Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT Universitätsinstitut für...
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Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT
Universitätsinstitut für Diagnostische, Interventionelle und Pädiatrische Radiologie
Dr. med. Sebastian Schindera
Gabriel von Allmen
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 2
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Gliederung
• Wirkung ionisierender Strahlung, Strahlenbiologie
• CT-Strahlenkrebsrisiko
• Abschätzung des Krebsrisikos einer CT-Untersuchung
• Aktueller Stand der CT in der Schweiz
• Praktische Tipps zur CT-Dosisreduktion
• Fragen und Diskussion
20 min
20 min
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 3
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenbiologische Grundlagen
• Schädigung der DNA im Zellkern durch ionisierende Strahlung:
1. Reparatur der DNA-Schäden
2. Zelltod (hohe Dosen, deterministischer Schaden)
3. Zellveränderungen (niedrige Dosen, stochastischer Schaden)
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 4
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Dosis-Wirkungsbeziehung
Zellveränderung Zelltod
> 100 mSv
CT-Strahlenschutz
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 5
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko
• Schwierige Abschätzung des Strahlenrisikos:
- spontane DNA-Veränderungen
- weitere Karzinogene (z.B. natürliche, chemische, virale, etc.)
• Epidemiologische Beobachtungen mit grossem Kollektiv
• Heutige Kenntnisse über Strahlenkrebsrisiko:
- Überlebende Atombombenabwürfe (10-100 mSv)
in Japan (Hiroshima-Nagasaki-Studie)
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 6
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko
• Lebenszeit-Krebsmortalitätsrisiko (ICRP):
Durchschnitt: 5% pro Sv
Männliche Neugeborene: 15% pro Sv
Weibliche Neugeborene: 30% pro Sv
Beispiel: - Auf 2`000 Personen mit 10 mSv (CT-Abdomen) 1 letaler Krebsfall
- In Schweiz bei 800`000 CT-Scans / Jahr ca. 400 letale Krebsfälle
• Zeitlicher Verlauf von strahleninduzierten Tumoren:
- Leukämien: Maximum nach 10-15 Jahren, danach Abfall
- Solide Tumoren: exponentieller Verlauf mit
Maximum nach 30-40 Jahren
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 7
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlendosen von CT-Untersuchungen
CT-Untersuchung Effektive Dosis # Rö-Thoraces
Schädel 2 mSv 12
Thorax 5-7 mSV 42
Abdomen 8-11 mSV 66
Abdomen (mehrere Phasen) bis 40 mSv 240
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 8
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Kollektive Effektive Dosis von CT-Untersuchungen
CT: 6%
Restliche RadiologischeUntersuchungen: 94%
Gesamtzahl Untersuchung
CT: 60%
Restliche RadiologischeUnters.: 40%
Kollektive Effektive Dosis
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 9
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Abschätzung der effektiven Dosis
CT Schädel CT Abdomen
Effektive Dosis: Dosislängenprodukt (DLP) x Umrechnungsfaktor
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 10
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Abschätzung der effektiven Dosis
CT-Untersuchung Umrechnungsfaktor (mSV / mGy x cm)
Schädel 0,002
Hals 0,005
Thorax 0,017
Abdomen 0,016Huda et al. Radiology 2008;248:995-1003
Beispiele:1.CT-Schädel: 1089 x 0,002 = 2,2 mSv
2.CT-Abdomen: 552 x 0,016 = 8,8 mSV
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 11
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Diagnostische Referenzwert für CT
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 12
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko durch CT
Berrington de Gonzalez et al. Arch Intern Med, December 2009;169:2071-2077
• Detailierte Abschätzung des Strahlenkrebsrisikos durch die CT
• Risikoabschätzung basiert auf Hiroshima-Nagasaki-Studie
• 57 Millionen CT-Untersuchungen in USA in 2007
- 60% Frauen
- 80% > 35 Jahre
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 13
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko durch CT
Berrington de Gonzalez et al. Arch Intern Med, December 2009;169:2071-2077
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 14
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko durch CT
Berrington de Gonzalez et al. Arch Intern Med, December 2009;169:2071-2077
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 15
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CT-Strahleninduzierte Tumoren
Berrington de Gonzalez et al. Arch Intern Med, December 2009;169:2071-2077
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 16
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Aktuelle Stand der CT in der Schweiz• Jährliche CT-Untersuchungszahlen in der Schweiz:
1998: ca. 330`000 aktuell: 800`000 - 1`000`000
• Ursachen für rapiden Anstieg der CT-Untersuchungszahlen:- rasante technische Entwicklung, mehr Indikationen- breite Verfügbarkeit (ca. 250 CT-Scanner)- schnelle und einfache Durchführbarkeit
• Weitere Ursachen:- sehr „schwache“ Indikation- CT-Untersuchungen ohne Behandlungskonsequenzen- CT-Untersuchungen ohne gründliche klinische Untersuchung- zu engmaschige CT-Verlaufskontrollen
ca. 10-15% vermeidbare CT-Untersuchungen
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 17
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Aktuelle Stand der CT in der Schweiz
• Grosse Dosisunterschiede für gleiche CT-Untersuchung
21 Institute mit GE 16-MDCT
CTD
I (m
Gy)
CT-Schädel
BAG-Daten
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 18
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Aktuelle Stand der CT in der Schweiz
• Lösungsansätze:
- Ausbildung MTRA, Radiologen und andere Ärztegruppen
- Standardisierte CT-Untersuchungsprotokolle (DRW des BAG)
- Beratung Radiologischer Institute
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 19
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
CT-Consulting Service zur Reduktion CT-Strahlendosis
• Gemeinschaftsprojekt Diagnostische Radiologie Inselspital und dem BAG
• 100% finanziert durch das BAG
• Ziel: effizienter Einsatz der CT in Bezug auf die Strahlenexposition im Sinne des ALARA-Prinzips (As Low As Reasonably Achievable)
• Beratung bestehend aus 2 Teilen:
- Individuelle CT-Protokollberatung
- Praktische Strategien zur Reduktion der CT-Strahlenexposition
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 20
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 1
Kein CT durchführen
- Indikation überprüfen
- Alternativen: US oder MRT
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 21
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Regel Nr. 2
Einschränkung der Scanlänge
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 22
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Regel Nr. 2: Einschränkung der Scanlänge
• Nur den Körperbereich scannen, der absolut notwendig zur Beantwortung der Fragestellung ist
• Oft zu grosszügige Wahl der Scanlänge (ca. 10% zu viel)
• Ursache ist oftmals Unsicherheit etwas zu verpassen
• Besondere Vorsicht:- CT-Hals: Gesichtsschädel nicht miteinschliessen- CT-Thorax: Hals reduzieren wegen Schilddrüse, Oberbauch
nur knapp miterfassen - LE-Protokoll: sehr eingeschränkte Scanlänge- CT-Abdomen: bei Männern auf die Gonaden achten
• Verlaufskontrollen mit eingeschränkter Scanlänge
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 23
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 2: Einschränkung der Scanlänge
26-jähriger Patient, Ausschluss Pneumonie und Pneumothorax
Reduzierten Scanlänge:
52 mGy cm (ca. 0,83 mSv)
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 24
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Regel Nr. 2: Eingeschränkte Scanlänge LE-CT
Standard CT-Thorax vs. CT-Thorax
mit sehr kleinem Scanfeld:
30% Reduktion der Dosis
Schaefer-Prokop et al. Eur Radiol 2005:15 [suppl]: B595
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 25
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Regel Nr. 2: Eingeschränkte Scanlänge Stein-CT
Probeschnitt auf Höhe Nierenoberpol
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 26
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Regel Nr. 2: CT-Thorax und -Abdomen
2-mal Oberbauch miterfasst ca. 4 mSv zusätzliche Dosis
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 27
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 2: Eingeschränkte Scanlänge für CT-Thorax und -Abdomen
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 28
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 3
Optimale Patientenzentrierung in der CT-Gantry
- Oberflächendosis
- Bildqualität
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 29
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Regel Nr. 3: Optimale Patientenzentrierung
Zu tiefe Lagerung
Hohe Dosis
Tiefe Dosis, hohes Bildrauschen
Bow-Tie Filter
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 30
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 3: Optimale Patientenzentrierung
Oberflächendosis BildrauschenZentriert 0 0
- 3 cm + 21% + 6%
- 6 cm + 49% + 22%
Li, J. et al. Am. J. Roentgenol. 2007;188:547-552
• 95% der Patienten mit einem CT-Thorax oder -Abdomen nicht im Isozentrum zentriert
• Durchschnittliche Abweichung: 2,6 cm (range, 0,6 – 6,4 cm)
• Folge: Höhere Oberflächendosis, schlechtere Bildqualität
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 31
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 4
Verwendung von Schutzmitteln für CT-Scan
- Abschirmung CT-Nutzstrahlung und Reduktion CT-Streustrahlung
- Empfehlung des BAG:1. Hodenkapseln für CT-Abdomen und -Becken2. Schilddrüsenschutz für CT-Schädel3. Abdeckung der Brust für CT-Schädel4. Abdeckung der Brust für CT-Abdomen und -Becken
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 32
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 4: Hodenkapseln
- Strahlenreduktion bis 95% *
- Einfache und kostengünstige Methode zur Dosisreduktion
- Hohe Akzeptanz beim Patienten
- Keine Beeinträchtigung der Bildqualität- Routine Gebrauch bei Kindern, Jugendlichen und jungen Männern
empfohlen
* Hidajat N et al, RoFo 1996;165:462-465
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 33
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 4: Abdeckung mit Röntgenschürze
- Grundsätzlich bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen CT-Streustrahlung reduzieren
- Körperbereich ausserhalb des Untersuchungsfeld mit Röntgenschürze oder Schilddrüsenschutz abdecken
- CT-Schädel *: Abdeckung Schilddrüse (-33% Dosis)
Abdeckung der weiblichen Brust (-91% Dosis)
Abdeckung Oberbauch (-84% Dosis)- Effekt des Schutzmittels um so grösser, je näher das Schutzmittel am
Nutzstrahlenrand positioniert wird
- Absolute Dosisreduktion gering (0,05-0,32 mSv)
* BAG-Studie 2009, Ott et al
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 34
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 5
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 35
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 5: Dosisreduktion für CT-Planungsaufnahme
- Reduzierte Bildqualität ausreichend für CT-Planungsaufnahme
- Röhrenspannung: 80 kV
- Röhrenspannung: 10-50 mA
- Röntgenröhre unterhalb des CT-Tischs (pa-Position, 180° Position)
- CT-Thorax: Dosisreduktion bis zu 4 Thoraxaufnahmen*
* O`Daniel et al, AJR 2005;185:509-515
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 36
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 6
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 37
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 7
* Brink M et al. Radiology 2008;249:661-670
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 38
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 7: Arme oben für Polytrauma-CT
ED =13,5 mSv
ED = 26,7 mSv
Arme oben
Arme unten
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 39
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 8
Vermeidung von Mehrphasen-CT
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 40
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 8: Vermeidung von Mehrphasen-CT
• Mehrphasen-Untersuchungsprotokolle auf keinen Fall routinemässig
• Mehrphasen-Untersuchungsprotokolle nur bei sehr wenigen Fragestellungen indiziert
• In >50% der Fälle Mehrphasen CT-Abdomen nicht indiziert*
• Native CT-Scan liefert selten Zusatzinformationen
• Indikationen für native CT-Untersuchung:- Blutung- Wandhämatom der Aorta- NN-Raumforderung- Erstuntersuchungen nach Endoprothesenimplantation- Raumforderung der Niere (z.B. eingeblutete Zyste)
* Guite K. et al, RSNA 2009
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 41
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 8: Vermeidung von Mehrphasen-CT
Einsparen von Untersuchungsphasen mittels Splitbolustechnik:
1. CT der Niere
2. Polytrauma-Spirale (arterielle und venöse Phase)
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 42
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 8: Einsparung von Untersuchungsphasen
1. Splitbolustechnik für CT der Niere
Zamboni et al. Am. J. Roentgenol. 2010;194:145-150
40 ml2 ml/s 4 min Pause
80 ml3-4 ml/s
Nephrographische PhaseAusscheidungs Phase
Chow et al. Am. J. Roentgenol. 2007;189:314-322
80 s delay
Arterielle PhaseVenöse Phase
Ausscheidungs Phase
BolusTracking
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 43
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 8: Einsparung von Untersuchungsphasen
2. Splitbolustechnik für Polytrauma-Protokoll (arterielle und venöse Phase)
Loupatatzis et al. Eur Radiol. 2008;18:1206-1214
70 ml3 ml/s 10 s NaCl
75 ml4 ml/s
Start Scan
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 44
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 8: Einsparung des nativen CT Scans
• Virtuelle nichtkontrastierte Datensätze mittels Dual Source CT Scanner:
- Endoleak-Detektion*
- Abklärung von Nierentumoren**
- Intrakranielle Blutungen***
* Stolzmann et al, Radiology; 2008, 249:682-691** Graser et al, Radiology; 2009, 252:433-700*** Ferda et al, Eur Radiol; 2009,19:2518-2522
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 45
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 9
Low dose für native Phase
- tiefe Röhrenspannung (100 oder 80 kV)
- und/oder niedriger Röhrenstrom
- ohne Röhrenstrom Modulation
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 46
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 10
CT Angiographie mit tiefer Röhrenspannung (100 oder 80 kV)
- CT Angiographie Pulmonalarterien (Ausschluss LE)
- CT Angiographie der Aorta (Thorax und Abdomen)
- CT Angiographie der Viszeralarterien
- CT Angiographie der unteren Extremität
- CT Angiographie der Halsgefässe
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 47
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 10: Tiefe kV für CT Angiographie
140 kV 120 kV 100 kV 80 kV
1. Kontrast in Gefässen
2. Bildrauschen
3. Kontrast-zu-Rausch Verhältnis konstant
4. Strahlendosis und KM-Dosis
Tiefere kV:
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 48
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 10: Tiefe kV für pulmonale CTA
Szucs-Farkas et al, Invest Radiol 2008;43: 871–876
80 kV-Protokoll 100 kV Protokoll (< 100 kg) (> 100 kg)
2,3 mSv 3,0 mSv
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 49
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 10: Tiefe kV für thorako-abdominale CTA
Schindera et al, Invest Radiol 2009;44: 650–655
80 kV-Protokoll 100 kV Protokoll (< 80 kg) (> 80 kg)
5,7 mSv 7,5 mSv
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 50
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Zusammenfassung - Schlussfolgerung
• Der Nutzen einer klinisch indizierten CT-Untersuchung überwiegt wesentlich das potentielle Risiko
• Stetig steigende CT-Untersuchungszahlen führen zukünftig zu mehr strahleninduzierten Krebsfällen in der Schweiz
• CT-Strahlenschutz betrifft Radiologen und MTRA gleichermassen
• Einfache Strategien zur CT-Dosisreduktion beachten- Scanlänge reduzieren- Optimale Patientenzentrierung- Untersuchungsphasen reduzieren- Schutzmittel regelmässig anwenden
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 51
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Zusammenfassung
Akronym für LOW DOSE
• Länge der Untersuchungsregion minimieren
• Optimierung der Untersuchungsparameter
• Weitreichende Zusammenarbeit mit CT-Hersteller zur Systemoptimierung
• Dosis Modulation (z.B. auto mA, care dose)
• Operator Training (MTRA und Radiologe)
• Sehr gewissenhaft die effektive Dosis für einzelnen Fall hinterfragen
• Evaluierung der Dosis in regelmässigen Abständen
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 52
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
[email protected]@insel.ch
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 53
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
[email protected]@insel.ch
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 54
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Adaptive Filter und iterative Rekonstruktion
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 55
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichung zu Strahlenkrebsrisiko der CT
Berrington de Gonzalez, A. et al. Arch Intern Med 2009;169:2071-2077.
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 56
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko durch CT
Prokop et al. Radiologe 2008;48:229-242.
Risiko von 100`000 exponierten Patienten mit 10 mSv
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 57
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenwirkung
Deterministische Schäden Stochastische Schäden
- Akutschäden
- Dosisschwellenwert (> 100 mSv)
- Schweregrad dosisabhängig
- Keine Zufallsabhängigkeit
- Beispiele: Linsentrübung, Hauterythem
- Spätschäden
- Kleinste Dosen reichen aus
- Schweregrad nicht dosisabhängig
- Eintrittswahrscheinlichkeit dosisabhängig
- Auftreten des Schadens zufällig
- Beispiele: Strahleninduzierte Tumoren,
Erbkrankheiten
CT-Strahlenschutz
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 58
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Strahlenkrebsrisiko durch CT
Berrington de Gonzalez, A. et al. Arch Intern Med 2009;169:2071-2077.
Strahlenexposition und Strahlenschutz bei der Mehrschicht-CT 59
Universitätsinstitut für Diagnostische Radiologie, Inselspital Bern
Regel Nr. 3: Optimale Patientenzentrierung
Li, J. et al. Am. J. Roentgenol. 2007;188:547-552