Stil No. 4 2011

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W i e e i ne d e u t s c h e F i r m a d i e W e l t Fr. 10.— Euro 7.— e i n c r e m t N o . 4 September/Oktober 2011 Stil N I V E A Seite 58 S ei t e 4 6 Frauen lieben STE LL A C o o l , e r w a c h s e n , s e x y H e r b s t m o d e v o n S t e l l a M c C a r t n e y Nadine Strittmatter und die starken Mädchen Seite 72 P L U S - S I Z E N I V E A

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Frauen lieben Stella: Herbstmode von Stella McCartney

Transcript of Stil No. 4 2011

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Wie einedeutsche

Firmadie Welt

Fr. 10.— Euro 7.—

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No. 4 September/Oktober 2011Stil

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Seite 58

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Frauen lieben

StellaCool, erwachsen, sexy –Herbstmode von Stella McCartney

Nadine Strittmatter

und die starken Mädchen

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Der neue BMW 1er

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DIE FRAGE IST NICHT, OB SIE IHN WOLLEN. SONDERN WIE.

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Geformt aus purer Dynamik, mit einem Charakter voller Vorwärtsdrang: Der neue BMW 1er ist der Massstab in seiner Klasse. Er setzt Trends, statt ihnen zu folgen. Die neuen BMW TwinPower Turbomotoren kombinieren bestechende Dynamik und vorbildliche Effi zienz. Und dank BMW ConnectedDrive haben Sie beispielsweise jederzeit Zugriff auf Ihren Facebook- oder Twitter-Account. Entscheiden Sie sich zwischen der Sport Line und der progressiven Urban Line. Mehr Informationen bei Ihrem BMW Partner oder unter www.bmw.ch

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Der neue BMW 1er

www.bmw.ch Freude am Fahren

DIE FRAGE IST NICHT, OB SIE IHN WOLLEN. SONDERN WIE.

DER NEUE BMW 1er.

Geformt aus purer Dynamik, mit einem Charakter voller Vorwärtsdrang: Der neue BMW 1er ist der Massstab in seiner Klasse. Er setzt Trends, statt ihnen zu folgen. Die neuen BMW TwinPower Turbomotoren kombinieren bestechende Dynamik und vorbildliche Effi zienz. Und dank BMW ConnectedDrive haben Sie beispielsweise jederzeit Zugriff auf Ihren Facebook- oder Twitter-Account. Entscheiden Sie sich zwischen der Sport Line und der progressiven Urban Line. Mehr Informationen bei Ihrem BMW Partner oder unter www.bmw.ch

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editorial

Falls die bereitschaft von Unterneh­men, etwas auszuprobieren in der art und Weise, wie kommuniziert wird, rückschlüsse zulässt darauf, wie die Verantwortlichen die Stimmung der kunden einschätzen, dann schätzen sie diese im augenblick ziemlich zurück­haltend ein (oder ziemlich wertkonser­vativ). Das war ein recht komplizierter Satz, aber wir haben im augenblick eine recht komplizierte Zeit: Der Franken ist stark, die kurse vieler Wertpapiere sind schwach, die angst vor einer neuen rezession, vor allem in amerika («double dip»), ist gross. In diesem rahmen, das versteht man, wollen marke­tingverantwortliche keine preise gewinnen vom art Directors Club. Sie wollen den kunden vermitteln, dass diese einen Gegen wert

liebe leserin, lieber leser

bekommen für ihr Geld, wenn sie Waren bei ihnen kaufen. Und dass sie sich verlassen können auf ihre marke. Was nicht heisst, dass nie­mand mehr ein auge hat für aus ge­fallene Fotos und aussergewöhnliche auftritte. aber man sieht solche lieber bei anderen Firmen. eine, der solche Überlegungen und befindlich­keiten (fast) egal sind, ist Franca Sozzani, Chefin der Vogue Italia, die wir auf Seite 72 vorstellen. Diese Frau, so sieht es aus, macht etwas richtig – sie macht ihre Zeitschrift seit 23 Jahren, länger als alle konkur­rentinnen. Was ausserdem auffällt: Im Nachhinein gefallen unseren part­nern oft die, sagen wir, gewagtesten

motive am besten (das bild links hat es dennoch nicht auf das Cover ge­schafft). Was wir alles für Sie gefunden haben, sehen Sie auf den folgenden 76 Seiten. Wir wünschen viel Spass beim Schauen und lesen.

Ihr Mark van Huisseling

Brille von Ray Ban – manchmal versteht

man Mode-Magazine nicht.

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1 nadine strittmatter Andere Zeitschriften zeigen nur Fotos von unserer neu-sten Mitarbeiterin, das geht auch. Doch wir finden: Sie kann mehr. Und schickten sie nach Mailand, zu Vogue Italia. Nicht um sich fotografieren zu lassen, sondern um Franca Sozzani, die Chefin, zu fra-gen, weshalb sie eine Ausgabe herausbrachte, in der nur sogenannte Plus-Size-Models vorkommen (übergewichtige Frauen, gemessen am Indus-triestandard). Keine schlechte Idee, im Grunde. Bloss gibt la Sozzani keine Interviews; sie will nur in ihrem Magazin vorkommen. Normalerweise. Was das Schweizer Model von der Frau, die länger als alle Konkurrentinnen ein Mode-heft leitet, erfahren hat, lesen Sie ab Seite 72.

2 tobias moorstedtEs ist manchmal einfacher, über grosse Gegenstände und Leute zu schreiben als über kleine Gegenstände und ge-wöhnliche Leute. Unser neuer Mitarbeiter hat zum Beispiel Jonathan Franzen («Die Korrekturen», «Freiheit»), einen der wichtigen Schrift steller unserer Zeit, befragt für das Magazin der Süd deutschen Zeitung. In seinem ersten Artikel für uns (ab Seite 62) beschreibt er, wie bei der very britischen Manufak-tur Cheaney & Sons rahmenge-nähte Schuhe für die Schweizer Modemarke Navyboot her-gestellt werden. Ein kleiner Gegenstand? Kann sein. Aber einer, der unser Leben besser macht, jedenfalls wenn Tobias darüber schreibt. Und Franzen, nebenbei, schreibt nicht nur lange Romane über Menschen, sondern auch kurze Geschichten über Singvögel.

4 pierluigi macorIrgendwie ist es komisch, aber manchmal muss man Arbeiten in Magazinen sehen, die weit weg von unserer Redaktion hergestellt werden, bevor man home-grown talents bucht. Was wir sagen wollen: Wir haben zum Beispiel Bilder, die uns gefallen, in der chinesischen Vogue entdeckt – und dann gemerkt, dass der Fotograf dieser Bilder der Zürcher (aus Italien) Pierluigi Macor war. In unserer letzten Ausgabe des vergangenen Frühjahrs porträ-tierte er Trudie Götz vor Wer-ken aus ihrer Kunstsammlung, für diese Ausgabe besuchte er das Wohnhaus des Paars, dem das vielleicht wichtigste Ge-schäft für Möbeldesign in der Schweiz gehört. Wie es dort aussieht (und wer das Paar ist), finden Sie heraus ab Seite 38.

3 evelyn sandSie ist Stylistin in München; eine Stylistin ist die, die Kleidung und Accessoires auswählt für ein Fotoshooting. So kann man es auch schreiben. Man kann auch schreiben, Mi chelle Hunziker ist eine Mutter. Oder Xherdan Shaqiri ein Fussballspieler. Mit ande-ren Worten: Evelyn, die früher zum Beispiel für GQ arbeitete, macht mehr als bloss Kleider und Accessoires auswählen. Sie ist verantwortlich dafür, dass die Mädchen auf den Fotos gut aussehen. Und dass die Fotos gut aussehen. Weil wir dann gut aussehen respektive unser Magazin gut aussieht. Entscheiden Sie selbst, ob das Evelyn und uns gelungen ist bei dem Stella-McCartney- Foto shooting ab Seite 46.

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michaela, unser stella-mcCartney-model, bei der Vorbereitung zur Fotostrecke. Haftungsausschluss: normalerweise

raucht sie nicht auf bildern, sie ist sich ihrer Verantwortung als role model bewusst. but it’s only rock ’n’ roll

(und wir mögen das).

<<Danke, dass sie hier rauchen >>stella-mcCartney-shooting in münchen

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Inhalt 1

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BOSS Store Zürich Bahnhofstrasse 39BOSS Store Basel Gerbergasse 25

Opening soon BOSS Store Genève Rue du Marché 18

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08 Editorial

10 MitarbEitEr dES MonatS

18 ExpErt’S digESt Chefs über ihre branche

20 MuSt-HavES FaSHion

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Must-haves accessoires ab SEitE 22

Must-haves beauty ab SEitE 30

Must-haves uhren SEitE 28

Must-haves Fashion ab SEitE 20

22 MuSt-HavES aCCESSoirES

24 MuSt-HavES SHoES

26 MuSt-HavES SCHMuCk

28 MuSt-HavES uHrEn

30 MuSt-HavES bEauty

34 MuSt-HavES duFt

38 HoMEStory bei den besitzern von «Wohnbedarf»

42 WoHn-nEWS

SEptEMbEr/oktobEr 2011

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Herausgeberin: Weltwoche Verlags ag Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich redaktion: telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 69 e - Mail: [email protected] e-Mail: [email protected] Verlag: telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 07 e-Mail: [email protected] internet: www.weltwoche.ch

abo-serVice: telefon: 043 444 57 01 Fax: 043 444 50 91 e -Mail: [email protected] Weltwoche: Jahresabonnement inland Fr. 218.– (inkl. Mwst.)Weltwoche stil: Jahresabonnement inland Fr. 35.– (inkl. Mwst.)Weitere angebote für in- und ausland unter www.weltwoche.ch/aboe-Mail-adressen: [email protected]

gründer: karl von schumacher (1894–1957) Verleger und cHeFredaktor: roger köppel redaktionsleiter: Mark van Huisseling creatiVe director: Mirko borsche art-direction/layout: alexis Zurflüh, gian gisigerProduktionscHeF: david schnappFotoProduktion/bildredaktion: duong nguyenProduktion: oliver schmuki

korrektorat: cornelia bernegger und rita kempter (Leitung), sybille brütsch-Prévôt, nadia ghidoli, eva koenig

Mitarbeiter dieser ausgabe: art / bild: agoera, bruno alexander, kate bellm, christine benz, kevin cyr, Peter James Field, gian gisiger, Pierluigi Macor, steven Meisel, Jacopo Moschin, daniel schnitterbaum, alexis Zurflüh

text / redaktion: sandra bauknecht, Valeska Jansen, delia lenoir, tobias Moorstedt, thomas Morf, erich Papke, Franco savastano, caroline scheufele, Werner scheurer, david schnapp, nadine strittmatter, raphael suter, Marco tomasi

sekretariat: Miriam schoch (Leitung), inga-Maj Hojaij-Huber

Verlagsleitung: sandro rüegger Marketing: ivo schneider (Leitung) anZeigenVerkauF: Jean - claude Plüss (Leitung), Marco chini, brita Vassalli anZeigeninnendienst: samuel Hofmann (Leitung), Philipp glauser telefon: 043 444 57 02, Fax: 043 444 56 07 e-Mail: [email protected] druck: Ziegler druck- und Verlags-ag, rudolf-diesel-strasse 22, 8404 Winterthur

46 StellaS Stärke mode von Stella mccartney

58 crÈme de la crÈme die nivea-Story

62 Beim echten Schuhmacher navyboots neue modelle

66 wolluSt So können Schottenmuster auch aussehen

72 SuPerSize model Vogue-italia-chefin Franca Sozzani über ihre ausgabe mit übergewich-tigen mädchen

78 die Seiten Für den mann Bentley mulsanne

80 mein Beirut Von werner Scheurer

82 FrageBogen marco tomasi

83 BezugSquellen wo’s was gibt

wollust – Schottenmuster von Saint-martins-college-Studenten Seite 66

Beim echten Schuh macher – reportage über cheaney & Sons Seite 62

die Wiedergabe von artikeln und bildern, auch aus-zugsweise oder in ausschnitten, ist nur mit aus-drücklicher genehmigung der redaktion gestattet.

crème de la crème – wie eine deutsche Firma die welt eincremt Seite 58

SePtemBer/oktoBer 2011

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UHREN

THOmas mORF, CEO HanHaRT

Die angesagten Uhren von heute laufen anders, nicht schneller oder langsamer, aber stilvoller. nur noch in Emerging markets sind ver­rückt ge staltete, möglichst teure und extravertierte Uhren angesagt. Finanzkrise, beinahe bank rotte staaten, sinkende Börsenkurse und generelle Un­sicherheit wirken sich auf den kleinen Luxus aus, den man sich fürs Handgelenk gönnt. Heute ist Trend, was eigentlich keiner ist: Uhren mit klas­sischen, zeitlosen attributen, zurückhaltendem Look, spezi­ell Vintage, und, vor allem, von bleibendem Wert. Die Uhren­hersteller sind zurückgekehrt zu ihren Wurzeln, zu altbe­währtem, zu guter Leistung und bezahlbaren Preisen. Eine Uhr soll schön sein und Prak­tisches können – die Zeit mes­sen oder, ganz einfach, anzei­gen. Genau wie mo delle der Linie «Pioneer» von Hanhart.

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EXPERTS’ DIgESTaUTO

ERICH PaPKE, CEO BmW

(sCHWEIZ)

nach schwierigen Jahren befin­det sich die autoindustrie in einer Erholungsphase. Die BmW Group konnte mit Re­kord ergebnissen im vergange­nen Jahr und im zweiten Quartal 2011 wieder Erfolge vermelden. angesichts der ge­genwärtigen Turbulenzen an den Finanzmärkten sind wir uns allerdings einer gewissen Labilität des Gesamtgefüges bewusst und beobachten die Lage genau. aktuell sehen wir zwei wichtige Innovations­felder: Zum einen mit «Effi­cient Dynamics», das heisst mit Verbrauchssenkung und alternativen antrieben bei gleichzeitig gesteigerter Fahr­freude; zum anderen mit «Connected Drive», also der Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umwelt. Im Hinblick auf Trends führt der gegenwärtige siegeszug des smartphones vor, wie schnell auch im auto­mobilmarkt ein fundamen­taler Wandel eintreten kann. mit der submarke BmW i rea­giert die BmW Group auf die veränderten mobilitätsbedürf­nisse in zunehmend urbani­sierten Lebensräumen. Der BmW i3 verkörpert unsere Vor­stellung davon, welchen an­sprüchen nachhaltige Individu­almobilität in Zukunft genügen muss. so wird nicht nur beim Fahrzeug selbst, sondern auch

MODE

FRanCO saVasTanO, DIREKTOR

BOnGÉnIE­GRIEDER

Die vielleicht wichtigste Ent­wicklung in der modebranche ist, dass sich Kunden kaum mehr dem modediktat unter­werfen. sie mögen mode, inter essieren sich für die Vor­schläge der Designer, aber entscheiden selber, was sie an­ziehen. Wir haben es mit dem sogenannten hybriden Kunden zu tun: Eine Frau trägt eine kostbare, handgearbeitete marken tasche zu einem T­shirt vom markt, ein mann kombi­niert handgearbeitete schuhe von santoni oder Church zu einer Hose aus dem Vintage­Geschäft. Ein Trend, der sich

SCHMUCK

CaROLInE sCHEUFELE,

CO­PRÄsIDEnTIn UnD

mITEIGEnTÜmERIn CHOPaRD

Die art des schmucktragens hat sich demokratisiert. an schmuck­Konventionen wird gerüttelt, und dieser Trend wird sich auch in Zukunft fort­setzen. schmuckträgerinnen kombinieren heute, je nach per­sönlichem stil und Geschmack, die verschiedensten materialien und Farben. War in den vergan­genen Jahren Roségold gefragt, besteht heute eine ausgewogene nachfrage nach Weiss­, Rosé­ und Gelbgold; die drei klas­sischen Goldtöne dürfen auch kombiniert werden. Fine Jewellery wird ungeniert mit modeschmuck gemischt, ein Diamantencollier zu Jeans und T­shirt getragen. Gewünscht ist ein moderner und ent spann­ter Luxus. auch haben farbige Edelsteine einen neuen stellen­wert bekommen. Rubelite, Kunzite, Tsavorite, amethyste – und ein neuer star unter den Farbsteinen, der brasilianische Pa raiba­Turmalin – glänzen

bezüglich der Produktions­stätten, der Zulieferunterneh­men und des Recyclings der Fahrzeugkom ponenten auf ökologische Verträglichkeit ge­achtet. Ein Beispiel: Die nötige Energie für die Herstellung der Karbon fasern für den BmW i3 und den BmW i8 wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen. Dar über hinaus müssen sowohl der BmW i3 als auch der BmW i8 höchsten ansprüchen an Dynamik, Emo­tionalität und Design genügen. Diese Eigenschaften gehören zur Identität unserer Fahr­zeuge und werden auch im Rahmen von BmW i gepflegt.

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für die kommende saison durchsetzt: marken mit Ge­schichte, Wurzeln, Tradi­tionen. Grieder­Kunden sind bereit, Geld auszugeben für beste Qualität, wie sie Betriebe mit echter Handwerkskompe­tenz bieten.

mit Diamanten, smaragden und saphiren um die Wette. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten besteht die Tendenz, Uhren als schmuckstücke zu kaufen. Die klassische schmuckuhr hat nichts von ihrer Bedeutung verloren, sie entspricht dem Wunsch nach handwerklicher Juweliers­kunst und Funktionalität.

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modemässig befinden wir uns in die-sem september in einer spannenden phase: Die neuen kollektionen treffen ein, und alles wirkt, trotz zahlreicher retro-elemente, frisch und neu. sowie: Wiedersehen macht Freude. Der trend der saison ist nämlich, dass alles geht. Lassen sie sich verführen von den Inspirationen der Designer, und machen sie den Look Ihr eigen. Das ist modernität. Viel spass mit unserem shopping-Guide für den Winter.

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trenD-report H⁄W 2011

1 – outfit von LoUIs VUItton, mantel: preis a. A.

2 – outfit von prADA, mantel: Fr. 10 030.–; kleid: Fr. 2050.–, kappe: Fr. 590.–, schuhe: Fr. 1470.–

3 – outfit von botteGA VenetA, pelzmantel: Fr. 4835.–, kleid: Fr. 1495.–, schuhe: Fr. 650.–

4 – outfit von steLLA mCCArtneY, mantel: Fr. 2360.–, schuhe: Fr. 650.–

5 – outfit von ermeneGILDo ZeGnA, preis a. A.

6 – outfit von mIU mIU, bluse: Fr. 990.–, rock (lang): Fr. 740.–, rock (kurz): Fr. 900.–

7 – kleid von mIU mIU: Fr. 12 010.–

8 – outfit von JonAtHAn sAUnDers, bluse: Fr. 785.–, rock: Fr. 850.–

9 – outfit von CHrIstIAn DIor, preis a. A.

10 – outfit von GUCCI, pelzjacke: Fr. 13 640.–, shirt mit schal: Fr. 740.–, rock: Fr. 3595.–, Gürtel: Fr. 615.–

11 – kleid von CHLoÉ, Fr. 2675.–

12 – outfit von repLAY, preis a. A.

13 – outfit von rAF sImons, mantel: Fr. 1210.–, sweater: Fr. 320.–, Hose: Fr. 490.–, schuhe: Fr. 745.–

14 – outfit von bArbArA bUI, Jacke: Fr. 1405.–, oberteil: Fr. 470.–, Hose: Fr. 615.–, schuhe: Fr. 735.–

15 – outfit von tommY HILFIGer, preis a. A.

16 – Jacke von VICtorInoX, Fr. 1495.–

must-haves Fashion

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In 1821, at a horse race in Paris, Nicolas Rieussec successfully tested his revolutionary invention that allowed time to be recorded to an accuracy of a fifth of a second. The chronograph was born. A tribute to a visionary man, the Montblanc Nicolas Rieussec Chronograph Anniversary Edition is centred on the essence of his invention, the rotating disc technique. Monopusher chronograph, manual-winding manufacture movement. 18 K white-gold case. 30 min. and 60 sec. rotating disc counters. Limited edition of 90 pieces. Crafted in the MontblancManufacture in Le Locle, Switzerland.

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Frauen haben eine, sagen wir, besondere haltung gegenüber hand taschen. oder mit den Wor-ten von Marc Jacobs, der ta-schen für louis Vuitton entwirft: «fetish and fashion». Diese Kunst-stücke von Jacobs und anderen Designern als «it-Bags» zu be-zeichnen, wäre fast eine Belei-digung. Wir sprechen lieber von «modern classics».

Für MäNNer: «hampton»

von BauMe & Mercier

Fr. 14 000.–

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hut von Gucci, Fr. 410.–

clutch von (1) BulGari, Fr. 4830.–. tasche von (2) herMÈS, Fr. 6850.–; von (3) louiS VuittoN, preis a. a.; von (4) DieSel, Fr. 500.–; von (5) MulBerrY, Fr. 4920.–; von (6) NaVYBoot, Fr. 3500.–; von (7) StrellSoN, Fr. 500.–; von (8) chaNel, Fr. 3940.– (weiss), Fr. 2960.– (gross, schwarz), Fr. 2370.– (klein, schwarz)

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«Freundinnen eifersüchtig machen»melanie günthardt über die schuhe der saison

Welcher designer ist für sie der trendangebende?Stefano Pilati von Yves Saint Laurent hat eine starke Kollek­tion für Herbst/Winter ent­worfen. Die Designs sind gla­mourös, feminin und haben Sex­Appeal.Was ist ihr persönliches must-have für den Winter?Für die girls’ night out die glamourösen Ninivah mit Leo­Applikation von Charlotte Olympia (Bild 3).Wohin geht der schuhtrend?Wedges sind nach wie vor vorne dabei, da freuen sich die Frauen. Von den overknees haben sich die Designer hin gegen verabschiedet. Welche schuhmodelle laufen bei «lovers lane» am besten?Das hängt vom Kundenbe­dürfnis ab. Für die Business­frau führen wir klassische Modelle von Rupert Sanderson und Valentino, für den Alltag modische Stücke von «L’Autre Chose» und für den abend­lichen grossen Auftritt Fashion­Must­haves von Charlotte Olympia und Nicholas Kirk­wood.schuhe, die es bei «lovers lane» nie geben wird...Schuhe, in der sich eine Frau nicht schön fühlt . . .Wessen Füsse würden sie gerne einkleiden?Die Füsse jeder Frau, die ihre Freundinnen eifersüchtig machen will.

trend-report h⁄W 2011: schuhe

trendFarbe blau

schuhe von (1) miu miu, Fr. 920.–; von (2) aperlai, Fr. 740.–; von (3) charlotte olYmpia, Fr. 1025.–; von (4) Versace, Fr. 1620.–; von (5) YVes saint laurent, Fr. 1425.–; von (6) geoX, preis a. a.; von (7) emilio pucci, Fr. 1350.–; von (8) ballY, Fr. 860.–; von (9) christian dior, Fr. 1240.–; von (10) Jil sander, Fr. 1230.–; von (11) gucci, Fr. 1055.–; von (12) prada, Fr. 2510.–; von (13) naVYboot, Fr. 280.–; von (14) gianVito rossi, Fr. 470.–; von (15) pollini, Fr. 750.–

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Fest geschnürt

Frauen lieben nicht nur stella (mccartney), sondern auch – schuhe. unser beitrag zum herzklopfen.

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Wedges = Keilabsätze

Melanie Günthardt,

Mit besitzerin der Boutique

Lovers Lane in Zürich.

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6Must-haves Schmuck

1 – Ring von les bijoux de Ghislaine mit swarovski- Kristallen, Fr. 140.–

2 – «Centaure»-Ringe von heRmès in Rosé oder Weiss mit diamanten und opal, Preise a. a.

3 – Ring «Papillon» von Flavia TsChanz in 18-Karat-Rotgold mit Rubellit, Fr. 4890.–

4 – Ring von baCCaRaT in silber mit Kristall-olivin, Fr. 645.–

5 – Ring «Tutti Frutti inspiration» von PiaGeT in 18-Karat-Gelb gold mit brillanten, smaragden, dia-manten, spinellen, saphiren, Rubinen, amethyst, Granat, beryll, Citrin und Rubellit, Fr. 120 000.–

6 – Ring von TüRleR in Roségold mit beryll, Fr. 5200.–

7 – Ring von bulGaRi aus der «medi-terranean eden»-Kollektion in 18-Karat-Rotgold mit Turmalinen, Rubellit und brillanten, Preis a. a.

8 – Ring «signé» von KuRz in 18- Karat-Rotgold, schwarz rhodiniert mit amethysten und brillanten, Fr. 6700.–

Zur Zeit der Dämmerung (für einen Daiquiri oder drei) führten in den zwanziger Jahren die Damen der Ge-sellschaft ihre Cocktail-Ringe aus. Alkoholkonsum war ver boten, woge-gen die rebel lische Frau mit dem Tra-gen dieser Ringe demon-strierte, und zwar äusserst stilvoll. Heute ist der Cocktail-Ring ele gantes Accessoire zum kleinen Schwarzen oder zur bunten Robe. Klassisch getragen, am Mittelfinger der linken Hand – und an der fehlt dann die Armbanduhr.

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und deshalb Zeit für den ersten Cocktail des Tages. Beziehungsweise einen Cocktail-Ring. Von VALeSKA JAnSen

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8must-haves Uhren

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1 – iWc «portofino automatic», chronograf in stahl. Fr. 6600.–

2 – breitling «superocean heritage», taucheruhr in stahl, bis 200 meter wasserdicht. Fr. 4080.–

3 – omega «seamaster ploprof», taucheruhr in stahl, bis 1200 meter wasserdicht. Fr. 8750.–

4 – eterna «heritage super kontiki», auf 1973 stück limitierte taucheruhr in stahl, bis 200 meter wasserdicht. Fr. 2950.–

5 – mido «commander datoday», automatische stahluhr. Fr. 750.– 6 – JUnghans «max bill chronoscope», automatischer chronograf in stahl. Fr. 2250.–

das neue alte trend-armband kommt aus italien. das, was man daran trägt, aus der schweiz, natürlich.Von raphael sUtermilanaise-armbänder waren in den sechziger Jahren beliebt, gerieten dann etwas in Vergessenheit. dabei schmiegen sich die feingliedri gen bänder bequem um das hand-gelenk und sehen auch noch gut aus, wie vieles aus jener Zeit. Jetzt haben Uhrenfirmen das milanaise-armband, das wie gewoben wirkt und – wie der name verrät – in mailand erfunden wurde, wieder-entdeckt. Vor allem taucheruhren hängen daran.

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ein makelloser teint ist Voraussetzung für ein Farbenspiel darauf. Wie eine grundierte Leinwand soll die Gesichtshaut alle nachträglich aufgetragenen Farben wiedergeben. Leider ist Haut selten rein. Früher wurde abgedeckt (und so das Hautbild oft verschlechtert), heute gibt es eine pflege-künstlerin: die Foundation, angereichert mit Feuchtig-keitsspendern und mineralien. ob flüssig oder kompakt, ist Geschmacks sache. Die neuen texturen sind Alles-könner: Sie pflegen, haften und lassen jede Haut eben-mässig und schön aussehen.

unterGrunD

Für ein seidig-mattes Grun-dierungsergebnis gibt es Foundation-Formeln, die einen matten und samtig wirkenden Teint schaffen. Dank pflegenden und feuch-tigkeitsspendenden Zusatz-stoffen können auch Frauen mit sehr trockener Haut Puder-Make-up verwenden. Als besonders angenehm empfinde ich das neue «Sensai Fluid Finish Lasting Velvet». Vielleicht liegt es am Sensai-Pflegestoff, dem Koishimaru-Seide-Extrakt – die Haut fühlt sich mit dieser Founda tion an wie Samt und Seide. Fr. 66.–

1 – Limitierte edition zum 130-Jahr-Jubiläum für ein deckendes Finishing: «poudre Libre» von t. LeCLerC, Fr. 59.–

2 – Für ein professionelles ergebnis: «matchmaster Angled Foundation brush» von m. A. C., Fr. 54.–

3 – Für das perfekte 3-D-Finishing: «Colour Definition poudre teint eclat 3D» von CLArinS, Fr. 59.–

4 – ebenmässiger teint mit «Double Wear Stay-in- place Dual effect powder makeup SpF 10» von eStée LAuDer, Fr. 54.–

5 – ein starkes Duo: «Lingerie de peau Fond de teint» und «Correcteur Hydratant» von GuerLAin, Fr. 93.–

6 – Setzt Akzente: «Joues Contraste» von CHAneL, Fr. 60.–7 – passt sich perfekt der Haut an: «matchmaster

Foundation SpF 15» von m. A. C., Fr. 52.–8 – Luxus-Foundation «Skinleÿa Fond de teint lissant

anti-âge» von SiSLey, Fr. 169.–9 – Samtiger teint mit «Forever teint Haute tenue

extrême perfection SpF 25» von Dior, Fr. 68.50

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must-haves beauty

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Hypnotisierende Augen, verführe rische Lippen und gefährliche Nägel. Das Weib wird diesen Herbst als Raubtier inszeniert. Blau in allen Nuancen, begleitet von elegantem Grau – das sind die aktu ellen Lieblingsfarben der Make-up-Artisten. Bei der Inszenierung am wichtigsten: die Wimpern. Schwarz, lang und dicht sollen sie sein. Neue Mascaras versprechen einen Augen-aufschlag wie von Greta Garbo. Schim-mernde Akzente unter den Brauen lassen die Augen grös ser wirken, purpur-rote Lippen erinnern an verbotene Früchte: Magie der Farbe im Gesicht.

1 – Verführerische Wimpern mit «Instant Definition Mascara» von CLARINS, Fr. 41.–2 – Sinnlich-matte Lippen mit «Train Bleu Velvet Matte Lip Pencil» von NARS, Fr. 38.–3 – Mitternachtsblaue Fingernägel mit «La Laque No. 44» von YVeS SAINT LAuReNT, Fr. 37.604 – Sexy Lippen mit «Rouge Volupté Perle No. 112» von YVeS SAINT LAuReNT, Fr. 50.–5 – elegante Nägel mit «Galion Nail Polish» von NARS, Fr. 32.–6 – Strahlend blaue Augen mit «Outremer Single eyeshadow» von NARS, Fr. 41.–7 – Für smokey blue eyes: «Smoking Blue 001» von DIOR, Fr. 110.–8 – Blauer Blues auf den Nägeln: «Road House Blues» von O. P. I, Fr. 23.909 – Wimpern, fast wie künstlich, mit «Hypnôse Doll eyes» von LANCôMe, Fr. 44.–10 – Dichte und verlängerte Wimpern mit «Lash Queen Fatal Blacks» von HeLeNA RuBINSTeIN, Fr. 45.–11 – Verführerisches Strahlen mit «Shimmering Cream eye Color VI 305» von SHISeIDO, Fr. 43.– 12 – Blaue Fingernägel mit «Vernis Tuxedo 908» von DIOR, Fr. 37.–

Der neue Chanel-Nagel-lack in der Farbe Péridot lässt Nägel wie Edelsteine schimmern, und je nach Lichteinfall, leuchtet er irisierend grün bis gold-gelb. Mich erinnert dieses Farbenspiel an eine Pfauenfeder – ein über-raschender Effekt und ein Hingucker. Das sorgt für Gesprächsstoff. Wer Extravaganz mag, wird ihn lieben: «Vernis Péridot». Fr. 35.–

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«burberry body»von bUrberrY,edp, ab Fr. 70.–

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Welche Möbel und Einrichtungsgegenstände es in der Firma Wohnbedarf gibt, kann jeder sehen. Wie das Besitzerpaar ausgewählte Stücke bei sich zu Hause

einsetzt, erfährt man nur hier. Von DELIA LENOIR und PIERLUIGI MACOR (Bilder)

PRIVAtSCHAU

Drei Buben – und alle unter neun Jahren? Man rechnet als Besucher damit, dass es in dem Haus in Zumikon bei Zürich aussieht wie bei Hempels unterm Sofa, wie man in Deutsch-land sagt. Doch im grosszügigen, offenen Wohnbereich steht alles an seinem Platz, und auch der dunkel eingefärbte Eichen boden ist leergefegt. Es dominieren, wenn man so will, neben Ordnungsliebe Ruhe und Harmonie. Einige Stücke, die nicht zuletzt mit der 1933 gegründeten Firma Wohnbedarf in Zürich Klassiker geworden sind, stehen unbeschwert vor dem modernen, gut gelungenen Kamin. So etwa ein himmel-blauer «LC2»-Sessel von Le Corbusier (aus der neuen Kollek-tion) oder ein weisser «Lounge Chair» von Eames (die weib-liche Variante). Und in der angrenzenden weissen, hoch- glänzenden american kitchen gibt es eine Nelson-Wanduhr.

Grosse Fenster geben den Blick in die Weite sowie auf den terrassierten Garten frei und verstärken den Eindruck von Ruhe. «Ich wusste von Anfang an, wie ich das Interieur

haben wollte», sagt Barbara Messmer, die Hausherrin und Mit inhaberin von Wohnbedarf. Viel Licht und viel Weiss wollte sie haben. Ergänzt mit organischen Farbtönen, etwa Grün und taubenblau, Sand und Schlamm. Dazu einzelne Hingucker – tatsächlich, das Auge bleibt zwinkernd an orangefarbenen Samtkissen auf dem Sofa hängen.

Seitdem das Ehepaar Messmer 2008 Wohnbedarf über-nommen hat, konzentriert es sich auf den schlichten wie tief-greifenden Leitsatz «Modern seit 1931». Was nicht etwa heisst, dass man hier Mottenkugeln zählt, sondern dass die Möbel-stücke aus dem «temporary Design» einen Eintrag im Design-Archiv bekommen haben. Das Potenzial von künftigen Klas-sikern versuchen die Messmers möglichst früh und gerne vor allen anderen zu erkennen. «Wir nehmen unsere Filterfunkti-on für unsere Kunden sehr ernst», sagt Felix Messmer. Emp-fohlen wird nur, was dem High Style in Sachen Design, Funk-tion und Qualität möglichst über Generationen hinweg

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Hier wohnen auch drei Buben: Im offenen Wohnraum hat alles seinen Platz (Architekt: Hans Rüegger).

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Design-Avantgarde: Was für die Firma Wohnbedarf gilt, stimmt auch in den eigenen vier Wänden.

Eigen-Entwurf: Barbara Messmers Sideboard, aus einem Scheunentor gefertigt.

«Boy Story»: Cartoon-Held Buzz Lightyear und eine Nelson-Wanduhr setzen Farbakzente.

Catwalk aus Eiche: Blick durch Messmers American kitchen.

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Wohnbedarf AG, Talstrasse 11, 8001 Zürich, Telefon 044 215 95 90, www.wohnbedarf.ch

genügen wird. Nach diesen Kriterien haben der ehemalige Ge-schäftsführer von Licht- und Küchenfirmen und die studierte Betriebswirtschafterin jüngst die drei Stücke umfassende Reedition von Werner Max Moser inszeniert. Und eine Kollek-tion von Max Bill produzieren sie zusammen mit einem spe-zialisierten Massivtischler ab diesem Herbst selber. Selbst wenn für manche Kunden eine solche Gewissenhaftigkeit vielleicht ein bisschen humorlos wirkt – spätestens wenn sie ihre gebrauchten Möbelstücke auf Ebay als Klassiker ver-kaufen können, macht ihnen die Wertigkeit viel Freude.

Genügend Raum für Neuinterpretation und Innovation bleibt bei Wohnbedarf dennoch: Inzwischen findet man auch hier bunte Ausgaben klassischer Hersteller wie Le Corbu-sier, Poulsen oder Vitra, ein Zugeständnis an den Wunsch von Kunden nach mehr Frische. Und aufgrund des Trends «Lieber billiger und mehr» korrigieren die Messmers gewisse Preise grosszügig nach unten. Ein Kreuzzargenstuhl bei-spielsweise ist heute mit rund 600 anstatt 850 Franken für Budgetbewusste erschwinglicher geworden. Sogar Wieder-verwertung, ganz im Sinne der Leaderrolle, welche die Mess-mers in der klassischen Design-Avantgarde innehaben, ist ein Thema: Barbara Messmer hat, nach vergeblicher Suche,

für den eigenen Gebrauch ein schlichtes Sideboard entwor-fen, das sich mit dem Holz eines alten Scheunentors verblen-den lässt. Ein Entwurf, den Kunden mittlerweile auch im Ge-schäft bestellen können, nach Mass.

Die Fähigkeiten, Potenzial zu erkennen und Prioritäten zu setzen, lassen sich im Zuhause der Familie Messmer überall im Prinzip wiederfinden. Noch vor zwei Jahren war das Haus in Zumikon ein unscheinbarer Bau aus den Achtzigern, von dem der Putz abblätterte und der von Glyzinien überwuchert war. Mit einem Blick auf den Grundriss erkannten die Messmers – nach fünf Jahren in einem Landhaus mit vergoldeten Türgrif-fen reif für ihren eigenen Stil – seine Möglichkeiten und sanier-ten ihn. Das Ergebnis ist eine Hommage an die klassische Moderne und an die Ansprüche einer heutigen Familie. So ler-nen die Buben auf dem ovalen, hauchdünnen Eames-Klubtisch derzeit gefahrlos, wie man richtig trocken surft. Und das Minotti-Sofa (vielleicht ein bisschen stylish aber wegen der Grösse familientauglich) dient hervorragend als Trampolin.

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Moderner Bubentraum: Spielwaren in einem USM-Möbel.

Reif für ihren eigenen Stil: Die Messmers sanierten ihr Zuhause – nach einem Blick auf den Grundriss.

«Modern seit 1931» – so der Firmenleitsatz. Auf ihn konzentriert sich

das Ehepaar. Auch privat.

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Pia

tto von Kaldewei;

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teller im bad

das neue it-designer-Spa abroad: das Hotel «Sezz» in Saint-tropez von Christophe Pillet; www.hotelsezz.com

man muss nicht auf die malediven, um abzutauchen. Zu Hause, im eigenen bade-zimmer, geht das auch. legen Sie sich eine grafisch inspirierte Seife und ein designer-Waschbecken zu. Oder einen neuen dusch-teller. Und steigen Sie in eine Wanne (wie) aus den dreis-siger Jahren. lassen Sie die augen offen, sonst ver-passen Sie das bes te.

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Wohn-News

Neue weisse keramik-badewanne aus «the Hayon Collection» im 30er-Jahre-Stil von bisazza bagno; www.bisazza.de

Seife von korres, 11 Fr.; www.korres.com

Die an die Wand anlehnende

Handtuchhalter-Platte von Alex

Bradley für Ex.t; www.ex-t.it

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Das neue Lavabo von den Brüdern Bouroullec für Axor; www.hansgrohe.ch

die monolithisch geformte armatur «Hansacanyon» von Hansa, ab ca. 2300 Fr.; www.hansa.de

links: die neue, jetzt erstmals produzierte bambusliege «tokyo» von Charlotte Perriand; www.cassina.com

rechts: die neue coole, weiss-orange keramik-teetasse «12 008» aus der kollektion «momento» von björn Poulsen; www.kahlerdesign.com

TOLLE BEILAGEN

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Tischleuchte «Gram» von Alexander Calder für Zero

Lightening, Preis a. A.; www.informfurniture.co.uk

Wohn-News

kiWi iN der stubedas Color-blocking geht, Monochrome kommt: diesen Herbst wird es in den Wohnzimmern braun in braun. Zu ein-tönig? dann mischen sie schwarz und Weiss (und alle töne dazwischen) mit einer lebendigen Farbe. Herbstlich frisch (wunderschön) wirkt ein sattes Gelb oder ein helles kiwi.

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Rich: Patek Philipp Boutique, Bahnhof-strasse 31, Zürich; www.beyer-ch.com

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«AC 01» von Jasper Morrison,

der runde tisch «Arc» von Norman Foster; www.molteni.it

die Hängeleuchte «Gio» von Angeletti ruzzo für Nemo Cassina, Preis a. A.;

www.nemo.cassina.it

Leser mit elefantengedächtnis erinnern sich: Wir waren dabei, als diese Fotos vom Making der Wind-sor-kampagne entstanden – weil sie so schön sind, gibt es sie jetzt als buch: «the Perfect Moment», 70 seiten, ab Oktober, in Windsor-Läden, ca. Fr. 120.–.

Aus der neuen, ersten Möbelkollektion von Wolfgang Joop der sessel «Harlem» und der hellblaue Couchtisch «soho»; www.neuewienerwerkstaette.at

Pooley, Preis a. A.; www.katherinepooley.com

Mundgeblasene Vase «Vaza» von Kather

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w.punktgroup.com

Asymmetrisches Modulsofa «entailles» von Phillippe Nigro für Ligne roset, Preis a. A.; www.ligne-roset.com

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Stoffhose von STELLA, Tank-Top von SCHIESSER, Chauffeur-Mütze von HuT BREITER.

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bilder:bruno AlexAnder

styling:evelyn sAnd

stella mcCartney hatte es nicht leicht als modedesignerin – weil man meinte, sie könne nichts können, sei die tochter des vaters nur (und dass es bei ihr kein leder und keinen pelz gibt, half auch nicht). doch das ist vergangenheit. Wir erzählen die Geschichte ihres erfolgs.

stellAs stärke

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Jacke von STELLA, Latex-Slip von BEATE UhSE.

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Seidenbluse und Sakko mit Schalkragen von STELLA, Latex-Handschuhe von BEATE UHSE.

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Strickpullover von STELLA, Latex-Slip von BEATE UhSE.

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text: sandra bauknecht

blitzlichter machen den strahlenden märzmorgen noch hel­ler, die schau vor der schau hat begonnen. Ich mache mich mit meiner einladung, einem magischen baum, der im Was­serglas wächst, auf den Weg in die pariser oper. In der front row sitzen schon Liv tyler, natalia Vodia nova mit ihren drei kindern und sir paul mccartney, der, wie jedes Frühjahr, ge­kommen ist, um die präsentation der kollektion seiner toch­ter stella für den nächsten herbst/Winter zu sehen. an re­daktorinnen und einkäuferinnen sehe ich viele der gut geschnittenen blazer und maskulinen hosen anzüge, für die stella mccartney bekannt ist. auch ich habe mich für ei­ne solche kombination, in pastell tönen, entschieden und tra­ge dazu eine «Falabella­bag», den klassiker der britischen designerin.

die schicken taschen von stella mccartney, übrigens, sind vegan, das heisst, kein tier musste dafür etwas her­geben. Gekauft werden sie vielleicht auch deshalb, vor allem aber, weil sie gut aussehen. stella mccartney designt kleider, die sie selbst trägt. und deshalb lieben Frauen ihre mode, denn sie hat verstanden, worin Frauen sich am wohlsten füh­len: in mode, mit der man mit den kindern auf den spielplatz gehen und auch, wenn es denn dazu kommt, über den Lauf­steg des erwachsenenlebens schreiten kann. und wieder zu­rück, ohne sich umzuziehen. bequem und trotzdem stilvoll, minimalistisch und doch detailverliebt, verführerisch und dennoch nicht offenkundig sexy. anna Wintour, chefin der amerikanischen Vogue, hat über stella gesagt: «sie ist eine designerin, die beweist, dass man alles haben kann. sie ist sexy und modern und wahrhaft sich selbst.» das kann ich unterschreiben.

Ich kenne stella und bin immer wieder beeindruckt von ihrer authentizität. alles an ihr ist echt, sogar die rotblonden haare. sie ist unprätentiös und ohne allüren. bei unserem zweiten treffen wusste sie sofort, wer ich war. What You see

Is What You Get («Was du siehst, ist, was du bekommst»). die­ses prinzip trifft auf die designerin und ihre mode zu. Ihre beständigkeit ist einer der Gründe für ihren erfolg und ihren aufstieg, ihr talent ein anderer. den durchbruch erlebte sie 1997, als sie chefdesignerin von chloé wurde. der von ihr abge­löste karl Lagerfeld reagierte wenig erfreut: «chloé hätte sich für einen bekannten namen entscheiden sollen. In der mode, nicht in der musik. hoffen wir, dass sie so talentiert ist wie ihr Vater», gab ihn die britische Zeitung the Independent wieder.

das ist sie, so sieht es aus. Innerhalb kürzester Zeit machte sie aus dem angestaubten französischen modehaus eine gefragte marke. 2001 folgte ihr nächster schritt: sie lan­cierte in einem Joint Venture mit der damaligen Gucci Group (heute ppr Luxury Group) ihr eigenes Label, das rasch ren­tabel wurde.

dabei wäre es ein Leichtes für sie gewesen, einfach nur die tochter des reichsten popstars Grossbritanniens zu sein. doch das hätte nicht zu stella mccartney gepasst. die erfin­derin des «grünen Luxus» ist eine moderne Frau, die bewiesen hat, dass ökologisch korrekte mode zugleich sexy und chic sein kann. die wahrscheinlich bekannteste Vegetarierin der Welt isst nicht nur kein Fleisch, sie verwendet zudem weder Leder noch pelz in ihren entwürfen. auf den sohlen ihrer schuhe steht «suitable for Vegetarians» – und doch beissen auch Fleischesser an. die entwicklung der innovativen mate­rialien, die einen anmuten, als wären sie aus echtem Leder oder echtem pelz, ist für sie wichtig. sie unterstützt «peta», die organisation, die für den ethischen umgang mit tieren kämpft, und geht dabei so weit, ihren designerkollegen Videos gegen die Verarbeitung von pelz zuzuschicken. Zu­sammen mit ihrem Vater hat sie die umweltkampagne «meat Free monday» (Fleischfreier montag) ins Leben gerufen, um auf die auswirkungen der Fleischproduktion auf das klima aufmerksam zu machen (diese ist für zirka 18 prozent der ge­

(rechts)Sakko von STELLA. «Sie ist sexy und modern und wahrhaft sich selbst»:

Anna Wintour über Stella McCartney.

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Hose von STELLA, Büstenhalter von CALVIN KLEIN

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Mantel mit Lederärmeln von STELLA.

Hair/Make-up: Ben Mayer (Ballsaal). Modell:

Michaela Bodenmiller (Model Management).

Foto-Assistent: Martin Kula.

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6WeltWoche stil No. 4

dinnen angefragt, für die show zu modeln. Und dann liefen Naomi campbell, kate moss und Yasmin le bon über den laufsteg. stellas Freundeskreis liest sich wie die einladungs­liste für die oscars: Gwyneth paltrow und madonna zum bei­spiel, beide Vegetarierinnen, sind eng befreundet mit ihr. stel­la war trauzeugin von madonna bei deren hochzeit mit Guy ritchie. Und von ihr stammte der entwurf für das brautkleid.

Doch dass sie erfolg nicht nur wegen des prominenten­bonus hat, beweist ihre laufbahn: sie war eine der ersten Designer, die eine kollektion für h & m entwarfen. Und sie ging eine bis heute bestehende kollaboration mit Adidas ein und brachte einen gut verkaufenden Duft heraus sowie organi­sche kosmetikprodukte. sie entwarf diverse Film­ und ballett­kostüme und eine kinderlinie. sie ist verheiratet mit Alasdhair Willis, der Verlagsleiter von Wallpaper war und heute eine Firma hat, die möbel entwirft; das paar hat vier kinder, die stella innerhalb von sechs Jahren zur Welt brachte.

stella muss sich nicht mehr beweisen, sie hat es allen ge­zeigt. tom Ford sagte kürzlich der britischen Grazia über sei­nen ehemaligen schützling: «sie hat eine brillante kollektion geliefert und kümmert sich aktiv um ihre kinder. ich verehre sie. ich weiss nicht, wie sie das schafft.» Für kommenden Winter hat sie, neben Jil sander, chanel und anderen, den trend zu voluminösen schulterpartien gesetzt. ihre unverkennbaren hosenanzüge sind in zahlreichen Variationen zu kaufen, in Zürich zum beispiel bei salvatore schito, in basel oder bern bei Grieder. Wer es feminin und figurbetonter mag, wird die enggeschnittenen etuikleider in techno­stretch und mit ver­führerischen tülleinsätzen lieben. Grosse strickpullover, goldlaminierte mäntel und fliessende stoffe ergänzen eine ihrer bis heute besten kollektionen: wunderbar luxuriös – und trotzdem ist alles mit gutem Gewissen tragbar. Daumen hoch für stella, den grünen natürlich.

samten treibhausgase verantwortlich). Die meisten ihrer läden sowie ihr londoner hauptquartier werden mit Windenergie be­trieben. ihre einkaufstaschen sind aus rezykliertem papier.

Wenn man nun denkt, das sei alles reine Werbestrategie der engländerin, um ihr modelabel ins Gespräch zu bringen, liegt man falsch. suzy menkes etwa, die moderedaktorin der international herald tribune, hat stella mccartney an der sustainable­luxury­konferenz in indien vor zwei Jahren wie folgt ange kündigt: «ich bewundere sie: dafür, wo sie steht im leben; für die Art und Weise, wie sie ihre marke auf ihren Grundsätzen auf gebaut hat.» in demselben Jahr wurde sie vom time magazine zu einem der 100 einflussreichsten men­schen gewählt.

ihr selbstvertrauen und ihre stärke, die eigenen Ansich­ten nicht aufzugeben, hat sie von klein auf entwickelt. Am 13. september 1971 kam stella als zweites gemeinsames kind von paul und linda mccartney, des beatle und einer Fotogra­fin, auf die Welt. ihre 1998 an brustkrebs verstorbene mutter war stellas Vorbild. «meine mum hat mir viele Dinge beige­bracht, aber die wichtigste lektion war vielleicht die ehrliche und natürliche lebenseinstellung», schreibt sie in dem neuen bildband «linda mccartney». linda und ihr mann waren sich darin einig, dass ihre kinder so normal wie möglich aufwach­sen sollten. ihre Jugend verlebte stella auf einem biohof, und sie besuchte eine öffentliche schule. im Alter von dreizehn Jahren zeigte sie zum ersten mal interesse an mode – mit diversen eigenkreationen. Zwei Jahre später machte sie ein praktikum bei christian lacroix. Danach lernte sie das hand­werk bei edward sexton, dem schneider ihres Vaters, an der savile row und absolvierte das studium am central saint mar­tins college of Art and Design. ihre Abschlusskollektion 1995 sorgte für Aufsehen (und für Neid unter ihren kommilitonen), denn genau wie andere studentinnen hatte stella ihre Freun­

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Crème de laCrème

nivea besteht, wissenschaft­lich betrachtet, aus eucerit, Paraffin, Glyzerin, Zitronen­säure . . . Was nivea heute aber auch ist: eine Pflege­produkt linie, in deren reich die sonne, vor der sie schützt, nie untergeht. in dieser blau­weissen Welt gibt es sogar

hauseigene day­spas.

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WeltWoChe stil no. 4

Von Valeska Jansen

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Der Firmenname bezieht sich auf das lateinische Wort für Schnee: Nivea-Plakat aus Frankreich, 1937.

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1. Nivea-kampagne, 1935

2. Werbung, 1939

3. Nivea-erholungs-zentrum in

berlin, Fassade

4. erste beiersdorf-Fabrik in hamburg, 1915

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1. Nivea-kampagne, 1935

2. Werbung, 1939

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Das schweizer modeunternehmen Navyboot bringt neu rahmengenähte Herrenschuhe bester Qualität heraus, made in england, von Cheaney & sons.

Von tobias moorsteDt und CHristiNe beNz (Bilder)

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beim echten schuhmacher

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Der Arbeitsplatz von Andy und seinen kollegen sieht nicht so aus, als würden hier exklusive modeaccessoires gefertigt. ein raum in Neonlicht und mit staubigen Werkbänken. An den Wänden hängen das mannschaftsfoto von manchester United, drei, vier, fünf playmate-poster, und Andy trägt t-shirt, Jog-ginghose und turnschuhe, ein bloke, wie man in england sagt, ein kerl, der einen stammplatz im lokalen pub hat und eine Dauerkarte fürs Fussballstadion. Dann aber legt Andy mit einer sorgfältigen, ja beinahe zärtlichen bewegung einen Lederbogen auf den tisch und streicht über das material, sucht nach schnitzern und Narben auf dem feinen material, führt Handgriffe durch, die man in diesen Hallen seit mehr als hundert Jahren kennt. Good old times, huh?

Andy arbeitet bei Cheaney & sons, einer der ältesten ma-nufakturen für rahmengenähte schuhe im Vereinigten könig-reich, gegründet im Jahr 1886. Im Foyer hängen Ölgemälde der früheren Geschäftsführer und 120 Jahre alte schwarz-weissfotos. In dieser altehrwürdigen, absolut britischen Insti-tution lässt die schweizer modemarke Navyboot seit diesem Jahr eine Herrenschuhkollektion fertigen. Die kooperation zwischen dem traditionsunternehmen und der Lifestyle- marke ist ein experiment: können die traditionsbewussten Handwerker modestücke herstellen? Und kann sich Navyboot durch die Verlagerung der produktion in die englischen midlands glaubwürdig als premium-Label etablieren? Als marke, die nicht nur für modische Aktualität steht, sondern auch für qualitative solidität?

Im konferenzraum von Cheaney & sons treffen sich an einem sommertag dieses Jahres die Geschäftsführer Jonathan und William Church mit Adrian J. margelist, dem Creative Direc-tor von Navyboot, und nehmen letzte Änderungen vor an der neuen kollektion. Der raum sieht aus wie ein kleines schuh-geschäft in einer Londoner seitenstrasse. Dutzende schuhe in dunkelbraunen regalen. es riecht nach Leder und schuhpolitur.

Auf dem tisch stehen tra ditionelle modelle wie monk, penny-Loafer, oxford oder Derby. mar-gelist sagt: «Die eng lischen manufakturen ha-ben das Wissen und die kompetenz, um unsere Vision in Leder und Holz umzusetzen.»

margelist ist kein typ, der in das boden-ständige Ambiente der manufaktur passt – auf den ersten blick. Der 35-jährige Designer, der in mailand, paris und London ausgebildet wurde und einen dünnen schal und toten-

kopfringe trägt, redet wenig über die Queen, die Fuchsjagd oder über manchester United. seine Vorstellung, sagt er, hat er auf einer reise durch mittelamerika definiert; die muster und stickereien der Navyboot-kollektion sollen die Ikono-grafie der mayas und des mexikanischen Día de los muertos widerspiegeln, des tages der toten, bunte Linien und toten-köpfe nämlich. so sieht Globalisierung aus: schweiz plus mittelamerika plus britisches empire. Nur, was kommt bei der Gleichung heraus? mit klebeband und einem Grafitstift malt margelist letzte Anpassungswünsche auf die entwürfe. «Die ecke muss ein bisschen weicher werden», sagt er. Der prototyp des schuhs wird zu einem Notizzettel. «Für die engländer müs-sen wir ziemlich verrückt wirken», sagt er weiter.

Die manufaktur von Cheaney & sons befindet sich in einem alten Ziegelbau in der marktstadt Desborough in der Nähe von birmingham. In dem Gebäude gibt es keinen show-room und keine Café-Lounge. stattdessen liegt auf dem tisch ein branchenmagazin mit der schlagzeile: «sos – save our skills». Früher, erzählt Jonathan Church, gab es in der Gegend mehr als hundert schuhmanufakturen. «Heute gibt es nur noch eine Handvoll. Wir sind die Letzten einer aussterbenden Art. Diejenigen, die noch dabei sind, sind aber gut aufge-stellt.» Jonathan und sein Cousin William arbeiten in der fünf-ten Generation in dem Geschäft und können sich noch daran

Im Atelier von Cheaney & Sons (Bild linke Seite und oben links); die Manufaktur, eine der letzten, die es noch gibt (Bild oben rechts).

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Nachdem der sogenannte upper, der Ober-schuh, fertig ist, wird er über eine Lederleiste, den Rahmen, an der Sohle befestigt. Der rah-mengenähte Schuh, sagt Jonathan Church, komme ohne Kleber aus, respektive Leim gibt es nur im Inneren. Die Sohle wird aus fünf La-gen Leder und einer Kork⁄Klebstoff-Masse aufgebaut. Markenzeichen der Cheaney-Schuhe ist die fiddle, eine skulpturale, funk-tionsfreie Form auf der Sohle, die an den Hals

einer Geige erinnert. Margelist streicht über die fiddle und ist offenbar zufrieden, dass Navyboot als erster Kooperations-partner von Cheaney dieses 3-D-Element in das Design integ-rieren darf. «Es zeigt, dass wir eine nachhaltige Partnerschaft haben.» Die Navyboot-Modelle werden mit der Signatur «Ma-de in England by Cheaney» verkauft. Es gibt neun rahmenge-nähte Modelle der sogenannten «Capsule»-Kollek tion, man-che in verschiedenen Ledern und Farben; die drei Modelle des obersten Angebots («High End») kosten 950 Franken, die ande-ren 790 («Core») beziehungsweise 690 Franken («Basis»).

In der Modebranche gibt es viele Co-Branding-Projekte. Lagerfeld und H&M, Yamamoto und Adidas – ein Mix aus high und low, Alt und Neu, Teuer und Günstig. Navyboot wolle nicht nur das Image ändern, sagt Margelist, sondern neben dem guten Aussehen des Schuhs auch hohe Qualität und traditionel-le Werte vermitteln. Das Experiment, eine Fusion aus neuer Mo-de und alter Handarbeit, ist gut angelaufen. Margelist hofft, dass er Navyboot-Kunden mit seiner Vision des «zeitgenössi-schen 19. Jahrhunderts» gewinnen kann: der Look des 21. Jahr-hunderts, kombiniert mit Sorgfalt und Authenti zität der Vergan-

genheit. Beziehungsweise mit der von Andy und seinen Schuhmacherkollegen.

WELTWOCHE STIL No. 4

erinnern, wie sie als Kinder in den Hallen und Werkstätten ge-spielt haben und mit ausgemusterten Leisten ein Lagerfeuer gemacht haben. «Weil die Teile mit Öl und Klebstoff getränkt werden, brennen sie hervorragend», sagt Jonathan Church. Die Cousins waren zunächst als Banker und Grundstücksver-walter in der Immobilienbranche tätig, bevor sie bei der Schuh-manufaktur Church’s anfingen. 2009 erwarben sie dann von Church’s (Teil der Prada-Gruppe) die Marke Cheaney & Sons. Jonathan Church mag das Geschäft, weil er nicht nur mit Zah-len hantieren muss, «sondern ein Produkt herstellt, das man anfassen kann und überall sieht».

Die Manufaktur ist ein Labyrinth aus Kammern, Erkern, Geheimtüren. Wer seinen Weg durch die engen Gänge findet, kann einen Ablauf verfolgen, währenddessen aus ein paar Leder fetzen ein edler Schuh entsteht. Die erste Station ist das Designbüro. Die Zeichner übertragen die Idee von Margelist auf Papier und in einen 3-D-Computer-Bauplan. Eine automa-tisierte Fräse stellt Kunststoffschablonen her, mit deren Hilfe die Einzelteile eines Schuhs per Hand aus einem Lederbogen ausgeschnitten werden. Andere moderne Maschinen gibt es hier nicht. Automatisierung widerspricht dem Ehren kodex. Andy und seine Kollegen sind darauf spezialisiert, Leder zu prüfen, sorry, «zu lesen», wie man hier sagt, und mit schnellen, fliessen-den Schnitten Teile daraus herauszuschneiden. Die Einzel teile für einen Schuh landen in einer Kunststoffschale und werden weiter-gereicht. Mikrochips und Barcode sucht man vergebens. Statt-dessen wird jede Schale (also: jeder Schuh) mit buntem Papier, Farbklecksen und kryptischen Bezeichnungen wie «JC25/R» markiert. Der Besucher sieht nur eine Schale voller Puzzleteile, der erfahrene Arbeiter sieht einen schwarzen Monk, Grösse 44. Ein Stockwerk tiefer fügen zwei Dutzend Mitarbeiterinnen die Einzelteile zu fertigen Oberschuhen zusammen.

Handgriffe, die in diesen Hallen seit hundert Jah-ren ausgeführt werden (Bilder unten). Edle Schuhe made in England (Bild rechte Seite).

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wollust

wenn man die begriffe «strickwaren», «twinset» oder «schot-tenmuster» hört, kommt einem einiges in den sinn. was einem, vermutlich, nicht dazu einfällt, sind Adjektive wie «jung», «modisch», «zukunftsweisend» oder «sexy». Jedenfalls so lange nicht, bis man stücke aus dem sogenannten «pringle Archive project 1815–2011» gesehen hat. Die erste kollektion dieses Vorhabens, bei dem es unter anderem darum geht, klassische kleidungsstücke aus der fast 200-jährigen Geschichte des strickwarenherstellers pringle aus Hawick, in schottland, der heutigen Zeit entsprechend neu aufzulegen, wurde von stu-denten der londoner modehochschule Central saint martins entworfen. Zu früheren Absolventen dieses Colleges zählen etwa John Galliano, stella mcCartney – über die es in dieser Aus-gabe ab seite 46 ein porträt gibt – oder Alexander mcQueen. wir zeigen auf diesen seiten einige signature pieces dieser kollek-tion; die bilder sind von kate bellm, einer jungen londoner Fo-tografin, die in berlin lebt und zum beispiel für die weltwoche-«stil»-Ausgabe No. 2⁄11 bade mode von eres fotografierte.

pringle-Chef benoit Duverger, ein Deutsch-Franzose, der auch in Zürich eine wohnung hat, sagt: «Der Central-saint- martins-Fashion-kurs von professor louise wilson ist ein-zigartig – darum arbeiten wir mit der schule und den stu-denten zusammen. und freuen uns, wenn eine Investition in diese Institution, die grosse talente hervorgebracht hat, In-halte für pringle erbringt.» eine marke, die seit fast 200 Jah-ren existiert, müsse ein Archiv haben – das pringle-Archiv wird zurzeit von saint-martins-studenten ausgewertet und katalogisiert – sowie dieses auch neu interpretieren, sagt er weiter. «Das pringle Archive project hat beides erreicht.» Da hat er bestimmt recht. und auch wir wissen es zu schät-zen, wenn das Archiv der populärkultur, zu der unter anderem mode gehört, durch strickwaren wie twinsets mit schotten-muster ergänzt wird. Vor allem, wenn es sich dabei um upge-datete Ausführungen, wie wir sie zeigen, handelt.

Seite 66 «Degrade»-twinset (Ice white ⁄ Vintage Cream). Seite 68 «lion Intarsia»-sweater (Nightshadow ⁄ Astrakhan). Seite 69 «scribble»-sweater (Honey- suckle ⁄ pale Grey). Seite 70 «Colour block»-twinset (Field Green ⁄ ultramarine). Seite 71 «Argyle patchwork»-sweater (Cardinal ⁄ Graphite). Hair ⁄ Make-up: tobIAs sAGNer

bilder:kAte

bellm

styling: sImoNe koNu

text:mArk VANHuIsselING

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SupersizeModel

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Franca Sozzani meinte, die erste Ausgabe der italienischen vogue, die sie machte, sei ihre letzte. 23 Jahre später regt sie die branche immer noch auf. Mit übergewichtigen

Models zum beispiel.

von NADiNe StrittMAtter (Interview) und JAcopo MoSchiN (Porträt)

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talia», so heissen sie heute alle. Und dann frage ich mich: Wo sind die Super models von heute? Deren Namen kannte man früher. Und ich glau-be nicht einmal, dass Cindy, Naomi, Claudia, Kate und an-dere schöner waren als die Mäd-chen von heute. Aber sie waren einzigartig, hatten Persönlich-

keit. Heute sehen alle irgend-wie gleich aus. Und alle irgend-wie gleich unglücklich. Darum meinen viele Leute, alle Models seien magersüchtig. Das sind sie nicht. Und Mädchen, damit das einmal gesagt ist, sind auch nicht magersüchtig, weil sie ein Model werden wollen. Es ist ge-nau umgekehrt: Sie beginnen mit vierzehn oder fünfzehn als Model zu arbeiten. Ihre Körper sind noch unentwickelt. Sobald sie fraulicher werden, sich ihre Körper verändern, hören sie auf, zu essen, weil sie so bleiben wollen, wie sie waren, als sie die ersten Jobs bekamen.

Das war bei mir auch so, mit siebzehn lief ich auf allen schauen, mit neunzehn, als mein busen gewachsen war, passte ich nicht mehr in die kleider. Glauben sie, De- si gner werden einmal die Grös sen ihrer kleider für schauen anpassen?Ich kann mir vorstellen, dass Sie kaum mehr passende Kleider fanden für den Laufsteg. Und ich fände es gut, wenn Designer darauf eingehen und grössere Mustergrössen für den Lauf-steg und Maga zine anbieten würden. Aber, ehrlich, ich denke nicht, dass das passie-ren wird. Oder falls es passiert, wird es Zeit brauchen. In dieser Branche ändert sich nicht viel und nichts schnell, was Hal-

Franca sozzani, weshalb haben sie eine «plus-size-Frauen»-Ausgabe heraus-gegeben?Wir haben im Grunde eine Zeitschriftenausgabe aus einer Idee gemacht, die wir im World Wide Web bereits realisiert hatten: Auf unserer Website Vogue.it veröffentlichten wir schon vor eini ger Zeit Bilder von Frauen in mo-dischen Kleidern, die, obwohl sie nicht die Figuren haben, die man von Models ge-wohnt ist, nicht übergangen werden wollen. Als ich sah, dass das funktionierte, begann ich, die Zeitschrift zu rea lisieren. Das war ein Wunsch von mir, seit ich mit einigen sogenann-ten Plus-Size-Frauen gespro-chen hatte und erkannte: Die-se Frauen wollen gar nicht schlanker sein. Sie wollen sich bloss schön anziehen und gut aussehen, so, wie sie sind. Am Anfang gab es viel Kritik, zum Beispiel von Mitarbeitern, die ich beauftragte, Modestrecken zu produzieren. Aber auch von Leuten aus dem Modegeschäft. Doch ich merkte, dass die Aus-gabe Erfolg haben wird. Denn jeder, Frauen wie auch Männer, hat eine Meinung dazu. Das ist eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Zeitschrift. Und ich finde diese Mädchen supersexy.

Gefallen ihnen, sagen wir, richtige Frauen besser als models?Ja, das ist so. Die Models, die man heute sieht und die auch wir fotografieren, sind alle, ich möchte nicht sagen: «nicht schön», aber sie sehen in mei-nen Augen alle gleich aus. Während der Schauen frage ich meine Assistentinnen im-mer: «Wer ist dieses Mäd-chen? Wer ist jenes Mädchen?» Und die Antwort ist: «Das ist Stefania, und das ist Na-

tungen angeht. Ich habe das erlebt mit schwarzen Models. Vor zwei Jahren veröffentlich-ten wir eine ganze Vogue Italia nur mit schwarzen Models. Das Heft kam an, wir lieferten so viele Exemplare aus – auch nach Amerika, Grossbritan-nien, Deutschland –, dass wir nachdrucken mussten, was wir

noch nie gemacht hatten, weil das Geld kostet. Viele Kritiker waren begeistert. Und was war dann? Nichts mehr, für lange Zeit. Man

sieht heute endlich ein we-nig mehr schwarze Models als vor drei Jahren. Denn es kann doch nicht sein, dass es zu we-nig schöne schwarze Mädchen gibt in Afrika. Die Geschichte ist, dass Model-Scouts zu weni-ge finden, weil sie nicht suchen. Ich fürchte, dasselbe wird ge-schehen mit den Plus-Grössen

– alle reden davon, wie gut sie das fänden, und dann aber will kein Designer Plus-Size-Frauen für seine Shows bu-chen. Was ein Fehler ist. Ich be-komme viele Rückmeldungen von Lesern auf die Models, die wir casten. Und, vor allem: Männer sind oft nicht zufrie-den damit, sie fragen, weshalb wir solche «Monster» zeigen. Dünne Mädchen, so sieht es aus, gefallen vielen Männern nicht. Und ich denke an die Super-models zurück, wieder einmal. Die hatten auch ihre sogenann-ten Problemzonen. Linda, zum Beispiel, war nicht perfekt für den Laufsteg. Das störte aber keinen, sie wurde trotzdem ge-bucht, weil sie überzeugte. Und weil sie Linda war. Heute kennt fast keiner mehr die Namen der Laufstegmädchen, obwohl sie perfekt sind. Werden sie weitere plus- size-Women-Ausgaben ma-chen, vielleicht jedes Jahr?Nein. Wir werden weiterhin die speziellen Bereiche unse rer

«Diese plus-size-Frauen wollen gar nicht schlanker sein. sie

wollen sich bloss schön anziehen und gut aussehen, so, wie sie sind.»

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Website für weniger schlanke und für schwarze Frauen be-halten. Und wir werden, ab und zu, in Fotostrecken im Heft Frauen mit mehr Kur-ven zeigen. Ich will dranblei-ben. Ich fühle mich auch ein wenig verantwortlich. In der Washington Post stand kürzlich, die Vogue Italia sei die einzige Mode zeitschrift der Welt, die eine andere Ästhetik zeige und sich getraue, vom gewohnten Schönheitsbild abzuweichen.

Wie sehen sie den einfluss von mode auf das normale leben ihrer leser?Mode ist, zuerst einmal, ein Traum. Viele Frauen, und auch Männer, träumen von schönen, kostbaren Kleidern. Ausserdem können Kleider, ganz praktisch, beeinflussen, wie man sich fühlt – man kann sich sicherer, stärker, attraktiver und schö-ner fühlen in entsprechenden Kleidern. Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Mode sorgt heute dafür, dass die

meis ten Leute gleich aussehen. Das hat damit zu tun, dass man gute Mode heute überall be-kommt, auch in Warenhäusern und zu niedrigen Preisen. Die-se Demokratisierung der Mode ist im Grunde eine gute Sache, hat aber dazu geführt, dass viele Designer einander kopie-ren. Und wegen dieses grossen Angebots an mehr oder weni-ger gleichen Kleidern machen sich viele Leute nicht mehr die Mühe, Kleider zu finden, die zu ihrer Persönlichkeit passen. Sie ziehen an, was alle anziehen. Am schlimmsten sind die soge-nannten fashion victims. Denen geht es nicht um Ausdruck von Persönlichkeit, sondern darum, die richtige Marke, die neuste It-Tasche et cetera zu haben. Das sind meistens Leute, denen Mode wichtig ist, sagen sie, die aber sonst nichts mit der Bran-che zu tun haben. Mir fallen fashion victims auf die Nerven. Und ich denke immer, wenn ich eine solche lächerliche Frau oder einen solchen lächerlichen

Mann sehe: «Hoffentlich erken-nen sie mich nicht, kommen nicht zu mir und begrüssen mich.» Mode an sich ist näm-lich nicht lächerlich. Und ich liebe Mode, die Kreativität der Branche und meinen Beruf.

sie sind seit 1988 chef­redaktorin der Vogue italia – wahrscheinlich die am längs­ten amtierende chefin einer modezeitschrift der Welt. Was ist ihr Geheimnis?Tatsächlich, das ist eine lange Zeit. Trotzdem kann ich mich noch genau erinnern, als ich meine erste Vogue machte: Nachdem das Heft erschienen war, sagte ich zu mir: «Das war es. Vermutlich werden sie mich kein zweites machen lassen.» Ich lag falsch. Aber ich schlies-se seither jedes Mal mit mir eine kleine Wette ab, ob ich ein weiteres Heft machen darf und, falls ja, ob es ein gutes wird, ob ich eine weitere Idee finden kann. Darum bin ich immer noch irgendwie überrascht,

Nadine Stritt­matter (links) und Vogue-Chefin Franca Sozzani.

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haben ihre eltern sie gedrängt, eine lauf - bahn als chefredaktorin anzustreben?Ich komme aus einer reichen italienischen Bürgerfamilie. Meine Eltern haben keinen Druck auf mich ausgeübt. Ich ging in Frankreich und in der Schweiz, in Crans-Montana, zur Schule und studierte in London und Mailand. Meinen Abschluss habe ich in Philo-sophie gemacht, speziell über deutsche Philosophen.

eine model-kollegin von mir, sara Ziff, hat einen Doku-mentarfilm über unseren beruf gedreht. Jetzt will sie einen berufsverband für models gründen. Eine Model-Gewerkschaft so-zusagen könnte eine gute und nützliche Sache sein. Doch viele Mädchen arbeiten bloss ein Jahr lang als Model, nicht zehn Jahre. Und der Erfolg in diesem Beruf ist nicht bloss abhängig von der Qualität des Models, sondern auch von der Unterstützung durch Foto-grafen und so weiter. Was aber nicht heisst, dass die Arbeits-bedingungen für Models nicht verbessert und kontrolliert werden sollten, etwa durch einen Berufsverband. So viele junge Mädchen träumen da-von, Model zu werden.

wenn ich höre oder lese, ich sei die Vogue- Chefin. Doch das ist gut so, ich denke nämlich, wenn ich mich sehr sicher füh-len würde auf meinem Posten, hätte ich ihn längst verloren.

mit anderen Worten, sie sind immer noch nicht sicher, ob sie eine gute chefredaktorin und Journalistin sind?Genau. Ich zweifle an mir. Wie das jeder gute kreative Mensch tut. Woran ich nicht zweifle: dass ich Glück habe. Ich habe das Glück, machen zu dürfen, was ich am liebsten mache. Ich liebe Mode. Und ich liebe es, Magazine zu machen. Modema-gazine zu machen, ist der Gipfel des Glücks für mich. Doch weil ich Glück habe, habe ich auch Verantwortung. Die Verantwor-tung zum Beispiel, etwas aus meiner Ausgangslage zu ma-chen, anderen ein Vorbild, eine gute Chefin zu sein. Und das bin ich nicht immer. Für eine der letzten Ausgaben hatten wir eine Fotostrecke, die mir von Anfang an nicht gefiel und die ich nicht bringen wollte. Ich sagte den Verantwortlichen nichts, hoffte, das Problem löse sich von selber. Das tat es, natürlich, nicht. Und kurz vor Redak tionsschluss warf ich die Strecke raus, verletzte Kollegen damit – und musste eine neue Strecke schiessen lassen, was zusätzliche Kosten verursachte.

haben sie noch berufliche Ziele, träume?Mein Ziel ist, besser zu wer-den. Und, vor allem, Leute, die mit mir arbeiten, besser wer-den zu lassen. Ich kann hart sein mit Untergebenen. Aber ich bin auch hart zu mir. Und viele, die für mich arbeiteten, sind heute selber Chefredak-toren bei anderen Magazinen. Ich liebe Herausforderungen. Und ich versuche, junge Leute zu fördern. Darum habe ich ein Praktikantenmodell eingeführt bei Condé Nast [Ver-lag, der die Vogue herausgibt; die Redaktion]. Wir nehmen siebzig Praktikanten, aus ganz Italien, pro Jahr. Das ist gut für sie, aber auch gut für uns. Sie führen unserer Redaktion fri-sches Blut zu, sage ich immer. Die Jungen sind enthusiastisch und frisch, das nützt auch mir. In der Mode und im Modejour-nalismus hat sich ein Establish-ment gebildet. Ich denke das immer, wenn ich an den Schau-en in der ersten Reihe sitze und um mich blicke: Ich sehe dort die immergleichen Leu-te, seit zwanzig Jahren – es ist langweilig geworden.

Was hätten sie gemacht, wenn sie nicht Vogue- chefin geworden wären?Ich wäre Regisseurin geworden. Ich liebe Filme, das hätte ich gerne versucht.

einer ihrer aktuellen lieblingsfilme?«The Tree of Life» von Terrence Malick. Ein Film wie ein Gedicht.

Was für ein buch lesen sie zurzeit?«Der Club der unverbesser-lichen Optimisten» von Jean- Michel Guenassia, zum Bei-spiel, einen Roman über eine Familie und einen he-ranwachsenden Mann in Paris zur Zeit der Existenzia-listen. Ich mag im Grunde Romane aber nicht.

Die gute Nach richt: in entsprechenden kleidern kann man sich stärker und attraktiver fühlen. Die schlechte: mode sorgt dafür, dass die meisten gleich aussehen.

Üppiger als der Indust-rie-Stan-dard: Cover-Girls der Juni-Ausgabe.

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Die seiten für den mann

man fährt hochDer bentley mulsanne ist das handwerklich vielleicht beste auto der Welt. nur einparken sollte man damit nicht wollen.

Von DaViD schnapp und keVin cyr (Illustration)

Man nimmt als Autotester gerne Mühen auf sich, um bestimmte Modelle fahren zu können. Bis mir die Schlüssel zu einem Bentley Mulsanne überreicht wurden, musste ich rund ein Jahr warten. Das ist eine lange Zeit im Leben eines Journa­listen, aber eine sehr kurze Zeit angesichts der ewigen Werte, für die ein Mulsanne steht. Der Mulsanne ist zwar ein hoch­modernes Luxusauto, er scheint aber aus einer Zeit zu kommen, in der Begriffe wie «Synergien», «Plattformen» oder «Pro­duktfamilien» noch nicht erfunden waren. Dieser Bentley ist von einer hand­werklichen Schönheit, Präzision und Einzigartigkeit, wie sie sonst in der Auto­welt kaum noch existiert. Bentley sagt dazu: «Der Mulsanne ist das Gegenteil von Massenproduktion. Wir beginnen da, wo andere aufhören.» – «Und was ist mit Rolls­Royce?», wird jetzt mancher sagen. Unter die Preiskategorie des Mulsanne fällt ungefähr der Rolls­Royce Ghost, auch ein schönes Auto, aber trotzdem nicht auf der Höhe des Mulsanne.

Zu den Grundlagen: Der Mulsanne ist das Flaggschiff der englischen Marke Bentley, die zum VW­Konzern gehört. Der Name geht auf eine legendäre Kurve auf dem Rundkurs von Le Mans zurück. Das berühmte 24­Stunden­Rennen ge­wann Bentley insgesamt sechs Mal. Der Mul sanne ist ein sehr grosses Auto: 5,5 Me­ter lang; ein moderner VW­Bus zum Ver­gleich ist 4,9 Meter lang. Der Bentley ist ausserdem 2 Meter breit, sein Radstand misst 3,266 Meter, und sein Gewicht be­trägt 2585 Kilo gramm. Man muss das des­halb in aller Ausführlichkeit aufzählen, weil die mächtige Erscheinung des Mul­sanne trotz seiner eleganten Linienfüh­rung für Normalfahrer beängstigend ist. «Die herrschende Klasse zeigt sich nicht gerade diskret», sagt ein Autofreund, mit dem ich eine Ausfahrt mache. Die Er­kenntnis, dass ich zur arbeitenden Klasse gehöre, erreicht mich spätestens bei der Einfahrt in die Tief garage, die aufgrund einer Kurve wegen der Länge und des Rad­stands des Mulsanne kaum zu durchfah­ren ist. Dabei hatte die nette Frau von der

Zürcher Bentley­Garage Schmohl noch ge­sagt: «Und kommen Sie mir nicht mit Parkieren. Dieses Auto parkiert man nicht, man fährt damit vor!»

Wer im Mulsanne sitzt, am besten hin­ten rechts, muss niemandem mehr etwas beweisen. Und wer im Mulsanne sitzt, kann sich einer breiten Palette menschlicher Regungen von Bewunderung bis Neid sicher sein. Kaum ein Auto, das ich fuhr, hat auf der Strasse für so viel Staunen und Irritation gesorgt wie der Mulsanne.

Jedes Mal, wenn ich hinter dem Steuer Platz nahm, entdeckte ich ein neues Detail, dessen Schönheit einen anrührt. So viel handverarbeitetes Leder, Chrom und Holz, wie im Mulsanne verbaut wird, grenzt an Verschwendungssucht oder be­weist die Kompromisslosigkeit von Perfek­tionisten. Die Luftausströmer sind aus massivem Chromstahl, jeder einzelne so schwer wie eine kleine Melone. Das Fach, in das der iPod zu liegen kommt, ist mit Leder ausgeschlagen und fährt auf mas­siven Chromschienen aus einer Vertiefung. Die grosszügig angebrachten Blenden be­stehen nicht wie sonst bei allen Oberklas­seherstellern aus einer dünnen Schicht Holz, sondern sind aus Schichten geschrei­nert, die am Ende Männerdaumen­Dicke erreichen. Die Liste der Möglichkeiten, die Inneneinrichtung seines Mulsanne zu ver­feinern, ist fast so lang wie die Gästeliste bei einer königlichen Hochzeit.

Den Aufwand, den die Handwerker bei Bentley betreiben, haben andere längst eingespart. Trotzdem nutzt man natürlich auch bei Bentley die Möglichkeiten eines grossen Konzerns. Das Bediensystem etwa mit dem Multimedia­Interface (MMI) kommt aus dem Audi A8, ebenso die her­vorragende Abstandsautomatik (ACC). Das ist kein Nachteil, beides sind gute Systeme.

Weil der Mulsanne­Besitzer nieman­dem mehr etwas beweisen muss, kann er es auch zulassen, dass sein Fahrer diesen Wagen mit grösstem Vergnügen fährt. Aber er wird ihn wohl ebenso gerne selbst fahren. Denn der neuentwickelte, aber klassische 8­Zylinder­Motor mit 6,75 Liter Hubraum, 512 PS und dem unfassbaren

Drehmoment von 1020 Newtonmetern ist etwas vom Anmutigsten und Gross­artigsten, was ich je bewegen durfte. Der Zwölfzylinder in einem Bentley Continen­tal, der V10 in einem Audi R8, ein Turbo­motor von Porsche oder der V8 im AMG SLS – das sind alles faszinierende Antriebs­einheiten. Der Bentley­Motor aber, der sich einem in schönster Gusseisenform präsentiert, wenn man die Haube öffnet, ist eine Klasse für sich. Für Leser, die an Technik interessiert sind: Das Aggregat verfügt über eine Zylinderabschaltung (von der man als Fahrer nichts mitbe­kommt) und über eine Nockenwellen­verstellung (damit kann die Luftzufuhr jus tiert werden, um Leerlaufeigenschaften und Drehmoment zu verbessern). Vorgabe an die Ingenieure war, dass die Leistung des Autos immer unangestrengt und mühelos entfaltet werden solle. So steht das maximale Drehmoment schon bei 1750 Umdrehungen zur Verfügung, die beiden mächtigen Turbolader drücken den Wagen mit sanfter, aber unerbittlicher, nie enden wollender Kraft voran und ent­wickeln dabei einen Sound, als würde der unglaubliche Hulk Tuba spielen.

Beschleunigung ist immer etwas Schönes, aber es ist schwer zu beschreiben, was 1020 Newtonmeter bei so tiefen Dreh­zahlen mit einem machen. Man wird jedenfalls nie mehr fliegen wollen, wenn man die Möglichkeit hat, stattdessen in einem Mulsanne zu reisen. Man kann nur hoffen, dass das kapitalistische System erhalten bleibt. Es ist gut, wenn Leute so viel Geld verdienen, dass sie es in ein Auto investieren, das in der Grundausführung über 400 000 Franken kostet. Es ist wie mit den Bäckern oder den Metzgern, die durch Grossverteiler verdrängt werden: Hand­werk ist etwas Schönes, was man pflegen sollte und einem etwas wert sein muss. Diese Verantwortung kann man der herr­schenden Klasse ruhig überlassen.

Bei dem von unserem Autor gefahrenen Modell handelt es sich um einen Bentley Mulsanne 2011 mit Achtzylinder-Bi-Turbo-Motor, 6750 ccm, 512 PS, für 496 785 Franken (inkl. Sonderausstattung; Grundausstattung, Modelljahr 2012: 418 000 Franken).

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Der Mul sanne ist ein sehr grosses Auto: 5,5 Meter lang; ein moderner VW-Bus zum Vergleich ist 4,9 Meter lang.

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mein beirut

schöne an der «grande bleUe»In der hauptstadt des libanon, umspült vom mittelmeer,

sollte man essen, rauchen und feiern. besser heute als morgen. Von werner scheUrer und agoera (Illustration)

Um es gleich vorwegzunehmen: Beirut ist keine arabische Stadt. Es liegt zwar mitten im Nahen Osten – doch Basare mit orien­talischen Wohlgerüchen und eine labyrin­thische Altstadt sucht man vergebens. Beirut ist die Hauptstadt eines Landes, das genau so angelegt wurde, dass die Mehr­heit seiner Bewohner Christen sind – und damit eine Art westlicher Vorhut in der Re­gion. Trotzdem scheinen viele überrascht darüber zu sein, dass sich hier wunderschö­ne Frauen, fern von Schleiern, modisch her ausputzen, die Partys in den Disko­theken bis in den Morgen dauern und Bier, Wein und Anisschnaps lokale Produkte sind.

Beirut ist eine mediterrane Stadt: Schon beim Anflug zeigt sich ihre wunderbare La­ge auf einem Kap, auf drei Seiten umspült von der «Grande Bleue» oder vom «Mittle­ren Weissen», wie das Mittelmeer in den bei­den Landessprachen Französisch und Ara­bisch heisst. Die kilometerlange Corniche ist Naherholungsort für alle Beiruter – mor­gens zum Fischen und Joggen, abends zum Geniessen der lauen Lüfte bei einer Wasser­pfeife und einem Tee, mitgebracht oder im­provisiert auf dem Gehsteig angeboten. Wo die Uferstrasse über Meereshöhe empor­steigt, bietet sie Ausblick auf die «Grotte aux Pigeons» genannten Felsen im Meer und auf atemberaubende Sonnenuntergänge.

Die Meerespromenade im Süden mün­det in einen Copacabana­mässig weissen Sandstrand. Hier sitzen Familien unter Sonnenschirmen, und die Frauen gehen, wenn überhaupt, voll bekleidet ins Wasser, denn dieser öffentliche Strand befindet sich in Nähe der banlieue sud, die von vie­len «Hisbollah­Land» genannt wird und wo vor allem schiitische Muslime wohnen.

Nach wie vor ist Beirut eine vielfach geteilte Stadt. Zwar gibt es die einst kaum passierbare «grüne Linie» zwischen Ost und West aus Zeiten des Bürgerkriegs nicht mehr. Checkpoints sind rar. Ein altes Graffito nennt die Stadt «Triangulated City» – die Wortschöpfung irgendwo zwi­schen «dreigeteilt» und «stranguliert» trifft das hiesige Lebensgefühl genau.

Im Gegensatz zu den Libanesen brau­chen den westlichen Zuzüger die unsicht­

baren Trennungen nicht gross zu küm­mern – die Wahl des Wohnquartiers ist für ihn ziemlich frei. Nur in der banlieue sud fiele ihm das Leben wohl etwas schwer, aber im christlichen Ostbeirut mit seinen alten Häusern, den engen Strässchen, den Villen und der Ausgehmeile Gemmayzeh wird er sich fühlen wie daheim. Er kann sich im muslimischen Westbeirut nieder­lassen und wird eine lebendige Stadt mit zahlreichen Pubs («Opening 6 p. m., closing depends on you») und Klubs finden und bald feststellen, dass der Stadtteil so ein­heitlich muslimisch gar nicht ist: Kirchen­glocken sind hier ebenso zu hören wie der Gebetsruf von den Moscheen, und irgend­wo kräht ein Hahn.

Denn Beirut zerfällt in viel mehr als nur drei Teile. Zum einen gibt es achtzehn Glaubensgemeinschaften, deren Quartiere sich von jeher eng durchmischen, zum andern ist Beirut äusserst multikulturell – und doch durch und durch libanesisch. Nicht die vielen ausländischen Arbeits­kräfte bringen ihre Kultur ins Land; die Strassenreiniger aus Bangladesch eröffnen keine Beizen, und die philippinischen maids müssen zu oft bei ihren Arbeitge­bern zu Hause bleiben. Es sind die Liba­nesen selber, die alles aus der weiten Welt heimbringen: Fast ein Viertel der libane­sischen Staatsbürger lebt im Ausland. Und geschäftstüchtig und aufmerksam, wie sie sind, importieren sie alles, was die globali­sierte Welt zu bieten hat: Sushi, Mate­Tee, Karaoke, modernste Werbemethoden.

So stehen in Beiruts Alltag alle Optio­nen offen. Das Stadtzentrum, im Bürger­krieg das Niemandsland zwischen Ost und West, wurde kunstgerecht renoviert und teilweise im Dubai­Stil neu gebaut; Jean Nouvel und Herzog & de Meuron sind da­bei und alle teuren Marken dieser Welt sind vertreten – im Einkaufszentrum, wo früher der Basar war. Im Industriequartier liegen – wie in Zürich – die Galerien, Lofts, Klubs. In Mar Mikhael halten ein paar kreative Restaurants und alternative Läden noch knapp dem Druck der Gentrifizie­rung stand. Und der Golfklub mitten im «Hisbollah­Land», die Boutiquen von

Saifi, ein Hamam, ein Strandklub.Unter keinen Umständen verpassen: ganz lokal libanesisch zu essen. Am besten in einer Gruppe eine Unzahl Mezze­Plätt­chen wegputzen, rauchen, Arak trinken, reden, weiteressen – und nach Mitternacht topfnüchtern fragen: «Wohin gehen wir noch? In die ‹Buddha Bar›, in eine gay-and-lesbian-friendly Diskothek, oder lassen wir uns die Wasserpfeife nach Hause liefern?»

Gefeiert wird ähnlich frenetisch wie geschäftet und gebaut. Im Osten wachsen in den Gärten von klassizistischen Villen zwanzigstöckige Wohntürme, im Süden baut die Hisbollah Wohnblöcke für ihre Wähler, im Westen redet niemand vom Schattenwurf der Neubauten.

«Lieber heute als morgen», sagt sich der Libanese völlig unorientalisch – denn, wer weiss: Vielleicht muss morgen der teure Geländewagen wieder über Bomben­krater fahren, und der Bursche vom valet parking ist mit einer Kalaschnikow für eine Miliz unterwegs.

stadtrUndgang: «Walk Beirut»: geführter Stadtrundgang mit Einblicken in alte und jüngste Geschichte, Dauer ca. 4 Stunden; 20 Dollar. www.bebeirut.org«Beyroutes – A Guide to Beirut»: Beirut entdecken auf eigene Faust. www.archis.org«The Hangar»: Kultur- und Dokumentationszentrum im Herzen des «Hisbollah-Landes», in Haret Hreik. www.umam-dr.org

hotels:Ost: «Albergo Relais & Châteaux», Fünf-Sterne-Hotel mit viel alter Ambiance. Abdel Wahab al-Inglisi 137, www.albergobeirut.comWest: «35 Rooms», modernes Designerhotel. Baalbeck Street, Hamra, www.35rooms.comSüd: «Assaha», zwischen Flughafen und Stadtzentrum. Muslimischer Hotelkomplex mit Restaurants, 61 Themen-zimmern und Volkskundemuseum. www.assaha.infoZentrum: «Le Gray», Bulgari-Boutique gleich im Erd-geschoss, schicke Klubs within walking distance, das Parkhaus voller Ferraris und Lamborghinis. www.campbellgrayhotels.com

lIbanesIsch essen:Ost: «Abdel Wahab», Abdel Wahab al-Inglisi, Tel. + 961 1 200 550 und 551West: «Abou Hassan», kleines, gemütliches Quartierlokal. Gut und günstig. Caracas Street.Armenisch Essen: «Seza», Mar Mikhael, Tel. +961 1 570 711, Patriarche Arida, www.bistroarmenien.com

WERnER SCHEuRER, 56, lebt in Beirut und berichtet von dort für Schweizer Medien über den nahen Osten.

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1Liegt im nahen Osten, doch ist nicht arabisch: Beirut, Stadt ohne Basar, mit Diskotheken und schleierlosen Frauen dafür.

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september/oktober 2011

Fragebogen

marco tomasi, 46, ist Creative Director der Schweizer Mode- und Lifestyle-Marke Strellson. Seit zehn Jahren verantwortet der in der Schweiz geborene Italiener die Definition und Entwicklung einer klaren Formen- und Bildsprache für alle Strellson-Produkte.

Was würde Ihre mutter über sie sagen?Und es ist doch noch was aus ihm geworden.Ihre erste erinnerung an mode?Das war mit zirka zwölf Jahren, als ich mir von meiner mutter, die schneiderin ist, die ersten Hosen und Jacken nach meinen Vorstellungen habe nähen lassen.Wie viel Zeit benötigen sie, um sich anzuziehen, bevor sie aus dem Haus gehen?Fünf bis zehn minuten.Gegenstand des letzten tischgesprächs?Während des letzten Business-Lunches führte ich ein längeres und intensives Gespräch über die derzeitige Entwicklung der rohstoffpreise, insbesondere von Wolle und Baumwolle.Gegenstand des letzten streits?Der Klassiker schlechthin: Kindererziehung.Das möchten sie können:Piano spielen.Was irritiert sie an Leuten aus Ihrer branche?mehr schein als sein.

Ihr teuerstes kleidungsstück, das sie besitzen?Ein zweireihiger Wollmantel aus echtem tiroler Loden. ich besitze den mantel schon seit vielen Jahren, und noch immer zählt dieser zu meinen Lieblingsteilen.Ihr Lieblingsgeschäft?«10 corso como» in mailand.Welchen titel soll ein porträt über sie tragen?Der Leidenschaftliche.Das letzte mal, dass sie etwas repariert haben, war. . .Vor zwei Wochen habe ich den türgriff meines oldtimers, ein alfa romeo Gt Junior, repariert. ist inzwischen schonzur routine geworden.sie sind kein Freund von. . .Warten.In Ihrem koffer gibt es immer. . .Eine Packung aspirin.Der beeindruckendste mensch der Geschichte:Giuseppe Verdi.sie wären gerne für einen tag. . .Ein adler.

Wie viel macht haben Frauen?alle macht der Welt. sie treffen die meis-ten Entscheidungen und lassen uns männer im Glauben, wir hätten es getan.Grösste Ausgabe in den letzten zwölf monaten?Ein traumhaftes Bett, obwohl ich schlafen als notwendiges Übel empfinde.Wunsch von der Fee?Unseren Planeten für die nachkom-menden Generationen zu erhalten.Der beste song aller Zeiten?«Purple rain» von Prince.Der beste modedesigner aller Zeiten?Einer, den ich sehr bewundere, ist Ennio capasa, der Gründer von costume National.Warum sind sie beliebt?Bin ich nicht.

Der strellson-kreativdirektor mag Verdi, prince und mode von «Costume National». mit zwölf liess er sich zum ersten mal

kleider nähen nach seinem Geschmack. peter JAmes FIeLD (Illustration)

mArCo tomAsI

«Warum sind Sie beliebt?» – «Bin ich nicht.»

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Bezugsquellen– A –A per lA i

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DiOrz. B. Bahnhofstrasse 13, Zürich. Tel. 044 215 68 80; Trois Pommes Donna, Freie Strasse 74, Basel. Tel. 061 272 92 55; www.dior.com

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Gi V eNcH yParfüm: siehe Dsquared; www.givenchy.com

GUcciz. B. Trois Pommes, Storchengasse 13, Zürich. Tel. 044 212 47 07; www.gucci.ch

GUer lA iN

siehe BURBERRY; www.guerlain.com

– H –HeleNA rUBiNSteiNsiehe BURBERRY; www.helenarubinstein.com

HUGO BOSSz. B. Bahnhofstrasse 39, Zürich. Tel. 044 221 39 00; www.hugoboss.ch

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Rötelstrasse 11, Zürich. Tel. 044 221 34 65

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MiU MiUz. B. Storchengasse 21, Zürich. Tel. 044 212 83 18; www.miumiu.com

MUlBer ryz. B. Jelmoli, Seidengasse 1, Zürich. Tel. 044 220 44 11; www.mulberry.com

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SeNSA iz. B. Kanebo Cosmetics, Brandschenke-strasse 150, Zürich. Tel. 044 808 76 54; www.sensai-cosmetics.com

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siehe Mulberry; www.shiseido.ch

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– Y –y V eS SA iNt lAUr eNtKosmetik siehe Burberry; www.ysl.com

Die neue Weltwoche STiL No. 5erscheint am20. 10. 2011

SEPTEMBER /OKTOBER 2011

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