Student Valenz

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 Diese Seite drucken Verbvalenz I. VERBEN UND VALENZ Die Struktur eines Satzes wird vom Verb bestimmt, genauer gesagt vom  Prädikat . Welche Satzglieder ein Verb verlangt, hängt von der  Valenz (Wertigkeit) des Verbs ab. Der Begriff Valenz bezeichnet die Fähigkeit des Verbs, bestimmte Ergänzungen zu fordern und in ihrer Form festzulegen. Je nach Zahl der geforderten Ergänzungen werden 1-, 2-, 3- und 4- wertige Verben unterschieden. 1-wertige Verben: schlafen Das Kind schläft.  2-wertige Verben: essen Das Kind isst Schokolade.  3-wertige Verben: geben Die Eltern geben der Tochter Taschengeld.   4-wertige Verben: bringen Die Freunde bringen dem Kranken ein Buch nach Hause.  Das Verb besitzt Valenzeigenschaften auf formaler und auf inhaltlicher Ebene. Verb formale Valenz inhaltl. Valenz geben Subjekt Agens (Geber) Obj akk Patiens (Gegebenes) Obj dat Rezipiens (Empfänger) Verben mit gleicher Valenz gehören zu einer Valenzklasse, d.h. sie verlangen die gleichen Ergänzungen. Valenzklasse wie geben : schenken, schicken etc. Ein Verb kann unterschiedliche Valenzmuster haben. fahren Das Auto fährt.  (Subjekt + Prädikat) Er fährt das Auto.  (Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt) Er fährt nach Hamburg.  (Subjekt + Prädikat + Adverbiale) schreiben 

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Verbvalenz

I. VERBEN UND VALENZ

Die Struktur eines Satzes wird vom Verb bestimmt, genauer gesagt vom  Prädikat. WelcheSatzglieder ein Verb verlangt, hängt von der  Valenz (Wertigkeit) des Verbs ab. Der BegriffValenz bezeichnet die Fähigkeit des Verbs, bestimmte Ergänzungen zu fordern und in ihrerForm festzulegen. Je nach Zahl der geforderten Ergänzungen werden 1-, 2-, 3- und 4-wertige Verben unterschieden.

1-wertige Verben: schlafenDas Kind schläft. 

2-wertige Verben: essen

Das Kind isst Schokolade. 

3-wertige Verben: gebenDie Eltern geben der Tochter Taschengeld. 

 

4-wertige Verben: bringenDie Freunde bringen dem Kranken ein Buch nach Hause. 

Das Verb besitzt Valenzeigenschaften auf formaler und auf inhaltlicher Ebene.

Verb formale Valenz inhaltl. Valenz

geben Subjekt Agens (Geber)Objakk Patiens (Gegebenes)

Objdat Rezipiens (Empfänger)

Verben mit gleicher Valenz gehören zu einer Valenzklasse, d.h. sie verlangen die gleichenErgänzungen.Valenzklasse wie geben : schenken, schicken etc.

Ein Verb kann unterschiedliche Valenzmuster haben.

fahren 

Das Auto fährt.  (Subjekt + Prädikat)

Er fährt das Auto.  (Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt)

Er fährt nach Hamburg. (Subjekt + Prädikat + Adverbiale)

schreiben 

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Er schreibt.  (Subjekt + Prädikat)

Er schreibt dir.  (Subjekt + Prädikat + Dativobjekt)

Er schreibt dir einen Brief.  (Subjekt + Prädikat + Dativobjekt + Akkusativobjekt)

Er schreibt einen Brief andich. 

(Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt +Präpositionalobjekt)

Valenzklassen lassen sich mit  Satzbauplänen beschreiben.

 

II. ART DER ERGÄNZUNGEN

Ergänzungen lassen sich in obligatorische (nicht weglassbare) und fakultative(weglassbare) Ergänzungen unterscheiden.

ObligatorischeErgänzungen:

→ Er benutzt denWagen. 

 

(Subjekt + Prädikat +Akkusativobjekt)

nicht: → Er benutzt. 

Fakultative Ergänzung: → Er isst einen Apfel. 

 

→ Er isst. 

Fakultative Ergänzungen können unter bestimmten Umständen weggelassen werden, ohnedass der Satz ungrammatisch wird. Bei obligatorischen Ergänzungen ist das nicht möglich.

Schwierig ist die Unterscheidung von fakultativen Ergänzungen und  freien Angaben. Die

 

fakultative Ergänzung füllt eine Leerstelle des Verbs. Im Gegensatz dazu ist die freie

Angabe völlig unabhängig von einem bestimmten Verb und kann in den verschiedenstenKontexten bei ganz unterschiedlichen Verben vorkommen.

  Er isst einen Apfel. (fakultative Ergänzung)

 

  Er isst regelmäßig einen Apfel. (freie Angabe)

 

Im Bereich der Adverbiale kann die Unterscheidung von Ergänzung und Angabe über dielogische Struktur des Verbs getroffen werden, d.h. darüber, welche Beziehung das Verbzwischen Person und beispielsweise dem Ort herstellt. So wird deutlich, ob das Adverbialvalenzgebunden ist oder nicht.

  Sie wohnen in Hamburg. (adverbiale Ergänzung, valenzgebunden)

 

  Sie heiraten in Hamburg. (adverbiale Angabe, nicht valenzgebunden)

 

Die verschiedenen Arten der Ergänzungen lassen sich auf formaler Ebene unterscheidenin:

1. Subjekt

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1.1.

Das Subjekt besteht i.d.R. aus einem Nomen bzw. einer Nomengruppe im

 

Nominativ oder einem entsprechenden Pronomen.

  Der Dozent beginnt das Seminar.   Der Dozent für Archäologie beginnt das Seminar.   Er beginnt das Seminar. 

1.2. Nebensatz als Subjekt

Subjektsätze sind Nebensätze, die im übergeordneten Hauptsatz die Funktion des Subjektshaben.Die folgenden Subjektsätze lassen sich unterscheiden:

1.2.1. dass -Satz

Dass sie dort sind, freut ihn sehr. 

1.2.2. ob -Satz

Ob sie erfolgreich sein werden, ist noch unsicher. 

1.2.3. w -Satz

Wann sie ankommen werden, steht noch nicht fest. 

1.2.4. Infinitivkonstruktion

Wieder in der Arbeitsgruppe zu sein freut alle. 

1.3. es als formales Subjekt

Das formale Subjekt es ist bedeutungsleer. Es steht bei unpersönlichen Verben. Es kannnicht weggelassen oder ersetzt werden.

  Es schneit.   Es geht ihr gut. 

1.4. es als Korrelat für einen Subjektsatz

Ist der Subjektsatz nachgestellt, steht es als Korrelat im Hauptsatz an der ersten Stelle.

  Es freut ihn sehr, dass sie dort ist.   Es ist noch unsicher, ob sie erfolgreich sein werden. 

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Steht ein anderes Wort an erster Stelle, tritt es ins Satzinnere. Ob es obligatorisch oderfakultativ ist, hängt von der Wahl des finiten Verbs ab.

  Ihm fällt es schwer, konzentriert zu arbeiten.   Ihn freut (es), dass alle gekommen sind. 

Steht der Subjektsatz im Vorfeld, entfällt es .

  Dass sie dort ist, freut ihn sehr.   Ob sie erfolgreich sein werden, ist noch unsicher. 

1.5. es als Platzhalter für das Subjekt

Das Platzhalter-es besetzt die Vorfeldstelle im Verbzweitsatz. Dieses es entfällt, wenn einanderes Satzglied ins Vorfeld tritt.

  Es passierte ein Unfall. (Ein Unfall passierte)   Es wird jeden Tag getanzt. (Jeden Tag wird getanzt) 

2. Das Akkusativobjekt

2.1.

Das Akkusativobjekt besteht aus einem Nomen bzw. einer Nomengruppe oder auseinem entsprechenden Pronomen.

  Der Dozent schreibt einen Fachartikel.   Der Dozent schreibt einen kritischen Fachartikel.   Der Dozent schreibt ihn. 

2.2. Nebensatz als Akkusativobjekt

Nebensätze und Infinitivkonstruktionen können die Funktion des Akkusativobjekts imübergeordneten Hauptsatz haben.

Die folgenden Objektsätze lassen sich unterscheiden.

2.2.1. dass -Satz

Er wusste schon, dass die Zeit drängte. 

2.2.2. ob -Satz

Er wusste nicht, ob er rechtzeitig ankommen würde. 

2.2.3. w -Satz

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Sie sah, wie sich die Situation entwickelte. 

2.2.4. Infinitivkonstruktion

Die Studenten beschlossen, eine Pause zu machen. 

2.3. es als formales Akkusativobjekt

Das formale Akkusativobjekt es ist bedeutungsleer.

  Sie wollen es dabei belassen.   Er hat es immer eilig. 

2.4. es als Korrelat für einen Nebensatz

Es als Korrelat für einen nachgestellten Objektsatz steht nie an erster Stelle sondern

fakultativ im Satzinnern.

Er versteht (es) nicht, dass es unmöglich ist.  

Ob es obligatorisch oder fakultativ ist, hängt von der Wahl des finiten Verbs ab.

Er hat (es) ihnen erlaubt, die Arbeit später abzugeben. 

3. Das Dativobjekt

3.1.Das Dativobjekt besteht aus einem Nomen bzw. einer Nomengruppe oder dem

 

entsprechenden Pronomen.

  Die Studenten hören dem Dozenten zu.   Die Studenten hören dem neuen Dozenten zu.   Die Studenten hören ihm zu. 

3.2. Nebensatz als Dativobjekt

Ein Nebensatz als Dativobjekt tritt nur selten auf.Sie glaubt nur, wem sie vertraut. 

4. Das Genitivobjekt

4.1.

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Das Genitivobjekt besteht aus einem Nomen bzw. einer Nomengruppe oder einementsprechenden Pronomen.

  Sie erfreut sich des Anblicks.   Sie erfreut sich bester Gesundheit.   Sie erfreut sich dessen. 

4.2. Nebensatz als Genitivobjekt

Ein Nebensatz als Genitivobjekt tritt selten auf.

Sie rühmt sich, dass sie das schon vermutet hat. 

5. Das Präpositionalobjekt

5.1.

Das Präpositionalobjekt besteht aus einer Präposition mit einem Nomen bzw. einerNomengruppe oder einem entsprechenden Pronomen. Die Präposition wird vomPrädikat bestimmt, ist nicht austauschbar und semantisch weitgehend leer.

  Sie warten auf den Semesterbeginn.   Sie beginnen mit der schwierigen Semesterarbeit. 

5.1.1.

Wenn ein Lebewesen durch das Nomen des Präpositionalobjekts

bezeichnet wird, lässt es sich durch ein entsprechendes Pronomenersetzen.

  Sie warten auf den Dozenten.   Sie warten auf ihn. (Frage: Auf wen warten sie?)

Handelt es sich nicht um ein Lebewesen, muss das Nomen des Präpositionalobjekts durchein entsprechendes Pronominaladverb ersetzt werden.

  Die Studenten freuen sich auf die Semesterferien.   Die Studenten freuen sich darauf. (Frage: Worauf freuen sie sich?)

5.2. Nebensatz als Präpositionalobjekt

Die folgenden Objektsätze lassen sich unterscheiden:

5.2.1. dass -Satz

Sie freuten sich (darüber), dass die Arbeit beendet war.  

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5.2.2. ob -Satz

Sie fragten (danach), ob die Scheine schon ausgeteilt worden waren. 

5.2.3. w -Satz

Sie antworteten ihm (darauf), wie der Stundenplan aussah. 

5.2.4. Infinitivkonstruktionen

Sie hatten Angst (davor), die Prüfungen zu machen. 

5.3. dar - als Korrelat für einen Objektsatz

Hat der Nebensatz die Funktion eines Präpositionalobjekts, kann er im übergeordnetenHauptsatz durch das Korrelat dar - (+Präposition) vertreten sein.

Sie diskutieren (darüber), wann sie das Projekt beginnen. 

Häufig ist das Korrelat obligatorisch.

  Sie sprechen darüber, wann sie sich treffen.   Sie interessiert sich dafür, einen weiteren Kurs zu besuchen. 

Ob im Hauptsatz das entsprechende Pronominaladverb dar - obligatorisch oder fakultativ ist,hängt vom Prädikat ab.

6. Die AdverbialiaDie Adverbialia bezeichnen die näheren Umstände der im Satz ausgedrückten Situation.Sie können obligatorische bzw. fakultative Ergänzungen sein oder freie Angaben. Ob essich um Ergänzungen oder Angaben handelt, hängt von der Wahl des finiten Verbs ab.(siehe auch  II.) 

Obligatorische Ergänzung: Sie wohnen in Hamburg. (nicht: sie wohnen.)

 

Fakultative Ergänzung: Er fährt (nach Bremen). Freie Angabe: Sie kommen am Donnerstag um 16.00 Uhr. 

 

Die fakultativen Ergänzungen können zwar unter bestimmten Bedingungen weggelassenwerden, sind aber eng mit der Bedeutung und Valenzstruktur des Verbs verbunden.

Adverbialia   (ausführlichere Informationen) 

 

6.1. Lokale Adverbialia:Das Glas steht auf dem Tisch. 

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6.2. Temporale Adverbialia:Er ist heute Abend angekommen. 

6.3. Modale Adverbialia:Er arbeitet regelmäßig. 

 

6.4. Kausale Adverbialia:Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. 

7. Prädikative

7.1.

Die Subjektsprädikative treten zusammen mit  Kopulaverben auf und bilden das

 

Prädikat.

  Sie wird Lehrerin. (Nomen)  Sie ist engagiert. (Adjektiv)  Die Stelle ist von großer Bedeutung. (Präpositionalphrase)  Sie bleibt dort. (Adverb)

7.2.

Die Objektsprädikative beziehen sich auf das Objekt des Satzes.

  Sie nennt ihn ein Genie. (Nomen)  Sie findet die Veranstaltung besonders wichtig. (Adjektiv)

8. Akkusativ mit Infinitiv (AcI)

Verben wie fühlen , heißen (im Sinnevon befehlen ), hören , lassen , sehen und spüren können mit einem Infinitiv verbundenwerden. Der vom Prädikat abhängige Akkusativ ist dabei gleichzeitig das Subjekt, das zumInfinitiv gehört. Diese Konstruktion wird Akkusativ mit Infinitiv (accusativus cum infinitivo;AcI) genannt.

Er hört sie kommen. 

Subjekt Prädikat Satz (AcI)

 

Er  hört  sie kommen 

Abhängig davon, zu welcher Valenzklasse das Verb gehört, kann der Infinitiv eineErgänzung haben.

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Er hört sie das Fenster schließen. 

Freie Angaben

Neben den  Ergänzungen, die von der Valenz des Verbs abhängen, gibt es im Satz

 

weitere Satzglieder, die nicht von der Valenz des Verbs gefordert werden, die freienAngaben. Diese freien Angaben können immer weggelassen werden und inunterschiedlichen Kontexten bei verschiedensten Verben stehen.Für die Satzbaupläne werden die freien Angaben nicht berücksichtigt.

Zu den freien Angaben zählen vor allem:

1. Der freie Dativ

Beim freien Dativ handelt es sich nicht um ein Dativobjekt, d.h. er hängt nicht von derValenz des Verbs ab. Dabei lassen sich verschiedene Arten des freien Dativsunterscheiden:

1.1.

Der Dativus commodi (Dativ des Vorteils) bezeichnet eine Person, zu deren Vorteiletwas geschieht.

Die Dozentin schreibt den Studenten die Termine auf. 

1.2.

Der Dativus incommodi (Dativ des Nachteils) bezeichnet eine Person, zu derenNachteil etwas geschieht.

Die Dozentin hat den Studenten die freie Zeit gekürzt. 

1.3.

Der Possessivdativ (Zugehörigkeitsdativ) bezeichnet die Zugehörigkeit eines Teilszu einer Person.

Er schneidet ihm die Haare. (Er schneidet seine Haare.)

1.4.

Der Dativus ethicus bezeichnet eine emotionale Beteiligung und ist in seinemGebrauch auf die 1. und 2. Person beschränkt. Verwendet wird er, um eineAufforderung oder Verwunderung auszudrücken.

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Dass Sie mir nicht den Termin vergessen! 

2. Der Subjektsnominativ

Der Subjektsnominativ als freies Satzglied wird in Imperativsätzen in Form eines

 

Pronomens verwendet.

Frag du im Sekretariat nach! 

3. Freie Adverbialia

Die freien Adverbialia lassen sich in folgender Weise unterscheiden.

3.1. Lokaladverbialia antworten auf die Fragen:

• Wo? Sie arbeiten dort. • Wohin? Er sendet den Brief nach Hamburg ab. • Woher? Er empfängt den Brief aus Hamburg. • Wie weit? Sie sind die ganze Strecke bis in die Stadt gelaufen.  

3.2. Temporaladverbialia antworten auf die Fragen:

• Wann? Sie hat die Arbeit am selben Tag abgegeben. • Seit wann? Sie haben seit Semesteranfang zusammengearbeitet. •

 Wie oft? Sie arbeiten immer montags zusammen. 

3.3. Modaladverbialia bestimmen die

• Qualität (wie?) Sie fertigt das Referat sehr zügig an. • Quantität (wie viel?) Sie hat zu wenig auf den Inhalt geachtet. • Intensität (wie sehr?) Er ist überdurchschnittlich begabt. • Instrument (womit?) Er schrieb das Referat mit der entsprechenden Literatur. • Begleitung (mit wem?) Sie bereitete sich mit ihren Freunden auf die Prüfung vor.  • Vergleich Er hat für seine Erfahrung schnell Anschluss gefunden. 

3.4. Kausaladverbialia bestimmen eine(n)

• Grund (warum?) Der Student kann die Arbeit aus Zeitmangel nicht rechtzeitigabgeben. 

• Bedingung(unter welcher

Die Veranstaltung findet bei ausreichender Nachfrage statt. 

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Bedingung?)

• Zweck (wozu?) Er wiederholte zum Verständnis alles noch einmal. • Einräumung Trotz Wiederholung wurde die Problematik nicht deutlich. • Folge: Er konnte in Folge der vielen Fragen kein Ergebnis finden.  

Die hier genannten freien Adverbialia sind zu unterscheiden von den Adverbialia, dievalenzgebunden, also Ergänzungen sind. (siehe auch  II.) 

III. SATZBAUPLÄNE IM EINZELNEN

Valenzklassen lassen sich mit Satzbauplänen beschreiben, so dass die unendliche Zahlmöglicher Sätze in eine begrenzte Anzahl möglicher Typen eingeteilt werden kann.

Bei den hier aufgeführten Satzbauplänen handelt es sich um die Hauptpläne, d.h. um die

 

Satzbaupläne, die durch die direkt vom Verb abhängigen Ergänzungen bestimmt werden.

1. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat

Subjekt Prädikat

Die Sonne scheint

In diesen Satzbauplan werden auch die unpersönlichen Verben eingeordnet wie es regnet , es schneit etc.

2. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + AkkusativobjektSubjekt Prädikat Akkusativobjekt

Der Student erklärt das Problem

Zu diesem Satzbauplan gehören vor allem die Verben, die  passivfähig sind.

 

3. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Dativobjekt

Subjekt Prädikat Dativobjekt

Der Student dankt dem Nachbarn

Dieser Satzbauplan umfasst die Sätze mit einem persönlichen Dativobjekt. Das Subjektkann entweder ebenfalls persönlich sein (Er hilft ihr) oder sachlich (Etwas fällt ihm ein).

4. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Genitivobjekt

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Subjekt Prädikat Genitivobjekt

Das Institut bedarf einer Reform

Zu beachten ist hier, dass die Genitivobjekt heute häufig durch Präpositionalobjekte ersetzt

werden. (Er schämt sich seiner Reaktion→ Er schämt sich für seine Reaktion)

5. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Präpositionalobjekt

Subjekt Prädikat Präpositionalobjekt

Der Dozent denkt an die Korrektur

Das Präpositionalobjekt kann auch ein Pronominaladverb sein (Der Dozent denkt daran.).

6. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Adverbiale

Subjekt Prädikat Adverbiale

Die Universität liegt am Stadtrand

Die Adverbialia lassen sich unterscheiden in:

Bestimmungen des Raums

Die Universität liegt am Stadtrand. 

Bestimmungen der Zeit

Die Vorlesung dauert zwei Stunden lang. 

Bestimmungen der Art und Weise

Das Studentenwohnheim liegt sehr günstig. 

Bestimmungen des Grundes

Das Missverständnis entstand aus Unachtsamkeit. 

7. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Dativobjekt + Akkusativobjekt

Subjekt Prädikat Dativobjekt Akkusativobjekt

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Der Student gibt der Arbeitsgruppe eine Kopie

Für diesen Satzbauplan stehen besonders die Verben des Gebens, Nehmens, Mitteilensoder Verschweigens an der Prädikatsstelle. In der Regel sind Subjekt und Dativobjektpersönlich, das Akkusativobjekt sachlich.

8. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt +Präpositionalobjekt

Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Präpositionalobjekt

Der Dozent bittet die Studenten um Mitarbeit

Die große Menge an Verben hat in der Regel ein persönliches Subjekt und ein persönlichesAkkusativobjekt bzw. ein persönliches Subjekt und ein sachliches Akkusativobjekt. (Der

 

Richter beurteilt die Situation nach den Fakten)

9. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt + Akkusativobjekt

Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Akkusativobjekt

Der Lehrer lehrt die Schüler das Schreiben

Nur wenige Verben werden mit zwei Akkusativen gebraucht. Die wichtigsten Verben sindhier: nennen , kosten , lehren  

10. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt + Adverbiale

Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Adverbiale

Die Studentin bringt das Buch in die Bibliothek

Die Adverbialia lassen sich unterscheiden in:

Bestimmungen des Raums

Die Studentin bringt das Buch in die Bibliothek. 

Bestimmungen der Zeit (selten)

Die Arbeitsgruppe verlegt das Treffen auf die nächste Woche. 

Bestimmungen der Art und Weise

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Die Studentin erledigt die Arbeit gewissenhaft. 

Bestimmungen des Grundes

Die Studentin verlegte das Buch aus Zerstreutheit. 

11. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Dativobjekt + Präpositionalobjekt

Subjekt Prädikat Dativobjekt Präpositionalobjekt

Er dankte ihr für die Hilfe

Weitere Verben für diesen Satzbauplan sind: berichten , garantieren , helfen , raten etc.

12. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Präpositionalobjekt +

Präpositionalobjekt

Subjekt Prädikat Präpositionalobjekt Präpositionalobjekt

DieStudenten

stritten mit dem Dozentenüber dieInterpretation

 

13. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Adverbiale + Präpositionalobjekt

Subjekt Prädikat Adverbiale Präpositionalobjekt

Der Lehrer redet freundlich über seine Schüler

Dieser Satzbauplan gilt nur für wenige Verben. Die Adverbiale betrifft immer dieBestimmung der Art und Weise.

14. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Adverbiale + Adverbiale

Subjekt Prädikat Adverbiale Adverbiale

 

Es geht lustig zu auf der Semesterfeier

In diesem Satzbauplan ist das Subjekt das unpersönliche es . Die häufigsten Verbensind zugehen und hergehen .

15. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Prädikativ

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Subjekt Kopulaverb Prädikativ

Sie wird Lehrerin

Verben dieses Satzbauplans verbinden das Subjekt des Satzes mit einem Nomen im

Nominativ oder einem unflektierten Adjektiv. Verb und Nomen bzw. Adjektiv bildengemeinsam das  Prädikativ. 

16. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt + Prädikativ

Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Prädikativ

Die Studenten finden die Veranstaltung interessant

In diesem Satzbauplan finden sich die Verben wie finden , halten für , heißen , nennen etc.,

die gemeinsam mit dem Prädikativ zum Objekt das Prädikat bilden.Folgende Wortgruppen können Prädikativ zum Objekt sein:

Nomen im Akkusativ

Die Studenten nennen den Dozenten einen Erbsenzähler. 

Adjektiv

Die Studenten finden das Buch interessant. 

17. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Dativobjekt + Adverbiale

Subjekt Prädikat Dativobjekt Adverbiale

 

Die Vorbereitung fällt der Arbeitsgruppe schwer

Bei den Adverbialia dieses Satzbauplans handelt es sich um Bestimmungen der Art undWeise. In diesen Satzbauplan gehören gängige Ausdrücke wie: Das Essen bekommt ihm gut. Es geht ihm gut. 

18. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Akkusativobjekt + Genitivobjekt

Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Genitivobjekt

Der Richter überführte den Angeklagten des Betrugs

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Die Verben dieses Satzbauplans sind begrenzt und vorwiegend auf den gerichtlichenBereichbezogen: anklagen , anschuldigen , beschuldigen , bezichtigen , entheben , überführen ,verdäc htigen u.a.

19. Satzbauplan: Subjekt + Prädikat + Akkusativ mit Infinitiv (AcI)

Subjekt Prädikat Akkusativ im Infinitiv

Sie hört sie kommen

Zu diesem Satzbauplan gehören die Verben wie fühlen , hören , lassen , sehen , spüren, dieeinen Infinitivsatz in den Satz integrieren.Sie hört sie.→ Sie kommen.→ Sie hört sie kommen. 

IV. VERBEN UND PRÄFIXE BZW. VERBPARTIKELN

Verben können durch Präfixe (arbeiten→ bearbeiten) bzw. Verbpartikeln(arbeiten→ aufarbeiten) sowohl eine veränderte Bedeutung als auch eine andere Valenzbekommen.

  Sie arbeiten an dem Referat.   Sie bearbeiten das Referat.   Sie arbeiten die übrigen Daten auf. 

1. Grammatische und semantische Aspekte bei Verbpräfixen

Die häufigsten Verbpräfixe sind: be- ; ent- ; er- ; ver- ; zer- , wobei ver- und be- den weitausgrößten Teil ausmachen. Darüber hinaus gibt es weitere Verbpräfixe (miss- ; hinter- etc.),die hier keine Berücksichtigung finden.

1.1. Das Präfix be-  

1.1.1. Grammatische Aspekte des Präfixes be-  

macht aus intransitiven Verben mit Präpositionalobjekt oder Dativobjekt transitive Verben:

urteilen über →

 beurteilen 

verschiebt das Akkusativobjekt

 jmdm. etwas schenken - jmdn. mit etwas beschenken 

1.1.2. Semantische Aspekte des Präfixes be-  

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Präfix be- Bedeutung

+ SubstantivVerben des Hinzufügens, Ausstattens:→  be-bild-ern; be-fracht-en 

+ VerbIntensivierung der Verbbedeutung→  etwas fürchten →  etwas befürchten 

+ AdjektivVerben mit bewirkendem Charakter→  be-fähig-en 

1.2. Das Präfix ent-  

1.2.1. Grammatische Aspekte des Präfixes ent-  

Ausgangsverben werden zu Dativverben,

- indem aus einem Präpositionalobjekt bzw. -gefüge ein Dativobjekt wird

etwas aus der Kasse nehmen → der Kasse etwas entnehmen 

- indem die betroffene Person durch ein zusätzliches Dativobjekt genannt wird

etwas entfällt jmdm. 

1.2.2. Semantische Aspekte des Präfixes ent-  

Präfix ent- Bedeutung

+ SubstantivBeseitigung bzw. Entfernen von dem, was Grundwort benennt→  ent-kern-en; ent-gift-en 

+ VerbVerben des Entfernens werden intensiviert→  jmdm. ent-gleit-en; ent-zieh-en 

+ AdjektivBeseitigung bzw. Entfernen von dem, was Grundwort benennt→  ent-fern-en; ent-wirr-en 

1.3. Das Präfix er-  

1.3.1. Grammatische Aspekte des Präfixes er-  

macht zumeist aus Verben mit Präpositionalobjekt transitive Verben

um Antwort bitten→  eine Antwort erbitten 

1.3.2. Semantische Aspekte des Präfixes er-  

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Präfix er- Bedeutung

+ VerbBeginn des Vorgangs, der im Grundwort ausgedrückt wird→  er-öffnen; er-frieren 

+ AdjektivVerben der Zustandsänderung→  er-möglich-en; er-blass-en 

1.4. Das Präfix ver-  

1.4.1. Grammatische Aspekte des Präfixes ver-  

macht zumeist aus Verben mit Präpositionalobjekt transitive Verben

urteilen über →  jmdn. verurteilen; sorgen für jmdn. →  jmdn. versorgen 

1.4.2. Semantische Aspekte des Präfixes ver-  

Präfix ver- Bedeutung

+ Substantiv

Zustandsveränderung→  verbeamten, verpflanzen Hinzufügen, Ausstatten mit etwas→  verputzen; versiegeln 

+ Verb

etwas falsch bzw. verkehrt machen→  sich verschreiben; sich verhören etwas zum Abschluss bringen→  verdunsten; etwas verbrauchen 

etwas ist zu sehr / zu viel→  versalzen; verschlafen 

+ AdjektivZustandsveränderung→  ver-öffentlich-en, ver-besser-n(transitiv)→  ver-arm-en (intransitiv)

1.5. Das Präfix zer-  

1.5.1. Grammatische Aspekte des Präfixes zer-  

i.d.R. transitive und intransitive Verben bei Verben des Trennens bzw. Zerkleinerns

zerbrechen; zergliedern 

in Verbindung mit anderen Verben entsteht Akkusativierung

etwas zerlegen; etwas zerlassen 

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1.5.2. Semantische Aspekte des Präfixes zer-  

Präfix zer- Bedeutung

+ SubstantivTrennen oder Zerkleinern→  zerteilen; zertrümmern 

+ VerbTrennen oder Zerkleinern→  zerschneiden; zerreißen 

+ AdjektivTrennen oder Zerkleinern→  zer-klein-ern; zer-mürb-en 

2. Grammatische und semantische Aspekte bei Verbpartikeln

Die häufigsten Verbpartikeln sind: ab- ; an- ; auf- ; aus- ; ein- . Die Häufigkeit ihrer Bildungenlässt sich mit den sehr häufigen Präfixen ver- und be- vergleichen. Über die aufgeführtenVerbpartikeln hinaus gibt es weitere wie nach-; vor- etc, die hier jedoch keineBerücksichtigung finden.

2.1. Die Verbpartikel ab-  

2.1.1. Grammatische Aspekte der Verbpartikel ab-  

bei Bewegungsverben entsteht teilweise eine Verringerung der Valenz

 jmdn. an einen anderen Ort berufen →  jmdn. abberufen 

2.1.2. Semantische Aspekte der Verbpartikel ab-  

Verbpartikel ab- Bedeutung

+ Substantivhäufig Loslösung→  abpellen ( jmd. pellt die Schale von der Kartoffel ab )? 

+ Verb

Fortbewegung von etwas, Trennung→  abfahren; abbeißen Bewegung nach "abwärts"→  absteigen; abstürzen 

Imitation→  abschreiben; abgucken Intensivierung→  abändern; abbezahlen 

+ AdjektivZustandsveränderung→  ab-dunkel-n; ab-bleich-en 

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2.2. Die Verbpartikel an-  

2.2.1. Grammatische Aspekte der Verbpartikel an-  

bei zahlreichen Verben verringert sich die Valenz

sich einem Ort nähern →  sich annähern 

2.2.2. Semantische Aspekte der Verbpartikel an-  

Verbpartikel an- Bedeutung

+ Substantivinstrumentale oder lokale Bedeutung→  anklammern; anlehnen 

+ Verb

Annäherung an ein Ziel→  ankommen; annähern 

Kontakt→  anmontieren; anbinden Zunahme und Aufwärtsbewegung→  anwachsen; ansteigen Beginn eines Vorgangs→  anvisieren; ansprechen 

+ AdjektivVerben mit bewirkendem Charakter→  an-bräun-en; an-öde-n 

2.3. Die Verbpartikel auf-  

2.3.1. Grammatische Aspekte der Verbpartikel auf-  

bei Verben, die einen Kontakt ausdrücken, kommt es häufig zu einer Verringerung derValenz.

 Sie setzt sich auf das Pferd. →  Sie sitzt auf.  Er legt den Telefonhörer auf die Gabel. →  Er legt auf. 

2.3.2. Semantische Aspekte der Verbpartikel auf-  

Verbpartikel auf- Bedeutung

+ Substantivlokale Bedeutung (eher selten)→  aufpflanzen; aufteilen 

+ Verb

Aufwärtsbewegung→  aufstehen; aufstocken Kontakt→  aufsitzen; auflegen Öffnen

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→  aufschließen; aufschneiden Beginn einer Handlung→  aufschreien; aufseufzen Beendigung eines Vorgangs→  aufhören; aufrechnen 

+ Adjektiv Verben mit bewirkendem Charakter→  auf-hell-en, auf-rund-en 

2.4. Die Verbpartikel aus-  

2.4.1. Grammatische Aspekte der Verbpartikel aus-  

bei Verben, die eine Bewegung nach außen ausdrücken, kommt es teilweise zu einerVerringerung der Valenz

Das Wasser fließt aus der Flasche. → Das Wasser fließt aus. 

2.4.2. Semantische Aspekte der Verbpartikel aus-  

Verbpartikel aus- Bedeutung

+ SubstantivBewegung nach außen (eher selten)→  ausbooten; ausgräten 

+ Verb

Bewegung nach außen→  ausgehen; ausbrechen etwas außer Betrieb setzen→  ausdrehen; ausmachen Beendigung eines Vorgangs→  ausarbeiten; ausdiskutieren 

+ AdjektivVerben mit bewirkendem Charakter→  aus-dünn-en 

2.5. Die Verbpartikel ein-  

2.5.1. Grammatische Aspekte der Verbpartikel ein-  

bei Verben, die eine Bewegung nach innen ausdrücken, verringert sich häufig die Valenz

Sie räumt die Möbel in das Zimmer. → Sie räumt die Möbel ein. 

2.5.2. Semantische Aspekte der Verbpartikel ein-  

Verbpartikel ein- Bedeutung

 

+ Substantiv lokale Bedeutung

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→  eingemeinden; eindeichen 

+ Verb

Bewegung nach innen→  einschenken; einräumen Beginn eines Vorgangs bzw. Zustands→  einschlafen; einfallen 

Gewöhnung→  einfahren (einen Wagen); sich einleben Zerstörung→  einbrechen; einreißen 

+ AdjektivVerben mit bewirkendem Charakter→  ein-schüchtern; ein-schärf-en