Studienbrief Radarsensoren - Ulm · - Ludloff: Handbuch Radar und Radarsignalverarbeitung, Vieweg,...
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Studienbrief
Radarsensoren
Weiterbildender Masterstudiengang „Sensorsystemtechnik“ der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik
mit dem Abschluss „Master of Science (M. Sc.)“an der Universität Ulm
7 Radarsensoren
Kürzel / Nummer: RS
Englischer Titel: Radar sensors
Leistungspunkte: 4 ECTS
Semesterwochenstunden: ???
Sprache: Deutsch
Turnus / Dauer: jedes / 1 Semester
Modulverantwortlicher: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Menzel
Dozenten: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Menzel
Einordnung des Modulsin Studiengänge:
Sensorsystemtechnik, M.Sc., ,
Voraussetzungen(inhaltlich):
Signale und Systeme, Felder und Wellen, Einführung in die HF-Technik
Lernziele: Radarsensoren werden seit vielen Jahrzehnten zur Überwachung von Flug undSchiffsverkehr sowie in diversen militärischen Systemen eingesetzt. In den letz-ten Jahren ist eine ganze Reihe von neuartigen Anwendungen im kommerziellenBereich dazu gekommen, erwähnt werden sollen hier nur Radarsensoren in derAutomobiltechnik oder der industriellen Messtechnik. Weitere Entwicklungengehen in Richtung kompakt integrierter, abbildender Systeme mit immer grö-ßerem Anteil der Signalverarbeitung. Dieses Modul führt die Lernenden in dieThematik ein und lenkt den Blickpunkt auch auf neuere Entwicklungen.Nach der Belegung des Moduls sind die Studierenden in der Lage, die Prinzipi-en der Hochfrequenztechnik und der Mikrowellentechnik zum Entwurf und dermesstechnischen Überprüfung von Systemen der Funkmesstechnik (Radartech-nik) anzuwenden. Sie können die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Radar-sensorsysteme und deren Subsysteme sowie unterschiedliche Radiometer- undRadaranwendungen bewerten.
Inhalt: - Ausbreitungseigenschaften von Mikrowellen in der Atmosphäre- Radiometrie- Radar mit den verschiedenen Radarverfahren, ihrer Realisierung, ihren Eigen-
schaften (CW-, FMCW-, Pulsradar, phasengesteuertes Radar, Beamforming,SAR)
- Radarantennen
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Modulinhalt
Modulinhalt
Literatur: - Baur: Einführung in die Radartechnik, Teubner, 1985- Collin: Antennas and Radiowave Propagation. McGraw-Hill, Singapore 1985- Detlefsen: Radartechnik : Grundlagen, Bauelemente, Verfahren, Anwendungen,
Springer Verlag- Huder: Einführung in die Radartechnik, Teubner, 1999- Johnson: Antenna engineering handbook, McGraw-Hill, 1984- Kark: Antennen und Strahlungsfelder, Viehweg, Wiesbaden, 2004- Klausing, Holpp: Radar mit realer und synthetischer Apertur. Oldenbourg, Mün-
chen, Wien, 2000- Ludloff: Handbuch Radar und Radarsignalverarbeitung, Vieweg, 1993- Silver: Microwave antenna theory and design, Peregrinus, 1986- Skolnik: Introduction to radar systems, McGraw-Hill , 1981- Skolnik: Radar Handbook, McGraw-Hill, 1990- Vohwinkel: Passive Mikrowellenradiometrie, Vieweg , 1988
Grundlage für: Masterarbeiten im Bereich der Radarsensoren und -antennen
Lehrveranstaltungenund Lehrformen:
Präsenzveranstaltungen:Einführungsveranstaltung: 4 hVertiefende Übungen: 8 hSeminar zur Prüfungsvorbereitung: 4 hModulprüfung: 4 h
E-Learning:Selbststudium: 80 hVor- und Nachbereitung, Übungen, Anwendung: 20 h
Abschätzung desArbeitsaufwands:
Vermittlung des Unterrichtsstoffs: 80 hVor- und Nachbereitung, Übungen, Anwendung: 36 hModulprüfung: 4 hSumme: 120 h
Leistungsnachweisund Prüfungen:
-
Voraussetzungen(formal):
Keine
Notenbildung: Die Modulnote ergibt sich aus der Modulprüfung.
Basierend auf Rev. 51. Letzte Änderung am 04.04.2014 um 01:20 durch smoser.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung2. Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in der Atmosphäre3. Radiometrie4. Radar und Radarreichweite5. Reflexionsquerschnitt6. Dopplerradar (CW-Radar)7. Inkohärentes Pulsradar8. Kohärentes Pulsradar9. Verbesserung von Radarfunktionen10. FMCW-Radar11. Radarantennen (Teil 1)12. Phasengesteuerte Antennen (Radarantennen Teil 2)13. Digitale Strahlformung14. Synthetisches Apertur-Radar (SAR)
Leseprobe
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Allgemeine Einleitung Radar
Radartechnik ist heute weitverbreitet
• Militärische Systeme
• Flugüberwachung
• Verkehrsüberwachung
• Automobiltechnik
• Industrielle Sensorik
• ….
Die Technik ist aber noch vergleichsweise jung:
1886 Heinrich Hertz Reflexion elektromagnetischer Wellen an
Metall
1904 Christian Hülsmeyer Patent zur Erkennung von Schiffen durch
Reflexion elektromagnetischer Wellen
1919 Alexander Watson-Watt Patent Radar
ca. 1935 “ Ortung von Flugzeugen
ca. 1939 Telefunken Würzburg-Radar, erster militärischer
Einsatz dieses Radars
1999 Mercedes Erstes kommerzielles Automobilradar
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W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Allgemeine Einleitung Radar
Eigentlicher Beginn der Entwicklung im 2. Weltkrieg
Würzburg-Radar von TelefunkenQuelle: Creative Commons Lizenz, Ch.Whisky, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mvc-471x.jpg
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Leseprobe
W. Menzel, Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Einführung Radar
Schemata
Sender
S/E-
Weiche
EmpfängerAntenne Ziel
Monostatisches Radar
Ziel
Bistatisches Radar
Beim bistatischen Radar kann es unterschiedlicheEntfernungen von Sender bzw. Empfänger zum Ziel geben. Auch die Antennen in Sender und Empfänger können unterschiedlich sein.
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W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Grundlagen der Reichweitenberechnung
Voraussetzung: ungestörte, quasioptische Ausbreitung,atmosphärische Dämpfung hier vernachlässigt
PS: SendeleistungGS: Gewinn der Sendeantenne
AAnt: Effektive Antennenfläche
)GE: Gewinn der Empfangsantenne∆ƒ: EmpfängerbandbreiteF: EmpfängerrauschzahlS/N: Signal - Rausch – Verhältnis
Sender EmpfängerR
Leistungsdichte S im Abstand R:2
4 R
GPS SS
Eπ
⋅=
Von Antenne empfangene Leistung:
( )2
22
44 R
GGPGSASP ESsEE
AntEEπ
λ
π
λ ⋅⋅⋅=
⋅⋅=⋅=
a) Kommunikation
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Leseprobe
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Grundlagen der Reichweitenberechnung
Voraussetzung: ungestörte, quasioptische Ausbreitung,atmosphärische Dämpfung hier vernachlässigt
PS: SendeleistungGS: Gewinn der Sendeantenne
AAnt: Effektive Antennenfläche
)GE: Gewinn der Empfangsantenne∆ƒ: EmpfängerbandbreiteF, Te: Empfängerrauschzahl/TemperaturS/N: Signal - Rausch – Verhältnis
Sender EmpfängerR
( )2
2
4 R
GGPP ESS
Eπ
λ⋅⋅⋅=
Minimales zulässiges Empfangssignal: P SN
NS
Nk f F Te min = ⋅ = ⋅ ⋅ ⋅ ⋅∆ 0
F= 1 + Te/T0Rauschpegel am Empfängereingang: ( )
00 TF ⋅∆=∆⋅+⋅= fkfTTkN e
(T0: Antennenrauschtemperatur)
(Hier angenommen, dass Antenne die Umgebungstemperatur T0 siehtund dass das Empfängerrauschen über Te in den Eingang transformiert ist)
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Rmax
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Grundlagen der Reichweitenberechnung
b) Radar (monostatisch)
Sender
Empfänger
Antenne
Zielσ
R
π
λ
4;
2⋅===
GAGGG EeffSE
8
43
22
)4( R
GPS
π
σλ ⋅⋅⋅=
Das Signal trifft im Abstand R auf Ziel. Das Ziel habe (in eine vorgegebene Richtung) einen effektiven Reflexionsquerschnitt σ, d.h. die reflektierte Leistung beträgt
σπ
σ ⋅⋅
=⋅=2
4 R
GPSP S
ZielRefl (zum Radarreflexionsquerschnitt folgt extra Kapitel)
Annahme: diese Leistung werde dann in alle Richtungen gleichmäßig abgestrahlt.
PRefl
π
λ
π
σ
π 444
2
22
⋅⋅
⋅=⋅= E
e
G
R
SA
R
PP Ziel
AntenneRefl
SEmpfang
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Verbesserung der Radarfunktion
Festzielunterdrückung
Viele Radargeräte sollen nur bewegte Ziele erfassen (Festziele stören!).
Beispiel: Flugsicherungsradar
Lösung: Unterdrückung der Festziele, "Moving target indication", MTI
Spektrum (Basisband) des Signals
1/T 1/τ
f
Pulsspektrum
Idealer rechteckiger Puls: si-Funktion Für bewegte Ziele
sind die Linien verschoben!
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W. Menzel, Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Verbesserung der Radarfunktion
Kohärent detektiertes
Basisbandsignal
Festzielunterdrückung
Einsatz eines Kammfilters, das alle
Frequenzen n/T unterdrückt, aber
dopplerverschobene Signale passieren lässt!
Einfachste Lösung:
Verzögerung T -
)sin()(1)(2
2/2/2/ TTjTjTjTj KeeeeH ωω ωωωω =−=−= −−−|H(jω)|
ωStehendes Ziel
Bewegtes Ziel
4
1/T 1/τ
f
Pulsspektrum
Idealer rechteckiger Puls: si-Funktion
Leseprobe
W. Menzel, Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Verbesserung der Radarfunktion
Regenunterdrückung
Reflexionen von Regentropfen können Signale von gewünschten Zielen
überdecken.
Ausweg: Ausnutzen der Polarisation; hier: zirkulare Polarisation
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Regentropfen:
Meist relativ symmetrische (runde) Gebilde. Die Reflexion
erfolgt in entgegengesetzt drehender Polarisation, in gleichsinnig
drehender Polarisation wird sehr wenig zurückgestrahlt.
(Die Drehrichtung des Feldes bleibt zwar im Raum erhalten, bezogen auf
die Ausbreitungsrichtung der Welle kehrt sie sich jedoch um).
Komplexe Ziele (Flugzeuge, Fahrzeuge):
Aufgrund der unregelmäßigen Form wird auch ein beträchtlicher Anteil
der reflektierten Leistung in gleichsinniger Polarisation zurückgestrahlt.
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Verbesserung der Radarfunktion
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Zirkulare Polarisation: Eges = Ex + j Ey
Ex
Ey
Ex
Ey
Ex lässt sich wiederum aus der Überlagerung von
zwei zirkular polarisierten Wellen darstellen:
Ex = ½ {(Ex + j Ey) + (Ex - j Ey)}
Leseprobe
Leseprobe
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Phasengesteuerte Antennen
Einführung
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Θ
Θ
E1
d
E2
d sinΘ
( ) ( )
max
maxmax
max
Θ=⇒
=−Θ⇒=
−Θ⇒
Θ=Θ
sin
0sin1sin2
1cos
00
0000
dk
dkdk
iMaximum be
Forderung:
ϑ
ϑϑ
wenkung Strahlschcheelektronis
dkllbar überule einsteer HauptkePosition d
⇒Θ= max00 sin ϑ
( )
( )
Θ−Θ~Θ
Θ−Θ~ Θ
max
max00
sinsincos)(
sinsin2
1cos)(
λπ
dE
dkdkEdiagramm:Strahlungs
( )
−Θ~00 sin
2
1cos ϑdkEges
0ϑj
e
0E
0E
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Phasengesteuerte Antennen
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a) Allgemein für alle Θ, Θmax
( )|sin|1||sin1sinsin
1sin
max
maxmaxΘ+
≤⇒Θ+≤Θ−Θ
≤Θ
λd
b) für alle Θ, aber Θmax < π/2:
( )π
λπ
dnsin sin maxΘ Θ− = ±
Wenn dies nicht erfüllt ist, gibt es weitere Maxima
⇒ Grating-Lobes bei
Voraussetzung: nur ein Maximum
, Argument vom cos < π( )
Θ−Θ~Θ maxsinsincos)(λ
πd
E
sin sin maxΘ Θ− ≤ ⇒ ≤ ⇒ ≤22
2 πλ
πλd
d
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W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Phasengesteuerte Antennen
Gruppe aus N Elementen
• gleicher Abstand
• gleiche Amplitude• lineare Phasenprogression
(Koordinatenursprung in der Mitte der Gruppe)• Einzelelemente als isotrope Kugelstrahler
d sin(θ)
d
θ
( )
( )
Θ−Θ
Θ−Θ
==Θ ∑=
−=
Θ−Θ−
max
max2
2
)sin(sin
sinsinsin
sinsinsin
)( max
λ
π
λ
π
dN
dN
eG
Nn
Nn
jnkd
gruppe
⇒⇒⇒⇒ Gruppendiagramm einer Liniengruppe
Gesamt-Antennendiagramm:
(Gelement: Einzelelementcharakteristik) elementgruppeges GGG ⋅=
Eine rechteckförmige, zweidimensionale Antennengruppe:
Koordinaten sind unter obigen Voraussetzungen separierbar ⇒ G = GΘ⋅ GΦ
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W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
Phasengesteuerte Antennen
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Eine Unterdrückung von Grating lobes ist auch durch eine entsprechende
Elementcharakteristik möglich.
Reduktion der Nebenzipfel: reduzierte Belegung an Rändern
Systemtheoretische Betrachtung:
Eine Gruppenantenne kann als Abtastung einer kontinuierlichen Apertur
betrachtet werden. Das Fernfeld ist proportional zu der Fouriertransformation
der Belegung; also wiederholt sich bei "Unterabtastung" das Strahlungsdiagramm
⇒ Grating lobes
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W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
SAR
Auflösung eines SAR in Bewegungsrichtung
a) Unfokussiertes SAR (einfache kohärente Addition der Messwerte)
Boden
Messstrecke L
≤ λ/8
Punkt am Boden
h
[ ]max
,
22
22
max2
644
82
Lh
hh
hL
h
<<
++=
+=
+
λ
λλ
λ
Grenzbetrachtung:
Abweichung von ebener Welle λ/8
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λ⋅= hLmax
W. Menzel: Institut für Mikrowellentechnik, Universität Ulm
SAR
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Winkelauflösung des unfokussierten SAR
Besonderheit: Die Diagrammbildung erfolgt erst
beim Empfang (das Ziel wird breit ausgeleuchtet):
Betrachtung des Gesamtweges
⇓doppelter Weg, doppelte Phase!
Normale Gruppenantenne (ein Weg)
( )
∝ θλ
πθ sincos
dE
Etwa halber Öffnungswinkel!
( ) ( )
( )
∝
⋅⋅=
+∝
∝
∝
−−
−−
−
−
θλ
πθ
θλ
π
θ
θ
θ
sin2
cos
sin2
cos2
1
sin2
sin22
2
2
2
1
1
1
2
1
dE
dee
eeE
eE
eE
jkdkRj
kdjkRj
Rjk
Rjk
θ
θsin12 dRR +≈
d
R2
R1 Fernfeldbedingung R>>d
⇒ Strecken mit R1 und R2 parallel
θZwei aufeinander folgende
Messwerte:
Ansprechpartner
Dr. Gabriele GrögerAlbert-Einstein-Allee 4589081 Ulm
Tel 0049 731 – 5 03 24 00Fax 0049 731 – 5 03 24 09
[email protected]/saps Postanschrift Universität UlmSchool of Advanced Professional StudiesAlbert-Einstein-Allee 4589081 Ulm
Das Studienangebot „Sensorsystemtechnik“ wurde entwickelt im Projekt Mod:Mas-ter, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union kofinanziert wird (Förder-kennzeichen: 16OH11027, Projektnummer WOH11012). Dabei handelt es sich um ein Vorhaben im Programm „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“.
Fabian Krapp | 3.8.2012, 14:39 | Mod:Master Sensorsystemtechnik| 1
Mod:Master-Konzept Sensorsystemtechnik
Ein Projekt der School of Advanced Professional Studies an der Universität UlmInterner Entwurf, Stand 3.8.2012, 14:39
Planung & Dokumentation
Mod:MasterSensorsystemtechnik
Beratung und Kontakt