Studie Das Reiseverhalten der Deutschen im Inland
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Studie
Das Reiseverhalten der Deutschen im Inland
www.bmwi.de/go/reiseverhalten

HerausgeberDeutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT)Beethovenstraße 69 60325 Frankfurt/[email protected] www.germany.travel
Im Auftrag des Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie (BMWi)10115 Berlinwww.bmwi.de
Text und RedaktionDeutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT)Beethovenstraße 69 60325 Frankfurt/[email protected] www.germany.travel
Gestaltung und SatzBTE Tourismus- und Regionalberatung, Berlin
Bildmaterial Jens Koenig – Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (Titel, S. 24, 35, 41, 47), Peter Frischmuth – DZT (S. 6), Hans R. – Colorvision Uthoff (S. 7), BTE (S. 8), A. Reinkober – Pixelio (S. 18), Rainer Sturm – Pixelio (S. 20, 28, 31, 33, 55), Thüringer Tourismus GmbH (S. 25, 43), Bader – Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (S. 39, 47), Lars Schneider – Thüringer Tourismus GmbH (S. 42), Viktor Milden-berger – Pixelio (S. 46), Stuttgart Marketing GmbH (S. 51), Hans Peter Merten – DZT (S. 53)
StandFebruar 2013
Diese Studie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während des Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift zum Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Alle Angaben ohne Gewähr.
© 2013 Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.

Erfolgsgeschichte Inlandstourismus ............................................................................................................................ 7
I Einführung ............................................................................................................................................................8
II Eckdaten zum touristischen Angebot ..............................................................................................................9
1 Das touristische Angebot in Deutschland ....................................................................................................... 9
1.1 Umsatz und Beschäftigte .......................................................................................................................... 9
1.2 Unterkunftskapazitäten ............................................................................................................................ 9
1.3 Infrastruktur ............................................................................................................................................... 9
2 Die Datenlage zur touristischen Nachfrage in Deutschland .......................................................................10
III Volumendaten zum deutschen Inlandstourismus 1992-2010 ..................................................................... 12
1 Ankünfte und Übernachtungen gesamt und nach Wohnsitz .....................................................................12
2 Inländerankünfte und -übernachtungen ......................................................................................................12
3 Inländerankünfte und -übernachtungen nach Bundesländern .................................................................13
4 Inländerankünfte und -übernachtungen nach Bundesländergruppen ...................................................14
5 Inländerankünfte und -übernachtungen nach Betriebsart ........................................................................15
IV Das Reiseverhalten der Deutschen im Allgemeinen .................................................................................... 16
1 Reisevolumen .....................................................................................................................................................16
2 Übernachtungen und Reisedauer ...................................................................................................................16
3 Reiseausgaben ................................................................................................................................................... 17
4 Reiseanlass .......................................................................................................................................................... 17
5 Verkehrsmittel ...................................................................................................................................................18
6 Unterkunft ..........................................................................................................................................................19
7 Reiseorganisation ..............................................................................................................................................19
8 Hauptreiseziele ................................................................................................................................................. 20
9 Reisesaison ......................................................................................................................................................... 20
Inhalt

V Urlaubsreisen ab 5 Tagen Dauer im Überblick.............................................................................................. 21
1 Urlaubsreiseintensität und -regelmäßigkeit .................................................................................................21
2 Anteil der In- und Auslandsreisen .................................................................................................................. 22
3 Die beliebtesten Urlaubsreiseziele der Deutschen ...................................................................................... 23
4 Reisezielkenntnis .............................................................................................................................................. 24
5 Reisebegleitung ................................................................................................................................................ 24
6 Saisonalität ........................................................................................................................................................ 25
7 Reisedauer ......................................................................................................................................................... 26
8 Reiseausgaben .................................................................................................................................................. 27
VI Organisation und Unterkunft ......................................................................................................................... 28
1 Reiseinformation und -buchung .................................................................................................................... 28
2 Reiseorganisation ............................................................................................................................................. 29
3 Verkehrsmittelnutzung ....................................................................................................................................31
4 Unterkunft ......................................................................................................................................................... 33
VII Qualitative Dimensionen des Inlandurlaubs ................................................................................................ 34
1 Image des Reiseziels Deutschland .................................................................................................................. 34
2 Allgemeine Urlaubsmotive ............................................................................................................................. 35
3 Urlaubsaktivitäten ............................................................................................................................................ 36
4 Urlaubsart .......................................................................................................................................................... 37
VIII Merkmale des Inlandsurlaubers ..................................................................................................................... 38
1 Alter und Lebensphase ..................................................................................................................................... 38
2 Sozialer Status.................................................................................................................................................... 39
3 Herkunft ............................................................................................................................................................. 40
4 Unterschiede zwischen Gästen verschiedener Landschaftformen ............................................................41

5 Das Reiseverhalten von Ost- und Westdeutschen im Vergleich ................................................................ 43
6 Das Reiseverhalten von Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländern im Vergleich .............. 48
IX Kurzurlaubsreisen..............................................................................................................................................52
1 Reiseintensitätund-häufigkeit ...................................................................................................................... 52
2 Reiseziele ........................................................................................................................................................... 52
3 Reiseart ............................................................................................................................................................... 53
4 Saisonalität ........................................................................................................................................................ 54
5 Reiseorganisation und Verkehrsmittelnutzung .......................................................................................... 54
6 Unterkunft ......................................................................................................................................................... 55
X Ausblick: Interesse für Inlands-Reiseziele 2011-2013 ................................................................................... 56
XI Glossar, Quellenverzeichnis ............................................................................................................................ 58

6

7
Erfolgsgeschichte Inlandstourismus
Deutschland ist von jeher das beliebteste Reiseland der Deutschen. Die Anfänge des innerdeutschen Tou-rismus gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals fuhr man allerdings noch nicht in den Urlaub, son-dern in die Sommerfrische. Begünstigt durch die Ent-wicklung des Eisenbahnnetzes, wurden die Mittelge-birge, Alpen und Küsten zum Wandern, Bergsteigen und Baden genutzt. Mit Besichtigungs- und Bildungs-tourismus, Kururlaub, Badetourismus, Luxusschiff-fahrten, Alpinismus und Wintersporturlaub existier-ten zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits Formen des Tourismus, die man heute als Zielgruppenange-botedefinierenwürde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ab Mitte der 1950er Jahre in Westdeutschland allmählich ein An-stieg der Reisetätigkeit ein. In der DDR war der Touris-mus weitgehend durch den subventionierten Urlaub des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds gekenn-zeichnet. Einen raschen Aufschwung erlebte der Binnentourismus in den späten 1950er und 1960er Jahren. Im Zuge des Wirtschaftswunders in West- deutschland etablierte sich die alljährliche Ferienrei-se in der Gesellschaft.
Massenhafte Motorisierung in den Wirtschafts-wunderjahren führte weiter in die Fläche: Käfer, Borg-ward und Isetta kamen auch dorthin, wo die Schienen-wege endeten. Demokratisierung des Fliegens, CharterflugundPauschalreiseöffnetenneueZiele–das Wachstum des Tourismus besonders in den Warm-wasserzielen am Mittelmeer hatte begonnen. Lag 1954dieReiseintensitätderdeutschenBevölkerungbeilediglich24Prozent,erreichtesie1964bereits
39Prozentund1975knapp60Prozent.DieInlandsrei-setätigkeit blieb in absoluten Zahlen weitgehend konstant, das Wachstum fand in großen Teilen bei den Auslandsreisenstatt–biszumAnfangder1990erstiegdieReiseintensitätaufdenHöchstwertvon78ProzentimJahr1994(2009:75,7Prozent)1.
Die nach dem Mauerfall gewonnene Reisefreiheit und der große Nachholbedarf der Bewohner der neu-en Bundesländer führten zu einem Schub für die Tou-rismuswirtschaft vor allem in den alten Bundeslän-dern. Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR musste dagegen im ehemaligen staatlichen Erholungswesen erst ein grundlegender Wandel vollzogen werden.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-nologie(BMWi)möchtemitdervorliegendenStudie,die im Rahmen eines Sonderprojektes von der Deut-schenZentralefürTourismuse.V.(DZT)realisiertwur-de, den wichtigen Bereich des Inlandstourismus in seiner ganzen Vielfalt näher beleuchten und oft ge-stellte Fragen klären wie z.B. „Wie ist Urlaub in Deutschland wirklich?“ „Wer verbringt seinen Urlaub in Deutschland und warum?“ „Wie wird der Urlaub gestaltet?“ Erstmals wird hierbei auch auf das Urlaubs- verhalten von in Deutschland lebenden deutschspra-chigen Ausländern eingegangen.
1 Studienkreis für Tourismus, Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen: Reiseanalyse

8 I Einführung
I Einführung
Aus diesen hohen Volumenzahlen generiert sich einbedeutenderökonomischerEffektfürdenWirt-schaftsstandort Deutschland. Als Querschnittsbereich verschiedener Branchen erzielt der Deutschland-Tou-rismuseineBruttowertschöpfungvoninsgesamt97MilliardenEuro(direkterEffekt).
Vor dem Hintergrund der quantitativen und qua-litativen Bedeutung des Urlaubssegments im Deutschland-Tourismus soll dieses auf Basis der vor-handenen Datenquellen im Folgenden genauer be-leuchtet werden.
Der Tourismus ist ein bedeutender Faktor für die deut-sche Volkswirtschaft. Dabei ist das Inland der mit Ab-stand wichtigste Quellmarkt für den Deutschland-Tourismus.Rund84Prozentderinsgesamt380Millionen Übernachtungen im Jahr 2010 in deutschen Beherbergungsbetrieben gehen auf deutsche Gäste zurück. Von den über 308 Millionen Reisen der Deut-schenhaben77ProzentinnerdeutscheZiele.ImSeg-ment der Urlaubsreisen ist das Inland das mit großem Abstand beliebteste Reiseziel der Deutschen, jede dritte Urlaubsreise ab vier Übernachtungen verbrin-gen die Deutschen im eigenen Land. Bei den Kurzrei-senistdieserAnteilnochdeutlichhöher:DreivonvierKurzreisen führen an inländische Ziele.
Urlaub in Deutschland ist ...
schön vielseitig unkompliziert
preisgünstig
abwechslungsreich interessant
Deutschland ist ...
sicher vertraut Heimat
familienfreundlich
Deutschland bietet ...
Kultur Sehenswürdigkeiten gutes Klima
gutes Essen und Trinken tolle Städte
Events und Veranstaltungen
kurze Anreise
schöne Landschaft
Meer und Strand
Berge
Wellness
schönes Wetter
Mit Urlaub in Deutschland sind viele unterschiedliche Vorstellungen verbunden:
ub in Deutschland wirklich?eutschland ch?ie Doch wi ist Urlau
Wer verbringt seinen Urlaub in Deutschland und warum?d und waWer verbrin t seinen Urlaub in Deutschl
Wie wird der Urlaub gestaltet?altet?wird der UW
Man kann ...
sich erholen Spass haben Neues kennen lernen
Natur erlebensich wohl fühlen Ruhe geniessen entspannen
Städtereisen machen wandern Fahrrad fahren
die eigene Sprache sprechenauch spontan anreisen
Kurzreisen unternehmen
Verwandte oder Bekannte besuchen
Unterkünfte in Deutschland bieten ...
guten Service (Gast)freundschaft
Sauberkeit gute Hotels
schlechtes Wetter
teuer Servicewüste
langweilig
Abb. 1: Vorstellungen zum Thema Deutschlandurlaub
(Quelle: RA online 11/2011; offene Frage: Wenn Sie nun einmal an Urlaubsreisen in Deutschland denken, welche Begriffe verbinden Sie persönlich damit?)

Für ihre 236,3 Millionen Inlandsreisen im Jahr 2010 gaben die Deutschen insgesamt 66,7 Mrd. Euro aus3.
1.2 Unterkunftskapazitäten
Im August 2011 gab es in Deutschland rund 55.000 ge-öffneteBeherbergungsbetriebe.Davonentfielenrund 35.500 auf die klassische Hotellerie, rund 14.500 aufdiesogenannteParahotellerie,rund3.000aufCampingplätze und 1.700 auf sonstige tourismusrele-vante Unterkünfte wie Rehabilitationskliniken und Schulungsheime.
1.3 Infrastruktur
DasmitAbstandamhäufigstengenutzteVerkehrs-mittel der Deutschen, auch für Inlandsreisen, ist der Pkw.GrundlagederindividuellenMobilitätistdasStraßennetz, das sich auf insgesamt 688.000 Kilome-tern über Deutschland verteilt. Davon entfallen rund 457.000 Kilometer auf Gemeindestraßen und 231.000 KilometeraufüberörtlicheStraßen.WährendAuto-
3 Deutscher Reisemonitor 2010
II Eckdaten zum touristischen Angebot
9
1 Das touristische Angebot in Deutschland
1.1 Umsatz und Beschäftigte
Die Tourismusindustrie in Deutschland ist eine Quer-schnittsbranche. Im Jahr 2010 waren rund 2,9 Millio-nen Erwerbstätige2 direkt im Zusammenhang mit dem touristischen Konsum beschäftigt, beispielswei-se in Beherbergungs- und Gastrononmiebetrieben, in derPersonenenbeförderung,inReisebüros,beiBe-hördenundVerbänden.
Die Herstellung der von Touristen in Deutschland nachgefragtenGüterundDienstleistungenlöstimJahr2010eineBruttowertschöpfungvoninsgesamt97Mrd.Euroaus(direkterEffekt).DiesentsprichteinemAnteilvon4,4ProzentandergesamtenBruttowert-schöpfungderdeutschenVolkswirtschaft.
2 BundesministeriumfürWirtschaftundTechnologie(BMWi),Wirtschaftsfaktor Tourismus Deutschland, Berlin 2012
Betriebsart Geöffnete Betriebe
Anteil an gesamt (in %)
Schlafgele-genheiten
Anteil an gesamt (in %)
Klassisches Beherbergungsgewerbe 35.549 64,8 1.748.096 49,5
Hotels (ohne Hotels garnis) 13.454 24,5 1.070.558 30,3
Hotels garnis 7.933 14,5 343.400 9,7
Gasthöfe 8.633 15,7 203.261 5,8
Pensionen 5.529 10,1 130.877 3,7
Parahotellerie 14.543 26,5 685.938 19,4
Erholungs- und Ferienheime 1.809 3,3 134.563 3,8
Ferienzentren 119 0,2 63.288 1,8
Ferienhäuser und -wohnungen 10.704 19,5 331.741 9,4
Jugendherbergen und Hütten 1.911 3,5 156.346 4,4
Campingplätze 3.031 5,5 865.868 24,5
Sonstige tourismusrelevante Unterkünfte 1.702 3,1 230.706 6,5
Vorsorge- und Rehabilitationskliniken 902 1,6 157.385 4,5
Schulungsheime 800 1,5 73.321 2,1
Alle Betriebe 54.825 100,0 3.530.608 100,0
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus, Fachserie 6, Reihe 7.1: Binnenhandel, Gastgewerbe, Tourismus; Stand: August 2011)

10 II Eckdaten zum touristischen ANgebot
bahnen mit knapp 13.000 Kilometern nur rund 1,8 ProzentdesgesamtenStraßennetzesstellen,fließtaufihnen mehr als ein Drittel des gesamten Straßenver-kehrs4.
Bei Inlandsreisen der Deutschen steht die Bahn an zweiter Stelle der genutzten Verkehrsmittel. Sie hat jedoch an Wichtigkeit in den letzten Jahrzehnten deutlich verloren; parallel erfolgte eine Verringerung des Schienennetzes. Es umfasste Ende des Jahres 2009 noch rund 38.000 Kilometer. 5
Das Flugzeug spielt als Transportmittel im Inlands- tourismus zwar eine eher untergeordnete Rolle, hat im internationalen Tourismus jedoch in den vergan-genen Jahrzehnten einen erheblichen Bedeutungszu-wachs erfahren. In Deutschland gibt es 22 internatio-naleVerkehrsflughäfen,diegrößtensindFrankfurt/Main, München und Düsseldorf. 6
Deutsche Wasserstraßen umfassen rund 7.700 Ki-lometer7 und werden außer für den Güterverkehr auch für das zwar kleine, aber stark wachsende Touris-mussegment der Flusskreuzfahrten genutzt.
2 Die Datenlage zur touristischen Nachfrage in Deutschland
Informationen über den deutschen Inlandstourismus findensichinverschiedenenQuellenmitunter-schiedlichen Ansätzen bzw. Schwerpunkten.
Die amtliche Beherbergungsstatistik des Sta-tistischen Bundesamts liefert Volumendaten zu An-künften und Übernachtungen auf Bundes-, Länder-, Gebiets- und Gemeindeebene. Die Daten werden auf-grund des Beherbergungsstatistikgesetzes erhoben und monatlich von den Beherbergungsbetrieben be-reitgestellt.Dazugehörenz.B.Hotels,Gasthöfeund
4 ADAC: Zahlen, Fakten, Wissen. Aktuelles aus dem Verkehr. Aus-gabe 2011
5 Statistisches Bundesamt, www.destatis.de, Verkehrsmittelbe-stand und Infrastruktur
6 ArbeitsgemeinschaftDeutscherVerkehrsflughäfen(ADV):Un-sere Flughäfen: Regionale Stärke, Globaler Anschluss, www.adv.aero
7 Statistisches Bundesamt, www.destatis.de, Verkehrsmittelbe-stand und Infrastruktur
Pensionen,Ferienhäuserund-wohnungen,Jugend-herbergen und Hütten sowie Campingplätze, aber auch Vorsorge- und Rehabilitationskliniken sowie Schulungsheime. Berücksichtigt werden alle Beher-bergungsbetriebe mit neun oder mehr Schlafgele-genheiten bzw. Campingplätze mit drei oder mehr Stellplätzen. Die Daten zu Ankünften und Übernach-tungen werden unterteilt nach Gästen aus Deutsch-land und Gästen aus dem Ausland (mit Angabe des Herkunftslands).
Bei der Beherbergungsstatistik handelt es sich also um eine Vollerhebung mit Abschneidegrenze bei unter neun Schlafgelegenheiten bzw. unter drei Stell-plätzen auf Campingplätzen.8 Sie liefert reine Volu-mendaten, ohne genauere Informationen über das Reiseverhalten wie beispielsweise den Reisezweck, Buchungswege oder benutzte Transportmittel. Auf-grund der Abschneidegrenze werden Ankünfte und Übernachtungen in kleineren Betrieben nicht berück-sichtigt,ebensowiesolcheinPrivatzimmernoderbeiFreunden, Verwandten und Bekannten. Bei den An-künftenbestehtzudemdasProblemdersogenannten„Doppelzählungen“, da ein einzelner Gast bei einem Hotelwechsel(zumBeispielaufeinerRundreise)mehrfach als „Ankunft“ erfasst wird.
Im Gegensatz zur amtlichen Beherbergungsstati-stik erfassen Repräsentativbefragungen wie der Deut-sche Reisemonitor oder die Reiseanalyse das Reisever-halten auf der Nachfrageseite, also beim Reisenden selbst. Befragt wird eine repräsentativ ausgewählte AnzahlvonPersonen(Stichprobe),derenAngabenzuihrerReisetätigkeitaufdieGesamtbevölkerunghoch-gerechnet werden. Aufgrund dieser Hochrechnung könnendieErgebnissederStudienfürdieGrundge-samtheitnurals–wennauchsehrtreffende–Annä-herung an die Realität betrachtet werden. Darüber hinaus ist die Datenerhebung mithilfe von Befragun-gen aufgrund von Erinnerungsverlusten potentiell fehlerbehaftet; diesem Effekt wird durch geschickten Fragebogenaufbau und geringe abzudeckende Zeit-spanne(vorallembeimThemaKurzreisen)entgegen-gewirkt.
8 Aufgrund der neuen EU-Verordnung zur Tourismusstatistik ab 2012: unter zehn Schlafgelegenheiten bzw. zehn Stellplätzen

11
Im Rahmen der Befragungen werden beispiels-weise Informationen zur Zahl der Reisen, die durch-geführt wurden, über den Reisezweck, mitreisende PersonenoderdieAufenthaltsdauererhoben.DieUn-tersuchungen stellen daher neben Volumendaten auch Strukturdaten bereit.
Der Deutsche Reisemonitor ist Teil des Europe-an/WorldTravelMonitor(ETM/WTM)undwirdvomIPK International durchgeführt. Er erhebt seit 1988 (alteBundesländer)bzw.1990(neueBundesländer)kontinuierlich das Reiseverhalten der deutschspra-chigenWohnbevölkerungab15Jahren.Erfasstwer-den alle Reisen ins In- oder Ausland ab einer Über-nachtung, neben den kurzen und längeren UrlaubsreisenauchGeschäftsreisenundsonstigePri-vatreisen(zumBeispielVerwandten-/Bekanntenbe-suche).
Mittels computergestützter Telefoninterviews werden werktäglich Befragungen durchgeführt, in denen alle Übernachtungsreisen der Befragten in den letzten zwei Monat erfasst werden. Befragt werden proJahrrund24.000Personen.DieErgebnissederIn-terviews werden auf die Grundgesamtheit von derzeit gut70MillioneninPrivathaushaltenlebendeEinwoh-ner im Alter von 15 und mehr Jahren hochgerechnet.
Die Reiseanalyse (RA) wird von der Forschungs-gemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) in Zu-sammenarbeit mit dem Institut für Tourismus- und BäderforschunginNordeuropaGmbH(NIT)durchge- führt. Die Studie erfasst Urlaubsreisen ab fünf Tagen (bzw.4Nächten)DauerundKurzurlaubsreisenvonzwei bis vier Tagen, Geschäftsreisen und reine Be-kannten-/Verwandten-BesuchedagegensindnichtThema der Untersuchung. Die RA wird seit 1970 konti-nuierlich jedes Jahr durchgeführt; seit Herbst 2007 wirddiejährlichepersönliche(face-to-face)Befra-gung durch Onlineerhebungen ergänzt.
Grundgesamtheit der face-to-face Befragung wa-renbiszurRA2010alleDeutschenab14JahreninPri-vathaushalten(knapp65MillionenPersonen).AbderRA 2011 werden auch die in Deutschland lebenden Ausländer einbezogen, so dass die Grundgesamtheit nunalledeutschsprachigenPersonenab14JahreninPrivathaushalteninDeutschlandsind(gut70Millio-nen).JeweilsimJanuar/FebruarwirdeineStichprobevonüber7.500Personenpersönlichzuurlaubsbezo-
genenThemenbefragt.DieOnlineerhebungenfin-den2xjährlich(imMaiundNovember)mitje2.000Personenstatt.Grundgesamtheithiersinddeutsch-sprachigePersonenzwischen14und70JahreninPri-vathaushalten in Deutschland; thematische Schwer-punkte sind online-relevante Fragestellungen sowie Kurz- und Städtereisen.
Der Qualitätsmonitor Deutschland-Tourismus wurde 2007 von der ERV (Europäische Reisever- sicherung AG) und der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) ins Leben gerufen. Im Rahmen desProjektswerdenin-undausländischeÜbernach- tungsgäste(UrlauberundGeschäftsreisende)direktvor Ort zu ihrem Reiseverhalten befragt. Insgesamt wurden seit Beginn der Studie deutschlandweit rund 56.000 Gäste-interviews durchgeführt.
DieAuswahlderbefragtenPersonenerfolgtnacheinem nach Region, Saisonalität, Beherbergungs-struktur und Nationalität geschichteten Quotenaus-wahlverfahren. Die Interviews werden vor Ort face-to-facedurchgeführtundfließengewichtetnachdertatsächlichen Herkunfts- und Beherbergungsstruktur auf Basis der amtlichen Statistik in die Auswertung ein. Durch die Verwendung eines einheitlichen Fra-gebogensfürsämtlicheBefragungenistesmöglich,Ergebnisse untereinander deutschlandweit zu ver-gleichen.DiejährlicheDurchführungermöglichtzu-dem Vergleiche im Zeitverlauf.
Außer den aufgeführten Untersuchungen existie-ren noch weitere Datenquellen zum Inlandstouris-mus wie beispielsweise die Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen (ehemals BAT Freizeit- Forschungsinstitut),dasSparkassen-Tourismus- barometer oder GfK TravelScope.

12 III Volumendaten zum Inlandstourismus12
III Volumendaten zum deutschen Inlandstourismus 1992-2010
Das Statistische Bundesamt erhebt Volumendaten zu Ankünften und Übernachtungen auf der Angebots-seite, also bei den Beherbergungsbetrieben. Die Da-ten liegen auf Bundes-, Länder-, Gebiets- und Gemein-deebenevorundkönnenfürPersonenmitWohnsitzim In- oder Ausland separat betrachtet werden.
1 Ankünfte und Übernachtungen gesamt und nach Wohnsitz
Im Jahr 2010 betrug die Zahl aller Ankünfte in deut-schen Beherbergungsbetrieben (also beispielsweise Hotels und Ferienhäuser, aber auch Jugendherber-gen,CampingplätzesowieRehabilitationskliniken)mit mindestens neun Schlafgelegenheiten 140 Millio-nen, unabhängig von der Herkunft der Gäste. Dies entsprichteinemZuwachsvon55ProzentimVer-gleich zum Jahr 1992 mit 90,3 Millionen Ankünften.
Der Anteil der Gäste mit Wohnsitz im Ausland liegt 2010 nach einem zwischenzeitlichen Rückgang etwas über dem Niveau von 1992: Von den in deut-schen Beherbergungsbetrieben ankommenden Gä-sten stammt inzwischen fast jeder Fünfte aus dem Ausland(19,2Prozent).
Auch der Anteil der Übernachtungen von Gästen ausdemAuslandstiegleichtan:von12ProzentimJahr1992auf16ProzentimJahr2010.Voninsgesamt380,3 Millionen Übernachtungen gingen 2010 über 60 Millionen auf Gäste aus dem Ausland zurück.
Vor allem aufgrund der etwas kürzeren durch-schnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste aus dem Ausland (2010: 2,2 Nächte gegenüber 2,8 Nächten bei GästenmitWohnsitzinDeutschland)liegtihrAnteilan den Übernachtungen etwas unter dem Anteil an den Ankünften.
Die Entwicklung der Übernachtungen verlief ins-gesamt ebenfalls positiv (von 318,4 Millionen auf 380,3Millionen),wennauchdieSteigerungmit19ProzentdeutlichgeringerausfielwiebeidenAnkünf-ten. Die Übernachtungszahlen werden in stärkerem MaßvonexternenFaktorenbeeinflusst,aufdieimnächsten Abschnitt noch näher eingegangen wird.
2 Inländerankünfte und -übernachtungen
Die Zahl der Inländerankünfte ist seit 1992 erheblich gestiegen, von rund 74,3 Millionen auf 113,1 Millionen im Jahr 2010. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer dagegen hat abgenommen: Sie ist seit 1992 von 3,8 auf2,8NächteimJahr2010gesunken.Trotzdemist–wiebeidenAnkünften–auchbeidenÜbernach-tungenimGesamtzeitraumnocheindeutlichesPluszu verzeichnen (von 280,2 Millionen 1992 auf 320 Mil-lionenimJahr2010).Hierwarenjedocheinigevorü-bergehende Einbußen zu beobachten.
Der Einschnitt in den Jahren 1996 und insbeson-dere 1997 ist direkte Folge der Kosteneinsparungen imGesundheitswesen(„Bäderkrise“).DasKur-undBä-derwesen ist ein wichtiger Faktor im deutschen Tou-
Basis: Ankünfte in Beherbergungsbetrieben nach Wohnsitz In-/AuslandQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
-
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
120,0
140,0
160,0
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Wohnsitz im Ausland Wohnsitz im Inland
Ankünfte gesamt
Mio.
90,3
140,0
Abb. 2: Ankünfte nach Wohnsitz
Basis: Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben nach Wohnsitz In-/AuslandQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
Wohnsitz im Ausland Wohnsitz im Inland
Übernachtungen gesamt
-
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
350,0
400,0
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%Mio.
318,4
380,3
Abb. 3: Übernachtungen nach Wohnsitz

1313
rismus,2010entfielennochrund30Prozentallerdeutschlandweiten Übernachtungen auf solche in Kur- und Heilbädern. Aufgrund von Leistungskür-zungenundZuzahlungserhöhungenbeiKurendurchdas Beitragsentlastungsgesetz von 1996 erfuhren die Heilbäder und Kurorte starke Einbrüche bei den Übernachtungszahlen, die sie mit alternativen Ange-boten und neuen Zielgruppen (insbesondere im Well-ness-Bereich)erstwiederausgleichenmussten.
Die Anschläge vom 11. September 2001 und ihr ne-gativerEinflussaufdieglobaleWirtschaftwarenAus-lösereinerweiteren,diesmallängerandauerndenAb-nahme der Ankunfts- und Übernachtungszahlen. Erst 2007 erreichten die Übernachtungen wieder das Ni-veau von vor den Anschlägen.
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 führte dagegen nur zu einer vorübergehenden Stagnation. Von 2009 auf 2010 nahmen die Ankünfte und Übernachtungen von Inländern wieder deutlich zu.
3 Inländerankünfte und -über-nachtungen nach Bundesländern
Bei den Ankünften aus dem Inland konnten insbeson-dere die neuen Bundesländer sowie die Stadtstaaten von 1992 bis 2010 überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnen. So konnte Sachsen die Zahl der Ankünf-teindiesemZeitraumum163Prozentsteigern,Bran-denburgum162Prozent,Sachsen-Anhaltum153Pro-
zentundMecklenburg-Vorpommernum143Prozent.AuchinBerlin(145Prozent)undinHamburg(132Pro-zent)nahmendieAnkünfteausdemInlandvon1992bis 2010 erheblich zu.
Die übrigen Bundesländer konnten bei den Inlän-derankünften ebenfalls Zuwächse verzeichnen, wenn auch in etwas geringerem Maße. Dies ist, insbesonde-re in den großen Flächenstaaten der alten Bundeslän-der, auch darauf zurückzuführen, dass das Ausgangs-niveauhöherliegtunddasZuwachspotenzialdaherwesentlich geringer ist.
Nach einem generellen Anstieg im Verlauf der 90er Jahre kam es im Anschluss an die Anschläge vom 11. September 2001 zu einem vorübergehenden Rück-gang der Ankunftszahlen in den meisten Bundeslän-dern. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts stiegen die Ankünfte dann wieder an, mit einer Unterbrechung 2009 (als Folge der weltweiten Finanz- und Wirt-schaftskriseab2007).
Besondere Ereignisse wie die Expo 2000 in Hanno-ver oder das Elbe-Hochwasser 2002 spiegeln sich auch in den Ankunftszahlen der betroffenen Bundesländer
Basis: Inländerankünfte und -übernachtungen in BeherberungsbetriebenQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
-
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
350,0
Ankünfte Übernachtungen
Ø Aufenthaltsdauer
BäderkriseAnschläge
11. Sept. 2001Weltweite Finanz-
und Wirtschaftskrise
Mio. Ø
3,8
2,8280,2
320,0
74,3
113,1
Abb. 4: Ankünfte und Übernachtungen
-
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
Baden-Wür emberg Bayern
Berlin Brandenburg
Bremen Hamburg
Hessen Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein-Wes alen
Rheinland-Pfalz Saarland
Sachsen Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein Thüringen
Mio.
Basis: Inländerankünfte in Beherbergungsbetrieben nach BundesländernQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
Elbe-Hochwasser (v.a.Sachsen, Sachsen-Anhalt)
ExpoHannover
Abb. 5: Ankünfte nach Bundesländern

14 III Volumendaten zum Inlandstourismus14
wider: Niedersachsen konnte im Jahr 2000 rund eine Million mehr Ankünfte als im Vorjahr verbuchen, Sachsen verzeichnete im Jahr des Hochwassers fast eine halbe Million weniger Ankünfte als noch 2001.
Bei den Übernachtungszahlen aus dem Inland ist die Entwicklung nicht ganz so positiv wie bei den An-kunftszahlen, trotzdem ist auch hier noch ein durch-schnittlicherAnstiegvon14Prozentvon1992bis2010zu verzeichnen.
Die Entwicklung verlief in den einzelnen Bundes-ländern sehr unterschiedlich: Die Bäderkrise der Jah-re1996/97machtesichinsbesondereindenaltenBun-desländern deutlich bemerkbar (allen voran Hessen, Baden-WürttembergundBayern).WährenddieAn-künfte von den Einsparungen im Gesundheitswesen kaum betroffen waren, verkürzte sich die durch-schnittliche Aufenthaltsdauer und damit die Zahl der Übernachtungen stark. Die meisten Flächenstaaten der alten Bundesländer haben auch 2010 noch nicht wieder ganz das Niveau von Anfang der 90er Jahre er-reicht.
Vor allem Mecklenburg-Vorpommern, aber auch Hamburg, Brandenburg und Sachsen konnten ihre Übernachtungszahlen von 1992 bis 2010 dagegen er-
Baden-Wür emberg Bayern
Berlin Brandenburg
Bremen Hamburg
Hessen Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein-Wes alen
Rheinland-Pfalz Saarland
Sachsen Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein Thüringen
Basis: Inländerübernachtungen in Beherbergungsbetrieben nach BundesländernQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
-
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Bäderkrise
Mio.
Abb. 6: Übernachtungen nach Bundesländern
heblich steigern (Mecklenburg-Vorpommern: + 193 Prozent,Hamburg:+132Prozent,Brandenburg:+130Prozent,Sachsen:+127Prozent).AufgrunddeshohenAnteils an Campingübernachtungen und seiner Küs-tenlage konnte Mecklenburg-Vorpommern zudem besonders vom Jahrhundertsommer 2003 sowie dem „Supercampingjahr“2009profitieren.ImJahr2010musste das Bundesland dagegen leichte Einbußen verzeichnen,dieÜbernachtungenfielengegenüberdemVorjahrum2,9Prozent.
4 Inländerankünfte und -übernachtungen nach Bundesländergruppen
Sowohl die Flächenstaaten der alten und neuen Bundesländer als auch die Stadtstaaten (Berlin, Ham-burgundBremen)konntenihrePopularitätvon1992bis 2010 erheblich steigern: Die Zahl der Ankünfte hat sichinallendreiSegmentenstarkerhöht.DabeiliegtderZuwachsindenStadtstaaten(+136Prozent)undden Flächenstaaten der neuen Bundesländer (+ 139 Prozent)deutlichüberderSteigerungindenFlächen-staatenderaltenBundesländer(+33Prozent),wasnicht zuletzt auf das hohe Ausgangsniveau dieser Bundesländer zurückzuführen ist.
Die Zahl der Inländerübernachtungen in den Flä-chenstaaten der alten Bundesländer war 2010 mit 232 Millionen etwas geringer als im Jahr 1992 (242 Millio-nen).DieseBundesländerwarenvondenschonbe-
Basis: Inländerankünfte in Beherbergungsbetrieben nach BundesländergruppenQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
Stadtstaaten
-
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
120,0Mio.
Alte BundesländerFlächenstaaten
Neue BundesländerFlächenstaaten
Abb. 7: Ankünfte nach Bundesländergruppen

1515
schriebenen dämpfenden Faktoren (Bäderkrise und wirtschaftlicheSpannungen)amstärkstenbetroffenund haben sich bis zum jetzigen Tag noch nicht ganz von den Auswirkungen erholt. Dessen ungeachtet lie-gen die Übernachtungszahlen immer noch auf einem sehr hohem Niveau und bilden damit ein solides Fun-dament für die deutsche Tourismuswirtschaft.
Wachstumsmotor des Tourismussektors sind die Flächenstaaten der neuen Bundesländer sowie die Stadtstaaten.DieöstlichenBundesländerliegenmiteinem Zuwachs der Inländerübernachtungen von +137ProzentimZeitraum1992bis2010nochdeutlichüber den Stadtstaaten, die im selben Zeitraum ihre Übernachtungszahlenimmerhinum117Prozentstei-gern konnten.
5 Inländerankünfte und -über-nachtungen nach Betriebsart
WährendGasthöfeundPensionenseit1992einerück-läufigeEntwicklungbeidenÜbernachtungszahlenaufweisen, die mit einer deutlichen Kapazitätsverrin-gerungdieserBetriebsarteneinhergeht,könnenHo-tels garnis und insbesondere Hotels in diesem Zeit-raum eine erhebliche Steigerung verzeichnen (mit vorübergehenden Einbußen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und aufgrund der Finanz- undWirtschaftkriseseit2007).
Der Campingtourismus ist aufgrund seiner Ab-hängigkeit von der Witterung generell stärkeren
Basis: Inländerübernachtungen in Beherbergungsbetrieben nach BundesländergruppenQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
-
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
350,0
Mio.
Stadtstaaten
Alte BundesländerFlächenstaaten
Neue BundesländerFlächenstaaten
Abb. 8: Übernachtungen nach Bundesländergruppen
Schwankungenausgesetzt.NachleichtrückläufigenÜbernachtungszahlenbeimCampingAnfang/Mitteder 90er Jahre ist der Trend im letzten Jahrzehnt wie-derpositiv,mitdeutlichen(positiven)Ausreißerndurch den Jahrhundertsommer 2003 sowie im „Su-percampingjahr“ 2009, in dem das Ergebnis von 2003 sogar noch übertroffen wurde. Ein Grund für das gute Abschneiden der Campingwirtschaft in diesem Jahr könntedieunsicherewirtschaftlicheEntwicklungaufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskri-se ab 2007 sein, wodurch sich die Urlauber eher preis-günstigenÜbernachtungsmöglichkeitenzuwandten.
Basis: Inländerübernachtungen in der HotellerieQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
-
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
120,0
Hotels GasthöfePensionen Hotels garnis
Mio.
Anschläge 11. Sept. 2001
Weltweite Wirtschafts- und
Finanzkrise
Abb. 9: Übernachtungen nach Bundesländergruppen
Basis: Inländerankünfte und -übernachtungen auf CampingsplätzenQuelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS-Online (eigene Darstellung)
-
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
Ankünfte Übernachtungen
Jahrhundertsommer 2003
Mio.
"Supercampingjahr" 2009
Abb. 10: Ankünfte und Übernachtungen auf Campingplätzen

16 IV Das Reiseverhalten der Deutschen im Allgemeinen
2 Übernachtungen und Reisedauer
Im Reisejahr 2010 verbrachten die Deutschen auf ih-ren insgesamt 308,3 Millionen Reisen ca. 1,6 Milliar-den Übernachtungen im In- und Ausland.
Alle Reisen Inlands- reisen
Auslands-reisen
Reisevolumen 308,3 Mio. 236,3 Mio. (77 %)
72,0 Mio. (23 %)
Übernachtungs- volumen (Nächte)
1,6 Mrd. 919,8 Mio. (58 %)
654,5 Mio. (42 %)
Durchschnitt-liche Reisedauer
5,1 Nächte 3,9 Nächte 9,1 Nächte
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010
Während der Anteil der Inlandsreisen an der Ge-samtzahlderReisenbei77Prozentlag,betrugderAn-teil der Inlandsübernachtungen an allen Übernach-tungennur58Prozent.DieUrsachehierfürliegtinder deutlich längeren Reisedauer bei Auslandsreisen (durchschnittlich 9,1 Nächte gegenüber 3,9 Nächten beiInlandsreisen).
IV Das Reiseverhalten der Deutschen im Allgemeinen
Die Ausführungen im folgenden Kapitel basieren auf den Ergebnissen des Deutschen Reisemonitors. Dieser erfasst alle Reisen ins In- oder Ausland ab einer Über-nachtung, neben den kurzen und längeren Urlaubs-reisenauchGeschäftsreisenundsonstigePrivatreisen(z.B.Verwandten-/Bekanntenbesuche).Grundgesamt-heitistdiedeutschsprachigeWohnbevölkerungab15Jahren.
1 Reisevolumen
Im Reisejahr 2010, also von Januar bis Dezember 2010, unternahmen die Deutschen insgesamt 308,3 Millio-nenReisenmitmindestenseinerÜbernachtung–un-abhängig von Ziel und Anlass der Reise.
Die Mehrzahl der Reisen, nämlich 236,3 Millio-nenoder77Prozent,warenauch2010wiederInlands-reisen:
Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, zeigt sich eine deutlich positive Entwicklung: So stieg einerseits die Gesamtzahl der Reisen mit mindestens einer Übernachtung von 276 Millionen im Jahr 2000 auf 308,3 Millionen im Jahr 2010 (nach einem vorü-bergehenden Rückgang im Anschluss an die Anschlä-gevom11.September2001).AndererseitsnahmderAnteil der Inlandsreisen kontinuierlich zu: Während dieserAnteilvorzehnJahrennochbei71Prozentlag,betrugerimJahr2010schon77Prozent.
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
77%
23%
Inland
Ausland
Abb. 11: Anteil der In- und Auslandsreisen
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2000-2010 (eigene Darstellung)
Auslandsreisen Inlandsreisen
Reisen gesamt
71 72 72 73 73 73 74 74 75 76 77
29 28 28 27 27 27 26 26 25 24 23
-
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
350,0
400,0
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Anzahl Reisen(Mio.)
276,0 308,3
Abb. 12: Anteil In- und Auslandsreisen 2000 - 2010

17
3 Reiseausgaben
Auf ihren insgesamt 308,3 Millionen Übernachtungs-reisen im Jahr 2010 gaben die Deutschen rund 132,3 Mrd.Euroaus.DavonentfielenjeweilsrunddieHälfteauf Reisen ins Inland und Reisen ins Ausland.
Die durchschnittlichen Ausgaben pro Reise und Personlagenbei282EuroimInlandund917EuroimAusland. Auch hier macht sich wiederum die kürzere durchschnittliche Reisedauer im Inland bemerkbar: Während die Ausgaben pro Reise im Inland deutlich unter denen im Ausland liegen, sind die Ausgaben pro Tag mit 73 Euro zu 100 Euro im Ausland nicht viel geringer und wohl hauptsächlich auf die günstigere Anreise zurückzuführen.
4 Reiseanlass
Von den insgesamt 308,3 Millionen Übernachtungs-reisen der Deutschen ins In- oder Ausland im Reise-jahr 2010 waren 139,4 Millionen Urlaubsreisen (45 Prozent).122,9Millionenoder40ProzententfielenaufdenBereichdersonstigenPrivatreisen(sog.VFR-Reisen,alsoVerwandten-/Bekanntenbesuche,odersonstigeprivatbedingteReisen)und15Prozentoder46 Millionen der Reisen waren Geschäftsreisen. Da-runter fallen z.B. Geschäftsbesuche zu Kunden oder anderen Geschäftspartnern, Einkaufsreisen, Reisen zwischen Niederlassungen, aber auch Reisen zu Semi-naren, Kongressen oder Messen.
Betrachtet man die Reisen separat nach In- und Auslandsreisen, so zeigt sich, dass der Anteil der Ur-laubsreisenbeidenReiseninsAuslandwesentlichhö-herist.Währendlediglich38ProzentderInlandsrei-sen Urlaubsreisen sind, beträgt dieser Anteil bei den Auslandsreisen70Prozent.Aufgrundderdeutlichhö-heren Gesamtzahl der Inlandsreisen (236,3 Millionen gegenübernur72MillionenReiseninsAusland)liegtdie absolute Zahl der Inlandsurlaubsreisen jedoch mit 88,8MillionenwesentlichhöheralsdieZahlderAus-landsurlaubsreisen(50,6Millionen).
Im Gegensatz zu Urlaubsreisen nehmen sonstige Privatreisenwiez.B.VFR-ReisenimInlandeinenhö-heren Stellenwert ein: Fast jede zweite Reise im In-land(47Prozent)kanndemBereich„sonstigePrivat-reisen“ zugeordnet werden, während der Anteil bei denAuslandsreisennur17Prozentbeträgt.DerGe-schäftsreiseanteilistmit16ProzentderInlandsreisen
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
Inland
Ausland66,7 Mrd.65,7 Mrd.
Abb. 14: Reiseausgaben im In- und Ausland
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
45%
40%
15%Urlaubsreisen
Sonstige Privatreisen
Geschäftsreisen
Abb. 15: ReiseanlassBasis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
56%66%
21%
27%24%
37%
17% 10%
41%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Alle Reisen Inlandsreisen Auslandsreisen
Kurze Reisen (1 - 3 Nächte)
Reisen mittlerer Dauer (4 - 7 Nächte)Längere Reisen (8+ Reisen)
Abb. 13: Reisedauer

18 IV Das Reiseverhalten der Deutschen im Allgemeinen
gegenüber13ProzentderReiseninsAuslandunge-fähr gleich hoch.
Bei der Betrachtung von Volumen und Anlass der Inlandsreisen in den vergangenen zehn Jahren fällt zunächst eine erhebliche Zunahme der Reisen auf: Von 196,7 Millionen Reisen im Jahr 2000 stieg die Zahl umca.20Prozentauf236,3MillionenimJahr2010.
Während sich die Zahl der innerdeutschen Rei-senalsodeutlicherhöhthat,istdieVerteilungnachReiseanlass–alsoGeschäftsreisen,UrlaubsreisenundsonstigePrivatreisen–etwagleichgeblieben.
5 Verkehrsmittel
61Prozentderinsgesamt308,3MillionenÜbernach-tungsreisen der Deutschen wurden im Jahr 2010 mit demPkwunternommen.DasAutoistdamitdasmitgroßemAbstandamhäufigstengenutzteVerkehrs-mittel, gefolgt von Bahn, Flugzeug, Bus und sonstigen Verkehrsmitteln(wiez.B.MotorradoderSchiff).
Bei der Wahl des Verkehrsmittels ergeben sich er-hebliche Unterschiede zwischen Reisen innerhalb Deutschlands und Reisen ins Ausland: Bei letzteren dominiertdasFlugzeug(44Prozent),dasAutowirddeutlich seltener genutzt. Inlandsreisende fahren da-gegenauchhäufigermitderBahn,währenddiesesVerkehrsmittel bei Reisen ins Ausland fast keine Rolle spielt(4Prozent).
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
Urlaubsreisen Sonstige Privatreisen Geschäftsreisen
38%
47%
16%
Inland
70%
17%
13%
Ausland
Abb. 16: Reiseanlass
Basis: Alle Inlandsreisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2000-2010 (eigene Darstellung)
40 39 39 38 38 38 38 38 38
46 47 48 48 48 47 47 47 46 47 47
14 14 13 14 14 14 15 15 16 15 16
-
50
100
150
200
250
300
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100Mio.%
Geschäftsreisen Sonstige Privatreisen
Urlaubsreisen Gesamtzahl Inlandreisen
39 38
Abb. 17: Anzahl und Anlass der Inlandsreisen 2000 - 2010
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2000-2010 (eigene Darstellung)
61%68%
38%
15%
19%
4%
13%3%
44%
6% 5%8%
5% 4% 6%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Alle Reisen Inlandsreisen Auslandsreisen
Sonstige
Bus
Flugzeug
Bahn
Pkw
Abb. 18: Verkehrsmittel

19
6 Unterkunft
DieamhäufigstengenutzteUnterkunftsformaufal-lenReisenderDeutschenistmit41ProzentdieÜber-nachtunginderklassischenHotellerie(dazugehörenHotels,PensionenundGasthöfe).Bei30ProzentihrerReisen übernachteten die Deutschen privat bei Be-kannten oder Verwandten. Die Übernachtungen in derParahotellerieliegenmit29Prozentaufdem-selben Niveau.
DieamhäufigstengewählteUnterkunftsartaufInlandsreisen sind Übernachtungen in der Hotellerie (38Prozent).Mit35ProzentderInlandsreisenliegendieprivatenÜbernachtungenbeiBekannten/Ver-wandtendichtdahinter.Auf28ProzentihrerInlands-reisen übernachten die Deutschen in der sogenann-tenParahotellerie.Dazuzählenz.B.Ferienwohnungbzw.-häuser(imEigenbesitzodergemietet)mit7Pro-zent,Privatzimmerbzw.Frühstückspensionenmit6ProzentundCamping/Wohnmobilmit3Prozent.
Bei den Auslandsreisen der Deutschen dominie-ren die Übernachtungen in der Hotellerie noch deut-licher:Auf53ProzentderReisenwurdedieHotelun-terkunft gewählt. Der Anteil der Reisen, auf denen privat bei Verwandten oder Bekannten übernachtet wird,liegtdagegennurbei13Prozent.DerAnteilderReisen mit Übernachtungen in eigenen oder gemie-teten Ferienwohnungen bzw. -häusern ist bei Aus-landsreisenmit11ProzenthöheralsbeiInlandsreisen(7Prozent).
7 Reiseorganisation
Hinsichtlich des Buchungsverhaltens bestehen zwi-schen In- und Auslandsreisen erhebliche Unter-schiede.Währendnur53ProzentallerInlandsreisenin irgendeiner Weise vorher gebucht wurden, liegt dieserAnteilbeidenAuslandsreisendeutlichhöher:BeiviervonfünfReisen(81Prozent)wurdenPauschal-oder Teilleistungen im Voraus gebucht, z.B. im Reise-büro, übers Internet, direkt beim Hotel oder beim Fremdenverkehrsamt.
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
30%
41%
29%
Hotellerie
Parahotellerie
Privat bei Verwandten/Bekannten
Abb. 19: Unterkunft
Basis: Alle Inlandsreisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
35%
38% 7%
6%
3%
12%
28%
Hotellerie
Parahotellerie
Sonstiges
Privat bei Verwandten/Bekannten
Ferienwohnung/-haus
Privatzimmer/Pension
Camping, Wohnmobil
Abb. 20: Unterkunft auf Inlandsreisen
Basis: Alle Auslandsreisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
Hotellerie
Parahotellerie
Sonstiges
Privat bei Verwandten/Bekannten
Ferienwohnung/-haus
Privatzimmer/Pension
Camping, Wohnmobil13%
53%
11%
5%4%
13%
33%
Abb. 21: Unterkunft auf Auslandsreisen
Basis: Alle Reisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
59% 53%
81%
41% 47%
19%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Alle Reisen Inland Ausland
VorausbuchungKeine Vorausbuchung
Abb. 22: Reiseorganisation

20 IV Das Reiseverhalten der Deutschen im Allgemeinen
8 Hauptreiseziele
Im Reisejahr 2010 führten drei von vier Inlandsreisen der Deutschen in die westlichen Bundesländer, jede viertehattedieöstlichenBundesländer(inkl.Berlin)zum Ziel. Das beliebteste Reiseziel der Deutschen ist Bayern mit 43,3 Millionen Reisen, gefolgt von Nord-rhein-Westfalen(30,1Millionen),Baden-Württemberg(25,5Millionen)undNiedersachsen(24,9Millionen).
Das Inland wird als Reiseziel deutlich präferiert. Beliebtestes Auslandsreiseziel (wenn man alle Reisen abeinerÜbernachtungbetrachtet)istÖsterreichmit11,1 Millionen Reisen, gefolgt von Spanien (8,9 Millio-nen),Italien(8,5Millionen),Frankreich(4,7Millionen)undderTürkei(4,5Millionen).
Basis: Alle Inlandsreisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Mio.
Abb. 23: Reiseziele im Inland
9 Reisesaison
Betrachtet man alle Inlandsreisen der Deutschen ab einer Übernachtung, so zeigt sich eine nur schwach ausgeprägteSaisonalität:30ProzentderReisenwer-denimZeitraumJanuar-Aprildurchgeführt,36Pro-zentvonMaibisAugustund34ProzentvonSeptem-ber bis Dezember.
Dies ist vor allem auf die Tatsache zurückzufüh-ren, dass der Deutsche Reisemonitor nicht nur Ur-laubsreisen,sondernauchsonstigePrivatreisenundGeschäftsreisen abdeckt. Das Gebiet der Urlaubs-reisen allein wird in den nächsten Kapiteln auf Basis der Ergebnisse der Reiseanalyse näher beleuchtet.
Basis: Alle Auslandsreisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
0
5
10
15
Mio.
Abb. 24: Reiseziele im Ausland
Basis: Alle Inlandsreisen der Deutschen ab einer ÜbernachtungQuelle: Deutscher Reisemonitor 2010 (eigene Darstellung)
30%36% 34%
0%
20%
40%
Januar-April Mai-August September-Dezember
Abb. 25: Saisonalität der Inlandsreisen

21
Grundlage der folgenden Kapitel sind die Ergebnisse derReiseanalyse(RA),diesichimGegensatzzumDeutschen Reisemonitor nur auf die Urlaubsreisen der Deutschen konzentriert. Dabei liegt der Fokus der persönlichenBefragungaufUrlaubsreisenabfünfTa-gen Dauer, Kurzurlaubsreisen von zwei bis vier Tagen werden im Rahmen der RA Online erfasst.
Grundgesamtheit der Untersuchung sind ab der RA2011deutschsprachigePersonenab14Jahren(face-to-face-Befragung)bzw.zwischen14und70Jahren(Online-Befragung)inPrivathaushalteninDeutsch-land. Für die nachfolgenden Ausführungen wird je-doch aus Gründen der Vergleichbarkeit mit früheren Daten noch die alte Grundgesamtheit der RA betrach-tet(biszurRA2010):diedeutscheWohnbevölkerungab 14 Jahren. Das Reiseverhalten der in Deutschland lebenden Ausländer wird in einem separaten Kapitel näher beleuchtet.
Im Folgenden sollen zunächst die Urlaubsreisen der Deutschen ab vier Übernachtungen näher unter-sucht werden, bevor abschließend die Kurzurlaubs-reisen(einebisdreiÜbernachtungen)dargestelltwer-den. Die Daten der RA 2011 beziehen sich auf das Jahr 2010.
1 Urlaubsreiseintensität und -regelmäßigkeit
V Urlaubsreisen ab 5 Tagen Dauer im Überblick
DieUrlaubsreiseintensität,d.h.derAnteilderBevöl-kerung ab 14 Jahren, der pro Jahr mindestens eine Ur-laubsreisevon5TagenDauer(odermehr)unter-nimmt, ist eine der wichtigsten Kennziffern für die Entwicklung des Urlaubsreisemarkts.
Betrachtet man die Entwicklung zunächst unab-hängigvomReiseziel(In-oderAusland),sozeigtsich,dasssichUrlaubsreiseintensitätund-häufigkeitderDeutschen seit Ende der 90er Jahre auf einem hohen Niveaustabilisierthaben–nahezuungeachtetderwirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland. Hier zeigt sich der hohe Stellenwert der Urlaubsreise in der Rangfolge der Konsumprioritäten der Deutschen.
DieReiseregelmäßigkeitwirddefiniertanhandder in der Reiseanalyse abgefragten Urlaubsreisen der drei Jahre vor der Befragung. Regelmäßig Reisen-desindPersonen,dieinjedemderdreivorausgegan-genen Jahre mindestens eine Urlaubsreise von fünf Tagen oder länger unternommen haben. Als Inter-vall-ReisendewerdenPersonenbezeichnet,dienurineinem oder zwei der drei Jahre eine solche Reise un-ternommen haben, und selten Reisende sind in kei-nemderdreiJahre(abervielleichtvorher)gereist.
Die Reiseregelmäßigkeit hat im Verlauf der ver-gangenen Jahrzehnte deutlich zugenommen: Wäh-rend1972nureinViertelderBevölkerungregelmäßig
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 1999-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
58 58 59 58 58 57 55 55 56 58 59 58 58
14 13 14 14 14 15 15 13 14 13 13 14 13
4 4 4 4 4 5 5 5 4 4 4 4 4
76 75 76 76 75 77 74 74 75 75 76 76 75
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Ø%
3+ Reisen 2 Reisen
1 Reise Ø Urlaubsreise-Häufigkeit
Abb.26: Reiseintensitätund-häufigkeit1998-2010 Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (1972 und 1982 nur ABL)Quelle: RA 1973-2011 face-to-face
2432
46 5161
32
36
3633
2544
3218 16 14
0
20
40
60
80
100
Regelmäßig Reisende: Mind. eine Reise jedes Jahr in den letzten 3 JahrenIntervall-Reisende: Reise nur in einem oder zwei Jahren in den letzten 3 JahrenSelten Reisende: Reise in keinem der letzten 3 Jahre
%
Selten Reisende Intervall-Reisende Regelmäßig Reisende
1972 1982 1992 2002 2010
Abb. 27: Reiseregelmäßigkeit 1972-2010 Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer

22 V Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer im Überblick
reiste, war es zehn Jahre später schon jeder dritte und imJahr2010ganze61ProzentderDeutschenab14Jahren.
Der Anteil der Intervall-Reisenden, insbesondere aber der selten Reisenden nahm demgegenüber in diesem Zeitraum stark ab: Im Jahr 1972 verreiste noch fastjederzweite(44Prozent)überhauptnichtindendrei Jahren vor der Befragung, 2010 betrug dieser An-teilnurnoch14Prozent.
2 Anteil der In- und Auslandsreisen
Von den insgesamt 63,64 Millionen Urlaubsreisen ab vier Übernachtungen der Deutschen im Jahr 2010 wa-ren 21,04 Millionen Inlandsreisen, 42,6 Millionen gin-gen ins Ausland.
Langfristig gesehen hat der Anteil der Inlandsrei-sen an der Gesamtzahl der Urlaubsreisen ab vier Über-nachtungen stark abgenommen. Dies ist auf zahl-reiche Faktoren wie beispielsweise die verbesserten wirtschaftlichenVoraussetzungen,dieerhöhteFrei-zeitunddiehöhereMobilitätderBevölkerung,aberauch das stärkere Interesse an fremden Ländern (z.B. durch die umfassende Berichterstattung in der zu-nehmendenMediengesellschaft)zurückzuführen.
Als Folge der Wiedervereinigung kam es zu einem kurzfristigen Anstieg der Inlandsreisen, da die Bewohner der neuen Bundesländer zunächst verstär-kt innerhalb Deutschlands verreisten. Das Reisever-haltenderostdeutschenBevölkerunghatsichinzwi-schen zwar weitgehend angeglichen, der Anteil an In-
landsreisenistjedochimmernochhöheralsbeiderwestdeutschenBevölkerung(2010:40Prozentzu31Prozent).
Seit Mitte der 90er Jahre hat sich der Anteil der In-landsreisen bei ungefähr einem Drittel stabilisiert, Anzeichen für einen weiteren Rückgang gibt es nicht. Kleinere Schwankungen bei den Anteilen sind vor allemauf–dasReisezielInlandbegünstigendeoderbenachteiligende–Faktorenwiebeispielsweisesehrgutes oder sehr schlechtes Sommerwetter in Deutsch-land, tatsächliche oder drohende Terroranschläge im AuslandoderdiePreisentwicklungzurückzuführen.
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Inland
Ausland
33%
67%
Abb. 28: Anteil der In- und Auslandsreisen 2010
Inland
Ausland
0
20
40
60
80
100
Wiedervereinigung
%
Basis: bis 1989 deutsche Wohnbevölkerung 14+ J. der alten Bundesländer, ab 1990 gesamte deutsche Wohnbevölkerung 14+ J.; alle Urlaubsreisen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1970-2011 face-to-face (eigene Darstellung), diverse Untersu-chungen für die Periode vor 1970
Abb. 29: Anteil In- und Auslandsreisen 1954-2010
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
30
39
49
76
70
61
51
24
Haupturlaubsreise
2. Urlaubsreise
3.+ Urlaubsreise
Kurzurlaubsreisen
Inland Ausland
0 20 40 60 80 100 %
Abb. 30: Reiseziel nach Wichtigkeit und Reisedauer

23
Ausschlaggebend dafür, ob eine Reise ins In- oder Ausland führt, ist neben diesen externen Faktoren aber auch die Tatsache, ob es sich um die Hauptur-laubsreise oder eine zusätzliche Reise handelt, und wie lang die Reise dauert.
Handelt es sich bei der Reise um den Haupturlaub imReisejahr,soführtsiemithöhererWahrscheinlich-keit ins Ausland. Weitere Urlaubsreisen führen dage-genauchhäufigerinsInland.BeimKurzurlaub(zwi-scheneinerunddreiÜbernachtungen)istderAnteilanInlandsreisennochhöher:DreivonvierKurzur-laubsreisen haben das Inland zum Ziel.
3 Die beliebtesten Urlaubs-reiseziele der Deutschen
Zwei von drei Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer füh-ren in ausländische Destinationen. Nichtsdestotrotz ist das Inland nach wie vor das mit Abstand be-liebtesteReisezielderDeutschen:Mit33ProzentderReisen liegt Deutschland deutlich vor Spanien, das mit13ProzentanzweiterStellefolgt.
Während Spanien immer noch unangefochten aufPlatz1derBeliebtheitsskalabeidenAuslandsrei-sezielensteht,wurdeÖsterreichimletztenJahrzehntvon der Türkei eingeholt und zumindest zeitweise vomdrittenPlatzverdrängt.Italienliegtanzweiter
Stelle in der Beliebtheit, musste jedoch seit der Jahr-tausendwende Einbußen hinnehmen. Auch Frank-reich und Griechenland haben in den vergangenen zehn Jahren etwas an Attraktivität verloren.
Betrachtet man die beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen im eigenen Land, so zeigt sich, dass die Top 5 unter den Bundesländern rund zwei Drittel aller In-landsreisen auf sich vereinen: Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.
Während diese fünf Länder seit Anfang der 90er Jahre stabil vor den übrigen Bundesländern liegen, kam es innerhalb der Top 5 zu Verschiebungen der Marktanteile. So liegt Bayern zwar nach wie vor an der Spitze der inländischen Reiseziele, musste jedoch in diesem Zeitraum Marktanteile abgeben. Auch Baden-Württemberg erfuhr Einbußen, während Mecklen-burg-Vorpommern deutlich an Beliebtheit gewonnen und inzwischen fast zu Bayern aufgeschlossen hat. Als typische Wasserregion und Bundesland mit dem höchstenAnteilanCampingübernachtungenkonnteMecklenburg-Vorpommern zudem besonders vom Jahrhundertsommer 2003 und dem „Supercamping-jahr“2009profitieren.
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
%
Spanien Italien
Österreich Türkei
Frankreich Griechenland
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1999-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Abb. 31: Die beliebtesten Auslandsreiseziele
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1994-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Bayern Schleswig-Holstein
Baden-Württemberg Niedersachsen
Mecklenburg-Vorpommern
%
Abb. 32: Die beliebtesten Inlandsreiseziele

24 V Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer im Überblick
4 Reisezielkenntnis
Der Anteil derjenigen, die das Reiseziel ihrer Hauptur-laubsreise zum ersten Mal besuchen, ist in den letzten zehnJahrendeutlichgestiegen:von35ProzentimJahr2000auf42Prozentin2010.DiesistsowohlFolgeder steigenden Reiseerfahrung der Deutschen (beson-dersauchderOstdeutschen)alsauchAusdruckderzunehmenden Flexibilität der Urlauber in Bezug auf neue Reiseziele.
Dabei unterscheidet sich die Reisezielkenntnis je nach besuchtem Land: Zwei von drei Inlandsurlau-bern kennen das Reiseziel ihrer Haupturlaubsreise bereits von früheren Besuchen, bei den Auslandsur-laubernsindesnur54Prozent.
Bei den zusätzlichen Reisen ist der Anteil derjeni-gen, die ihr Reiseziel bereits von früher kennen, noch deutlichhöher:Insgesamt71Prozentbesuchteneinihnen schon bekanntes Reiseziel. Auch hier weisen dieInlandsurlauberwiedereinehöhereGebietstreueauf: Nur jeder vierte besuchte ein ihm unbekanntes Gebiet, während es im Ausland jeder dritte war.
5 Reisebegleitung
Die Zusammensetzung der Reisegruppe hat entschei-dendenEinflussaufdieReisegestaltungundistwie-derum stark von der individuellen Haushaltsstruktur abhängig.
In19ProzentderdeutschenHaushaltelebeneinoder mehrere Kinder unter 14 Jahren. Fast jeder fünfte Haushalt muss also in der Urlaubsplanung die Bedürf-nisse von Kindern berücksichtigen bzw. auf externe Faktoren wie Schulferien Rücksicht nehmen.
Basis: Haupturlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
58 6754
42 3346
0%
20%
40%
60%
80%
100%
gesamt Inlandsurlaub Auslandsurlaub
Erstbesuch Wiederholungsbesuch
Abb. 33: Reisezielkenntnis Haupturlaubsreise
Basis: Zusätzliche Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0%
20%
40%
60%
80%
100%
gesamt Inlandsurlaub Auslandsurlaub
Erstbesuch Wiederholungsbesuch
71 7667
29 2433
Abb. 34: Reisezielkenntnis zusätzliche Reisen
17
7
8
11
21
7
20
11
0 10 20 30 %
Junge Unverheiratete: 14-39 J., ledig, ohne Kinder bis 13 J. im HaushaltJunge Verheiratete: 14-39 J., verheiratet od. mit Partner, ohne Kinder bis 13 J. im HHFamilien mit kleinen Kindern: Kinder unter 6 J. im HHFamilien mit größeren Kindern: Kinder im Alter zw. 6 und 13 J. im HHÄltere Erwachsene Paare: 40 bis unter 60 J., verheiratet oder mit Partner, keine Kinder im HHÄltere Unverheiratete: 40 bis unter 60 J., ohne Partner, keine Kinder im HHSenioren-Paare: 60 J. und älter, verheiratet oder mit Partner, keine Kinder im HHUnverheiratete Senioren: 60 J. und älter, ohne Partner, keine Kinder im HH
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Jg. Unverheiratete
Jg. Verh. ohne Kinder
Familie mit kl. Kindern
Familie mit gr. Kindern
Ältere Erw. Paare
Ält. Unverheiratete
Senioren Paare
Unverh. Senioren
Abb.35:Bevölkerungsstruktur

25
DieVerhältnisseinderBevölkerungsstrukturspiegeln sich auch in der Zusammensetzung der Rei-segruppewider:Bei20ProzentallerUrlaubsreiseninsInland sind Kinder unter 14 Jahren dabei.
Fast drei von vier Reisen ins Inland werden mit PersonenausdemeigenenHaushaltunternommen,jede vierte Inlandsreise mit Freunden, Bekannten oder Verwandten, die nicht aus dem eigenen Haus-halt stammen.
BetrachtetmandieGrößederReisegruppebeiUr-laubsreiseninsInland,sozeigtsich,dassnur14Pro-zent aller Reisen allein unternommen werden. Die MehrzahlallerReisen(47Prozent)wirdzuzweitdurchgeführt,39ProzentderReisenwerdeninGrup-penvondreiodermehrPersonenunternommen.
6 Saisonalität
Die Urlaubsreisen der Deutschen weisen eine ausge-prägteSaisonalitätauf:FastjedezweiteReise(47Pro-zent)wirdindenSommermonatenJuni,JulioderAu-gust angetreten. Je nach Reiseziel kommt es dabei zu einer leichten Verschiebung der zeitlichen Vertei-lung: Inlandsreisen konzentrieren sich noch stärker auf die Hochsaison als Reisen, die ins Ausland führen. Letzterewerdendagegenetwasöfterauchindener-sten Monaten des Jahres angetreten.
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
7 97
1315
13
1820
17
0
5
10
15
20
25
Gesamt Inlandsreisen Auslandsreisen
%
Mit Kindern 6 bis 13 Jahre gereist
Mit Kindern bis 5 Jahre gereist
Mit Kindern (bis 13 Jahre) gereist
Abb. 36: Reisen mit Kindern
Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerMehrfachnennung möglichQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
72
24
3
2
13
0 20 40 60 80 %
Mit Personen aus eigenem Haushalt
Mit Freunden/Verwandten/Bekannten
Mit einer Gruppenreise
Mit einer geschlossenen Gruppe
Nichts davon
Abb. 37: Mitglieder der Reisegruppe bei Inlandsreisen
Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
14 %
47 %
14 %
14 %
11 %
86 %
Allein gereist
In Begleitung gereist
zu zweit
zu dritt
zu viert
zu fünft und mehr
Abb.38:GrößederReisegruppebeiInlandsreisen

26 V Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer im Überblick
Erhebliche Unterschiede ergeben sich je nach Be-deutung der Reise für den Urlauber: Während die Haupturlaubsreise eine besonders stark ausgeprägte Saisonkurve mit Konzentration auf die Sommermo-nate aufweist, verteilen sich die zusätzlichen Urlaubs-reisen über das ganze Jahr. Schwerpunkte gibt es hier umOsternundPfingsten,dieHerbstferienundWeih-nachten.
EbenfallsgroßenEinflussaufdenZeitpunktderReise hat die Tatsache, ob Kinder im Alter bis 13 Jahre mitreisen oder nicht. Wegen der Schulferien konzen-trieren sich Reisen mit Kindern bis 13 Jahren noch stärker auf die Hochsaison, insbesondere die Monate Juli und August. Die Reisen ohne Kinder verteilen sich dagegen gleichmäßiger über das gesamte Sommer-halbjahr von Mai bis September.
7 Reisedauer
Die Dauer einer Urlaubsreise ist vor allem vom ge-wählten Reiseziel und dem Stellenwert der Reise für den Urlauber abhängig.
Die durchschnittliche Dauer aller Urlaubsreisen ab vier Übernachtungen, unabhängig von Reiseziel oder Stellenwert der Reise, beträgt 12,3 Tage.
Führt die Reise ins Inland, verkürzt sich die Dauer auf durchschnittlich 10,4 Tage, Auslandsreisen sind im Schnitt 13,2 Tage lang.
Handelt es sich bei der Reise um die Hauptur-laubsreise, ist sie mit durchschnittlich 13,2 Tagen län-ger als die zusätzlichen Reisen mit 9,4 Tagen Dauer.
Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Mit Kindern bis 13 Jahre
Ohne Kinder bis 13 Jahre
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Jan Feb Mrz Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez
%
Abb. 41: Zeitpunkt der Inlandsreisen mit Kindern
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
9,4
13,2
13,2
10,4
12,3
0 5 10 15 20 Tage
Alle Urlaubsreisen
Inlandsreisen
Auslandsreisen
Haupturlaubsreise
Zusätzliche Reisen
Abb. 42: Durchschnittliche Dauer der Urlaubsreisen
Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0
5
10
15
20
25
30
Jan Feb Mrz Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez
Haupturlaubsreise Zusätzliche Reisen
%
Abb. 40: Zeitpunkt der Inlandsreisen nach Wichtigkeit
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0
5
10
15
20
25
30
Jan Feb Mrz Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez
Inlandsreise Auslandsreise
%
Abb. 39: Zeitpunkt der Urlaubsreisen nach Reiseziel

27
8 Reiseausgaben
Für ihren Urlaub gaben die Deutschen im Jahr 2010 durchschnittlich861EuroproPersonundproReiseaus. Die Ausgaben variieren jedoch stark in Abhän-gigkeit von der Wichtigkeit der Reise und dem Reise-ziel1 .
Für eine Reise im Inland werden durchschnittlich 527 Euro ausgegeben, für eine Reise ins Ausland dage-gen mit 1026 Euro fast doppelt so viel. Dies kann zum einen auf die geringeren Anreisekosten zurückge-
1 Bei der Interpretation der Daten zu den Reiseausgaben sollte bedacht werden, dass es sich hier um grobe Schätzwerte durch die Befragten handelt.
führt werden, andererseits aber auch auf die meist kürzere Dauer der Inlandsreise.
Die Kosten für die Haupturlaubsreise sind mit 923EuroproPersondeutlichhöheralsdieAusgabenfürdiezusätzlichenReisen(659Euro).Auchdiesliegtsowohl an der längeren Dauer der Haupturlaubsreise alsauchanderTatsache,dasssiemitgrößererWahr-scheinlichkeit in ein ausländisches Reiseziel führt.
In den vergangenen 15 Jahren sind die Reiseaus-gabenum19Prozentgestiegen.DabeifielderAnstiegbeidenAuslandsreisenmit+20ProzenthöherausalsbeidenInlandsreisen(+16Prozent);dieAusgabenfürReisen im Inland haben sich zudem seit 2002 nicht mehrerhöht.
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Alle Urlaubsreisen
Inlandsreisen
Auslandsreisen
Haupturlaubsreise
Zusätzliche Reisen 659
923
1026
527
861
0 200 400 600 800 1000 1200 Euro
Abb.43:DurchschnittlicheReiseausgabenproPerson
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1996-2011 face-to-face (eigene Darstellung)Anmerkung: Die Ausgaben der Jahre 1995-2001 wurden von DM in Euro umgerechnet, um den Zeitverlauf darstellen zu können.
Alle Urlaubsreisen Inlandsreisen Auslandsreisen
300
400
500
600
700
800
900
1000
1100
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Euro
Abb. 44: Durchschnittliche Reiseausgaben 1995-2010

28 VI Organisation und Unterkunft
VI Organisation und Unterkunft
1 Reiseinformation und -buchung
DasInternetgewinnteineimmergrößereBedeutungim Entscheidungs- und Buchungsprozess der Urlaubs-reisenden.
DerAnteilderBevölkerung(ab14Jahren)mitIn-ternetzugang hat sich im letzten Jahrzehnt stark er-höht:WarenesimJahr2001noch31Prozent,diepri-vat, am Arbeitsplatz oder an anderer Stelle Zugang zum Internet hatten, so betrug dieser Anteil 2011 schon69Prozent.
Auch die Internetnutzung zur Informationsbe-schaffunginVerbindungmitUrlaubsreisen–unab-
hängigvomReiseziel–hatdeutlichzugenommen.2001verschafftensichnur15ProzentderBevölkerungim Internet Informationen zu Urlaubsreisen, 2011 war esschonjederzweite(49Prozent).Weitere8Prozentkönnensichvorstellen,dasInternetinZukunftzurIn-formationsbeschaffung zu nutzen.
Urlaubsreisen ganz oder in Teilen über das Inter-net zu buchen, ist dagegen noch weniger verbreitet: Nur30ProzenthabendasInternetschonmalfürdieReisebuchunggenutzt,weitere15Prozentkönnensich vorstellen, es in Zukunft zu diesem Zweck zu nut-zen. Auch hier hat jedoch der Anteil in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen, im Jahr 2001 nutztennur4ProzentderBevölkerungdasInternet,um ihre Reise ganz oder in Teilen zu buchen.
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2001-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
%
Abb. 45: Internetzugang
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2001-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Schon genutztKann sich Nutzung vorstellen
1527
3339
47 4912
1110
9
7 8
0
10
20
30
40
50
60
2001 2003 2005 2007 2009 2011
%
Abb. 46: Internetnutzung zur Information über Urlaubsreisen
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2001-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Schon genutztKann sich Nutzung vorstellen
49
15 19 2430
15
1915
1615
15
0
10
20
30
40
50
60
2001 2003 2005 2007 2009 2011
%
Abb. 47: Internetnutzung zur Buchung von Urlaubsreisen

29
Personen,derenHaupturlaub2010insInlandführte, verfügen zu einem geringeren Anteil über In-ternetzugang als diejenigen, die ihren Haupturlaub 2010 im Ausland verbrachten. Dies ist wohl haupt-sächlich auf soziodemographische Faktoren wie Alter und Bildungsniveau zurückzuführen: Inlandsurlau-ber sind durchschnittlich etwas älter als Auslandsur-lauber und verfügen über ein geringeres Bildungsni-veau.
Der weniger verbreitete Zugang zum Internet ist auch einer der Gründe dafür, dass Inlandsurlauber seltener das Internet nutzen, um sich über ihre Ur-laubsreisen zu informieren bzw. die Reise oder einzel-ne Reisebestandteile zu buchen. Ein weiterer Grund
könntedarinliegen,dassUrlauberihrInlandsreise-zielbereitskennen,dasieschonhäufigerihrenUr-laub dort verbracht haben. Auch die Buchung beim Inlandsurlaub wird, wenn überhaupt vorab gebucht wird, wohl verstärkt über andere Kanäle wie z.B. das Telefon vorgenommen.
2 Reiseorganisation
Die Organisation von Urlaubsreisen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Dies liegt zum einen am steigenden Anteil der Auslandsreisen, zum anderen an der zunehmenden Nutzung des In-ternets für die Reisevorbereitung.
Während der Anteil der individuell organisierten und direkt gebuchten Reisen seit Anfang der 70er Jah-re stark abgenommen hat, konnten Veranstalterrei-sen und Reisen, die mit Hilfe des Reisebüros arran-giert werden, ihren Marktanteil fast kontinuierlich ausweiten. 1970 betrug der Anteil der Individualrei-sennoch87Prozent,imJahr2004dagegenwaresnurnochungefährjedezweiteReise(53Prozent).
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2001-2011 face-to-face (eigene Darstellung)
69 6481
0
20
40
60
80
100
Alle Befragten HUR Inland HUR Ausland
%
Abb. 48: Internetzugang 2011 Inlands- vs. Auslandurlauber
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
%
Schon genutztKann sich Nutzung vorstellen
49 45
63
30 2740
88
8
15 14
16
0
20
40
60
80
AdnalsuA RUHdnalnI RUHnetgarfeB ellA lle Befragten HUR Inland HUR Ausland
... Information über Urlaubsreisen ... Buchung von Urlaubsreisen
Abb. 49: Inlands- vs. Auslandurlauber: Internetzugang 2011 zur ...

30 VI Organisation und Unterkunft
Dies ist hauptsächlich auf die Veränderungen bei der Reisezielwahl zurückzuführen: Der Anteil der na-henReiseziele,diegutmitdemPkwerreichbarsind,nahm in den letzten Jahrzehnten ab, Auslandsziele, die nur mit dem Flugzeug erreichbar sind, wurden dagegen populärer.
EinweitererwesentlicherEinflussfaktor,vorallem im letzten Jahrzehnt, war die technologische Entwicklung. Durch die zunehmende Verbreitung des Internet und der sich daraus ergebenden inter-net-kompatiblen Reiseorganisationsformen ist die Aufteilung in die zwei Kategorien Individualreisen undVeranstalter-/Reisebüroreisennichtmehran-wendbar, die Grenzen zwischen den Organisations-formensindnochfließendergeworden.UmdenTrend zu Organisationsformen mit individuellen An-teilenwiez.B.BausteinreisenoderDynamicPacka-ging1abbildenzukönnen,wurdedieAbfragederRei-seorganisationseitderRA2006modifiziert(undistdaher nur noch sehr eingeschränkt mit früheren Er-gebnissenvergleichbar):
1 DynamicPackagingistdie„inEchtzeiterfolgendekundenge-rechte Auswahl, Bündelung und Buchung von Reisekompo-nenten aus unterschiedlichen Quellen nach den Regeln des Veranstalter-Geschäfts zu einem Gesamtpreis“ (Rogl, Dieter 2003: SchwierigesSpielmitdenBausteinen.In:FVW,H.24,S.59ff.)
Alte Version (bis RA 2005)
Neue Version (ab RA 2006)
1. Pauschalreise (aus dem
Katalog eines Veranstal-
ters)
1. Pauschalreise zum Ge-
samtpreis
2. Sonstige Buchung im Rei-
sebüro
2. Baustein-/Modulreise zum
Gesamtpreis
3. Buchung direkt beim Ver-
mieter (Hotel, Ferienwoh-
nung, Campingplatz)
3. Ticket/Fahrschein einzeln
4. Nichts davon 4. Unterkunft einzeln
5. Andere Bestandteile
einzeln
6. Nichts vorher gebucht
(Nur EINE Nennung möglich) (MEHRERE Nennungen mög-
lich)
ImJahr2010waren44ProzentallerReisenorga-nisierteReisen,wurdenalsoentwederalsPauschal-reise oder als Bausteinreise vorab zum Gesamtpreis gebucht.Bei43ProzentwurdeneinzelneBestandteilederReise(Ticket,Unterkunftund/oderandereBe-standteile)vorBeginnderReisegebucht,bei14Pro-zent der Reisen wurden im Vorfeld überhaupt keine Buchungen vorgenommen.
Die Organisation von In- und Auslandsreisen un-terscheidet sich deutlich: Während nicht mal jede fünfteInlandsreisevollorganisiertist(18Prozent),be-trägtdieserAnteilbeiReiseninsAusland57Prozent.Deutlich mehr als die Hälfte der Auslandreisen wer-
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Teilleistungen einzeln gebucht
Organisiert (Pauschal/Baustein)
14%
44%
43%
Nichts vorher gebucht
6 %
35 %
11 %
Ticket/Fahrschein
Unterkunft
Andere Bestandteile(Mehrfachnennungen möglich)
Abb. 51: Reiseorganisation 2010 - alle Reisen
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1970-2005 face-to-face (eigene Darstellung)
0
20
40
60
80
100
1970 74 78 82 86 90 94 98 2002
Veranstalterreisen /Reisebüro
Individualreisen
%
Abb. 50: Entwicklung der Organisation von Urlaubsreisen 1970-2004

31
denalsovorabzumGesamtpreisalsPauschal-oderBausteinreise gebucht.
Die vorherrschende Organisationsform bei In-landsreisen ist dagegen die Einzelbuchung von Teilleistungen, v.a. der Unterkunft. So wird bei jeder zweiteninnerdeutschenUrlaubsreise(52Prozent)vorab die Unterkunft gebucht. Fast jede vierte In-landsreise wird vollkommen „aufs Geratewohl“ unter-nommen, also ohne jede Buchung im Vorfeld. Bei Rei-sen ins Ausland ist dies nur selten der Fall, nur bei 9 ProzentderAuslandsreisenwirdüberhauptnichtsvorab gebucht.
3 Verkehrsmittelnutzung
Die Wahl des Haupttransportmittels für die Urlaubs-reise war in den letzten Jahrzehnten großen Verände-rungen unterworfen.
DerPkwstieginden50erJahrenzummitAb-stand wichtigsten Urlaubsverkehrsmittel auf; seit den 80er Jahren nimmt die Nutzung jedoch aufgrund des wachsenden Flugtourismus langsam ab. Die Bahn, als ehemals wichtigstes Urlaubstransportmitel, verlor in diesem Zeitraum kontinuierlich Marktanteile und liegt inzwischen an letzter Stelle hinter den Busreisen. Der Flugtourismus dagegen stieg aufgrund der zu-nehmenden Erschließung von Fernreisezielen, sowie derEtablierungvonBilligfluggesellschaften,seitMit-te der 60er Jahre fast kontinuierlich an und hat sich im letzten Jahrzehnt an zweiter Stelle mit einem Marktanteilvonrund35Prozenteingependelt.
Pkw inkl. Pkw mit Wohnwagen oder WohnmobilBasis: bis 1992 HUR der ABL, ab 1992 alle Urlaubsreisen aller Deutschen 14+JahreQuelle: RA 1970 bis 2011 face-to-face, vor 1970 div. andere Untersuchungen
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
1954 64 74 84 91 94 96 98 2000 02 04 06 08 10
Pkw Flugzeug Bus Bahn
Abb. 54: Entwicklung der Verkehrsmittelnutzung 1954 - 2010
Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
60 %18 %
23 %
Teilleistungen einzeln gebucht
Organisiert (Pauschal/Baustein)
Nichts vorher gebucht
Ticket/Fahrschein
Unterkunft
Andere Bestandteile
6 %
52 %
9 %
(Mehrfachnennungen möglich)
Abb. 52: Reiseorganisation bei Inlandsreisen
Basis: Auslands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
35 %
57 %
9 %
Teilleistungen einzeln gebucht
Organisiert (Pauschal/Baustein)
Nichts vorher gebucht
Ticket/Fahrschein
Unterkunft
Andere Bestandteile
(Mehrfachnennungen möglich)
5%
30%
13%
Abb. 53: Reiseorganisation bei Auslandsreisen

32 VI Organisation und Unterkunft
Welches Verkehrsmittel benutzt wird, ist stark vom Ziel der Reise und damit von der Organisations-form, aber auch von der Zusammensetzung der Reise-gruppe abhängig.
Drei von vier Inlandsurlaubsreisen werden mit demPkwunternommen;beidenAuslandsreisenhin-gegen ist es nur jede dritte. Während das Flugzeug bei den Auslandsreisen das mit Abstand wichtigste
Verkehrsmittel ist, spielt es bei den Inlandsreisen so gut wie keine Rolle. Im Inland liegt die Bahn mit 12 ProzentanzweiterStelle,gefolgtvomReisebus,mitdem9ProzentallerInlandsreisenunternommenwer-den.
Betrachtet man die Verkehrsmittelnutzung bei Inlandsreisen in verschiedenen Lebensphasen, so zei-gen sich deutliche Unterschiede: Die Jungen Unver-
Pkw inkl. Pkw mit Wohnwagen oder WohnmobilBasis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
48
76
34
5
12
2
8
9
8
36
1
54
2
1
3
1
1
0
Gesamt
Inlandsreisen
Auslandsreisen
Pkw Bahn Bus Flugzeug Schiff Sons�ges
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Abb. 55: Verkehrsmittelnutzung nach Reiseziel 2010
Pkw inkl. Pkw mit Wohnwagen oder WohnmobilDefinition Lebensphasen s. S. 28Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Gesamt
Jg. Unverheiratete
Jg. Verh. ohne Kinder
Familie mit kl. Kindern
Familie mit gr. Kindern
Ältere Erw. Paare
Ält. Unverheiratete
Senioren Paare
Unverh. Senioren
Pkw Bahn Bus Flugzeug Schiff Sons�ges
76
69
90
88
89
87
69
74
47
12
21
7
8
7
5
21
8
28
9
8
1
3
1
4
4
15
21
1
2
2
1
2
1
3
0
2
1
0
0
1
2
1
2
2
1
1
1
3
1
0
Abb. 56: Verkehrsmittelnutzung bei Inlandsreisen nach Lebensphasen

33
InlandsreisenauchhäufigbeiVerwandtenoderBe-kannten.
heirateten(ohneKinder)nutzendasAutoetwassel-tener, ebenso die Älteren Unverheirateten sowie die Senioren-Paare.BeidenSenioren-PaarenstehtderReisebus an zweiter Stelle der Verkehrsmittel, bei den Älteren und Jungen Unverheirateten dagegen die Bahn. Die stärksten Abweichungen vom Durchschnitt sind bei den Unverheirateten Senioren zu sehen: Nur auf47ProzentihrerInlandsurlaubenutzensiehaupt-sächlichdenPkw,28ProzentihrerReisenführensiemitderBahn,ganze21ProzentmitdemReisebusdurch.
4 Unterkunft
Die Wahl der Unterkunft ist stark vom Reiseziel ab-hängig:WährendHotelsbzw.GasthöfebeiAuslands-reisen die mit Abstand beliebteste Unterkunftsform sind(61Prozent),stehenbeiInlandsreisenmit37Pro-zent Ferienwohnungen oder -häuser an erster Stelle. ErstdannfolgenHotels/Gasthöfemit27Prozent.AuchbeiVerwandtenoderBekannten(13Prozent),inPensi-onenoderPrivatzimmern(12Prozent)oderaufdemCampingplatz(9Prozent)wirdaufInlandsreisenhäu-figübernachtet.
AuchdieLebensphasederReisendenbeeinflusstdie Entscheidung für die Unterkunftsform auf In-landsreisen in hohem Maße: Familien mit kleinen odergrößerenKindernbevorzugendieÜbernach-tung im Ferienhaus oder in der Ferienwohnung deut-lich. Mit zunehmendem Alter spielen dagegen Hotels bzw.GasthöfeeinewichtigereRolle.Vorallem(jün-gereundauchältere)Singlesübernachtenaufihren
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
49
27
61
25
37
19
9
13
67
125
6 9 52 1 32 2 2
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Gesamt Inlandsreisen Auslandsreisen
Sonstiges
Kreuzfahrtschiff
Camping
Pension/Privatzimmer
Verwandte/Bekannte
Ferienwohnung/-haus
Hotel/Gasthof
Abb. 57: Unterkunft nach ReisezielDefinition Lebensphasen s. S. 28Basis: Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
SonstigesKreuzfahrtschiffCamping
Pension/PrivatzimmerVerwandte/BekannteFerienwohnung/-haus
Hotel/Gasthof
27
1224
1610
27 2537 38
37
29
32
62
58
41
24
3218
13
23
19
13
136
25
723
12
12
14
38
1119 12
169
18
10 3 9 12 5 8 210
0 0 0 1 22 6 2 2 3
0%
20%
40%
60%
80%
100%0 1
2 2 2 2
Abb. 58: Unterkunft auf Inlandsreisen nach Lebensphasen

34 VII Qualitative Dimensionen des Inlandsurlaubs
VII Qualitative Dimensionen des Inlandurlaubs
1 Image des Reiseziels Deutschland
Die touristisch relevanten Vorstellungen, die die Be-völkerungvonbestimmtenDestinationenhat,sindmit ausschlaggebend für die Wahl des Reiseziels der nächsten Urlaubsreisen.
Die Merkmale, die die meisten Befragten mit dem Reiseziel Deutschland verbinden, betreffen die touri-stische Infrastruktur und Sicherheitsaspekte. Viel Zu-stimmung erhalten die Merkmale „Einfache Anreise-möglichkeiten“(92Prozent)und„FürmichpassendeUnterkünfte“(70Prozent),„AkzeptablepolitischeundsozialeSituation“(74Prozent)und„PersönlicheSi-cherheit“(81Prozent).
AuchdurchvielfältigeAktivitätsmöglichkeitenund landschaftliche Vorzüge werden die Vorstel-lungengeprägt:„GuteMöglichkeitenzumWandern“(76Prozent)und„...zumRadfahren“(74Prozent)wer-denvonvielenBefragtengenannt,ebensowie„Schö-
neLandschaft“(76Prozent)und„InteressanteStädte“(66Prozent).
Als Heimatland der Befragten ist Deutschland ein Spezialfall; auch diejenigen, die noch keinen Urlaub im eigenen Land verbracht haben, haben einen um-fangreichen Kenntnisstand über das Land. Für den Ver-gleichdesImageprofilsmitdemjenigenandererbe-liebter Urlaubsländer wird daher für alle Länder auf die Beurteilung der Erfahrenen zurückgegriffen, also der-jenigen, die in den drei Jahren vor der Befragung min-destens einen Urlaub in der Destination verbracht ha-ben. So ist sichergestellt, dass alle Befragten über gute Kenntnisse zum jeweils beurteilten Land verfügen.
Auch im Vergleich mit den Ländern Spanien, Türkei,ÖsterreichundItalien,dennachDeutschlandbeliebtesten Reisezielen der Deutschen, steht beim Reiseland Deutschland die gute Erreichbarkeit im
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Gesamt)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
%
Einfache Anreisemglk.
Schöne Landschaft
Sonniges, warmes Wetter
Nicht überlaufen
Gutes PLV
Für mich passende Unterkünfte
Gute Bademglk.
Interessante Städte
Ansprechende lokale Küche
Kultur.Sehensw. + Veranst.
Guter Service
Akzeptable polit. und soz. Sit.
Intakte Umwelt
Gastfreundl. Bevölkerung
Persönl. Sicherheit
Geeignet f. Url. mit Kindern
Gute Mglk. zum Wandern
Gute Mglk. zum Radfahren
Gute Mglk. für Wassersport
Einzigartiges Reiseziel
0 20 40 60 80 100
Abb.59:ImageprofilDeutschlandgesamt
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Erfahrene = Personen, die in den letzten drei Jahren in der jeweiligen Destination einen Urlaub verbracht haben)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
%
Einfache Anreisemglk.
Schöne Landschaft
Sonniges, warmes Wetter
Nicht überlaufen
Gutes PLV
Für mich passende Unterkünfte
Gute Bademglk.
Interessante Städte
Ansprechende lokale Küche
Kultur.Sehensw. + Veranst.
Guter Service
Akzeptable polit. und soz. Sit.
Intakte Umwelt
Gastfreundl. Bevölkerung
Persönl. Sicherheit
Geeignet f. Url. mit Kindern
Gute Mglk. zum Wandern
Gute Mglk. zum Radfahren
Gute Mglk. für Wassersport
Einzigartiges Reiseziel
0 20 40 60 80 100
Deutschland Spanien Türkei
Österreich Italien
Abb.60:ImageprofilimVergleichzuanderen beliebten Urlaubsländern

35
Vordergrund.Davonbeeinflusstistsicherlichauchdas Merkmal „Geeignet für Urlaub mit Kindern“, auch hier liegt Deutschland vor den übrigen Ländern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sicherheit sowie denSportmöglichkeiten(RadfahrenundWandern,beiletzteremliegtallerdingsÖsterreichknappvorDeutschland).
Schlechtere Beurteilungen als die „Sonnenlän-der“ Spanien, Italien und Türkei erhält Deutschland naturgemäß bei den Merkmalen „Sonniges, warmes Wetter“,„GuteBademöglichkeiten“und„GuteMög-lichkeitenfürWassersport“.AuchdiedeutscheBevöl-kerung wird als etwas weniger gastfreundlich als die anderer Länder empfunden.
2 Allgemeine Urlaubsmotive
Bei den Erwartungen der Deutschen an ihren Urlaub im Allgemeinen (also nicht auf eine bestimmte Reise bezogen)nimmtdiephysischeundpsychischeErho-lungeinezentralePositionein.DasMotiv„Entspan-nung, keinen Stress haben, sich nicht unter Druck set-zen“erhältmit67ProzentdiegrößteZustimmung,dicht gefolgt von „Abstand zum Alltag gewinnen“ (66 Prozent).Auch„FrischeKraftsammeln,auftanken“(62Prozent),„Freisein,Zeithaben“(55Prozent)und„Ausruhen,Faulenzen“(53Prozent)sindunterdenwichtigsten Urlaubsmotiven.
AuchMotiveausdemBereich„Wohlbefinden“werdenhäufiggenannt,„Sonne,Wärme,schönesWetterhaben“stehtmit64ProzentandritterStellederRangfolge,„Sichverwöhnenlassen,sichwasgön-nen,genießen“wirdvon48ProzentderBefragtenalswichtig für ihren Urlaub genannt.
Ein Vergleich der Inlandsurlauber mit den Aus-landsurlaubern (jeweils nach dem Reiseziel ihrer HaupturlaubsreiseimJahr2010definiert)zeigtdeut-liche Unterschiede bei den Erwartungen beider Grup-pen.
Vor allem der Gesundheitsaspekt steht bei den In-landsurlaubern stärker im Vordergrund: „Etwas für dieGesundheittun“wirdvon42ProzentderInlands-urlauber,abernur32ProzentderAuslandsurlauberals wichtig für ihren Urlaub genannt.
Auch das Motiv „Wiedersehen (Erinnerungen an eineGegendauffrischen)“wirdvondenInlandsurlau-bernhäufigergenannt,ebensodieAussage„MitdenKindernspielen/zusammensein“.LetzteresistwohlaufdenhöherenAnteilanFamilienunterdenInland-surlaubern zurückzuführen.
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
%
EntspannungAbstand zum Alltag
Sonne, WärmeFrische Kraft
Spaß, VergnügenNatur erleben
Frei seinAusruhen, Faulenzen
Zeit füreinanderGenießen
Gesundes KlimaNeue Eindrücke
Viel erlebenGemeinsam etwas erleben
HerumkommenGesundheit
Andere LänderNeue Leute
Etwas für die Schönheit tunLeichter Sport
Kultur und BildungWiedersehen einer Gegend
UnterhaltungKontakt zu Einheimischen
UmweltMit den Kindern spielen
Flirt/ErotikEntdeckung/Risiko
Aktiv Sport
0 20 40 60 80
6766
6462
595655
5352
4846
4341
3937
3535343332
28282726
1918
151110
Abb. 61: Allgemeine Urlaubsmotive der Deutschen

36 VII Qualitative Dimensionen des Inlandsurlaubs
Die Motive „Andere Länder erleben, viel von der Weltsehen“,„Sonne,Wärme,schönesWetterhaben“und„EtwasfürdieSchönheittun,braunwerden,schönegesundeFarbebekommen“sindfürdieIn-landsurlauber deutlich unwichtiger als für die Aus-landsurlauber.
Abgesehen von diesen eher naheliegenden Unter-schieden in den Urlaubserwartungen scheinen die In-landsurlauber auch weniger erlebnisorientiert bzw. entdeckungsfreudig zu sein: Die Motive „Viel erleben, viel Abwechslung haben, viel unternehmen“, „Neue Leute kennen lernen“ und „Neue Eindrücke gewinnen, etwas ganz anderes kennen lernen“ haben für sie ei-nen geringeren Stellenwert als für Auslandsurlauber.
3 Urlaubsaktivitäten
Die Abfrage nach den während des Urlaubs ausge-übten Aktivitäten erfolgt für die Urlaubsreisen der letzten drei Jahre vor der Befragung, ohne Bezug auf eine bestimmte Reise.
Die in der Gesamtbetrachtung beliebtesten Akti-vitätenderDeutschensindAusflügeindieUmge-bung, das Baden im See oder Meer, der Verzehr lan-destypischer Spezialitäten sowie Einkaufsbummel machen bzw. Geschäfte ansehen. Auch das Ausruhen, BadenimPooloderWanderungenstehenhochimKurs. Die während des Urlaubs ausgeübten Aktivi-täten sind von mehreren Faktoren abhängig, darun-ter auch vom bevorzugten Reiseziel.
Die bei Inlandsreisenden beliebtesten Aktivitäten sindAusflügeindieUmgebungundEinkaufsbummelbzw. Geschäfte ansehen. Auch diejenigen, die ihre Haupturlaubsreise 2010 im Ausland verbrachten, üben diese Aktivitäten gern aus, im Fokus steht bei ih-nenjedochaußerdemdasBaden(seiesimSee/MeeroderimPool)undderGenusslandestypischerSpezia-litäten.
AktivitätenmitdeutlichgrößererZustimmungbei den Inlandsreisenden als bei den Auslandsreisen-den dagegen sind Wanderungen und Fahrradfahren sowie die Nutzung von Gesundheits- bzw. Kureinrich-tungen.
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Einteilung In- und Auslandsurlauber nach Reiseziel Haupturlaubsreise 2010)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
107
4222
10
-3-3-3-3-3-4-5-5-5-6-6-7-7-8-8-8
-10-10
-15-21
-31
-40 -20 0 20 %
GesundheitWiedersehen einer Gegend
Mit den Kindern spielenFrische Kraft
Zeit füreinanderNatur erleben
Gesundes KlimaAbstand zum Alltag
Ausruhen, FaulenzenGemeinsam etwas erleben
Leichter SportAktiv Sport
Kontakt zu EinheimischenUmwelt
Entdeckung/RisikoKultur und Bildung
EntspannungUnterhaltung
GenießenFlirt/Erotik
Spaß, VergnügenHerumkommen
Frei seinNeue Eindrücke
Neue LeuteViel erleben
Etwas für die Schönheit tunSonne, WärmeAndere Länder
Abb. 62: Unterschiede bei den Urlaubsmotiven der In- und Auslandsurlauber
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
%0 20 40 60 80
1
3
8
13
15
18
18
20
29
35
38
39
42
42
43
57
58
60
67Ausflüge
Baden (See od. Meer)
Landestypische Spezialitäten
Einkaufsbummel
Ausgeruht, viel geschlafen
Baden (Swimming-Pool)
Wanderungen
Naturattraktionen besucht
Leichte sportliche Aktivitäten
Sehenswürdigkeiten/ Museen
Ferienbekanntschaften
Fahrradfahren
Beauty/Wellness
Mit den Kindern gespielt
Freizeitparks besucht
Gesundheits-, Kureinrichtungen
Ski (alpin)/Snowboard
Ski Langlauf
Golf (kein Minigolf)
Abb. 63: Allgemeine Urlaubsaktivitäten
Dargestellt sind die Unterschiede der Urlaubsmotive von Inlands-urlaubern im Vergleich zu den Motiven der Auslandsurlauber

37
4 Urlaubsart
Die Urlaubsarten werden für jede der von den Be-fragten im vergangenen Jahr durchgeführten Reisen separaterhoben,zunächstmitMöglichkeitderMehr-fachnennung (da die meisten Reisen sicherlich meh-rerenUrlaubsartenzugeordnetwerdenkönnen),an-schließend als „Urlaubsart in erster Linie“.
Es ergeben sich einige Unterschiede zwischen den Urlaubsarten von In- und Auslandsreisen: Der Strand-/Bade-/Sonnen-Urlaub,derbeidenAuslands-reisenmitgroßemAbstandamhäufigstengenanntwird, steht bei Inlandsreisen erst an vierter Stelle. An der Spitze der Rangfolge steht bei den Reisen ins In-land der Ausruh-Urlaub, gefolgt vom Natur-Urlaub und den Familien-Ferien. Sowohl Natur- als auch Fa-milien-Urlaub haben auf Inlandsreisen einen wesent-lichgrößerenStellenwertalsbeiReiseninsAusland.AuchVerwandten-/BekanntenbesucheundGesund-heits-Urlaube führen eher an inländische Reiseziele, währendErlebnis-,Sightseeing-undSpaß-/Party-Ur-laube eher bei Auslandsreisen zu beobachten sind.
Auch bei der Frage nach der Haupturlaubsart wirdderAusruh-UrlaubbeiInlandsreisenmit18Pro-zentamhäufigstengenannt,gefolgtvonFamilien-Fe-
rien(17Prozent).RundjedeachteInlandsreisewirdalsNatur-Urlaubbezeichnet(12Prozent),11ProzentalsVerwandten-/Bekanntenbesuchund10ProzentalsStrand-/Bade-/Sonnen-Urlaube.
Immerhin7ProzentderInlandsreisenabfünfTa-genDauerwerdenalsAktiv-Urlaubeeingestuft,5Pro-zent als Gesundheits-Urlaub.
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende 2010)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
%0 20 40 60 80 2
4
12
22
12
16
18
36
59
19
42
46
46
49
78
43
71
66
75
1
3
4
18
19
19
24
26
29
29
40
43
45
47
53
57
57
64
78
Ausflüge
Einkaufsbummel
Landestypische Spezialitäten
Wanderungen
Baden (See od. Meer)
Ausgeruht, viel geschlafen
Naturattraktionen besucht
Leichte sportliche Aktivitäten
Sehenswürdigkeiten/ Museen
Fahrradfahren
Baden (Swimming-Pool)
Ferienbekanntschaften
Mit den Kindern gespielt
Freizeitparks besucht
Gesundheits-, Kureinrichtungen
Beauty/Wellness
Ski (alpin)/Snowboard
Ski Langlauf
Golf (kein Minigolf)
HUR 2010 Inland HUR 2010 Ausland
Abb. 64: Urlaubsaktivitäten nach Reiseziel
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen Dauer; Mehrfachnennung;Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Inlandsreisen Auslandsreisen
7
4
9
11
14
15
9
18
25
51
22
24
36
10
2
7
7
8
8
10
17
17
17
25
28
36
39
0 20 40 60 %
4
Ausruh-Urlaub
Natur-Urlaub
Familien-Ferien
Strand-/Bade-/Sonnen-Urlaub
Erlebnis-Urlaub
Aktiv-Urlaub
Verwandten-/Bekanntenbesuche
Gesundheits-Urlaub
Sightseeing-Urlaub
Spaß-/Fun-/Party-Urlaub
Rundreise
Kultur-Reise
Studienreise
Sonstiges
Abb. 65: Urlaubsarten nach Reiseziel
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen Dauer; Einfachnennung;Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Inlandsreisen Auslandsreisen
2
2
6
5
3
4
8
2
7
29
6
6
11
11
3
1
2
2
3
4
4
5
7
10
11
12
17
18
%
Ausruh-Urlaub
Familien-Ferien
Natur-Urlaub
Verwandten-/Bekanntenbesuche
Strand-/Bade-/Sonnen-Urlaub
Aktiv-Urlaub
Gesundheits-Urlaub
Erlebnis-Urlaub
Sightseeing-Urlaub
Kultur-Reise
Spaß-/Fun-/Party-Urlaub
Rundreise
Studienreise
Sonstiges
0 10 20 30 40
Abb. 66: Urlaubsart in erster Linie

38 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
VIII Merkmale des Inlandsurlaubers
Nach der Betrachtung der Eigenschaften des Inlands-urlaubs werden im folgenden die Merkmale der In-landsurlauber genauer untersucht.
1 Alter und Lebensphase
DiePersonen,dieihreHaupturlaubsreisedesJahres2010 im Inland verbracht haben, unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Altersstruktur deutlich von denjeni-gen, die für die Haupturlaubsreise im Ausland waren.
Das Durchschnittsalter der Inlandsurlauber liegt mit rund 51 Jahren über dem der Auslandsurlauber (45Jahre),wobeisichdieUnterschiedevorallemanden Rändern zeigen: Die Altersgruppe der 20-29jäh-rigen ist bei den Inlandsurlaubern wesentlich schwä-chervertreten(8Prozentgegenüber16ProzentbeidenAuslandsurlaubern).DafürliegtderSchwerpunkthiereheraufderälterenGeneration:37ProzentderInlandsurlauber sind über 60 Jahre alt, bei den Aus-landsurlaubernbeträgtdieserAnteilnur23Prozent.
Die Unterschiede zwischen den Gruppen hin-sichtlich der Altersstruktur spiegeln sich auch in der Verteilung über die Lebensphasen wider.
Jüngere(sowohlSinglesalsauchVerheiratete)sindbeidenAuslandsurlaubernmit28Prozentzu16Prozentwesentlichstärkervertreten.FamilienmitkleinerenodergrößerenKindernsindetwashäufigerunterdenInlandsurlaubernzufinden(21Prozentzu28Prozent).DieGruppederälterenPaareohneKin-
derverbringtetwashäufigerihrenUrlaubimAusland(24ProzentAusland-20ProzentInland).
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich wiederum beidenSenioren:Nur24ProzentderPersonen,derenHaupturlaubsreise 2010 ins Ausland führte, sind Seni-oren(PaareoderSingles),ihrAnteilbeiInlandsreisen-denbeträgtdagegen36Prozent.
Betrachtet man das Alter der Inlandsurlauber im Zeitverlauf der letzten 15 Jahre, so zeigen sich nur klei-nere Verschiebungen der einzelnen Altersgruppen: eine leichte Zunahme der Gruppe der 60+Jährigen gegenüber 1995, ebenso der 40-49Jährigen, eine ge-ringfügige Abnahme der 30-39Jährigen.
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende 2010)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
70 Jahre oder älter
60 - 69 Jahre
50 - 59 Jahre
40 - 49 Jahre
30 - 39 Jahre
20 - 29 Jahre
14 - 19 Jahre7 8
816
13
1419
2117
1716
1321
10
0%
20%
40%
60%
80%
100%
HUR Inland HUR Ausland
Ø 50,8 Jahre 45,0 Jahre
Abb. 67: Alter nach Reiseziel 2010
Definition Lebensphasen s.S. 28Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende 2010)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Unverh. Senioren
Senioren Paare
Ält. Unverheiratete
Fam. mit gr. Kindern
Fam. mit kl. Kindern
Jg. Verh. ohne Kinder
Jg. Unverheiratete1220
4
89
712
1120
247
725
17
11 7
0%
20%
40%
60%
80%
100%
HUR Inland HUR Ausland
Ält. Erw. Paare
Abb. 68: Lebensphase nach Reiseziel 2010
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Inlandsurlauber)Quelle: RA 1996, 2004 und 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
60 Jahre oder älter
50 - 59 Jahre
40 - 49 Jahre
30 - 39 Jahre
20 - 29 Jahre
14 - 19 Jahre
5 8 7
12 8 8
16 17 13
13 1519
18 15 17
35 38 37
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1995 2003 2010
Abb. 69: Alter Inlandsurlauber 1995 - 2010

39
AuchbeidenLebensphasengabeskeinegröße-ren strukturellen Änderungen: Einem leichten An-stiegderSeniorenPaarestehteinegeringeAbnahmeder Unverheirateten Senioren gegenüber, die jungen und Älteren Unverheirateten sind etwas stärker ver-treten,dieFamilienmitkleinenodergrößerenKin-dern dagegen etwas schwächer.
2 Sozialer Status
Inlandsurlauber verfügen über ein geringeres Bil-dungsniveaualsAuslandsurlauber.43ProzentderPersonen,dieihrenHaupturlaub2010inDeutschlandverbrachten, haben einen Hauptschulabschluss; bei denAuslandsurlauberndagegensindesnur31Pro-zent.Dafürhaben14ProzentderAuslandsurlauberAbitur,weitere14ProzenthabensogareinStudiumabsolviert. Bei den Inlandsurlaubern sind dies nur 9 Prozent(Abitur)bzw.8Prozent(Universität).
Analog zum Bildungsniveau liegt auch das Haus-halts-Einkommen der Befragten auf einem gerin-gerenNiveau:Personen,derenHaupturlaubsreiseimJahr 2010 nach Deutschland führte, verfügen über ein durchschnittliches Haushalts-Nettoeinkommen von 2.325 Euro pro Monat, die Auslandsurlauber dagegen über 2.689 Euro. Während rund die Hälfte der Aus-landsurlauber über mindestens 2.500 Euro monatlich verfügt, beträgt dieser Anteil bei den Inlandsurlau-bernnur36Prozent.
Der Bildungsstand der Inlandsurlauber hat in den vergangenen 15 Jahren deutlich zugenommen: Wäh-rend1995nur12ProzentüberAbiturverfügtenodersogar ein Studium absolviert hatten, waren es im Jahr 201017Prozent.DerAnteilderInlandsurlauber,dienurdenHauptschulabschlusshaben,fielimselbenZeitraumvon58auf43Prozent.
Definition Lebensphasen s.S. 28Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Inlandsurlauber)Quelle: RA 1996, 2004 und 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Unverh. Senioren
Senioren Paare
Ält. Unverheiratete
Fam. mit gr. Kindern
Fam. mit kl. Kindern
Jg. Verh. ohne Kinder
Jg. Unverheiratete
Ält. Erw. Paare
9 10 125 4 4
11 11 9
14 14 12
21 18 20
45 7
21 25 25
14 13 11
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1995 2003 2010
Abb. 70: Lebensphase Inlandsurlauber 1995 - 2010
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende 2010)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
4331
40
41
9
14
814
0%
20%
40%
60%
80%
100%
HUR Inland HUR Ausland
Universität/techn. Hochschule
Abitur
Mittlere Reife
Hauptschule
Abb. 71: Bildungsniveau nach Reiseziel 2010
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende 2010)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
2.500 Euro oder mehr
1.500 bis 2.499 Euro
bis 1.499 Euro
2414
41
35
36
51
0%
20%
40%
60%
80%
100%
HUR Inland HUR Ausland
Ø 2.325 Euro 2.689 Euro
Abb. 72: Monatliches Haushalts-Nettoeinkommen nach Reiseziel 2010

40 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
DashöhereBildungsniveauspiegeltsichauchimHaushalts-Nettoeinkommen wider: Auch hier gab es von 1995 bis 2010 einen deutlichen Anstieg. Der Anteil derPersonen,dieübereinmonatlichesEinkommenvon weniger als 1.500 Euro verfügen, ist von 43 auf 24 Prozentgesunken,derAnteilmiteinemHaushalts-einkommen von mindestens 2.500 Euro hat sich da-gegenvon17auf36Prozentmehralsverdoppelt.
3 Herkunft
Obwohl das Reiseverhalten der Ostdeutschen sich seit der Wiedervereinigung in vielerlei Hinsicht an das der Westdeutschen angenähert hat, ist ihr Anteil an den Auslandsreisenden immer noch geringer als an denInlandsreisenden.29ProzentderPersonen,dieihreHaupturlaubsreise(HUR)desJahres2010imIn-
land verbrachten, stammen aus den ostdeutschen Bundesländern, bei den Auslandsreisenden sind es dagegennur22Prozent.
WährendPersonen,dieihrenHaupturlaub2010imAuslandverbrachten,überproportionalhäufiginGroßstädtenwohnen(35ProzentinStädtenmitmind.100.000Einwohnerngegenüber22ProzentbeidenInlandsurlaubern),stammendieInlandsurlaubereher aus ländlich bzw. kleinstädtisch geprägten Ge-bieten:67ProzentderInlandsurlauberwohneninStädten mit unter 50.000 Einwohnern, bei den Aus-landsurlaubernbeträgtdieserAnteilnur57Prozent.
Dies kann unter anderem auf soziodemogra-phische Faktoren wie beispielsweise das Alter bzw. die LebensphaseoderauchdieOst-/West-HerkunftderReisenden zurückgeführt werden.
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Inlandsurlauber)Quelle: RA 1996, 2004 und 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Universität/techn. Hochschule
Abitur
Mittlere Reife
Hauptschule58 53
43
30 35
40
5 69
7 6 8
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1995 2003 2010
Abb. 73: Bildungsniveau Inlandsurlauber 1995 - 2010
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Inlandsurlauber)Quelle: RA 1996, 2004 und 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
2.500 Euro oder mehr
1.500 bis 2.499 Euro
bis 1.499 Euro
4333
24
41
45
41
1722
36
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1995 2003 2010
Abb. 74: Monatliches Haushalts-Nettoeinkommen Inlandsurlauber 1995 - 2010
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
West Ost
71%
29%
79%
22%
HUR Inland HUR Ausland
Abb. 75: HUR Inland - HUR Ausland
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Reisende)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
500.000 und mehr
100.000 - 499.999
50.000 - 99.999
bis 4.999
5.000 - 49.999
18 15
49
42
10
8
11
17
1118
0%
20%
40%
60%
80%
100%
HUR Inland HUR Ausland
Abb.76:Wohnortgröße(Einwohnerzahl)

41
4 Unterschiede zwischen Gästen verschiedener Landschaftformen
Das Reiseland Deutschland bietet eine Vielzahl ver-schiedener Landschaften und damit auch vielfältiger Urlaubsformen für unterschiedliche Zielgruppen.
Die detaillierte Abfrage des Reiseziels innerhalb DeutschlandsimRahmenderReiseanalyseermöglichteine Analyse der Gäste verschiedener Landschafts-formen. Um verschiedene Typen des Inlandsurlaubers zu untersuchen, wurden die Destinationen soweit zu-treffend den Landschaftsformen Küste, Mittelgebirge und Alpen zugeordnet und die Reisenden, die dort ih-ren Urlaub verbringen, verglichen.
Küsten-urlaube
Mittel-gebirgs-urlaube
Alpen-urlaube
Wichtigkeit der Reise: Haupt-urlaubsreise (%)
75,6 68,0 69,4
Ø Reisedauer (Tage)
11,3 9,7 10,2
Ø Reiseausgaben pro Person (Euro)
575 479 630
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen Dauer (nach besuchter deutscher Region)Quelle: RA 2011 face-to-face
Küstenurlaube sind für die Reisenden in etwas höheremMaßediewichtigsteUrlaubsreisedesJahres.Rund76ProzentderReisenandieKüstewerdenalsHaupturlaub bezeichnet, bei den Reisen ins Mittelge-birgeoderindieAlpensindes68Prozentbzw.rund69Prozent.
Die durchschnittliche Reisedauer ist bei den Kü-stenurlaubenmit11,3Tagendementsprechendhöherals bei den Reisen in andere Landschaftsformen (Mit-telgebirge:9,7Tage,Alpen:10,2Tage).
DieReiseausgabenproPersonliegenfürKüsten-urlaube mit 575 Euro im Schnitt zwar über den Reisen insMittelgebirge(479Euro),jedoch–trotzderlän-gerenDauer–unterdenAlpenurlauben,fürdiedurchschnittlich630EuroproPersonausgegebenwerden. Dies ist wohl unter anderem auf die hohen Kosten von Wintersportreisen zurückzuführen, 23
ProzentderAlpenurlaubefindenindenMonatenDe-zember bis Februar statt.
WanneineUrlaubsreisestattfindet,wirdstarkvonderbesuchtenLandschaftsformbeeinflusst:FastzweiDrittelderKüstenurlauber(64Prozent)legenihre Reise in die Sommermonate, die Urlaube am Meer weisen damit die stärkste Saisonalität auf.
Auch Reisen ins deutsche Mittelgebirge haben noch einen deutlichen Schwerpunkt auf den Monaten Juni, Juli und August. Bei Alpenurlauben ist die Saiso-nalitätdagegenausgeglichener:ZwarfindetimmernochdergrößteAnteilderReisen(36Prozent)indenwarmenMonatenstatt,27ProzentderReisenwerdenjedoch auch im Herbst unternommen. Fast ebenso vieleAlpenurlaube(23Prozent)werdenindenMona-ten Dezember, Januar oder Februar unternommen und sind vermutlich mehrheitlich Wintersportreisen.
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
16
64
173
21
42
28
1014
3627 23
0
10
20
30
40
50
60
70
Frühjahr Sommer Herbst Winter
Küstenurlaube Mittelgebirgsurlaube Alpenurlaube
%
Frühjahr = März, April, Mai Sommer = Juni, Juli, AugustHerbst = September, Oktober, November Winter = Dezember, Januar, Februar
Abb. 77: Saisonalität nach besuchter Landschaftsform

42 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
Auch bei den Unterkunftsformen gibt es deut-liche Unterschiede, je nachdem, in welchen Teil Deutschlands die Reise führt.
Während die meistgenutzte Unterkunftsform bei Mittelgebirgsurlauben das Hotel oder der Gasthof ist, übernachtet die Mehrheit sowohl der Küsten- als auch der Alpenurlauber in Ferienwohnungen bzw. -häu-sern. Urlaube an der Küste oder im Mittelgebirge wer-denzudemhäufigaufCampingplätzenverbracht(10Prozentbzw.8Prozent),beidenMittelgebirgsurlau-bern spielt außerdem die Übernachtung bei Verwand-tenundBekannteneinewichtigeRolle(17Prozent).
WährendUrlaubeindenAlpenhäufigeralsRei-sen in andere Landschaftsformen als „Aktiv-Urlaub“ bezeichnet werden, werden Küstenurlaube eher dem „Ausruh-Urlaub“ zugeordnet. Der Schwerpunkt liegt bei den Urlauben an der Küste jedoch naheliegender-weiseaufderUrlaubsart„Strand-/Bade-/Sonnen-Ur-laub“(60Prozent).
Auch die Familie spielt hier wie bei den Alpenur-laubeneinewichtigeRolle,34ProzentderKüstenur-laubeund30ProzentderAlpenurlaubewerdenals„Familien-Ferien“ bezeichnet. Reisen in die deutschen MittelgebirgewerdendagegenhäufigmitVerwand-ten-oderBekanntenbesuchenverbunden(18Pro-zent).
26ProzentallerReisenandieKüstewerdenvonFamilienmitkleinenodergrößerenKinderndurchge-führt. Bei den Mittelgebirgs- und Alpenurlaubern da-gegenbeträgtdieserAnteilnur15Prozentbzw.16Prozent.DerdeutlicheSchwerpunktliegtbeidiesen
LandschaftformenaufSenioren(PaareoderUnverhei-ratete)–45ProzentderMittelgebirgsreisenund46ProzentderReisenindieAlpenwerdenvonPersonenim Alter von mindestens 60 Jahren unternommen.
Dementsprechend ist auch das Durchschnittsalter der Mittelgebirgs- und Alpenreisenden mit jeweils 53,9 JahrenhöheralsdasderKüstenurlauber(50Jahre).
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Sonstiges
Kreuzfahrtschiff
Camping
Pension/Privatzimmer
Verwandte/Bekannte
Ferienwohnung/-haus
Hotel/Gasthof19
3731
56 24
52
10
11
1310
8
33
17
20 11 3
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Küsten-urlaub
Mittelgebirgs-urlaub
Alpen-urlaub
Abb. 78: Unterkunft nach besuchter Landschaftsform
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung); Mehrfachnennung
8
10
7
30
2
4
7
10
48
7
38
21
33
11
6
18
23
9
8
4
12
4
44
9
39
19
18
6
10
5
34
3
1
1
13
60
39
5
52
14
17
0 20 40 60
Küstenurlaube Mittelgebirgsurlaube Alpenurlaube
%
Aktiv-Urlaub
Erlebnis-Urlaub
Ausruh-Urlaub
Sightseeing-Urlaub
Natur-Urlaub
Strand-/Bade-/Sonnen-Urlaub
Gesundheits-Urlaub
Studienreise
Kultur-Reise
Rundreise
Familien-Ferien
Verwandten-/Bekanntenbesuch
Spaß-/Fun-/Party-Urlaub
Sonstiges
Abb. 79: Urlaubsarten nach besuchter Landschaftsform

43
5 Das Reiseverhalten von Ost- und Westdeutschen im Vergleich
Über 20 Jahre nach dem Mauerfall hat sich das Reise-verhalten der Ostdeutschen in vielerlei Hinsicht an das der Westdeutschen angenähert. Bei einzelnen As-pekten sind jedoch auch heute noch Unterschiede zwischen beiden Gruppen zu beobachten, die im Fol-genden näher beschrieben werden.
Die Urlaubsreiseintensität der Ostdeutschen ist höheralsdiederWestdeutschen:81ProzentderBe-völkerungderöstlichenBundesländerunternehmenmindestens eine Urlaubsreise von fünf oder mehr Ta-gen pro Jahr, bei den Westdeutschen beträgt dieser Anteilnur74Prozent.EinNachholbedarfbestandbeiden Ostdeutschen in dieser Hinsicht nicht: Schon vor derWendelagihreReiseintensitätbei70bis80Pro-zent1, bei den Westdeutschen dagegen waren es nur ca.60bis65Prozent.
Auch bei der Reiseregelmäßigkeit, die die Rei-seintensität der letzten drei Jahre wiederspiegelt, machtsichdiegrößereReiselustderOstdeutschenbe-merkbar:Während66ProzentderOstdeutschen„Re-gelmäßig Reisende“ sind, also mindestens eine Ur-laubsreise jedes Jahr in den letzten drei Jahren unternommen haben, beträgt dieser Anteil bei den Westdeutschennur60Prozent.
1 DeutscherTourismusverbande.V.(DTV):DieEntwicklungdesTourismus in Deutschland 1902-2002, Bonn 2002; S. 46
Definition Lebensphasen s.S. 28Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ Jahre (Inlandsurlauber)Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Unverh. Senioren
Senioren Paare
Ält. Unverheiratete
Fam. mit gr. Kindern
Fam. mit kl. Kindern
Jg. Verh. ohne Kinder
Jg. Unverheiratete
Ält. Erw. Paare
9 11 7
5 44
12 67
149 9
22
19 20
6
6 6
25
34 39
9 11 7
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Küsten-urlaub
Mittelgebirgs-urlaub
Alpen-urlaub
Abb. 80: Lebensphase nach besuchter Landschaftsform
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
3+ Reisen 2 Reisen 1 Reise
57 61
121545
7481
0
20
40
60
80
100
Westdeutsche Ostdeutsche
%
Abb. 81: Reiseintensität nach Herkunft

44 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
Die Reiseabsicht für das kommende Jahr 2011 war bei den Ostdeutschen Anfang 2011 ebenfalls stärker ausgeprägt.ZweivondreiBewohnernausdenöst-lichen Bundesländern hatten ihren Urlaub schon fest geplantodersogargebucht,gegenüberrund55Pro-zent bei den Westdeutschen. Bei den „Westlern“ da-gegengabesmehrPersonen,dienochnichtwussten,ob sie verreisen werden, oder die sogar schon be-schlossen hatten, nicht in den Urlaub zu fahren.
Reiseabsicht 2011 (%) Westdt. Ostdt.
Ja, ich werde verreisen und habe bereits alles festgemacht
13,4 17,4
Ja, ich werde verreisen und weiß, wohin ich fahren werde, habe aber noch nichts festgemacht
25,8 29,3
Ja, ich werde sicher verreisen, weiß aber noch nicht wohin
15,7 19,2
Ja, ich werde wahrscheinlich verreisen, weiß aber noch nicht wohin
11,8 10,4
Weiß noch nicht, ob ich verreisen werde
14,4 10,8
Weiß noch nicht, ob ich in diesem Jahr Urlaub nehme
2,6 1,5
Nein, werde wahrscheinlich nicht verreisen
4,4 3,6
Nein, werde sicher nicht verreisen 3,9 3,7
Nein, werde in diesem Jahr keinen Urlaub machen
7,9 3,8
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face
Zwar lag die Urlaubsreiseintensität der DDR-Bür-germit70bis80ProzentaufeinemhohenNiveau,inihren Reisezielen waren die Bewohner aber stark ein-geschränkt:80bis90ProzentderReisenwurdenimInland durchgeführt. Die übrigen Reisen führten vor allem in das sozialistische Ausland; Reisen ins west-liche Ausland waren hauptsächlich auf Verwandten-besuche in dringenden Fällen sowie Rentnerreisen beschränkt.2
Im Jahr nach der Wende gab es in dieser Hinsicht daher zunächst einen immensen Nachholbedarf: 1990 führten drei von vier Reisen der Ostdeutschen in ausländische Ziele. Nachdem die erste Neugier ge-stillt war, verschob sich das Verhältnis in den näch-sten Jahren wieder zugunsten innerdeutscher Desti-nationen: Der Anteil der Deutschlandreisen pendelte sichbeirund40ProzenteinundliegtdamitüberdemInlandsreiseanteilderWestdeutschen(31ProzentimJahr2010).
Bei Inlandsreisen bevorzugen die West- bzw. Ost-deutschenhäufigdieBundesländer„ihresDeutsch-landteils“. Besonders deutlich wird dies bei den Kü-stenländern:5ProzentderReisenderwestdeutschenBevölkerungführennachNiedersachsen,weitere5ProzentnachSchleswig-Holstein;beidenOstdeut-schensindesnur1bzw.2ProzentderReisen.Dieost-deutscheBevölkerungdagegenpräferiertalsUr-
2 ebd., S. 47
Definition Reiseregelmäßigkeit s. S. 25Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Selten Reisende
Intervall-Reisende
Regelmäßig Reisende60
66
2622
14 12
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Westdeutsche Ostdeutsche
Abb. 82: Reiseregelmäßigkeit nach Herkunft
Basis: Urlaubsreisen der (Ost)Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
25
4639 40
31
75
5462 60
69
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1990 1994 1999 2004 2010 2010Westdt.
Deutschland Ausland
39
62
Abb. 83: Reiseziel der Ostdeutschen 1990 - 2010

45
laubsreiseziel mit deutlichem Abstand Mecklenburg- Vorpommern,15ProzentderReisenderOstdeutschenführenindieseDestination.Auchaufdieübrigenöst-lichenBundesländerentfällteinwesentlichhöhererAnteil der ostdeutschen als der westdeutschen Ur-laubsreisen.DiesePräferenzensindeinerseitsaufdiebessere Erreichbarkeit der Urlaubsziele vom Wohnort und soziodemographische Faktoren wie Alter und Einkommen zurückzuführen. Andererseits sind sie teilweise sicher auch Folge alter Gewohnheiten auf-grund von Reisebeschränkungen zu DDR-Zeiten.
Eine Ausnahme bildet Bayern: Es liegt in der Be-liebtheit bei den Ost-Urlaubsreisenden zwar hinter Mecklenburg-Vorpommern, wird aber von West- und Ostdeutschenetwagleichhäufigbesucht(7bzw.6ProzentderReisen).
Die geringere Reiseerfahrung der früheren DDR-Bürger zeigt sich auch beim Anteil der Erstbesucher, derbeidenOstdeutschenimmernochhöheralsbeidenWestdeutschenist:45Prozentderostdeutschen,
abernur38ProzentderwestdeutschenUrlauberwa-ren 2010 zum ersten Mal an ihrem Reiseziel. Im Gegen-satz zu den Ostdeutschen konnten die Westdeutschen in den letzten 50 Jahren ihr Reiseziel frei wählen und haben daher wesentlich mehr Destinationen besucht.
Dies trifft zwar in geringerem Maße auch auf die Inlandsreisen, vor allem aber auf die Reisen ins Aus-land zu. Über die Hälfte der Ostdeutschen, aber nur 41ProzentderwestdeutschenReisendenwarenvor-her noch nie an ihrem Auslands-Urlaubsort. Hier wird diegrößereReiseerfahrungderWestdeutschenbe-sonders deutlich.
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
3
7
0
1
1
5
1
1
0
5
1
0
3
1
0
1
2
6
0
0
1
1
1
1
0
2
2
2
15
3
2
20 5 10 15
Westdeutsche Ostdeutsche
%
Baden-Württemb.
Bayern
Bremen
Hamburg
Hessen
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Schleswig-Holstein
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorp.
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Abb. 84: Reiseziel nach Herkunft: Besuchte Bundesländer Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen Dauer
Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Nein
Ja
3845
6255
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Westdeutsche Ostdeutsche
Abb. 85: Erstbesuch nach Herkunft
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Nein
Ja
29 3441
51
71 6659
49
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Westdt. Ostdt. Westdt. Ostdt.
Inlandsreisen Auslandsreisen
Abb. 86: Erstbesuch nach Herkunft und Reiseziel

46 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
Die Urlaubsreiseorganisation der Ostdeutschen hat sich in den Jahren seit der Wende geändert, was einerseitsmitdemallgemeinenTrendhinzuPau-schalreisen zusammenhängt, andererseits auf „ost-spezifische“EntwicklungenimReiseverhaltenzu-rückzuführen ist.
ImJahr1990wurde–sowohlimOstenalsauchimWesten–dieMehrzahlderUrlaubsreisenselbstor-ganisiert. Der Anteil der Individualreisen war bei den Ostdeutschenmit61ProzentnochetwashöheralsbeidenWestdeutschenmit55Prozent,auchEinzelbu-chungenderUnterkunftnahmendieöstlichenUrlau-berhäufigervor.BeidenReisenderWestdeutschendagegenwarderPauschalreiseanteilmit30Prozentmehr als doppelt so hoch wie bei den ehemaligen DDR-Bürgernmit14Prozent.
Zwanzig Jahre später hat sich das Verhältnis ge-dreht:2010istderAnteilderjenigen,dieeinePau-schal-/oderBausteinreisebuchen,beidenOstdeut-schenmit49ProzenthöheralsbeidenWestdeutschen(43Prozent).DiewestlichenReisendenbuchendage-genetwashäufigerEinzelleistungenvorab(54Prozentgegenüber49ProzentbeidenOstdeutschen).
DieUrlaubsreisenderostdeutschenBevölkerungsind mit durchschnittlich 11,7 Tagen geringfügig kür-zeralsdieReisenderWestdeutschen(12,5Tage).Diesist wohl hauptsächlich auf die Unterschiede bei der
Reisezielwahl zurückzuführen, da Inlandsurlaubs-reisen wie schon an anderer Stelle ausgeführt generell eine kürzere Dauer aufweisen als Reisen ins Ausland.
DieDauerunddasZielderReisebeeinflussenwiederumdieHöhederReiseausgaben:ReisendeausdenöstlichenBundesländerngaben2010proPersonundproReise805Eurounddamit92Prozentderwestdeutschen Aufwendungen aus.
Betrachtet man jedoch die Ausgaben im Zeitver-lauf, so wird deutlich, dass in den letzten 15 Jahren eine allmähliche Angleichung stattfand. 2008 er-reichten die Ostdeutschen das Ausgabenniveau der Westdeutschen, im nächsten Jahr übertrafen die ost-deutschen Reiseausgaben die westdeutschen sogar. Dies ist vor dem Hintergrund des noch immer gerin-gerenHaushaltnettoeinkommensindenöstlichenBundesländern (im Jahr 2010 im Osten durchschnitt-
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerEinfachnennung; Quelle: RA 1991 face-to-face (eigene Darstellung)
55
6
30
6
2
61
5
14
20
0
0 10 20 30 40 50 60 70
Alles selbst organisiert
Auch Reisebüro oder andereStelle in Anspruch genommen
Gesamte Reise gebucht
Nur Unterkunft gebucht
Nur Hin-/Rückfahrt/-Fluggebucht
Westdt. Ostdt.
%
Abb. 87: Urlaubsreiseorganisation 1990 nach Herkunft
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerMehrfachnennung möglich; Quelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Westdt. Ostdt.
39
4
12
36
6
14
46
3
10
34
5
13
0 10 20 30 40 50
Pauschalreise
Baustein-/Modulreise
Ticket/Fahrschein einzeln
Unterkunft einzeln
Andere Bestandteile einzeln
Nichts vorher gebucht
%
Abb. 88: Urlaubsreiseorganisation 2010 nach Herkunft

47
lich 2.066 Euro gegenüber 2.509 Euro im Westen3)besonders bemerkenswert.
Jahr Währung Westdt. Ostdt. Ostdt. in % von Westdt.
1995 DM 1.502 1.061 71
2001 DM 1.626 1.242 76
2002 Euro 850 688 81
2003 Euro 824 660 80
2004 Euro 845 688 81
2005 Euro 862 727 84
2006 Euro 846 803 95
2007 Euro 825 759 92
2008 Euro 836 827 99
2009 Euro 815 836 103
2010 Euro 879 805 92
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1996, 2002-2011 face-to-face
Insgesamt ist jedoch zu beachten, dass die Anga-ben der Befragten zu den Reiseausgaben nur als gro-beÜberschlagszahlenbetrachtetwerdenkönnen.Sowird nur ein Gesamtwert für die ganze Reise abge-fragt(ohneAufteilungaufEinzelleistungen),undbe-sonders bei länger zurückliegenden Reisen werden vermutlich viele Ausgaben vergessen.
Auch bei der inhaltlichen Gestaltung des Urlaubs gab es direkt nach der Wende deutliche Unter-schiede: So bezeichneten die ostdeutschen Reisenden ihren Urlaub noch stärker als die Westdeutschen als „Ausruhurlaub“(46Prozentgegenüber37Prozent),dieWestdeutschendagegenlagenbeim„Strand-/Bade-/Sonnenurlaub“deutlichvorn(31Prozentge-genüber23ProzentderOstdeutschen).DiegrößteAb-weichunggabesjedochbeim„Verwandten-/Bekann-tenbesuch“:Nur12ProzentderWestdeutschen,aberganze38ProzentderOstdeutschennutztenihreReiseauch oder ausschließlich, um Freunde oder Familien-angehörigezubesuchen.
3 RA 2011 face-to-face
Zehn Jahre später haben sich die Unterschiede schon etwas abgeschwächt, die westdeutschen Urlau-ber bezeichnen ihren Urlaub noch etwas stärker als „Strand-/Bade-/Sonnenurlaub“undinzwischenauchstärker als „Ausruhurlaub“. Der Anteil von „Verwand-ten-/Bekanntenbesuch“istnuninbeidenGruppenaufannähernd demselbem Niveau.
Im Jahr 2010 sind die Differenzen bei diesen Ur-laubsarten vollkommen verschwunden.
Urlaubsarten alle Reisen (Angaben in %)
1990 2000 2010
West- dt.
Ost- dt.
West- dt.
Ost- dt.
West- dt.
Ost- dt.
Ausruhurlaub 37 46 44 37 37 36
Strand-/Bade-/ Sonnenurlaub
31 23 38 32 42 43
Verwandten-/Bekannten- besuch
12 38 14 12 11 11
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 1991, 2001, 2011 face-to-face
Betrachtet man die übrigen im Rahmen der RA 2011 abgefragten Urlaubsarten, so zeigt sich, dass die Ostdeutschen noch etwas erlebnisorientierter zu sein scheinen(„Erlebnis-Urlaub“27Prozentzu21ProzentbeidenWestdeutschen).DieAngabenfürdieweite-renUrlaubsartenweichennichtsignifikantvoneinan-der ab.

48 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die direkt nach der Wende teils großen Unterschiede zwi-schen dem west- und ostdeutschen Reiseverhalten in der Zwischenzeit weitgehend abgeschwächt haben. Kleinere Abweichungen zwischen beiden Gruppen sindvorallemnochzubeobachtenbeiderhöherenReiseintensität der Ostdeutschen und der Wahl des Reiseziels.
Soweit die Ursachen für die heute noch bestehen-den Unterschiede zwischen Ost und West in histo-rischen Aspekten (z.B. stark eingeschränkte Reiseziel-wahlzuDDR-Zeiten)begründetliegen,isteineweitere Angleichung zu erwarten. Abweichungen, die sich aus geographischen (Erreichbarkeit von Rei-sezielen)undsoziodemographischenFaktoren(z.B.Alter,Einkommen)ergeben,werdenauchinZukunftBestand haben.
6 Das Reiseverhalten von Deut-schen und in Deutschland leben-den Ausländern im Vergleich
Während die Grundgesamtheit der Reiseanalyse bis-heraufDeutscheab14JahreninPrivathaushaltenbe-schränkt war, wurden im Rahmen der RA 2011 erst-malsalledeutschsprachigenPersonenab14Jahrenbefragt. Die RA umfasst damit nun auch die in Deutschland lebenden ausländischen Mitbürger und steht für eine Grundgesamtheit von über 70 Millionen Personen.
Um die Vergleichbarkeit mit Ergebnissen frühe-rer Jahre zu gewährleisten, wurden die Auswer-tungen der bisherigen auf der Reiseanalyse basie-renden Kapitel nur für die deutsche Grundgesamtheit vorgenommen. Im folgenden wird das Reiseverhalten der Deutschen und der in Deutschland lebenden Aus-länder verglichen.
Die in Deutschland lebenden Ausländer unter-scheiden sich von den Deutschen hinsichtlich ihrer strukturellen Zusammensetzung deutlich. So sind die deutschsprachigen Ausländer wesentlich stärker in den jüngeren Altersgruppen der 14-29jährigen und der 30-49jährigen und dementsprechend schwächer in der Altersgruppe 50+ vertreten. Das Durchschnitts-alter in dieser Gruppe beträgt 39,4 Jahre, während es bei den Deutschen 47,9 Jahre sind.
Das Bildungsniveau der ausländischen Mitbürger istgeringer:DerAnteilderPersonen,dienurüberHauptschulabschlussverfügen,beträgtfast60Pro-zent(gegenüber41ProzentbeiderBevölkerungmit
Basis: Deutschsprachige Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face
8%
100%
Anteil deutschsprachiger Ausländer
Bevölkerung 14+ J.
70,5 Mio.
5,7 Mio.
92%
Abb. 90: Grundgesamtheit RA 2011
Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen DauerQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Westdt. Ostdt.
0 10 20 30 40 50 %
10
3
9
10
11
11
12
12
20
23
27
30
36
43
8
4
6
8
13
11
9
12
17
24
21
28
37
42Strand-/Bade-/Sonnen-Urlaub
Ausruh-Urlaub
Natur-Urlaub
Erlebnis-Urlaub
Familien-Ferien
Aktiv-Urlaub
Spaß-/Fun-/Party-Urlaub
Rundreise
Verwandten-/Bekanntenbesuche
Sightseeing-Urlaub
Kultur-Reise
Gesundheits-Urlaub
Studienreise
Sonstiges
Abb. 89: Urlaubsarten 2010 nach Herkunft

49
deutschemPass),RealschuleundUniversitätwurdendagegen unterproportional besucht.
Der niedrigere Bildungsstand schlägt sich jedoch nur in geringem Maße auf das Haushalts-Einkommen nieder:ProMonatverfügendieHaushalteauslän-discher Mitbürger über rund 2.330 Euro und damit über nicht viel weniger als die Deutschen (rund 2.410 Euro).
Das niedrigere Durchschnittsalter der in Deutsch-land lebenden Ausländer spiegelt sich auch in den Le-bensphasen wider: Vor allem Familien mit kleinen odergrößerenKindernsindbeiihnendeutlichstärkervertreten,Personenüber60Jahredagegenwesent-lich schwächer.
Die Reiseintensität der deutschsprachigen Aus-länderistetwashöheralsdiederDeutschen:DerAn-teilderPersonen,dermindestenseineReisevonfünfoder mehr Tagen Dauer pro Jahr unternimmt, beträgt beiihnen82Prozent,beidenDeutschendagegensindesnur75Prozent.DabeiunternehmendieAusländerin der Regel nur eine Reise pro Jahr; der Anteil, der zweimaloderhäufigerjährlichlängerverreist,istmit14ProzentgeringeralsbeidenDeutschen(17Prozent).
Die Reiseziele von Deutschen und Ausländern un-terscheidensichstark.Während33Prozentderlän-gerenReisenderBevölkerungmitdeutschemPassinsInland führen, sind dies bei den deutschsprachigen Ausländernnur9Prozent.DasmitAbstandbeliebtesteReiselanddieserGruppeistdieTürkei(19Prozent),ge-
Differenz Ausländer - Deutsche in ProzentpunktenBasis: Deutschsprachige Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face
712
-6-13
19-16
0-3
31
-4
41
89
-40
-11-7
-20 -10 0 10 20
%
Monatl. Haushalts-
Nettoeinkommen
bis 1.499
1.500 - 2.499 Euro
2.500+ Euro
Lebensphase
Jg. Unverheiratete
Jg. Verh. ohne Kinder
Fam. m. kl. Kindern
Fam. m. gr. Kindern
Ältere Erw. Paare
Ält. Unverheiratete
Senioren Paare
Unverh. Senioren
Bildungsniveau
Hauptschule
Realschule
Abitur
Universität
Alter
14-29 Jahre
30-49 Jahre
50-69 Jahre
70+ Jahre
Abb. 91: Unterschiede Soziodemographie Deutschsprachige Ausländer vs. Deutsche
Basis: Deutschsprachige Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
3+ Reisen
2 Reisen
1 Reise
6858
11
13
34
8275
0
20
40
60
80
100
Ausländer Deutsche
%
Ø Urlaubsreise-
Häufigkeit1,31,2
Abb.92:Reiseintensitätund-häufigkeit nach Nationalität
Basis: Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
9
33
91
67
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Ausländer Deutsche
Ausland
Deutschland
Abb. 93: Reiseziel nach Nationalität

50 VIII Merkmale des Inlandurlaubers
folgtgefolgtvonPolenundDeutschland(beide9Pro-zent)sowieItalien,SpanienundKroatien(je8Prozent).Die Beliebtheit von Spanien als Reiseziel ist damit deut-lichgeringeralsbeidenDeutschen,die13Prozentih-rer mindestens fünftägigen Reisen dort verbringen.
Ein Großteil der Reisen der deutschsprachigen Ausländer führt in ihr Heimatland oder das ihrer El-tern. Dies wird durch die für die Reisen gewählte Un-terkunftform besonders deutlich: Auf fast jeder zwei-tenReise(44Prozent)übernachtendieausländischenMitbürger bei Verwandten oder Bekannten. Bei den DeutschenistdieserAnteilmit9Prozentwesentlichgeringer.
Basis: Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
19
9
9
8
8
8
4
4
4
3
Türkei
Polen
Deutschland
Italien
Spanien
Kroatien
Griechenland
GUS
Frankreich
TschechischeRep.
Reiseziele der Ausländer
%
14
7
-24
1
-5
5
2
3
1
2
Differenz Ausländer - Deutsche in Prozentpunkten
Abb. 94: Unterschiede bei der Wahl des Reiseziels
DementsprechendhöheristauchderAnteilderdeutschsprachigen Ausländer, die ihr Reiseziel schon vonfrüherenBesuchenkennen.81ProzentderAus-länder,abernur61ProzentderDeutschensindWie-derholungsreisende.
Die unterschiedliche soziodemographische Struktur der ausländischen Mitbürger wirkt sich auch auf die Zusammensetzung der Reisegruppe aus. Mehr alsdieHälfteallerReisen(54Prozent)werdenminde-stenszudrittunternommen,bei32ProzentsindKin-der im Alter zwischen 0 und 13 Jahren dabei.
Im Gegensatz dazu führen die Deutschen die Mehrzahl ihrer Reisen allein oder zu zweit durch (59 Prozent),undnur18ProzentderUrlaubsreisenfindenin Begleitung von Kindern statt.
Basis: Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
Sonstiges
Kreuzfahrtschiff
Camping
Pension/Privatzimmer
Verwandte/Bekannte
Ferienwohnung/-haus gemietet
Hotel/Gasthof
24
499
20
14
4
5
7
2
6
44
91 22 2
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Ausländer Deutsche
Ferienwohnung/-haus Eigentum
Abb. 95: Unterkunft nach Nationalität
Basis: Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
19
39
81
61
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Nein
Ja
Ausländer Deutsche
Abb. 96: Erstbesuch nach Nationalität
Basis: Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
1811
2948
21
13
20 16
13 13
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Ausländer Deutsche
Zu fünft und mehrgereist
18%
Mit Kindern(0-13 Jahre)gereist: 32%
Zu viert gereist
Zu dritt gereist
Zu zweit gereist
Allein gereist
Abb. 97: Reiseteilnehmer nach Nationalität

51
Da bei Reisen der ausländischen Mitbürger häu-figKindermitvonderPartiesind,weisendieUrlaubeeinenochstärkereSaisonalitätauf:53ProzentderReisen werden in den Sommermonaten unternom-men.
Wie oben schon ausgeführt, unternehmen die deutschsprachigenAusländerhäufigernureineReiseim Jahr. Die durchschnittliche Reisedauer ist mit 17,7 Tagen dafür deutlich länger als bei den Reisen der Deutschen(12,3Tage).NichtsdestotrotzsinddieAuf-wendungen für die Reise geringer; während die Aus-länderdurchschnittlichrund670EuroproPersonund pro Reise ausgeben, sind es bei den Deutschen rund 860 Euro. Dies lässt sich vor allem auf die ge-wählte Unterkunftsform zurückführen: Mit Abstand amhäufigstenwirdbeiVerwandtenoderBekanntenübernachtet, auch eigene Ferienwohnungen oder -häuser werden gern genutzt.
Reiseabsicht 2011 (%) Ausländer Deutsche
Ø Reisedauer 17,7 Tage 12,3 Tage
Ø Reiseausgaben pro Person
668 Euro 861 Euro
Basis: Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face
Obwohl Besuchsreisen zu Verwandten oder Be-kannten und damit das eigene Heimatland oder das der Eltern eine wichtige Rolle bei den deutschspra-chigen Ausländern spielen, ist durchaus auch großes Interesse für andere Reiseziele gegeben. Dabei steht das neue Heimatland Deutschland weit vorn: Bei der Frage, welches Land als Reiseziel in den nächsten drei Jahren ziemlich sicher oder generell in Frage kommt, steht Deutschland nach dem alten Heimatland an zweiter oder dritter Stelle. Rund jeder dritte Mitbür-ger mit türkischem, polnischem oder italienischem PassoderMigrationshintergrundziehteineDeutsch-landreise in den nächsten drei Jahren in Erwägung. Damit stellen die deutschsprachigen Ausländer mit Wohnsitz im Inland eine nicht zu unterschätzende Zielgruppe für die deutsche Tourismuswirtschaft dar.
Staatsangehörigkeit bzw. Migrations-hintergrund
Reisezielinteresse (in den nächsten drei Jahren)
Rang Land %
Türkei 1 Türkei 88
2 Deutschland 32
3 Spanien 28
Polen 1 Polen 61
2 Spanien 40
3 Deutschland 31
Italien 1 Italien 84
2 Deutschland 33
3 Spanien 21
Basis: Deutschsprachige Wohnbevölkerung 14+ Jahre mit entsprechender Staats-angehörigkeit oder MigrationshintergrundQuelle: RA 2011 face-to-face
Basis: Urlaubsreisen fünf Tagen Dauer der deutschsprachigen Bevölkerung14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
17
53
20
9
20
47
24
90
10
20
30
40
50
60
Frühjahr Sommer Herbst Winter
%
Frühjahr = März, April, Mai Sommer = Juni, Juli, AugustHerbst = September, Oktober, November Winter = Dezember, Januar, Februar
Abb. 98: Saisonalität nach Nationalität

52 IX Kurzurlaubsreisen
IX Kurzurlaubsreisen
Kurzurlaubsreisen mit zwei bis vier Tagen Dauer sind ein wesentliches Segment der touristischen Nachfra-ge aus dem deutschen Quellmarkt. Insbesondere für deutsche Destinationen sind Kurzurlaubsreisen wich-tig, da ein Großteil aller Kurzurlaubsreisen zu inlän-dischen Zielen führt.
DerSchwerpunktderRAface-to-face,derpersön-lichenBefragung,dieeinmalimJahrstattfindet,liegtauf den Urlaubsreisen von mindestens 5 Tagen Dauer. Für die detaillierte Beschreibung der Kurzurlaubs-reisen wird daher im Folgenden auf die Daten der RA online zurückgegriffen, die zweimal jährlich durch-geführt wird.
1 Reiseintensitätund-häufigkeit
Im Jahr 2010 unternahmen rund 35 Millionen Deut-sche im Alter zwischen 14 und 70 Jahren mindestens eine Kurzurlaubsreise, die Kurzurlaubsreiseintensität indiesemZeitraumliegtdamitbei57,5Prozent.
Bevölkerung 14-70 Jahre: 60,8 Mio.
Kurzurlaubsreiseintensität 57,5 %
Kurzurlaubsreisehäufigkeit (Ø) 2,3
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA online 5/2010 und 11/2010
Langfristig gesehen hat sich die Kurzurlaubsrei-seintensitätinderBevölkerungbisindieneunzigerJahrestetigpositiventwickeltundbefindetsichseit-dem auf einem relativ hohen Niveau mit mehr oder weniger starken Schwankungen von Jahr zu Jahr. Hin-ter diesen Schwankungen stehen unterschiedliche Gründe wie beispielsweise spezielle Feiertagskonstel-lationen in den jeweiligen Jahren, das Wetter oder die aktuelle wirtschaftliche Situation.
Darüber hinaus nimmt die Kurzurlaubsreise in derRangfolgederKonsumprioritätendieletztePosi-tionein–sogarbeiderGruppe,dieselbstkurzeUr-laubsreisen unternehmen. Im Gegensatz dazu steht dielängere(Haupt)UrlaubsreiseanersterStelleundbehältauchinkritischenZeitenihrenhohePriorität.Die Kurzurlaubsreise dagegen scheint eher ein Extra, aufdasman–wennnotwendig–verzichtenkönnte.
Frage: "Ich habe hier eine Liste mit unterschiedlichen Dingen, für die man sein Geld ausgeben kann. Welche dieser Bereiche sind Ihnen persönlich besonders wichtig?“ (Mehrfachnennung möglich)Basis: Deutsche Urlaubsreisende, deutsche Kurzurlaubsreisende 14+ JahreQuelle: RA 2009 face-to-face
55
55
54
52
45
43
40
39
33
32
0 20 40 60 80
Urlaubsreisen
Wohnen
Lebensmittel
Gesundheit
Kleidung/Aussehen
Freizeit
Auto
(Alters-)Vorsorge
Kommunikation/Medien
Kurzurlaubsreisen
%
Kurzurlaubsreisende 2008 Urlaubsreisende 2008
Abb. 99: Konsumprioritäten
Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass Kurzur-laubsreisen nicht primär der Substitution der län-geren Urlaubsreisen dienen, sondern vielmehr bei der Mehrheit der Reisenden als Ergänzung zu sehen sind: ImJahr2010haben84ProzentderKurzurlaubsreisen-den auch kurze Urlaubsreisen unternommen, nur 16ProzenthabenausschließlichKurzreisengemacht.Nur für diese kleine Gruppe stellt der Kurzurlaub eine Art Ersatz für die längere Urlaubsreise dar.
Während die Reiseintensität bei den kurzen Ur-laubsreisen im Vergleich zu den längeren Urlaubs-reisengeringerist(imJahr2010rund58Prozentge-genüber75ProzentbeiUrlaubsreisen),istdiedurch- schnittlicheReisehäufigkeitmit2,3gegenüber1,3Rei-senhöher.WennalsojemandKurzurlaubsreisenun-ternimmt,dannhäufigauchmehrereproJahr.
2 Reiseziele
Das Inland ist das bevorzugte Reiseziel für die über-wiegende Mehrzahl der Kurzurlaubsreisenden: 76 ProzentderReisenmiteinbisdreiÜbernachtungenführen nach Deutschland, jede dritte Kurzurlaubs-reise hat eine deutsche Stadt zum Ziel. Aufgrund der

53
kürzeren zur Verfügung stehenden Zeit entscheiden sich die Kurzreisenden also meist für naheliegende Ziele, die gut zu erreichen sind.
Wie auch bei den längeren Urlaubsreisen ist Bayernmitrund17Prozentallerinnerdeutschen Kurzurlaubsreisen das beliebteste Reiseziel im Inland, gefolgt von Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Auf Rang vier und fünf liegen Berlin und Baden-Württem-berg.
BeidendeutschenStädtenliegtBerlinmit9Pro-zent an erster Stelle der Beliebtheit den inländischen Kurzurlaubsreisezielen, dicht gefolgt von Hamburg mit7Prozent.AuchMünchenwirdhäufigimRahmeneiner kurzen Urlaubsreise besucht.
Basis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen DauerQuelle: RA online 05/2010 und 11/2010 (eigene Darstellung)
1
12
3
3
5
56
6
7
8
89
9
9
17
0 5 10 15 20
Saarland
Bremen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Niedersachsen
Baden-Württemberg
Berlin
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Bayern
%
Abb. 100: Reiseziele von Inlands-Kurzurlaubsreisen Deutsche Bundesländer
3 Reiseart
Die große Beliebtheit von Städten als Kurzurlaubsziel spiegelt sich auch bei der Abfrage der Reiseart wider: 29ProzentderInlandsurlaubsreisenvoneinbisdreiTagen Dauer werden als Städtereisen bezeichnet; da-mit liegt diese Reiseart an zweiter Stelle nach dem „Verwandten-/Bekanntenbesuch“.ImGegensatzzuden längeren Urlaubsreisen, deren Hauptzweck das „Ausruhen“ ist, spielt der Ausruh-Urlaub bei den kurzen Urlaubsaufenthalten eine weniger wichtige Rolle: Nur rund jeder fünfte Kurzurlaub wird (unter an-derem)sobezeichnet.
Basis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen DauerQuelle: RA online 05/2010 und 11/2010 (eigene Darstellung)
1
1
1
2
2
2
3
5
7
9
0 5 10 15 20
Hannover
Bremen
Stuttgart
Frankfurt am Main
Leipzig
Köln
Dresden
München
Hamburg
Berlin
%
Abb. 101: Reiseziele von Inlands-Kurzurlaubsreisen Deutsche Städte
Basis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen Dauer(Mehrfachnennungen möglich)Quelle: RA online 05/2010 und 11/2010 (eigene Darstellung)
8
4
7
8
8
10
12
21
2933
0 20 40
Sonstiges
Strand-/Bade-/Sonnen-Urlaub
Gesundheit-/Fitness-/Wellnessreise
Eventreise (z.B. Sport, Volksfest etc.)
Aktivurlaub (z.B. Wandern, …
Shoppingtrip/Einkaufsreise
Kulturreise
Ausruhurlaub
Städtereise
Verwandten-/Bekanntenbesuch
%
Abb. 102: Reiseart Inlands-Kurzurlaubsreisen

54 IX Kurzurlaubsreisen
BetrachtetmandieErfahrungderBevölkerungunddiePotenzialentwicklungimBereichStädterei-sen von Ende der 90er Jahre bis heute, so zeigt sich, dass das Segment im vergangenen Jahrzehnt einen erheblichen Bedeutungszuwachs erfahren hat.
DerAnteilderPersonen,dieindendreiJahrenvor der Befragung eine Städtereise unternommen ha-ben,hatsichvon12auf23Prozentnahezuverdoppelt.Gleichzeitig ist auch das Interesse, in den nächsten drei Jahren eine solche Reise durchzuführen, stark ge-stiegen(von26auf41Prozent).Trotzeinesvorüberge-henden Einbruchs zu Anfang des neuen Jahrtausends ist der Bereich der Städtereisen damit insgesamt gese-hen eins der Boomsegmente der letzten Jahre.
4 Saisonalität
Im Vergleich zu den längeren Urlaubsreisen haben die Reisen von ein bis drei Tagen Dauer eine deutlich schwächer ausgeprägte Saisonalität. Dies erklärt sich einerseits aus der Tatsache, dass Kurzurlaubsreisen meist eine Ergänzung zur Urlaubsreise sind und da-her naturgemäß auch außerhalb der eigentlichen Ur-laubsreisesaison durchgeführt werden. Andererseits dient ein großer Teil der Kurzurlaube Verwandten- oderBekanntenbesuchenundfolgtdamithäufigfa-miliären Anlässen bzw. Feiertagen.
SoisteinersterHöhepunktfüreinekurzeUr-laubsreise der Dezember mit den Familienreisen zum
Weihnachtsfest. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Mai, wo das Wetter meist schon gut ist, die Hauptur-laubszeit aber noch nicht begonnen hat. Ansonsten verteilensichkurzeUrlaubsreisenbisaufJanuar/Fe-bruar, wo relativ wenig solcher Reisen unternommen werden, über das ganze Jahr.
5 Reiseorganisation und Ver-kehrsmittelnutzung
Im Gegensatz zu längeren Urlaubsreisen ins Inland (abfünfTagenDauer)werdenKurzurlaubenachDeutschlandnochetwashäufiger„aufsGeratewohl“unternommen: Bei jedem dritten Kurzurlaub wird überhaupt nichts vorher gebucht (längere INlandsur-laube:23Prozent).
DerAnteilorganisierterReisen,alsoPauschal-oderBausteinreisen,entsprichtmit15ProzentinetwadembeilängerenReisen(18Prozent).DieimVorfeldvorgenommene Reiseorganisation unterscheidet sich starkjenachReiseanlass:BeiVerwandten-/Bekann-tenbesuchen, der vorherrschenden Urlaubart der kurzen Inlandsurlaube, wird meistens nichts vorab gebucht, dagegen sind kurze Städte- oder Kulturur-laubehäufigPauschalreisen.
Bei kurzen Urlaubsreisen ins Inland wird die Un-terkunft im Vergleich zu längeren Urlaubsaufenthal-tenseltenervorabgebucht(43Prozentstatt52Pro-zent),Fahrkartendafürhäufiger(18Prozentstatt9ProzentbeidenlängerenReisen).Dieskanndarauf
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 1999-2011 face-to-face
26
22 23
28
3437
3941
12 11 10
14
20 19
23 23
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2011
%
Interesse nächste 3 Jahre Erfahrung letzte 3 Jahre
Abb. 103: Erfahrung mit und Interesse an Städtereisen 1998-2011
Basis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen Dauer, Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen von mindestens fünf Tagen Dauer;Quelle: RA online 5/2010 und 11/2010, RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
0
5
10
15
20
25
Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt
%
Inlands-Kurzurlaubsreise Inlands-Urlaubsreise
Abb. 104: Reisemonat Inlandsreisen

55
zurückgeführtwerden,dassKurzurlaubeöftermitder Bahn unternommen werden: Während bei nur 12 ProzentderlängerenInlandsurlaubendieBahndasHauptverkehrsmittel ist, sind es bei den kurzen Ur-laubsaufenthaltenschon21Prozent.
Das mit großem Abstand meistgenutzte Verkehrs-mittelistauchhierderPkw:71ProzentallerkurzenIn-landsurlaubsreisen werden mit dem Auto unternom-men. Fahrten mit dem Reisebus kommen bei Kurz- urlaubsreiseneherseltenvor(4Prozent,beilängerenReisenimmerhin9Prozent);dasFlugzeugwirddage-gen etwas stärker für kurze als für lange Urlaubsreisen genutzt(4Prozentgegenüber1Prozent).Letztereser-klärt sich vor allem durch das Reiseziel: Kurzurlaubs-reisenführenhäufigingroßeStädte,längereUrlaubs-reisendagegeneheransMeeroderindieBerge–Ziele,
die mit dem Flugzeug nicht oder nur schlecht erreich-bar sind.
6 Unterkunft
Die präferierte Unterkunftsform kurzen Urlaubs-reisen im Inland ist das Hotel bzw. der Gasthof, auf 40ProzentderReisenwirdhierübernachtet.Anzwei-ter Stelle folgt die Übernachtung bei Verwandten oderBekannten,inderHöheinetwakorrespondie-rendmitderAngabe„Verwandten-/Bekanntenbe-such“beiReiseart(33Prozent).
Auf12ProzentderkurzenUrlaubeinnerhalbDeutsch-landswirdinPensionenoderPrivatzimmernüber-nachtet,gefolgtvongemietetenFerienhäusernbzw.–wohnungen.5ProzentallerInlandskurzurlaube(unddamit etwa halb so viel wie bei längeren Inlandsur-laubsreisen)sindCampingtrips.
Basis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen DauerQuelle: RA online 5/2010 und 11/2010 (eigene Darstellung)
3256
12
31
40
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Sonstiges
Ferienwohnung/-hausgemietet
Camping
Pension/Privatzimmer
Verwandte/Bekannte
Ferienwohnung/-hausEigentum oder vonBekannten/Verwandten
Hotel/Motel/Gasthof
Abb. 107: Unterkunft Inlands-Kurzurlaubsreisen
Basis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen DauerQuelle: RA online 5/2010 und 11/2010 (eigene Darstellung)
Teilleistungen einzeln gebucht
Organisiert (Pauschal/Baustein)
Nichts vorher gebucht54 %
15 %
33 %
Abb. 105: Reiseorganisation Inlands-Kurzurlaubsreisen
Pkw inkl. Pkw mit Wohnwagen oder WohnmobilBasis: Inlands-Kurzurlaubsreisen der Deutschen von zwei bis vier Tagen Dauer, Inlands-Urlaubsreisen der Deutschen von mind. fünf Tagen Dauer;Quelle: RA online 5/2010 und 11/2010, RA 2011 face-to-face (eigene Darstellung)
11101494
1221
7671
0%
20%
40%
60%
80%
100%
UrlaubsreisenKurzurlaubsreisen
Pkw
Bahn
Bus
Flugzeug
Schiff
Sonstiges
Abb. 106: Verkehrsmittelnutzung Inlandsreisen

56 X Ausblick
X Ausblick: Interesse für Inlands- Reiseziele 2011-2013
Das Interesse für Destinationen innerhalb Deutsch-lands bleibt auch für die Zukunft ungebrochen: Über dieHälftederBevölkerung(56Prozent)ziehteinenUrlaub im Inland in den Jahren 2011 bis 2013 in Be-tracht, jeder dritte plant sogar „ziemlich sicher“ eine Inlandreise.
Damit liegt das Inland auch in der Zukunftsplanung mit deutlichem Abstand vor den übrigen beliebten Reisezielen der Deutschen: Spanien kommt für 42 Prozent,Italien31ProzentundÖsterreichfür28Pro-zent der Deutschen als Urlaubsland in Frage.
Im Inland nehmen Schleswig-Holstein und Bayern mitmitjeweilsrund40ProzenUrlaubsinteresseindennächstendreiJahrendenerstenPlatzein,gefolgtvon Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württem-berg und Niedersachsen. Der Fokus liegt damit klar auf Küsten- und Berggebieten.
Vergleicht man die Reisezielpotenziale der aktuellen Reiseanalyse(RA2011)mitdervorhergehenden,sozeigen sich einige Gewinner und Verlierer unter den Destinationen. Die acht Reiseziele mit der besten Ent-wicklung liegen allesamt im Inland.
DieVerlierermitdergrößtennegativenEntwicklungsind unter anderem die Länder mit politischen Unru-hen im Jahr 2010 und Anfang 2011, was sich in der sin-kenenPopularitätderLänderalsUrlaubszielklarnie-derschlägt.
Obwohl die Frage zum zukünftigen Urlaubsinteresse wertvolleHinweisezurAbschätzungzukünftigerPo-tenziale für die Urlaubsdestinationen liefert, darf aus den Steigerungsraten nicht geschlossen werden, dass sichdieZahlderUrlaubsreisenindergleichenGrö-ßenordnung nach oben entwickeln würde. Die Ant-worten sind eher als touristische Sympathiebekun-dung aufzufassen.
Für eine detaillierte Analyse der tatsächlichen Reise-ziele der Deutschen und der zukünftigen Bedeutung des Inlands als touristische Destination müssen dage-gen die Ergebnisse zukünftiger Reiseanalysen-Jahr-gänge herangezogen werden.
Abb. 108: Reiseziel-Interesse 2011-2013: Inlandsziele
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2010, 2011 face-to-face
4,3
4,2
3,9
3,2
3,0
2,9
2,9
2,3
-1,2
-2,1
-2,2
-4,0 -2,0 0,0 2,0 4,0 6,0
SH-Nordsee
MV-Ostsee
Berlin
SH-Ostsee
BW-Bodensee
Hamburg
NDS-Nordsee
Bayern-Alpen
Ägypten
Griechenland
Tunesien
%
Abb.109:PotenzialentwicklungvonReisezielen 2010/2011:GewinnerundVerlierer
Basis: Deutsche Wohnbevölkerung 14+ JahreQuelle: RA 2011 face-to-face
1
1
2
2
2
2
3
3
3
5
7
5
8
12
13
10
5
6
6
6
6
7
7
8
10
11
14
18
23
23
27
30
0 10 20 30 40 50
Saarland
Bremen
Sachsen-Anhalt
Hessen
Brandenburg
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hamburg
Berlin
Niedersachsen
Baden-Württemberg
Mecklenburg-Vorpommern
Bayern
Schleswig-Holstein
%
Plane ziemlich sicher in den nächsten 3 Jahren
Kommt generell in Frage in den nächsten 3 Jahren

57

58 XI Glossar, Quellenverzeichnis
XI Glossar, Quellenverzeichnis
Glossar
Amtliche Beherbergungsstatistik: Erhebung des Statistischen Bundesamts, liefert Volumendaten zu Ankünften und Übernachtungen. Die Daten werden aufgrund des Beherbergungsstatistikgesetzes erho-ben und monatlich von den Beherbergungsbetrieben bereitgestellt
Ankünfte: LautDefinitiondesStatistischenBundes-amts die Zahl der Meldungen von Gästen in einem Be-herbergungsbetrieb innerhalb des Berichtszeitraums, die zum vorübergehenden Aufenthalt eine Schlafge-legenheit belegen
Aufenthaltsdauer, durchschnittliche: rechne-rischer Wert; Zahl der Übernachtungen dividiert durch Zahl der Ankünfte
Bäderkrise: Starke Einbrüche bei den Übernach-tungszahlen der Heilbäder und Kurorte Ende der 90er Jahre aufgrund von Leistungskürzungen und Zuzah-lungserhöhungenbeiKurendurchdasBeitragsentla-stungsgesetz von 1996
Bausteinreise: MöglichkeitderflexiblenBündelungvon Reiseleistungen (z.B. Flug, Hotelaufenthalt, Miet-wagen,Rundreisenusw.)ausdenDatenbankeneinesReiseveranstalters durch den Kunden
Beherbergungsbetrieb:LautDefinitiondesStati-stischen Bundesamts ein Betrieb, der nach Einrich-tung und Zweckbestimmung dazu dient, mehr als acht Gäste im Reiseverkehr gleichzeitig zu beherber-gen, das heißt, über mehr als acht Schlafgelegen-heiten verfügt (bei Campingplätzen mehr als zwei Stellplätze)
Beherbergungsstätte: LautDefinitiondesStati-stischen Bundesamts die Gesamtheit der Beherber-gungsbetriebe mit Ausnahme von Campingplätzen
Dynamic Packaging: Die in Echtzeit erfolgende kun-dengerechte Auswahl, Bündelung und Buchung von Reisekomponenten aus unterschiedlichen Quellen nach den Regeln des Veranstalter-Geschäfts zu einem Gesamtpreis
Face-to-face Befragung:PersönlicheBefragung
Flächenstaaten: Die deutschen Bundesländer, deren GrößeimVerhältniszurEinwohnerzahlvielhöheristals die dichtbesiedelter Stadtregionen (acht westdeut-sche,fünfostdeutscheFlächenstaaten);inAbgren-zung zu → Stadtstaaten
Hotellerie: Umfasst laut Statistischem Bundesamt die BetriebsartenHotels,Hotelsgarnis,GasthöfeundPen-sionen
Individualreise: Reise, bei der der Reisende die erfor-derlichen Leistungen einzeln bucht oder überhaupt keine Vorabbuchungen vornimmt
Kurzurlaubsreise: kurze Freizeitreise von zwei bis vierTagenDauer(einebisdreiÜbernachtungen)
Parahotellerie: Umfasst laut Statistischem Bundes-amt Erholungs- und Ferienheime, Ferienzentren, Feri-enhäuserund–wohnungen,JugendherbergenundHütten
Pauschalreise: Reise, bei der ein Reiseveranstalter eine Gesamtheit von Reiseleistungen zu einem ein-heitlichen Gesamtpreis und im eigenen Namen an-bietet
Quellmarkt: Land, aus dem Gäste in ein Besuchsland einreisen
Stadtstaaten: Deutsche Bundesländer, die nur das Gebiet einer Stadt (und gegebenenfalls ihr engeres Umland)umfassen(Berlin,HamburgundBremen);inAbgrenzung zu → Flächenstaaten
Übernachtungen: LautDefinitiondesStatistischenBundesamts die Zahl der Übernachtungen von Gä-sten, die im Berichtszeitraum in einem Beherber-gungsbetrieb ankamen oder seit dem vorherigen Be-richtszeitraum dort noch anwesend waren
Urlaubsreise: Freizeitreise von mindestens fünf Ta-genDauer(mindestensvierÜbernachtungen)
Urlaubsreiseintensität: Kennziffer für die Entwick-lung des Urlaubsreisemarkts; der Anteil der Grundge-samtheit, der pro Jahr mindestens eine Urlaubsreise von5TagenDauer(odermehr)unternimmt

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VFR-Reisen: „Visiting Friends and Relatives“, Reisen, die dem Verwandten- bzw. Bekanntenbesuch dienen
Datenbasis
Die vorliegenden Ausführungen basieren hauptsäch-lich auf folgenden Datenquellen:
Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) in Zusammenarbeit mit dem NIT (Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH): Reiseanalyse; RA 1970-2011 face-to-face, RA online 2009-2011
IPK International: Deutscher Reisemonitor (Teil des EuropeanTravelMonitorETM/WorldTravelMonitorWTM);2000-2010
Statistisches Bundesamt: Amtliche Beherbergungs-statistik; 1992-2010
Weitere Quellen
ADAC: Zahlen, Fakten, Wissen. Aktuelles aus dem Ver-kehr. Ausgabe 2011
Ahlert, Gerd: Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus–ErgebnissedesTSAfürDeutschland;GWSim Auftrag des BMWA. 2003, TSA-Basisjahr 2000
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughä-fen (ADV): Unsere Flughäfen: Regionale Stärke, Glo-balerAnschluss,www.adv.aero.12/2011
Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo-gie (BMWi): Wirtschaftsfaktor Tourismus Deutsch-land, Kurzfassung; Berlin 2012
Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV): Die Ent-wicklung des Tourismus in Deutschland 1902-2002. Bonn 2002
Rogl, Dieter: Schwieriges Spiel mit den Bausteinen; in: FVW, Heft 24, S. 59 ff., 2003
Statistisches Bundesamt: Verkehrsmittelbestand undInfrastruktur,www.destatis.de.11/2011