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Strukturiertes Vorgehen zur Auswahleines Manufacturing Execution Systems
Dr. Philipp Louis
Agenda
1. MES - Manufacturing Execution System Begriffsdefinitionen
2. Vorgehensmodell Charaktersierung der Produktionsprozesse Ableitung der Anforderungen an die MES-Ebene Identifikation der bisherigen IT-Unterstützung Szenarioerstellung, -bewertung und Auswahl
Mitarbeiter weltweit: 42.224
davon
Boehringer Ingelheim gehört weltweit zu den 20 führenden forschenden Arzneimittelherstellern.
Boehringer Ingelheim
Forschung und Entwicklung weltweit an 7 Standorten in 7 Ländern
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung: 2.453 Mio. Euro
Produktionsstätten in 13 Ländern
Gesamterlöse: 12.586 Mio. Euro
Verbundene Unternehmen: 145
Investitionen in Sachanlagen: 519 Mio. Euro
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Forschung und Entwicklung 16,8 %
Produktion 29,9 %
Marketing und Vertrieb 39,2 %
Administration 12,4 %
Durchschnittliche Zahl der Auszubildenden Weltweit 699Deutschland 685in 28 Ausbildungsberufen
1,7 %
Gegründet: 1885 in Ingelheim am Rhein von Albert Boehringer (1861–1939) mit 28 Mitarbeitern
Werte schaffen durch InnovationStandort Biberach
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Begriffsdefinitionen
Eine Vielzahl von Definitionsversuchen, z.B. von
Trennung des Funktionsumfanges von der Definition des Anwendungssystems
Manufacturing Execution System (MES)MES Framework MES-Ebene
Begriffsdefinitionen: MES
Ein MES ist ein Anwendungssystem, das
- die Steuerung und Kontrolle der Produktion,- die Bereitstellung und Verwendung von Real-Time Datenüber den gesamten Produktionsprozess und damit
- eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei Abweichungen
unterstützt sowie die Integration der Produktionsprozesse in die betrieblichen ERP-Systemen durch Anbindung der Automatisierungssysteme und die direkte Unterstützung der manuellen Produktionsprozesse ermöglicht, indem es eine Teilmenge der Funktionen der MES-Ebene unterstützt.
Begriffsdefinitionen: MES Framework
Der MES-Framework ist eine allgemeine Anwendungssystem-architektur mit den drei Schichten ERP-Ebene, MES-Ebene und Automatisierungssysteme-Ebene
Begriffsdefinitionen: MES Ebene
Die MES-Ebene
stellt die Schicht im MES Framework dar, die die betrieblichen Funktionen und Funktionsgruppen umfasst, welche zur Unterstützung der Produktionsprozesse durch Anwendungs-systeme notwendig sind.
MES-Ebene - Funktionsgruppen
In der MES-Ebene
werden vier Teilbereiche unterschieden:
ProductionMaintenanceQuality Inventory
MES Framework - detaillierte Ansicht
Abgrenzung MES
CA
P
Qualitäts-
steuerung
Instandhaltung
Transport-
steuerung
Lagersteuerung
Werkzeug-
verwaltung
Steuerung von
NC-, CNC-
Maschinen und
Robotern, DNC
Kontrolle
(Mengen, Zeiten,
Kosten)
und
Datenanalyse
(Fertigungs-
controlling)
Arbeitsplanung/
Prüfplanung
Konstruktion
Produktentwurf
Produktanforderg.
Produktionsplanung
Pro
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DM
arke
ting
Stück-
listen
Arbeits-
pläne
Betriebs-
mittel
Kapazitäts-
abgleich
Kapazitäts-
terminierung
Material-
wirtschaft
Planung des
Primärbedarfs
Kundenauftrags-
bearbeitung
Kalkulation
NC-Program-
mierungAuftragsfreigabe
Betriebsdaten-
erfassung
Fein-
terminierung
MES (-Ebene)
PPS
BDE
Leitstand
Kernthese des Vorgehensmodells
Die Anforderungen an die IT-Unterstützung von
Funktionen der MES-Ebene werden determiniert
durch das Produktionssystem des betrachteten
(resp. zu unterstützenden) Produktionsbereichs.
Produktionssystem:
die Produktiveinheiten (Arbeitskräfte und
Betriebsmittel) und die zwischen ihnen bestehenden
Beziehungen, die als Ganzes Produkte schaffen.
Vorgehensmodell
Phase 1:
Charakterisierung
der Produktions-
systeme
Phase 2:
Ableitung der
Anforderungen an
die MES-Ebene
Phase 4:
Szenarioerstellung,
-bewertung und
-auswahl
Phase 3:
Identifikation der
bisherigen IT-
Unterstützung
Typologisierung
Ableitung derAnforderungenaus dertypologischenEinordnung
Selbstaufschreibung, Interview,Dokumenten-analyse
Total Cost ofOwnership
Nutzwert-analyse
Vorgehensmodell: Phase 1
Charakterisierung der Produktionsprozesse
Methode: Typologisierung der Produktionssysteme
Herleitung eines problemadäquaten typologischen Rahmensunter Verwendung der Methode von Große-Oetringhaus
Spezialisierungsgrad der Elementarfaktoren
Hohe Spezialisierung
MittlereSpezialisierung
NiedrigeSpezialisierung
Produktionsanordnung Fließproduktion Gruppenproduktion Werkstattproduktion
Fertigungsart MassenfertigungSorten-
/SerienfertigungEinzelfertigung
Automatisierungsgrad Automatisch Teil-automatisch Manuell
ProduktionsablaufKontinuierliche
ProduktionChargen-
produktionDiskontinuierliche
Produktion
Variabilität der Ablauffolge
Nicht-variabel Variabel
Betriebsmittel- und Prozesssubstituierbarkeit
Nicht-substituierbar Substituierbar
Auftragsart Produktion auf LagerProduktion auf Vordisposition / Rahmenverträge
Produktion für Kundenauftrag
Vorgehensmodell: Phase 2
Ableitung von Anforderungen an die MES-Ebene
Analyse der Interdependenzen zwischen der produktions-typologischen Elementartypenausprägung und den Anforderungen an die MES-Ebene.
Vorgehensmodell: Phase 2 - Beispiel
Spezialisierungsgrad der Elementarfaktoren Hohe Spezialisierung
Produktionsanordnung Fließproduktion
Fertigungsart Massenfertigung
Automatisierungsgrad Automatisch
Produktionsablauf Kontinuierliche Produktion
Variabilität der Ablauffolge Nicht-variabel
Betriebsmittel- und Prozesssubstituierbarkeit
Nicht-substituierbar
Auftragsart Produktion auf Lager
Bsp.: Verbundtyp 1 („Massenfertiger“)
Vorgehensmodell: Phase 2 - Beispiel
Product Definition
Management
ProductionResource
Management
Detail Production Scheduling
Production Dispatching
Production Execution
Management
Production Tracking
Production Data Collection
Production Performance
Analysis
Teilbereich Produktion der MES-Ebene:
Vorgehensmodell: Phase 2 - Beispiel
Definition:
Unter „product definition management“ werden sämtliche Funktionen subsumiert, die benötigt werden, um ein Produkt und dessen Produktionsregeln für die MES-Ebene zu definieren.
- insbesondere Fertigungsvorschriften und BOM
Vorgehensmodell: Phase 2 - Beispiel
Verbundtyp 1:
Geringe Flexibilität in der Produktion keine Substitutionsfähigkeit keine Varianz im Produktionsablauf
Produktdefinition steht ex-ante fest, keine KundenwünscheProduktion auf Lager
Produktdefinition relativ konstant, keine häufigen ÄnderungenMassenfertigung
-> niedrige Anforderungen an diese Funktionsgruppe
Vorgehensmodell: Phase 2
Durch diese Bildung von Verbundtypen konnten fallspezifische Anforderungen an die MES-Ebene abgeleitet werden.
geringe Anforderungen
mittlere Anforderungen
umfassende Anforderungen
Vorgehensmodell: Phase 3
Identifikation der bisherigen IT-Unterstützung
- Welche Funktionsgruppen werden aktuell bereits unterstützt?
- Wie ist die vorhandene Unterstützung zu bewerten?
Vorgehensmodell: Phase 4
Szenariodefinition, -bewertung und –auswahl
Bewertung des Nutzens eines Szenarios mit Hilfe
einer Nutzwertanalyse
Vorgehensmodell: Phase 4
Szenariodefinition, -bewertung und –auswahl
Bewertung der Kosten eines Szenarios mit Hilfe einer Total Cost of Ownership-Analyse
Fazit
Die Auswahl eines MES sollte auf Basis der zu unterstützenden Produktions-Prozesse erfolgen
Ein mathematisch schematisches Vorgehen erscheint aufgrund der komplexen und hoch variablen Problemstellung nicht sinnvoll
…. Drum prüfe wer sich ewig bindet
Weiterführende Literatur
Mehr zur Definition undAuswahl von MES:
Dr. Philipp Louis
Projektleiter InformationssystemeMobile: [email protected]
Vielen Dank!