Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen...

21
Juan Garcia 21.05.2014 Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden!

Transcript of Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen...

Page 1: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Juan Garcia

21.05.2014

Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden!

Page 2: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 2

• Fast ein Drittel der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Deutschland werden durch Stolpern – Rutschen – Stürzen verursacht.

• Das sind über 1.000 Arbeitsunfälle am Tag.

• Mehr als 5.000 dieser Unfälle führten im Jahr 2009 zu derart schweren Verletzungen, dass die Betroffenen eine Unfallrente erhalten.

Statistik Stolpern - Rutschen - Stürzen

Page 3: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 3

• 36.000 Arbeitsunfälle auf Treppen mit

schweren Verletzungen im Jahr 2010.

• 783 Verunfallte können Ihre Tätigkeit nicht

mehr ausführen. Sie erhalten eine Rente.

• Für 3 Menschen endete der Treppenunfall

tödlich.

Statistik Treppen

Page 4: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 4

• Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf.

• Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger Prozess.

• Vom Programmmuster abweichende Signale, sog. Störgrößen, werden erfasst, verarbeitet und führen zur Korrektur des vorprogrammierten Bewegungsablaufs.

• Bei fehlenden Signalen oder fehlender Signalerfassung und -verarbeitung kommt es zum Straucheln bzw. zum Sturz.

Gehen

Page 5: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 5

Technische Faktoren

� Unzureichende Beleuchtung oder defekte Leuchtmittel

� Rutschige, unebene, defekte Bodenbeläge

� Ungleich ausgebildete Treppenstufen

� Defekte Laufgitter oder Gitterroste

� Fehlende oder mangelhafte Handläufe

Unfallursachen

Page 6: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 6

Organisatorische Faktoren

� Unordnung und verschmutzte oder feuchte Verkehrswege

� Unzureichende Kennzeichnung am Arbeitsplatz

� Stolperfallen durch Hindernisse (Kabel, Schläuche, Verpackungsmaterial)

� Witterungseinflüsse (Eis und Schnee)

� Termindruck

� Schlechte Planung von Arbeitsabläufen

� Mangelnde Unterweisung von Mitarbeitern

Unfallursachen

Page 7: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 7

Unfallursachen

Persönliche Faktoren

� Unsicheres Verhalten

� Mangelnde Aufmerksamkeit

� Ungeeignete Schuhe

� Mangelndes Verantwortungsbewusstsein

� Fehlende Kenntnisse, Missachtung von Vorschriften

� Erhöhte Risikobereitschaft

Page 8: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 8

Optimale Stufenmaße:

Auftrittstiefe a = 29 cm

Steigung/Stufenhöhe s = 17 cm

Neigungswinkel α = 28° und 30°

Gestaltung Treppe

Page 9: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 9

- Auftrittstiefen bei gewendelten Treppen

- a max ≤ 40 cm

- a min ≥ 10 cm

Schrittmaßregel:

-bei Treppen mit mittlerem Neigungswinkel (α = 24° bis 34°)

a + 2s = 59 bis 65 cm

Je steiler die Treppe, je größer die Schrittlänge

Gestaltung Treppe

Page 10: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 10

- durch unterschiedliche Stufenmaße

- ungleiche Stufenmaße am Treppenanfang und Treppenende

gestörter Gangrhythmus

Maßtoleranzen für die Lagen der Stufenvorderkanten nach DIN 18065

Quelle: Nach Dworschak, W.: Sicherheitstechnische Gestaltung vonStufenkanten an Treppen, Die BG, März, 2000, S. 138-141

Page 11: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 11

Bewertungsgruppen

Nummer Arbeitsräume, -Bereiche und betriebliche Verkehrswege

Bewertungsgruppe der Rutschgefahr(R-Gruppe)

Verdrängungsraum mit Kennzahl für das Mindestvolumen

0.2 Eingangsbereich, außen R 11 oder R 10 V 4

0.4 Außentreppen R 11 oder R 10 V 4

0.5 Sanitärräume (Toiletten usw.) R 10

Pausenräume R9

Sanitätsräume R9

5.1 Schlachthaus R 13 V 10

9.4 Großküchen in Kantinen R12 V 4

26.1 Fahrzeug-Stellplätze R 12

30.1 Gehwege, außen R 11 oder R 10 V 4

Bewertungsgruppeist der Maßstab für den Grad der Rutschhemmung eines Bodenbelags, die imRahmen der Baumusterprüfung nach DIN 51130 [4] ermittelt wird.

Verdrängungsraum ist der zur Gehebene hin offene Hohlraum eines Bodenbelags unterhalb derGehebene. [Einheit cm³/dm²] Messung erfolgt nach DIN 51130

Page 12: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 12

Rutschsicherheit

Reibwert µnach DIN 51131

Bewertung der Rutschhemmung

> 0,45 Ausreichende Rutschhemmung¹

0,30 – 0,45 Ausreichende Rutschhemmung unter Berücksichtigung der BetriebsbedingungenPrüfung von Möglichkeiten zur Verbesserung der Rutschhemmung und Durchführung zusätzlicher Maßnahmen

< 0,30 unzureichende Rutschhemmung¹ Bei sehr hohen µ-Werten steigt das Risiko des Stolperns und des Gelenkverschleißes

im Stütz- und Bewegungsapparat

Quelle: BAUA

Rutschhemmende Stufen- Kanten- Zusatzsysteme (Kantenprofile)

α ≤ 30° Mindestbreite 3 cm

α ≥ 30° Mindestbreite 3 cm – 5 cm

Page 13: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 13

Höhe der Geländer:-Bei Absturzhöhe ≤ 12 m: Geländerhöhe ≥ 1,0 m-Bei Absturzhöhe ≥ 12 m: Geländerhöhe ≥ 1,1 m

Schutz gegen Hindurchfallen:

Einfachste Form � Knieleistengeländer

Füllstabgeländer:-Größte Öffnung ≤ 18 cm-Bei häufiger Anwesenheit von Kindern ≤ 12 cm

Geländer

Page 14: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 14

Bei einer Stufenbreite ≤ 1,50 m:

1 Handlauf auf der in Abwärtsrichtunggesehenen rechten Treppenseite

Bei einer Stufenbreite > 1,50 m:

Handläufe beiderseits

Bei einer Stufenbreite > 4,00 m:

zusätzlich in der Mitte der Stufenbreite

Höhe des Handlaufs:

0,80 – 1,15 m

Abstand zur Wand:

5 cm

Profilform: rund oder elliptisch

Ø 4 – 6 cm

Handläufe

Page 15: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 15

Beleuchtung, Kennzeichnung

- Ausreichende Beleuchtung für eine gute Erkennbarkeit der Treppe.

- Angaben in der ASR A3.4 sind Mindestwerte.

- Für den Außenbereich gibt es keine Vorgabenin der ASR A3.4.

- Beleuchtung so anordnen, dass eine günstige Schattenbildung entsteht.

- Farbliche Abhebung und Kennzeichnung der Tritt- und Setzstufe erhöhen die Erkennbarkeit.

- Mindestens die erste und die letzte Stufe sollte gekennzeichnet sein.

- Trittstreifen so nah wie möglich an der Vorderkante der Stufe (Scheinstufe).

Page 16: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 16

� Gefahrenstellen kenntlich machen

� Verkehrs- und Fluchtwege freihalten

� Schleichwege und Abkürzungen meiden

� Verschmutzte Böden reinigen und defekte Böden instand setzen

� Hindernisse sofort wegräumen oder kennzeichnen

� Rutschfördernde Medien auf Verkehrswegen sofort beseitigen oder zumindest abstumpfen

� Schalten Sie bei ungenügendem Tageslicht die Beleuchtung ein

� Verstellen Sie den Zugang zu Lichtschaltern nicht

Verkehrswege: So gehen Sie sicher

Page 17: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 17

� Aufmerksam gehen, nicht hetzen!

� Beim Tragen von Lasten auf freie Sicht achten

� Unterschätzen Sie Treppen und Stufen nicht

� Handlauf auch beim Materialtransport!

� Überspringen Sie keine Stufen und benutzen

Sie immer den Handlauf.

� Schuhe mit festem Halt und Rutschhemmende

Sohle mit Profil

Treppen und Stufen:Immer mit der Ruhe

Quelle: dguv/lug

Page 18: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 18

HandlaufSimulator - HaSi

� Test der Reaktion

� Sensibilisierung zur Nutzung des

Handlaufs beim Gehen auf Treppen

� Vom Misserfolg zum Erfolg

Page 19: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 19

Page 20: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger

Seite 20

ASR A1.5/1.2 Fußböden

ASR A3.4 Beleuchtung

BGR 181 Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr

BGI/GUV-I 561 Treppen

www.baua.de

- Technik 28 Treppen

- Funktionelle, sichere und nutzerfreundliche Treppen

- Rutschsicherheit richtig auswählen und Pflegen

Universum Verlag „Unterweisung Stolpern, Rutschen, Stürzen“

www.dguv.de/lug „Stolpern, Rutschen, Stürzen“

DIN 51130 „Prüfung von Bodenbelägen – Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft – Arbeitsräumeund Arbeitsbereiche mit Rutschgefahr, Begehungsverfahren – Schiefe Ebene“

DIN 51131 „Prüfung von Bodenbelägen – Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft – Verfahren zur Messung des Gleitreibungskoeffizienten“

DIN 18065 „Gebäudetreppen – Definitionen, Messregeln, Hauptmaße“

Quellen

Page 21: Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden! · Statistik Treppen. Seite 4 • Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf. • Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger