störten mich die Haare, die ich gemalt hatte. So sehr, dass ich sie neu malte. Vermutlich sollte man solche Dinge nicht tun, man sollte ler-

nen, sich gehenzulassen. Doch, immerhin, ich fand das Bild danach besser.

Mein Haus in Beverly Hills ist im soge-nannten Palladio-Stil gebaut, nach Andrea Palladio, dem Architekten der Hochrenais-sance [16. Jahrhundert, Anm. d. Red.] aus Padua. Man fragt mich oft, nur zum Sagen, ob ich Italienisch spreche, wegen meines Namens. Ich wünschte, ich könnte Italie-nisch. Ich versuchte immerhin einmal, Fremdsprachen zu lernen. Ich ging zwei Jahre im American College of Switzerland in Leysin zur Schule, doch ich bin nicht be-sonders intellektuell, fürchte ich. Ich glau-be, Leute wie ich lernen eine Fremdsprache bloss, wenn sie eine Freundin haben, die nur diese Sprache spricht. Auf jeden Fall herrsch-te an dem College ein liberal arts-Gedanke, der gefiel mir gut. Ich war nie ein besonders guter Student gewesen, deshalb entschloss ich mich damals, in das Ausland zu fahren für eine Zeitlang, um meinen Horizont zu erweitern. Nach meiner Rückkehr nach Amerika schrieb ich mich an der Universi-tät von Miami ein, wo ich auch anfing, Theater zu spielen. Und wo ich ein Stipen-dium bekam, weil ich ziemlich gut war im Sport – ich arbeitete als Sportlehrer.

Im Grunde würde es mir besser gefallen, in einem zeitgenössischen Haus zu wohnen und es passend einzurichten, also modern. Je älter ich werde, desto lieber mag ich klare, einfache Formen, «streamlined» ist das Wort, das meinen Geschmack von heute am besten beschreibt, deshalb mag ich auch zeitgenössisches Design und zeitgenös-sische Kunst. Da mein Haus aber ein klassi-zistisches Gebäude ist, ist das keine Option. Ich habe Waldo Fernandez, den Kubaner, dem Waldo’s Design am North Almond Drive in West Hollywood gehört, als Innen-architekten gewählt. Das heisst, eigentlich ist meine Frau meine Inneneinrichterin – das musste ich jetzt sagen, sonst würde sie mich töten, falls sie diesen Artikel jemals zu sehen bekäme. [Waldos Einrichtungsstil und Möbel werden als «elegant» beschrie-ben, er arbeitet für viele Kunden aus dem Filmgeschäft, Anm. d. Red.]

Am liebsten wäre mir, ich könnte meine eigenen Möbel entwerfen. Ich habe es versucht, weil ich meinte, es könne nicht so schwer sein. Ich zeichnete also Pläne für diesen Tisch, den ich im Kopf hatte – einen grossen, ja riesigen schwarzen Tisch, der aussieht wie ein Schiff. Ein Stück, das den Raum beherrscht, ein center piece. Ich fand das passende Holz, ein fantastisches, altes Stück Walnuss, fast einen Fuss dick [unge-fähr 30 Zentimeter, Anm. d. Red.] und zirka 3000 Pfund schwer [1400 Kilogramm]. Ich baute den Tisch in meiner Garage, weil ich kein Atelier habe. Um es kurz zu machen, es gibt kein Zimmer in meinem Haus, in das der Tisch passt. Man kann wohlmeinend sagen, er sei eher etwas für in eine Burg, aber irgendwie ziemlich unbrauchbar in unserer heutigen modernen Welt. Mit an-deren Worten, meine Frau wollte ihn nicht in einem Zimmer sehen, das wir benutzen. Jetzt befindet er sich im Keller. Und ich habe noch mehr Res pekt vor Leuten, die gute Möbel und Designobjekte entwerfen.

Häuser, Möbel und Inneneinrichtung bedeuten mir viel, und ich spreche gerne darüber. Doch es gibt ein Problem: Denke ich zu viel darüber nach, so wie im Augen-blick, bekomme ich Lust auf ein neues Haus, mit neuen Möbeln und so weiter. Das heisst, dieses Gespräch könnte teuer wer-den für mich, sobald ich wieder daheim in Los Angeles bin.»

Aufzeichnung: MARK VAN HUISSELING

«An einem Bild beispielsweise störten mich die Haare, die ich gemalt hatte. So sehr, dass ich sie neu malte. Vermutlich sollte man solche Dinge nicht tun, man sollte lernen, sich gehenzulassen.»

Eine Auswahl von Sylvester Stallones Bildern ist erhältlich über die Galerie Gmurzynska in Zürich.

«Ich bin nicht besonders intellektuell, fürchte ich»: Sylvester Stallone.

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«Last Round», 1991, 154,4 x 110,5 cm (Ausschnitt)

WELTWOCHE STIL No. 2

Page 24: Stil No. 2 2011

Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zuFumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage

Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno

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Persönliche Lieblinge

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01 MASSSCHNEIDER

SUITART

«Einen eigenen Schneider haben», war ein Eintrag auf meiner Liste «30 Dinge, die ein stilvoller Mann braucht». Das Problem war, dass viele Schnei­der bei uns wegen hohen Alters aufgeben und dass der «Schnei­der», den man auf einer Reise nach Bangkok im Hotel be­suchte («Mister Wong speak English only»), nicht die Quali­tät, den Schnitt und die Pass­form nach Switzerland ver­sandte, die man bestellt hatte. Jetzt habe ich die Lösung und die Firma Suitart gefunden. Die zwei Jungunternehmer dort nehmen Mass und zeigen Stoffe; schneidern lassen sie, übrigens, auch in Asien, doch ihnen gelingt es, dass man höchstens vier Wochen nach Bestellung einen Anzug zum Beispiel bekommt, der, erstens, aussieht, wie man ihn haben wollte, und, zweitens, passt wie einer von dem Italiener, den man früher hatte.

02 HERRENKONFEKTION

NARGENI

Man kann, natürlich, alles massschneidern lassen (sehen Sie in der linken Spalte), aber man muss nicht. Und falls man gerne gelegentlich Konfektion kauft, sollte man die Konfek­tion des Schweizer Mode­Start­up­Unternehmens Nargeni aus Zürich kennenlernen. Ich bin, ehrlich, vorsichtig, um es vor­sichtig auszudrücken, wenn Designer hervorheben, ihre Kleider hätten einen «Twist». Weil ich finde, wie Helmut Lang, nebenbei, Kleider sollten keine Witze erzählen. Die Hemden, Pullover usw. für Herren, die Nargeni in Italien herstellen lässt, sind aus guten Stoffen und von bes ter Ver­arbeitungsqualität. Ferner haben sie einen Twist, aber einen – und ich hätte nicht gedacht, das ich das einmal schreibe – guten Twist. Sehen Sie es sich an: www.nargeni.ch.

03 RASIERER

MERKUR Eine der grossen Fragen im Leben des heranwachsenden Mannes ist, ob er trocken oder nass rasieren soll in den kom­menden sechzig Jahren oder so. (Ich finde, grosse Fragen verlangen eine kurze Antwort: nass.) Die nächste, etwas we­niger grosse Frage ist: Was für ein Rasierer? Der beste, in meinen Augen, ist einer mit Modellnamen «Merkur», aus Solingen. Es handelt sich dabei um, sagen wir, den Cousin des Rasier messers. Der «Merkur», in den man eine Klinge rein­legt und den man danach ver­schraubt, hat so etwas wie eine Schutzblende. Doch die Mög­lichkeit, sich zu schneiden, ist gegeben, viel eher als mit mo­dernen Mehrklingenrasierern. Falls jemand wissen möchte, weshalb man als Mann ein Mo­dell mit höherer Verletzungs­gefahr wählt, würde ich sagen, weil to live dangerously etwas hat. Drei Wörter zu der Klinge: Gillette, nicht Wilkinson.

04 BETTWÄSCHE

SOCIETY

Das Wort «Leintuch» kommt von «Leinen», das ist banal. Und doch, habe ich bei einer nicht repräsentativen Untersu­chung rausgefunden, schläft fast niemand auf Tüchern aus Leinen. Warum, ist nicht un­klar – Bettwäsche aus Leinen knittert, ist high maintenance, also aufwendig in der Pflege, und richtig wohl fühlt man sich darauf oder darunter auch nicht. Ausser, man verwendet Lein tücher der italienischen Marke Society. Die knittert zwar ebenfalls, und in der Pflege ist sie auch aufwendig (nie in den Tumbler geben, dafür bügeln usw.), doch man schläft darauf wie ein Baby in Abrahams Schoss im siebten Himmel (einverstanden, zu viele Bilder sprengen den Rah­men, doch der Entwurf sollte klar sein). Und, das muss auch gesagt sein, echtes Leinen im Schlafzimmer hat Klasse; das sogenannte Fixleintuch hätte man nicht erfinden müssen.

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05Für den italienischen Espresso nördlich der Alpen: Maschine von Spinel Lolita, Kaffee von Cinque Stelle.

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Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zuFumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage

Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno

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LANDLIEBE

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6Must-haves Fashion

Grasgrüne Gummistiefel, Weidenkörbe und Taschen mit floralen Drucken – Designer rufen zum Modepicknick. Ein luftiger Trend, der blühende Landschaften in die Städte zaubert.

Lassen Sie Ihre Fantasie blühen! Ob Blumen oder Früchte – bunte Prints sorgen für gute Laune und Sommer-Feeling. Lange Chiffonkleider werden alltagstauglich und rufen romantische Gefühle hervor. Wichtig: Sie müssen schon beim Kauf entscheiden, ob Sie flache oder hohe Schuhe dazu tragen wollen. Denn nur wenn die Länge stimmt, kommt die Traumsilhouette zustande. Für grüne Daumen sorgt Estée Lauders limi- tiert erhältlicher Nagellack in «Wicked Green».

No. 1 Kleid von KENZO, Fr. 2626.–

No. 2 Tasche von STELLA MCCARTNEY, Fr. 1006.–

No. 3 Outfit von D & G, Overall: Fr. 526.– Foulard: Fr. 147.– Gürtel: Fr. 113.– Tasche: Fr. 500.– Handschuhe: Fr. 207.– Schuhe: 606.–

STYLE ADVICE

Von SANDRA

BAUKNECHT

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No. 4 Outfit von D&G, Overall: Fr. 500.– Foulard: Fr. 147.– Gürtel: Fr. 113.– Stiefel: 526.–

No. 5 Unterwäsche von H & M, Fr. 39.90

No. 6 Nagellack von ESTÉE LAUDER, Fr. 34.–

No. 7 Schuhe von STELLA MCCARTNEY, Fr. 689.–

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No. 9 Tasche «Country Kelly» von HERMÈS, Fr. 11 900.–

No. 10 Tasche von VALENTINO, Preis a. A.

No. 11 Outfit von ERDEM, Bluse: Fr. 610.– Rock: Fr. 2130.–

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Wer diesen Sommer nicht auf weisse Unschuld macht, ist selber

schuld. Ob puristisch oder verspielt – die Nichtfarbe ist der

Modefavorit.

Weiss ist chic und unkompliziert zu tragen – ob am Tag oder in der Nacht. Kombiniert mit küh-lem Silber oder edlem Roségold, wirkt es unglaublich modern. Achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Modestatement treu bleiben: Minimalistische Stücke nicht mit romantischen kombinieren.

No. 6 Kleid von FENDI, Fr. 2954.–

No. 7 Tasche von AKRIS, Fr. 1480.–

No. 8 Ring von MONTBLANC, 855.–.

No. 9 Uhr «V» von LOUIS VUITTON, Preis a. A.

No. 10 Schuhe von VERSACE, ca. Fr. 788.–

STYLE ADVICE

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WEISSZEIT

WELTWOCHE STIL No. 2

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No. 1 Outfit von BRIONI, Bluse: Fr. 2760.–, Rock: Fr. 630.–

No. 2 Tasche von CÉLINE, Fr. 2429.–

No. 3 Kleid von AKRIS, Fr. 1300.–

No. 4 Halskette von H&M, Fr. 19.90

No. 5 «White Caviar Illuminating System» von LA PRAIRIE, Hautcreme und -serum: je Fr. 558.–, Serum für die Augenpartie: Fr. 310.–

LANDLIEBE

APRIL /MAI 2011

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Must-haves Fashion

Grasgrüne Gummistiefel, Weidenkörbe und Taschen mit floralen Drucken – Designer rufen zum Modepicknick. Ein luftiger Trend, der blühende Landschaften in die Städte zaubert.

Lassen Sie Ihre Fantasie blühen! Ob Blumen oder Früchte – bunte Prints sorgen für gute Laune und Sommer-Feeling. Lange Chiffonkleider werden alltagstauglich und rufen romantische Gefühle hervor. Wichtig: Sie müssen schon beim Kauf entscheiden, ob Sie flache oder hohe Schuhe dazu tragen wollen. Denn nur wenn die Länge stimmt, kommt die Traumsilhouette zustande. Für grüne Daumen sorgt Estée Lauders limi- tiert erhältlicher Nagellack in «Wicked Green».

No. 1 Kleid von KENZO, Fr. 2626.–

No. 2 Tasche von STELLA MCCARTNEY, Fr. 1006.–

No. 3 Outfit von D & G, Overall: Fr. 526.– Foulard: Fr. 147.– Gürtel: Fr. 113.– Tasche: Fr. 500.– Handschuhe: Fr. 207.– Schuhe: 606.–

STYLE ADVICE

Von SANDRA

BAUKNECHT

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No. 4 Outfit von D&G, Overall: Fr. 500.– Foulard: Fr. 147.– Gürtel: Fr. 113.– Stiefel: 526.–

No. 5 Unterwäsche von H & M, Fr. 39.90

No. 6 Nagellack von ESTÉE LAUDER, Fr. 34.–

No. 7 Schuhe von STELLA MCCARTNEY, Fr. 689.–

No. 8 Wellington-Stiefel von HUNTER, ca. Fr. 156.–

No. 9 Tasche «Country Kelly» von HERMÈS, Fr. 11 900.–

No. 10 Tasche von VALENTINO, Preis a. A.

No. 11 Outfit von ERDEM, Bluse: Fr. 610.– Rock: Fr. 2130.–

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Page 28: Stil No. 2 2011

S 2

8Must-haves Fashion

JEANS – COUTURE

«Very Seventies!» Der Klassiker Jeans gefällt von seiner eleganten Seite. 2011 ist für jeden Geschmack etwas dabei –

von der lässigen Anzughose bis zum femininen Blusenkleid.Besonders schön ist edler Jeansstoff in Kombination

mit cognacbraunem Leder. Einfach zum Niederknien. Zum Glück ist der Stoff reissfest.

APRIL /MAI 2011

No. 1 Outfit von AKRIS, Jacke: Fr. 3700.– Top: Fr. 495.– Shorts: Fr. 495.– Gürtel: Fr. 495.–

No. 2 «Nude Healthy Glow» von DIOR, Fr. 68.50

No. 3 Schuhe von STELLA MCCARTNEY, Fr. 348.–

No. 4 Tasche «Sweet Charity» von CHRISTIAN LOUBOUTIN, Fr. 1569.–

No. 5 Outfit von CÉLINE, Top: Fr. 617.–, Hose: Fr. 722.–

No. 6 Outfit von VALENTINO, Preis a. A.

No. 7 Kleid von STELLA MCCARTNEY, Fr. 593.–

No. 8 Gilet von WINDSOR WOMEN, Fr. 349.–

No. 9 Schuhe von CAR SHOE, Preis a. A.

No. 10 Tasche von THAKOON, Fr. 577.–

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Denim kommt so edel, schlicht und clean daher, dass man den starken Stoff erst

nach mehrmaligem Hinschauen erkennt.

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STYLE ADVICE

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APRIL /MAI 2011

WELTWOCHE STIL No. 2S

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LONG SHOTDie Ballsaison ist vorbei, glamouröse Auftritte bleiben en vogue. Bodenlange Abendroben sind diesen Sommer an der Tages- ordnung.

Grosszügig drapiert oder figurbetont, aus zarter Spitze oder transparentem Chiffon – diese Saison bietet Möglich-keiten. Der gemeinsame Nenner: die aufwendige Verarbeitung. Mein Tipp: Tragen Sie einen Edel-Overall

(Tom Ford) oder ein einfaches weisses T-Shirt zum Ballr-Rock (Jil Sander). Mit diesem Mode statement stielt

Ihnen so schnell keine die Show.

STYLE ADVICE

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No. 1 Outfit von CHANEL, Kleid: Fr. 99 230.– Ohrringe: Fr. 3110.– Schuhe: Fr. 4470.–

No. 2 Clutch von ALEXANDER MCQUEEN, Fr. 1659.–

No. 3 Outfit von VIONNET, Preis a. A.

No. 4 Schuhe von RAPHAEL YOUNG, Fr. 886.–

No. 5 Kleid von TALBOT RUNHOF, Fr. 3538.–

No. 6 Uhr «Jules Audemars Automatique» von AUDEMARS PIGUET, Fr. 21 900.–

No. 7 Kleid von OSCAR DE LA RENTA, Fr. 10 482.–

No. 8 Outfit von TOM FORD, Overall: Fr. 7261.– Clutch: Fr. 6903.– Schuhe: Fr. 919.–

No. 9 Outfit von JIL SANDER, Rock: Fr. 1313.– T-Shirt: Fr. 210.–

No. 10 Schuhe von GIUSEPPE ZANOTTI DESIGN, Fr. 1503.–

No. 11 Eau de Parfum Concrèt «Lady Million» von PACO RABANNE, Fr. 67.–

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No. 1 HERMÈSDie «Arceau Temps Suspendu» aus 18 Karat Rotgold verbirgt ein Zusatz-modul, das erlaubt, zwischen der tatsächlichen und einer angehaltenen Zeit hin und her zu schalten. Kaliber Eta 2892-A2. Preis: Fr. 18 000.–

No. 2 MAURICE LACROIX «Calendrier Rétrograde» mit Retrograd-Datumsanzeige bei 10 Uhr, der kleinen Sekunde bei 6 Uhr und der Gangreserve bei 2 Uhr. Kaliber ML 76, Ref. mp7068-ss001. Preis: Fr. 6000.–

No. 3 ORIS Der «Big Crown X1 Calculator» ist dem Bell X1, dem ersten Überschallflieger, gewidmet. Er besitzt eine PVD- Beschichtung, Saphirglas, 3 Bar Wasserdichtigkeit und kann sogar für flugtechnische Berechnungen verwendet werden. Kaliber 675, Ref. 675 7648 4264 LB. Preis: Fr. 3350.–

No. 4 PATEK PHILIPPE «Grande Complication» aus Platin mit Minutenrepetition und ewigem Kalender mit Fensteranzeigen. In der Patek-Philippe-Boutique in Genf erhältlich. Kaliber 79261. Preis: Fr. 825 000.–

No. 5 HANHART «Pioneer Twin Control» – angelehnt an die historischen Flieger-Chronografen von 1939. Die Legende hinter dem roten Reset-Knopf: Die Frau eines jungen Piloten bemalte ihn einst mit Nagel-lack, damit er sicher nach Hause zurück kehren möge. Kaliber Eta /Valjoux 7750, Ref. 730.210-001. Preis: Fr. 5700.–

No. 6 ZENITH Der Chronograf «El Primero Stratos Flyback Striking 10th» misst sogar Zehntelsekunden. Kaliber 4057B. Preis: Fr. 11 200.–

Must-haves Uhren

BASELS BESTEMännlich, aber mit Gefühl – die Uhren für den Frühling, vorgestellt an der Baselworld, stoppen die Zeit und haben Geschichte. Von RAPHAEL SUTER

No.1

No.2

No.3

No.5

No.4

No.6

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2Must-haves Schmuck

MANCHE BLÜTEN WELKEN NICHT

No. 1 Ringe aus der «Goldengel»- Kollektion von WELLENDORFF: Weissgold (18 Kt) mit Brillanten (v. o. n. u.): «Brillant-Julia», Fr. 10 220.–; «Blüten engel», Fr. 9280.–; «Brillantkuss», Fr. 30 160.–; «Schokoengel», Fr. 15 460.–; «Brillantengel», Fr. 23 660.–; «Engel der Nacht» (rechts angelehnt), Fr. 25 520.–

No. 2 Pfauen-Armspange von CHOPARD aus der «Animal Collection» mit 7500 Edel-steinen, Paraiba-Turmalinen, Tsavoriten und Smaragden (0,5 Kt), Preis a. A.

No. 3 Ohrstecker von TIFFANY & CO. mit gelben (12,82/15,13 Kt) und weissen Brillanten (2,07 Kt), gefasst in Platin und Gold (18 Kt), Preis a. A.

No. 4 Ring «Bague Coupoles» von CHANEL in Weissgold (18 Kt) mit Turmalinen, Rubelliten, Citrinen, Granaten, Perlen und Diamanten, Preis a. A.

No. 5 Blumenkette von KURZ aus 750er-Gelbgold, zum Teil pink rhodiniert, mit facettiertem Rauchquarz, Topas, Amethyst, Granat, Rosenquarz, Lemon-quarz, Chalzedon, Prehnit und Citrin, Länge: 50 cm, Fr. 4390.–

No. 6 Ringe von POMELLATO mit Türkis, Rubinen; Chrysopras, Saphiren; Koralle und Tsavoriten, in Roségold gefasst, Fr. 2970.–

No. 7 Kette «Collier Love» von PHILIPPE FERRANDIS mit Rauchquarz, Rosenquarz sowie einer grünen Achat-Geode, ein-gefasst mit Swarovski-Steinen, Fr. 4150.–

Dieses Frühjahr schmücken Pastellfarben oder aus gefallene Kombinationen. Besonders wenn es sich dabei um hoch karätige Natur- Nach bildungen handelt.

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VonVALESKA JANSEN

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Grossmutters Glamour,Foto von 1957.

Mutters Glamour,Foto von 1975.

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4Wohn-News Küchen

Man muss nicht unbedingt ein Sternekoch sein, um Gäste zu beeindrucken. Das geht auch mit einer persönlichen Küche.

Küchenkacheln aus Lavastein von Made a Mano. Preis a. A.; www.made amano.com

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Barolo Prunotto Klassischer Barolo D.O.C.G., toll zu reifem Käse. 2006, 75 cl, Fr. 39.90; www.bindellaweine.ch

Sauvignon blanc Burgenland Der Sauvignon mit den feinen Aromen. 2010, 75 cl, Fr. 18.90; www.riegger.ch

Scassino Chianti Classico Fruchtiger Chianti mit schönem Schmelz! 2007, 75 cl, Fr. 20.–; www.riegger.ch

Bourgogne Chardonnay AOC Perfekt für den Apéro! 2009, 75 cl, Fr. 8.75; www.denner.ch

Tipps für die «persönliche Küche»: Kombinieren Sie Möbelelemente im Strand-budenstil mit gold- oder silberfarbenen mugs (z. B. von Tse Tse). Dazu passt der topmoderne Steamer oder Wok, den Sie schon immer haben wollten.

Kleinere Wandflächen mit handbemalten Kacheln in Aqua-Tönen und feuer-farbene Accessoires kom-men in einer Küche mit bis zwei Grundfarben (etwa mit der Modefarbe Greige – Grau / Beige – mit Weiss) schön zur Geltung.

Und: Backen Sie vor einem Tête-à-tête Baguettes auf – Männer (und Frauen) fühlen sich bei diesem Duft sofort zu Hause.

Das neue Schranksystem B3 von Bulthaup. Preis a. A.; www.bulthaup.com

Kitchenette von Matteo Thun und Antonio Rodriguez. Ab ca. Fr. 35 000.–; www.salvara-nicucine.it

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Bodum. Fr. 99.60; www.bodum.com

Von DELIA

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KOCHENDER STIL

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Page 35: Stil No. 2 2011

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Wer Kunden erfolgreich durch alle Lebensphasen begleiten will, braucht Zeit für die Beratung. Denn nur wer die aktuelle Lebenssituation aus sämtlichen Perspektiven beleuchtet und die individuellen Bedürfnisse umfassend versteht, kann vorausschauend denken und die Zukunftspläne eines Kunden berücksichtigen. Wir freuen uns auf Ihren ersten Anruf, auch wenn der wahrscheinlich nur ein paar Minuten dauert.

Tel. +41 (0)58 205 25 25 oder www.claridenleu.com

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Wohn-News Küchen

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Kleinere Wandflächen mit handbemalten Kacheln in Aqua-Tönen und feuer-farbene Accessoires kom-men in einer Küche mit bis zwei Grundfarben (etwa mit der Modefarbe Greige – Grau / Beige – mit Weiss) schön zur Geltung.

Und: Backen Sie vor einem Tête-à-tête Baguettes auf – Männer (und Frauen) fühlen sich bei diesem Duft sofort zu Hause.

Das neue Schranksystem B3 von Bulthaup. Preis a. A.; www.bulthaup.com

Kitchenette von Matteo Thun und Antonio Rodriguez. Ab ca. Fr. 35 000.–; www.salvara-nicucine.it

Gummierter Handmixer von

Bodum. Fr. 99.60; www.bodum.com

Von DELIA

LENOIR

KOCHENDER STIL

WEIN-TIPPS

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Paris, London, Taschkent…

er sich für zeitgenös-sische Kunst interessiert, sollte an die Frieze Art Fair fahren. Und wem es

nicht reicht, dort an Ständen und Werken vorbeizugehen, der sollte mit MvH hinfahren – der Redaktionsleiter dieser «Stil»-Beilage / Reiseleiter nimmt Sie mit, unter anderem zu einem Treffen mit einem Starkurator, an Vernissagen, in hard-to-get-a-table-Restaurants und einen privaten Klub.

Kunstvolles London

NICHT SCHON WIEDER AMALFIKÜSTE. Doch, unbedingt. Gerade jetzt, im Frühling: Es hat sich eine Menge getan in der Gegend. Hotels wurden renoviert, die Besitzer haben alles auf eine Karte gesetzt. Diese heisst «Modernes Design». Wie zum Beispiel «La Minervetta». Das Haus auf einer Felsklippe bei Sorrento zeigt, wie schön das Leben ist, legt einem die Bucht von Neapel zu Füssen und bietet Blick auf den Vesuv.

Amalfi – again

Jetzt anmelden für die von Kuoni-Cultimo veranstaltete und von Mark van Huisseling begleitete Reise vom 13. bis 15. Oktober unter Tel. 044 277 41 51, Infos auf www.cultimo.ch

«La Minervetta», Via Capo 25, 80067 Sorrento, Tel. +39 0818 77 44 55. Buchen über www.siglinde-fischer.de

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Herr Kracht, Sie sind vor kurzem zum Chairman von Leading Hotels of the World aufgestiegen. Was kann diese Hotelvereinigung, was andere nicht können? Unsere Hotels sind authentisch, eigenständig und jedes Haus hat seine ganz eigene Kultur. Das macht die Mitglieder und damit die Vereini-gung unverwechselbar.Was ist für die Zukunft geplant? Wir werden die Qualität unserer Häuser stetig steigern und die Mess-latte noch höher setzen, damit die Marke Leading Hotels of the World noch exklusiver wird. Und unser Fokus wird sich jetzt auch auf Asien und Brückenstaaten wie Russland und Brasilien legen. Hier wollen wir mehr Mitgliederhotels und auch Gäste hinzugewinnen.Was bedeutet es für Sie per sönlich, Chairman einer solchen Allianz zu sein? Es ist eine grosse Verantwortung, aber auch eine schöne Herausforde-rung, denn Leading Hotels of the World ist ja nicht einfach nur eine Marketing-Organisation. Und letzt-endlich ist es für mich als Hotelier einfach toll, dass ich dieses Netzwerk nutzen kann.

WELTWOCHE STIL No. 2

Paris, London, Taschkent… VonBRIGITTE JURCZYK

DER CHEF SPRICHT

Wie klingt Tasch-kent, Samarkand, Buchara in Ihren Ohren? Wenn Sie

finden, es klinge gut, und ausserdem, eine Reise könne nicht weit genug wegführen, nicht exotisch genug sein, sind Sie richtig in Usbekistan. Und weil man so weit weg nicht alleine auf Entde-ckungs tour der Seidenstrasse gehen möchte, ist in dem Angebot eine Reiseführerin inbegriffen.

EIFFELTURM à discrétionPARIS HAT VIELE Palasthotels. Das neu eröffnete «Shangri-La» hat dafür Paris – zumindest das Wahrzeichen der Stadt: den Eiffelturm. Und zwar direkt vor der Tür – Pardon – vor dem Portal. Das Haus im vornehmen 16. Arrondissement ist nicht irgend eins. Dem Grossneffen Napoleons diente es als «bescheidenes» Zuhause. Heute, aufwendig renoviert, bietet der Palast mit seinen 81 Zim-mern und Suiten, drei Restau-rants und einer Bar eine Bühne für seine Gästeschar. Übrigens: Es ist das erste Haus der asiatischen Luxushotelkette auf europäischem Boden.

«Shangri-La Hotel», 10, avenue d’Iéna, 75116 Paris. Tel. +33 1 53 67 19 98, www.shangri-la.com/paris

Studienreise vom 17. bis 25. Mai. Buchen über Windrose, www.windrose.de

Alles ausserüblich

Andrea Kracht, 54, Besitzer des «Baur au Lac» in Zürich, jetzt zudem Chairman der Leading Hotels of the World.

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Schönes Mädchen, schöne Blumen und, vor allem, schöner Schmuck von Bucherer. Diese Kombination passt immer. Am besten im Frühling.

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Bilder: ANOUSH ABRAR

& AIMÉE HOVING

Styling: KIM D. NGUYEN

bijouMon RECHTS:

Collier und Ohrclips mit Stifthänger «Lacrima» aus 18-Karat- Weissgold mit Diamanten. Kleid von OKIRA.

Model:MICHAELA K.,

Union Models

Hair: OLIVIER SCHAWALDER

Make-up:FRANCIS ASES

Flower Arrangement:FERNANDE

HORA SICCAMA

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WELTWOCHE STIL No. 2

Schönes Mädchen, schöne Blumen und, vor allem, schöner Schmuck von Bucherer. Diese Kombination passt immer. Am besten im Frühling.

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Bilder: ANOUSH ABRAR

& AIMÉE HOVING

Styling: KIM D. NGUYEN

bijouMon RECHTS:

Collier und Ohrclips mit Stifthänger «Lacrima» aus 18-Karat- Weissgold mit Diamanten. Kleid von OKIRA.

Model:MICHAELA K.,

Union Models

Hair: OLIVIER SCHAWALDER

Make-up:FRANCIS ASES

Flower Arrangement:FERNANDE

HORA SICCAMA

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Collier «Pastello» aus 18-Karat-Weissgold mit Spinellen und Diamanten. Schal von OKIRA.

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Ohrclips «Lacrima» aus 18-Karat-Gelbgold mit Diamanten. Solitär-Ring aus 18-Karat- Weissgold. Bluse von DESIGNERS REMIX.

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Collier «Pastello» aus 18-Karat-Weissgold mit Spinellen und Diamanten. Schal von OKIRA.

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Ohrclips «Cage» aus 18-Karat-Weissgold mit Mandaringranat. Bluse von PHILLIP LIM.

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Bracelet «Lacrima» aus 18-Karat-Gelbgold mit Diamanten. Solitär-Ohrstecker aus 18-Karat-Weissgold mit Diamanten. Kleid von MORGAN LE FAY.

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Ring «Lacrima» aus 18-Karat-Weissgold mit Diamanten. Kleid von FORTE FORTE.

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Ohrhänger aus der aktuellen «Cage»- Kollektion mit einem seltenen Turmalin, umschlungen von einem mit Diamanten besetzten Band.

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Schmuck herstellen ist ein Werk, bei dem Goldstaub die Hände schmutzig werden lässt. Das ist in Ordnung, glänzen müssen die fertigen Stücke. Was es, neben Können, noch braucht, sind edle Steine. Davon gibt es

bei Bucherer genug, aus gutem Grund. Von Valeska Jansen (Text) und Christine Benz (Bilder)

kleinen Steinen geschmückt), die meisten Kollegen fertigten zusätzlich ein solches Stück an für sich selber.

«Atelier» hört sich edel an, man stellt sich ein Holzinterieur oder etwas Ähnliches vor. Tatsächlich stehen Werkbänke und

Tische auf blauem Lino leumfussboden, «zweckmässig» wäre die passendere Beschreibung. Goldschmied neben Gold-schmied feilt, biegt und fräst hier. Was ohne Zweifel edel, ja luxuriös ist, ist das Material, an dem gearbeitet wird (Gold, Diamanten, Farbedelsteine). Und edel sind die fertigen Schmuckstücke. Bucherer zählt in Europa zu den traditions-reichen Häusern der Uhren- und Schmuckbranche, zur Haupt-sache wegen der im eigenen Atelier hergestellten Kreationen.

AUF EINEM SCHREIBTISCH IM SCHMUCKATELIER von Bucherer liegt ein kleiner silberner Totenkopf. Es ar - bei ten dort, im Hauptsitz in Luzern, elf Goldschmiede und fünf Edelsteinfasser. Nicht bloss an einem Arbeitsplatz, sondern an vielen anderen Arbeitssta-tionen liegen Ringe mit einem kleinen silberfarbenen Totenkopf. Der Grund: Ein Kunde, Harley-Davidson-Fahrer, bestellte einen Totenkopfring. Der Gold-schmied, der den Auftrag ausführte, war nicht zufrie-den mit einer Skizze oder einem Foto als Vorlage – er ging in eine Luzerner Apotheke und lieh sich einen echten Totenkopf aus. Nach dieser Originalvorlage entstand dann nicht bloss ein Ring für den Kunden (das heisst, der Kunde bestellte gleich zwei weitere Totenkopfringe dazu, mit Diamanten und anderen

Im Atelier

BUCHERER-WEGMARKEN

1888Gründung durch Carl F. Bucherer

1919Erste Uhrenkollektion, entworfen von Carl F. Bucherer

1927–1931Eröffnung von Ge schäften in Interla-ken, Lugano, St. Moritz

1933Carl F. Bucherer stirbt; Übernahme der Geschäftsführung durch seine Söhne Carl Eduard und Ernst

1946Eröffnung Boutique Bahnhofstrasse, Zürich

1976Übernahme der Credos-Uhrenfabrik in Nidau; Eröffnung von Geschäf-ten in Basel, Genf, Locarno, Lausanne

1987Übernahme der österreichischen Juweliergruppe Haban

1996Erstes Geschäft in Deutschland, am Kurfürstendamm in Berlin

Seit 1997Kreation eigener Schmucklinien

OBEN:

Der Schmuck­designerin über die Schulter geschaut.

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LINKS: Eine besonders ruhige Hand braucht der Graveur. RECHTS: Der Berufsstand des Graveurs ist heutzutage immer seltener anzutreffen.

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Eine Koran-Verbrennung in den USA protestiert. (sda/afp/ddp) Wieder sind in Afghanistan Men-schen aus Protest gegen eine Koran-Verbrennung in den USA auf die Strasse gegangen. I

Der Steinfasser passt die Fassung dem Edelstein auf den Hundertstelmillimeter an.

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Und man ist stolz darauf in dem Familienunternehmen, das heute von Jörg Bucherer, dem Vertreter der dritten Genera-tion, geführt wird, ein kreativer Produzent zu sein.

Hans-Ruedi Distels Arbeitsplatz befindet sich in der Polissage. Man kann sagen, ohne zu übertreiben, Polieren sei sein Leben – seit 47 Jahren arbeitet er als Schmuck-polisseur für Bucherer. Dieses Jahr wird er, mit 65 Jahren, in Pension gehen. In seinen von Schmutz schwarzen Händen – Herstellung von Schmuck ist keine glänzende Angelegen-heit, die fertigen Stücke müssen brillieren – bekommen die Kreationen Ausstrahlung. Auf einem Samttablett, neben einer Poliermaschine, liegt ein Teil seines Tageswerks: zwölf Ringe.

Im Atelier stehen neben vierzig Jahre alten Maschinen neuste Hightech-Lasergeräte, diese werden eingesetzt zum präzisen Verbinden von Materi-alien. Ein dicker Baumstumpf in einer Ecke des Zimmers fällt auf: Er wird als Unterlage zum Formen der Schmuckstücke verwendet. «Das wird bereits seit Jahrhunderten so gemacht in unserem Gewerbe», sagt Ate-lierleiter Rickli.

Seit einigen Monaten leitet Patrick G. Beyeler, gelernter Goldschmied, das Bucherer-Designteam; in seiner Ab-teilung befinden sich zahlrei-che Vitrinen mit Bucherer- Schmuckkrea tionen vergan-gener Jahre. «Wir lancieren neue Schmucktendenzen und -trends, stets mit den persön-lichen Wünschen unserer Kun-den im Hinterkopf», beschreibt er sein Vorgehen. Jährlich stellt Bu cherer Kreationen aus den fünf Schmucklinien, Diamant- Solitär- und -Alliance-Ringe (Verlobungs- und Eheringe) sowie Einzelstücke und zirka 2000 Spezialanfertigungen auf individuellen Kundenwunsch her.

Bei Bucherer wird von Hand gezeichnet, nicht am Com-puter (Beyeler: «Eine Skizze auf einer Serviette kann mehr wert sein als ein CAD-Entwurf»). Das bedeutet aber nicht, dass man altmodisch ist. Man orientiert sich beispielsweise am Innendesign von Jets, und auch Entwicklungen aus der Auto-mobilindustrie werden aufgenommen. Was haben Schmuck-stücke mit Jets, Autokarosserien oder -interieurs gemein-sam? «Wir nehmen Mass an der Luxuswelt im Gros sen und Ganzen», sagt der Creative Director. Deshalb besuchen wir nicht bloss die Fashion Week in Milano und Paris, sondern auch Auto- und Flugzeug-Shows.

Beyeler erzählt von einem Umbruch in dem Unter-nehmen, einem sanften allerdings: Schmuck von Bucherer

sei farbiger geworden, stär - ker aktuellen Trends verpflich-tet zudem, ohne dass man des-wegen kurzlebige Produkte herstelle, dazu ist Schmuck zu kostbar, natürlich. Und man gewinne vermehrt jünge re Kun - den. Sichtbar sei der neue Auf tritt etwa in der Sommer-kollektion, wo bunte Farb the - men aus der aktuellen Som-mermode aufgegriffen worden sind.

Als Beispiel lässt er ein neues Collier bringen aus der «Pastello by Bucherer»-Linie (sehen Sie dazu unsere Foto-strecke ab Seite 38). Für das Stück wurden Spinelle aus Vietnam ver arbeitet. Die hell-

blauen oder lavendel- bis lachsfarbenen Edelsteine werden im Frühling beim Bestellen der Reisfelder von Bauern ge-funden, oft zufällig, sagt man. Bucherer ist in vielen Fällen der erste Schweizer Juwelier, der solche gesuchten Steine in seinem Atelier verarbeiten kann. Weil die Verkäufer wissen, dass Bucherer immer aussergewöhnliche Steine braucht.

Ein gutes Beispiel für die Entwicklung, die bei Bucherer stattfindet, ist auch der Totenkopfring, der für den Harley-Davidson-Fahrer hergestellt wurde: Die zugegebenermassen etwas makabere, aber auch progressive Kreation wurde über und über mit lupenreinen Diamanten, Rubinen und Saphiren geschmückt.

Bezugsquelle SEITE 75

RECHTS: Für ein Schmuckstück werden die unter­schiedlichsten Fräsaufsätze benötigt.

UNTEN: Ein Gold­schmied bereitet eine Steinfassung vor.

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Modell: «Papagayo» Farbe: Marabout/Multicolore

Preis: Fr. 600.–

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Wer braucht einen Strand, wenn er (respektive sie) die neuste Bademode-Kollektion von

Eres hat? Doch wer unbedingt möchte, kann mit der französischen Marke auch baden gehen.

CLUBTropicana

Bilder: KATE

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Styling: SIMONE KONU

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Modell: «Blazer» Farbe: Incendie / Sable roséPreis: Fr. 600.–

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Modell: «Moni» Farbe: Rouge grenade / Algue

Preis: Fr. 240.–

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HAPPY CHIC IM BAD– Blue Tone Bathsuite «Swimming Pool»

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ASSISTANT Greg Geissen

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HAIR Mitsu Enodika Produkte: Bumble and bumble

MODEL Adina Forzis, IMG

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HAPPY CHIC IM BAD– Blue Tone Bathsuite «Swimming Pool»

Modell: «Ancre» Farbe: Bleu lagon / Sable roséPreis: Fr. 485.–

ASSISTANT Greg Geissen

HAIR ASSISTANT Kumi Ito

HAIR Mitsu Enodika Produkte: Bumble and bumble

MODEL Adina Forzis, IMG

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Modell: «Ouistiti» (Top) / «Ibis» (Slip) Farbe: Incendie

Preis: Fr. 255.–/200.–

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DIE SOFAREISEWas Dedon-Gründer Bobby Dekeyser mit der Möbelfirma, die

wieder ihm gehört, jetzt macht. Von DELIA LENOIR (Text)

WENN EINE DER ERFOLGREICHSTEN Firmen, die Möbel für draussen herstellen, plötz-lich auch Fernreisen anbietet (richtige Fernreisen, nicht bloss sogenannte «Sofa-reisen»), dann kann man von Diversifizie-rung sprechen. Oder, falls man der Grün-der und Chef von Dedon, dem Möbel - hersteller, ist, diese Entwicklung «orga-nisch wachsen» nennen. Robert «Bobby» Dekeyser bietet zusammen mit Globe-trotter Schweiz Reisen zu sogenann - ten «Dedon Places» an. Ab kommendem Herbst kann man an dem ersten dieser Orte, auf einer Insel auf den Philippinen, die dem 46-Jährigen gehört, Ferien machen. «Wir be-geistern eben lieber mit kühnen Geschichten als mit einer kühlen Möbellandschaft», sagt Dekeyser. Und falls man sich noch nicht ganz vorstellen kann, wie das aussehen soll, braucht man sich bloss die aktuelle, von Bruce Weber realisierte Dedon- Werbekampagne «Around the World» anzuschauen. Dann sieht und lernt man, dass man selbst während eines Besuchs bei den Massai nicht auf eine Liege mit dem Flechtwerk ver-zichten muss. Nein, sie ist eher, wenn man so will, ein Fangnetz für Abenteuer.

Dedon ist ein junges Unternehmen, gegründet vor 21 Jahren. Doch spätestens zehn Jahre danach war es be-

reits so gross und die Produkte so bekannt, dass die meisten Konkurrenten darauf aufmerksam geworden waren – welt-weit wurden Dekeysers wasserresistentes Material und sein Design kopiert. Das beunruhigt den Firmengründer aus zwei Gründen nicht: «Der Markt ist gross genug», sagt er. Und: Er verkaufte seine Firma ungefähr zu diesem Zeitpunkt. Doch seit wenigen Jahren gehört sie ihm wieder. Während der Finanzkrise, als andere auf die Bremse traten, kaufte Dekey-ser seine Firma zurück, weil er nicht mitansehen wollte, sagt er, wie die neuen Besitzer sparten und zögerten. Um fair zu sein, die ehemaligen Dedon-Investoren waren nicht die Einzi-gen, die sich zurückhielten; der italienische Anbieter B&B zum Beispiel legte die Idee, eine Outdoor-Kollektion zu lan-cieren, auf Eis. Und die Firma Poliform beschloss, in Amerika lieber Dedon zu vertreten, als eine eigene Kollektion heraus-zubringen. Nachdem Dekeyser seine Firma zurückgekauft hatte, führte er gleich 150 neue Produkte ein zu den beste-henden 500 Produkten. Dieses Jahr werden es noch einmal so viele sein. Inzwischen arbeiten knapp 3000 Flechter in der Fabrik auf den Philippinen und bekommen «Mister Bobby»,

wie man ihn dort nennt, regelmässig zu sehen, sogar an Weihnachten.

Dekeyser hat Erfahrung mit Entscheiden bei Unsicherheit. Als seine gleichaltrigen Jugendfreunde Lehrstellen als Kaufleute suchten, entschied er, es als Berufsfuss-baller zu versuchen. Und bekam einen Platz im Tor der A-Jugend-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern; bevor ein Sport-unfall seine Laufbahn mit 26 Jahren be-endete, spielte er – halb Belgier, halb Ös-terreicher – in der belgischen Natio nal-

Dedon-Besitzer BobbyDekeyser (r.) mit Fotograf Bruce Weber.

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nalmannschaft, bei Royale Union Saint-Gilloise und, wenn auch bloss ein Spiel, für den FC Bayern München. Obwohl Dekeyser nach der Verletzung weiter Angebote von Klubs bekam, entschied er, noch im Krankenhaus, in Zukunft etwas anderes zu tun, als Fussball zu spielen. Er begann, die Idee «Dedon» zu entwickeln. Viel fri-sche Luft und ein Material, das es zu erproben galt, mit ein paar Pannen, bon, aber die zählen nicht, das liest sich wie eine Stellenbeschreibung, ge-schrieben für Bobby Dekeyser. «Bei unserem ersten Hotelauftrag muss-ten wir alle Möbel wieder zurückneh-men, nachdem sie eingebrochen wa-ren», erinnert er sich (er nahm es sportlich). Operativ arbeitet der Umtriebige, der in seinem Leben nie ein Büro für sich al-leine gehabt hat, heute nicht mehr für Dedon. Das überlässt er anderen; «ich würde nur stören», sagt der Vater von drei Kin-dern, dessen Frau vergangenes Jahr an Krebs gestorben ist. Kein Wunder, stellen sich seine Mitarbeiter schützend vor ihn und nehmen ihm das Tagesgeschäft ab.

Top-Seller wie die Dedon-Modelle «Tango», «Panama» oder «Orbit», ein muschelartiges Canapé, gefallen Käufern, weil sie die Sehnsucht nach cosiness stillen. Und man bekommt mehr als ein Möbelstück, man bekommt Lebensgefühl. «Wir han-deln wie ein Modelabel», erklärt Tom Wallmann, der Interna-tional Marketing Director von Dedon und ein Schulfreund Dekeysers. Was er meint: In der Mode ist es üblich, verschie-

dene Labels zu führen (bei Ralph Lauren gibt es zum Beispiel das formelle «Purple Label» oder die Vintage-Linie «Double RL»; Boss bietet «Boss Black» an für Geschäftskleidung oder «Boss Orange» für die Frei-zeit). Und bei Dedon arbeitet man mit den Designern Jean-Marie Massaud oder mit (der bisher für Minotti arbeitenden) Annette Hinterwirth zusammen, andere Möbelstücke entwirft Philippe Starck (Stühle der neu-en Kollektion «Play with Dedon by Starck» sind ab 230 Franken erhältlich). So will man ein breiteres Publikum ansprechen und, auch das muss man schreiben, mehr verkaufen. Ein Trend, den man überall erkennen kann. Sogar die hochpreisige Marke Fritz Hansen (der «Egg

Lounge Chair» kostet so viel wie eine kleine Weltreise) bietet einige Stücke mittlerweile in durchschnittlichen Möbel-häusern an.

Der immer noch fitte Dekeyser («jeden Morgen eine Stunde joggen oder auf dem Fluss paddeln») ist bereits eine Na-senlänge voraus. In seinem Haus am Hamburger Alsterufer, ganz in der Nähe von Jil Sanders Villa, entwickelt er beim Abendessen mit, sagen wir, 26 Gästen aus acht Nationen neue Ideen. Zum Bei-spiel, welche sozialen Projekte mit den zehn Prozent des jährlichen Dedon-Ge-winns (eine Million Euro) zu unterstützen sind. Besonders Jugendliche haben es ihm dabei angetan. Am World Economic Forum in Davos vergangenen Januar riet

er als Redner für seine Foundation Dekeyser & Friends 300 jungen Zuhörern, ihrer «inneren Stimme» zu folgen, nicht der Stimme anderer. Und weil Dekeyser ein Mann ist, der nicht lockerlässt, erscheint diesen Herbst sein erstes Sachbuch «Der Traumfänger». Und, so sieht es aus, das ist immer noch nicht alles. Zusammen mit Bruce Weber arbeitet er an einem Drehbuch. Die Story? Wie sich die Welt lebenswerter gestal-ten lässt. Man kann alle diese Vorhaben unübersichtlich fin-den. Oder man kann es sehen wie Bobby Dekeyser: als «orga-nisches Wachsen».

«AROUND THE WORLD»Für die Image kampagne, aus der wir Bilder zeigen, bereiste der amerikanische Fotograf und Filmer Bruce Weber verschiedene Erdteile und stellte Dedon-Möbel im Freien auf. Ausserdem realisierte er den Werbekurzfilm «Barefooting Around the World».

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BREGUET WAR DAS LIEBKIND von Nicolas Hayek. Bis zu seinem Tod im vergangenen Sommer war der Verwaltungsratspräsi-dent der Swatch Group auch Breguet-Präsident und -General-direktor. Seit der Übernahme der – damals etwas schlafen-den – Marke im Jahr 1999 widmete er sich mit besonderem Einsatz der Pflege und Weiterentwicklung von Breguet. Für Marc A. Hayek, der jetzt Präsident und CEO der Marke ist, geht es um nicht weniger als das Erbe seines Grossvaters. Und da will er nicht enttäuschen. «Für mich ist es mehr ein Geschenk als eine Verantwortung. Wie schon für meinen Grossvater ist auch für mich die Arbeit mit Breguet ein Ver-gnügen», sagt er.

Was nicht heissen soll, dass er sich der Aufgabe, die das Führen der grossen Marke bedeutet, nicht bewusst sei. Ab-raham Louis Breguet schrieb ein wichtiges Kapitel Schweizer Uhrmachergeschichte. Sein technisches Genie ist dafür ver-antwortlich, dass bis heute sein Namen auch in Uhren ande-rer Marken weiterlebt. 1747 in Neuenburg geboren, erlernte

er dort das Uhrmacherhandwerk und ging danach nach Pa-ris, wo er sich weiter ausbildete und 1775 am Quai de l’Horloge auf der Ile de la Cité eine eigene Werkstatt eröffnete – der Grundstein zur Manufaktur Breguet war gelegt. Zu seinen Erfindungen gehören, unter anderem, das Tourbillon, die Breguet-Spirale, die Tonfeder für Repetieruhren und die «Parachute» -Stoss sicherung; ohne diese Entwicklungen sä-hen die Geschichte der Uhrenindustrie sowie die Uhren, die man heute trägt, wahrscheinlich anders aus.

Die Fähigkeiten des Abraham Louis Breguet fielen rasch den wichtigsten Menschen seiner Zeit auf: König Ludwig XVI. und Königin Marie-Antoinette zählten zu seinen Kun-den, Napoleon Bonaparte verkaufte er seine erste Reisepen-dulette, die diesem, zusammen mit einer automatischen Re-petieruhr, auf seiner Expedition nach Ägypten wertvolle Dienste leistete. Und für Napoleons Schwester, Caroline Mu-rat, Königin von Neapel, fertigte er 1810 die erste Armband-uhr der Welt. Die Kollektion «Reine de Naples» von Breguet

Von RAPHAEL SUTER

und CHRISTINE BENZ

(Bilder)

Beim Uhrmacher

der Könige

RECHTS:

Eine Breguet in Einzel teilen – schwierig zu verwechseln.

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erinnert an diese Marke auf dem Weg zur Uhrenherstellung. Abraham Louis Breguet wurde von Zeitgenossen verehrt und geehrt – Frankreich zeichnete ihn mit dem Orden der Ehrenlegion aus.

Der Name Breguet behielt seinen Glanz über den Tod des Namensträgers im Jahr

1823 hinaus, und seine Nachfolger bedienten weiterhin be-rühmte Kunden – Winston Churchill oder Arthur Rubinstein etwa waren Breguet-Käufer. In den siebziger Jahren des ver-gangenen Jahrhunderts wurde die Marke wiederbelebt, die Produktion ganz ins abgelegene Vallée de Joux verlegt, wo sich die Manufaktur bis heute befindet. Typische Merkmale wie guillochierte Zifferblätter oder Breguet-Zeiger und -Zif-fern gaben den Uhren schon seit langer Zeit ihr charakte-ristisches Aussehen. Als Ni-colas Hayek die Marke kauf-te, war für ihn klar: Breguet muss Top marke der Swatch Group sein, und die Uhren müssen sich Haute-Horloge-rie-Modellen von Patek Phil-ippe, Vacheron Constantin oder Audemars Piguet ver-gleichen lassen können. Und dazu, fand Hayek, müsse die Erfinder-Tradition weiterge-führt werden, wie es der Fir-mengründer während der Zeit, als er Chef war, vorge-macht hatte; müssten von Breguet weiter echte Innova-tionen kommen.

Dieses Ziel, darf man heu-te schreiben, wurde erreicht. Innerhalb von nur zwölf Jah-ren, seit die Marke zur Swatch Group gehört, konnten für Breguet mehr Patente ange-meldet werden, als Abraham Louis Breguet in seiner gan-zen Laufbahn Erfindungen registrieren lassen konnte, und er war immerhin 76 Jahre alt geworden. Erst vergange-nes Jahr zum Beispiel stellte Hayek stolz die in seiner Firma entwickelte Breguet-Silizium-Spiralfeder vor.

Dieses Zusammenspiel von Tradition und Innova tion will jetzt Marc A. Hayek weiter pflegen. Zwar ist er bereits ver-antwortlich für Blancpain und Jaquet Droz, hat also im Grun-de schon viel zu tun, doch er sieht das nicht als Hinderungs-grund: «Es fordert mich heraus, für verschiedene Marken zu arbeiten, von denen jede ihre ganz eigene Identität hat.» Und diese ganz eigene Identität wolle er auf jeden Fall für alle Marken bewahren. Bei Breguet interessiere ihn weniger das Marketing, sondern mehr die inneren Werte sozusagen und die Emo tionen, die durch diese Marke hervorgebracht wer-

den. Dort will er ansetzen, diese Stärke noch mehr hervorhe-ben. Und, natürlich, auch die Innovationsfähigkeit von Bre-guet. «Wir wollen uns nicht auf der Geschichte ausruhen, sondern Neuerungen schaffen, wie das Breguet selber zu seiner Zeit getan hat», sagt Marc Hayek. Zuerst sei das Ziel gewesen, Breguet wieder vermehrt in das Bewusstsein der Kunden zu rücken. Doch jetzt, nachdem das gelungen sei und da man wieder von Breguet spreche, müsse das uhrma-cherische Können verkauft werden. «Letztlich geht es auch darum, die Uhrenindustrie weiterzutreiben und damit Ar-beitsplätze in der Schweiz zu sichern.»

Die Breguet-Kollektion besteht heute aus klassischen, tra-ditionellen Modellen, die, mit zahlreichen Komplikationen, zu den Meisterstücken der Schweizer Uhrmacherkunst gehören

– etwa die vor Wochen an der Uhrenmesse Baselworld vor-gestellte «Hora Mundi». Be-liebt ist Breguet aber auch bei Anhängern klassischer Chro-nografen; für die militärische Luft- und Seefahrt Frank-reichs wurde in den fünfziger Jahren die «Type XX» konzi-piert, die mit ihrer Flyback-Funktion bis heute als Ikone eines sportlich-zeitlosen so-genannten Zeitschreibers gilt. Mit der «Reine de Na ples» hat Breguet eine Schmuckuhr ge-schaffen, die Modernität und Klassik zusammenführt und die man auch am Arm der neuen Verwaltungsratspräsi-dentin der Swatch Group so-wie Mutter von Marc, Nayla Hayek, sieht (allerdings in ei-ner Stahlversion).

Inzwischen gibt es auch Schmuck, Manschettenknöpfe und Schreibgeräte mit Namen «Breguet»; zu kaufen sind Uh-ren und Accessoires von Bre-guet nur bei ausgesuchten Händlern sowie in eigenen Bre-guet-Boutiquen, etwa in Dubai, Los Angeles oder, seit vergan-genem Jahr, an der Zürcher Bahnhofstrasse. Die Produkti-

on ist wegen der hohen Ansprüche limitiert und wird darum exklu-siv bleiben, deshalb seien die Uhren, vor allem die komplizierten Stücke, gefragt, sagt man in der Branche. Ihr unverkennbares Aus sehen, ihre uhrmacherische Wertigkeit und auch die Geschich-te, von der man sich immer ein Stück mit kauft, sorgen dafür, dass die Breguet ganz oben positioniert ist. Und der neue Chef, Marc A. Hayek, setzt alles daran, seinen Job besonders gut zu machen. Immerhin geht es gleich um das Erbe zweier Grosser der Uhrenindustrie: um das Erbe von Abraham Louis Breguet, dem Erfinder, sowie um das von seinem Grossvater Nicolas Hayek, dem Retter der Branche.

Seit die Marke zur Swatch Group

gehört, konnten mehr Patente

angemeldet werden als während

Abraham Louis Breguets

ganzer Laufbahn.

LINKS:

Eine Breguet, zusammen- gebaut – noch schwieriger zu verwechseln.

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6Mein Luxus

FREDI MÜLLERAls unser Autor, Unternehmer mit Erfolg, fünfzig wurde, wollte

er nicht noch mehr vom selben, sondern weniger und etwas anderes – nicht mehr erwerbstätig sein und, zweitens, Freiheit.

Von FREDI MÜLLER (Text ) und JULIAN BAUMANN (Bild)

AUF DER SUCHE NACH DER BEDEUTUNG von «Luxus» finde ich im Lexikon Begriffe wie «Verschwendung», «Kostbarkeit», «üppiger Aufwand», «Schwelgerei». Das ursprüng­liche, lateinische Wort bezeichnete: Ab­weichung von der Norm, Ausschweifung, Ausrenkung, Verbogenheit. Luxus ist das Abnorme, der Diamant im Kohlestoff, der Rolls­Royce unter den Automobilen. Luxus kann abhängig oder glücklich machen, frei oder süchtig, und damit komme ich meiner persönlichen Auffassung vom Luxuriösen auf die Spur: grenzenlose Freiheit.

Obschon verschiedene Formen von Sklaverei die Menschen seit eh und je gefangen hielten, sehen Optimisten auch Wege in die Freiheit. Wir sind zwar eine Funktion der Biologie, aber wir haben Freiräume. Wir besitzen Kreativität und Innovationskraft. Wege in die Freiheit zu finden, ist eine seltene Kostbarkeit, eine Abweichung von der Norm, die ausser­halb vom bekannten gesellschaftlichen Ver halten zu neuen Abenteuern führt. Es braucht dazu einen Bewusstseinswandel, einen Sprung und Spurwechsel in der Art und Weise, wie man die Dinge betrach­tet. Die Weltanschauung, diese Kon­struktion von Wirklichkeit, ist nämlich keine un umstössliche Konstante, son­dern kann gewandelt – neu program­miert – werden.

Die Tür zu solchen Abenteuern sitzt tief im Zentrum der eigenen Existenz. Sie führt zum Erforschen von dem, was leben­dig macht, und zum Hinterfragen der Art und Weise, wie Lebendigkeit wahrgenom­men und erfahren wird. Der aus Emotio­nen, Denken und Sinneswahrnehmung auf wundersame Weise zusammengesetzte «Ich­Punkt» ist die Werkstatt, wo am Pro­gramm der Wahrnehmung gearbeitet wird. Von Weisen und Magiern – diesen Opti­misten aus der Vergangenheit – angeleitet, versuche ich, das rätselhafte Programm der Entstehung von Bewusstsein im Körper zu ergründen und neu zu ordnen.

Mitten in das 20. Jahrhundert hinein­geboren, erlebte ich Kindheit und Jugend

zusammen mit meinen Eltern und Ge­schwis tern in Zürich. Mit 26 Jahren hatte ich als selbständiger Unternehmer die erste Million verdient. Wenige Jahre später, zu dem Zeitpunkt, als der Zug Richtung Reich­tum gerade erst angefahren war, verkaufte ich das blühende Geschäft und nahm eine Auszeit auf unbestimmte Dauer. Nach eini­gen weiteren Erfolgen, darunter auch der Aufbau des Gastronomie­ und Kulturbe­triebs «Kaufleuten» in Zürich, verzichtete ich fünfzehn Jahre später ein zweites Mal auf noch mehr vom Gleichen und entschied an meinem fünfzigsten Geburtstag kurzer­hand, das Erwerbsleben in den Hinter­grund zu stellen und mich neuen Projekten zuzuwenden.

Die Organisation von Kursen zur Neu­programmierung von Bewusstsein ist mein neues Projekt. In sieben Tagen mentaler Klausur wird der Programm­Update für die neue Bewusstheit Probe installiert. Es ist eine ungewohnte Perspektive, welche an die Stelle der gewohnten Sicht tritt. Ich nenne sie die kosmische Perspektive. Ziel ist, solch neues, kosmisches Bewusstsein durch alle bevorstehenden Erschütterungen der un­umgänglichen globalen Neuorientierung zu tragen. Die einzige und stillschweigende Voraussetzung für die Kurse ist ein bedin­gungsloses Ja zu allem Leben.

Immer wieder gab es in der Evolu­tionsgeschichte dramatische Abwei­chungen von der Norm, welche mit der Zeit die Welt grundlegend veränderten. Standardmodelle von heute sind morgen Vergangenheit, wir sind die Neandertaler der Zukunft. Für den Homo sapiens, das erste bewusst wahrnehmende Wesen, ist es ein erneutes Abweichen von der Norm, sich damit zu beschäftigen, den eigenen Denkapparat zu analysieren, und zu ver­suchen, hinter das Mysterium von Exi­stenz und Kosmos zu blicken.

Zurückschauend lassen sich in der Schöpfung Muster erkennen, sie sehen aus wie Treppenstufen der Entwicklung. Die Wissenschaft nennt solche Stufen Paradig­menwechsel. Einem Paradigmenwechsel

geht jeweils ein vorbereitender Zustand vo­raus. Auf die Reifephase folgen Verände­rung, Spurwechsel. Der schöpferische Grundprozess von Auflösung und Neuorga­nisation, Vergehen – Werden – Sein. Die Ver­wandlung der Raupe in einen Schmetter­ling, der Siedepunkt von Wasser, Natur ­ katastrophen, Geburt und Tod sind solche Wandlungszustände. Die Entstehung von sich selbst erkennendem Bewusstsein ist die neueste, hinter uns liegende Neuorganisa­tion auf der Evolutionsachse. Die aktuelle Reifungsphase gilt somit diesem jüngsten Kind der Entwicklung, dem Bewusstsein. Der Optimismus von Weisen und Magiern gründet darauf, mitten im Werdeprozess des Neuen am kreativen Abenteuer betei­ligt zu sein.

Der französische Archäologe und Mystiker Pierre Teilhard de Chardin sagte, dass das, was auf der Evolutionsachse als neue Ära entstehen wird, die «Noosphäre» sei. Das griechische Wort nóos bezieht sich auf die Einheit von Geist (Seele), Intellekt und Herz. Noosphäre bedeutet somit die Sphäre der synchronisierten Herzen und Gedanken. Wir Menschen als Träger des zur Reflexion fähigen Bewusstseins, unter anderem mit einem Gewissen, mit Intelli­genz, mit der Sprache und mit Gefühlen, stehen im Mittelpunkt einer abermals neuen Stufe der Evolution des Lebens in all seinen Formen. In der anbrechenden Noo­sphäre der synchronisierten Gedanken und Herzen braucht es ein neu programmiertes, kosmisches Bewusstsein. Das jetzige Aus­laufmodell des Individualbewusstseins wird dem Druck von Ressourcenverknap­pung, Verschmutzung der Lebensräume und der Bevölkerungsexplosion nicht standhalten können. Der höchste Luxus von Existenz ist, an diesem kreativen Prozess von Bewusstseinsbildung beteiligt

Fredi Müller, 61, war Unternehmer (Mode-boutiquen, Gastronomie, Immobilien); er ist beteiligt, unter anderem, an den Restaurants «Kaufleuten» und «Terrasse» in Zürich; Informationen zu den im Text beschriebenen Seminaren: www.omegapunkt.ch

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«Mit 26 hatte ich als Unternehmer die erste Million verdient. Wenige Jahre später verkaufte ich das Geschäft und nahm eine Auszeit»: Fredi Müller

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8Die Seiten für den Mann

BATMOBIL FÜR CHEFSEine Limousine, von einem Chauffeur gelenkt vielleicht, steht auf der Emo­tionsskala nicht ganz oben, meint man. Das ist falsch, der Grosse von Lexus hat

Sex­Appeal. Von MARK VAN HUISSELING und LYNDON HAYES (Illustration)

MAN ÜBERLEGT SICH ALS AUTOTESTER, zu wem ein Modell, das man gerade fährt, am besten passen würde. Der Grosse von Lexus würde, in meinen Augen, am bes ten viel-leicht zu einem special agent des FBI passen, zu einem dieser hochgewachsenen, schlan-ken Männer Mitte vierzig mit starkem Kiefer, schwarzem Anzug, weissem Hemd, dunkler Brille. Man hat ein Bild im Kopf, wie auf einer Strasse drei, vier Autos in ei-ner Kolonne fahren durch ein Stück Land, in dem Menschen leben, die ihren Frieden haben wollen, und in dem ein gefährlicher Verbrecher sein Versteck hat, von wo aus er die Erde und ihre Bevölkerung bedroht mit seinem Plan und so weiter. Zum Glück gibt es das FBI, oder die CTU meinetwe-gen, zum Glück gibt es die special agents Dale Cooper, Fox Mulder und Jack Bauer, die dafür besorgt sind, dass nichts Böses geschieht und Kinder weiterhin in Gärten spielen können. Zum Glück gibt es den Le-xus LS 600h.

Wahrscheinlich müssen Angestellte amerikanischer Behörden amerikanische Wagen benutzen, aber das ist ihr Problem. Denn als Mitglieder der Zielgruppe von Lexus, der am höchsten positionierten Marke der Toyota-Gruppe, genügten special agents sowieso nicht, es gibt zu wenige davon. Deshalb kommt der LS 600h wohl besser in Frage für – well, wen genau? Wir haben es mit einer sogenannten Limousine zu tun. Einem grossen, viertürigen Fahr-zeug, in dem fünf Erwachsene ohne Schwie-rigkeiten Platz haben oder ein Erwachsener vorne links (der Fahrer) und ein Erwach-sener hinten rechts (der Chef, der CEO, der Leistungsträger). Einen Augenblick, wie oft sitzen fünf Erwachsene in einem Wagen? Gemäss Statistik ziemlich selten (beispiels-weise am Muttertag, der dieses Jahr, nur zum Sagen, am 8. Mai ist). Und wenn wir ge-rade streng urteilen, wie viele Chefs, CEOs, Leistungsträger entscheiden sich für Lexus? Einige vielleicht, etwa solche, die aufgrund sogenannter rationaler Bewertungsmerk-male entscheiden. Was ich sagen will: Der LS 600h ist nicht das erste Automodell, das einem in den Sinn kommt, wenn man an

eine Limousine der Oberklasse denkt.Das ist, von mir aus gesehen, ein Fehler. Dieser Lexus kann und hat alles, was ein Wagen in der obersten Angebotsklasse können und haben muss; vom «Rear Entertainment Package» (plus 13 800 Franken), unter anderem mit 9˝-Farb-LCD-Breitbild-Screen – im Fahrzeug-himmel integriert – inklusive Fernbedie-nung, bis zu der Lendenwirbelmassage- Funktion (für den CEO) oder vom «Smart-Entry»- und «Smart-Start»-System bis zum Parkassistenten-Monitor (für den Fahrer). Vollständig ausgerüstet kos tet das Auto zirka 20 bis 25 Prozent weniger als ein vergleichbares Modell anderer Herstel-ler. Ausserdem hat der LS 600h einen USP, einen unique selling point, der wirklich unique ist: «h» wie hybrid. «Für die klas-senbeste Leistung und tiefe Emissionen vereint der LS 600h einen neuen 5-Liter- V8-Benzinmotor mit einem leistungs-fähigen Elektromotor, einer modernen Kompaktbatterie, einer nahtlosen Kraft-übertragung und der revolutionären Stromreglereinheit (PCU)», steht in den Unterlagen des Herstellers. Ich kann das, erstens, bestätigen und, zweitens, ins Deutsche übersetzen: Der Motor ist kräf-tig und stark im Anzug bei sozusagen allen Geschwindigkeiten, und er ver-braucht dabei deutlich weniger Benzin, als man es von einem grossen Auto gewohnt ist, er verbrauchte während meiner Test-fahrt unter 13 Liter.

Jetzt eine Enthüllung: Ich treffe – bei wohlmeinender Betrachtung – zwar eini-germassen zu auf die Beschreibung des special agent (hochgewachsen, schlank, Mitte vierzig, starker Kiefer, schwarzer Anzug, weisses Hemd, dunkle Brille). Dennoch ist mein bevorzugtes Automo-dell so etwas wie das Gegenstück zu der (von einem Fahrer gelenkten) Limousine. Ich bin der Gran-Turismo-Typ. Ich schrei-be das nicht, um mich zu entschuldigen. Ich schreibe das, um klarzumachen, dass ich als Testfahrer unbefangen bin. Dass man mir sogar einen Satz glauben kann wie diesen: Ich habe mich möglicherweise

noch nie so wohl und zu Hause gefühlt in einer Limousine wie in dem Lexus LS 600h. Doch, das muss ich ebenfalls zugeben, es machte mir wenig aus, einem Kollegen das Fahren zu überlassen respektive den Wagen am Ende der Zeit, in der er mir zur Verfügung gestellt wurde, retour zu brin-gen nach Safenwil und abzugeben. Mit an-deren Worten, Gefühle konnte ich für die Limousine keine besonderen entwickeln.

Und das heisst, die Ingenieure in Japan haben ihre Arbeit gut gemacht. Haben ihren Auftrag – Entwurf eines überle-genen Automodells der Oberklasse – er-füllt. Ein Geschäftswagen, und ich denke, dass der LS 600h in der Mehrheit der Fälle ein Geschäftswagen ist, muss überzeugen, soll nicht verführen. Als guter Chef eines Unternehmens will man die Botschaft ver-breiten: «Ich benutze das Auto mit dem bes ten Preis-Leistungs-Verhältnis, nicht das, welches ich besonders sexy finde.» So gesehen haben wir es mit einem zu un-serer Zeit passenden Wagen zu tun, einem Auto für die Zeit der Kostenwahrheit. Und einem Auto ausserdem, zu dem es gratis einen Elektromotor gibt.

Das heisst, wenn man es sich richtig überlegt, von einem solchen Autokonzept geht irgendwie ein starker Sex-Appeal aus, nicht wahr? Ich meine, gibt es eine Mög-lichkeit, besser zu zeigen, dass man im Grunde ein Rockstar ist, als es nicht mehr zeigen zu müssen? Ein Auftritt wie von, sagen wir, special agent Dale Cooper in «Twin Peaks» schlägt einen Auftritt wie von Lenny Kravitz, finde ich. Und ein Auf-tritt in einem Lexus LS 600h, kann man sagen, schlägt einen Auftritt im Batmobil.

Das war jetzt vielleicht eine Aussage, die man nicht stehen lassen kann, einver-standen. Aber folgende kann man stehen lassen: Der LS 600h ist das Bat mobil für Chefs, CEOs und Leistungsträger. Und für special agents sowieso.

Bei dem von unserem Autor gefahrenen Modell handelt es sich um einen LEXUS

LS 600H mit 5,0-Liter-V8-Motor mit 445 PS (gesamtes System inklusive Elektromotor) für 194 100 Franken (Preis des Modells in Grundausstattung: 161 100 Franken).

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Der Lexus LS 600h ist ein Auto für unsere Zeit der Kostenwahrheit (dass das Mädchen im Kleid von PUCCI daran unbeeindruckt vorbeigeht, ist Zufall).

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0Mein Sylt

IM GRUNDE NICHT ZU EMPFEHLEN

Sylt ist der schönste Ort Europas, bei gutem Wetter. Doch weil auf der Insel oft weniger gutes Wetter ist, muss man die richtige Einstellung mitbringen.

Von GÜNTER NETZER und LIZZY STEWART (Illustration)

SYLT IST EINE EINSTELLUNG. Diese muss man mitbringen, erst dann ist man in der Lage, Sylt zu leben. Eine Empfehlung, dahin zu fahren, ist in jedem Fall mit Risiken verbunden. Entsprechend hüte ich mich, Tipps zu geben für die Insel, da vieles schiefgehen kann. Was man aber lieben muss, ist die Natur und die platte Land-schaft, und man darf nicht nach einer Schönwetter-Garantie ver langen.

Sehr früh habe ich erkannt, welch unglaublicher Erholungswert mit der Insel einhergeht. Früher noch ein wenig unberührter als jetzt, hat mich die un-glaubliche Schönheit der Insel sofort über-zeugt. Vor allem bei gutem Wetter. Sylt hat endlos lange Sandstrände, bedeutet aber gleichzeitig ein raues Klima, über das man sich nicht unterhalten kann. Man kann Sylt wegen der Schlechtwettertage nicht ablehnen. Für echte Sylt-Liebhaber ist tagelanges schlechtes Wetter nie ein Grund, Sylt auf Dauer den Rücken zu keh-ren. Es kann aber passieren, dass sechs Wochen lang die Sonne scheint. Dann ist Sylt der schönste Platz Europas.

Sylt war mir vor meiner HSV-Zeit gänzlich unbekannt. Entsprechend habe ich die wilden Jetset-Jahre von Sylt Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger nicht miterlebt. Erleben tue ich Sylt, seit ich Manager wurde beim HSV, also seit 1978. Meine Frau – meine damalige Freundin – hat mich irgendwann auf die Insel ge-bracht, die sie bereits sehr genau kannte. Daraufhin nutzte ich Sylt mit meinen damaligen Trainern, Branko Zebec und Ernst Happel, ab und zu für Ausflüge.

Man muss lernen, zu akzeptieren, was die Insel einem bietet. Im Sommer hat man zig Möglichkeiten, die breiten Strän-de zu nutzen. Möglich sind auch ausge-dehnte Spaziergänge, Fahrradtouren. Ob-wohl die Infrastruktur durchaus intakt ist, braucht man aber ein Auto oder ein Fahr-rad. Zum Beispiel, um ans andere Ende der Insel zu gelangen, wo sich mein Lieblings-platz befindet: die «Sansibar».

Die «Sansibar» ist ein Restaurant, welches wir unsere «Skihütte am Strand» nennen. Sie wird von Herbert Seckler betrieben, einem engen Freund von mir. Seckler ist ein echtes Genie als Gastronom und hat sein Lokal vor dreissig Jahren mit sehr be-scheidenen Möglichkeiten ins Leben geru-fen. Die Auswahl an Weinen und Fischen ist fantastisch; ich wusste zuvor nicht, dass es so grosse Steinbutte gibt! Früher tischte Seckler Bratwürste und kleinere Gerichte auf, bis dann der Jetset den Ort entdeckte, woraufhin die «Sansibar» explodierte. Es ist ein ganz einfaches, rustikales Restaurant mit einer Auswahl von unerhörter Qualität. Es lebt davon genauso wie von seinem Besitzer, der Menschen jeglicher Couleur fasziniert – Intellektuelle, Schauspieler, ganz normale Menschen –, alle Schichten fühlen sich dort miteinander unglaublich wohl. Man kann die «Sansibar» auch mieten; Seckler ist berühmt für seine Feste, bei denen alles entsprechend einem eigens gewählten Motto verkleidet und aufgehübscht wird.

Da die Luft auf Sylt sehr jodhaltig ist und auch dank des Windes zeigt dort der erwähnte Erholungswert bei mir sehr viel früher eine Wirkung als irgendwo im Süden. Dadurch komme ich viel schneller in einen Rhythmus hinein, der für mich Urlaub bedeutet. Da ist Ruhe, und in ihr viel Zeit für Dinge, für die man zu Hause keine Zeit und Musse hat. So geschieht an einem normalen Tag wenig Besonderes. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht man Fahrrad fahren, isst zu Mittag, macht einen Mittagsschlaf, sieht Freunde am Abend oder besucht das Hotel «Fährhaus» in Munkmarsch, wo ich langjähriger Gast bin und alles vorfinde, was ein erholsamer Urlaub verlangt.

Meine Tochter liebt Sylt ebenfalls über alles, weshalb sich die Besuche inzwi-schen intensiviert haben. Heute besuchen wir den Ort meist dreimal pro Jahr, auch in den Sommerferien. In den Anfangsjah-ren sind wir oft im April und im Oktober

hingefahren, wo man weniger Menschen antrifft und das Wetter rauer und unge-wisser ist. Da konnte man noch mehr für sich sein, obwohl Sylt auch sonst nicht überlaufen ist. Es ist Platz für alle da.

Die Sylter selbst liegen mir sehr. Das sind bodenständige Menschen – nicht die kommunikationsfreudigsten, dafür sehr authentisch, ehrlich und von einer offenen Sprache. Weil ihr Herz nicht offen daliegt, muss man sich ihre Zuneigung erwerben. Ist man ihnen aber einmal nähergekom-men, findet man in ihnen ehrliche Be-kanntschaften und Freunde. Das ent-spricht auch meinem Charakter.

Ich liebe auch die wunderschönen Reethäuser, die teilweise noch aus dem 18. Jahrhundert stammen und sich über die ganze Insel erstrecken. Und auf Sylt gibt es Wolkenentwicklungen, wie ich sie in Europa nur äusserst selten gesehen habe. Viele Fotografen haben Bilder von ihnen verewigt, vom Himmel, von der Landschaft und der Atmosphäre. Diese Art, sich zu präsentieren, ist etwas Beson-deres und lässt mich die Insel immer wie-der anders entdecken.

Müsste ich meinen Mittelpunkt auf Sylt definieren, fiele der Entscheid ein-deutig auf die «Sansibar». Das klingt viel-leicht banal, doch das Restaurant ist für mich sehr wichtig. Ich könnte tatsächlich jeden Tag dort sein, den Strand nutzen, Gespräche führen mit Herbert und ande-ren Gästen. Und das Essen ist dort eben-falls am besten. So plane ich vieles um die «Sansibar» herum.

Meine Frau und ich haben viel von der Welt gesehen, müssen aber nicht ihre letz-ten Winkel durchforsten oder neue finden. Der Charakter von Sylt ist uns bekannt, und wir verlangen nicht mehr als das, was wir dort vorfinden. Gehe ich nach Sylt, ist das immer ein bisschen wie nach Hause kommen.

GÜNTER NETZER, 66, ist Executive Director der Schweizer Sportrechte-Agentur Infront Sports & Media. Er lebt in Zürich.

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Mittelpunkt der Insel: die «Sansibar», die «Skihütte am Strand».

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Man kann Trüffel auch in einer Flasche als Öl nach Hause bringen, das schmeckt ebenfalls gut.

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3Kulinarik

EIGENTLICH WAR ICH nach Alba, Italien, gefahren, um Trüffeln zu suchen. Die schmucke Stadt im Herzen des Piemonts gilt als Hauptort des unterirdischen Pilzes, den man «Diamant der Tafel» nennt. Wobei, hier gilt es, eine gewichtige Unterscheidung zu machen. Für die «trifulau» (Trüffelsucher) ist nur die weis-se Trüffel eine richtige Trüffel. Denn diese findet sich exklusiv in der Gegend um

Alba; ist sie genügend gross, lassen sich Filmstars oder andere Prominente mit ihr ablichten, und nur für sie bezahlen etwa fernöstliche Restaurant-Unternehmer gro-tesk hohe Preise. Es ist aber im Oktober, wenn ganz Alba nach Trüffeln riecht und die «trifulau» ihren halben Jahresumsatz einfahren. Im Frühling sucht man schwar-ze Trüffeln, die – je nach Sorte – fast ge-nauso gut sein können, die man aber na-türlich auch im französischen Périgord oder sogar im Schweizer Jura findet. Man kann sie auch züchten, und aus China oder Marokko sind sogar Fälschungen bekannt.

Ich war verabredet mit Stefano Aprile, einem jungen Mann aus einer Trüffelsu-cherfamilie, die den empfehlenswerten Laden Tartufi & Co. führt. Er wollte mich mit seinem Hund auf eine Suchexpedition mitnehmen. Schweine sind übrigens für die Suche nicht mehr erlaubt, obwohl sie für den unterirdischen Pilz die bessere Nase haben. Das Problem sei, sagt Stefano, dass sie erstens zu schwer sind, also kaum zu halten, wenn ihnen der Geruch in die Nase steigt. Und zweitens scharren sie den Boden zu weit auf, so dass die Trüffelwur-zeln beschädigt werden. Trüffeln wachsen immer am selben Ort, deshalb merken sich

Das Finden der «Diamanten der Tafel» an sich ist nicht schwer. Man braucht eine Hundenase, Glück und – das richtige Wetter.

Von DAVID SCHNAPP und VESA SAMMALISTO (Illustration)

TRÜFFELREGEN IM PIEMONT

die Profis die Orte, wo sie Pilze gefunden haben, und hüten das Geheimnis der Lage sorgfältig. Die Saison für schwarze Trüf-feln be ginnt, wenn der Schnee geschmol-zen ist, und endet, wenn er wieder fällt. Es gibt eine Einschränkung: Wenn es regnet, kann man keine Trüffeln suchen. Der Hund riecht sie nicht. Als ich am Sonntag-morgen zur Suche antreten wollte, regnete es. Es hatte schon am Abend zuvor begon-nen; die Aussichten seien schlecht, sagte man mir. Der März sei der Regenmonat. Stattdessen schloss ich mich also einer chinesischen Reisegruppe an, die mit einer Degustation die kulinarischen Möglich-keiten der Trüffel erfahren sollte. Die Chinesen interessierten zwei Dinge: Wie teuer sind die Trüffeln, und stimmt es, dass sie aphrodisierende Wirkung haben? Letzteres ist eine schöne Legende, die sich schon die alten Römer erzählten. Aber die an regende Wirkung kommt eher vom Wein, den man zu einem guten Essen mit Trüffeln trinkt. Als «Viagra aus dem Erd-reich» taugt der Gourmetpilz nicht.

Was mich entschädigte, war die schwarze Trüffel, die man mir zuhanden der Küche der «Locanda del Pilone» mit auf den Weg gab. In dem romantischen ehe maligen Weingut mit Blick über das Barolo-Gebiet übernachtete ich und ass im kleinen Sterne-Lokal des Hauses. Das Trüffel-Souvenir begegnete mir auf einer hausgemachten Kaninchenwurst wieder. Kaum geerntet, schon gegessen – das ist der Idealfall. Die Trüffel ist ein flüchtiges Gut, man sollte sie nur sehr frisch genies-sen und luftdicht aufbewahren. Da sie zu 85 Prozent aus Wasser und zu 15 Prozent aus Mineralsalzen besteht, ist die oft prak-tizierte Lagerung in Reis ungeeignet, da er dem Pilz Feuchtigkeit entzieht.

Ins Piemont fährt man sowieso gerne zum Essen und Trinken, deshalb besuchte ich die «Villa Crespi», eine Art maurisches Märchenschloss am malerischen Ortasee, gebaut von einem italienischen Textilhänd-ler im 19. Jahrhundert, der dafür Material

und Fachleute aus dem Nahen Osten kom-men liess. Heute ist die «Villa Crespi» ein wirklich schönes Viersterne hotel (ich emp-fehle eine der Suiten) mit einem heraus-ragenden Asset: das Restaurant. Geführt vom Sizilianer Tonino Cannavac ciuolo, ausgezeichnet mit zwei Miche lin- Sternen, ist es der wichtigste Grund, warum Schweizer, Italiener oder Russen hierher-kommen. Cannavacciuolo arbeitet viel mit Meeresprodukten, täglich kommen Fisch, Muscheln usw. frisch aus dem Süden und werden kombiniert mit den Spezialitäten des Nordens. Bei einer kleinen Kochvor-führung sieht man, wie wenig es für etwas ausserordentlich Gutes braucht, wenn man bereit ist, eine oder zwei Extrameilen an Zeit, Sorgfalt und Aufwand zu gehen. Zum Beispiel ein Spiess mit Jakobsmuscheln und Scampi auf schlich ten Frühlingszwie-beln mit Zitrone, dazu ein Saft aus grünen Äpfeln und Sellerie. Das ist so einfach, wie es gut schmeckt. In Erinnerung geblieben sind mir auch die Ravioli al plin mit einem Thunfisch-Tatar und einem Schaum aus Ziegenmilch. Besser und direkter kann man Süden und Norden kaum verbinden.

Das Piemont sollte man besuchen, man sollte auch Trüffel essen dort. Falls man sie selbst finden will, ist der März als Reisemonat wenig empfehlenswert. Ich habe meine Trüffel in einer Flasche als Öl nach Hause gebracht. Schmeckt auch gut.

Hotel-Ristorante Villa Crespi. Via G. Fava 18, 28016 Orta San Giulio (I). Tel. +39 0322 911 902. www.hotelvillacrespi.itHotel Locanda del Pilone. Strada della Cicchetta/Loc. Madonna di Como 34, 12051 Alba (I). Tel. +39 0173 366 616. www.locandadelpilone.comTartufi & Co. Via Pertinace 12, 12051 Alba (I). Tel. +39 0173 364 757. www.tartufieco.com

Kuoni bietet im Programm Cultimo die Reise «Trüffel, Wein und Kochkunst» an inklusive Trüffelsuche, Kochkurs sowie Gourmet-Essen. Nächs te Reisedaten: 5.–8. Mai, 25.—28. August, 29.9.—2. Oktober 2011, ab Fr. 2250.–.

Unser Reisefahrzeug, ein Range Rover Sport HSE Luxury, wurde zur Verfügung gestellt von Land Rover Schweiz.

Als «Viagra aus dem Erdreich» taugt der Gourmetpilz nicht. Die anregende Wirkung kommt eher vom Wein, den man dazu trinkt.

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4Fragebogen

Der Bang-&-Olufsen-Chefdesigner fährt ein winziges Auto, kann die Klingel seiner Haustüre reparieren und

ist ein feiner Typ. JEAN- PHILIPPE DELHOMME (Illustration)

DAVID LEWIS

DAVID LEWIS, 71, ist Chefdesigner bei Bang & Olufsen. Er wurde in London geboren und lebt seit den Sechzigern in Kopenhagen, wo er sein eigenes Design-Studio besitzt.

«Das wichtigste Designstück aller Zeiten? – Klebeband!»

Was sagte Ihre Mutter früher über Sie? Er ist ein cleverer Junge.Ihre erste Erinnerung an Design? Automobil-Ausstellungen in London. Seit ich zwölf Jahre alt bin, besuche ich sie jedes Jahr.Wie viel Zeit benötigen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? Fünf Minuten.Gegenstand des letzten Tischgesprächs? Der Tod des cleveren, renommierten und anerkannten Verlegers einer der grössten Zeitungen Dänemarks, Tøger Seiden faden. Ein grosser Verlust für die politische Debatte. Gegenstand des letzten Streits? Dass ich nicht vergessen solle, die Schnee-schaufel zurück in die Garage zu legen. Welchen Titel soll ein Porträt über Sie tragen? «Eine private Person».

Ihr wertvollstes Designerstück? Eine über fünfzig Zentimeter hohe Vase von Alvar Aalto. Vor vielen Jahren fand ich sie im Ausverkauf – heute ist sie unschätzbar.Der beeindruckendste Designer der Geschichte? Leonardo da Vinci.Ihr Lieblingsgeschäft? Paustian in Kopenhagen. Da gibt es einen fantastischen Showroom mit inter-nationalen Designermöbeln und ein ei genes Restaurant. Das Geschäft liegt in einem wunderschönen Gebäude des dänischen Architekten Jørn Utzon. (Tel. +45 39 16 65 65, www.paustian.dk)Das letzte Mal, dass Sie etwas repariert haben, war . . . Die Klingel an der Haustüre. In Ihrem Koffer gibt es immer . . . Einen Reisewecker. Erste Lust?Ein Modellauto – es konnte in einer

Achterschlaufe fahren, vorwärts und rück-wärts. Da war ich acht Jahre alt.Sie sind kein Freund von . . . Heimwerkerarbeit.Das würde man nicht von Ihnen denken: Dass ich ein feiner Typ bin.Wunsch von der Fee? Drachen fliegen zu können.Das wichtigste Designstück aller Zeiten? Klebeband.Wie viel Macht haben Frauen? Sehr viel (nach aussen wie auch nach innen).Grösste Ausgabe in den letzten zwölf Monaten? Ein winziges Auto – ein Fiat 500. Ich liebe ihn.

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Die neue Weltwoche STIL No. 3erscheint am26. 5. 2011

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B U C H E R E R V E R B I N D E T

MUT – A N MUT

U H R E N S C H M U C K J U W E L E N

B A S E L B E R N D AV O S G E N È V E I N T E R L A K E N L A U S A N N E L O C A R N O L U G A N O L U Z E R N S T. G A L L E N S T. M O R I T Z

Z E R M AT T Z Ü R I C H | B E R L I N D Ü S S E L D O R F F R A N K F U R T H A M B U R G M Ü N C H E N N Ü R N B E R G | W I E N | B U C H E R E R .C O M