Streifzug 1 / 2014

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Streifzug. de Vera Weber «Grandhotel Giessbach und BLS: eine perfekte Ehe!» ab Seite 6 Kundenmagazin, Frühling 2014. Frühlingsgefühle im Naturpark Gantrisch ab Seite 10 Konolfingen: Grosser Bahnhof für die erste Staatsbahn ab Seite 16

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Das BLS-Kundenmagazin

Transcript of Streifzug 1 / 2014

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Streifzug.de

Vera Weber

«Grandhotel Giessbach und BLS: eine perfekte Ehe!»ab Seite 6

Kundenmagazin, Frühling 2014.

Frühlingsgefühle im Naturpark Gantrisch

ab Seite 10

Konolfingen: Grosser Bahnhoffür die erste Staatsbahn

ab Seite 16

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INHALTSVERZEICHNIS

3 Editorial / Inhaltsverzeichnis

4 News

6 Interview: Vera Weber, Umweltschützerin

10 Reportage: Frühling im Naturpark Gantrisch

16 Thema: 150 Jahre Bahnhof Konolfingen

23 Fahrgastporträt: Reto Müller

24 Blickpunkt: Reisezentrum Düdingen

27 Poster zum Herausnehmen

28 BLS-Streckennnetz

31 Gastrotipp: Restaurant Mahoi, Wolhusen

34 Unterhaltung / Leserbriefe

37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt?

38 Wandertipp: Büren an der Aare–Aarberg

41 Familientipp: Tierpark Dählhölzli

43 Ausflugstipp: Führerstandsfahrt

44 Freizeit

46 Mitarbeiterporträt: Sandra Zingg, Disponentin

48 Mehr BLS / Kontakt / Impressum

49 BLS-Shop

50 Event- und Kulturagenda

52 Inside BLS: Güterlogistik

54 Endstation: Bänz Friedli

Liebe Leserin, lieber Leser

Vor 175 Jahren begann mit der motorisierten Schifffahrt auf dem Brienzersee eine neue touristische Ära im Berner Oberland. Die Gäste kamen anfänglich mit Pferdekutschen, dann mit der Bödelibahn, die später in der BLS aufging, nach Interlaken und Bönigen, um dort auf die Schiffe umzusteigen. Grosser

Anziehungspunkt war damals wie heute der Giessbach, der dem ersten Dampfschiff seinen Namen gab, und an dem 1875 das berühmte Grandhotel entstand. Dass dieses Haus wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlt, ist vor allem Franz Weber zu verdanken, dessen Tochter Vera Weber heute sein Erbe weiterführt. Lesen Sie hierzu das Titelinterview (ab Seite 6).

Aber nicht nur im Personenverkehr kommt der integrier-ten Mobilität von Bahn und Schiff eine grosse Bedeu-tung zu, sondern auch im Güterverkehr. Seit 2013 führt BLS Cargo Güter von Melzo bei Mailand durch die Alpen, die per Schiff von Ostasien nach Europa gelangt sind. Mehr dazu erfahren Sie im Inside (Seiten 52 / 53).

Wir von der BLS freuen uns, täglich für unsere Kunden im regionalen und internationalen, im Personen- wie im Güterverkehr da sein zu dürfen. Ich wünsche Ihnen ein erlebnisreiches Jubiläumsjahr auf dem Brienzersee und unserem Dampfschiff Lötschberg, das dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Und allzeit gute Fahrt mit der BLS, ob zu Lande oder auf dem Wasser!

Herzliche Grüsse

Andreas Willich Leiter PersonenverkehrMitglied der Geschäftsleitung der BLS AG

EDITORIAL

Warum Umweltschützerin Vera Weber das Dampfschiff Lötschberg liebt ab Seite 6

Wie im RegioExpressLötschberger Träumewahr werden ab Seite 43

Naturpark Gantrisch: zwischen Kulturgeschichte und Naturerlebnis ab Seite 10

Umweltschützerin Vera Weber beim

Grandhotel Giessbach, fotografiert

von Anita Vozza.

Wie die Bahn KonolfingensAufschwung ermöglichte ab Seite 16

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NEWS

Wegen zu kurzer Perrons bleibt derzeit das hintere Fahrzeug beim Halt der S44 (Thun–Belp–Bern–Burgdorf–Wiler+Sumiswald-Grünen) in Seftigen geschlossen. Deshalb ist dort das Ein- und Aussteigen nur bei dem in Fahrtrichtung vorderen Fahrzeug möglich. Bis im Dezember werden die Perrons aber verlängert, sodass dann die Fahrgäste uneingeschränkt ein- und aus-steigen können. Weitere Infos unter www.bls.ch/fahrplan

S44 in Seftigen: vorne ein- und aussteigen

Gewinnerinnen und Gewinner sind zum einen alle Fahrgäste, die mit der S-Bahn Bern auf den Linien S1 (Fribourg / Freiburg–Bern–Münsingen–Thun) und S3 / S31 (Biel / Bienne–Münchenbuchsee–Bern–Belp) unterwegs sind. Denn in einer Fahrgast-Umfrage wurde das Reisen mit dem MUTZ als angenehm beurteilt. Zuverlässigkeit, Sitzkomfort, Laufruhe, Informationsmöglichkeiten, Niederflureinstieg und das Raumangebot der Multifunktionsabteile erhalten gute bis sehr gute Noten. Eine spezielle Siegerin ist zum andern Maxie Müller aus Zollikofen (s. Bild). Sie hat in der Jahresverlosung des MUTZ-Wettbewerbs 2013 den ersten Preis gewonnen: zwei Übernachtungen für zwei Personen im Lötschental. Inzwischen hat Stadler Rail bereits 20 MUTZen abgeliefert. Ende 2014 werden alle 28 MUTZen auf dem BLS-Schienen-netz unterwegs sein. Umfrage und Wettbewerb unter www.bls.ch/mutz

Gewinnen mit dem MUTZ.

Ab Freitag, 4. April, bis Samstag, 11. Oktober, fahren wieder direkte Autozüge mindestens jedes Wochenende in nur einer Stunde von Kandersteg nach Iselle (I) und zurück. Aufgrund der noch andauernden Sanierungsarbeiten im Simplontunnel verkehren weniger Züge als geplant. Reservationen sind bereits möglich: online (www.bls.ch/iselle), telefonisch (Tel. +41 [0]58 327 41 50) oder in einem der BLS-Reise-zentren (online und telefonisch nur unter Angabe der Kreditkartennummer). www.bls.ch/iselle

Der Süden rückt wieder näher

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Seit Anfang Jahr gelten neue Bestimmungen des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes. Diese verpflichten alle Transportunternehmen, für sehbehinderte Menschen telefonische Bestell-möglichkeiten und bei Ticketautomaten eine spezielle Benutzerführung anzubieten. Die BLS hat beide Anforderungen vor der Frist umgesetzt.

Hilfe für behinderte Menschen

S-Bahn Bern: der öV im Takt

Die S-Bahn Bern gibt es jetzt auch als Musik, ver-packt in einem Film, der auf der Website zu sehen ist. Darin werden Geräusche der Züge, Fahrgäste und Mitarbeitenden zum «S-Bahn-Marsch» zusammengeschnitten. Das ist nicht nur für jene 170 000 Menschen interessant und amüsant, welche die S-Bahn Bern täglich befördert. www.s-bahn-bern.ch/takt

Seit der Fusion von BLS Lötschbergbahn AG und Regionalverkehr Mittelland AG im Jahre 2006 weist die BLS-Bahnflotte eine Vielzahl von Aussendesigns auf. Aus Kostengründen wurde damals auf ein neues BLS-Design und das entsprechende Umspritzen verzichtet. Durch den Verkauf der 13 Gelenktriebwagen (GTW) an die SBB per Mitte Dezember 2013, das Ausrangieren von acht älteren Pendelzügen und das altersbe-dingte Neulackieren der moderneren 13 ehemals roten Pendelzüge verschwindet das Rot per Ende Jahr. Als letztes Fahrzeug erhielt im Februar der Triebwagen 236 das Farbkleid Silbrig / Linden-grün /Blau. www.bls.ch/fahrzeuge

Rot ade

Interlaken Ost als öV-Vorbild

Interlaken Ost ist der diesjährige Preisträger des «FLUX – Goldener Verkehrsknoten». Damit wird ein Ort als Verkehrsknotenpunkt ausgezeichnet, der sowohl aus Sicht der Kundinnen und Kunden als auch aus betrieblicher und gestalterischer Sicht überzeugt. Der Tourismusort im Berner Oberland verfolgt konsequent das Ziel, den öffentlichen Verkehr attraktiv zu gestalten und die Transportkette der verschiedenen Verkehrsmittel optimal weiter zu entwickeln. Die PostAuto Schweiz AG, der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und der VCS Verkehrs-Club der Schweiz verleihen den Preis jedes Jahr.

Ob Lob oder Tadel: Die Mitarbeitenden des BLS-Kundendienstes sind für die Anliegen ihrer Kundinnen und Kunden da. Neu ist der Kunden-dienst von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr erreichbar. Und zwar per Telefon (+41 [0]58 327 31 32) oder via Kontaktformular unterwww.bls.ch/kundendienst

BLS-Kundendienst länger erreichbar

Mit der BLS-Tageskarte lässt sich das BLS- Gebiet mit Bahn, Bus und Schiff (Thuner- und Brienzersee) kreuz und quer und erst noch preiswert entdecken. Sie ist ausschliesslich im Vorverkauf (bis zwei Tage vor Reisetag) in den BLS-Reisezentren und an allen bedienten Bahn-höfen im BLS-Gebiet erhältlich. Die BLS-Tages-karte 1. und 2. Klasse ist auf total 200 Stück pro Tag limitiert. www.bls.ch/tageskarte

Freie Fahrt mit der BLS-Tageskarte

Der Tarifverbund Passepartout (Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden) führt vom 29. März bis 22. Juni die Quattro-Tageskarte zum Preis von CHF 49.– ein. Gültig ist diese an Samstagen, Sonn- und Feiertagen und berechtigt bis zu vier Personen zur freien Fahrt im gesamten Tarif-verbund Passepartout. Erhältlich an allen Auto-maten und in allen öV-Verkaufsstellen des Verbund gebiets. www.passe-partout.info

Passepartout Quattro-Tageskarte

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INTERVIEW

Vera WeberUmweltschützerin

Text: Peter BaderFotos: Anita Vozza

Interview

Vera Weber, Vizepräsidentin der Franz-Weber-Stiftung, über Glücksgefühle im Grand hotel Giessbach, die anstrengende Arbeit als Umweltschützerin, ihre Laster und die perfekte Ehe mit der BLS.

«Moment, Moment, ich hinterlasse meine eigenen Spuren.»

Frau Weber, wir sitzen hier im Grandhotel Giessbach. Welches ist die schönste Erinne-rung, die Sie mit diesem Haus verbinden?Ich verbinde sehr viele schöne Erinnerungen mit diesem Hotel. Ich war neun Jahre alt, als es mein Vater vor dem

Abbruch rettete. Das Hotel steht für mich für unglaubli-che Glücksgefühle. Als Kind verbrachte ich Ferien und Wochenenden hier. Ich trat aus dem Haus und war mit-ten in der Natur, konnte im Wald mit dem Hund meines Onkels Fritz Kreis, der das Hotel als Erster führte, spa-

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INTERVIEW

zieren gehen, Tiere beobachten, die Natur erkunden. Ich hatte noch nie einen solchen Wasserfall wie die Giess-bachfälle gesehen, bin darin und drum herum gerannt. Es erfüllte mich mit Freude, Bewunderung und Kraft. Hier erlebte ich als Kind zum ersten Mal lang anhaltende Glücksgefühle.

Sie sind in Montreux aufgewachsen und wurden von anderen Kindern gehänselt und aus gegrenzt, weil das Umwelt-Engagement Ihres Vaters damals noch auf breites Unver-ständnis stiess. Haben Sie ihm das denn nie übel genommen?Nein, meine Eltern haben mir das sehr gut erklärt. Vor 30 Jahren war Umweltschutz ja noch etwas Exotisches, nahezu Unbekanntes. Ich habe schon als Kind verstan-den, dass meine Eltern Aussergewöhnliches leisten.

Hotelière, UmweltschützerinVera Weber, 39, Tochter des bekannten Schweizer Umweltschützers Franz Weber, absolvierte eine Ausbildung an der Hotelfach-schule Luzern und eine Weiterbildung in Journalismus. 1999 begann sie ihre Tätigkeit in der Fondation Franz Weber, heute ist sie deren Vizepräsidentin und Kampagnenleite-rin. Zudem ist sie Delegierte des Verwaltungs-rats des Grandhotels Giessbach am Brienzer-see. Weber lebt mit ihrem Partner in Bern.

www.ffw.ch

Was mögen Sie an Ihrem Vater am meisten?Seine Kraft, seine Furchtlosigkeit. Er nimmt sich etwas vor und geht die Aufgabe konsequent und ohne Rück-sicht auf persönliche Befindlichkeiten an. Es geht immer um die Sache, er löst die Probleme.

Und was mögen Sie nicht an ihm?Durch sein grosses Engagement kann er manchmal auf-brausend und cholerisch sein. Sein Zorn richtet sich aber immer gegen die Ungerechtigkeit in der Welt, nicht ge-gen andere Menschen. Ein bisschen einschüchtern kann es einen aber natürlich trotzdem (lacht).

Sie selber können ja auch ziemlich aufbrausend sein. Sie haben einmal im Zorn mit blosser Faust eine Fensterscheibe zerschlagen. Was hatte Sie so wütend gemacht?(lacht) Das möchte ich lieber nicht sagen.

Welche Rolle hat Ihre Mutter in der Familie ge-spielt?Ich hatte immer eine sehr enge und tiefe Beziehung zu ihr, das ist auch heute noch so. Sie hat eine enorme Kraft. Natürlich liebt sie den Mann Franz Weber, aber auch des-sen Persönlichkeit und Engagement. Meine Mutter hat immer meinem Vater und damit den Anliegen des Um-weltschutzes gedient. Sie wollte das nie im Scheinwerfer-licht tun, sondern im Verborgenen, im Hintergrund.

Klingt fast ein bisschen unterwürfig.Ja, vielleicht. Sie hat sich zugunsten der Sache selber im-mer zurückgenommen. Das entspricht ihrer Natur, sonst könnte sie es ja gar nicht tun.

Was hat sie Ihnen mit auf den Weg gegeben?Den Respekt und die Liebe für Natur und Tiere, aber auch eine gewisse Unschuld.

Unschuld?Ja, es geht darum, Dinge völlig unvoreingenommen zu betrachten und sie deshalb besser zu verstehen.

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INTERVIEW

Das historische Grandhotel Giessbach wurde 1874 durch den französischen Architekten Ho-race Edouard Davinet im Auftrag der Zürcher Hotelier-Dynastie Hauser erbaut. Nach einer goldenen Ära und zwei verheerenden Welt-kriegen setzte der langsame Niedergang des Hotels ein. 1979 schloss es seine Türen, es be-standen Pläne, das Haus abzureissen und durch ein modernes «Jumbo-Chalet» zu er-setzen. Im November 1983 rettete Umwelt-schützer Franz Weber das Grandhotel Giess-bach vor dem Abbruch. Zur Finanzierung der Renovation und des Betriebs des Hauses mit einem Umschwung von 22  Hektaren Land gründete er eine Aktiengesellschaft. Tochter Vera verbrachte in ihrer Jugend viel Zeit im Hotel und fühlt sich der Gegend um den Brien-zersee entsprechend stark verbunden.

Ihr Ausflug startet in Interlaken, wo man das Schiff besteigt und nach Iseltwald fährt. Von dort führt der Uferweg in rund eineinviertel Stunden zur Schiffstation Giessbach See, wo

Wir haben also grosse Erfahrung in politischer Lobby-arbeit, die es braucht, um ein solches Ziel zu erreichen. Damit können wir lokale Tierschutzorganisationen und Politiker, die den Stierkampf ebenfalls abschaffen wol-len, in den jeweiligen Ländern beraten.

War die Annahme der Zweitwohnungsinitia-tive in der Schweiz der bisher glücklichste Moment in Ihrer Arbeit?Nein, den erlebte ich am 28. Juli 2010, als Katalonien nach einer Abstimmung im Parlament den Stierkampf abschaffte. Mir wurde klar: Wir können wirklich etwas erreichen, das ist der Anfang vom Ende des Stierkampfs auf der ganzen Welt. Das hat uns allen Hoffnung gege-ben.

man mit der ältesten Seilbahn Europas hoch zum Grandhotel gelangt. Auf dessen Terras-se, sagt Vera Weber, könne man mit prächti-ger Aussicht auf den Brienzersee mittagessen und dann einen «kraftspendenden Spazier-gang» zu den rauschenden Giessbachfällen unternehmen. Die Standseilbahn und das Schiff führen einen schliesslich wieder zurück nach Interlaken oder weiter nach Brienz. Vera Weber: «Man kann daraus einen gemütlichen Tagesausflug machen.»

Hin- und RückreiseMit der Bahn nach Interlaken Ost, weiter mit dem Schiff bis Iseltwald.Ab Giessbach Hotel mit der Giessbachbahn nach Giessbach See, weiter mit dem Schiff.

Mehr Infos:www.bls.ch/schiffwww.giessbach.ch

Vera Webers Ausflugstipp: «Kraft tanken am Brienzersee»

Sie sind inzwischen Kampagnenleiterin und Vize-Präsidentin der Franz-Weber-Stiftung. Wel-ches Projekt treibt Sie derzeit am meisten um?Im Moment steht die Kampagne für eine Abschaffung des Stierkampfs sehr stark im Vordergrund. Wir erzielen zwar immer wieder Erfolge, aber wir haben immer noch sehr starke Gegner, die diese Barbarei verteidigen.

Wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?In unserem Team sind fünf Tierschützer, Spanier und Argentinier, die für uns in Spanien, Portugal und Süd-amerika den Widerstand gegen den Stierkampf organi-sieren. Drei davon waren schon hauptverantwortlich dafür, dass er in Katalonien abgeschafft wurde. Das war ja eine Sensation, stellen Sie sich vor, in Spanien selbst!

Vera Weber: «Am liebsten fahre ich mit dem Dampfschiff Lötschberg, denn es ist gross, schön, ästhetisch.»

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INTERVIEW

Wie haben Sie gefeiert?(lacht) Mit ganz vielen Interviews. Und dann haben wir natürlich schon eine Flasche Champagner geöffnet.

Hat Sie Ihr Vater gelobt?Nein, nein, er war nie der grosse Lober. Ich bekomme Lob von anderen Menschen, das reicht mir. Das grösste Lob sind ohnehin Erfolge und Resultate in der Sache.

Welches war der schlimmste Moment? Als Sie im Zuge der Zweitwohnungsinitiative Mord-drohungen erhielten?Nein. Das hat mich auch nicht eingeschüchtert. Es hat mich empört und enttäuscht! Wirklich schlimm wird es dann, wenn man sieht, dass Menschen für Geld nahezu alles tun, die Natur verschandeln und verbauen, ohne Rücksicht auf kommende Generationen. Das macht mich richtig wütend.

Sie führen ein sehr engagiertes Leben, betonen immer wieder, dass Sie Angst davor haben, in Ihrer Arbeit nicht zu genügen: Klingt alles ziem-lich anstrengend.(lacht) Ja, das ist es auch. Ich zweifle oft an mir selber. Mein Optimismus ist und bleibt aber doch stärker.

War immer klar, dass Sie in die Fussstapfen Ihres Vaters treten?(bestimmt) Moment, Moment: Ich mache meine eigene Arbeit, hinterlasse meine eigenen Spuren. Und ja: Ich wollte diese Arbeit immer machen, das Anliegen, Natur und Tiere zu schützen, ist in mir drin. Wenn ich mich nach Mexiko zurückziehen und nur noch malen würde, was ich früher gerne getan habe, wäre ich sehr schnell unzufrieden.

In welchen Momenten sind Sie locker und un-vernünftig, welches sind Ihre Laster?Es gibt wenige Momente, in denen ich nicht an meine Ar-beit denke, sie bestimmt oft auch Diskussionen im Freun-deskreis. Aber wenn ich auf einer Party bin, kann ich mich beim Tanzen gehen lassen. Und ich trinke in Gesellschaft gerne ein gutes Glas Wein und rauche eine Zigarette.

Sind Sie zufrieden mit Ihrem eigenen Umwelt-verhalten?Nein, nein, überhaupt nicht. Ich muss oft mit dem Auto reisen, um schneller als meine Gegner zu sein. Reisen mit dem öffentlichen Verkehr kann unter Umständen kompliziert sein. Auch fliegen muss ich oft. Aber wenn immer möglich reise ich mit dem Zug.

Auch mit der BLS?Vor allem viel mit den Schiffen der BLS auf dem Brien-zersee. Am liebsten mit dem Dampfschiff «Lötschberg», denn es ist gross, schön, ästhetisch. Zudem bewundere ich die Technik jedes Mal mit grossen Kinderaugen. Und die türkis-grüne Farbe des oberen Schiffsrumpfes nimmt jene des Brienzersees wunderschön auf. Ein einmaliges

Das doppelte Jubiläum

Die Schiffe auf dem Brienzersee fahren dieses Jahr ab dem 5. April jeweils samstags, sonntags und an allg. Feiertagen und vom 18. April bis am 19. Oktober täglich. Gleich-zeitig gibt es 2014 gleich doppelten Grund zum Feiern: 175 Jahre Schifffahrt Brienzersee und 100 Jahre Dampfschiff «Lötschberg». Die Festivitäten im Überblick:

Samstag, 5. April, bis Sonntag, 1. JuniJubiläumsaktion «175 Jahre Schifffahrt Brien-zersee» mit Tageskarten auf dem Brienzersee zum Spezialpreis (1. Klasse: CHF 35.–, Halbtax und Kinder CHF 17.50; 2. Klasse: CHF 25.–, Halbtax und Kinder CHF 12.50)

Donnerstag, 15. MaiGeburtstag «175 Jahre Schifffahrt Brienzer-see» mit Tageskarten auf dem Brienzersee zum Spezialpreis (Einheitsklasse: Erwachsene CHF 17.50, mit Halbtax und Kinder CHF 12.50)

Samstag, 5. Juli, und Sonntag, 6. JuliGrosses Brienzerseefest Der Höhepunkt des Jubiläumsjahrs: sieben Gemeinden an acht Festorten feiern mit.

Jeden Samstag, 5. Juli bis 13. SeptemberKulinarische Abendrundfahrt mit dem DS «Lötschberg» mit musikalischer Unterhaltung Freitag, 25. Juli Geburtstag 100 Jahre DS «Lötschberg» mit Tageskarten auf dem Brienzersee zum Spezial preis (Einheitsklasse: Erwachsene CHF 17.50 mit Halbtax und Kinder CHF 12.50)

Geburtstags-Galafahrt am Abend mit dem Dampfschiff «Lötschberg»

Mehr Infos und Reservation: www.bls.ch/175 oder Tel. +41 (0)58 327 48 11

Erlebnis. Wir vom Grandhotel Giessbach profitieren sehr von der Schifffahrt auf dem Brienzersee. Und ich glaube, die BLS auch ein bisschen von unserem Ruf und unseren Gästen. Eine perfekte Ehe also! (lacht)

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Vom Schloss Schwarzenburg über die Kirche Rüschegg zur Klosterruine Rüeggisberg: Die erfrischende Frühlingswanderung im Dreieck Bern–Thun–Freiburg birgt Kultur-geschichte und Naturerlebnis zugleich.

Frühlingsgefühle im Naturpark Gantrisch.

Schwarzenburg, Schwarzenbühl, Schwarzwasser – viele Ortsbezeichnungen der Region Gantrisch tragen Schwarz im Namen. Warum? «Castellum nigrum – die Wacht am schwarzen Wald  – nannten die Römer ihre Kastellanlage bei Schwarzenburg. Damals galt die Ge-gend als unwegsam, wild und mit dunklen Wäldern überzogen», sagt Marlis Labudde, Naturpädagogin und Biologin im Naturpark Gantrisch. «Davon wurden dann vermutlich die Namen abgeleitet.» Die Gegend zwischen Rüschegg und Gantrisch ist auch heute noch für ihre dichten Nadelwälder bekannt. Bei unserer Wanderung kommen aber auch die historischen Bauten und die son-nigen «Eggen» zum Zug.

REPORTAGE

Frühling

im Naturpark

Gantrisch

Text: Mia HofmannFotos: Jesper Dijohn,Mia Hofmann

Reportage

Naturpark im SchlossVom Bahnhof Schwarzenburg aus sind wir zuerst dem Wegweiser der Nationalen Route 3, dem «Alpenpanora-maweg», Richtung Guggisberg gefolgt. Jetzt stehen wir vor dem Schloss Schwarzenburg mit dem gut sicht-baren Berner Wappen am Sandsteintürmchen. Das Schloss wurde 1573–1576 als Ersatz für die Grasburg (siehe Kasten) erbaut. Heute befindet sich darin unter anderem die Geschäftsstelle des Regionalen Natur-parks Gantrisch. Dieser wurde vom Bundesamt für Umwelt vorerst für die zehn Jahre von 2012–2021 aner-kannt. Das Hauptanliegen ist, die Qualität von Natur und Landschaft zu erhalten und aufzuwerten, die

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REPORTAGEREPORTAGEREPORTAGE

nachhaltig betriebene Wirtschaft zu stärken sowie Umweltbildung zu betreiben. Dafür werden unter anderem gefährdete Arten und deren Lebensräume mit gezielten Massnahmen erhalten und gefördert. Der Naturpark hat einige biologische Besonderheiten zu bieten: Marlis Labudde nennt unter anderem die Klei-ne Hufeisennase (Fledermaus), die Glänzende Glatt-schnecke, den Korallenkugelträger (Flechte) und das Pyrenäen-Löffelkraut. «Als Wanderer trefft ihr aber am ehesten auf Reh, Fuchs, Dachs, Biber und Co.» Wir schnüren die Wanderschuhe fester und gehen los.

Schwarzenburg im Rücken, überquert der Weg erst ein paar Felder und führt dann nach einem kurzen Stück entlang der Hauptstrasse den Hügel hoch Richtung Kriesbaumen. Oben auf dem Wegweiser steht «Isegrue-be, 958 m ü. M.». Woher wohl dieser Name rührt? Das Ortsnamenbuch des Kantons Bern bestätigt, dass «Ise»

mit «Eisen» übereinstimmt. Da «Gruebe» am ehesten auf einen Abbauort hinweist, mutmasst mein Begleiter, dass hier tatsächlich nach «Isebohne» gesucht wurde – nach kugelförmigen, von der Erosion abgeschliffenen Eisenstücken, die im Molassegestein von Zeit zu Zeit vorkommen.

Wald überallIn Kriesbaumen fragen wir zwei Waldarbeiter nach der Herkunft des Ortsnamens. Tatsächlich rührt er von Kirschbäumen her. Wir betrachten die Karte genauer: «Zumholz», «Herrenholz», «Tannen», «Tännlenen»  – vielerorts bestimmen Wälder die Flurnamen. Nach dem steilen Aufstieg Richtung Neuenmatt weitet sich der Blick und erstmals kommt unser Etappenziel in Sicht: die Kirche Rüschegg. Sie steht zuoberst auf einem rund-herum von tiefen Gräben umgebenen Hügel, weitherum sichtbar. Immer wieder kommen wir an kleinen Höfen vorbei, Werkzeug, Kinderspielzeug und Sonnenbänke mahnen an ein Leben unter freiem Himmel. Vorfreude auf den Sommer kommt auf.

Der Abstieg im Wald ist keineswegs düster, auch wenn im Einzugsgebiet des Schwarzwassers der Weisstannen- und Fichtenwald dominiert und so nicht allzu viel Früh-lingsgrün zu sehen ist. Auf den vielen Holzbeigen am Wegrand sind in blauer Farbe die Namen der Besitzer gesprayt: «Hostettler», «Aebischer» usw. Sogar im Wap-pen der Gemeinde Rüschegg ist der Wald präsent: Es zeigt eine Löwentatze, die eine Tanne festhält. Die Pran-ke verweist auf das Wappen des Amtsbezirks Schwar-zenburg, die Tanne symbolisiert den Waldreichtum.

Wandern durch den typischen Nadelwald (rechts unten) vom Schloss Schwarzenburg (rechts oben) zur KircheRüschegg (oben).

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Am 5. April starten wir für Siein die Frühlingssaison.

Ihr unvergesslicher Tag auf dem See beginnt mit dem Frühstücksschiff, an Sonntagenmit dem beliebten Thunerseebrunch. Täglich 9.40 Uhr ab Thun. www.bls.ch/schiff

ALLES ÜBER EVENTS UND ANGEBOTE UNTER| www.zentrumoberland.ch | www.panoramacenter.ch

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REPORTAGE

«Hundsbiss am Füdle»Nach der Überquerung des Gambachs bekommen wir langsam Hunger. Doch wir halten noch die letzten 25 Mi-nuten durch und machen erst bei der Kirche Rüschegg Pause. Sie wurde 1813 erbaut, in einer für die Bevölke-rung sehr harten Zeit: Das Gebiet von Guggisberg und Rüschegg galt damals als das Armenhaus des Kantons Bern. So sagt ein Sprichwort: Ein rechter Rüschegger hat eine «Schnatte am Rüggä» (vom Zugseil des Hausierer-karrens) und einen «Hundsbiss am Füdle» (von den ihm nachgehetzten Hofhunden). Und Gerhard Binggeli schreibt in seiner Kolumne in der Tageszeitung «Der Bund», die Rüschegger seien «Husierer, Chessel- und Chacheliflicker, Hudilumper, Chorber u Wydlilismer» genannt worden (Hausierer, Kessel- und Pfannenflicker, Lumpensammler, Korbmacher, Weidenflechter). Die hier wohnhaften Leute mussten sich also mit den niedrigsten Tätigkeiten abgeben, Bettler und Landstreicher durften hier ihr Vieh auf der Allmend weiden lassen.

Wir hingegen haben es besser und können auf der Bank vor der Kirche unser Picknick auspacken. Die Sicht ist gut und wir erkennen im Norden die Jurakette mit dem charakteristischen Sendeturm auf dem Chasseral. Im Süden jedoch nimmt die nahe Hügelkette mit der Pfyffe die Sicht auf die Alpen. Gantrisch und Ochsen schauen je nur mit einem kleinen Zacken aus einer Lücke hervor. Wir sitzen zwar in der Sonne, können uns aber auch die langen Schattenzeiten vorstellen.

Zwei Mal Schwarzwasser Den Besuch der Kirche haben wir uns als Nachtisch auf-gespart: Hinter dem Altar befindet sich ein Holzschnitt von Franz Gertsch. Der Künstler wohnt mit seiner Frau in Rüschegg und ist hier zum Ehrenbürger ernannt wor-den. Die beruhigende Wirkung des blauen Wasserbildes «Schwarzwasser II» stellt sich sofort ein. Wir setzen uns auf die ebenfalls in Blau gehaltenen Kissen der Kirchen-bänke und geniessen die Stille.

Biberspuren bei der GrasburgAls kurze Frühlingstour empfiehlt sich auch ein Abstecher zur Grasburg und ans Ufer der Sense (ca. 1 Std. 30 Min.). In ca. 35 Minuten erreicht man ab dem Bahnhof Schwarzen-burg die Grasburg. Die Bäume und Büsche rund um die Burg wurden über den Winter 2012 gerodet. So sticht die Grasburg nun umso imposanter aus der Landschaft. Die Grasburg wird 1223 zum ersten Mal erwähnt und es führen gar Wege aus der Römerzeit in der Nähe vorbei. Früher waren Ritter die Bewohner der spätstaufischen Festung – die heutigen Burgherren sind die Biber an der Sense gleich unterhalb der Grasburg. Wer Biberspuren sehen will, begibt sich am besten ans Ufer gleich unterhalb des Harris-stegs, empfiehlt die Biologin Marlis Labudde. «Im Moment sind die Biber dieses Reviers vor allem flussabwärts auf der linken Seite der Sense aktiv. Gerade im Frühjahr ist ihr Hunger gross.» Die Biber fällen unzählige Jungweiden, um an die saftigen Knospen und Spitzentriebe heranzukommen. Ihre breiten Nagezähne hinterlassen dabei die unverkennbaren Spuren. Marlis Labudde: «Vor zehn Jahren wurden die ersten Biber-spuren an der Sense entdeckt – heute findet man sie überall, sogar bis hinauf zum Schwarzsee!»

Aussen- und Innensicht: Die Kirche Rüschegg mit dem Schwarzwasser-Bild von Franz Gertsch.

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Geniessen Sie zum Jubiläumspreis Ihren ganz besonderen Tag auf demBrienzersee. www.bls.ch/175

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Gut zu wissenHinreise: Mit der Bahn nach Schwarzenburg.Rückreise: Ab «Rüeggisberg, Post» oder «Rüschegg Gambach, Hirschhorn» mit dem Bus.Wanderung: Schwarzenburg–Kriesbaumen–Neumatt–Rüschegg Kirche: 3 Std., Rüschegg Kirche–Rüschegg Graben–Schwand–Rüeggis-berg: 2 Std. 30 Min.Tipps: Schwarzenburg–Rüschegg Kirche über Buchershalten auch in 2 Std. möglich. Rüschegg Kirche–Rüeggisberg auf dem Ja-kobsweg auch in 2 Std. möglich.Variante: Nur den ersten Teil der Wanderung unternehmen. Rüschegg Kirche–Bushaltestelle «Rüschegg Gambach, Hirschhorn»: 15 Min.

Einkehr/Übernachten: Restaurant Bahnhof, Schwarzenburg, Tel. +41 (0)31 731 12 93, Gast-hof Bären, Rüeggisberg, Tel. +41 (0)31 809 03 05Mehr Infos: Naturpark Gantrisch, Tel. +41 (0)31 808 00 20, www.gantrisch.ch, Gemeinde Rüeggisberg, Tel. +41 (0)31 808 18 18, www.rueggisberg.ch

Wanderkarte und Höhenprofil unter

» www.bls.ch/streifzug

REPORTAGE

Mit neuer Energie gehts anschliessend hinunter Rich-tung Grabe. Bestimmt jedes dritte Fahrzeug, das uns auf dem Strässchen entgegen kommt, ist ein Traktor. Ein stummes Nicken, eine gehobene Hand, ein durch den grossen Stumpen im Mund unverständlich gewordener Gruss. Hier sind die Wanderwege noch keine extra für Touristen angelegten Pfade, sie dienen primär der Forst- und Landwirtschaft. Im Rüschegg-Graben treffen sich Gambach und Schwarzwasser, der Uferweg gehört zum Naturschutzgebiet Sense-Schwarzwasser, das zu den Au-engebieten von nationaler Bedeutung zählt. Das Wasser schlängelt sich durch die Kiesbänke und lockt, das erste Mal im Jahr barfuss zu gehen.

Nach rund 20 Minuten der nächste Wegweiser: Wir stos-sen auf den Jakobsweg. Diese weltbekannte Route ist die direkteste Verbindung zum Kloster Rüeggisberg. Wir lassen uns aber von zwei älteren Damen überzeugen, den Weg über die Egg Schwanden zu nehmen. Bei den statt-lichen Bauernhöfen angekommen, überrumpelt uns die grandiose Aussicht: Plötzlich liegt zu unserer Linken das ganze Mittelland und zu unserer Rechten der imposante Alpenbogen mit seinen Viertausendern.

Klosterruine RüeggisbergEin steinerner Turm mit angehängten Rundbogen taucht auf: die Klosterruine Rüeggisberg. Heute steht nur noch das Nordquerschiff des Cluniazenser-Priorats, rund ein Elftel der einstigen Anlage. Man kann nur erahnen, welch majestätisches Gotteshaus hier einmal gestanden haben muss. Die Abendsonne taucht die Mauern in ein warmes Licht, und die Aussicht auf Thunersee und Alpen ist auch von hier aus gewaltig. Im kleinen Museum im Nebenhaus erfahren wir, dass das Kloster nicht von selber eingestürzt ist: Nach dem Dorfbrand 1532 wurde 1541 beschlossen, das Kloster abzubrechen und als Steinbruch für den Wie-deraufbau von Dorf und Kirche zu brauchen. Von 1072 an war rund hundert Jahre daran gebaut worden. Im Mu-seum können ein Modell der Klosteranlage, in Sandstein gehauene Ornamente, Kapitälchen und Schmuckleisten

besichtigt werden und man erhält weitere Informationen rund um den Cluniazenser-Orden.

Das Kloster war einst eine bedeutende Herberge auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die Pilger konnten hier übernachten, wurden wenn nötig verarztet und erhielten Wegzehrung. Heute wird der malerische Ort wieder als Schaubühne für Gottesdienste sowie die Kulturreihe «Klostersommer Rüeggisberg» genutzt. Un-sere Herberge wird aber vorerst der Gasthof Bären, in dem wir uns einen grossen Milchkaffee gönnen, bevor wir mit dem Bus nach Riggisberg weiterreisen.

Naturpark-Highlights: Gantrisch-Panorama und Klosterruine Rüeggisberg.

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Am 1. Juni 1864 wurde die erste «Staatsbahn» der Schweiz eröffnet. Sie verkehrte von La Neuveville via Biel und Bern bis nach Langnau i.E. Zum 150. Jahrestag organisiert Konolfingen am 31. Mai und 1. Juni ein grosses Bahnhoffest, an dem sich die BLS beteiligt.

Grosser Bahnhof für die erste Staatsbahn.

In der Epoche der Privatbahnen war die neue Bahn, die 1864 zwischen La Neuveville und Langnau i. E. ihren Be-trieb aufnahm, etwas Besonderes. Sie war die erste reine «Staatsbahn» der Schweiz: Die Strecken gehörten dem Kanton Bern, die Bernische Staatsbahn (BSB) betrieb sie. Der Kanton war eingesprungen, nachdem die von Bun-desrat Jakob Stämpfli geförderte private Ostwest-Bahn (OWB) mit ihrem Projekt einer zusätzlichen Verbindung quer durch die Schweiz Schiffbruch erlitten hatte. Sie hatte beabsichtigt, eine Konkurrenzstrecke zur Basler Centralbahn, die das Mittelland bediente, aufzubauen: von der Westschweiz über Bern, Luzern und Zug bis

150 Jahre Bahn-

hof Konolfingen

Text: Peter KrebsFotos: Olivier Sauter, Rob Lewis

Thema

nach Zürich. Dem schlecht geplanten Vorhaben ging aber bald das Geld aus, sodass es auf nicht einmal halbem Weg ins Stocken geriet.

Kanton Bern betreibt BahnpolitikDeshalb hiess die OWB im Volksmund «Oh-Wetsch-Bahn». Der Kanton Bern, der sich finanziell beteiligt hatte, und der 1861 die bernischen Streckenteile aus der Konkursmasse aufkaufte, sah «darin die Chance, eine eigene Bahnpolitik zu betreiben», sagt der Sekundarleh-rer Werner Weber. Weber bereitet das Bahnhoffest in Konolfingen zusammen mit diversen Partnern vor. Er

THEMA

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hat dazu die Geschichte seines Wohnorts und der Bah-nen aufgearbeitet. Es sei das Ziel des Kantons gewesen, die einzelnen Kantonsteile per Schiene zu verbinden und für den Transitverkehr einen schnellen Anschluss an die Gotthardstrecke, die in Planung war, und damit nach Italien herzustellen. Die Eisenbahn war in jener Zeit, als das Automobil noch nicht erfunden war, das weitaus leistungsfähigste Verkehrsmittel. Sie verhiess Fortschritt für Industrie und Tourismus.

Später, nach dem Deutsch-Französischen Krieg, stieg das Interesse Frankreichs an den Verbindungen durch die Westschweiz an. Frankreich musste 1871 das Elsass an Deutschland abtreten und damit den Grenzbahnhof Basel. Nun waren alternative Verbindungen willkom-men. Diese neue Ausgangslage wollte sich der Kanton Bern zunutze machen. Er war beim Weiterbau der Linie von Langnau i. E. nach Luzern die treibende Kraft und

beteiligte sich erneut finanziell. So konnte im August 1875 auch dieser Abschnitt eröffnet werden.

Allerdings wurde die Einspurstrecke durch das Emmen-tal und das Entlebuch nicht zu jener Hauptverkehrsach-se, als die sie gedacht war. Güter- und Personenverkehr blieben unter den Erwartungen. Betreiber und Besitzer wechselten in rascher Folge. Auch das Experiment mit der BSB war von relativ kurzer Dauer. Sie wurde 1877 aufgelöst. Als die heutige Inhaberin, die SBB, die Anlage 1903 von der Jura-Simplon-Bahn übernahm, war sie be-reits die sechste Konzessionärin innerhalb von 40  Jahren, wie Werner Weber berechnet hat.

Konolfingens AufschwungDennoch hat die Eisenbahn die Entwicklung der von ihr bedienten Dörfer gefördert. Das gilt ganz besonders für Konolfingen, eines der «Tore zum Emmental». Am

Die S2 am Bahnhof Konolfingen (links) und am Bahnhof Signau (ganz oben). Der RegioExpress Kambly Zug zwischen Bowil und Signau (oben).

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Standort des heutigen Ortszentrums existierten vor dem Bahnbau an einer Strassenkreuzung lediglich ein Gast-hof und einige wenige Gebäude. Die Gemeinde Konol-fingen gab es noch nicht, sie entstand erst 1934 aus der Fusion von Stalden und Gysenstein. Der Aufschwung begann, als sich die Berneralpen Milchgesellschaft (BAMG, heute Nestlé) im Jahr 1892 neben dem Bahnhof niederliess, der noch Konolfingen-Stalden hiess. Ein Zu-fall war das natürlich nicht, die BAMG war auf gute Ver-kehrsverbindungen angewiesen: sowohl für die Anliefe-rung der Milch wie für den Abtransport ihrer Produkte (darunter Kondensmilch und ab 1901 die heute noch berühmte «Stalden-Crème»). Das hatte auch Gustav von May erkannt. Der Gemeindepräsident von Stalden und Schlossherr im nahen Hünigen hatte die vom Hotelier César Ritz gegründete BAMG erfolgreich angeworben: «Wir halten Euch einen prächtigen Bauplatz bereit, wir haben reichlich Milch, wir werden Euch Wasser verschaffen soviel ihr wollt, die Burgdorf–Thun-Bahn wird bald kommen, dann wird Konolfingen Eisenbahn-Knotenpunkt.»

1899 kam die Burgdorf–Thun-Bahn (BTB) – damals ers-te elektrische Vollbahn Europas – tatsächlich. Sie kreuzt

die Linie Bern–Luzern in Konolfingen. Das Dorf wurde zu einem Industrieort, das moderne Konolfingen entstand. Rund um den Bahnhof, auf einem im 19. Jahr-hundert entsumpften Moosgebiet, wuchs rasch ein neues Zentrum heran. Der Bahnhof war aber nicht nur ein ge-schäftiger Ort, er war gleichzeitig ein Treffpunkt und das Tor zur Welt jenseits des Emmentals, was manchen Passanten ein wenig ins Träumen brachte. Offenbar auch den jungen Friedrich Dürrenmatt (1921–1990), der in Konolfingen als Pfarrerssohn aufwuchs und noch die Zeit der Dampfzüge erlebte: «Auf einer Bank vor dem Bahnhof sitzend, sah ich ihnen mit einer Mischung von Sehnsucht und Abscheu entgegen, dann dampften die Lokomotiven, urweltliche Kolosse, vorüber und davon, hinter ihnen, durch die Scheiben der Wagenfenster sicht-bar, Reisende, die nicht einmal den Bahnhof bemerkten, an welchem sie vorüberschossen.» In Dürrenmatts Erin-nerung ist der Bahnhof sogar wichtiger als die Milch-siederei «mit ihrem Hochkamin, der mehr als der Kirch-turm Wahrzeichen des Dorfes war.»

Bis heute wichtige Teile des NetzesLaut dem Belper Bahnhistoriker Werner Neuhaus rollten früher wirklich einzelne Züge ohne Halt durch

1892, zur Zeit der Gründung der Berneralpen Milchgesellschaft (BAMG) unweit des Bahnhofs Konolfingen, gehörten Dampfzüge und Kohleschaufeln zum Alltag. Heute gehört dies, wie auch eine Fahrt mit dem Kambly Zug, zu den Höhe punkten der Freizeiterlebnisse mit der Bahn.

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Das BLS-Reisezentrum verlegt seine Beratun-gen vom Abo bis zur Weltreise für einmal vor die Türen. Bahnhofführungen mit Wettbewerb ge-ben Einblick in die Geschichte und den heutigen Betrieb sowie Auskunft über die nahe Zukunft: Ende 2014, Anfang 2015 wird der Bahnhof kun-denfreundlich ausgebaut.

Bereits am 2. März wurde im Dorfmuseum alter Bären die Sonderausstellung «150 Jahre Eisen-bahn Konolfingen» eröffnet. Anhand der Aussa-gen von Zeitzeugen können die Besucher die 150-jährige Geschichte des Ortes und der Eisen-bahn nachvollziehen. Bilder, Gegenstände, Mo-delle von Bahnhöfen und Schienenfahrzeugen bereichern die Ausstellung. Sie ist jeden zweiten Sonntag geöffnet, sowie während des Bahnhof-festes. Dann bringt ein Shuttlebus die Besucher vom Bahnhof zum Dorfmuseum.

Mehr Infos: www.bls.ch/konolfingenwww.museum-alter-baeren.ch

Am Wochenende vom Samstag, 31.  Mai, und Sonntag, 1. Juni, wird im Bahnhof Konolfingen und in seinem Einzugsgebiet ein festlicher Betrieb sein. Zum 150-Jahr-Jubiläum des Bahn-hofs und der ehemaligen Bernischen Staatsbahn warten die Organisatoren mit einem reichhalti-gen Angebot auf. Gleich drei Bahnen beteiligen sich aktiv: die BLS, die SBB und der Verein Dampfbahn Bern (DBB), der seine altehrwürdige Depotanlage in Konolfingen dem Publikum öff-net und seine Fahrzeuge präsentiert. Auf ver-schiedenen Strecken offerieren BLS, SBB Histo-ric und DBB Spezialfahrten mit historischen elektrischen und dampfbetriebenen Zügen: Sie werden die festliche Stimmung bis nach Worb, Thun, Hasle-Rüegsau und Langnau i. E. tragen.

Das musikalische und kulinarische Rahmenpro-gramm fehlt nicht. Auf dem Dorfplatz wird ein Festzelt errichtet. Auf dem Festgelände beim Bahnhof und auf dem Industrieareal der Nestlé empfangen Marktstände die Festgemeinde.

Das Fest zum 150-Jahr-Jubiläum

Konolfingen. Seit vielen Jahren schon machen hier in-zwischen alle Personenzüge Station. Die Strecke dient vorwiegend dem regionalen Personenverkehr. Auf der Berner Seite ist sie eine rege benützte Achse der S-Bahn Bern, für die seit Dezember 2004 die BLS verantwort-lich zeichnet. Dank dem Bau von drei Doppelspurab-schnitten kann die S2 zwischen Langnau i. E. und Lau-pen mit modernem Rollmaterial einen durchgehenden Halbstundentakt anbieten. Die bedienten Orte werden so in Pendlerdistanz an die Agglomeration Bern ange-schlossen. Die BLS betreibt auch die drei westlichen Linien der S-Bahn Luzern, darunter die S6, die bis Langnau i. E. (bzw. Langenthal) verkehrt. Ausserdem

verbindet einmal pro Stunde der RegioExpress (RE) Bern mit Luzern, mit Halt an den grösseren Bahnhöfen. Er ersetzt im Prinzip die Schnellzüge zwischen Genf und Luzern, die bis Ende 2004 durch das Emmental und Entlebuch fuhren, seither aber die Neubaustrecke der Bahn 2000 benützen.

Viel Verkehr herrscht natürlich auch zwischen Biel und Bern mit den halbstündlichen RE-Zügen und den Linien S3 und S31 der S-Bahn Bern: Die vor 150  Jahren eröffneten Bahnstrecken sind heute wichtige und nützliche Teile des Schweizer Schienennetzes, obschon ihre Planung einst nicht über alle Zweifel erhaben war.

Heute verkehrt der MUTZ zwischen Biel und Bern, hier als S3 auf der Höhe der Gemeinde Schüpfen.

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Die S-Bahn Bern, wie Sie sie noch nie gehört haben. Sowie Infos zum aktuellen und zukünftigen Angebot der

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«Dann bin ich in fünf Minuten auf dem Zug.»

«Ich bin ein antizyklischer Pendler. Ich versuche wenn immer möglich, nicht im Pulk der Menschenmassen am frühen Morgen und am Nachmittag in den Zug zu stei-gen. So kommt es wohl auch, dass ich die Pendlerzeit un-terschiedlich erlebe. Manchmal will die Fahrt nach Bern kein Ende nehmen. Etwa dann, wenn auf dem Nebensitz das Plappern laut wird. Manchmal klemme ich aber in Schwarzenburg den Zeigefinger ins offene Buch, damit ich die spannende Lektüre der allzu kurzen Fahrt zuhau-se sofort weiterführen kann. Ab und zu nutze ich die Zeit auch zum Schlafen: Am besten gelingt mir das in den älteren Triebwagen, die bequeme Sitze haben und leise um die Kurven fahren. Ich freue mich darauf, wenn der MUTZ dann endlich fahrplanmässig bis nach Schwar-zenburg verkehren wird. In den neuen Doppelstockzü-gen werde ich mich noch besser entspannen können.

Dank der Eisenbahn habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Unabhängigkeit gespürt. Bereits in der Oberstufe konnte ich mit Freunden von Thörishaus aus in die weite Welt reisen. Mit den Kombi-Tickets waren wir schnell in den Bergen  – ohne Begleitung der Erwachsenen und ihren Autos. Vielleicht wollte ich deshalb eine Lehre bei der Bahn als Betriebssekretär machen. An der Verkehrs-schule in Biel hat mich mein Geschichtslehrer aber auf eine andere Fährte gebracht. Schliesslich machte ich die eidgenössische Matur und studierte Geschichte und Politikwissenschaften. Nun unterrichte ich Geschichte an der Berner Maturitätsschule für Erwachsene. So kann ich meinen Schülerinnen und Schülern aus vergangenen Zeiten im Schwarzenburgerland erzählen. Die ehemalige Gemeine Herrschaft Grasburg ist noch heute spannend, weil in den abgelegenen Dörfern und Weilern viele spannende ‹Chutzen›, Aussteiger und originelle Leute zuhause sind.

Seit 20 Jahren bin ich Tourenleiter in der Sektion Gant-risch des Schweizer Alpen-Club SAC. Auf unseren Club-touren kommen manchmal über ein Dutzend Leute mit. Der SAC versucht, möglichst viele Touren mit dem öf-fentlichen Verkehr durchzuführen. Deshalb stehen wir oft um 5.45 Uhr am Bahnhof bereit, etwa für eine Tour im Diemtigtal. Im Winter können wir dank Bus und Bahn auch über den Gantrisch ins Simmental fahren. Bis ins Seelital fährt der Bus. Von Oberwil im Simmental bringt uns die BLS wieder nach Hause.

Wenn der Blick zum Himmel gutes Wetter verspricht, muss es oft sehr schnell gehen. Deshalb steht der Ruck-sack mit der Tourenausrüstung zusammen mit Skischu-hen, Skis und Stöcken immer griffbereit. Denn wenn der Berg ruft, bin ich in fünf Minuten auf dem Zug. Und ich gebe es zu: Das Packen der Ledermappe mit dem Schul-material dauert immer etwas länger.»

Der FahrgastName: Reto MüllerAlter: 41Beruf: Historiker und GymnasiallehrerAbonnement: Je nach ArbeitswegVorlieben: Am nächsten bei Velo- und Skiständer

FAHRGASTPORTRÄT

Strecke: Schwarzen-burg–Bern retourLieblingsstrecke: Lanzenhäusern–Schwar-zenburg mit Blick auf Kirche Wahlern und den Gantrisch

Reto Müller

Aufgezeichnet von: This RutishauserFoto: Anita Vozza

Fahrgast-

porträt

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In Düdingen den Traum des Grossvaters leben.

Markus Stucker lebt den Traum seines Grossvaters. Der war ein grosser Bahn-Fan, Mitglied in einem Modell-eisenbahn-Klub. Zum Beruf machen konnte er seine Lei-denschaft allerdings nicht. Ganz im Gegensatz zu seinen beiden Enkeln: Die arbeiten beide bei der BLS, der eine als Lokomotivführer, sein Bruder Markus als Leiter des BLS-Reisezentrums in Düdingen. Dort fühlt sich der 30-Jährige seit acht Jahren ausgesprochen wohl. Das hat zum einen mit den Menschen in der deutschsprachigen Freiburger Gemeinde zu tun, die «herzlich und offen» seien, wie Markus Stucker sagt, gleichzeitig aber auch stolz auf ihren Freiburger Dialekt, «mit dem sie sich ein bisschen gegen den Kanton Bern abgrenzen wollen». Zum andern gefällt ihm die Arbeit im Reisezentrum, weil sie abwechslungsreich sei und man mit vielen Menschen in Kontakt komme und deren Wünsche erfüllen könne. Seit dem 22.  Oktober 2013 geht das noch ein bisschen besser: An diesem Tag öffnete das neu renovierte Reise-zentrum seine Türen. Seither sind die Glasscheiben zwi-schen Kunden und Mitarbeitenden verschwunden, für längere Gespräche stehen Stühle zur Verfügung. Stucker:

Düdingen ist ein wichtiges Zentrum auf der Strecke zwischen Bern und Freiburg. Mittendrin: das BLS-Reisezentrum, in dem Leiter Markus Stucker und sein Team an Spitzentagen mehr als 200 Kunden beraten.

Reisezentrum

Düdingen

Text: Peter BaderFotos: Anita Vozza / zVg

Blickpunkt

BLICKPUNKT

«Das schafft eine offene und angenehme Atmosphäre, in der persönliche Beratung besser möglich ist.»

Zentrum zwischen Bern und FreiburgDüdingen liegt an der Strecke zwischen Bern und Frei-burg. Die 7000-Seelen-Gemeinde ist die grösste im Sen-sebezirk, neben dem Seebezirk der zweite deutschspra-chige Teil des Kantons Freiburg. An der Linie zwischen den beiden Kantonshauptstädten verfügt Düdingen als einziges Dorf über einen bedienten Bahnhof, weshalb das Einzugsgebiet des BLS-Reisezentrums entsprechend gross ist. «An Spitzentagen», sagt Markus Stucker, «be-dienen wir mehr als 200 Kundinnen und Kunden.» Das Rückgrat des Verkaufssortiments bilden Streckenabon-nemente, Mehrfahrtenkarten und Generalabonnemen-te. «Ein grosser Teil unserer Kundschaft pendelt nach Bern oder Freiburg», erklärt der Leiter des BLS-Reise-zentrums. «Dazu gehören natürlich auch viele Schüler und Studentinnen.» Daneben verkauft das Personal in Düdingen Tickets für nationale und internationale Bahnreisen, stellt individuelle Ferienprogramme zu-

Heute im Einsatz: (v.l.) Leiter Markus Stucker, Angélique Müller, Eliana Aebischer, Julia Mischler (Lernende).

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Das BLS-Reisezentrum Düdingen in KürzeTeam: Markus Stucker (Leiter), Angélique Müller, Eliana Aebischer, Julia Mischler (Lernende)Kontakt: BLS-Reisezentrum Düdingen, CH-3186 Düdingen, Tel. +41 (0)58 327 60 00, [email protected]Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 6.30 bis 18.30 Uhr, Samstag: 7.30 bis 14 Uhr, Sonntag: geschlossen

» www.bls.ch/reisezentren

sammen, bucht Hotels und Flüge. Besonders beliebt sind Badeferien am Meer. Beraten wird in Deutsch und Fran-zösisch, obwohl, wie Markus Stucker bemerkt, der über-wiegende Teil der Kundschaft Deutsch spreche.

«Glaubwürdig dank Erfahrung»Neben dem Leiter sind im Reisezentrum zwei Mitarbei-terinnen und eine Lernende beschäftigt. Dabei decken jeweils zwei Personen einen ganzen Tag ab, was zur Folge hat, dass Markus Stucker neben seinen administrativen Aufgaben sehr viel selber «an der Front arbeitet.» Er mag das. Er besitzt kein Auto und ist deshalb viel mit dem Zug im ganzen Land unterwegs. Und sammelt dabei wertvolle Erfahrungen, die ihm in seinem Beruf zugute kommen: «Wenn ich einem Kunden eine Reise auf den Niesen schmackhaft machen will, ist es sicher besser, wenn ich selber auch schon mal da war. Damit wirkt man deutlich glaubwürdiger.»

Markus Stucker hat schon seine Lehre als öV-Kaufmann bei der BLS absolviert. Er war bereits als Junge vom öf-fentlichen Verkehr fasziniert, vor allem «von der ganzen Organisation, die es braucht, damit das alles jeden Tag reibungslos klappt.» 2006 kam er nach Düdingen, ein

BLS-Reisezentrum-Leiter Markus Stucker geht gerne in die Natur. In Düdingen ist das kein Pro-blem, innert kürzester Zeit befindet man sich in einem wunderschönen Naturschutzgebiet, den sogenannten «Düdinger Möser». Diese setzen sich aus dem Ottisbergmoos, dem Düdinger-moos, dem Tiefmoos, sowie dem Waldegg- und dem Garmiswilmoos zusammen und bilden so einen eigentlichen Moorkomplex. Die Möser umfassen auf einer Gesamtfläche von 22 Hekta-ren mehrere Wasserflächen, Hochmoore und Moore von nationaler Bedeutung.

Markus Stuckers Ausflugstipp führt vom Bahn-hof Düdingen in einer rund zweieinhalbstündi-gen Wanderung durch diese Moorlandschaft zur Magdalena-Einsiedelei, die oberhalb des Schif-

Markus Stuckers Ausflugstipp

Durch das Moor zur Einsiedeleifenen-Sees liegt. 1448 wurde erstmals eine Einsiedlerwohnung im Weiler Räsch in den Geschichtsbüchern erwähnt, ab 1609 ist der «Waldbruder zu Sankt Marien Magdalenen» aktenkundig. Zur Gestaltung der in den Sand-stein gehauenen Räume haben jedoch vor allem die Einsiedler Johann Dupré und sein Gehilfe Johann Liecht in den Jahren zwischen 1680 und 1708 beigetragen.

Man könne aus der Wanderung einen Ganzta-gesausflug machen, sagt Markus Stucker, mög-lich seien ein Abstecher zum Grandfey-Viadukt oder das Begehen eines Botanik-Lernpfades.

Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw. ab Düdingen.

Wanderkarte und Höhenprofil unter

» www.bls.ch/streifzug

Jahr später wurde er Leiter des Reisezentrums. Und hier gefällt es ihm so gut wie am ersten Tag. Natürlich sei man manchmal auch Blitzableiter für verärgerte Kun-den, viel öfter aber spüre man, dass «die Leute unsere Arbeit schätzen und merken, dass wir unser Bestes ge-ben. Dann gibt es auch mal eine Tafel Schokolade als Dankeschön.»

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Aktuell in den BLS-Reisezentren.

Reise mit der Bahn

Information und Buchung

– Im BLS-Reisezentrum in Ihrer Nähe: www.bls.ch/reisezentren– Telefonisch unter +41 (0)58 327 32 71– Mehr Angebote Aktivferien EUROTREK: www.bls.ch/aktivferien

Tour

Reisetipp – Fahrradtour Berliner SeenBerlins Umland ist waldreich, geprägt von vielen grösseren und kleineren Seen. Zugleich erleben Sie Potsdam und Berlin, zwei Städte mit ebenso interessanter Historie wie Gegenwart. Sie radeln durch kleinere Orte mit reizvoller Backsteingotik, entdecken aber auch Zeugnisse dunkler Tage Deutschlands wie die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen. Diese Reise hat unglaublich viele Facetten.

Individuelle Einzeltour8 Tage / 7 Nächte, ca. 320 Radkilometer.

StreckencharakterLeicht – alle Routen sind überwiegend eben oder verlaufen in leichtwelligem Gelände.

TourenverlaufBerlin – Potsdam – Brandenburg an der Havel – Gross Behnitz – Oranienburg – Eberswalde – Berlin.

AnreisetermineSamstags, 26. April – 18. Oktober 2014.

Täglich werden 4 Direktverbindungen mit dem Hochgeschwindigkeitszug ICE von Bern nach Berlin angeboten, die Reisezeit beträgt knapp 8 ½ Stunden.

8 Tage / 7 Nächte imDoppelzimmer, inkl. Frühstück 728.–

Zuschlag Einzelzimmer 195.–

Zuschlag Halbpension 182.–

Fahrradmiete 85.–

Elektromiete 208.–

Obligatorische AuftragspauschaleReisebüro (pro Dossier) 50.–

Hin- und Rückreise nicht im Preis inbegriffen.

Es gelten die allgemeinen Reise- und Vertragsbestim-mungen von Eurotrek. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.

Exklusiver RabattCHF 100.–Für Buchungen vom 1.4.–31.5.2014

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einem Mindestbetrag von CHF 600.–

im BLS-Reisezentrum.

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Preisbeispiel pro Person in CHF

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Stockhorn2190

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Hundsrügg2047

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Niderhorn2078Gastlosen

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Giferspitz2542

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MurtenseeLac de Morat

SchiffenenseeLac de Schiffenen

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Bahnnetz BLS-Personenverkehr

Spurweite: 1435 mmHöchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)Streckenlänge: 630,3 kmAnzahl Haltepunkte: 183

Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel) Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn) Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,

höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz) Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.) Nördlichster Haltepunkt: Langenthal Südlichster Haltepunkt: Lalden Östlichster Haltepunkt: Luzern Westlichster Haltepunkt: Payerne Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel

(14,61 km) Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen

Bern und Bern Wankdorf) Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen

Hohtenn und Ausserberg) Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)

BLS-Schifffahrt Berner Oberland

ThunerseeFläche: 47,8 km2

Seespiegel: 558 m ü.M.Tiefster Punkt: 344 m ü.M.Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 kmAnzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)

Brienzersee (nur Sommerbetrieb)

Fläche: 29,8 km2

Seespiegel: 564 m ü.M.Tiefster Punkt: 304 m ü.M.Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 kmAnzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)

BLS-Autoverlad Lötschberg

Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 kmDistanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 kmFahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.

Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan

DATEN UND FAKTEN

LEGENDEN

Reliefkarte: © 2011 swisstopo

BLS-Bahnlinie

BLS-Schifffahrtslinie

Übrige Bahnlinien

Tunnel

Bahnhof/Haltestelle

Schiffstation

Halt auf Verlangen

Autoverlad Lötschberg Kandersteg–Goppenstein Kandersteg–Iselle (I)

Schifffahrt Berner Oberland

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1987 bestimmte der Kanton Luzern, dass Abwärme aus industriellen Anlagen nicht einfach verpuffen darf, sondern zu nutzen sei. Für die Gemeinde Wolhusen am Nordrand des Entlebuchs war das ein Glücksfall. Hier befindet sich nämlich die Verdichtungsstation einer in-ternationalen Gasleitung. Ihre Abwärme heizt heute die verglasten Hallen und Gewächshäuser des Tropenhau-ses. Der spektakuläre Bau ist längst zum Wahrzeichen von Wolhusen geworden und zieht Besucher von nah und fern an. Sie wandeln unter tropischen Nutzpflanzen, an denen Bananen, Mangos, Papayas und zahlreiche Chilisorten gedeihen, aber auch weniger Bekanntes wie Cherimoyas, Longan-Früchte, Galgant-Wurzeln oder Kaffirlimetten.

Wer die aus dem warmen Süden stammenden Erzeug-nisse näher kennenlernen will, sollte sie nicht nur an-schauen, sondern auch verkosten. Früchte, Gemüse und Gewürze aus dem Besucherhaus und dem benachbarten Produktionshaus kann man kaufen. Etwa im hauseige-nen Shop, aber auch in regionalen Filialen von Coop, dem Hauptpartner des Tropenhauses. Am besten ge-niessen lassen sich die exotischen Produkte aber im Restaurant Mahoi, wo man als Gast zwischen Bananen-

Aus dem Tropengarten auf den Teller.Im Restaurant Mahoi kommt auf den Tisch, was im warmen Klima des Tropenhauses Wolhusen gedeiht. Die junge Küchencrew weiss, wie man das Beste aus den exotischen Produkten herausholt.

stauden und vielen anderen Tropenpflanzen tafelt. Auch die Lufttemperatur von 25 Grad versetzte uns bei unse-rem Besuch in Ferienstimmung.

Südostasien auf dem TellerAm Mittag bietet das «Mahoi» eine reduzierte Karte, die dennoch einen guten Einblick in den Stil der Küche ermöglicht. Etwa mit der vegetarischen Variante des Nasi Campur Bali, einem Teller mit einer Auswahl kulinarischer Köstlichkeiten von der südostasiatischen Insel der Götter (CHF  27.–), darunter ein Salat mit Schlangenbohnen, Mais- und Gemüsekrapfen, fermen-tierte Sojabohne und zwei Sorten Sambal. Besonders gefielen hier der gelungene Mix von Süsse und Schärfe und die spannende Kombination der exotischen Gewürze. Auch verwöhnte Liebhaber der weltweiten Fusion-Küche dürften an diesem Feuerwerk von Düften ihre Freude haben.

Traditioneller und schweizerischer präsentierte sich das zweigängige Mittagsmenü (CHF  27.–). Immerhin, die «Exotic-Vinaigrette» am Salat vom Biohof und der dezente Vanilleduft der köstlich erfrischenden Pastinakencreme suppe erinnerten uns daran, wo wir

Restaurant

Mahoi

Wolhusen

Text: Mike SommerFotos: Anita Vozza

Gastrotipp

GASTROTIPP

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Gut zu wissenLokal: Restaurant Mahoi im Tropenhaus, Hiltenberg, CH-6110 Wolhusen. Terrasse im Tropengarten, Bar und Lounge.Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Wolhusen, weiter mit Bus 64 bis «Wolhusen, Tropenhaus» oder zu Fuss (ca. 30  Minuten) zum Tropenhaus.Gastgeber: Tropenhaus Wolhusen AG; Küchenchef Andreas und Chef de Service Betina Halter.Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 9.30 bis 0.30 Uhr, Sonntag von 9.30 bis 17.30 Uhr; Montag / Dienstag geschlossen. Spezielles: Menüangebote für Bankette und Firmenanlässe, Shop mit eigenen Produkten, wechselnde Ausstellungen mit Events (ab 10. April zum Thema Heilpflanzen).Infos und Reservationen: Tel. +41 (0)41 925 77 99, www.tropenhaus-wolhusen.chStreifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons

gibt es eine Preisermässigung von CHF 5.– für den Eintritt in

den tropischen Erlebnis-garten im Tropenhaus Wolhusen. Gültig bis 31. Dezember 2014.

uns befanden. Eine positive Überraschung war auch der Hauptgang, das Poulet-Geschnetzelte an der Meaux-Senfsauce, begleitet von Kräuter-Wildreis und Gemü-sen  – von «Null-acht-fünfzehn» keine Spur, dafür viel authentischer Geschmack aller Produkte auf dem Teller. Zum Glück blieb noch etwas Platz im Magen für ein er-frischendes Dessert. Die Yasminreisglacé an Ingwersud mit Papaya, Avocado und Erdnüssen war wiederum ein sehr tropischer Genuss, die authentisch balinesische Konsistenz der Reis-Dumplings mit Guaven allenfalls ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber wir wollten ja Neues entdecken.

Kulinarische Inspiration durch ReisenJedenfalls machte die Mittagsmahlzeit Lust auf mehr, denn die Abendkarte hat einiges zu bieten. Black-Tiger-Crevetten mit Kakao beispielsweise, oder das balinesi-sche Schweinsfilet mit Erbsenmousseline, Gemüse und Tempeh. Das Weinangebot mit ausschliesslich europäi-schen Tropfen klingt ebenfalls verlockend. Es reicht von den immer beliebter werdenden Weinen aus der Inner-schweiz bis zu international bekannten Namen wie Châ-teau Léoville-Barton aus Bordeaux oder Saffredi aus der Toskana.

Gerne hätten wir uns mit Küchenchef Andreas Halter und seiner Frau Betina unterhalten, aber die befanden sich gerade auf einer längeren Reise in Südostasien. Für die Gäste ist das kein Nachteil, denn sicher werden die zwei wieder neue kulinarische Ideen aus den «richtigen» Tropen nach Hause bringen. Zudem kommt die kleine und junge Küchencrew auch ohne den Chef bestens zurecht, denn dann dirigiert Pascal Egli als würdiger Ver-treter mit dem Kochlöffel. «Wir sind ein sehr kollegiales Team, in dem sich jeder mit seinen Ideen einbringt», betont der Sous-Chef. Dass sich Freude am Kochen in der Qualität auf dem Teller niederschlägt, ist bekannt. So ist es nur logisch, dass sich das «Mahoi» von der ursprüngli-chen Verpflegungsstätte für die Tropenhaus-Besucher rasch zum anerkannten Treffpunkt der Geniesser mit respektablen 13 Gault-Millau-Punkten gemausert hat.

GASTROTIPP

Die exotischen Erzeugnisse

des Tropenhauses kann

man kaufen oder – frisch

zubereitet von Sous-Chef

Pascal Egli und seiner

Crew – im Restaurant

Mahoi geniessen.

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LESERBRIEFE

Vergnügen und AugenschmausDie Lektüre der neuen Ausgabe des «Streifzug» ist ein Vergnügen und dank der vielen Bilder ein richtiger Augen-schmaus. Schon jetzt freue ich mich auf die nächste Aus-gabe. Käthe Gempeler, Steffisburg Gut recherchierte ArtikelEn tant qu’ancien apprenti aux ateliers CFF d’Yverdon, j’ai beaucoup apprécié votre récent article, fort bien docu-menté. Et je vous lis toujours avec plaisir. Michel Mottier-Favre, Echichens

Wunderschöner SüdrampenwegIm «Streifzug» habe ich einen Text über den nun komplet-ten Südrampenweg gelesen und ihn dann in drei Etappen erwandert (Naters–Lalden, Lalden–Ausserberg, Hohtenn– Ausserberg). Wunderschön! Ich werde das zu anderen Zeiten sicher wiederholen. Wolfgang Huth, D-Nürnberg

Erinnerungen an die SchweizJedes Mal freue ich mich auf den «Streifzug», der mich immer wieder an schöne Urlaube in der Schweiz, Fahrten auf Schweizer Gleisen verschiedener Spurweiten sowie Dampfschifftouren erinnert. Danke dafür! Heinz-Helmut und Monika Heidenbluth, D-Bad Zwischenahn

«Streifzug» im BriefkastenIch habe mich sehr gefreut, als ich dem Briefkasten den «Streifzug» entnahm! Mit Interesse lese ich diese Zeit-schrift von A bis Z, bis jetzt immer im «Lötschberger», von nun an wird sie mir nachhause geliefert. Seit 2008 fahren wir wöchentlich von Bern nach Hohtenn (VS) mit dem «Lötschberger». Wir schätzen, dass man dort seit einem Jahr einsteigen und bis Bern sitzen bleiben kann. Und das stündlich. Johanna Christen-Straubhaar, Biel

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RÄTSEL

Schreiben Sie uns!Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.

Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug,Genfergasse 11, CH-3001 [email protected]

AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49

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Sagenhafte Wanderungen am GantrischDieser Wanderführer für den Naturpark Gantrisch stellt 20 Sagen aus der Region vor. Er lädt die Leser ein, die tiefgründigen Geschichten an den «Original-Schauplätzen» zu erleben. Zudem vermittelt das Buch eine Viel-zahl von Hinweisen für eigene Streifzüge in diesem wunderschönen Ge-biet. «Sagenhafte Wanderungen am Gantrisch», Andreas Sommer, 2013, 280 Seiten, CHF 39.–, Weberverlag, erhältlich im Buchhandel.

BUCH-TIPPS

Page 36: Streifzug 1 / 2014

PUBLIREPORTAGE

Zeit für Bikini und BadehoseIm Bernaqua Erlebnisbad & Spa gibt es viele Möglich-keiten, die Sommerfigur zu formen – sogar im Wasser.

Ein grosses Badebecken eignet sich nicht nur zum Rum-planschen und Entspannen, sondern auch für wirkungs-volle Aquafitnesslektionen. Das Wasser sorgt dabei für ein leichtes erfrischtes Körpergefühl und gleichzeitig für einen gesunden Widerstand, der den Kalorienverbrauch und den Muskelaufbau fördert. Bernaqua hat drei dynamische Aqua-Workouts im Angebot, die jeweils im Flussbad statt-finden und den Körper gelenkschonend trainieren.

Drei Lektionen im WasserWer AquaDYNAMIC besucht, wird von der Power des in-novativen Wassergymnastik-Programms begeistert sein. Das Ganzkörpertraining fördert Ausdauer und Kraft  – mit hohem Spassfaktor zu motivierender Musik. In den Aqua-WORK-Lektionen kommen Hilfsmitteln wie Nudeln und elastische Tubes zum Einsatz. Dieses Workout dient insbe-sondere der Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskulatur sowie dem erhöhten Kalorienverbrauch. Wie wär’s mit einer Runde Velofahren im Wasser? Aqua Rider ist ein ganzheit-liches Ausdauertraining auf dem stationären Fahrrad – für Neueinsteiger oder langjährig Aktive. Alle Workouts im Wasser formen die gesamte Silhouette und bringen den Hormonhaushalt in Schwung.

Wellness im FrühlingZu einer frischen Ausstrahlung gehört nicht nur ein trai-nierter Körper, sondern auch spürbares Wohlbefinden. Im Bernaqua Spa gibt es viele Möglichkeiten, der frühlings-

haften Leichtigkeit auf die Sprünge zu helfen. Zum Beispiel mit einer Pedicure in Kombinati-on mit einer entspannenden Kräuterstempelmassage. Oder bei einem Körperpeeling mit Gold-Partikeln und einer vita-lisierenden Gesichtsmassage. Diese und weitere Angebote aus dem Frühlings-Special sorgen für ein strahlendes Aus-sehen.

Unterhaltung für KinderJeden Mittwochnachmittag im April findet ein Kinder-spielnachmittag vor dem Bernaqua statt. Von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr bastelt Gabi mit den kleinen Besuchern bun-te Blumentöpfe, Osterhasen, ein Aquarium oder eine Ge-schenkbox zum Muttertag. Das genaue Programm und alle weiteren Informationen über Bernaqua und alle Events sind jederzeit abrufbar unter www.bernaqua.ch.

Erlebnisbad · Fitness · WellnessBernaqua – Erlebnisbad & SpaRiedbachstrasse 983027 BernTelefon 031 556 95 [email protected]

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Ein Gutschein für zwei Mittagspackages im Tropenhaus Wolhusen (bestehend aus dem Garteneintritt und dem 2-Gang-Mittagsmenü) im Wert von CHF 82.–

Geburtstags-Galafahrt mit dem Dampfschiff «Lötschberg» auf dem Brienzersee (Freitagabend, 25. Juli) inklusive eines 4-Gang-Menüs für 2 Personen im Wert von CHF 350.–

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Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal der Naturpark Gantrisch. Das BLS-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword BLS und dem Lösungsquadrat (z. B. BLS D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS). Oder eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: BLS AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2014.

sind acht attraktive Preise:

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3 × 1 faltbarer Camping-Stuhl von Transa im Wert von CHF 69.–

3 × 1 robuste Reisetasche aus Cordura-Nylon von Transa im Wert von CHF 99.–

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS und deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Im Suchbild der letzten Ausgabe war das BLS-Logo im Feld C3 versteckt.

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Das Gebiet zwischen Aarberg und Solothurn war im 19. Jahrhundert ein breiter, versumpfter Landstreifen. Weil das Gefälle der Aare hier so gering war, kam es immer wie-der zu Überschwemmungen. Zwei anlässlich der Jurage-wässerkorrektion erstellte Kanäle schafften weitgehend Ab-hilfe: Über den Hagneckkanal wurde die Aare ab Aarberg in den Bielersee und über den Nidau–Büren-Kanal wieder vom See ins ursprüngliche Flussbett geleitet. Entlang des ursprünglichen Flusslaufs der «Alten Aare» ist dadurch ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung entstanden, das Spaziergänger, «Hündeler», Wanderer und Jogger glei-chermassen anlockt. Ganz hochwassersicher ist die Fluss-landschaft aber auch heute nicht. Nach den Überschwem-mungen in den Jahren 2006 und 2007 hat der Kanton Bern kürzlich entschieden, sich finanziell an einem weiteren Projekt zum Hochwasser-Schutz zu beteiligen.

Von einem historischen Städtchen ins andere: Die Wanderung von Büren an der Aare nach Aarberg führt durch malerische Auen und Wälder. Die verschlungenen Pfade folgen der Alten Aare, die hier einst für viele Überschwemmungen sorgte.

Auf den alten Spuren der Aare.

Wir wollen die knapp vierstündige Frühlingswanderung zwischen den beiden malerischen Städtchen Büren und Aarberg nicht von der Zuckermetropole aus in Angriff nehmen, sondern der Aare flussaufwärts folgen. Wir star-ten deshalb in Büren am Nidau–Büren-Kanal und treffen erst allmählich auf die Alte Aare, wo sich der Weg mal breit an Feldern vorbei und mal schmal und weich durch Büsche, Wälder und Uferlandschaften schlängelt.

Fähren und BiberNach einer Kaffeepause im Tropenrestaurant Florida in Stu-den mit einem Stück lauwarmem Zwetschgenkuchen macht uns bei Busswil eine Tafel auf die alte Fähre aufmerksam, die hier einst Passagiere über die Aare beförderte. Vor der Jura-gewässerkorrektion war der Fluss im versumpften Gebiet des «Farinseli» mit allen Verzweigungen rund 500 Meter breit –

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angesichts des heute fünf bis sieben Meter breiten und weni-ger als zwei Meter tiefen Rinnsals kaum noch vorstellbar. Immer wieder entdecken wir in der Auen- und Flussland-schaft Biberspuren – die grossen Nager sind auch im Winter aktiv und leisten beim Fällen von Bäumen ganze Arbeit.

Die Wanderung führt nicht nur von einem früher sehr be-deutsamen Aare-Städtchen ins andere, sie führt auch an zwei in der Region bekannten Fussballplätzen vorbei: am Sportplatz Grien in Lyss und an der Aarolina in Aarberg. Angesichts der flachen Strecke, die bei Lyss zum Teil einem Lauf-Trail folgt, und des meist angenehm-weichen Unter-grunds entscheiden wir uns, die gesamten 16 Kilometer

zurückzulegen. Wer früher müde ist, kann die Wanderung problemlos in Busswil oder Lyss beenden.

Moose und WurzelnWenn nicht da und dort etwas Verkehrslärm einer nahen Strasse – etwa der T6 bei Lyss – zu hören wäre, würde man sich in der urtümlichen Flusslandschaft wie in einer anderen Welt wähnen. Immer wieder macht die Alte Aare einen neu-erlichen Schlenker und gibt zwischen Bäumen hindurch den Blick frei auf naturbelassene Uferlandschaften mit moosbe-wachsenen Ästen und knorrigen, erodierten Wurzeln. In Aarberg beantwortet uns eine Hinweistafel die Frage, ob man die Alte Aare in diesem Naturschutzgebiet auch mit ei-nem Kanu, Ruderboot oder Gummiboot befahren darf: Ja, man darf – aber erst vom 1. Juli an, und nur, wenn man an den bezeichneten Ein- und Auswasserungsstellen anlegt.

Wir sind aber heute zu Fuss unterwegs und erreichen nach knapp vier Stunden Aarberg. Dort tauchen wir sachte wieder in die Zivilisation ein und gönnen uns im neu eröffneten «Kultbistro Hirschen» einen Salatteller mit einer leckeren Sauce mit Trüffelöl. Bevor wir den Regio Richtung Lyss besteigen, geniessen wir im «Städtli» die letzten wärmenden Sonnenstrahlen, die bereits den nahenden Sommer ankündigen.

Text und Fotos: Thorsten Kaletsch

Gut zu wissenHinreise: Mit der Bahn nach Büren an der Aare.Rückreise: Ab Aarberg mit der Bahn.Wanderzeit: Büren–Aarberg ca. 4 Std.Variante: Wanderung in Busswil (1 Std. 45 Min.) oder Lyss (2 Std. 45 Min.) beenden.Einkehr: Tropenhotel Florida, Studen, Tel. +41 (0)32 374 28 30, www.florida.ch oder Erlebnispark Seeteufel, Studen, Tel. +41 (0)32 374 25 55, www.seeteufel.chMehr Infos: Tourismus Biel Seeland, Bahnhofplatz 12, CH-2502 Biel, Tel. +41 (0)32 329 84 84, www.biel-seeland.ch

Wanderkarte und Höhenprofil unter

» www.bls.ch/streifzug

Moosbewachsene Äste und knorrige, erodierte Wurzeln: Die Ufer der Alten Aare sind weitgehend naturbelassen.

Page 40: Streifzug 1 / 2014

GoldenPass Classic:Eine Traumreiseim Luxus der 30er-Jahre.

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Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Bern, weiter mit dem Bus 19 bis «Bern, Tierpark», anschliessend kurzer Fussmarsch von ca. 5 Minuten durch den Wald. Rückreise auf derselben Strecke.Angebot: RailAway-Kombi mit 10% Rabatt auf der Retourfahrt mit Bahn und Bus sowie den Tageseintritt in den Tierpark. www.bls.ch/daehlhoelzliTipp: Diverse Spazierwege entlang der Aare.Spezielles: Die Fütterung der Seehunde (10.30 und 15.30 Uhr) und Papageitaucher (14.30 Uhr) findet regelmässig statt. Die Fütterungszeiten der Braunbären sind bei der Anlage angeschrieben. Öffnungszeiten: 365 Tage geöffnet von 8.30 bis 19 Uhr (Winter-zeit) oder 9 bis 17 Uhr ( Sommerzeit). Mehr Infos und Kauf RailAway-Kombi: www.bls.ch/daehlhoelzli

Gesucht: Ausflugstipp für FamilienHaben Sie einen Familientipp für einen Aus-flug in der BLS-Region? Dann könnte in der nächsten «Streifzug»-Ausgabe an dieser Stelle bereits Ihre Idee stehen. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge (Text max. 2000 Zeichen, max. 2 Bilder mit bestmöglicher Auflösung) an:Per E-Mail: [email protected] Post: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern.

Wir freuen uns auf Ihre Idee.

Die Wisente (oben im Bild) schnauben unter den stattli-chen Bäumen, während die Besucher auf einer Plattform hoch über dem Boden sicher durch die Anlage spazieren. Die Zwergmäuse wieseln durchs letztjährige Laub, und Gross und Klein versuchen, sie mit konzentrierten Bli-cken zu verfolgen. Wer sich selber entspannen möchte, setzt sich am besten zu den stolzen Leoparden, die sich in diesen Tagen gerne in der Frühlingssonne räkeln. Gerade nach den langen, dunklen Winternächten lockt der Ber-ner Zoo mit frischer Luft und tierischen Überraschun-gen. Im Blockhaus beim Bärengehege gibt es auf Schau-tafeln viele Informationen zum Leben wilder Bären. Nach dem Motto «Mehr Platz für weniger Tiere» sind die Gehege den natürlichen Lebensräumen nachempfunden.

Frühlingserwachen im Zoo.Der Berner Tierpark Dählhölzli hält für Kinder jeden Alters eine Überraschung bereit: Viele Jungtiere, einladende Garten-tische und das umgebaute Vivarium locken an die frische Luft mitten in der Stadt.

Doch auch die Besucherinnen sollen nicht zu kurz kom-men: Das neue Vivarium etwa wurde als grosse Wasser-landschaften gestaltet, und dank grossen Scheiben gibts viel Platz zum Staunen. Hier befindet sich auch ein gros-ser Kinderspielplatz mit Picknick-Tischen und Brätlistel-le. Im Kinderzoo an der Aare können die ganz Kleinen ihre Lieblingstiere sogar streicheln. Eintritt kostet nur der Besuch ins Vivarium und in den angrenzenden Aussen-bereich. Für die grossen Gehege im Wald und am Aare-ufer sowie in den Kinderzoo ist der Eintritt frei.

Text: This Rutishauser, Fotos: Rando

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Mehr erleben, sicher heimkommen. Mit dem Nachtbus.

Infos und Fahrplan: moonliner.ch

Ideen für Ihren nächsten Ausflug: www.loetschberger.ch

Über 200 Ausflüge ins Berner Oberland und Oberwallis sowie attraktive Wettbewerbe finden Sie unter www.loetschberger.ch

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Es ist einmalig, was man zuvorderst im Zug erlebt. Dort kommt einem die Welt buchstäblich entgegen. Möglich macht dieses Erlebnis die Führerstandsfahrt der BLS auf der Lötschberg-Bergstrecke. Zwischen Bern und Brig, über Brücken hinweg und durch zahlreiche Tunnels,

Neue Perspektiven auf der Lötschberg-Bergstrecke.Für einmal ganz vorne stehen: Bei einer Führerstandsfahrt mit dem RegioExpress Lötschberger eröffnen sich komplett neue Perspektiven. Dank dem Angebot der BLS werden Buben- und Mädchenträume wahr.

kann man während knapp zwei Stunden dem Lokführer über die Schulter schauen. Zu den Höhepunkten gehö-ren dabei die Fahrt entlang dem Thunersee, die Aussicht ins Rhonetal eingangs der Südrampe bei Hohtenn oder der Geschwindigkeitsrausch, wenn man mit 160 km/h durchs Aaretal fährt, nachdem man Münsingen hinter sich gelassen hat.

Dazwischen erklärt einem ein weiterer Begleiter die Arbeit im Führerstand. Die Präsenz einer zweiten BLS-Fachperson ist ein Muss. Von den Lokführern wird im Cockpit nämlich höchste Konzentration gefordert. Sie werden geführt von Betriebszentralen, müssen viele Signale beachten, durch elektronische Anzeigen über-mittelte Befehle befolgen und ständig aufmerksam sein. Das Erklären übernimmt deshalb die Begleitperson. Für viele Eindrücke braucht es indes keine Erklärung: etwa, wenn der RegioExpress Lötschberger in einen Tunnel hineinrast – und damit wie in einem schwarzen Loch verschwindet. Oder wenn er einen anderen Zug kreuzt. Oft bleibt den Besuchern im Führerstand da der Atem weg. Wenn sie aber gelernt haben, den Weichen zu vertrauen, möchten sie am Ende der Fahrt in Brig gar nicht mehr aussteigen und sich stattdessen gleich selber ins Cockpit setzen.

Text: Erich Goetschi, Foto: zvg / BLS

Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Bern und zurück ab Brig. Angebot: Mitfahrt im Führerstand des Regio-Express Lötschberger. Weitere Strecken auf Anfrage. Maximal zwei Personen, Kinder unter 14 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen. Begleitung durch eine Fachper-son. Zwei Tageskarten 1. Klasse für die Hin- und Rückreise via BLS-Strecken, gültig am Reisetag. Am Schluss gibts ein kleines Souve-nir und eine Dokumentation.Daten 2014: Ab 5. April bis 14. Dezember, jeweils Freitag und Samstag. Weitere Daten auf Anfrage. Bern ab, 9.39 Uhr, Brig an 11.24 Uhr. Preis: CHF 830.– für maximal zwei Personen.Mehr Infos und Buchung: Tel. +41 (0)58 327 47 50, www.bls.ch/fuehrerstand

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FREIZEIT

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Mühelos über Berg und Tal: Das verspricht die rund dreistündige Gantrisch-Genuss-Rundfahrt, die eigens für E-Bikes konzipiert wurde. So kann man den Fokus dank Elektromotor-Unterstützung auf gastronomi-sche Abenteuer richten, die entlang der Strecke warten. Es gilt Gantrischwürstli und andere Leckereien zu kosten. Die Rundfahrt beginnt beim Bahnhof Burgistein und führt auf relativ ebener Strasse nach Watten-wil und zum Dittligsee in Forst-Längenbühl. Mit kleinen Anstiegen und auf Nebenstrassen gehts nach Noflen und weiter auf das Hochplateau bei Kirchdorf. Danach gehts nach Gerzensee und von da an wieder bergab. Die Route führt hinunter zur Aare und dem Flusslauf entlang nach Belp. Der Gürbe entlang gehts danach auf romantischen Kieswegen zurück via Toffen, Thurnen und Mühlethurnen nach Burgi stein. Im ermässigten RailAway-Kombi sind die Reise mit dem öV, die E-Bike-Miete, die Velohelm-Gratis-Ausleihe sowie ein Routenbeschrieb enthalten. www.bls.ch/ebike-gantrisch

Per E-Bike dem Genuss auf der Spur.

Wasser und das Tropenhaus Frutigen sind eng miteinander verbunden. Die Sonderausstellung des Deza (22. März bis 30. November) öffnet den Blick für die weltweiten Zusammenhänge und die Aussichten rund um das existenzielle Gut Wasser. Spannend, interaktiv und spielerisch gibt die Ausstellung Einblick in ein Thema, welches die Zukunft der menschlichen Gesellschaft prägen wird. www.tropenhaus-frutigen.ch

Rares Gut, eindrücklich vorgestellt

Für Jugendliche ist im BLS-Gebiet immer etwas los. Nebst Infos zu Ausflügen, aktuellen Events und Vorteilen beim Reisen mit dem öV werden alle zwei Wochen Eventtickets und weitere tolle Preise verlost. Der Hauptpreis im Wert von CHF 2100.– ist ein Erlebniswochenende am Thunersee. www.bls.ch/live

Wann war Berns «goldene Zeit»? Wer darüber nicht nur lesen, sondern auch etwas sehen will, ist in Jegenstorf richtig. Der mächtige Turm des ursprünglich mittelalterlichen Schlosses ist schon von Weitem sichtbar. Im Jahr 1720 durch Albrecht Friedrich von Erlach zu einem barocken Landsitz mit Parkanlage umgebaut, beherbergt das Schloss heute das Museum für bernische Wohnkultur des 18. Jahrhunderts.www.bls.ch/schloss-jegenstorf

Mitmachen und gewinnen

Als Bern ganz mächtig war

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Das Schloss Landshut bei Utzenstorf besticht durch seine stilvoll eingerichteten historischen Zimmer und Säle. Es beherbergt zudem wert-volle Sammlungen und Ausstellungen aus der Welt der Jagd. Die neue Sonderausstellung «Der Jagdhund – Helfer und Freund» zeigt den Einsatz der Jagdhunderassen und deren Ausbildung. www.bls.ch/schloss-landshut

Das Berner Wasserschloss

An sechs Standorten von Leuk bis Kandersteg können Interessierte mit einem neuen Videoführer in die Zeit von 1863 eintauchen. Dabei begleiten sie die britische Touristin Miss Jemima, die auf der ersten vom britischen Reisepionier Thomas Cook organisierten Gruppenreise in die Schweiz dabei war. www.LivingHistory.ch/viacook

Rendez-vous mit einer Lady

So fahren die Schiffe im FrühlingDie BLS-Schiffe sind wieder häufiger unterwegs. Vom 5. April bis 16. Mai fahren sie im Rahmen des Frühlingsfahrplans täglich mehrmals auf dem Thunersee, bevor die Sommersaison startet. Vorläufig an Samstagen, Sonn- und allgemeinen Feiertagen legt die Brienzersee-Flotte ab. Täglich verkehren hier die Schiffe ab dem 18. April.

Attraktiver gehts kaum nochDieses Sonderangebot, gültig vom 18. April bis 31. Mai, kann nur bis am 17. April im Vorverkauf für CHF 45.– bezogen werden: Eine Retourfahrt aufs Niederhorn, auf den Niesen und aufs Stock-horn, eine Tageskarte 2.Klasse für den Thuner- und Brienzersee sowie ein Eintritt in die Beatus-höhlen. Für CHF 60.– ist das Sonderangebot bis am 30. Juni einlösbar.

An Ostern gehört das Schiff den KindernMärlitante Barbara Burren erzählt die Abenteuer von Wassergespenst «Glüntschli Pflotschnass». Kundig angeleitet können die Kinder dazwischen ihre Ostereier bunt verzieren. Zwei Fahrten stehen zur Auswahl: Am Freitag, 18. April, auf dem

Brienzersee (Interlaken Ost ab 14.07 Uhr, an 16.53 Uhr), und am Samstag, 19. April, auf dem Thunersee (Thun ab 10.40 Uhr, an 12.20 Uhr). Eine Anmeldung ist erforderlich.

Dampf-Prunkstücke in Fahrt

Die Dampfschiffe sind wieder unterwegs und nicht zu übersehen: Das DS Blümlisalp fährt täglich vom 17. Mai bis am 19. Oktober auf dem Thunersee. Auf dem Brienzersee verkehrt das DS Lötschberg vom 17. bis 25. Mai an Samstagen und Sonntagen – und zwischen dem 29. Mai und 14. September ebenfalls täglich.

Mehr Infos und Anmeldung Osterschiffe:Tel. +41 (0)58 327 48 11, www.bls.ch/schiff

Tischreservationen: Thunersee Tel. +41 (0)33 334 52 34; [email protected] Tel. +41 (0)79 422 90 79,[email protected]

SCHIFF-TIPPS

In der Spiezer Bucht ist ab dem 19. April die erste Open-Standard-Minigolfanlage der Schweiz in Betrieb. Sie bietet einen Mix aus traditionellem Minigolf und Golf mit Bahnlängen zwischen sechs und 21 Metern. Gespielt wird auf einem 18-Loch-Parcours mit Putting Green nahe beim Wasser. Und natürlich mit richtigen Golfbällen und -schlägern. www.spiez.ch/sportinderbucht

Spiez: Minigolf mal anders Grosse Feier in Thun

Thun feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag. Zahlreich sind denn auch die Veranstaltungen, die im Rahmen der 750-Jahr-Festlichkeiten stattfin-den. Besonders erwähnenswert: Im Rahmen von «Rendez-vous Thun» werden vom 25. April bis am 1. Juni verschiedene Standorte in der Altstadt mit Licht und Ton inszeniert. So will sich die Stadt von ihrer innovativen, lebendigen Seite zeigen. www.thun750.ch

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Sandra Zingg

Disponentin

Text: Mia HofmannFoto: Rob Lewis

Mitarbeiter-

porträt

MITARBEITERPORTRÄT

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Sandra Zingg (26) hat als Disponentin die Fäden in der Hand. Das Ziel bei jeder Störung: schnellstmögliche Rückkehr zum Normalbetrieb. Nach der Lehre noch unsicher, bringt man sie heute nicht mehr so schnell weg vom Bahnbetrieb.

«Immer die Ruhe bewahren.»

Die Mitarbeiterin Name: Sandra ZinggAlter: 26Beruf: Disponentin Leitstelle BahnproduktionFamilie: ledigHobby: Pflegepferd, Saxophon

«Seit 2007 arbeite ich gerne bei der BLS, weil ich die familiäre Stimmung sehr schätze und mich intern weiterentwickeln kann.»

«‹Die S1 nach Thun fällt infolge einer Betriebsstörung aus› – wenn Sie auf dem Perron warten und diese Lautspre-cherdurchsage hören, können Sie sicher sein, dass wir hier in der BLS-Leitstelle auf Hochtouren arbeiten. Sobald eine Störung auftritt, nehmen wir uns der Sache an und dispo-nieren um, was nötig ist. Eine Störung kann von einem Defekt am Zug bis zu einem Baum auf der Fahrbahn alles bedeuten. Die Störung kann in wenigen Minuten behoben werden oder uns den ganzen Tag auf Trab halten. Als ich ziemlich neu hier war, wurden zwischen Frutigen und Kandersteg einmal die Geleise unterspült. Jeder Zug, der die Stelle hätte passieren sollen, musste wenden. Und mit ihm das ganze Lok- und Zugpersonal. Von einer raschen Behebung konnte keine Rede sein, und wir mussten bis tief in die Nacht den ganzen nächsten Tag umdisponieren.

Mit 26 Jahren bin ich die Jüngste in unserem Team. Wir sind insgesamt vier Schichtleiter und 17 Disponenten, da-von vier Frauen. Wir stehen immer mit mehreren Stellen gleichzeitig in Kontakt. Bei einer Störung informieren wir das Lok- und Zugpersonal per Telefon, disponieren die Züge des Personenverkehrs, verschicken SMS an die Abonnentinnen und Abonnenten des BLS-SMS-Alarms, aktualisieren die Internetseite und sind für die Kunden-lenkung verantwortlich. Unsere Arbeit kann man sich etwa vorstellen wie das Managen eines riesigen Familien-kalenders. Pro Tag überwachen wir 1430 Zugfahrten, und insgesamt arbeiten wir täglich mit rund 250 Lokführern und etwa 70 Mitarbeitern des Zugpersonals zusammen. Das gibt dann doch eine etwas grössere Tabelle. Wenn da mal jemand krank wird, muss eine Alternative gefunden werden. Denn bei einer Verspätung kommt nicht nur eine Person zu spät zur Arbeit oder in die Schule...

An meinem Job mag ich, dass er sich immer um die Ge-genwart dreht. Auf den grossen Bildschirmen über dem Pult sehen wir alle Fahrbahnen und die Züge, die darauf unterwegs sind. Orange, rot, violett und blau kriechen sie wie Würmchen auf dem schwarzen Hintergrund vor-wärts. Und wenn sie unverhofft stoppen, kommen wir zum Einsatz. Sehr wichtig ist eine rasche Auffassungsgabe – und dass man in der Hektik die Ruhe bewahrt. Bei Dienstbeginn wissen wir noch überhaupt nicht, wie der Tag aussehen wird. Oder der Abend. Oder die Nacht. Die Arbeitszeiten variieren stark: Die erste Schicht beginnt um 3.30 Uhr, die letzte ist um 2 Uhr fertig. Dann ist es kurze anderthalb Stunden ruhig im Büro. Aber der Bahn-

betrieb ist immer überwacht: Unsere Leitungen werden dann zur Leitstelle von BLS Cargo umgeschaltet.

Anfangs hat mir der Schichtbetrieb etwas zu schaffen ge-macht: Im ersten Jahr wurde mir zwei Mal schwarz vor Augen, und ich wachte erst wieder auf, als ich schon am Boden lag. Mittlerweile hab ich mich gut daran gewöhnt und das Schichtarbeiten sogar schätzen gelernt. Mein gros ses Hobby ist mein Pflegepferd. Drei bis vier Mal wö-chentlich reite ich aus oder mache den Stall. Wenn ich Frühschicht habe, bin ich um zwölf fertig und kann auch dann noch mit dem Pferd raus, wenn es früh dunkel wird. Das ist ein Privileg, das ich sehr geniesse.

Ich bin sehr zufrieden mit meinem jetzigen Job und werde bestimmt noch ein paar Jahre hier bleiben. Bei login habe ich eine dreijährige Lehre als Kauffrau öV gemacht, je an-derthalb Jahre bei der SBB und bei der BLS. Nach der Aus-bildung wusste ich noch nicht, wohin es mich zieht. Ich bin die Einzige in meiner Familie, die bei der Bahn arbei-tet, viele sind Lastwagenchauffeur. Doch dann habe ich das Stelleninserat des GoldenPass-Reisezentrums Zwei-simmen gesehen – und schon war ich angenommen. Als Reiseberaterin war ich zwei Jahre in Zweisimmen und danach zwei Jahre in Frutigen tätig, bevor ich eine neue Herausforderung suchte. Glücklicherweise konnte ich in-tern innerhalb von zwei Monaten umgeschult werden und arbeite jetzt seit zweieinhalb Jahren als Disponentin in der Leitstelle in Bern. Zwei Jahre scheinen mein Rhythmus zu sein: Aktuell bin ich zwar immer noch als Disponentin tätig, habe aber noch eine Zusatzausbildung zur Fachfrau öV in Angriff genommen.»

MITARBEITERPORTRÄT

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ADRESSÄNDERUNGENBLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, [email protected]

KUNDENDIENSTBesser unterwegs – Wie haben Sie die BLS erlebt? Ob Lob oder Tadel, wir sind für Sie da. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Wir freuen uns über Ihr Feedback und antworten Ihnen gerne.

BLS AG, Kundendienst, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, Tel. +41 (0)58 327 31 32, Fax +41 (0)58 327 23 10(Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr)

Kontaktformular unter www.bls.ch/kundendienst

IMPRESSUMBLS AG, Personenverkehr Marketing,Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,www.bls.ch/streifzug, [email protected]

Redaktion: textatelier.ch, Biel: Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi, Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer, Andreas Jenni.

Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Peter Krebs, Rob Lewis, Anita Vozza.

Grafi k/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation, Natalie Kauer, CH–3000 Bern 13.

Koordination, Anzeigenakquisition und Druck: AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern, Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen), Lea Hari (Typo). Printed in Switzerland, 35000 Ex.

Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate März, Juni, August und November und ist kostenlos.

Mehr BLS.

Ausfl ugstipps Sommer und Winter

S-Bahn BernDer Takt von Bern

StreifzugKundenmagazin im Gratisabo

LötschbergerTravel Guide, Panoramakarten und Wanderkarte

Schifffahrt Berner Oberland Jubiläumsbroschüre, Ausfl ugskarte, Fahrplan und Aktivitäten, Extrafahrten

Streifzug.de

Vera Weber

«Grandhotel Giessbach und BLS: eine perfekte Ehe!»ab Seite 6

Kundenmagazin, Frühling 2014.

Frühlingsgefühle im Naturpark Gantrisch

ab Seite 10

Konolfingen: Grosser Bahnhoffür die erste Staatsbahn

ab Seite 16

Bus WandertippsEmmental

Charterzüge GoldenPass LineAutoverlad LötschbergInfos und Tipps

Autoverlad Lötschberg.Transport des automobiles au Lötschberg.Lötschberg car transportation.

15.12.2013–13.12.2014.

Kandersteg–Goppenstein. Kandersteg–Iselle (I).

www.bls.ch/autoverlad

enfrde

Broschüren zum Herunterladen oder BestellenDie Broschüren von der Bahn, vom Bus, von der BLS Schifffahrt Berner Oberland, vom Autoverlad oder vom Lötschberger stehen zum Herunterladen bereit. Gerne senden wir Ihnen die Broschüren auch kostenlos nach Hause. www.bls.ch/broschueren

eNewsletterDie BLS hält Sie mit verschiedenen Newslettern immer auf dem Laufenden. Abonnieren Sie kostenlos die gewünschten Newsletter zur Bahn (Baustellen, Rollmaterial, Fahrplanangebot etc.), zur BLS Schifffahrt Berner Oberland, zum Autoverlad Kandersteg–Goppenstein und Kandersteg–Iselle (I) oder zur Lötschberger-Ausfl ugsregion. www.bls.ch/newsletter

SMS-AlarmWollen Sie informiert sein über kurzfristige Streckenunterbrüche und Störungen auf den Bahnlinien der BLS, über Wartezeiten und Strassenzustände beim Autoverlad Lötschberg oder über freie Plätze und Streikmeldungen beim Ferienverlad Kandersteg–Iselle (I)? Und das zugeschnitten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse? Dann melden Sie sich für den SMS-Alarm an: gratis und unkompliziert. Sie brauchen lediglich ein Handy und einen Internet-Zugang. www.bls.ch/sms

KundenmagazinUnser Kundenmagazin «Streifzug» können Sie im Gratisabo bestellen. Es erscheint viermal pro Jahr. www.bls.ch/streifzug

Die BLS in den Social Mediawww.bls.ch/socialmedia

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BLS-Tasse *Ob zu Hause oder im Büro: Diese grüne Tasse mit zwei blauen BLS-Logos sorgt für Farbe und Stimmung. Inhalt 3,2 dl. CHF 15.–

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Lötschberger-RahmenpuzzleRahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig, mit Motiv «Einfach tolle Ausflüge». In Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–

Diese Artikel sind in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren * Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.

Willkommen im E-Shop www.bls.ch/eshopFehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? Möchten Sie Ihrem Outfit mit einer coolen Umhängetasche oder einem hippen Baseball-Cap Farbe verleihen? Brauchen Sie ein neues Portemonnaie, oder sind Sie auf der Suche nach Geschenkideen? In unseren Reisezentren wie auch in unserem E-Shop finden Sie attraktive Artikel im BLS-Look für unterwegs, im Büro und zu Hause. Werfen Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment wird laufend ausgebaut.

Der Versand ist nur in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie gegen Bezahlung mit Kreditkarte möglich.

Lötschberger-ThermosflascheDoppelwandige Thermosflasche 600 ml aus Edelstahl, vakuum isoliert, mit Druckverschluss und praktischer Henkeltasse, Aufdruck «BLS» und «Lötschberger». CHF 25.–

BLS-Schirm «Knirps» Open-closeKlein beim Verstauen, gross im Gebrauch. CHF 19.–

Eine Auswahl

BLS-Sackmesser VictorinoxDer unentbehrliche Helfer für unterwegs mit 14 Funktionen.CHF 28.50

BLS-Baseball-CapCap aus 100 % Baumwoll-Twill, mit 6 Pannels, hinten verstellbar mit Metallverschluss, 1-farbige Stickerei des Logos «BLS» auf dem Schild und hinten auf dem Klett. CHF 12.–

BLS-UmhängetascheUmhängetasche «100 Jahre Lötschbergbahn» mit Vorfach, Hauptfach und breitem Schultergurt, 37x10x29 cm, CHF 34.–

BLS-TaschenlampeKleine Powerlampe, eloxiertes Alu mit BLS-Gravur, 9 LED- Leuchten, in Blechbox inkl. Batterien, CHF 11.70

BLS-PortemonnaieDer trendy Begleiter für unterwegs in alle Himmelsrichtungen. CHF 7.90

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SlowUp Murtensee 27. April

Das SlowUp-Rezept ist so einfach wie überzeu-gend: Man nehme rund 30 km Strassen in einer attraktiven Landschaft, sperre die Strassen einen Tag für den motorisierten Verkehr und sorge für ein vielseitiges Rahmenprogramm entlang der Strecke. Daraus wird ein einzigartiges Fest für Jung und Alt, Gruppen und Familien, Genuss-menschen und Bewegungsmenschen. Die BLS erhöht an diesem Tag das Sitzplatzangebot in den Regelzügen und führt zusätzlich zahlreiche Extrazüge Bern–Murten / Morat–Bern.www.slowup.ch

33. Grand-Prix von Bern 10. Mai

Wieder reisen Tausende an den 33. Grand-Prix von Bern, um die einmalige Stimmung in den Gassen der Hauptstadt hautnah mitzuerleben: Rund die Hälfte der Teilnehmenden für die «schönsten 10 Meilen», die Geniesser und Walker zum Alt-stadt-GP (4,7 km) oder die Jüngsten am Bären-GP (1,6 km). Nebst den Begeisterten des Breitensports sind auch die Spitzenathleten Viktor Röthlin und Maja Neuenschwander am Start. Alle Läuferinnen und Läufer erhalten für die Hin- und Rückreise mit dem öV ein um 50 Prozent ermässigtes Spezial-billett, aus dem Gebiet des Libero-Tarif verbundes reisen sie sogar gratis. Die BLS setzt Shuttlezüge zwischen Bern und Bern-Wankdorf ein.www.gpbern.ch

Eine Auswahl ab Ende März 2014. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.

Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibts in Ihrem BLS-Reisezentrum. Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren

Event- und Kulturagenda.Saison 13 / 14 Thun Heimspiele des FC Thun www.fcthun.ch

28. – 31. März Luzern LUWIRA Gewerbemesse www.luwira.ch

3. – 6. April Bern Eigenheimmesse www.eigenheim-messen.ch

25. April – 4. Mai Bern BEA / Pferd www.beapferd.ch

25. April – 4. Mai Luzern LUGA Erlebnismesse www.luga.ch

26. April Kehrsatz Chäsitzer-Louf www.chaesitzer-louf.ch

27. April Murten slowUp Murtensee www.slowup.ch

3. Mai Luzern Luzerner Stadtlauf www.luzernerstadtlauf.ch

10. Mai Bern Grand-Prix von Bern www.gpbern.ch

13. Mai– 28. Juni Murten 1476, Murtenschlacht www.1476.ch

25. Mai Reichenbach i.K. Blüemlisalp-Lauf www.bluemlisalp-lauf.ch

25. Mai Solothurn slowUp Solothurn-Buechibärg www.slowup.ch

1. Juni Konolfingen Grosses Bahnhoffest www.bls.ch

12. – 14. Juni Biel Bieler Lauftage www.100km.ch

12. – 14. Juni Interlaken Greenfield Festival www.greenfieldfestival.ch

12. – 15. Juni Neuenburg Openair Festi'Neuch www.festineuch.ch

13. / 14. Juni Murten Stars of Sounds www.starsofsounds.ch

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3 4 Grosses Bahnhoffest Konolfingen 31. Mai und 1. Juni

Am 1. Juni 1864 wurden die Bahnstrecken La  Neuveville–Biel / Bienne–Zollikofen–(Bern–)Gümligen–Konolfingen–Langnau in Betrieb genom-men. Die Gemeinde Konolfingen feiert zusammen mit der BLS, SBB und Dampfbahn Bern dieses Ereignis am 31. Mai und 1. Juni mit einem grossen Bahnhoffest. Neben einer Sonderausstellung zur 150-jährigen Eisenbahngeschichte im Dorfmuseum gibt es viele Aktivitäten am und im Bahnhof. Ein Highlight sind Sternfahrten mit Dampf- und elektri-schen Zügen aus der Vergangenheit. Das Depot der Dampfbahn Bern kann besichtigt werden, rund um den Bahnhof stehen verschiedene Marktstän-de, und die SBB stellt das grosse Umbauprojekt des Bahnhofs Konolfingen vor.www.bls.ch/konolfingen

31. Gurtenfestival 17. bis 20. Juli

Vom 17. bis 20. Juli findet das 31. Gurtenfestival statt. Bereits bestätigt sind unter anderen: The Prodigy, Massive Attack, Placebo, Franz Ferdinand oder die Charts-Überflieger Milky Chance. Vier Tage Ausnahmezustand – aber schon Wochen vorher und noch Wochen nachher das prägende Thema – mit einzigartiger Festivalstimmung vor der Kulisse der Berner Alpen und hoch über den Dächern der Bundeshauptstadt: Alljährlich zieht das Gurtenfestival täglich 20 000 gut gelaunte Musikfans auf den Berner Hausberg. Für eine bequeme und rasche Heimreise setzt die BLS am Sonntagabend zahlreiche Shuttlezüge zwi-schen Wabern bei Bern und Bern ein. www.gurtenfestival.ch

14. Juni Sumiswald Gotthelf-Märit www.gotthelf-maerit.ch

14. – 22. Juni Langnau OGA, Oberemment. Gewerbeausstellung www.oga.ch

15. Juni Bern Schweizer Frauenlauf www.frauenlauf.ch

20. / 21. Juni Lyss Lyssbachmärit www.lbm-lyss.ch

20. – 22. Juni Toffen Mittelländisches Turnfest www.toffen2014.ch

27. – 29. Juni Interlaken Trucker & Country Festival www.trucker-festival.ch

27. – 29. Juni Biel Braderie www.bielerbraderie.ch

28. Juni Luzern Luzerner Fest www.luzernerfest.ch

4. Juli Bern Konzert «One Direction» www.stadedesuisse.ch

4. – 6. Juli Murten Wake & Jam Festival www.wakeandjam.ch

4. – 12. Juli Avenches Opernfestival Avenches «Carmen» www.avenchesopera.ch

5. / 6. Juli Brienzerseeregion Brienzerseefest www.bls.ch/175

8. – 13. Juli Gstaad Beach World Tour Grand Slam, Beachvolley www.beachworldtour.ch

8. Juli – 28. August Thun Thunerseespiele, AIDA – das Musical www.thunerseespiele.ch

11. / 12. Juli Aarberg Stars of Sounds www.starsofsounds.ch

17. – 20. Juli Bern Gurtenfestival www.gurtenfestival.ch

24. Juli – 24. August Bern OrangeCinema www.orangecinema.ch

26. Juli Oberwil i.S. Stockhorn-Halbmarathon www.stockhorn-halbmarathon.ch

31. Juli Biel Bielerseefest mit Feuerwerk www.bielerseefest.ch

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Die Reise der Migros-T-Shirts aus Südindien in die Schweiz dauert seit Kurzem ein bisschen weniger lang. Möglich machts ein neuer Container-Shuttlezug, den BLS Cargo von Mailand über die Lötschberg-Route nach Basel fährt.

Wie kommen die T-Shirts in die Schweiz?

INSIDE BLS

Güterlogistik

Text: Mike SommerFoto: zvg

INSIDE BLS

wo sich einer der grossen Güterumschlagshäfen Indiens befindet. Hier beginnt die etwa drei Wochen dauernde Seereise der T-Shirts auf einem Containerschiff durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Das Ziel ist in der Regel das italienische Genua, bisweilen auch La Spezia. Die Schweiz ist nun schon ganz nah.

«Genua war früher ein wichtiges Eingangstor für Über-seegüter in die Schweiz», weiss Max Kuske, Leiter Sales und Marketing der Schweizer Niederlassung von IMS Cargo. Das Kerngeschäft des international tätigen Unter-nehmens sind Dienstleistungen rund um den Container-verkehr. In den letzten Jahrzehnten hätten die euro-päischen Südhäfen in Italien an Bedeutung verloren, während jene im Norden  – zum Beispiel Rotterdam  – ständig gewachsen seien, sagt Max Kuske. Zuletzt war es gar nicht mehr möglich, Container von den Südhäfen nur mit der Eisenbahn direkt in die Schweiz zu transportie-ren. Es existierten nur noch Speditionsangebote in Ver-bindung mit einem Strassentransport.

«Stimmt es, dass Textilien der Migros aus Indien mit der BLS über den Lötschberg in die Schweiz eingeführt werden?» Die Frage eines «Streifzug»-Lesers aus Fruti-gen erstaunt auf den ersten Blick. Doch tatsächlich inte-ressieren sich immer mehr Konsumentinnen und Kon-sumenten, wie die auf der ganzen Welt produzierten Waren in unsere Läden gelangen. Mit dem Flugzeug oder dem Schiff? Mit der Bahn, dem LKW oder einer Kombination verschiedener Transportmittel? Und wie steht es mit der Umweltverträglichkeit des globalen Güterverkehrs?

Von Tiruppur via Tuticorin nach GenuaUm es gleich vorwegzunehmen: Ja, es stimmt, die T-Shirts «Made in India» passieren auf ihrer langen Reise irgend-wann auch den Lötschberg. Begonnen hat ihre Fahrt ei-nen Monat zuvor in der südindischen Stadt Tiruppur. In diesem Zentrum der Textilindustrie lässt die Migros eine Vielzahl von Kleidern herstellen. Mit dem Lastwagen ge-langen sie von den Fabriken an die Küste nach Tuticorin,

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Am Containerterminal Frenkendorf bei Basel trifft

zwei Mal pro Woche der Shuttlezug aus Melzo ein.

Kürzer, schneller, saubererEin Schiff, das seine Ladung anstatt in Nordeuropa be-reits in Genua löscht, ist etwa fünf bis sieben Tage weni-ger lang unterwegs und muss an die 4000 Kilometer we-niger zurücklegen. Zudem ist die Strecke von Genua bis in die Schweiz nur halb so lang wie jene ab den Nordsee-häfen. Für die Migros, die beträchtliche Gütermengen aus Asien einführt, lägen die Vorteile der Südhäfen damit auf der Hand, meint Markus Helg, Leiter Internationale Transporte der Migros: «Der Transportweg via Italien ist kürzer, schneller und damit auch ökologischer. Dazu kommt, dass man sich in den italienischen Häfen darauf verlassen kann, dass die Waren wie vereinbart weiterge-leitet werden.» Tatsächlich sind die Häfen des Nordens und die dort ankommenden Schiffe unterdessen so riesig, dass es beim Umladen vom Schiff auf den Zug vermehrt zu Verzögerungen und Pannen kommt. Markus Helg: «Für uns ist es entscheidend, dass die Transportkette rei-bungslos funktioniert.»

Die Migros begann sich jedenfalls in den letzten Jahren wieder vermehrt für eine Bahnlösung über Italien zu in-teressieren: «Wir wollten mit Italien neu durchstarten. Aber nur mit einer umweltverträglichen Lösung, also durchgehend auf dem Schienenweg.»

Shuttleservice Mailand–BaselAb den italienischen Häfen Genua, La Spezia, Ravenna, Triest und Venedig gelangen die Überseegüter mit der Bahn nach Melzo bei Mailand. Hier ist in den letzten Jah-

ren ein moderner Container-Umschlagsplatz mit direk-ten und schnellen Zugverbindungen von und zu den Überseehäfen entstanden. Was noch fehlte, war ein regel-mässig fahrender Container-Zug in die Schweiz. IMS Cargo erkannte das Marktpotenzial und präsentierte die Lösung: Einen zwei Mal pro Woche zwischen den Con-tainerterminals von Melzo und Frenkendorf bei Basel verkehrenden Bahnshuttle.

Und hier kommt nun BLS Cargo ins Spiel, denn IMS Car-go brauchte einen «Traktionär», also einen Partner mit Lokomotiven und Lokführern, damit sich der Shuttlezug in Bewegung setzte. «Wir hatten nur zwei Wochen zur Verfügung, um die Logistik von Italien in die Schweiz auf die Beine zu stellen», erinnert sich Silvan Munz, Leiter Binnen-, Import- und Exportverkehr von BLS Cargo. Die Lösung überzeugte – nicht zuletzt, weil man auf die BLS-«Hausstrecke» via Simplon und Lötschberg setzte. Silvan Munz: «Hier können wir die erforderliche Flexibilität si-cherstellen. Zudem erreichen wir von Olten her kom-mend den Containerterminal Frenkendorf direkt und müssen ihn nicht via Basel anfahren.»

Positive ErfahrungenIm Mai 2013 nahm der «BLS-IMS Cargo-Shuttle» seinen Dienst auf. Markus Helg von der Migros ist zufrieden: «Die BLS-Lösung via Lötschberg und die ganze Trans-portkette funktionieren sehr zuverlässig. Italien ist wie-der eine echte Option, Streik ist kein Thema!» Derzeit sind die Shuttle-Züge meistens um die 400 Meter lang, bis 550 Meter wären möglich. Das neue Angebot ist also in beide Richtungen noch nicht ganz ausgelastet. Das heisst: Weitere Importeure und Exporteure können mit ihren Containern noch auf den Zug aufspringen.

Und die indischen T-Shirts? Vom Containerterminal Frenkendorf gelangen sie direkt und ebenfalls auf dem Schienenweg zum Migros-Verteilzentrum in Volketswil. Etwa 45 Tage, nachdem sie Tiruppur verlassen haben, lie-gen sie in den Regalen der Läden und warten auf Käufe-rinnen und Käufer.

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Downtown irgendwoDie Schweiz gibt es ja nicht. Es gibt vielerlei Schweizen, aber die Schweiz? «… n’existe pas.» Als der Künstler Ben Vautier, ein in Neapel geborener Franzose helvetischer Herkunft, einst ausgerechnet den offiziellen Schweizer Pavillon einer Weltausstellung mit der Losung «La Suisse n’existe pas» schmückte, sorgte dies zwar für Erregung. Aber auch nur bei denjenigen, die sich ihres wahren Wesens so ungewiss sind, dass sie immerzu laut «Wir Schweizer!» rufen müssen, um sich zu versichern, über-haupt jemand zu sein.

Im Grunde sind wir doch Appenzeller und Walliselle-rinnen, Offroadfahrerinnen und Pro-Bons-Sammler, Elvis-Fans und Marathonläuferinnen, haben wir tausend Eigen- und Besonderheiten, sind wir Worber, Belper, Visper. Klar, wenn die Nationalmannschaft im Sommer an der Fussball-WM gegen Ecuador aufläuft, werden wir ihr einig zujubeln – jedenfalls solang das aus Kosovaren, Albanern, Serben, Spaniern, Türken, Deutschen, Italienern, Kapverdern und Ivorern bestehende Schwei-zer Team «ordeli» spielt. Danach sind wir wieder Spiezer, Bellinzonesi, Genevoises. Und wenn ich irgendwo in der Surselva an einer Volg-Kasse stehe und der Kassierin beim Plaudern mit einer Einheimischen zuhöre, schnappe ich nur Brocken auf – «scola», «affons» –, und

Bänz FriedliDer Berner Bänz Friedli (48) ist Hausmann und freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unter-wegs und kommt mit seinem kabarettistischen Programm im Land herum. www.baenzfriedli.ch

die Frauen geben mir stolz, aber freundlich zu verstehen, dass ich hier nur Gast sei: ein Fremder. Es gibt die Liestaler Schweiz, genauer: die Schweiz der Liestaler Blindenhundausbildnerinnen und -ausbildner. Eine winzige Welt für sich. Oder kennen Sie einen Blinden-hundausbildner? Kennen Sie einen Tessiner Steinmetz, eine Obwaldner Bergbauerntochter? Es gibt das «Rössli» in Unterentfelden mit dem ungelenk gepinselten Schrift-zug «20 Hotelzimmer», an die Fassade sind ein Löwe und ein Tiger gemalt, darunter steht schwungvoll «Liberty». Ein schäbiges Motel, wie es in Harrodsburg, Kentucky, stehen könnte oder an der slowakisch-ungarischen Grenze. Und wem ist der Bauer aus dem Fricktal näher, der in seiner Freizeit mit Monstertraktoren Rennen fährt, dem Webdeisgner und Gelegenheits-DJ aus dem Zürcher Kreis 5 oder dem Farmer in Alberta?

Es gibt viele Schweizen. Nur etwas ist überall gleich: die lokale Schokoladespezialität. Wo immer ich hinkomme, man überreicht mir eine «einmalige» Pâtissierie, meist ein Japonais- oder Süssteigbödeli, gefüllt mit Gianduja-masse, versehen mit einem Schokodeckel, auf dem ein Schloss oder Wasserfall oder Fachwerkbau zu sehen ist. Diese Süssigkeiten heissen dann Oberburgerli oder Wyssacherli oder Illnauerli, die Schachtel hat einen Klarsichtdeckel, um dessen Ecken ein Bändel in den Gemeindefarben geschlungen ist, und manchmal mutet dieses Feingebäck so absurd an wie die «Baarer Räben»: Da wird dörfliche Kultur suggeriert, doch wer in Baar aussteigt, meint, er sei in «Downtown irgendwo» gelan-det, überall Metall und Glas und Glitzer – ein Geschäfts-zentrum urbanen Zuschnitts und ganz bestimmt kein Dorf im Zugerland mit Räbenfeldern. Offenbar will man sie desto mehr beschwören, die Ländlichkeit, je mehr sie verschwindet.

Nirgends, stelle ich naschend auf der Heimfahrt fest, schmecken diese -li besonders fein. Einzig die «Wohlen-see-Schwänli» … Mmmh, welch filigrane Confisierie, welch feinste Schokolade! Die lasse ich mir auf der Zunge zergehen. Aber vielleicht auch nur, weil sie aus «meinem» Dorf stammen. Von einem Beck, mit dem ich einst zur Schule ging. Damals, in der kleinen Uettliger Schweiz, in der wir lebten.

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