Struma - hamburg.de · Die Landeszentrale für politische Bildung, Die Struma war ein Flu...

2
Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Schule und Berufsbildung Landeszentrale für polische Bildung Mail: [email protected] EINLADUNG Impulsvorträge und Podiumsdiskussion Dienstag, 23. Februar 2016 18.00 - 20.30 Uhr Gästehaus der Universität Hamburg Rothenbaumchaussee 34 20148 Hamburg Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen: Landeszentrale für polische Bildung Abut Can Tel. 040 /42823-4812 E-Mail: [email protected] Adresse und Öffnungszeiten des Informaonsladens Dammtorwall 1, 20354 Hamburg Telefon (040) 42823-4802 Mo. - Do. von 12:30 - 17:00 Uhr, Fr. von 12:30 - 16:30 Uhr www.hamburg.de/polische-bildung Die zentrale Dienstleistungs- und Service-Einrichtung für die polische Bildung im Stadtstaat Hamburg, die Polik praksch und lebensnah vermielt und die die polische Bildung auf überparteilicher Grundlage fördert und vereſt. Struma: Schiff ohne Anker In Kooperaon:

Transcript of Struma - hamburg.de · Die Landeszentrale für politische Bildung, Die Struma war ein Flu...

Page 1: Struma - hamburg.de · Die Landeszentrale für politische Bildung, Die Struma war ein Flu chtlingsschiff mit anna hernd die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft

Freie und Hansestadt Hamburg

Behörde für Schule und Berufsbildung

Landeszentrale für politische Bildung

Mail: [email protected]

EINLADUNG

Impulsvorträge und Podiumsdiskussion

Dienstag, 23. Februar 2016 18.00 - 20.30 Uhr

Gästehaus der Universität Hamburg Rothenbaumchaussee 34

20148 Hamburg

Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:

Landeszentrale für politische Bildung

Abut Can Tel. 040 /42823-4812

E-Mail: [email protected]

Adresse und Öffnungszeiten des

Informationsladens Dammtorwall 1, 20354 Hamburg

Telefon (040) 42823-4802

Mo. - Do. von 12:30 - 17:00 Uhr,

Fr. von 12:30 - 16:30 Uhr

www.hamburg.de/politische-bildung

Die zentrale Dienstleistungs- und

Service-Einrichtung für die politische Bildung im

Stadtstaat Hamburg, die Politik praktisch und

lebensnah vermittelt und die die politische

Bildung auf überparteilicher Grundlage fördert

und vertieft.

Struma: Schiff ohne Anker

In Kooperation:

Page 2: Struma - hamburg.de · Die Landeszentrale für politische Bildung, Die Struma war ein Flu chtlingsschiff mit anna hernd die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft

Die Landeszentrale für politische Bildung,

die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft Hamburg,

die Jüdische Gemeinde Hamburg

und

das Institut für die Geschichte der deutschen Juden

laden ein.

„Struma: Schiff ohne Anker“ Impulsvorträge und Podiumsdiskussion

Dienstag, 23. Februar 2016 18.00 – 20.30 Uhr

Gästehaus der Universität Hamburg Rothenbaumchaussee 34, 20148 Hamburg

Grußworte:

Bernhard Effertz Vorsitzender der Ju dischen Gemeinde

in Hamburg

Stefan Hensel Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

e.V. Arbeitsgemeinschaft Hamburg

Vorträge und Podiumsdiskussion:

PD Dr. Susanne Heim Wissenschaftliche Koordination des

Forschungsprojektes Edition Judenverfolgung

Dogan Akhanli Schriftsteller

Moderation:

Dr. Corry Guttstadt Historikerin, Turkologin und freie Autorin

Der Eintritt ist frei

Die Struma war ein Flu chtlingsschiff mit anna hernd 800 Jü dinnen ünd Jüden, ü berwiegend aüs der Bukowina und Bessarabien an Bord, das am 12. Dezember 1941 aus Ruma nien nach damaligem Pala stina aufbrach, um vor der Gefahr der Ermordung zu entkommen. Doch die politischen Einwa nde Großbritanniens und der Tu rkei sowie ein defekter Motor hielten das Schiff in Istanbul auf. Den hungern-den Passagieren war es fu r 71 Tage nicht erlaubt das Schiff zu verlassen, wa hrend u ber ihr Schicksal verhandelt wurde. Helfende aus der Ju dischen Gemeinde in Istanbul versuchten, sie mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Großbritannien verwei-gerte den ju dischen Passagieren die Einreise nach Pala stina. Keine andere Nation und auch nicht die Tu rkei hat den Flu chtlingen den Landgang gewa hren wollen, obwohl ju dische Hilfsorganisationen angebo-ten hatten, fu r Kost und Verpflegung aufzukommen, bis sich ihre Weiterreise organisieren wu rde.

Als schließlich die Maschine nicht repariert werden konnte, schleppte das tu rkische Milita r das Schiff am Abend des 23. Februar 1942 in neutrales Gewa sser ins Schwarze Meer. Dort wurde es wahrscheinlich durch einen Torpedo eines sowjetischen U-Boots versenkt. Alle Flu chtlinge kamen um bis auf einen 19 Ja hrigen namens David Stoliar, der an ein Wrackteil geklam-mert u berlebte. Er lebte zuletzt in den USA, wo er im Alter von 91 Jahren am 1. Mai 2014 starb.

Seit den Umbru chen in der arabischen Welt ha ufen sich Meldungen u ber gekenterte Schiffe und Boote mit Hunderten von Flu chtlingen. Gegenwa rtig befinden sich weltweit so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Gibt es Parallelita ten zwischen den Ereignissen von damals und heute? Warum wurde die Struma trotz des katastrophalen Zustands abgewiesen? Wer waren die Passagiere?

U ber diese und andere Fragen spricht die Historikerin und Turkologin Dr. Corry Guttstadt mit der Politikwis-senschaftlerin und Historikerin Dr. Susanne Heim und dem Schriftsteller Dogan Akhanli.

Inge Mandos und Klemens Kaatz begleiten die Ver-anstaltung mit jiddischen Kla ngen und Liedern.

PD Dr. Susanne Heim ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin mit den Themenschwerpunkten Nationalso-zialismus, Holocaust und internationale Flu chtlingspoli-tik. Sie ist Projektleiterin des Editionsprojekts „Die Verfolgung und Ermordung der europa ischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“. Heim hatte 2009/10 eine Gastprofessür an der Universita t Wien inne. Sie ist seit 2010 Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des Wiener Wiesenthal Instituts fu r Holocaust-Studien (VWI). Sie vero ffentlichte bislang zahlreiche Fachbu cher und publiziert vor allem zur Geschichte des Nationalsozialis-mus sowie zur Bevo lkerungspolitik und Migration im 20. Jahrhundert.

Dogan Akhanli ist Autor zahlreicher Publikationen u.a. auch des Romans „Der letzte Traum der Madonna“, welcher sich dem Fall ‚Struma’ widmet. Akhanli setzt sich in Romanen, Aufsa tzen, Interviews und in Projekten in Deutschland fu r den offenen Umgang mit historischer Gewalt und fu r die Unteilbarkeit der Menschenrechte ein. Er ist der Initiator der Raphael-Lemkin-Bibliothek in Ko ln. Schwerpunkt seines zivilgesellschaftlichen Engage-ments sind Gedenken an die Genozide des 20. Jahrhunderts, darunter an die Opfer des Vo lkermordes an den Armeniern, und der interkulturelle, auf Verso hnung orientierte Dialog. Seine Projekte wurden u.a. von der Bundesstiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” gefo rdert und im Jahr 2009 vom „Bu ndnis fu r Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. "2013 erhielt er den „Pfarrer-Georg-Fritze-Preis“ in Ko ln.

Dr. Corry Guttstadt ist Historikerin, Turkologin und freie Autorin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Minderheitenpolitik der Tu rkei, Antisemitismus und Nationalismus. Ihre Studie „Die Tu rkei, die Juden und der Holocaust“ ist inzwischen auch auf Tu rkisch und Englisch erschienen. Derzeit arbeitet sie an einer Dokumentenedition zum gleichen Thema. Guttstadts ju ngste Publikation „Wege ohne Heimkehr – die Armenier, der Erste Weltkrieg und die Folgen“ eine Anthologie armenischer Texte in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale fu r Politische Bildung in Hamburg, widmet sich dem Schicksal der Armenier. Die erweiterte Neuauflage wurde 2015 u ber die Bundeszentrale fu r politische Bildung vero ffentlicht.