Stories Around O'

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Stories Around GESCHICHTEN AUS DER SCHREIBWERKSTATT

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Die Geschichten entstanden in einer Schreibwerkstatt im Rahmen der ersten Jugend-Kultur-Tage im Jahr 2008 in Osnabrück. Das Projekt war eine Kooperation zwischen Thomas-Morus-Schule, Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum und derm Verein FOKUS.

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Stories AroundGeSchichten AuS der SchreibwerkStAtt

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*Keine Angst. An der goldenen Nase in Ihrem Gesicht sind die Anlage-Experten der OLB schuld. Und natürlich Ihre Investition in Aktien oder einen Investment-Sparplan. Ach. Sie haben noch gar keine goldene Nase? Dann sprechen Sie noch heute mit Ihrem OLB-Berater in einer unserer 170 Filialen.

Huch_A5_hoch_sw 07.01.2008 8:00 Uhr Seite 1

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Vorwortvon Jörg ehrnsberger

Hier sind sie nun also, die Ergebnisse der Schreibwerkstatt der Jugend-Kultur-Tage 2008. Ich weiß noch

genau, wie wir bei den ersten Pla-nungen zusammen saßen und über eine Schreibwerkstatt sprachen. Dass wir so ein Projekt machen wollten, dass es sinnvoll ist, dass es auf Inte-resse stößt, da waren wir uns sicher. Aber wir waren auch neugierig, was für Ergebnisse wir am Ende haben werden. Das ist bei Schreibwerkstät-ten per se immer eine gewisse Über-raschung, das liegt in der Natur der Sache. Nun liegen die Ergebnisse vor, Ergebnisse, die an nur zwei Tagen von den Jugendlichenerarbeitet wur-den. Die Bandbreite der Ergebnisse ist groß, der Stil individuell.

Das Erich-Maria-Remarque-Frie-denszentrum stellte uns für unsere Arbeit dankenswerterweise seine Räume zur Verfügung. Wir haben uns im Laufe der Werkstatt mit den für das Schreiben wichtigen As-pekten wie Plot, Konflikt oder Dra-maturgie befasst und in gemein-

samen Übungen ausprobiert. Die den Geschichten zugrunde liegende gemeinsame Idee war, dass sie einen Bezug zu Osnabrück haben sollen, dass sie an einem bestimmten Ort in Osnabrück spielen sollen. Die Ju-gendlichen hatten im Rahmen der Werkstatt die Gelegenheit einen schreiberischen Streifzug durch die Stadt zu machen und sich von den Plätzen, den Straßen oder den Bau-ten inspirieren zu lassen.

Die jungen Autorinnen und Au-toren zeichnen sich durch ein ho-hes Maß an Kreativität aus. Kleine Anregungen genügten ihnen, um spannende Geschichten zu entwer-fen. Besonders angenehm war dazu, dass die Kreativität nicht nur für die jeweils eigene Geschichte genutzt wurde, sondern die Kreativität wur-de mit den anderen geteilt und den anderen Geschichten zur Verfügung gestellt, wenn gemeinsam an den Ge-schichten gefeilt wurde.Einzelarbeit wurde mit Gruppen-arbeit elegant gemischt, so dass alle Geschichten ihre endgültige Form erhielten.

Zu danken ist in diesem Zusammen-hang Frau Schiffbänker von der Tho-mas-Morus-Schule, die dieses Projekt sehr engagiert begleitet hat. Sie hat eine kreative Projektgruppe zusam-

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mengestellt, diese auf die Schreib-werkstatt vorbereitet und stand im Rahmen des Projekts immer als An-sprechpartner zur Verfügung.

Bei der gebotenen Auswahl an Ge-schichten hoffen wir, dass jeder Leser seine Geschichte und jede Geschich-te ihren Leser findet.

Osnabrück, im Oktober 2008Jörg Ehrnsberger

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InhaltScheidewege

Amy & Sophie

Die Begegnung

Die anstehende Hochzeit

Polizisten haben auch Gefühle

Das Leben der Schatten

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Scheidewegevon Marco barlage

Was denken Sie denn Herr Bür-g e r m e i s t e r , sollen wir den Dom abreißen

oder wieder aufbauen?“ „Natürlich bauen wir unseren Dom wieder auf. Da besteht für mich kein Zweifel.“ „Doch wie wollen Sie das bezahlen?“, entgegnet mir unser Finanzberater. „Das weiß ich doch nicht!“, erwidere ich forsch und nehme dem entspre-chend eine aufrechte, imposant wir-kende Haltung an. „Sie wissen doch über unserer Finanzen Bescheid oder?“ „Meine Herren, lassen sie uns dieses Gespräch in einem angemes-senen Ton zu Ende bringen.“, mischt sich ein Dritter, ein Statiker dieser Stadt, ein. „Ich habe vor ein paar Wochen eine Untersuchung unseres Doms durchgeführt. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine Renovierung macht nach den Bombeneinschlägen keinen Sinn mehr, dazu ist er zu zerstört. Wir müssten den Dom neu konstruieren, ihm eine neue Form geben, denn ihn nach gleichem Muster wieder aufzubauen, wäre grob fahrlässig.“ „Das kann ich nicht zulassen“, reiht

sich der letzte Anwesende, ein sehr gebildeter Historiker dieser Stadt, in unsere Diskussion ein und beugt sich weit in die Mitte des Tisches. „Die Menschen mögen ihren Dom so wie er ist. Sie mögen das Aussehen und gehen auch gerne zur Messe. Warum sollten wir uns hoch verschulden, um einen Dom zu bauen, den nach-her vielleicht niemand mag und den auch niemand besucht? Ich finde, es ist zu vage, einfach einen neuen Dom zu bauen, ohne zu wissen, wie er bei der Bevölkerung ankommt.“ „ Dann bauen wir eben keinen Dom mehr“, sind sich Finanzberater und Statiker einig.

Nach einer kleinen Pause der Überle-gung, in der ich mit mir selbst hadere, ob ich alles riskieren soll oder nicht, setze ich alles auf eine Karte: „Okay, wenn wir keinen neuen Dom bauen, dann trete ich von meinem Posten als Bürgermeister zurück und verlasse die Stadt, denn eine Stadt ohne Dom macht für mich keinen Sinn!“ Nun ist alles ruhig. Ich sehe in die Gesichter meiner Gesprächspartner und erken-ne, dass alle das Gleiche denken, es aber nicht aussprechen können. „Ja, dann gehen Sie doch einfach!“ oder „ Wenn sie nicht mehr wollen, es wird ohnehin Zeit für eine neuen Bürger-meister.“

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Ich sage also, was ich sagen muss: „Gut, dann gehe ich eben.“ Ich stehe auf und verlasse, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, den Raum.

Ich öffne meine Augen und schaue ein letztes mal auf meinen gelieb-ten Dom. Denn ich habe mein Wort gehalten, welches ich vor drei Wo-chen gesprochen habe und bin von meinem Posten als Bürgermeister zurückgetreten. In zwei Stunden geht mein Zug. Ein Zug in mein neues Le-ben. „Schade, dass es so endet“, sage ich zu dem Dom. Doch wen wundert es, er antwortet mir nicht. In dieser Kirche wurde ich getauft, hier habe ich geheiratet. Ich bin streng gläu-

big, so wurde ich erzogen, so haben mir es meine Eltern vorgelebt. Doch wie sieht mein geliebtes Gotteshaus jetzt aus? Es ragt nun nur noch zwei Stockwerke in den Himmel. Nichts erinnert an die schöne Fassade oder an die prachtvollen Türme. Ich habe es noch genau im Kopf. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich die Bilder lebendig vor mir. Bomben fal-len. Angst erfüllt meinen Körper. Ich bin starr, kann mich nicht bewegen. Mein Blick ist leer. Ich nehme also Abschied von meinem alten Leben. Nun fange ich wieder von ganz vorne an. In einer neuen Stadt, mit einem neuen Dom.

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Amy & Sophievon Louisa bergmann

Endlich! Das Wochenen-de steht wieder vor der Tür und alle freuen sich wieder darauf Party zu machen. Auch die Mäd-

chen aus der 10 a sind schon heftig am Planen. Eines der Mädchen ist auch Amy. Amy ist ein aufgewecktes Mädchen und unternimmt viel und auch gerne was mit ihren Freun-dinnen, doch das Wochenende ge-hört nur selten ihnen. Sie geht lieber zur Kirche, was die anderen nicht wissen. Da sagt sie, sie müsste ihrer Mutter helfen. Aus Angst, dass ihre Freundinnen sie auslachen, verheim-licht sie es. Sogar ihrer besten Freun-din Sophie. Ihr kann sie eigentlich alles erzählen, doch dies nicht. Den Freundinnen ist es schon aufgefallen, dass sie immer weniger Zeit hat. Am Samstagabend ist mal wieder Abend-mahl und Amy macht sich zurecht und geht los. Auf dem Weg zur Kir-che bemerkt sie nicht, dass sie ver-folgt wird. Es ist nicht irgendwer, der sie verfolgt, es ist Sophie. Sie möchte unbedingt wissen, was Amy wirklich am Wochenende treibt und spioniert ihr hinterher. Eine Kreuzung vor der

Kirche macht Amy einen Stopp. Es sieht so aus, als ob sie auf je-manden warten würde. Und tatsäch-lich: ein anderes Mädchen kommt gerade auf sie zu. Sophie hat sie noch nie gesehen. Wahrscheinlich geht sie auf das Gymnasium gegenüber ihrer Schule. Noch immer weiß die beste Freun-din nicht, wohin der Weg führen soll. Amy und die Unbekannte gehen wei-ter auf die Kirche zu. Sophie will un-auffällig die Straßenseite wechseln, doch dann kreuzt ein LKW gerade die Kreuzung. Und da rot ist, bleibt er auch länger stehen. Bis es wieder grün wird, dauert es ganz zwei Minu-ten. Endlich, der LKW ist weg, aber dafür sind auch die zwei Mädchen verschwunden. Sophie guckt in alle möglichen Richtungen, doch sie sind weg. Verdammt. Sie ärgert sich und geht dann nach Hause. Sie denkt sich, morgen ist auch noch ein Tag. Um sechs Uhr ist das Abendmahl vorbei und Amy und ihre Kirchenfreundin verabschieden sich und gehen dann nach Hause.

Kaum ist sie zu Hause angekommen, klingelt das Telefon. Amy weiß schon, wer dran ist und rennt zu der Station. Und Amy hat Recht. Sophie ist dran, sie freut sich immer wieder mit ihr zu telefonieren. Aber sie kann noch

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nicht mal „Hallo“ sagen, Sophie plap-pert drauf los. Amy ist ganz verwirrt. Als dann ihre beste Freundin end-lich fertig ist, weiß sie schon gleich, worauf sie hinaus will. Schnell wim-melt sie Sophie ab und sagt, dass sie auflegen müsste, weil - und sie fängt an zu stottern - weil sie mal wieder ihrer Mutter helfen müsste. Amy legt schnell auf, um keine Antwort zu bekommen. Am nächsten Tag steht eine Verabredung mit Sophie an, doch Amy hat Angst, dass sie etwas rausbekommen hat und sagt ab. Es ist Sonntag und Amys Oma kommt zu Besuch. Am Nachmittag will die ganze Familie mal wieder die Kirche besuchen. Es ist fünf Uhr und die Fa-milie geht los. Im gleichen Moment geht auch Sophie aus dem Haus. Sie geht mit ihrem Hund spazieren, als sie Amy erblickt.

Es ist wieder an derselben Kreu-zung, an der sie sie gestern verfehlte. Diesmal will Sophie Amy schnappen und sie zur Rede stellen. Obwohl es Sonntag ist, ist richtig viel auf der Straße los, denn es ist ein wichtiges Fußballspiel, zu dem alle natürlich hin wollen. Sophie schaut nur kurz zur Seite, geht und übersieht völlig das auf sie zu kommende Auto. Da-nach hört man nur die Autoreifen quietschen und ein Geschrei. Einen kurzen Augenblick ist es totenstill auf der Straße. Auch die anderen Au-tos auf den Straßen halten an und die Fahrer steigen aus und gucken, was passiert ist. Ruckartig dreht Amy sich

um, weil sie diese Stimme kennt und bleibt wie gelähmt stehen, als sie So-phie auf dem Boden sieht. Keine zwei Sekunden später ist Amy auch schon bei ihr. Zum Glück hatte das Auto Sophie gesehen, sonst wäre es ziem-lich böse ausgegangen. Das Auto hat Sophie am rechten Bein erwischt. Daraufhin ruft eine Augenzeugin einen Krankenwagen, um sicher zu sein. Die beiden Freundinnen star-ren sich nur an. Keiner sagt was, aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Es kommt auch die Polizei. Weil sie in der Stadt ein eigenes Revier haben, sind sie schnell da.

Zehn Minuten später ist der Kran-kenwagen da und Sophie fährt weg. In dieser Nacht kann Amy kein Auge zu machen. Sie ist mit ihren Gedan-ken ganz woanders. Sie überlegt, was sie da wollte. Warum sie so schnell über die Straße wollte. Eine Frage bleibt am meisten offen. Warum hat sie ihr hinterher spioniert. All diese Fragen fliegen ihr im Kopf herum. Am nächsten Morgen macht sich Amy schnell fertig, packt ihre Tasche für die Schule und geht los. Aber nicht zur Schule, sondern zum Kran-kenhaus. Amy musste über Nacht dort bleiben, weil sie starke Prel-lungen am Bein hatte und die Ärzte das beobachten wollen.

Amy hat ganz zitternde Beine, als sie vor ihrem Zimmer steht. Sie schafft es dann doch zu klopfen und tritt herein. Es entsteht wieder diese Stil-

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le, die auch am gestrigen Abend da war. Beide haben so viel zu sagen, aber wissen nicht, wie sie anfangen sollten. Bis dann Sophie anfängt zu erzählen. Sie erzählt einfach nur, wie es war. Warum sie da an der Kreu-zung war. Amy wird es so langsam klar. Sophie hatte sich einfach nur Sorgen gemacht und sich gewundert,

warum sie nie Zeit hatte. Sie ist sehr gerührt, ihr stehen die Tränen in den Augen, bis sie sie nicht mehr halten kann. Auch Sophie muss weinen. Die beiden Freundinnen nehmen sich in den Arm und schwören sich ab jetzt alles zu erzählen, egal worum es geht.

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Die Begegnungvon Mona Scheewe

Mein Kamerad Konrad und ich (mein Name ist Christoph), liefen im Morgengrauen

durch die Innenstadt von Osnabrück, es war ein sehr grauer und regne-rischer Tag. Ich hatte etwas Angst, ließ mir aber nichts anmerken. Denn Angst war etwas, das man sich als deutscher Junge in dieser Zeit nicht leisten konnte.

Die Hitlerjugend hatte sich heute Morgen zusammengefunden, um die restlichen Juden in der Stadt zu su-chen. Konrad und ich wurden dem Juden Josef zugeteilt und waren in der Stadt unterwegs, um Leute über ihn zu befragen. Wir hatten ein altes Foto von ihm auftreiben können, zeigten es überall rum und gingen in jedes Geschäft. Wir fragten aller-hand Leute nach ihm aus, nach einer ganzen Weile ohne Erfolg konnte uns eine ältere Dame weiterhelfen die meinte, sie hätte schon irgendwann einmal einen ähnlich aussehenden Jungen in schmutziger Kleidung in der Herrmannstraße rumlungern

sehen. Schnell machten wir uns auf den Weg dorthin, es war nicht weit aus der Innenstadt. Der Regen wur-de immer stärker, es sammelten sich mehr und mehr Pfützen auf dem grauen Bürgersteig.

Ich hatte mich heute Morgen eigent-lich nicht dafür gemeldet, Josef zu suchen, aber der Jungführer wollte es so, da ich aus Versehen erzählt hatte, dass ich ihn von früher her kenne. Er war nämlich in Kindertagen mein allerbester Freund, wir hatten immer sehr viel Spaß zusammen und er kam jeden Samstag zu unserem Stand auf dem Markt, um einzukaufen. Doch als die Nationalsozialisten die Macht erlangten, mein Vater in die Partei ging und ich in die Hitlerju-gend, zerbrach unsere Freundschaft und meine Eltern verboten mir, aus Angst verhaftet zu werden, noch wei-terhin etwas mit ihm zu machen. Er war damals sehr sauer auf mich, aber mir tat es auch sehr Leid, da wir fast unsere ganze Kindheit miteinander verbrachten. Ich wollte ihn nicht ver-raten, denn ich wusste, was mit ihm passieren würde, wenn man ihn fin-den würden. In der Herrmannstraße angekommen, blieben wir erst einmal am Straßeneck stehen, Konrad deu-tete auf ein Haus ganz am Ende der Straße, es sah schon sehr verfallen und verlassen aus, er sagte: „Wenn er

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sich hier in der Nähe versteckt, dann wohl am ehesten in dem Haus!“ An der Haustür merkte ich, wie mir im-mer unbehaglicher wurde, ich hoff-te so sehr ihn dort nicht zu finden. Ich ging voran, im Hausflur lag eine zerbrochene Vase und vertrocknete Blumen lagen daneben, die Scherben des zerbrochenen Spiegels reichten bis in die Küche. Konrad sagte: „Ich bleibe hier und durchsuche alles, du gehst in den Keller!“ Ich antwortete: „In Ordnung!“ Als ich auf dem Weg in den Keller war überkam mich ein mulmiges Gefühl. Hier unten war es noch kälter als draußen, es stank nach Mottenkugeln, überall war Staub und an den kahlen weißen Wänden konnte man die Spinnwe-ben sehen. Als erstes ging ich in den Raum, der mir am nächsten war. Als ich die Tür öffnete kam mir ein Ge-ruch von vergammeltem Gemüse entgegen, dies musste der Vorrats-raum gewesen sein. Ich betätigte den Lichtschalter und es zeigte sich fast dieselbe Unordnung, die schon im Erdgeschoss zu sehen war. Ich schau-te unter jede Kiste in jeder Ecke nach, doch hier war nirgendwo etwas, Er-leichterung stieg in mir auf. Aber

dann hörte ich eine Tür zuschlagen, ich schreckte hoch und lief auf den Flur. Es musste aus dem Raum am Ende des Flures kommen. Ich hat-te Angst, doch ich dachte an meine Pflicht und ging auf Zehenspitzen auf den Raum zu. Ich öffnete die Tür und sah ihn, im Schatten des Lichtes. Josef lag zusammengekauert auf dem Boden im Schatten des Lichtes, seine verschreckten Augen blickten mich starr an. In diesem Moment rief Konrad herunter: „Und, hast du et-was gefunden?“ Ich wandte mich von Josef ab und rief zurück: „Nein, hier ist nichts!“ Ich drehte mich noch ein-mal zu Josef um, er blickte mir in die Augen und flüsterte: „Danke!“ Ich nickte ihm nur zu, klappte die Tür ins Schloss und rannte über den Flur nach oben. Konrad wartete auf mich und sagte, er hätte auch im Oberge-schoss nichts gefunden. Als wir aus der Haustür traten fühlte ich mich sehr erleichtert. Im Laufe des Tages überlegte ich mir, falls jemand an-deres Josef dort finden sollte, würde ich einfach sagen, dass er sich wohl noch nicht zu der Zeit dort versteckt hätte, als sie dort waren.

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Die anstehende Hochzeitvon kevin heidemann

Ich saß früh am Morgen da oben und schaute in die Ferne, es war ein schöner, sonniger Tag und die Vögel zwitscher-ten. Dort oben fühle ich mich

frei und geborgen. Ich verbringe je-des Mal, wenn ich über etwas nach-denke oder jemanden vermisse, dort meine Zeit. Es war der Tag vor meiner Hochzeit. An diesem Tag saß ich da oben unter dem wolkenlosen Himmel und ließ mir alles noch ein-mal durch den Kopf gehen. Von dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt hatten bis heute. Bis jetzt war es die schönste Zeit meines Lebens gewe-sen, die ich immer wieder wiederho-len würde, wenn ich es könnte.Gerade hörte ich noch die Glocken der Kirche auf dem Dorf läuten, als mir plötzlich jemand etwas Hartes auf den Hinterkopf schlug und mir schwarz vor Augen wurde.

In einem alten grauen Raum, in dem die Wände bereits einige Risse hat-ten und in dem eine kitschig grün lackierte Heizung stand, wachte ich auf und schaute auf meine Uhr, sie zeigte 18:36 Uhr an. Zur selben Zeit

bereitete meine Verlobte Helen gera-de das Essen zu und fragte sich, wo ich bleibe.Durch das Zufallen einer Metalltür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Anschließend trat ein sehr kräftig aussehender, gut gebauter Mann in den Raum.Mir kam der Gedanke, ihn zur Seite zu stoßen und zu flüchten, doch mein Bein war mit einer Handschelle an dieser kitschigen Heizung befestigt.Der Mann war maskiert und trug eine Pistole bei sich.Er nahm die Pistole und hielt sie an meinen Kopf. Ich schrie und flehte: ,,Nein, bitte, was habe ich getan? Bitte tun sie das nicht.“ Ich hatte Angst wie noch nie zuvor, unter Tränen flehte ich ihn immer wieder an: ,,Nein, bit-te nicht. Ich bin verlobt, ich will noch nicht sterben, was habe ich getan?“ Dann legte er seinen Finger auf den Abzug und es machte Klick.

Und ich! Ich machte langsam die Au-gen wieder auf und saß immer noch in dem selben Raum mit dem selbem maskierten Mann. Ich lebte noch! Ich war so glücklich wie nie zuvor und gleichzeitig voller Angst.Immer noch die Pistole in der Hand und den Finger auf dem Abzug, fasel-te der Mann vor sich hin: ,,Ich kann das nicht tun, so was ist unrecht, das geht einfach nicht, was wird aus

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meinem Leben?“ Dann nahm er sei-ne Sturmhaube ab und ich machte große Augen, es war mein ehemals bester Freund Till, mit dem ich mich nach der Highschool zerstritten und ihn seitdem nie mehr gesehen hatte. Immer noch unter Tränen und vol-ler Angst fragte ich: ,,Du? Warum?“ Doch alles, was aus seinem Mund kam war ein reuevolles ,,Ja, ich!“

Anschließend fing er an zu erklären: ,,Ich habe in der Zeitung von eurer Hochzeit gelesen und na ja, wie soll ich dir das jetzt erklären, du hattest immer alles, was du wolltest: Wenn du ein neues Spiel haben wolltest, be-kamst du es. Wenn du ein Mädchen toll fandest, bekamst du sie. Und ich? Ich musste immer für alles kämpfen, sogar in der Schule musstest du für keine Arbeit lernen und schriebst doch eine eins. Doch dieses eine Mal wollte ich, dass dir etwas nicht ge-lingt. Ich liebe Helen seit der High-

school, du weißt doch gar nicht was richtige Liebe ist. Doch jetzt habe ich eingesehen, dass das, was ich tun wollte, ein Fehler war und ich werde euch in Frieden lassen, doch lass es dir eine Lehre sein, Matthew.“Dann ging er hinaus und sagte: ,,Leb wohl.“

Ungefähr vier Stunden nach diesem Vorfall befreite mich die Polizei von den Handschellen.Den Tipp, dort nach mir zu suchen, bekamen sie von einem Fußgänger, der mein Rufen hörte.

Die Polizei fahndete auf der ganzen Welt nach Till, doch sie bekamen ihn nicht und von diesem Zeitpunkt an habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Ich heiratete Helen und lebe heute noch glücklich mit ihr zusam-men. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen!

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Polizisten haben auch Gefühlevon Lars backhaus

Es war 16:45 am Tag der Unabhängigkeitserklä-rung der Stadt Osna-brück. Die beiden Po-lizisten Robert Harting

und Karl Streitlichkeit saßen an ihren Schreibtischen, als eine Terrordro-hung bei der Polizei einging.Der Fall erreichte diese beiden Be-amten, da das restliche Aufgebot der Polizei schon auf dem Rathaus-platz und in der ganzen Stadt verteilt war. Die Beamten gerieten in Panik. Robert Harting ging zu seinem Kol-legen und machte ihm einen Vor-schlag: „Wir sollten versuchen, aus Hannover noch eine SEK-Einheit zu bekommen.“ „Gute Idee, dann sollten wir uns mal an die Telefone begeben und telefonieren was das Zeug hält. Los geht es.“Nach etlichen Telefonaten wurde den beiden Polizisten klar, dass sie sogar aus München keine SEK-Ein-heit mehr bekommen würden, also machten sie sich in dem Privatwagen von Karl Streitlichkeit auf den Weg zum Rathausplatz.Als die Rede des Bundespräsidenten in vollem Gang war, sah Harting,

dass ein unauffälliger Mann sich ganz langsam und zielstrebig aus dem abgesicherten Rathausbereich herausbewegte.Robert Harting schoss eine Idee durch den Kopf, die er seinem Kol-legen, der an der anderen Seite des Platzes stand, sogleich mitteilte: „Ein Mann mit einer blauen Hose, rotem T-Shirt, gelben Hemd und langen pinken Haaren nähert sich Dir. Ich denke, dass wir ihn verfolgen sollten.“ Die Antwort kam unerwartet schnell: „Schon unterwegs. Besorge Du dir noch eine SEK-Einheit.“ Es gestaltete sich zwar schwierig, aber nach zwei Minuten hatte Robert Harting sich zwei Polizisten vom Sondereinsatzkommando geangelt und stürmte los. Als sie den mutmaßlichen Verbrecher sahen, bekamen sie plötzlich Angst, denn er hatte den Sprengstoff noch bei sich. Der mutmaßliche Verbre-cher zog das Tempo soweit an, dass es sich nicht vermeiden ließ, dass die Polizisten sich trennen mussten.Die Verfolgungsjagd ging durch die halbe Altstadt, am Neumarkt und an der Katharinenkirche entlang. Die SEK-Beamten stürmten die nächste kleinere Gasse hinein und rannten, als würden sie ihr Leben einbüßen müssen. Karl Streitlichkeit nahm eine Ab-kürzung, in dem er über die nächste

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Mauer sprang und sich dann im Par-cour vorbewegte.Robert Harting rannte einmal um das nächste Haus herum, so dass er dem Verbrecher nun von vorne ent-gegen kommen würde. Nach ungefähr fünfundzwanzig Se-kunden sah er, dass seine Kollegen den Verbrecher schon weitgehend umzingelt hatten. Als sie ihm die Handschellen anlegen wollten, hörte einer von den SEK-Be-amten, dass ein Terrorist mit bioche-mischen Sprengstoff in die Richtung der vier Beamten stürmte. Deswegen wurde der Simulant kurzer Hand mit dem Griff einer Handfeuerwaffe der Polizisten ins Reich der Träume be-fördert und an einen Laternenpfahl gekettet.Die Polizisten überlegten fieberhaft wie man diesen Terroristen denn wohl unschädlich machen könnte.

„Wir müssen ihm irgendwie den Sprengstoff abluchsen, aber wie?“ „Vielleicht solltet ihr euch verstecken und ich trete ihm mit meinem Spezi-altritt den Sprengstoff aus der Hand.“, sagte Robert Harting.Dieses Vorhaben misslang aber kläg-lich, da sich Robert in seiner Waffe verhedderte und einen Schuss abg-ab. Karl Streitlichkeit reagierte blitz-schnell und trat dem Terroristen so heftig zwischen die Beine, dass dieser für einige Sekunden das Bewusstsein verlor. In dieser Zeit reagierten die SEK-Beamten und umstellten den Terroristen. Robert Harting legte dem Verbrecher Handschellen an.Als klar wurde, dass der Sprengstoff die ganze Stadt hätte eliminieren kön-nen, wurde den beiden Beamten, die eigentlich nicht in den Außendienst gedurft hätten, klar, dass sie diesen Tag nie wieder vergessen würden.

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Emma hörte Geräusche, murmelnde Stimmen um sich herum, doch vor ih-ren Augen war es absolut schwarz. Sie spürte kal-

ten Stein unter sich und wusste nicht, wo sie sich befand. Sie ahnte nicht einmal, wo sie sich befinden könnte. Vielleicht lag sie ja in der Küche auf den Fliesen? Nein, eher nicht... Was war überhaupt passiert? Krampfhaft suchte Emma nach Erinnerungen in ihrem Kopf, die mit dem letzten Abend zusammen hingen. Timo. Sie war bei Timo ge-wesen. Und Tanni auch und Tanni und Timo hatten sich... Sie war nach Hause gefahren. Aber was war dann passiert?Das merkwürdige Auto, die eigenar-tige Frau und ihr noch eigenartigerer Gefährte. Die beiden hatten irgen-detwas mit Emma gemacht! Das war klar. Und jetzt lag sie hier, die ganzen murmelnden Stimmen um sich he-rum, in vollkommener Finsternis.„Mädchen... Mädchen! Wach auf!“Emma spürte, wie sie jemand schüt-telte. Jetzt verstand sie auch, warum es die ganze Zeit über so dunkel war:

Sie hatte die Augen geschlossen. Sie wollte sie öffnen, aber ihre Lider wa-ren so furchtbar schwer. Als Emma es endlich schaffte, blinzelte sie, um sich an das Licht zu gewöhnen.Sie stieß einen erschrockenen Laut aus, als sie sah, was sich da vor ihr befand. Offenbar lag sie auf einer lan-gen Straße. Links und rechts von ihr standen in zwei ordentlichen Reihen unzählige Leute und alle starrten sie an. Emma konnte das gut verstehen, denn sie trug als einzige einen rot ka-rierten Schlafanzug. Neben ihr stand die riesige, spindeldürre Frau aus dem merkwürdigen Auto.„Mädchen, steh auf...“, grummelte der dicke, dreckige und viel zu kleine Mann und zog Emma, noch bevor sie aufstehen konnte, zur Seite.Als sie am Rand angekommen wa-ren, rappelte Emma sich auf und ent-zog sich dem schmuddeligen Griff des Mannes.„Wer sind sie?“, fragte sie. Doch der Mann warf ihr nur einen kurzen Sei-tenblick zu, ehe er sich wieder der Mitte der Straße zu wand.„Wer sind sie? Und wo sind wir hier?“, rief Emma mit einem Blick auf die Leute um sich herum, die fast alle aufmerksam auf die Mitte der leeren Straße starrten. Nur ein paar schau-ten zu ihr hin und schüttelten die Köpfe. Niemals zuvor hatte Emma Personen gesehen, die so eigenartige

Das Leben der Schattenvon Sophie Marie Minneker

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Diese Geschichte stammt von einer ex-ternen Autorin und ist nicht im Rah-men der Schreibwerkstatt entstanden.

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Klamotten trugen, zumindest nicht so viele auf einem Fleck. Die Frauen, die auf der gegenüberliegenden Stra-ßenseite standen, trugen weite weiße oder hellblaue Kleider, eins schöner als das andere. Das gleiche galt für die Frauen an sich, alle waren bildschön. Sie hatten hübsche und teils sehr aufwändige Frisuren, ihre Gesichter waren zart geschminkt. Die Männer, die neben ihnen standen, sahen nicht weniger edel auch. Auch ihre Anzü-ge waren hauptsächlich hellblau oder weiß. Die meisten von ihnen hatten lange Haare, die sie zu einem losen Zopf zusammen gebunden hatten.Die Frauen jedoch, die auf der Seite standen, auf der auch Emma sich be-fand, hatten abgetragene, erdfarbene Lumpen an. Ihre Gesichter waren zerfurcht, zeigten die schwere Arbeit, unter der sie litten. Eine Frau, die direkt neben Emma stand, hatte ein-fach mehrere Schichten Stoff zusam-men genäht. Sie stellte das absolute Gegenteil der feinen Leute gegenüber dar.Erst jetzt fiel Emma auf, dass alle Leute schwiegen, sogar die kleinen Kinder, die sich zwischen den Er-wachsenen befanden. Alle waren ru-hig, nicht ein Baby weinte.„Wo bin ich?“, fragte Emma den di-cken kleinen Mann erneut, dieses Mal jedoch leiser.„Kannst du nicht endlich den Mund halten, Mädchen? Sie kommen!“, zischte die Partnerin des kleinen Mannes.„Das interessiert mich nicht!“, trotzte

Emma, doch zu ihrem Erschrecken begann plötzlich der Boden zu vi-brieren. Sie blickte sich verstört um. Die Schritte einer ganzen Armee waren zu hören. Ein paar der stillen Zuschauer beugten sich kaum merk-lich aus der Reihe hervor, um besser sehen zu können.Die Schritte wurden immer lauter. Dann konnte Emma sie sehen. Die ersten vier uniformierten Männer trugen Speere und Schilde und wur-den von einem großen Mann in Rot angeführt. Hinter dieser ersten Grup-pe marschierten neun weitere in Reih und Glied, allerdings ohne ihre Waf-fen offen zu tragen.Alle Leute wichen vorsichtig vor die-sem Zug zurück.„Achtung, Achtung!“, rief der Mann, der vorneweg ging. „Macht Platz für den König!“Das Volk brach in großes Gejubel aus.Emma sah die uniformierte Para-de an sich vorbei ziehen. Insgeheim musste sie sich eingestehen, dass es sie nun doch interessierte, den König einer so auffallend getrennten Masse zu sehen.Und dann kam er in ihr Blickfeld. Der König war groß und spindeldürr. Sein Rücken war leicht gekrümmt, doch alt schien er nicht zu sein. Denn ob-wohl der Mann eine derart schlech-te Körperhaltung hatte, wirkte sein Gesicht nicht älter als Mitte dreißig. Der Blick war unbarmherzig und ar-rogant, die Lippen schmale Striche. Ein langer, geflochtener Zopf reichte

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ihm fast bis zur Taille, drum herum war der Rest des Kopfes kahl rasiert. Ein leuchtendes, purpurnes Gewand schmückte den Körper des Mannes und um seinen Hals hingen viele kostbar aussehende Ketten. Hinter dem König ging ein einzelner Junge, der ungefähr in Emmas Alter war. Er hatte schwarzes Haar und eis-kalte Augen. Irgendetwas war merkwürdig an die-sem Kerl. Emma kratze sich am Kopf und überlegte krampfhaft, was es sein könnte. Hinter dem Jungen mar-schierten wieder zehn Reihen mit je vier Uniformierten. Gerade als die Prozession fast aus Emma Blickfeld verschwunden war, wusste sie plötz-lich, was an dem Jungen so eigenartig gewesen war. Sie beugte sich vor, um noch ein Mal einen Blick auf ihn er-haschen zu können. Ihre Vermutung bestätigte sich. Dort wo keine Klei-dung seine Arme, seine Beine und seinen Kopf verhüllte, war der Junge durchsichtig. Emma konnte einfach durch ihn hindurch sehen.„Kannst du dich nicht benehmen?“, fragte der dicke Mann durch das ganze Jubelgerufe der Umstehenden und drückte das Mädchen wieder an ihren Platz zurück. „Der Junge ist durchsichtig...“, hauchte Emma. Der kleine Mann und seine Partnerin neben ihr verdrehten nur synchron die Augen.„Volk! Schweig!“, rief der Mann in Purpur und sofort verstummten alle Leute.

Was Emma dann sah, hätte sie bei-nahe wieder ohnmächtig werden lassen. Zwar waren alle Männer, die gerade an ihr vorbei gegangen waren, aus Emmas Blickfeld verschwunden, doch nun konnte sie den König wie-der sehen. Der Grund dafür war, dass er schwebte. Er schwebte in der Luft, doch niemanden störte das!„Volk! Hört mir zu!“, die Stimme des Königs hallte über den Platz. „Es freut mich, dass ihr so zahlreich er-schienen seid!“„Langweilig... Ich hab’ genug...“, grummelte der dicke Mann leise und fing an, etwas in der Tasche seines Mantels zu suchen. Er wühlte erst auf der einen, dann auf der anderen Seite und schüttelte schließlich unwirsch den Kopf. „Sag mal... hast du den Drachen?“, fragte er an seine Partne-rin gewandt.Die große Frau öffnete ihre weiße Handtasche und holte etwas hervor, das Emmas volle Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Ihre Augen wurden groß und sie vergaß für einen Mo-ment zu atmen. Es war ein kleiner lilafarbener Drache.„Toll...“, murmelte der dicke Mann. „Da kann ich ja lange suchen...“Emma konnte den Blick nicht von diesem winzigen Drachen abwenden. Der hatte derweil bequem auf der Hand der großen Frau Platz genom-men und gähnte herzhaft. Eigent-lich hatte sie sich Drachen immer als groß und unheimlich vorgestellt, doch dieser schien weder furchtein-flößend noch gefährlich. Emma fand

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ihn einfach nur süß! Die Frau hob das zarte Wesen an und flüsterte etwas in das winzige gespitzte Ohr. Der dicke Mann nahm Emma an die eine Hand und legte die andere auf die Schulter seiner Frau.

Diese steckte ihren Ringfinger in das Maul des Drachens. Der Kleine biss kurz zu und gleichzeitig begann sich alles um Emma immer schneller zu drehen, bis sie erneut in vollkom-mener Finsternis versank.

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Impressum

eine Publikation im Rahmen der www.jugend-kultur-tage.de

herausgeber:

Große Gildewart �-�, ��0�� Osnabrückwww.fokus-os.de

Projektidee: Hanna von Behr, Margret Triphaus, Jörg Ehrnsbergerredaktion: Jörg EhrnsbergerLayout & Satz: Stefan Berendesbildquellen: www.photocase.com Darren Grundorf FOKUS e.V.realisation: Druckerei Klein, OsnabrückAuflage: 200 Exemplare

Mit herzlichem dank an:

Thomas-Morus-SchuleFrau SchiffbänkerFrau BornemannHerrn TrappHerrn Siemsen

Veranstaltungsorte des Literatur Parcours:

Buchhandlung zur HeideErich-Maria-Remarque FriedenszentrumLagerhalleLedenhofZimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück

die Jugend-kultur-tage werden gefördert durch:

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Poetry Slam ist ein lite-rarischer Vortragswettbe-werb. Es geht darum, ei-gene Texte innerhalb eines Zeitlimits vor Publikum vor-zutragen. Bewertet werden sowohl Inhalt als auch Vor-tragsweise der Texte. Ge-lesen werden darf alles � solange es nicht langweilt und in sieben Minuten über die Bühne gebracht werden kann.

nächster Termin: 6. November, ab 20 Uhr in der Kneipe der Lagerhalle

Poetry Slamdichter sind andere auch nicht

Mehr Infos unter www.dichtersindandereauchnicht.de

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www.kommunikaze.de LESEN, SCHREIBEN, Zuhoren, fan werden..

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Studentenwerk Osnabrück...damit Studieren gelingt !

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Kultur undKommunikation

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